Mo. xxxn. Laibach er Zeitung. M ^deniotenAug.^ ^ V)ien den 28. 3«!i. ^n voriger Woche wurden (so Nht das Gericht durch die ganze Stadt) in einem neuen Sputhal 2 Praktikanten mit einer Feierlichkeit ausgestossen: Man erklärte sie lhrer schlecluen Aufführung wegen fur unempfänglich aller akademscher Privilegien / u. s. w. Die beeden Herren müssen Freunde unter ihren Kollegen gehabt haben, die der Stretch verdroß / wenigstens kann Man sich den gestrigen Vorfall bloß dadurch erklären, daß er Rache wegen der Ausstoßung war. ^. Ein Battaillonschyrurg, deran d'eser leztern den meisten Anchellz batte, sollte bei der Nacht auf In-l spekzion: Zufällig ließ er sich erstl ganz gegen Abend von einem andern vertretten / und dieser Unglük-liche ward m der Nacht von 4 verkleideten Chyrurgen überfallen, und durch den Leib gestochen. Man kennt die Thater noch nicht, aber alle 2QO Akademiker haben indessen Hausarrest, und der Verwundete soll jedoch ausser Gefahr sein/ weil die Wunde zum Glük nicht tödt-lich sein soll, da der Degen an einer Rippe abpreltte. Auf dem Nennweg werden taglich zu Erbauung neuer Häuser von der von dem Magistrale abgcord-^neten Kommission Pläze angewie-'sen. Es soll allda nach einem von dem Baumeister Gerl dem Monarchen vorgelegten Plan eine neue Vorstadt erbauet werden, welche ,die Römerstadt von darum«« ge- M nannt werden solle, weil ehemals die Römer nach den noch vorsin-j digen Spuren da ihre Vcrschan-zungen aufgerichtet hatten. Es soll der Antrag sein in Vorderösterreich sämmtliche Prälaturen aufzuheben, die einzige Prälatur^ St. Blasius ausgenommen, indenn solche ihre Güter meistentheils im auswärtigen Ländern besizet. l Man will nun mehr ganz sichen wissen, daß die Republik Venedigs bei den Kaiserhöfen, um den Schuzk gegen die Pforte angelangt habe,Z und selber ihr auch zugesichert worden sein solle. Ein Schneider auf der Landsirasse hat sich im Zanke mit der Dienstmagd seines Nachbars soweit verZangen, daß derselbe sie im Zorne mit einer Hake tödtete. Der Streit ist wegen eines kleinen Behältnisses (wo die Natur in die Vermoderung geht) entstanden, welches ihm die Magd verweigert haben soll. . Vor 8 Tagen bekam ein hier ansässiger reicher Iud zwei Ohrfeigen von ganz besonderer Art, und zwar gegen kecepisse. Einem französischen Offizier, der nicht lange noch in Wien ist, und mit dem er Bekanntschaft machte, wechselte er einige 50 Louis'oo'r um 6 ss. aus, die doch imKurse 9 fi^2 kr. sind und, verkaufte ihm auch andere Sachen, worunter auch Schnupftücheln waren, die man aller Onen um 2 fi. wohlfei- ler bekömmt. Der Herr Offizier ^ wurde von andern Bekannten unterrichtet, und —fand sich bei diesem l Handel betrogen, Zieng im grösten z Eifer zum Juden, fodcrte in der lWuth sein Geld, und ihn auf den > Degen heraus, wenn er nicht Ohrfeigen haben wollte. Der Iud wählte vor Angst das leztere Llner« biethen. Nun sagt der Offizier, werden Sie mirs ablaugnen? daß ich Sie auf Ihr Begehren geohrfeiget habe? Nein, sprach der Iud auf den Knien vor ihm, wohlan sprach der Offizier: Wenn Sie mir ein förmliches keoeMd hierüber ausstellen, so will ich Sie damit laufen lassen. Der Iud schrieb N0I6N8 voien5 ein Kecepillä , worinn er den Empfang zweier Ohrfeigen richtig bestattigte. D^rOffi-zicr gab sie ihm richtig, und gieng fort. Diese Geschichte, so unglaublich sie auch Manchem scheinen maZ, hat doch seine Richtigkeit. Aus einigen Befehlen, die neuerlich hier angelangt sein sollen, will alles einen sehr nahen unvermeidlichen Türkenkrieg schlieffen; ver-lafflich wahr aber bleibt nur dieses, oaß in dcn Kriegsdepartements jezt sehr stark gearbeitet wird. Eine hier ansässige Kaufmanns, frau hat ^ma oinne n-nnim per< ieöwm eit, 3 ftische Knaben zur Welt gebracht. Se. Majestät der König von Preussen haben weyen wiederholter Anfälle von Schwachheit el- lends den berühmten Doktor Selb W sich nach Potsdam berufen las-scn. Pest den 26ten Juli. Am 2zten dieß kamen Se. kö-Ulgl. Hoheit der Erzherzog Franz/ aus Stein am Anger hier an. Hätte nicht ein vorher angekommener Kourier die Nachricht gebracht/ daß Nch Se. königl. Hoheit alle feierlichen Empfangszeremonien verbiethen; so hätte das schon in Bereitschaft gestandene Geschüz umhcr die glukliche Ankunft des Prinzen verkündet. In dem Gasthofe bei den 7 Kurfürsten ist die ganze Hofstadt emiogirt. Gleich den folgenden und ble übrigen Tage ward die Mili-tarkaserne, und die Exerzicrplazc sowohl hier, als in Ofen von Höchstdemselben besucht, und die Zanze Unterhaltung Sr. königl. Hoheit besteht dermalen in Militärde-nhaftigunyen. Uibrigens gewinnt der Prinz zum Erstaunen die Liebe sowohl der Soldaten, als der üb-llgen Ungarn durch auszeichnende Herablassung, und Leutseligkeit. Man glaubt ganz gewiß, Se. kö-M. Hoheit werden Sich bis zur Ankunft des Kaisers hier aufhalln. Die Regimenter rüken zum ^ Hauptlager, welches den i^tcnAu^ ^ust scincn Anfang nehmen wird, 'Hon allenthalben zusammen. Graz den zten August. ,. Nicht großsprecherisches Selbst-'^, sondem stille Beschejdenheitl seiner Handlungen bezeichnet den Karakter des rechtschaffenen Man« nes, und er wird es uns vergeben, oer Biedermann, daß wir auch wider stlnen Willen eine Handlung bekannt machen die er lieber im Stillen gethan zu haben, wissen wollte, und die seinem wohlmeinenden Herze sehr zur Ehre gereicht. Den zum Juli lezthin wurde wegen der für dieses Iadr früher anfangenden Schulferien auch die vor« geschriebene sonst halbjährige Prüfung der chprurgischen Schüler über die chyrurgische Lehre öffentlich vorgenommen , und der Lehrer derselben , Herr Joseph Wimmer, ist der nicht genug zu belobende Patriot / der für dieses, und die zukünftige Jahre zur Aufmunterung/ und Anciferung seiner jungen Schüler zwei Preise bestimmte, die den 2 Fähigsten derselben alljährlich zu Theil werden sollen. Diese Preise selbst sind gutgewählte Lesebücher auch von mehrern Theilen aus dem ! anatomischen, medizinischen, und chyrurgischen Fache ^Joseph Kollmann / und Anton Schad waren für dieses Jahr die Erwerber der Preise. Heil dem Staate; wo Vorgesezte, wv Lehrer selbst auf eine solche Weise den Eifer ihrer Untergebenen, ihrer Schüler anzufachen, und zu vermehren bemüht sind! Aus der pragerzeitung. Es sind nun in den k. k. Erblanden (die ungarischen, lombar- dischen, und niederländischen Provinzen ausgenommen) bereits bei , Petcrvorstadt Nro. 103- Den 2. Elisab. Spolwga, cmc 2vm. alt ?o I. auf der Pollana Nro.43- !Den 2. Iöra Newuloga em Wtttllv alt 72 I. auf der St. Petersvor- stadt Nro. 4!- ^ -^ Den 3. Urs. Wögerza ein Zmermelll. alt4^I.inderKothg.Nro. 132^ Wird alle Donnerstag in der Herrngasse N. 350. im Baron Joseph vost ^_________ Zoisischen Haust im 2ten Stok ausgetheilet