Nr. 162. Freitag, N. Juli 1908. 127. Jahrgang Mbacher Zeitung Priinumclationsprrib : Mil tz osl vcr ! c n b » n „ : «ail^jähriss 30 li, balbjühvis, :ü K, Im Kontor: ganzjüdlin « ll, halbiährin ,, « ssüi dir ^ustcllui,,, in« Hau« qanzjährig i! «. - Insrr«ons«ebUhr: ssür llewe Inserate bi« ,u 4 Zeilen «> K, größere ver «eUe 12 k; bei öfteren Wiederholungen per Zeile « d. Dir «Laibackrr Zeitung' rr!chci»! läftlich, m,! Äuena^me der Conn und lscirrtllßc. Die «dminiftialion befindet sich Millosicstrllße Nr. '?n « b,i IN Uhr vulmiltag«. Unsranlierte Vriese werde» nicht angenommen. Manllslriv"' mchl zurüllgestelll. Telephon-Nr. der Nedalnon 52. Amtlicher Heil. Den 15. Juli 19<8 wurde in der l. l. Hof» und Staats» bruclerei das I.XII. Stücl des Rcichsgeschblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 15. Juli 1W8 wurde in der l. l. Hof» und Staat«, drucleiei das 1.IV, Stück der slovcnischen und das 1>IX. Stück der böhmischen Ausgabe des Neichsgesetzblattes des Jahrganges IW8 ausgegeben und versendet. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 15. Juli 1908 (Nr. 161) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß» erzeugnisse verboten: Nr. 11 «Mä<1onoc» vom 10. Juli 1908. Nr. 41 .8ol»ll/ I^igt. vom 9. Juli 1908. Nr. ll «0(Il»nru^ 1^i»t liülnillü m«,Iirti pokogä, poreollinu, Ikll/rnillü, u»,^ruc:ü u, pribu/ufrl» oüvötvi» vom 9. Juli 1908, Nr. 32 .Dodrä Knpl^» vom 10. Juli 1908. Nr. 28 «^Zo 8nkl>5» vom 10. Juli 1908. Nr. 28 'I^ldiim» vom il.Iuli 1908. MchtamMcher Heil. Das Automobilhaftpslichtgeselz. 38icn, 15. Juli. Das Abgeordileteuhalis verhaudelt das Aut> inobilhastpflichtgesetz. Berichterstatter 'Ma- Pattai als auch illehrere in der Debatte zlinr Worle gelangte Redner treten, für die Ailnahme der vom Herrenhallse vorgenoinmenen Äilderung cm und be-tollten, daß, lvenil sie auch nicht ihren Wiinschen ganze entspreche, daiilit iinnierhill ein Schutz für das Volk gegen die Übergriffe der Antomobilisteil ge boten sei. Iustizmiilister Dr. .^leiu verweist daralif, daß das (besetz ein Bediirfuis sei lZnstinmlllNg», lveshalb dessen abernialige Aufschiebung ilur zu rechtfertigen lväre, lvenil die in Anregnng gebrachten Äildcrliilgen iln^k'schcvtort nncntbc'hilich wä'lvn. Das ist nach dn' lUin^nqnnq doc' Minist^v ilicht dcr ivall, lvcohalb cr n>n ^lnnahln.' dc5 G^schc^ in dcr ^asslln^ d^5 H^rcnhallsc^ ditto. Ev ist zwar mchl liclnnsscn, das (^sch in dcr ^assnnq d(,'r ^io-Niclnna.srwrlaao durch das Hl,'nvnhails ,^ll brilM'n, abcr ^ ist fl<.'l!inq.'!i - und darin sch<.' dcr Minister ^incn qros;cu Vorteil für die (^runda,edaukcn, für dic Principien der 'Iteqierlinqc'vorlal^' die ^li siinnnuiui de5 >>>rrenhallseo zu erlaiMu und eine Üdereinstimmnna, zu erzielen, daß eine ^ande5a.esch-qebuuli über diese Materie iwtwendia. ist, wcil dae> qenu'ine siecht, hier nicht ausreicht. Der Minister bespricht sodann die Haftung der Boruf6chauff?ur5, fiir deren ^estk'a.uini. iiu Herrcnhau'e der (^edankc niasMbeud luar, das; darin sielvisserniaßen dac> lie^t, >r»as lnan eine Telbstversicherunli nennt- austerdeiu, das; diese Haftung alich dein Verhältnifse zlvisch<'u Verufschanffeur uild Autoinobilhalter entspreche, näinlich dein Verhältnisse des fachkundigen zu dcm lueist fachnilknndiften. Tein<' Beteiliguug an. der Haftung Iverde die Erfülluna. seiner Verpflichtung sicherstelle,^. Diese Gründe haben eine geloisse Bc rechtiguuli,, aber anderseits könne der Minister nicht verhehlen, das', die gesteigerte Haftung deo Aiito-inobilchauffenrs im sonstigen Dienstrecht kein Ana,-logon habe. Der Minister habe mit doller Über^ zeuguug iu der Commission des Herrenhauses die Aufrechthaltung der ^Regierungsvorlage vertreten, aber der Tieg blieb aus. Hiilsichtlich d?r frage, ob Ulan nun den bezüglichen Passus in der Iiegieruugs-Vorlage, wie ihn das Herrenhans angenommen Hal, uuumehr wieder ändern soll, betont der Minister, das; uns allen das Zustandekommen des Gcsetzeo am Herzen liegt, das; dieses (besetz endlich von dcr Tagesordnung verschwinden mus;. feriter Iväre e5 wohl vergeblich zu erlvarten, daß das Herreuhaus, welches eil, großes Entgegenkommen für ' die Vünsche der Bevölkerung gezeigt habe, in dieser Vc-ziehuug nachgebe. Der Minister macht sodann auf den Unterschied aufmerksam, der in der Haftung besteht, je nachdem es sich nm Automobile mit beschränkter Kapazität handelt oder um andere schnell fahrende Kraftfahrzeuge. Vei letztereu haftet der Denker und Antomobilhalter, bei ersteren der Chauffeur uur insofern^, al5 ein Verschulden vorliegt. Es fallen also alle Nichfahrzenge, ^astenautomobilc, ^lutomobildroschken, Automobilonnlibusse uslv. fort. Wenn es wahr ist, daß die Zukunft des Automobils der Industrie, dem geschäftlichen Verkehre lind der ^andwirtschasl gehört, dann wird die frage der Ehauffcurhaftung sehr vereinfacht, denn dann wird eine rolativ kleine M)l von Automobilen übrig bleiben, für wclche eiue strengere Haftung des Chauffeurs gelten wird. Hinsichtlich der Lurusfahrzemy verweist der Minister anf die Differenz zwischen Erfolghaflnng und Verschuldenhaftung und betont weitcrs, daß die frage der Nmallverstcherungsrentc durch das ^ustaudekommen des l^efehes nicht prä-jndiziert, sondern im (Gegenteile für dieselbe erst die richtige (Grundlage lind Vorstufe geschaffen wird. Gegenüber dem Abg. (Günther verweist der Minister darauf, daß alle bisher diesbezüglich veröffentlichten besetze oder Entwürfe in der frage des Umfanges der Haftung mehr oder weniger von der-felben Anschauung ausgehen. Es ist namentlich klar, daß die bloße Haftnng für Verschulden den for-derungen des Verkehres nicht genügte nnd daß der Automobilhalter auch für seine Maschine haften muß und für in der Moschine sozusagen verborgene Tchadcnursachen. Der Minister weist nach, daß die Differenz zwischen diesein besehe und dem dentsc-lx'n Gesche eine minimale ist lind begründet sodann eingehend den Ttandpnnkt, daß bezüglich der frage der Begrenzung des Tchadenersahes eine ziffer-mäßige Begrenzung der Ersavpflicht nicht zweckmäßig wäro. Tvr Minister spricht die Hoffnung aus, daß die Erfahrungen mit dein l^esehe auch für die Antomobilisten erträglich nnd nicht ungüustig sein werden, daß das Gesetz den Antomobilverkehr nicht schädigen werde. Nir wollen nichts weiter, als daß das Geseh dafür wirken soll, daß Beschädigungen vermieden werden. Das Geseh soll nicht durch seine Anweuduug, sondern dnrch seine Existenz gut wirken. Das Gesetz, nm dessen ^lnnahme der Minister neuerdings bittet, werde überall Verständnis nnd willkommene Aufnahme finden und hoffentlich mitwirken, die Versöhnung zwischen Vlntoinobilistelr nnd Publikum herbeiznführen nnd danernd zn erhalten. lLebhafler Beifall und Händeklatschen.» Politische Uebersicht. Laib ach. 10. Juli. Das „fremdenblcUt" führt iu einer Besprechung der abgeschlossencl: Verhandlungen über dic V e r st aatli cl) u n g m e h r e r e r g r o ß e r P r i v a tbah ,l e n ans, daß die parlanienlarische Genehmigung der abgeschlossenen Verträge nicht zweifelhaft sein könne. Daß Besorgnisse vom nationalen Gesichtspnnkte aus geäußert werden dürften, Feuilleton. Der Falsche. ^ HumoicSlc von A. ?:lv»„,c>. (Schluß.) Der Schaffner schwur bei 'seinem Diensteid, daß alles genau nach Wunsch und Abmachung gehen würde. Nir bekamen ein eigenes Eoup<^ ,md legten uns jeder lang auf das Polster. Ich hotte eine refedafarbene .^eisemütze auf und eine auffallend getigerte Neisedecke. Der Schaffner kam noch einmal ins Abteil, wickelte mich sorgsam in die Decke »nd drückte mir die Mütze in die Stirn. Der Zug fuhr schon, als mein Bruder Plötzlich knurrend ausstand, über sein schlechtes Polster schimpfte lind mich einfach von meinem Lager hcrunterwarf. „Wer so besoffen ,'st wie du, der kann überall schlafen, mcherdem verlobst du dich morgen mit :^<>.<>M Mark", meinte er lind schob mich stöhnend auf seiue ^ank. Dann nahm er mir ohne weiteres Decke und Mütze fort. Das empörte mich sehr; aber mein schwacher Protestversuch wurde zugleich mit nur selber durch die als Waffe lx'nutzte Decke niedergeschlagen. Schließlich war's mir auch ganz egal; ich legte mich hin uud schlief ein. Ich schlief und schlief. Einmal träumte ich wohl etwas von einem Eisenbahnunglück: ich hörte ein "irsetzliches .''Nachen, Schreien nnd Brüllen: aber mit der seligen Apathie der Betrunkenen schlief ich weiter, fest nnd lange. Dann fühlte ich ein.' sorgsame, zart berührende Hand anf meiller Stirn. Ich tränmte mit glücklichem Gefühl, es wäre meine Braut. „!^aß mich noch schlafen, mein En gel!" Nee, nee, Herr Graf, wachen Sie bitte anf, wir sind in Aaclicn!" saate eine freundlich, mahnende Stimme. Iu Aachen! Im Nn war ich wach und torkelte znm fenster. Wahrhaftig, Aachen! Einen Moment fah ich nichts wie Blut und feuer vor Angen. Dann brach das Ungewitter los: „Sie Hallunke, Sie Mörder, Sie Roßschädel. Sie multipliziertes Ninds-Vieh . . .!" und eine ^ehunn'nntenflut von Worteil, die ich hier nicht wiedergebeil kann. Ich sah den Schaffner erbleichen, zurücktreten, brandrot werden uud auf mich zustürzen. Plötzlich blieb er wie fest geleimt stehen. „Aber die Tigerd?cke lind Reise mutze . . .", murmelte er nachdenkend. „Ja eben. die hat mein Bruder umgenommen. Tic Oberroß-lMer Sie! Sie Büffel ochse -" „Na, nu hören Sie man auf, Herr! So schimpfen wie der, den wir in frankfurt rans-geschmissen haben, können Si? noch lange nicht!" Ich schwankte in den Wartesaal, wo ich mich hilflos uud zerschlagen niederließ. D.'r Schaffner kam mir nach nnd näherte sich mir mit der Miene innigsten Mitleids. „Mein Herr. es tnt mir anflichtig leid: aber die Decke . . . Hier sind auch die zwanzig Mark. die mir Ihr Herr Bruder gegeben hat." „Behalten Sie sie doch, Sie .>lamel!" brauste ich mit letzter Kraft aus. D?r Schaffuer retirierte. „Eigentlich ist das ja eine Beamtenbeleioigung. Aber na —" Dann kam er noch einmal zurück, niederträchtig grin fend. „Herr Graf. sind Sie und Ihr Bruder Zwillinge? Ein Ieist und ein Mund. Verzeihui'g, darf ich soiist noch mit etwas dien'en?" „Scheren 3ie sich bloß zum Tensel!" „Hat mich sehr gefreut. Gntcn Morgen!" Jedenfalls war damit alles verfahren. Zloar. war ein Telegramm von meinem Bruder da: „3o-fol-t zurückfahren, noch nicht alles verloren!" Aber der nächstc Zug ging erst in ein paar Stunden, vicl zn spät. Ein Bräutigam, der zum eigenen Ver-'lobnngs- nnd Silbernen Hochzeitstag der Schwiegereltern zu spät kommt — das geht doch nicht. ^) ließ mir ein Zimmer geben und schlief wwder. .'lls mein Bruder nachkam, gab es einen nengen Trauer- ^^Im' übrigen hatte es das Schicksal nur gut mit mir aemeint. Zwar drohten mich meme Gläubiger zn lynch"'. Aber nach emem halbeil ^ahr verlobte und verheiratete sich mein Bruder schwer reich. Und da er sich zeitlebens sehr schuldbewußt fühlte, war es so. als ob ich selbst die Millionen seiner fra» geheiratet hätte. Ich sage ja. Gottes Wege sind wunderbar — aber das Ende ist immer gut." ualbacher Zeitung Nr. ltt2, 1520 ,7. Juli 1W6. sei lvohl anzunehmen, und es lverdell (Garantien geschaffen werden müssen, das', durch diese Erlvei-terung dec-, staatlichen Eiseubahubesitzes die (Grenzen dee. nationalen Machtbesitzes nicht verschoben werden, solche Garantien wurden bei der Verstaat-lichung der Norddahn gegeben, sie werden auch bei der Verstaatlichung der der Nordwestbahn und der Südnorddentschen Verbindungsbahn aufzufinden und aufzustellen s.'in. Tie „Zeit" erörtert die angeblich für den gerbst geplante N e k o n st r u k t i o n d e s ^t a b i n et t s und ineint, wenn nicht gleichzeitig eine verläßliche Majorität für da5 zu erwartende Sprachen-g e s e v geschaffen loird. so iväre jede Rekonstruktion zwecklos und vergebene Mühe. Bis zum gerbst wäre Zeit genug, alles vorzubereiten und die Chancen des Gelingens so günstig zu stellen, als menschliche Vorauscht es eben vermag. (Genaueste und gewissenhafteste Vorbereitung also! Das varlainen-tarische System soll nicht nur einen Triumph erringen. e5 ringt um seine Enstenz. Es kann. ohne Spracheugefev nicht leben — der Staat aber auch nicht. Tie „Neichspost" weist auf die Neformbedürf-tigkeit unseres Wehrgesetzes und unserer Wehreinrichtungen hin. Wenn ein ueues Nehrgesen auf den, Tische des Volkshauses liegen wird.^dann lverde lnan an die Arbeit gehen müssen, den schütt überlebter Einrichtungen, die levten Ueberreste und Ueberbleibsel aus der Periode des 3ö'lduer und >i0llskriptionslvesens, die an den, gegenwärtigen Wehrgesetze haften blieben und der Armee den Weg zum Volke verstellten, endlich wegzuräumen. Armee nnd Volk sollen ein (Ganzes sein lind zwischen Staats- und Volksnotwendigkeiten soll nur ein äußerlicher Unterschied bei innerer Gemeinschaft bestehen. In diplomatischen kreisen wird, wie man aus Paris meldet, auf verschiedene Momente hinge-wiesen, die darauf hindeuten, das; die Uebermittlung der neuen russis ch -englisch e n N eform -v o r s ch l ä g e an die Pforte nicht, in sehr naher Zeit zu erwarten sei. Man glaubt zwar im voraus an der Zuversicht festhalten zu können, daß der Reformcntwnrf volle Eignung besit>'" werde, als Grundlage eines Einvernehmens zwischen den Mächten zu dieuen. Anderseits könne man sich aber selbst bei günstigsten .Hoffnungen bezüglich der Annehmbarkeit der erwähnten Vorschläge nicht versprechen, daß die Möglichkeit gegeben sein werde, die'Verständigung über eine Frage von so verwickeltem und vielfach heiklem Eharakter in raschem 'Tempo zu Ende zu führen. Zu diesen Erwägungen kommt ferner der Umstand, das; die Zusammeu-künfte von Staatsmännern der an dieser Angelegenheit nahe beteiligten Mächte, sowie die Rückkehr mehrerer von >ionstantinopel abwesenden Botschafter erst nach Wochen zu erwarten ist. Mit Bezug auf das Gerücht, das; Präsident Fal litres nach dem Besuche beim Zaren und bei den skandinavischen souveränen noch mit anderen Monarchen Begegnungen haben lverde, wird nach einer Meldung aus Paris an unterrichteten Stellen erklärt, das; im Neiseprogramm des Präsidenten keine derartige Zusammenkunft vorgesehen ist. Ebensowenig findet die Nachricht Bestätignng. das; Minister Pichon nach der russischen Neise Gelegenheit zu einer Aussprache mit einem leitenden Staatsmann dn Tage... Diphtherias . .." Er blieb erschüttert steheu. „Mein l^ott, Hedwig, ist es möglich, lind ich hatte keine Ahnung davon." „Tie waren krank damals, wie ich hörte," sagte sie, leise vor sich hinweinend, „sonst hätte ich Ihnen geschrieben. Später dachte ich, wozu? Tie hatten selber Leid genug." Er griff nach ihrer Hand und drückte sie innig. Zn sprechen war ihm unmöglich. Was hätte er ihr auch sagen sollen? Das Schicksal hatte sie beide unheilbar geschlagen. Und plötzlich war ihm. als seien die Jahre hinweggeschlichen. Sie war wieder seine Hedwig. uud er fühlte das Bedürfnis, an ihrer Vrust sich auszuweinen, die Last abznschütteln. die ihn niederbeugte, ihr alles zu sagen, was ihn quälte. Ihre Hand war immer so sanft über seine Stirn geglitten, wenn Ärger über eine geringfügige Kleinigkeit ihn verstimmte, in ihrer Stimme lag dann Trost,, und (^lück schimmerle in ihren merk würdigen Angen, von denen er nie wußte, ob sie dunkelblau oder veilchenfarbig waren. Aber hinter ihnen tönten Stimmen, und es war Hedwigs l^atte, der eben sprach — wie hatte er vergessen können? Auch sie hatte sich gefaßt. „Erzählen Sie mir, bitte, von sich. Was treiben Sie? Musizieren Sie fleißig? Was machen die Töchter Ihres Bruders?" „Was mich betrifft, ist die Antwort rasch gegeben: Ich treibe gar nichts mehr. >lanm daß ich hin uud wieder die Zeitung lese. Meine Nichten habeil sich zu erwachsenen Damen entwickelt, >llau-dia ist eine Schönheit nud wird wohl nächstens ans Heiraten denken. Margit ähnelt äußerlich etwas ihr.'in Vater, sonst gleichen beide der Mutter." Hedwig Verlier sah ihn alls großen Augen erstaunt an. „Sie treiben gar nichts? Spielen nicht mehr Klavier? Lesen nicht? Ja, um Himmels willen, wie hallen Sie das aus?" Laibacher Zeitung Ni. 162. 1521 17. Juli 1908. Reklame: Die Schilder tragenden Männer und Frauen sind also überholt. Und eins ist sicher, auf solche Hunde schaut jeder hin. Die Tie« gehen stets im sogenannten Gänsemarsch (meist zu sechs) und halten sich in der schmalen Rinne neben dem Fußsteige. Gar tomisch sind diese wandelnden Annoncen. Den unerschütterlichen Ernst und die ewige Geduld scheinen sie von ihren menschlichen Vorgängern gelernt zu haben. Sie werden nur zeitweise von ihren Besitzern beobachtet und lehren stets pünktlich zurück, Die Firmen, verwenden verschiedene Hundearten; eine Seifenfabrik zum Beispiel nur weiße Pudel, eine Gummiwarenniederlagc weiße und schwarze Pudel hintereinander abwechselnd. Es besteht in London bereits ein Unternehmer, der ausschließlich derartige Hunde dressiert und bann vermietet oder verlauft. — (Wie man vor hundert Jahren über die Eisenbahn dachte.) Die Sommerreisenden. die jetzt mit ruhiger Selbstverständlichkeit ihr Leben dem Dampfrotz anvertrauen, um fern von der Großstadt Erholung zu suchen, denken beim Anblick der keuchenden Lokomotive wohl kaum an das Mißtrauen, die Furcht und die Angst, mit denen die ersten Eisenbahnzüge von den Urgroßvätern betrachtet wurden. Die geringe Geschwindigkeit, die damals die ersten Lolomotiven entfalteten, erfüllte die geruhsamen Bürger mit Schrecken und die Erfinder mit Stolz; die Namen der Lokomotiven spiegeln dieses Selbstgefühl; und in England gab es damals Dampfrosse, die den Namen „Hasche mich, lver kann", „Blitz" usw. führten. Die „Nivista Mensile del Touring" erzählt von der eisten LolomotiDe von Stephenson, die mit einem Zug von 13 Tonnen Gewicht eine Geschwindigkeit von 24 .Kilometern in der Stunde er-reichte und ohne Wagen sogar 48 Kilometer entwickeln, konnte. Aber in der Öffentlichkeit hatte man wenig Sympathie für dies neue Verkehrsmittel, und als der Ingenieur vom englischen Oberhaus die Konzession für eine Eisenbahn erbat, traten Redner auf, die zornig darauf hinwiesen, wie der Rauch der Lokomotive die Vögel töten müsse, die Tierzucht auf dem Lande gefährde und vor allem die Wolle der Schafe schwärze. Im Volle regte sich der Aberglaube, und in den Dörfern rotteten sich die Bauern zusammen, um mit Gewalt gegen das rauchende, feuerspeiende Ungeheuer vorzugehen. Aber Stephcnson errang durch seine Zähigkeit schließlich doch den Sieg, und als er in einer Kommission behauptete, daß es leicht möglich sein würde, Eisenbahnzüge mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 60 Kilometern in der Stunde fahren zu lassen, da sanken allmählich die Einwände der Gegner des Fortschrittes zu komischen Nichtigkeiten. „Aber denken Sie doch, Mr. Stephcnson, wenn der Zug, von dem Sie sprechen, auf seiner Strecke nun eine Kuh trifft: welch furchtbares Unglück!" Aber der Ingenieur blieb ruhig und gab nur die trockene Antwort: „Ja gewiß — für die Kuh . . ," Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Aus mciucr Wanderung durch Krain. III. Eine Nacht bei den Närcn im U r w a l d e. (Fortsetzung.) Der Ruf „Wasser. Wasser!" weckt, so glaube ich wenigstens, überall, sei es auf einer der sandigen und steinigen Neltwüsten, sei es auch nur auf unserem so gerne sich grün lleidenden Karste, eine Gemütserrcgung, die den Menschen wie cin magischer Sturm durchrieselt. So geschah es auch bei der Wasserschlucht bei Hl. Dreifaltigkeit, wo eine derartige Auflegung eigentlich gar nicht notwendig war. Denn kaum zehn Minuten vorher waren wir so bei der Taufe der uns von Rob mitbcgleitendcn Robarica gewesen und hatten unterhalb Ra>ica diesen Urquell des Gurlflusses unier dessen neuangenommenem Namen Ra^icabach überschritten. Aber da wir während der ganzen Reise noch lein ähnliches Karstwunder gesehen, so kann unser Sonderintcrefse für diese erste Wasscrschlucht gerechtfertigt erscheinen. Freilich, der dabei entwickelte übergroße Eifer meiner Mitreisenden war nicht ganz nach meinem Geschmacke; denn erhitzt soll man nie in einen unterirdischen Raum hineinrennen, noch weniger aber den Durst durch kaltes Wasser stillen. Aber was hätte ich in diesem Falle auch gegen den Uebcrmut tun können. Ein so bunlgemischtes, viel- und manchmal auch starrköpfiges Völkchen, wie es meine lesenden Mitreisenden zweifelsohne find, ist eben schwer bei jeder Kleinigkeit im Zaume zn halten. Uebrigens, so suchte lch mich als fürsorglicher Führer selber zu beschwichtigen, hatten wir ja den letzten Teil des Weges, wie sich's echten Touristen ziemt, in ruhigem Tempo zurückgelegt; cin kleiner Temperaturwechscl kann also niemandem Erhebliches antun und der Zweck der Wan> dcrung soll auch in der Festigung unseres verweichlichten Körpers gesucht werden. So lieh ich sie denn ohne jede Strafrebe nach ihrem Belieben schalten und walten. Und diese passive Resignation meinerseits stimmte alle gegen mich wieder versöhnlich, nicht einmal jenen Herrn Oppositionellen ausgenommen, der lurzvorher die beiden Erklärungen von mir abgefordert hatte, die ich ihm noch schuldig bin und zeitlebens auch schuldig zu bleiben gedenke. Und was tat ich? Diesen erfreulichen Umschwung der Laune rasch bc-niihcnd, sicllte ich diese Wasserschlucht allen jenen, die mich anhören wollten, als unseren neuesten Bekannten etwa im folgenden Sinne vor: Hier entrollt sich vor unseren Augen das erste Vild, allerdings nur ein Miniaturbild der großartigen Nundernatur unseres Unterlrainer Karstes. Vchufb besseren Verständnisses bitte ich vor allem, sich nach der nächsten Umgebung der Wasserschlucht umsehen zu wollen. Vom Nodengesenlc des Rob-Ra^icatales herauf bis zum sanft ansteigenden wellenförmig gebildeten Hügellomplcr, auf dessen 542 Meter hohem Scheitel — oder als Rückgrat vielleicht noch zutreffender bezeichnet — die liebliche, nach allen Seilen offen einladende Gcbirgsortschaft Groß-Laschitz steht, reihen sich. einer Kette gleich, charakteristische Erd-senlen und Vertiefungen, interessant genug, um die Aufmerksamkeit des Reisenden auf sich zu lenken. Diese Sonder-crscheinungcn sind bald nach außenhin kreis- und nach innen trichterförmig gestaltet, bald nach außen ellipsenähnlich und nach innen trogartig verlaufend. Was sind sie und was berichten sie, wenn wir uns ihre Sprache zu verstehen anmaßen? Was sie sind. das haben wir schon gesagt und wiederholen es für etwaige Schwerhörige nochmals: Sie sind die ausgesprochenen Erscheinungen der Bildung der Karstnatur, wie wir sie auf dem ganzen Karstgebiel örtlicher-wcise antreffen. Aber was sie uns berichten, können wir so lange nicht richtig verstehen, bis wir in ihr unterirdisches Wunderrcich eingedrungen sind. Und die Anregung für cin solcheb Einbringen gibt uns eben diese Wasserschlucht bei „Das fräste ich mich manchmal selbst," lautete die bittere Antwort, „aber eö ist wirklich merk-wiirdiss, wie M' dor Mensch ist!" Tie dachte einen Ana.cnblick nach, dann saqte sie ernst: „Daö sind gar nicht Tie selber. Ich kann Uicht qlanben. das; Tie so energielos qeworden -, <-ie! Wao macht denn Ihr.' Tchwester? Warnm reiszt sie Sie nicht herano ans dieser aeistiqen Lethargie?" . „Renaw? Erstens hat sie sehr viel mit sich selber zu Ichanen--------Nemesinsschoc Pint! Das fnql sich schwer m die Nnbriken, die das i^eben ',ieht, nnd dann--------sic Null mich herantreten, ans' dein nicht mehr ungewöhnlichen Weg einer ZwanaMjc, verstehen Tie? Wo man die Angen schlieft, sein' Herz in die Tasche steckt nnd einfach an Land springt ü tont prir. Manchmal bricht man alle Glieder da. bei, aber wad tnt'sV Man mns', es eben riskieren-vielleicht gelingt's doch, nicht daneben ,^n springen." In ihren Zillen verstärkte sich der traurigo Ansdrnck. „Vs tnt mir weh, Tie so sprechen zn hören. Ja) weis;. Tie haben viel verloren, vielleicht mich sonst manche bittere Erfahrlina, gemacht, aber. früher ließen Tie sich doch -nie beugen! Warnm tnn Sie es jeht? Warnm kämpfen Sie nicht gegen die Trauer an wie ein Mann?" (5r seufzte, ohne zn antworten- nach einer Pause: „Sprechen wir nicht davon. Wollen Tie mir nicht sagen, wie es Ihnen geht? Was Sie nach M. geführt?" „Mein Mann hat (^'schäfte hier nnd ich be-gleitete ihn. Dao Meinsein ist so schrecklich! Werner trägt es leichter; ein Mann, der so viel in Anspruch genommen ist wie er, hat nicht die 'jeit, sich Ge- fühlen zu widmen. Aber ich! Sehen Sie, während <>r ill der Fabrik ist, gehe ich zn Hanse stundenlang herum, wie eine Wahsinnige immer suchend nach den Spuren meiner Äeblin^e, immer von neuem das Tchreclliä>c durchlebend, immer hadernd mit dem Tchicksal, das mir m wenig Ttunden alles nahm. Tes Nachts kann ich nicht mehr schlafen, ich höre mit meinen erregten Nerven das klägliche Weinen der Kleinen, ihr Wimmern, ihr Nöcheln, als die fnrchterlilhe Krankheit sie am Atmen hin-derte. und das letzte anstvoll heransaestcchene .Mama'... nie, nie werde ich den schrecklichen Au5> drnck verliessen, mit dem Walter diese zwei Tilben rief!" Tie machte eine Pause nnd fnhr dann leise und aufgeregt fort: „Mein Mann ist gut, er möchle mich auf Händen tragen, aber das versteht er nicht. In Unvermeidliches muß man sich finden, predigt er, ach nnd er hat sich gefunden, aber ich!... „Haben Tie mir nicht soeben dasselbe gepredigt" „Oh, Sie! Sie sind doch cin Mann! Und Ihr i/eben kann noch glücklich werden, das meine nie mehr..." Erschrocken, als habe sie znviel gesagt, hielt sie inne. Wolfgang sah sie mit einem langen Vlick still an, dann blieb er stehen imd sagte: „Wollen n>ir nicht anf Ihren Gatten wa^en? Herr Werner wird Sie vermissen." Werner nnd (5ckmann kamen l>'rau. Zn meren gingen sie weiter. Werner erzählte von seinen Reisen, mancherlei persönliche Ansichten waren in seine Nede sieflochten, nnd alles kam in einer bescheidenen, stillen Weise l^rans,. die nicht anders als sym pathisch bei-nhren konnte. (Fortsetzung folgt,) Hl. Drcifaltigleit. Nach dem Beispiele dieser Wasserschlucht tonnen wir uns indes schon bei dieser Betrachtung ein schwaches Abbild vom großen Wundcrbilde tief im Innern dieser Erscheinungen veranschaulichen. Wie nämlich in dieser Nasserschlucht, sind auch bort unter allen den verschieden-gestaltetcn Bodensenkungen höchstwahrscheinlich noch wilder zerklüftete und ausgehöhlte Gerippe des Kalksteines vorhanden. Warum wir sie nicht schon von dieser Stelle aus sehen, bedarf eigentlich leiner Erklärung und ich will Sie diese Erklärung selbst finden lassen. Sie brauchen nur genauer hinzusehen, und Sie werden finden und zugleich staunen, wie die Natur des Karstes an ihrem großartigen Gesamtwerte weise wirkt und schafft. Was sie glaubt, dem Menschentinde an Spuren ihrer furchtbaren Macht verborgen halten zu müssen, damit es nicht abgeschreckt werde, Haus und Hof auf ihren zerfleischten Leib aufzustellen, das trachtet sie durch ihre eigenen Hilfsmittel fürsorglich zu verdecken. Wir sagen denn: Diesen Trichter, diese Doline, diesen vorläufig nur durch Korosion (zerstörende Wirkung von unten) erfolgten Einsturz überlagert eine Humusschichte, dort üppig, hier nur kümmerlich, wie es eben die Bodenverhältnisse nebst sonstigen Einflüssen mit sich bringen. Für Unierlrain kommen diese Bedingungen der Humusülxr-dachung des kahlen Karstes den Feld- und Waldlulturen schr zustatten- das sonst traurige Bild des Karstes (Triester und lüstenländischer Karst) wird in Unteilrain, soweit dieser Landstrich dem Karstgebiete angehört, eben durch diese Humubüberdachungen an vielen Dislokationen so sehr gemildert, daß so mancher an die übrigen Karftgegenden gewohnter Beobachter hier überhaupt leinen Karstchaialter mehr gewahrt. Aber er wird ihn dennoch finden, wenn er morgen mit uns die große Wasserhöhle „Predvratnica", sozusagen in der Ortschaft Groß-Laschih selbst gelegen, besichtigen und weiterforschen will. (Fortsetzung folgt.) * (Sta a t ssu bven l i on.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem Lolal-tcmitec für die Wanderunterrichte für Korbflechterei und Weidenzucht in Lusttal und Dolslo zur Bestreitung der Kosten bei der Anlage der den genannten Veranstaltungen überlassenen Wcidcnlulturcn einen Beitrag von 2(0 X be, willigt und die Direktion der l. l. Musterwerkstätte für Korbflcchterei in Wien ermächtigt, diesen Betrag dem vorgenannten Komitee flüssig zu machen. —r. " (Anerkennung für die Kirchenmusik-Pflege.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem Oberlehrer in Brezobica, Herrn Karl Benedil, und der Lehrerin Frau Johanna Zu-panec in Fara-Vas für die eifrige Pflege der Kirchenmusik Remunerationen bewilligt. —i-. " (Aus dem Vollsschu l dien ste.) Der l. l. Bezirksschulrat in Rubolfswert hat den bisherigen provifo-rischen Lehrer an der Knabendollsschule in St. Michael bei Hudolfswert Herrn Rudolf 5t n e z zum provisorischen Lehrer und Leiter der einllafsigen Volksschule in Maichau ernannt. —r. — (Die Neziilslchrertonfcrenz für den Schul bezirk Stein) fand am 15. d. M. im Schulhause zu Stein statt. Iu diesem Behufe war das Fest-lokale schön dekoriert und die Nachbarhäuser trugen Fahnenschmuck. N'ach einem vom Herrn Dechanten Lavren 5 i 5 unter Assistenz in der Pfarrkirche zelebrierten Hochamte versammelten sich die Festgäste und die Lehrerschaft in dem Festlolale, wo der l. k. Bezirksschulinspeltor, Herr Franz Gabriel, die Festsitzung eröffnete. Hiebei gebachte er seines Vorgängers im Amte, .Herrn Schulrates Wilibald Zupanöic-, und begrüßte die anwesenden .Herren, so den Bezirlshaupimann Johann Kresse, den Landesgerichts-rat Dr. Johann Kladva, den Dechanten Johann Lavrenöiö, den Bürgermeister Dr. Alois Kraut, den Apotheker Josef Moönik, und erteilte dem Oberlehrer .Herrn Johann Toman das Wort. Dieser hielt die Festrede, indem er auf die vielen Wohltaten hinwies, welche unser geliebter Herrscher während seiner 60jährigen glorreichen Regierung seinen Untertanen erwiesen hat. Besonders betonte er, daß Seine Majestät die Vollsschullehrer zu einem selbständigen Stande erhob und dafür von den Volts-bildnern einen besonderen Danl verdient, worauf er feine Rede mit einem dreimaligen ..Slava"-Nufe s^loß. in welchen die Versammlung begeistert einstimmte. Hierauf wurde die Vollshymne intoniert. Die vom .Herrn Oberlehrer Ignaz Tramte beantragte Ergebenheitsadrcsse an Seine Majestät wurde einhellig beschlossen, unterschrieben und dem .f>errn Vezirlshauptmann zu weiie«r Veranlassung emge-hänbiqt. Hiemit war die Mf"" geschlossen. - Zur elgent-lichtn'Konferenz übergehend, ernannte der Herr ÄeMs. schulinspeltor zu semem Stellvertreter den Oberlehrer .Herrn L Le < nar zu Schriftführern wurden Lehrer .Herr Rm-munb Noöi'c' und Lehrerin Fräulein Theresia Bole, zu Protololls-Verifillltorcn Lehrer Herr Peter Sirc und stoffes. den jeder Lehrer scincn Schülern beibringen muß. Lehrerin Fräulein Emilie Gerlmann gewählt. Der t. t. Vezirlbschulinspeltor teilte nun eine Reihe von Ratschlägen mit, an die sich die Lehrerschaft beim Unterrichte hatten soll, insbesondere besprach er das Mindestausmaß des Lehr- Laibacher Zeitung Nr. 162. 1522 17. Juli 1908. erläuterte die Führung der Amtsschriften und forderte die Schulleiter auf, ihre Eingaben an den t. t. Bezirksschulrat immer rechtzeitig einzusenden. — Einen sehr interessanten Punlt des Programmes bildete der wohldurchdachte Vortrag des städtisäfen Lehrers Herrn Johann Levec über den Schreibunterricht. Referent erklärte das Vorgehen des Lehrers eingehend und zeigte die Entwicklung der Buchstaben an der Tafel. Die Versammlung zollte ihm für seinen belehrenden Vortrag ihren Dank und beschloß die Drucklegung dieses Referates sowie der Ratschläge des Bezirlsschulinspel-tors. — Weiters wurde beschlossen, an Stelle des eingegangenen ..Prvo Verilo" das „Berilo 11. del" einzuführen. — Die vom Vorstande der Nezirtslehrerbibliothel, Herrn Lau-renz Letnar. pro 1908 gelegte Rechnung und das Prali-minare pro 1909 wurden genehmigt. In die Bibliothels-tommission und in den ständigen Ausschuß wurden die bisherigen Mitglieder auch für das nächste Jahr p.!r aLcis,«»-rn>!n>ln wiedergewählt. Hiemit war das Programm erschöpft und der Herr Bezirlsschulinspeltor schloß die Konferenz. — Die Lehrerschaft versammelte sich dann im Gast-Hause des Herrn Kenda zu einem gemeinsamen Mittagsmahl, woran auch der .Herr Nezirlshauptmann und der Herr Bezirlsschulinspettor teilnahmen. ce noch als Torero in die Schranken zu treten und das Stiergefecht siegreich auszukämpfen. Die Blätter loben ihn auch als Stierkämpfer durchgehends. 15. — (Von der Erdbebenwarte.) Nach einer von einem Bewohner der Erjavecgasse der Warte zugekommenen Mitteilung wurden die am 10. Juli morgens 3 Uhr 15 Minuten, bezw. um 7 Uhr 40 Minuten verzeichneten Nahbeben auch in Laibach gefühlt. Es wäre von großem Interesse festzustellen, ob auch in anderen Teilen der Stadt diese Erschütterungen verspürt wurden. Nachrichten sind an die Leitung der Erdbebenwarte Laibach erbeten. N. — (Kin de rschutz.) Man schreibt uns aus Bischof-lack: Das Liebestoert für das der Fürsorge bedürftige und verwahrloste Kind nahm in Vischoflack einen erfreulichen Eingang. Hilfsbereite Frauenherzen und die Umsicht erfahrener Männer, die Pflichtgefühl und soziales Bewußtsein zu Werten der Wohltätigkeit treibt, betätigten sich am verflossenen Sonntag, um eine ergiebig« Schöpfung der Nächstenliebe für das im Iubiläumsjahr in den Vordergrund getretene Kind in den weitesten Kreisen zu verbreiten. Das Erträgnis, welches das Gartenfest im festlich geschmückten Hotelgarten Stemmerhof abwarf, war ein namhaftes. Es würde zu weit führen, alle die lieblichen Frauen und Mädchen aus allen Kreisen der Bevölkerung anzuführen, die in der Manifestation des Wohltätigleitssinnes wetteiferten. In den bewährten Händen der Frauen Marie Hallada und der Frau Üandesgerichtsrat Olga ssu-mer. denen ein äußerst rühriges Frauentomitee zur Seite stand, ruhte das umsichtige Arrangement, und ihrem Feuer- eifer gebührt der Dank. daß sich die füi die Auffassung zwischen Staat und Gesellschaft eingenommenen Bürger von Vischoflack nahezu vollzählig ihr Stelldichein gaben. Wahre Beifallsstürme löste der trefflich geschulte Gesangschor des (''italnicaveieines mit seinen frischen, hellen Stimmen, aus, der unter Leitung des Herrn Gerichtsadjunlten Dev mit den schönsten Perlen des heimischen Liederschatzes aufwartete. Natürlich kam die Jugend mit einem Tanzlränzchen auch auf ihre Rechnung. Es sei allen, »velche dem Vereine, der fürs Kind bittet, die hilfreiche Hand geboten haben, der wärmste Dank gesagt. — (Verunglückt.) Am 15. d. M. waren die Besitzer Anton Mehle und Johann Iane/.i,", beide aus Unter-Schleinitz, in einer Waldung mit dem Holzfällen beschäftigt. Infolge des heftigen Sturmes brach ein morscher Ast ab und fiel dem Mehle so unglücklich auf den Kopf, bah er am nächsten Tage der erlittenen Verletzung erlag. —<»— — (Schadenfeuer,) In der Nacht zum Donnerstag schlug während eines Ungewitters der Blitz in den Dreschboden des Grundbesitzers Josef Uhan in Gornja Do-brava, Gemeinde Treffen, ein und zündete. Alsbald stand das Objekt sowie cine daneben stehende mit Getreide vollgefüllte Harfe in hellen Flammen. Die aus Großlack herbei-geeilte Feuerwehr mußte sich nur auf die Lokalisierung des Brandes beschränken und hatte überhaupt einen schweren Stand, da wegen der herrschenden Dürre alle Brunnen im Dorfe versiegt sind. Es verbrannten 15 Wagen Heu, 8 Stände Getreide und mehrere Wirtschaftsmaschinen. Der Schaden beträgt über 8000 X, die Versicherungssumme nur 2800 K. «. — (Verlauf von großen Mengen Vieh in Kroatien.) Die lroatisck)« landwirtschaftliche Bank in Agram (Hrvatsta poljodjelsla banla) teilt der hiesigen Handels- und Gewerbelammer mit, daß heuer wegen der schlechten Heu-Fechsung in Kroatien und Slavonien das Vieh in großen Mengen zum Verkaufe gelangen wird. Den Interessenten ist die genannte Bank bereit, auf Verlangen jene Märkte bekanntzugeben, auf denen das Vieh der edelsten Rassen verlauft werden wird. — (Aerzte und Krankenhäuser in den österreichischen Kronländern.) Interessant? Daten über Krankenhäuser und Aerzte in den einzelnen Kronländern liefert eine soeben von der statistischen Zentral tommission ausgearbeitete Zusammenstellung, welcher in den Hauptpunkten folgendes zu entnehmen ist: Im Berichtsjahre wurden in 239 öffentlichen Krankenhäusern mit 35.883 Betten 461.035, in 475 Privatlrantenhäusern mit 15.643 Betten 129.431 Kranke behandelt. Es entfielen ein Krankenbett auf 1262 Einwohner in Galizien, auf 1101 in Dalmatien. auf 1011 in der Bukowina, auf 346 in Nieder-östcrreich mit Wien und auf 111 in Trieft und Gebiet. Die Tubeilulosensterblichlelt betrug in Galizien 25.552. Böhmen 22.068, Niedeiösterreich 10.798 (davon 3007 in Krankenanstalten), in Mähren 9713, in Steiermarl 3626. Nur 11-1 A aller Tuberlulosesterbefälle betrafen die Anstalten; von diesem Durchschnitte weichen die Ziffern der einzelnen Kronländer mitunter bedeutend ab; so entfallen auf Trieft infolge des großen Matrosenzuflusses 38'9 A> Spitalsfälle, auf Niederösterreich 27'8 <^, auf Salzburg 18'1 <^. Es bestanden 32 öffentliche und 9 Privat-Irrenanstalten. welche 28.679 Irre beherbergten. Von der Gesamtzahl wurden 2069 geheilt entlassen und sind 2816 gestorben. 6718 Fälle betrafen erworbenen Blödsinn, 5423 primäre Verrücktheit. 2981 Verwirrtheit. 2843 paralytische Geistesstörung, 2253 epileptische Geistesstörung. Außerhalb der Irrenanstalten wurden 17.797 Kranke gezählt, feiner 17.280 Kretins, 4315 in Galizien, 2375 in Stciermarl, 2144 in Böhmen, 1926 in Mähren. In 18 Gebäranstalten wurden 24.769 Mütter und 20.563 Kinder verpflegt. Man zählte 263 Kurorte mit 410.379 Besuchern. Böhmen hat 35 Kurorte. Tirol 81. Letztere sind teils klimatische Sommer- und Winterlurorte. teils Bäder. Man zählte im Berichtsjahre 6701 angestellte und 4232 nicht angestellte Doktoren der gesamten Heilkunde. 492 angestellte und 227 nicht angestellte Wundärzte. Es entfiel ein Arzt auf 656 Einwohner in Wien und auf 982 in N^eoerösterreich, auf 838 in Linz und auf 2593 in Qberösterreich, auf 724 in der Stadt Salzburg und auf 2009 in Salzburg, auf 485 in Graz und auf 2238 in Steiermarl. auf 551 in Klagenfurt und auf 2750 in Kärnten, auf 871 in Laibach und 5106 in Krain. auf 1031 in Tr«st und Gebiet, auf 1076 in der Stadt Gö'rz und auf 4201 in Görz und Gradisca, auf 1717 in Rovigno und auf 2765 in Istrien. auf 419 in Innsbruck und auf 1659 in Tirol, auf 2393 in Vludenz und auf 1865 in Vorarlberg, auf 253 in Prag und auf 2122 in Böhmen, auf 635 in Brunn und auf 2885 in Mähren, auf 647 in Troppau und auf 316 in Schlesien, auf 472 in Lemberg und auf 5347 in Galizien, auf 1115 in der Stadt Ezernowih und auf 5151 in der Bukowina, auf 9620 in Nenlovac und 4108 in Dalmatien. — (Die Laibacher Verein slapelle) konzertiert heute bei der Abendvorstellung des „The Elite-Biograph" im Garten des Hotels ..Stadt Wien". Anfang um 8 Uhr abends. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Teehöhe A0«'2 m, Mittl. Luftdruck 736 0 mm. ia 2 u. Äl. 736 0 , 23-4, SSO. mäßig ! halb bew. "' 9U. «b. 786 7» 1?i! S. schwach fast bew. 17 > 7 U. H. ! ?3'i!a!>l>nl>>'» brzishe» sich aus mi!!>'!!',,>ul»'>i!>1»' .'<>'>> »üb w>>lben ^ Tiefbetrübten Herzens geben wir im eiqenon W und im Namen aller Verwandten Nachricht von ^ dem unerwarteten Hinscheiden der innigstgeliebteu W treuen Gattin, bezw. Tochter, Schwester, Tante und W Schwägerin, der hochwohlgeborenen Frau ^ welche am 16. Juli IWtt um 3 Uhr morgens nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, mit ihrem ihr im Tode voran« W gegangenen Töchterchen vereint wurde. W Die irdische Hülle der teuren Verblichenen « wird Freitag den 17. Juli um 4 Uhr nachmittags ^ ^ im Trauerhause gehoben und zur Beisetzung nach ^ Graz überführt. M Die heil. Seelenmesse wird am 23. Juli um « W 8 Uhr vormittags in der Stadtpfarrlirche zu W ^ Gottschee gelesen werden. W Gottschee, am 16. Juli 1908. (2S51) W ^ Ernst Naron Vchönberger, l. l. Bezirlshaupt- M M mann, Gatte. — Emma Kirchner, l, l. Majors W M Witwe, Mutter. M Telegramme des k. k. Telegraphen-ßorrespondenz-Oureaus. Sitzung deS Abgeordnetenhauses. Wien. 16. Juli. Nach Annahme des Automobilhafl-pflichtgesetzes gelangte eine Reihe von ImmunilätZangelegen-heiten zur Verhandlung. Sodann wurde der Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag Chiari, betreffend die Vermehrung der Zahl der Vizepräsibenten-stellcn von zwei auf vier, und der Schriftführer von zwölf auf fünfzehn, in Verhandlung gezogen. Der Berichterstatter Dr. Steinwender betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Reform der Geschäftsordnung im Interesse einer rascheren Geschäftsbehandlung. Minoritätsberichterstat-ler Stojan tritt für eine Vermehrung der Zahl der Vizepräsidenten von zwei auf fünf ein. Abg. Chiari beantragt, den Geschäftsordnungsausschuh zu beauftragen, dem Hause ehestens einen Entwurf, betreffend Abänderung der Geschäftsordnung, vorzulegen. Generalredner pro Dr. Adler (Sozialbcmolrat) erklärt, die Sozialdemolraten werden sowohl für den Antrag Chiari wie für das Mino^ ritätsvotum Stojan - Kramar stimmen. „Wir werben," erklärt Redner, „jede Geschäftsordnungsreform fördern, die uns sowie das Haus schuht gegen die Uebermacht großer Koalitionen, anderseits aber gegen den Mutwillen einzeln ner." (Beifall.) Der Minoritätsantrag Stojan, betreffend die Erhöhung der Vizepräsidenten auf 2, wird angenommen. Ebenso gelangen zur Annahme der Resolutionsantrag Nitsche (Vermehrung der Zahl der Ordner von 2 auf 4), der Antrag Chiari, Reform der Geschäftsordnung, die Resolution des Abg. Iro, Wahrung der Redefreiheit. Das Haus begann dann die Verhandlung des Staatsdienergesetzes. — N'ächste Tinung morgen. Wien, 17. Juli. Wie die „Slavische Korrespondenz" berichtet, wurde Abgeordneter P o g a <" n i l m der gemeinschaftlichen Versammlung aller slooenischen und kroatischen Abgeordneten einhellig für einen der neulreierten Vizepräsidentenposten des Abgeordnetenhauses kandidiert. Die slavische Konferenz in Praa.. Prag, 16. Juli. In der heutigen Sitzung der slavischen Konferenz erstattete Kramar Bericht über die Organisation der slavischen Journalistik und empfahl die Einsetzung eines Komitees mit der Aufgabe, in jedem bedeutenden slavischen Zentrum zur Pflege der slavischen Wechsel-seitigteit einen Ausschuh zu gründen, der sich für die Olga- Laibacher Zeitung Nr. 162. 1523 17. Juli 1906 miation der slavischen Journalisten und fur die Bildung eineö ZentralverbandeS der slavischen Journalisten einsehen würde. Weiter sei die Gründung eines eigenen Telegraphen-bureaus notwendig zur verläßlichen Information der slavischen Presse lind der übrigen Nelt über die Ereignisse in d^r slavischen Welt. Sodann wurde die Frage der Errichtung einer slavischen Van! in Verhandlung gezogen. Das Referat erstattete Preis, das jlorrefcreat H r i b a r. Die Konferenz beschloß die Einsehung eines zwölfgliedrigcn vorbereitenden Komitees. Die Zentrale der slavischen Vanl soll in Prag errichtet, das nötige Kapital in Böhmen, Nußland sowie in den übrigen slavischen Ländern und bei Nationen, die den Slaven nicht feindlich gesinnt, aufgebracht weiden. - Abends gab die Stadt Prag zu Ehren der Konferenzteilnehmer ein Vanlett. Der Russe Krasovslij toastierte auf Kaiser ffranz Josef I.. Kramar auf Kaiser Nilolaus, Bürgermeister Gro^ auf die Konferenzteilnehmer. Unglücksfälle Wien, 16, Juli. Die Direktion der nieberösterrei-chischen Landesbahnen veröffentlicht nachstehende Mitteilung: Im Kilometer 74-60 der Linie St. Polten—Guhwerl stieß der von Nicnerbrucl lommende Zug Nr. 5 mit dem von der Haltestelle Erlaf-Klause abgelaufenen verspäteten Lastcnzug Nr. s!2 zusammen. Obwohl der Führer des Zuges Nr. 3 auf Grund des ihm erteilten Vorsichtsbefchles durch vorsichtiges Fahren feinen Zug sofort zum Stehen brachte, war der Zusammenstoß, da die betreffende Stelle im Bogen liegt, unvermeidlich. Trotzdem auch der Führer des Last zuges alle Anstalten traf, seinen Zug zum Stehen zu bringen, erlitten sechs Personen schwere und acht Personen leichte Verletzungen. Vom Lastenzug ??r. 62 wurden ein Personenwagen und zwei Lastwagen stark beschädigt. Die Lokomotiven beider Züge sind leicht beschädigt. Mit den Zügen Nr. 18 und 4 wurde heute der regelmäßige Verkehr wieder aufgenommen. Ueber die Ursache des Zusammenstoßes sind sofort Erhebungen eingeleitet worden, doch sind im gegenwärtigen Zeitpunkte dieselben nicht abgeschlossen. Wien, 16, Juli. Von der Direktion der niederöstcr-reichischen Landesbahnen wird mitgeteilt: Soviel bis jetzt vmliegt, scheint eine telephonisch Störung zwischen den Stationen Wienerbruct und Erlafllause die nächste Veranlassung des Unfalles gewesen zu sein. Weitere Aufschlüsse müssen erst ermittelt werden. Direktor Wolf begab sich mit dem Verlehrschef Inspektor Heiß und dem Betriebsleiter Teifcrt unmittelbar nach der Meldung an die Unfallsstellc und waltete dort nachts über seines Amtes. Die Strecke wurde bis 3 Uhr früh freigemacht. Der Fachreferent für Eisenbahnwesen im Landesausschusse, Dr. Pattai, begab sich sogleich nach Schluß der heutigen parlamentarischen Verhandlungen ebenfalls an Ort und Stelle. Barmen. 1»!. Juli. Bei dem Vauc der Eisenbahnlinie Krahenhöhe—Müngstcn stürzte die Lokomotive der Varmen-Bergbahn infolge Versagens der Bremse bei der Talfahrt einen steilen Abhang hinab und begrub den Maschinisten und Heizer unter sich. Ersterer wurde getötet, letzterer schwer verletzt. Die Lokomotive wurde zertrümmert, Wien. 16. Juli. Wie die „Pol. Korr." erfährt, wird der Besuch des rumänischen Ministerpräsidenten Siurdza beim Minister des Aeußcrn Frciherrn von Aehrenthal am 1!». d. M. auf dem Semmering erfolgen. Belgrad. 16. Juli. Nach mehrtägigen Verhandlungen hat der altradilale Klubausschuß beschlossen, die Mission MilovanovN! zu unterstützen. Das einzige Hindernis der Lösung bleibt noch die Verifikation eines von den Nationalisten banspruchten altradilalen Mandates, worüber Mi-lovanovw mit den Nationalisten verhandelt. A l e n <,> o n . 16. Juli. Dem gewesenen Minister und derzeitigen Vizepräsidenten der Kammer, Etienne, der gestern in Gesellschaft seiner Gemahlin eine Automobilfahrt machte, ist durch die Unvorsichtigkeit seines Chauffeurs bei Ronant-le-Pin ein schwerer Unfall widerfahren. Eticnne erlitt den Anich znxier Nippen und klagt auch über innere Schmerzen. Seine Gemahlin wurde ebenfalls schwer verletzt; ihr Zustand ist ziemlich ernst. Auch der Ehauff-ur trug starke Verletzungen davon. Maiineministci Tom son ist zum Besuch der Verletzten eingetroffen. Schanghai, 16. Juli. An, Unterlaufe des Jang-tseliang sind weitere Ueberschwemmungen eingetreten; besonders bei Iangtschou, wo die Dämme durchbrochen sind. An den Einten wurde großer Schaden angerichtet. Viele Menschen sind umgekommen, da die Fluten plötzlich hereinbrachen. Theater, Dunst und Literatur. — (Die Sondernummer „Olxrlrain" der „Illustrierten Reise- und Bäder-Zeit u n g") ist gegen Ende des vorigen Monates erschienen und bringt interessante Aufsätze über die besuchtesten Sommerfrischen unseres Oberlandes, wie Nadmannsdorf, Lees, Politsch-Vigaun, Schcraunitz, Moste u. a. Der Text ist auch mit einzelnen recht gut ausgeführten Illustrationen verschen; so können wir namentlich die „Haltestelle Scheiau-nitz bei Lecs", dann „Scheraunitz mit dem Etol-Hintci> gründe", das „Hotel Legat" in Lees und das „Gräflich Thurn-Valsassinasche Palais" in Nadmannsdorf als äußerst naturgetreu bezeichnen. Trefflich gelungen sind die netten Aufnahmen der Sturmschen Sommerfrischlerlolonie in Politsch — diesem immer beliebteren Luftkurorte, sowie das Gesamtbild Politsch-Vigaun. Auch Selo sowie Moste mit dem imposanten Stol im Hintergründe, ferner das idyllisch gelegene Hcimatsdorf dcö Dichters Pre^eien mit der Kirche des hl. Markus werden allseitiges Interesse erwecken. Das Heft bringt auch eine ganz ausgezeichnete bild» liche Wiedergabe des weitbekannten Wallfahrtsortes Brezje mit einer großen Marienfestprozession und einschlägigem Aufsatze. — Diese Sondernummer, die für unser Kronland und die daselbst nun einmal erwachten vcrlehrsförderlichen Bestrebungen von unzweifelhafter Wichtigkeit ist. wird ihren Leserkreis wohl ohne Schwierigkeit finden, zumal si« auch redaktionell recht glücklich eingeteilt ist und namentlich neben einem geographischen Teil einen historischen ausweist, der aus der Feder des Michelangelo Freihcrrn von Zois stammt und die „Geschichte von Nabmannsdorf und seiner Umgebung" zum Gegenstande hat. Die Sondernummer Ober-liain ist über Initiative des Fremdenverlehrsvereines in Nadmannsdorf zur Ausgabe gelangt. — Dem Vernehmen nach wirb die nächste, noch im Laufe dieses Monates erscheinende Sondernummer der „Illustrierten Meise- und Bäder-Zeitung" dem Lande Krain gewidmet sein. N. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e l. siic Bor- und Lithlum-h<lge Hellquelle bcwuijst uicli hei Nieren- und Blasenleiden, Gicht, £? Ivckerharnnihr und eatarrhallschen Affectionea. i Natürlicher eisenfreier Säuerling. "' Hauptniederlagen tn Laibaoh: Michael Kastner und Peter Lassnik. Das Gremium der Kaufleute in Laitoach gibt hiemit bekannt, daß die l^iiiiiliiiiiiiliiiiii der Gremialschiilßr Sonntag den 19. ]uli I. ]. von 7 bis halb 11 Uhr vormittags stattfindet Die Lehrherren werden ersucht an der Prüfung teilzunehmen. (2948) Der Obmann. Kurse an der Wiener Dorfe (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 16. Juli 1908. Dir notierlen Nurse verstehen sich in Nron^iwahnina, Die Notierung samlliher Altir» >md der ,,Diversen Uofc" versteht sich per Gtücl Geld Ware Allgemeine Staats» schuld. (5lichntliche Rente: -4'z lonver. steuerslel, Kronen p»r Nu,se . , 96 7<» 96 »« brtto lIH»n,.^!!li) prr Nasse 96?« »t! 9" 4'-"' „ ö, W. Nolc» « fl. 4"/^ibl 9l>>b»v" 1»NNrr ^ ,00 f>, 4"/„z!i7 2b2,s 2b ^«4<>r , l0> n, . , 261 - >!6b- "",^1- ,, 5>n fl, 26! 26.».-. »6 «ü »7-'»5 detlo per Ullimo . . 4"/, »« " 9?-o:, dst Iiivrslüiu»« Neiitr, stfr., Nr, pcr Nasfr . , 3>///„ «? " "7 6' Kislnbnhn'MlltHschuld' l>lrschle!l>un»ln. ilifabrlh Bahn i. G.. strncrfr., zu lo.MXI sl.....4"/„ — »- —'^ '7lanz Iojepv'Äah» in Lilbel idiv. Tt,> . , . . 5>/<"/„11s2f,,20-L0 Xaliz, «ar! Lxdwia Bah» (div. ätücte, «runs» . , , 4"/„ s« b" s? b<> Rudolf Vcllin >,! UroncüwHhr. slcorrsr, md ieuou «ruiirn . . 4«/„ 96 b,llsch«linnllen ,b,eft«»pll!e G!llnb°hn.z>kNtn ^lliadelh-V. »»«si. «M, z»/,«/, uui! ^<»o Nr. . , , . .«4 - 46«-dtlio Liiiz Äüdwcis 2W f>, «, W. S. 5'/// .... 43!i'- 435 -delto Lalzbürg-tlrol L0« f>. Ü. W, <»,, b"/„ . . , .42!) -42:«'-,rcmi<> „, z>ONU Kr. 4"/„.........194 — 1!»t>'- Geld Warr D»« >«»»«« ,ni 3»!>lung üb«» »»««en» Hiltnb»hnpri»li«ä», Pbl«, l«!»s>, 4. iiNNO ll. w,«>0<>«r, 4" c, »6 70 97 70 ltlisabelhVnhii «w u. »00« M. 4 ab 10"/,,......lib - l<6'- Elisabllh-Balii, 400 u, 2"«0 M, 4«/„........,1.1 bU>14f>0 sscrdi!!al,dt-Nordbal)!i ««>! »?":, »«>?« detlo En> >W4 »»-«b 9N «b Franz Ioseph-Bal,» En, '«»4 ^div. Lt.! Lilb, 4"/„ , , . 96 »N »7 9l> Galizischl ila«! Lubwia - Pali» ldiv, Ll.) Lilb, 4"/„ . . .^ 9« b0 9? «> U»a,-aaliz. swli» 20l» !,. ö. ü"/„ !U4^,'> «Nb >l> o^liu 40U ». s>OU» Nr, 3'/i"/^ «« 4^ X? 4l> ll>orarlbcrlll'r Bahn ,^0 4"/„ deito per Ullimo 9» - 9» W 5'/,"/« betto per »assc «2 5,5 «2/b Unssar, Hiämien.VlnI. il 100 s>, ,«» — <«? -bctlli b bv !> ,«z — ,«?>. Ilicif, Ncss.-Losc 4>v„ . . .,42 — 146.. 4'Vn ungar, Orundel'll.-Oblig. 9»-:k> 94 ll> 4"/„ lluat, „. slav, Grdcnll.-Olil. 93 50 »4 bo Andere öffentliche Nnlchen. Bosn, Lllüdrs-Äül, ,) 4"/n 90 W 91 «C Bosn,-Hercel!, ltisexb. -^aiidc«- «ü!«'l>ei> (dll>,> 4'/,"/„ , . U»«0 SV'75 5Vn To»a>iNen,-?lüIe!l,e 1«7« ivb-- - -Wiener Vrilchrs A»l. . 4"/„ 9«^5N »7 b0 betto «W« 4«„ 96 bv 97 bn «»lrlM der EUldl Wir» , . 101 3b>c>2»b dclto «?4 ,2^'- llii — drllll <1«!4!..... 93-4« »4 40 drllo !<ölli!> v, I, >«!»« , 9b-»l! «k'So dello ,!tlel!l, t>, I, l»M» 96 IC «?'") drtto !I»v..VI,»v I,1!»N2 9b »s 9^00 l'n» ?!!,Irl,r!, vlrll)^, 4",„ »8 !?> i>7 >b «uilijchc Elaa>i>a»I. v, I, lUOl! <. 100 «r, p. N, . , b"/„ —'- »'- drllu prr lllümp , . l>"/„ 9b b« 96 - Viila, Elaaie-Hypnllillal.'lül, IWL..... ,;"/„ ,ü< ^l> ,2!> L<> Geld Ware «ulg. Ltaat« - Golbanleih« 1907 f. l00 Nr. . . 4'/,"/° 88 7b 89 7b Pfandbriefe usw. Aooe»lr,,aUa.,bsl.i.ü»I.vl.4"/„ «zho 9«.^ Bühm, Hupu!l)cle»b. veil. 4"/„ 97 70 vs<-?0 ^cülralVud.Nrcd.Äl., »slerr., 45I, vrrl.....4'/,",,, 10«- — - drllu <>5 I. verl, , . . 4"/„ ,75« «l».«> Nred.I»st.. öslerr.. s.Werl,.Uiil, >l. ofscnll. Vlrl», Nat, ^. 4"/» 96 du »7>b0 Landeib, d. Nü», Galizie» »»d Lobom. 5,7',, I. rliclz. 4"/« 94 b0 «b-50 Milhr, Hnpottielrnb. verl. 4"/« 96 ?b 9?>. b ^.-usirrr, ^a»bre Hl,p.-Ä»st.<"/« u?'2b 9«-25 belt» <»l>, ll"/,. ^r. veil, 3'/i"/<> «s- - - dclw N,-2ch!>Id>ch, urrl. 8'/,"/<> «9- 90>— drlto verl......4"/o 97'- 98'— Osterr.-üiissar, Ban! b» Jahre ucrl, 4"/n ö. W..... 9«-6« s»-üo detlo 4"/,, Nr...... 9<< 90 «>., 90 Evllrl.,al)!i .«'0 ssr..... 405- 4>,t>'— Tudblll,» b 3",,, Jänner-Juli '»00 ^i. lpcr St.) . . , L76'10 27« 10 Eüdbahn i» b"/„ lOU "/n Dona» »>rn!il,.i,'oss «00 sl, 2b6-- 262'- Nrrb. Präm, «»I,p, lW ssr, 2"/,, i»0 - io6-- zlnotlzlnbllchl Loft. V>>bap,.Vllsi!ila ^Lombaii) l> fl, IS N0 2i-»u «rrdülusr INU fl...... <7b'— 4^5-— lllarh-Lujr 4» sl, NM, . , , 1b0'— 160- OIri,er ^osr fl...... 195'— 20b'- Palssl, Lu'r 4» s>, «M. , , , ISO-- i»6 — »>ll>r» «re»z. öst, («es, v, 10 fl, 50'40 l>4 4« Role» Nrc>,z, »»<,. 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