Zi^^^^^^^^^^^xc^ 27. ^^cZH^^^iMZ^^^^-H^^^H.«. Jahresbericht über dlc Klcinkinderbewahr-?lnstalt in .Laibach mit Schluß des Militär-Jahres l8^5. «^er Verein zur Erhaltung der hiesigen Klein-kinderbewahr-Anstalt hat es sich zur Pflicht gemacht, über die Früchte seines Wirkens in 'öconomischcr Beziehung jährlich öffentlich Rechenschaft zu geben, und erfüllet auch heute diele Pflicht, indem er den, dem heutigen Imelligenzblatte angeschlossenen Rechnungs-Abschlust für das Militärjahr l845 zur Kenntniß aller die Anstalt erhaltenden Wohlthäter bringt. Nach diesem Rcchmmgs-Abschlüsse betrugen im Jahre 1845 die baren Einnahme», ... !973 fi. 52 V4 kr. die Ausgaben......1969 » 3^ „ und das Vermögen der Anstalt bestand am 4. Nov. 1845 in einem baren Cassaresie von . 4 » 48^ » einem Sparcasse-Büchelchen . . 150 » — » und dem Hause Nr. 63 nächst St. Florian, auf welchem jedoch noch eine Schuld von 4500 fi. an die hiesige Spar - Casse haftet. Daß die Anstalt selbst auch ihre moralischen Zwecke erfüllte und daß dieß von dem Publikum Laibachs gewürdiget werde, beweiset der Umstand, das der Besuch der Anstalt auch in ihrem neuen erweiterten Locale auf die höchste Zahl der unterzubringenden Kleinen gestie gen ist, und auch in diesem Jahre wurde die Anstalt von hohen Fremden besucht, und im Vergleiche mit anderen derlei Anstalten als vorzüglich anerkannt, in welcher Beziehung vor Allem der erfreuliche Besuch berührt werden muß, den sie von Sr. Fürstlichen Gnaden dem Herrn Fürst-Erzbischofe von Wien, Eduard Milde, erhielt, Hochwelcher ihr seine Zufriedenheit und Theilnahme durch Einsendung eines Geschenkes bethätigte. Die Anstalt ist nun wieder in ein neues Jahr ihres Bestandes und Wirkens mit dem festen Vertrauen getreten, das wohlthätige Publikum werde, was es so mildthätig gegründet und erhalten, auch fernerhin liebreich unterstützen. Noch wenige Jahre so reger Theilnahme, wie bisher, und der Bestand der Anstalt ist auch für kommende Zeiten gesichert! Laibach am 4. November 1845. Der Frauenmörder. (Schluß.) Alljährlich im Beginne des Frühjahres feiern die Fischer von Cartagena ein großes Fest. EZ gilt, den Fang der Thunfische, die um diese Zeir durch die Meerenge von Gibraltar aus dem Ocean in das Mittelmcer ziehen, zu eröffnen. Der Tag ist für ganz Cartagena ein Tag der Freude. Alle Arbeit ruht. Sobald der Morgen graut, sieht man alle Anhöhen, welche die Bucht beherrschen, von Landleuten, Mönchen, Matrosen, Zuschauern jeder Art besetzt und den Hafen von unzahligen, leicht gebauten, lustig bewimpelten Jollen, Barken und Booten durchfurcht. Die Geistlichkeit begibt sich in prunkvollem Aufzuge auf den Molo und besteigt dort eine zierliche Pacht. Bald setzt sich das kleine Geschwader in Bewegung und verschwindet allmälich, von einem sanften Landwinde getrieben, der in Cartagena jeden Morgen blast und ohne welchen man nur mit höchster Gefahr die Rhede verlassen könnte. Es war eilf Jahre nach den letzterwähnten Begebenheiten, im Jahre !8l8, als am frühen Morgen des 12. Mai wieder die Volksmassen hinausströmten, um das Schauspiel der I^vnnlalla primera — so 198 - heisit jenes Fischerfest — zu genießen. Einer der Punct»', von dem aus sich die herrlichste und weiteste Aussicht „ über's Meer bietet, ist der Gipfel eines Berges, der von der Meeresküste aufsteigt und auf dem die Lin-terna der Leuchtthurm steht, welcher bei Nacht den in diesem Theile des Mittelmeeres segelnden Schiffen als Signal dient. Dicht neben der Linterna fällt der Berg mit fast senkrechter Steilheit gegen das Meer ab. Der rückseitige Abhang, gegen die Stadt zu, ist mit Landhausern und Vorstadtgebaudcn bedeckt. Einige hundert Schritte von der Linterna stand eine Hütte, von außen so elend anzuschauen, daß man sie fast für unbewohnt halten, konnte. Dennoch hatte sie ihren Bewohner.. Ein Weib, das in dieser Hütte lebte, schickte sich eben an, himm,' auf den Bergrand zu gehen, als sie plötzlich durch's Fenster erblickte, daß es oben nicht ganz einsam sey, obwohl dieser Punct, we-gen seiner Schroffheit, sonst nichl sehr besucht wurde. Sie sah einen Mann in Uniform mit einer F:au oben stehen, und wollte ihre Blicke eben wieder abwenden, als ihre Aufmerksamkeit durch einen Vorgang zwischen jenen zwei Personen auf's höchste gespannt wurde. Sie sah nämlich, wie der Mann plötzlich die Mantille der Frau ergriff, sie ihr um den Hals warf und von hinten mit solcher Kraft und Raschheit zu drehen begann, daß die unglückliche Frau das Bewußtseyn zu verlieren schien und niederstürzte. Sprachlos, wie im Boden festwurzelnd, unvermögend sich zu rühren, starrte die Bewohnerin der Hütte auf das gräßliche Schauspiel; als sie nun aber sah, wie der Elende einen gewaltigen Knüttel erhob und die Unglückliche, die stehend seine Füße umklammerte, damir auf den Kopf zu schlagen begann, da raftre sich das arme Weib zusammen, riß die Thüre auf und kreischte aus aller Lungenkraft: „Herbei! Mörder! herbei!" Auf dieses Geschrei wendet sich der Mann, der sich unbemerkt glaubte, plötzlich erschrocken um, versetzt der Erwürgten noch einen furchtbaren Schlag, läuft dann, so schnell er kann, von dannen, und entschwin-det bald den Blicken der Alten. Einige Minuten nach diesem Vorgange sieht ein Marinesoldat, der vor der Caserne steht, den Sergent Lazaro ruhig auf sich zukommen. Er begrüßt ihn und fragt ihn, ob er der I^evlmlacla zuschauen wolle, daß er so früh lchon auf der Gasse sey. Der Sergent bejaht es und erzählt, er habe seine Frau zu Hause gelassen, da sie noch schlafe. Lazaro hatte nämlich nach Perez' Tode eine dritte Frau genommen, milderer, wie alle Nachbarn bezeugten, in größter Zärtlichkeit lebte. Zufällig greift er während des Gesprächs in die Tasche und zieht den Schlüssel seiner Wohnung heraus. „Da Feh', was die Gewohnheit thut!« ruft er, »da habe ich den Schlüssel wieder abgezogen und mein armes Weib eingesperrt. Sieh, Ios«, thu'mir einen Gefallen. Nimm den Schlüssel und hole mein Weib ab. Sie wird schon aufgestanden seyn, begleite sie hinaus zu der Linterna, ich mache nur einige Dienstgeschäfte noch ab, und komme Euch dann nach! Willst Du mir den Gefallen thun?" , > »?" - Warum einem Cameraden nicht gefällig seyn? Ios6 langte nach dem Schlüssel, als plötzlich ein Bursche, der unbemerkt von den Redenden in ihrer Nähe gestanden war und ihr Gesprach gehört hatte, heran-sprang, die Hand Jose's zurückstieß und schrie: »Willst Du am Galgen sterben, wie mein Va-, ter?« Lazaro erblaßte. Der Bursche, der sich so unver-muthet und barsch in ihr Gespräch gemengt, war kein Anderer, als der Sohn des armen gehenkten Perez, derselbe, der eilf Jahre zuvor als Kind unter dem Galgen seines Vaters gekniet. Wie ein rächender Dämon erschien er jetzt plötzlich vor Lazaro. Auch Ios«, der Camerad La za r o's, hatte damals derHimichmng beigewohnt ; lebhaft traten nun alle die Umstände vor seine Seele, die der unglückliche Bäcker damals vor Gericht ausgesagt und die ihm niemand geglaubt hatte. Die seltsame Achnlichkeit zwischen dem Vorschlage, den ihm so eben Lazaro gethan, und den Einzelnheiten jener traurigen Geschichte drängte ihm mit unabweislicher Gewalt mit einem Male die Ueberzeugung auf, daß Lazaro der Mörder sey, daß er jetzt wieder ein Verbrechen begangen oder im Sinne habe. Laza ro's plötzliches Erblassen bestärkte ihn darin, er und der Bäckerwaise faßten den Sergenten am Kragen und riefen die Wache. Mittlerweile hacte die Alte am Berge die Bewohner der nächsten Häuser allarmirr und war mit ihnen an die Stätte des Verbrechens geeilt. Da lag, knapp am Rande des Absturzes, eine junge Frau, mit Blut bedeckt, alle Spuren des gewaltsamen Todes an sich tragend. Nur manchmal schien es, als athme sie leise, aber ihr Auge war geschlossen, ihr Mund stumm, alle Glieder regungslos. Man trug sie in das Spital Sau Agostino, Dort erkannten Einige in ihr — Iuana, die Gattin des Sergenten Laza r o. Sogleich that man dem Alcaden die Meldung hie-von. Dieser hatte Laza ro's Verhaftung bereits vernommen, und combinirte schnell den Zusammenhang. Gegen die Gewohnheit der spanischen Alcaden, denen sonst das Vergnügen weit vor der Pflicht gehr, verzichtete er auf den Besuch des heutigen Festes und begab sich so- — 199 - fort in das Hospital, wohin er auch Lazaro bringen ließ. Der Sergent wurde in das Zimmer geführt, wo seine Gattin als Leiche auf dem Bette lag. Bei ihrem Anblicke zerfloß er in Thränen, faßte die Hand der Todten und rief mit dem Ausdrucke der innigsten, schmerzlichsten Zärtlichkeit: „0 poli,'6<:il!l! (Arme!) welches Ungeheuer hat dieß an Dir gethan?" „Du, Elender!" sprach unerwartet die Todtge-qlaubte mit leiser, aber vernehmlicher Stimme. Sie hatte ihre Augen geöffnet, sie stier und gläsern auf ihren heuchlerischen Gatten geheftet und — ließ den Kopf zurücksinken, schloß wieder die Augen und war todt. Die Anwesenden schrieen Wunder. Das Grab hatte sich gleichsam geöffnet, um gegen den Mörder zu zeugen. Ietzc galt kein Läugnen mehr. Ein Zeuge nach dem andern trat gegen ihn auf, ja selbst die Leichen' bestatter erinnerten sich nun wieder des langst vergessenen Vorfalles in der del Alto-Straße und traten mit ihrem Zeugniß wider ihn auf. Vier Mordthaten lasteten auf Lazaro's Seele. Endlich, da er einsah, daß es doch fruchtlos sey, verzichtete er auf dasLäugnen. Er gestand, Iuana ermordet zu haben, wie seine frühern Weiber, durch Erdroßlung. Nur habe er oießm.ü ihren Leichnam von dem schroffen Felsen in's Meer hinabstoßen wollen, um dann zu sagen, sie sey hinabgeglitten. Als er aber sah, daß seine Unthat bemerkt worden, da war sein Plan schnell geändert. Er wollte einem seinerCameraden den Schlüssel zur Wohnung geden, ihn beauftragen, seine Iuana zu holen — und wenn dann diese oben am Beige ermordet gefunden würde, mußte nicht auf diesen, dessen Uniform der seinen ganz gleich war, der Verdacht fallen? So dachte er, verblendet durch die Straflosigkeit seiner frühern Verbrechen. Aber sein Maß war voll, seine Hinterlist sollte dießmal nicht mehr gelingen; die Vorsehung hatte den Sohn eines Opfers seiner frühern Unthat dazu auserkoren, eine neue zu hindern. Lazaro wurde dem Militärgerichte übergeben und nach wenigen Tagen erschossen. Ein psychologisches Räthsel bleibt aber der Grund seines dreifachen Frauenmordes immer. Als man ihn darnach fragte, erwiederte er kalt: »Ich mußte so! Ich mußte todten, wie Ihr athmen müßt!" Feuilleton. (Keine Furcht vor der Theuerung mehr!) Die neue Zeitschrift ..Gegenwart« in Wien berichtet: „Zuverlässigen Nachrichten aus Triest zu Folge, kostet dort der Metzen Weizen nicht mehr als 5 fi , da ev doch in früheren getreidereicheren Jahren 6, 6'/2, 6'/,, 7 bis 7'/4 Gulden gekostet.« — Wir können diesei Notiz aus glaubwürdigen Quellen durch die Hinzufügung ergänzen, daß jüngst mehr als 40 Schiffsladungen mit Gedrcide aus Odessa im Hafen von Triest eingelaufen sind, und daß der Preis für den Metzen Weizen bereits unter 5 fi. steht. (Noth schild'sche Eisen bahn geschä fte.) Nach der „Mainzer Zeitung" sollen die Eisenbahnspeculati?-nen dem Hause Rothschild, welches di0 Uhr passirte ein schreckliches Unglück auf dem Dampfschisse, welches von Pesth gegen Preßburg herauffuhr. Ein Schiffer aus Theben (Reck sott sein Name seyn) saß auf dem Geländer, welches sich über der Maschine befindet. Wahrscheinlich war er eingeschlummert, und so stürzte er plötzlich ins Getriebe. Kopf und Hände wurden sogleich vom Leibe gerissen und die Maschine stockte, bis man das Geschehene bemerkte. Das Schiff blieb eine Stunde lang stehen, bis die Leiche des Unglücklichen herausgenommen wurde." ( EinIubiläu m.) Am 31. Ott. d. I. wurde das 25jährige Jubiläum des berühmten Buchdruckers Friedrich Brockhaus in Leipzig in den weiten Räumen seines Etablissements festlich begangen. Die Mitglieder seines bibliographischen und artistischen Institutes brachten ihm eine silberne Votiv - Tafel dar; das ganze Druckereigebäude war festlich geschmückt und ein Ball sämmtlicher Arbeiter beschloß den Tag. (Eisenbahnen.) Mittelst der Eisenbahn kann man nun von Wien nach Dresden in 43 Stunden, nach Leipzig in 48, nach Berlin (mir einer Nachtstation in Leipzig) in 65, — nach Braunschweig in 70, und nach Hannover in 73 Stunden gelangen. (Gesellschaft für weibliche Dienstboten.) In Koppenhagen ist man jetzt mit der Errichtung einer Berathungs - und Unterstützungs-Gesellschaft für das weibliche Gesinde beschäftigt, um dieses gegcn Verführung und Verarmung zu sichern. Sehrlobens- und nachahmenswert!)! — (Wie schnell man jetzt reis't.) Der französische Gesandtschaftssecretär, der den Vertrag mit China überbrachte, war seit November 1844 zwei Mal in China, zwei Mal in Ostindien und zwei Mal in Paris. (Eine reiche Braut.) Die Tochter der Herzogin von Berry, Verlobte des Prinzen von Lucca, hat nach dem »Constitutionel" eine bare Mitgift von 7,000.000 Franks. 2do (Theuerung in Schottland.) In Anbetracht des gestiegenen Brotpreises hat die Stadtbehördc in Edinburg die nachahmenswerthe Maßregel getroffen, daß die Backer bei Strafe von 24 si. zedem Käufer das Brot vorwiegen müssen. (Trott oirs mit d urch sichtig en Schirm -dachern), so das; man ohne Regenschirm stets trok-ken von einem Ende der Stadt zum andern wird gelangen können, sollen zu London, wie man aus englischen Blättern vernimmr, ins Wert gesetzt werden. Gute Aussicht für die Parapluimachcr!'! — (Wolfsjagden in» Neapolitanisch e n.) Im Königreiche Neapel wurden vor Kurzem große Wolfsjagden angestellt und dabei über 200 Wölfe erlegt (Kartoffelkrankheit in Galizien.) Nach den neuesten Nachrichten aus Ungarn hat sich die Kar-toffelkrantheit in einigen Ortschaften Galiziens, in der Nahe Ungarns, gezeigt. Gemeinnütziges. Der Chemiker Baum« empfiehlt Weinessig zur Wegbringung des Weinsteins an den Zähnen —Man putze nämlich die Zahne mir einer in Weinessig getauchten Zahnbürste u»d der Weinstein wird verschwinden D>eseö einfache Verfahren erspart die Unannehmlichkeit, den Weinstein von den Zähnen abkratzen oder abfeilen, lassen zu müssen, was dem Schmelz derselben so nachtheilig ist. Nach der Anwendung des Weinessigs kann gepulverte Kohle und Natanhia.-Tinccur gebraucht werden, was die Neubildung des Weinsteins verhindert. (Neuer bester Zahnkitt.) Ostermaye r empfiehlt denselben im ^rcll, ll« l» m«ll üu!^« mit folgenden Worten: Er besteht aus 13 Theilen Actz-kalk und l 2 Theilen wasserfreier Phosphorsäure. Der Kalk musi chemisch rein und fein gepulvert seyn. Die wasserfreie Phosphorsäure erhält man durch das Verbrennen v°n Phosphor in trockener 3u't Beide Substanzen werden schnell gemischt, worauf man ein Pulver erhält, welches wahrend des Mischcns feucht wird. Nachdem man die Zahnhöhle gehörig ausgetrocknet hat, füllt man sie mit diesem Pulver an, glättet die Oberfläche ab und befeuchtet endlich dieselbe mit Wasser. Der Vorzug dieses Zahnkittes besteht besonders darin, dasi derselbe in seiner Zusammensetzung dem Email sehr nahe kommt. Theater in Vaibnck. Die letztbesprochenen englischen Gymnastiker veranstalteten auf Verlangen M o n tag am I7. November noch eine allerletzte Vorstellung, die in Bezug des gebotenen Neuen die excellenteste von allen war. Den größten Beifall erwarb sich Herr Redisha durch den höchst gracieusen und zierlich ausgeführten Nationaltanz der englischen Marine Herrn Scola's Equilibers über einer Säule boten das wahre „IVan plu« ult,-»" dar. Die schon einmal früher gesehene sogenannte Pantomime: „Der widerspenstige Affe" war ein miserabler Schlußstein und hätte besser wegbleiben können. An eben diesem Abende gab man die Niederholung des Nestroy'schen „Tritschlratsch" sehr brav und wirksam, wie früher. — Dinstag am 18- November: „Leidenschaft und Genie," Schauspiel in fünf Alten, nach dem Französischen des II. Dumas (Bearbeiter unbenärmt). Dieses effectreiche, gut sce-nirte Stück ist hier bereits bekannt. Die wichtigste Parthie, die des Schauspieler« Edmund, war in den Händen des Directors Thom6, der sie auch mit künstlerischer Färbung unter lautem, verdienten Beifall durchführte. Hervorragend war Herr K öpp l als Souffleur Salomon durch herrlich nuancirte Biederhcrzigteit» Einfalt und Dienertreue. Herr Po grell, als Graf v- Corfeld, machte sich nicht übcl. Dlle. Spengler (Corfelds Nichte) gestaltete ihre Leistung zu einer vorzüglichen ; Dlle Etterich als Seil-tanzer Pistol, gab ihren Part mit naiver Natürlichkeit, und Dlle. Po sing er (Miß Anna Danby, zeigte, daß sie in den Geist ihrer Rolle vollständig eindrang. Die übrigen mehr oder minder Beschäftigten trugen nach Kräften zum Ensemble des Stückes bei, nur Dlle. Ahmann (Julie im vorkommenden Trauerspiele) war zu geziert bei den sieben Worten, die sie zu sagen hatte. — Mitt« woch am 19. November, bei fast überfülltem Haust die Reprise des schon oft gesehenen Vaudeuilles: „Marie, die Tochter des Regiments." Die Besetzung war die frühere, nur daß Herr Thom« den Sergeanten Trouillon gab. statt des Herrn Posinge r, — Donnerstag am 20. November: Zum ersten Male (?) „Die Ehescheidung," Lustspiel in drei Akten, nack dem Französischen des Me» lcsvile von L. Schneider. Wir haben dieses gut durchgeführte Lustspiel unter anderem Titel u»d von einem andern Verfasser be» reits gesehen. Es ist fast zu kurz. um einen Theaterabend »uszu-füllcn, aber unterhaltend, ohne eben geistreich und piquant zu seyn, mit einem Worte, man könnte es mit dem Ausdrucke: „eine gute Hausmannskost" bezeichnen. Gespielt wurde mit ziemlicher Routine u»d Präcision, nur Herr Zeiner war nicht ganz dis-ponirt, was indeß dieses eine Mal nichts besage» will — Samstag am 22. November, zum ersten Male und zum Vortheil der Localsängerin Dlle. I. Amesberger: «Die.'.i.ullerin von Bur-gos/' Vaudeville in zwei Akten, nach dem Französischen von I> Kupel wieser, Musik von Supp 6.-------— So» ntag am 23. November zum ersten Male: ,,Damian Htuhl's Abenteuer in Spanien." Posse in zwei Akten von Hcrrman», Musik von A. v. W.— Slücke, die eine einzige eigentliche handelnde Perlon als ihre Stütze und ihrFactotum haben, wie hier eer Fall ist, können sich nur durch eine äußerst gewandte Anlage und Scenirung vor Monotonie retten und sich, ohne zu langweilen, aufrecht erhalte», besonders aber Possen, weil eine Persönlichkeit nicht ausreicht, das Auditorium durch einen langen Abend ganz allein zu amüsi-ren. Die in Rede stehende Posse kann sich der bemerkten Eigenschaften nicht rühmen, obschon man ihr einige witzige, recht gelungene Pointen nicht absprechen kann und die Skizzirung der spanischen Sitten ziemlich drollig gehalten i>t. Eben weil eine einzige Perso» den rothen Faden dei- Handlung ausmacht, gerail) diese selbst oft ins Stocken durch unausweichliche Längen und Breiten. Herr Moldt war als Damian Stutzl der Lastträger der Posse. Er hat den reich gezollten Beifall für seine redliche Mühe, durch seine köstliche Laune das Htück auf der Oberfläche zu erhalten, wohl verdient. Das Haus war sonntagsmaßig, also wohlbesetzt. Leopold Kordes ch. Auflösung der humoristischen Nathselfragen im Illyrischen Blatte Nr. 47: 7. Das sie nicht erscheinen. 6. Daß beide nichts taugen, wenn sie faul sind. 9. Mll Wecken. vis I)i>6r diirsserl. 8cluil»6n-<3«86ll. «cllät't 8etxt ll>6 ?. 'I'. sc!lilt56il-V6l-6in«'UitAli6-cler in l<6iinll,l88, 6288 8aimlnss llen 30. v«r-6en. — I^iüliacll ä«n 24. NovsmlK-i' 1845. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.