LmbllcherWMtlmg. Nr. 74. Pränumerntionöprels: 3m Vompton gnnzj. st. 1l, halbj. si. 5>.5». Filr dlt Zustellung iuö Haus halbj.50lr. Mit d«Post gnnzj.fl. I5>, halbj. fl. 7.50. Samstag, 3l. März Insertl onSgevü?» bit« 10 Zeilen: imal6 lr., ^üi.«lr., «m. lull. l>. s. w. Inscrtionostcmpcl jedesm. ?nl». 1866. DW^" Des h. Osterfestes wegen erscheint die nächste Nummer am ^Dienstag. .: ,,, ,,^, ^„, „^^, Mit I.April beginnt cin ucncs Abonnement auf die „Llnbacher Zeitung." .. Der Prän nmcrati ons-Preis beträgt für °" Zeit vom 1. April bit, (5nde Juni 1866: ^ln Comptoir offen...... 2 ft. 75 kr. ^"l Comptoir nntcr Convert ... 3 „ — „ ^ur Laibach ins Hans zugestellt . . 3 „ — „ ^it Post miter Kreuzband .... 3 „ 75 „ Vom 1. Ilpril bit, Ende Dezember 1866: ^"^ Comptoir offen......8ft. 25 kr. ^ln Comptoir nntcr Convert ... 9 „ — „ ^'ur Laibach ins Hans zugestellt . . !) „ — „ ^llt Post nntcr Kreuzband .... 11 „ 25 „ Mchlamllicher Theil. Vaibach, 31. März. . Das provozircndc Verfahren der preußischen Blätter ''. allerdings geeignet, dcn Hossnnugcn auf Abwcndnng ^er Friedensstörung allmälig jede Grundlage zunehmen, ^le ministeriellen preußischen Blätter scheinen die Ordre tlonuncn i" haben, Oesterreich als den znm Kriege, "no zwar znm Angriffskriege rüstenden Theil darzu-"cllen. ^. Die „Wiener Abcndpost" sagt über diese Taktik: ^ „Wescr-Zeitung" ist cs, welche hentc in einem Leit-^ulcl daö ohnedies sclir durchsichtige Geheimniß der ^nilik der ministeriellen preußischen Blätter ausschwatzt. ^ die militärischen Vorkchruugen, welche man in ^estcrreich vorgenommen habe, als KricgSrilstungen zu "lachten scicn oder nicht, darauf komme cS überhanpt °^t nicht an, in Berlin wolle man sie nnn einmal als ^llcgsnistnngcn auffassen, nnd das sei das Entscheidende. "Ntcr den vielen Bestrebungen, Richtungen nnd Mci« "«gen, die sich dort durchkreuzten, werde stctS diejenige ^'Mich hervorgehen, welche das militärische lwinl ""l»(.'ui- des Staates ins Spiel zn bringen versteht. ücn diese Manöver der ministeriellen prcnßischcn ^ > ______^._________,___________ Presse ist nun allerdings nnr mit dem entschiedensten Proteste anznkämpfcn. Entweder habcn sich diese Blätter wirklich in den Glanbcn an die offensive Haltung Oesterreichs hineingeredet, oder sie bringen ihre „Beweise" für diese Haltung, trotzdem sie vom Gegentheile überzeugt sind. In beiden Fällen sind sic Vcrnnnftgrnnden gleich nnzugänglich. Glücklicherweise überhebt nnS der überwiegende Theil der preußischen Presse selbst der Mühe, die Demonstrationen der Berliner offiziösen Blätter nach Gebühr zu würdigen. Die „Schlcs. Ztg." spricht geradezu von einem Auftrage, den jene Blätter erhalten hätten, die österreichischen Mstnngen nnd Trup-pcnbcwcgungcn in ein möglichst grelles Licht zu stellen. Die Tendenz sei augenscheinlich leine andere, als daS Odinm der ersten, ans die Störung des Weltfriedens gerichteten Demonstrationen dem Gegner zur Last zu legen, nnd in dieser Absichtlichlcit liege die Mahnnng, die Bedcntung der betreffenden Mittheilungen nicht ernst zn nehmen. Leider sind die Propheten der „provozirendcn Hal-tnng Oesterreichs" im Anölandc nicht glücklicher als im Vaterlandc. Wir wiederholen cs: bis jetzt hat man mit diesen Prcßmanövcrn nicht den geringsten Erfolg erzielt, dic öffentliche Meinung bcharrt unbeirrt auf ihrem ersten Urtheile über das Verhältniß der prcnßischcn Politik znr österreichischen. Dies Verhältniß ist eben ein so klares, daß cS jede künstliche Vcrwirrnng geradezu anSschlicßt. Denn entscheidend bleibt schließlich immer der Charakter der politischen Ziclpuuttc, nnd daß in dieser Beziehung Preußen die zur Altion drängende Nolle, Oesterreich höchstens dic der Defensive zugefallen ist, liegt ans der ftachcn Hand. Die forzirtcn Bestrebungen der preußischen ministeriellen Presse lucrdcn bei dieser Lage der Dinge eben immer vergebliche blcibcn müssen." Prcnßcn hat sich bereits an die dcntschcn Mittel-stauten gewendet, nm ihnen die Nothwendigkeit anzudeuten, in der brennenden Frage eine entschiedene Stellnng einzunehmen. Wir glanbcn in der That, daß diese Nothwendigkeit an dic Miltclstaatcn herangetreten ist nnd daß cs sich im Falle cincs auSbrcchendcn Krieges nicht allein nm die Hcrzogthümcr, sondern nm das künftige Schicksal von ganz Deutschland handeln werde. Oesterreich hat in Deutschland stctS daS konservative, Prcnßeli das radikale Prinzip vertreten, insofern Oesterreichs Streben stets auf Erhaltung der Selbständigkeit der einzelnen Bundcöglicder, jencsPreußcns ans eigene Vergrößerung nnd allinälige Absorbirnng derselben gerichtet war. In der That, welches Prinzip vertritt Preußcu in der gegenwärtigen Frage? Kein anderes, als 02S der Eroberung, das Nccht des Stärkeren, nnd wcun die Annexion der Hcrzogthümcr zuletzt durch nichts begründet nnd wenigstens im Sinnc dcs Nationalvcreins gerechtfertigt wcrdcn kann, als durch dic Machtstellung Prcnßenö nnd die hicranf bernhcndcn Vortheile für ganz Deutschland, so läßt sich dasselbe Spiel bci vorkommendem Anlasse mit jedem deutschen Staate wiederholen. I^i>lil.'lil violN (il mlm^clmt, nnd auch Deutschland läßt sich als Artischocke verspeisen. Dies mögen Die« jcnigcn beherzigen, wclche ans mißverstandener Vater-landslicbc dem Vorgehen Preußens Beifall zujubeln. Wir unsererseits hoffen, daß der Ernst der Lage die deutschen Miltelstaatcn zum Äcwnßtscin ihrer Stcllung nnd der Aufgabe bringen wcrdc, welche ihnen allen obliegt, nämlich nicht allein dnrch ihre materielle Macht, sondern anch dnrch das Gewicht ihrer moralischen Zu« stimmnng dem gutcu Nechtc Oesterreichs und der in den Nhcinlandcn so offen hcrvorgctrctcncn zustimmenden Mcinnng aller gntcn preußischen Patrioten zum Siege zn verhelfen. Äio HlltlMlimisllM und die Aelier«Me der Lukal> lwlizei an mehrere süMgemeinden. «aibach, 30. März. —I— Es ist eine überraschende Erschcimmg, daß gegen die vom StaatSmiuisterium angeordnete Ucbcr« gäbe der Lokalpolizci an gewisse Stadtgcmeinden gerade dort so mancherlei Schwierigkeiten erhoben werden, wo die „A ntono m i st e n" zn Hause sind. Diese Freunde der Autonomie und des Selfgovcrnmcnt wollen zwar, nm ihren politischen Glanbensartilclu nicht ganz untren ;u wcrdcu, dic Uebernahme dcr Lolalpolizci nicht förmlich nnd geradezu verweigern, wozu wohl auch die Ueberzeugung beitragen mag, daß sie dafür wcdcr in dem Gesetze vom 3. März 1862, womit die gesetzlichen Be« stimmuugm zur Ncgclnng des Gcmcindewcscns vorgc» zeichnet wurdcu, noch in dcn für die Landeshauptstädte erlassenen besonderen Gcmcindcstatnlcu irgend einen An» Haltepunkt zu finden in« Stande wären; allein sie trach« ten dic Uebernahme mit Rücksicht auf die daraus entspringenden MchranSlagcn so wcit als möglich hinauszuschieben oder wenigstens in anderer Richtung für Geschäfte, die dcn Stadtgemcindcn im übertragenen Wir« kungslrcisc gesetzlich zugewiesen smd„ eine Vcrgütnng oder Snbucntion auS dem Staatsschätze zn erlangen. Mit einem Worte: dcn Nymbuö dcr Selbstverwaltung akzeptircn sic, die Bestrcitnng der Kosten wollen sie je« doch Anderen nnd namentlich dem Staate überlassen. Dabci gehen sie von dcr Ansicht aus, daß die Ge« mcinden eben so wenig verpflichtet sind, dic Kosten für staatliche Agenden aus dem Gcmcindcsäckel zn tragen, Fmillewn. Friedensruf. 2. Rudolf Gottschall veröffentlicht in der „Köln. ^"' lolgcndes Gedicht: Welch' Kriegsgeschrei in dcntschcn Landen, ^clch' Waffenllirren fern nnd nah! A" ungednldig hör' ich branden "'c Osts« mid die Adria! ^chon schlagt cmpor der Zwietracht Flamme, und kommt der Stnrm, so loht dcr Brand ^'S dem getheilten Vrndcrstammc ^" das getheilte Vaterland. N°ch steigen Wirbel nur vom Staube ^lNftor auf off'ncr Kampfcsbahn; ^o mög' alö letzte Friedenstaube "'c Dichtnng mit dem Oclzwcig nah'n. Aohl mag sie gern' die Kämpfer prciscn "c>t Thatendrang nnd Heldengeist, "°ch nimmer, wenn ihr blntig Eiscn ""' clg'ncn Heimat Hcrz zcrrcißt. Dic thränenwerlhc Sage tönte ^a)on ans der Vorzeit fernster Nacht, " ' mn'rc Zwist, dcr nicversöhntc, " rog mis stets nm Ruhm und Macht! "u gleichst, mein Voll, zn allcn Zeiten D m ?7- Siege Preis verkürzt, ln.Vcldcn, doch dem todtgcweihten, " das cig'nc Schwert sich stürzt. Der Nömer lauert an der Grenze — Armin nud Marbod, habet Acht! Ihr schlingt nur ihm die Lorbcrkräuzc, Blnltricfcnd von dcr Brudcrschlacht. Und alle cure Sicgcskroncn Streut ihr dem Fremdling auf die Bahn, Wenn einst dcS Eäsar Legionen Als böse Friedensstifter nah'n. Um Frieden bitten die Gefilde, Die jetzt dcr Frühling schmücken will, Noch herrscht cr mit gewohnter Mildc, Und alle Saaten reifen still. Noch sammelt cr auf allcn Wcgcn Des dcntschcn Geistes Schätze ein, Dcr Flnren Glück, dcr Städte Segcn, Dcr Künste blühendes Gcdl-ih'n. Dcr Tag der Ernte braucht den Schnitter, Doch soll dcr Krieg cs nimmer sein, Dcr schlägt nnr wic cin Ungewittcr In fruchtbclnd'nc Wipfcl cln! O, mögcn jctzt die Wolken brechen, Sanft löse sich die Finsterniß, Nicht in crgoss'ncn Wcttcrbächcn, Wc'nn sie dcs Blitzcö Strahl zerriß! Und kann dcn Sturm kcin Zanbcr bannen, Verhüll' dcin Haupt, Germanin! Dic Lichtgcstaltcn zirh'n von danncn, Die träumend einst dcin Angc sah; Das Schiff ist leck, du schreckensbleiche! Wirf deine Träume über Bord! Bald flutet über deine Leiche Entfesselt hln dcr Brudermord! Ein Waldl'nind im Hochgebirge. (Nnö dci, Ermnerimgeu eillcö Forstmannes in Tirol 1859). Hciß lagci: dic Strahlcu dcr Mittagsuunc im cnym N.cr Thalc, im ticfstcu Vlan zillcrlc die schwiilc Iulilllft illirr dcn hcNgvmu'n Dolomitfelsrn und dcm silbcrn'cißcil Gletscher, dcr gcgcn Nordcn dic wildschijne Thalschlucht schließt. Untm rcgtc sich'ö lcbhaft an Feldern und Wicscn, Sicheln blitztm dnrch'ö rcifc Korn, Scnscn huschten dnrch'S duftissc Fnlhhcn, dic Schnit-tcrinnm sangcn in dcr schatligcn Mittagörnhc, nnd lnstig Ilang das Iodcln dcr rüstigen Mähcr zum Waldc hcranf, wu ich mit dcm altcn Forslwart anf rincin llcincn Fclscnuorsprung saß. Hicr war allci! rnhig, »nr von dcv nahcn Alpe töntcit dic Hcrdccsiockcn nnd manchlnal hillcrtc rin ferner Hirtcnrnf verklingend von Klnst zu Klnft. Die Erntczcit, — daö sind Fcsttagc, filr den viclgeplagtcn Förster; dic Art rnht, wcun Sicheln und Sense» arbeiten. Wir hatten laugc gelauscht durch dcu weilen dunkeln Wald hiu, ob kcinc Art erllangc, nud wieder horchten wir, im Gespräche innc< haltend. Kein Laut, dcr dem Waldgewohnlcn smist anf Stunden Entscrumia. zntijnt, ließ sich hentc vernehmen. Was Wnudcr dcun, wcuu wir hübsch im Tauncnschattcn blicdcu? Dcr, Altc wnßtc so vieles zu erzählen, was cr dcm Wild, dcm Waldc aligclanscht und sonst Wuudcrbarcö in diesen Vcrgeu erfahren. Eö n>ar vicl Auerglaubc dabei, cine Schwachheit der alten und jnngrn Iägcr, abcr cö liegt auch vicl Poesie in diesen wunderlichen Geschichten, und dcr war ich hold. Mein Gefährlc wnsjtc Manches von Füchsen und Värcn, dic vordem in dicscn Wäldern hausten, manch' artiges Slncklcin, wic man dcn Fuchs überlistet, wo dcr Edel, marder am liebsten bäumt nnd die Gemsc, die hnrtige, sich hin« flüchtet; rr erzählte mir vom Wachsen nnd Sinlcn des Olctsche^, '^scine Ansichten darüber darlegend, dic ich nach meinm, Bitch»- 500 als der Staat verpflichtet ist, den Gemeinden znr Vc» sorgung kommuualcr oder lokaler Agenden Beiträge ans dein Staatsschatze zn leiste». Diese Ansicht läßt sich jedoch, abgesehen dauon, daß dicscll'e cmf dcr falschen Voranssctznng licrnht, als oli der Staat mit den Gc< mciudcn licznglich der Erwciternng des natürlichen odcr iilierlragcncn Wirtnngötrcises wie nnt fonveraiuen Kör» pcrfchaftcn zn nulcrhandcln verpflichtet wäre, ülicrhaupt nicht auofprcchen, ohnc den Wirinngbticio der Gemcii>dcu und deren Sell'stuerwaltuüg ganz zn untergraben. Denn die Stcllnug der Gemeinde erlangt wohl n»r dadurch ciuebesou» dcrc Bedeutung im Staate, daß ihnen solche Agenden, welche die Interessen der Gemeinde zunächst lierührcn nnd innerhalb ihrer Grenzet, vollständig dnrchfnhrliar sind, uer> fassungsmäßig ülicrtragcn werden, wcnn dieselben a n ch ihrer inneren Wesenheit nach st a at« lichc Agenden sind. Erst durch die Uebernahme solcher Agenden werden die Gemeinden Träger der Selbstverwaltung nnd eben dadnrch Stichen des freien Staates. Es scheint uus hiernach nichts weniger als konsequent, einerseits die Erweiterung des Wirtunn.^ lreiscö der Gemeinden nnd deren Selbstverwaltung an-znstrcben, andererseits aber den Ersatz der Kosten der Sellistvcrivaltnng vom Staate anzusprechen, denn will man dem Staate die Verpflichtung znmuthcn, diese Kosten zn vergüten, so mnßtc man es a»ch ohne Wider-rede hinnehme», wenn der Staat es vorthcilhafl sändc, dieser Verpflicht»ng ganz ans dem Wege zu gehen n»d die Selbstucrwaltling nicht eintreten zn lassen. Diese Folgernug entspricht den natlirlichen Ncchtsgrnndsätzcn; in den bestehenden positiven Gesetzen findet, wie gesagt, der Ansprnch n»f eine Kostenvergütung oder Subvention üverhanpt nicht den mindesten Anhalt. Uebrigcns hätte ein solcher Ansprnch auch nur dann eine praktische Acdentnng, wcnn der Staat seine Kassen ans den Erträgnissen eines eigenthümlichen Vermögens füllen könnte und bei Bestreitung seiner Anklagen nicht ^ vorzugsweise auf Steuern nnd Umlagen angewiesen wäre. Erwägt man jedoch, daß der Staat, wcnn er für die Aesorgnng von Geschäften seitens der Stadtgcmcindcn Subventionen oder Entschädigungen leisten wollte, bc-müssigt wäre, die znr Dccknng dieser Auslagen crfor« dcrlichc Summe im Wege der Bcslencrnng anfzndringeu und daß derselbe somit, nm cmf der einen Seite geben zu lo'nnen, auf der andern Seite wieder nehmen müßte, so wird es klar, daß sich jene Stadlucrlrctungcn, die derlei Subventionen oder Vergütungen vom Staate ansprechen , mit bloßen Illnsioncn befassen, indem es zu-» letzt in jedem Falle nnr die Stcncrträgcr sind, die den Aufwand tragen müssen. Es scheint hiernach diesen an nnd für sich engherzigen Ansprüchen nnr das Streben zn Grunde zu liegen, znr Bestreitung der Auslagen für rein lokale Agenden auch solche Steuerträger ins Mitleid zn ziehen, die an dem erweiterten Wirkungskreise der Stadtgcmciudcn kein Interesse haben, was uns nichts weniger als billig, sondern im Gegentheile nur egoistisch zu sein scheint. Uebrigcns können wir bei diesem Anlasse nicht un» tcrlasscn hervorzuheben, daß unsere Stadlvertrctuug, welche die Lokalpolizci bereitwilligst nnd ohnc Gegenforderungen im April l. I. übernehme» wird, selbständig den richti» gen Standpnnlt cingcnommcn hat, nnd sie lann sich in dieser Bcziehnug rühmen, den andern ^andcshanptstäd« lcn mit uachahmnngöwürdigcm Beispiele vorangegangen zu sein. Oesterreich. HSieu. Wie lächerlich die fortwährenden Aehaup« tnngcn der Berliner Offiziösen über die angeblichen p r o u ozircnd c n 9t ü stnngcn Oe st crrcichs selbst den Berliner Kreisen erscheinen, hicfnr finden wir einen Beweis in einer Berliner Korrespondenz der „A.A. Z,," an3 welcher wir nachstehend einige Stellen wiedergeben: „Die Versicherungen der österreichischen nnd der fachst» fischen Ncgicrungsorganc, daß Oesterreich nnd Sachsen nicht gegen Preußen rüsten, daß beider Armeen fich im höchsten Flicdcnsstandc befinden und daß Oesterreich nichts nntcrnommcn habe, was Prenßcn als Vorwand zu Gegcnrnstnngcn dienen könnte, werden von nnsercr regierungsfreundlich».'!« Prcfsc, und in erster Linie von der „ilrcnz < Zcitnng," mit souveräner Verachtung und Geringschätzung behandelt. Man bleibt dabei, Oestcr» reich und Sachsen als den provozircndcn Theil darzn« stellen, der dnrch seine angeblichen Rüstungen Prcnßcn zn Gcgcnrnstungcn zwinge, nnd während der Mnnd die» fcr Lentc von Vcrsichcrniigcn aufrichtiger Friedensliebe überfließt, werden fic nicht müde, anf das Unzwcioen« tigstc znin Kriege zn drängen nnd die Minister dcntfchcr Bnndcsfnrslcn mit Verdächtignngcn zn überschütten. Dies alles thut indessen der Thatsache tcincn Abbrnch, daß das Pnblilnln dieses gar zn durchsichtige Treiben längft dnrch» schaut hat, nnd ein flüchtiger Blick in nnscrc nnabhän-gigc Presse wird Sie belehren, wie sehr solche Manöver gerade dazu beigetragen haben, die liberalen Annexion!« slcu stntzig nnd von einer Politik abwendig zn mache», j deren Gefahren sich lein Eiusichtigcr verschließen lann. Auch an entscheidender Stelle haben jcnc grnndloscn In« sinuationcn nnd frivolen Aufreizungen allen Wahrnch» mnngcn nach ihre beabsichtigte Wirkung völlig verfehlt. In Uebcrciuslimmnng mit meiner gestrige» Mittheilung berichten hcnte die hiesigen Blätter, daß der König bei der Gratnlationsconr gegenüber der Generalität die Hoff-nnng gcäußcit habe, es würden die schwebenden Diffe« rcnzcn mit Oesterreich sich doch noch anf diplomatischem Wege ausgleichen lassen. Daß von maßgebender stelle ans drei Tage zuvor gegenüber einer hochgestellten P,r» son Aeußerungen in ganz demselben Sinne gemacht wor« den sind, ist eine Thatsache, dic ich nut gntcm Gewissen verbürgen kann. In Aörscnlrciscn zirlulirt sogar ein Gerücht, wonach Graf Bismarck dem König kürzlich ein ausführliches, die innere und auswärtige ^agc bclcuch-lcndcs Expos»! vorgelegt habe, das am Schlnssc die For» dcrnngcn spczialisircn soll, welche erfüllt werden müßten, daS indeß der Köuig verworfen nnd mit der Randglosse versehen habe: „Zncrst müsse dcm König Gehorsam geleistet werden." Kann ich auch dcn reellen Werth dieser Erzählung nur sehr gering anschlagen, so darf ich Ihnen doch nicht verhehlen, daß sie in dcn bcrcgtcn Kreisen Glauben findet und jedenfalls ist diese Thatsache gccig» net, dic Stimmung cincS großen Theiles der Bevölkerung zn illnstrircn. — Die in der „Vrcslancr Zcitnng" jüngst vcr» öffcntlichtcn Andeutungen cincr Wiener Korrespondenz über die nahe Gefahr einer finanziellen Katastrophe fin< dcn in der „Debatte" im Nachstehende» ihre Absctti> guug: „Wir würden die Elntnbralionen des litcrarischcn Bnfchtlcppcrs, der hin nnd wieder die Spalten jenes Journals unfichcr macht, nicht weiter beachtet haben, wenn wir uns nicht erinnert hätten, daß es gerade hcntc ein Jahr her ist, daß die ehrcnwcrlhc Brcslanerin bezüglich der Zahlung dcS MaituponS einen dem heutigeu ähnlichen Unkcnrnf auSgcstoßcn. Es ist Methode in dem Wahnsinn. Wir wissen außer der GreSlaucrin lein Blatt in ganz Dcutschlaud, welches seine Spalten dergleichen nichtsnutzigen llcincn Kniffen, wie sie in jener Korrespondenz vorgebracht werden, geöffnet hätte. Wem glanbt denn jcneS Blatt mit jener Korrespondenz eiliS anhängen zn können? Oesterreich? Sollten die Herren an der Ohle dnftigcm Strande wirtlich so albern seil', zn glanbcn, daß hieiznlandc irgend Jemand, selbst, wenn er schon so glücklich sein sollte, die Brcölaucrin in eincm Kaffeehause zu Gesichte zu bekommen, einer derartigen Zwcithalcrnachricht' irgendwelche Beachtung schenken wird? Und wcnn in Preußen Jemand, der der Brcslancrin Vertrauen schenken zn dürfen glaubt, feinen Besitz in österreichischen Effekten realisirt, so wird er seiner Nathgcbcrin, wcnn hinterher dnrch die Wirk« lichlcit die ansgestrcuten Vcrlcnmdnngcn Lügen gestraft werden, anch nicht sonderlich zu Dank sich verpflichtet fühlen. Indcß, was ficht das die Herren Breslauer an, wen" Einzelne bluten, wcnn nnr dcm Kitzel jener edlen Seo lcn, Oesterreich zu besudeln gcfröhnt wird. Gönnen wir ihnen ihr nnsanbercS Handwerk und merken wir uns dieses Heldenstück ncncsten Datnms. Graz, 27. März. Sc. Majestät hat mit a. H. Entschließung vom 23. März 1«00 nachstehenden vom steiermärtischen Landtage beschlossenen Gesetze,, die a. l). Sanktion ertheilt: Gesetz, betreffend dic Verpflichtung ;nr Annahme der Wahl als Mitglied odcr Obmann cincs Kirchen« odcr Schulkontnrrcnz^Ausschnsfes; Gesetz, womit dee Gemeinde Sternstcin im Zillier Bezirke dic Einhcbnng einer Gebühr für die ansdrücklichc Auf' nähme in den Heimatvcrband bewilliget wird; Gesetz womit 5cr Marltgcmcindc Wcitz die Einhcbnug einer Auflage anf dcn Besitz von Hnudcn bewilligt wird. Pest, 28. März. „Naplo" erklärt in einem neu-crlichcn Artikel, warum dic Debatte bei Gelcgcuhcit der zweiten Adresse unterblieben sei; cS geschah dies, damit die Kommissionen sich nm so eher konstitnircn können. -^ Dasselbe Blatt erfährt, die Sefttcmuiraltafcl habe das Dclcgalionsgcsuch des fürstlich E ß t er h a zy'schcn S^ cmcstcrs nnd der Fidcilommißlnratorcn bewilligt nud dic lönigl. Tafel als Gericht dclcgirt. — „Lloyd" meldet, Bischof H a aS sei gcstcru 9tachmiltag verschieden. Ausland. Vom Main, 25. März, wird der „Allg. Ztg." geschrieben: Nie man mit Bestimmtheit vernimmt, ist die andeutungsweise in dcn Zeitungen berührte Note Oesterreichs an die am Änndcsstandpuult festhaltende" Regierungen am 16. d. von Wien abgegangen. Darnach soll Oesterreich beabsichtigen am Bnndc eine Erllärnng über die Sachlage abzugeben, namcullich auch in Betreff der prcnßischcn Provokationen, Einlcitnng dcS im Art. H der Bundcsakte voigezeichneten Weges zu beantragen, uud seine Geneigtheit zur Rcgulirnug der Hcrzogthümer-frage im Bundcswcg ausznsprcchcn. Erinnern wir uns recht, so würde dieses jetzige Verfahrcu Oesterreichs iul Wesentlichen vollständig dcn schon vor der persönlichen Zusammenkunft der Monarchen in Gastcin von der Staatskanzlci im Prinzip adoptirtcn, dann durch den Gastciucr Vertrag freilich verlassenen Vorschlägen des Herrn u. Bcuft entsprechen. In Baiern, Sachse", Württemberg ?c. nnd wahrscheinlich auch in Hannover ist die Note mitgetheilt. Mit ihr im Zusammenhange soll ciue dezidirtc Anfrage des k. t. Gesandten in Verlu« wissen berichtigte, — mich vou Lavinen mid Waldbrändeu wußte er so Manches zn erzählen. So planderten wir fort, als schon die Sounc unter Mittag stand; cS war vollkommen windstill, lcmc Stadel regte sich im Fichtenwald. Dem Menschen, in dem eö fortwährend pocht und kreist, ist solche Nnhc beängstigend. Jetzt legte der Alle plötzlich die Hand übcr die struppigen grauen Brauen und schaute unausgesetzt anf daö gegenüberliegende Gehänge; meine, Blicke folglcn den seine». Da gewahrte ich denn, wie dort auS dem dnnleln Fichtenwald« eine dichte Nanchsänle cmporschlng, bald heller, bald matter von Flammen nnd Funke» dnrchsprüht. — Ein Waldbrand! Gott, n»d hrnte, leine Wolke! so klagte der erfahrene Jäger, nnd — als wäre er dreißig Jahre jünger — warf er hurtig Weidtaschc nnd Büchse um, hinnntcr ging's llber Stoct und Stein, durch Dick und Minn znm Thalc. Ich folgte ihm athemloß. Wo wir einen Nnsblict qewinnrn lunntcn, richteten wir die Blnte nach dem Brand. Er wnchü fürchterlich. Keuchend lamen wir im Thale bei den WNen m>. Ein Waldbrand, es brennt in der „schwarzen Klamm!" rief zitternd der Alte. Wenn nnn meine Leser glauben, daß jetzt im Thale ein Fenerlärm entstund, nnd da« Nolt sich drängte nnd stieß, um Löschgeräthe zn holen „nd znr Stelle zn eilen, so tänschen sie sich gewallig. Kanin daß hie und da Einer ausblickte, nm zn sehen, wo es brenne; sie blieben rnhig bei ihrer Arbeit nnd Viele machten sich über unsern Schrecken, mifere Anfrcgung lnstig. „Dü ssürslner wöll'n alls Wald haben, ins war's recht wann er brav obruunct, fan fist fcho alle Almen verwachsen," brnmmlc ein altes Bäucrlm,, sich gemächlich eine frische Pfeife stupf.nd. „Und in der schwarzen Klamm' ist so nichts als Schftirken" * schloß er, «nd schmauchte hohlwangig seinen Knaster weiter. Wir hatten Mühe, einen der Männer zn gewinnen, der ^_^!?°^ .ö" be"' vier Stnnden entfernten Forjlamlc bringen « Krummholz, Alpenliesev. sollte. Nnn ging's zum OrtSrichtcr, der die nöthige Löschmannschaft beistellen mußte; er war ein verständiger Mann nnd zeigte gnlcu Willen. So wanderten wir denn von Haus zu Haus, von Feld zn Feld, wo wir immerhin nur Leute saheu. Manch' altes Mütterchen stnnd finster hinler'm Herde und brummte, als wir eintraten, die Mädchen kicherten verstohlen, dir Burschen lachten; oben aber schlug die Flamme immer heller nnd heller empor. Bitten, Befehle, Drohnngeu — allcö wurde ucrsncht nnd^frnch-tete doch kanm, um 20 Leute zu gewinnen. Endlich hatten wir sie beisammen, der Zng setzte sich in Bewegung: der Alle voran, ich hinterher, es durste nnö Keiner entwischen. Aor mir wimmelte eö von Abteil, Hanen nnd Schan« ! flln. Bald sahen wir daö Frner nicht mehr, denn wir waren im dichten Walde, aber ein eigenthümlicher Gcrnch, ben die Städter von Fackelzügeu her leuncn, erfüllte die glühende Sommerlust. Jetzt wird's heißer «nd heißer, vor nns lnisten's und prasselt'S, der Ranch schlägt über unseren Köpfen empor, Es war fünf Uhr Abends, als wir an der Brandstätte eintrafen. Das Feuer verbreitet sich nach oben und fcitwärtö gegen ^ Süden, sagte der alte Hans nnd ließ die Leute antreten, die die! ergriffenen Bänmc abhieben nnd znrück in'« Fener warfen. Ich ^ arbeitete an der Südseite. Doch gönnen wir nns Nnhe nnd betrachten das großartige Natnrschansviel. Das Feuer hat bereit« eine Fläche von mehr als 20 Morgen ergriffen, gierig aber leckt dic Flamme noch immer weiter nnd weiter an dürrem Haidclrant, jungen Fichtcnbänmen nnd grünen, vertrockneten Banmlcichen. Dort schlägt sich's über die Givfcl ^ von älteren Tannen, fortringclnd wie eine feurige Schlange; hier ^ glüht's nnd locht's in einem knorrigen, verharztcn Fichtcnstrnnle, ! daß die Fnnlcn wie ans einem Krater sprühen. Dort rankt sich! dir Flamme an cincr herrlich fchlanlru Liirche cmpor m ihre grüne, duslige Krone: jetzt splittert die Niude, daö Harz brennt an nnd eine granc Ranchwollc verhüllt dcn Banm, Wieder siegt die Flamme, sie sengt schon am Mark des Stammes, da kracht nnd hell anfludernd stürzt er znsammcn. Da« Feuer verbreite sich nach oben, dem Gefclsc zn, wo das Krummholz seine M» zcln ill's Ocrölle klemmt nnd bnschig über kahle, kaum bemooste Strecken hinstrcicht; anch da ist die Flamme, sie tliliU»! hinan mit wüthender Eile, umspielet ocu Felsen und sengt »h» kahl, die Asche stäubt cmpor, die Steine glühen, stürzen, schick" polternd znr Tiefe, Bäume werden mitgerissen, kollernd folgt da Gerölle. Ringsum brennt die Bodendccke ans; entblößt, ^ kohlt sind die weithin anslanfenden Wnrzeln der banmmoosbe' wachscncn Fichte dort; jetzt neigt sich der Wipfel, die Würz"" reißen, wie im Sturme erzittert die glühende Luft, und h>>'"' in das wüste Gewirr von Feuer, Ranch, Glut stürzt dic grüne Fichte, daß hoch - wie die Brandung an'S Riff — Fnntcn "" Asche anfwirbcln. Schon hat das Feuer die Höhe des Gchtwgc erreicht, dort sieht man an der Kante hic nnd da zwei dun Gestalten wie mitten im Brande stehen, die dem Fcncr eN'ls dcn Ucbcrgang wehren. Verworren durcheinander klingen Befehle des Forstwarts, des Richters, die Rufc der rüstig dre'" hanenden Banern, welche Gräben aufreißen, Streifen anöhaac / bald einem Stein, bald den stürzenden Bänmen ans dem «-^ Iprmgend. , Mir war eö gelungen, am untern Rande das Feuer cniz bannen; ich gewährte also einem Theile der Maunschafl "l und ließ mich selber in der Nähe im Moose nieder. .^ Die Sonne war untergegangen, hic nnd da schon hub ! ein Stern flimmernd vom Firmamente ab; in der Tiefe der Wildbach, dazwischen klangen fernher die Aveglocken. Lcnte, die nm mich her lagen, thaten ihre Hüte ab und bete Es war ein feierlicher Moment. In den Bergen ward cö nnn dnnller nnd dunkler, wilden, diabolischen Formen der jenseitigen Höhenlantcn "g schwarz in den sternenhellen Abendhimmel hiucin. '^ /^M sich eill Wind, wie rr uach Sonnenuntergang im Gebirge ) 501 an den Grafen ViSmarck über Preußens Absichten gestellt, von diesem jedoch ausweichend beantwortet worden fein, um „freie Hand" zu behalten. Oli sich Oesterreich damit begnügt, wcnu Preußen bloS verspricht, im Fallc es Krieg wollc, dies Tagö zuuor wissen zn lassen, l>t nicht bekannt. Die vielbesprochene Abmahnung Englands a» Preußcn ist nn sich allerdings bloS ein Äries Clarendons an ^iord ^ioftus gewesei,, doch dazu bestimmt, nach seinem ganzen Inhalt dem König direkt bekannt zu werden. Thcilweisc wohl, doch nicht ganz soll dieses Ziel erreicht worden sein. Der Kaiser der Franzosen hat dem preußischen Botschafter mündlich erklärt, daß, Wenn Preußen auf dem betrclcucn Weg es zum Krieg treibe, der Kaiser sich mit vollster Entschiedenheit die Freiheit seiner darauf bezüglichen Beschlusse wahren lnüsse. Ob der König von Preußen davon vollständig unterrichtet worden ist, bleibt zweifelhaft. Die Mittheilung der „Krcuzzcitung" von eiucr kriegerischen Ansprache König Wilhelms an die zu seinem Geburtstag Versammelten Generale ist eine Unwahrheit; der Empfang Unterschied sich in keiner Weise von denen früherer Jahre. Die daraus gemachte Geschichte solUc vielleicht nur daS M'ßlingcil dc<5 auf den Monarchen direkt berechneten Mannöverl« verbergen, womit die auffällige Bcschul-vlgung gegen Oesterreich nnd Sachsen, den Krieg durch ihre Rüstungen zu provoziren, in Szene gesetzt worden war. Florenz, 28. März. In der zweiten Versammlung der Direktoren der 5tred i tinstitutc wurde be-Flossen, der Regierung ein Darlehen im Vc-U'agc von 200 bis 250 Millionen znm Parikurse mit ^pcrz. Verzinsung, löjührigcr Amortisirung uud der Bc-blWmg der Herstellung dcö Gleichgewichtes im Äud« Act zu machen. Es wurde beschlossen zu verlangen, daß das Parlament das Finanzgcsctz rasch votirc, nnd ein Konsortium zur Betheiligung au der Anlehcnösnbstrip-uon cinznlnden. — Ein Zirkular des Kricgsmin i< >lers verordnet, die Auö hcb u n g der Stellungs-p.flichtigcn der Altersklasse von 1845 rasch zu bc-Ü'Nllcn. Bukarest, 22. März. 3lm 19. d. M. sind die >6elchnungcn zur National-Anlcihc von 30 Viillionen "öffnet worden und sollen am 19. April geschlossen Gerden. Der ssinanzmiuislcr veröffentlichte im Amtö-lolalc ciuen Aufruf au die Nation, in wclchcm cr die schnelle Ncalisirung der Anleihe dringend licsürwortct und nochmals alle Vortheile auseinandersetzt, welche dem -Publikum aus der Betheiligung an dem Aulchcn cr< Yachsen müssen. Vom Kriegsminister wurde der Kam-wer ciu Gesetzentwurf vorgelegt, durch welchen cr den Antrag stcllt, ^S ^,'and in vicr Militär-Kommando's zu lhellcu, währcud gegenwärtig nur drei bestehen. Die lammtlichcu Truppen eiucs jeden Militüllommando's lollen murr dem Bcfchl eines Generals stehen, und War soll sich in Butarcst, Iassy, Galatz und Erajova ein General. Kommando befinden. Von der Kammer wurde der Antrag noch in derselben Sitzung angenommen. Der Senat hat gesleru auch das Äauk'Monopole, wcl-chts die frühere Regierung ohuc Zustimulung der Bandes« ^rtrctung den bctanntcn französischen und englischen Mtalistcn ertheilt hatte, mit 27 gegen 8 Stimmen l"r ungesetzlich erklärt. Die Sitzung war auf Antrag ^ Miuiftclpräsidcnleu eine geheime. Herr John Ghila verlas zncrst de>r Protest des französischen Konsuls gegen 'e Aufhcbnng des Monopols und sodann ein von «"»got de Veync im Auftrage ocö Fürsten Kusa ver> faßtcö Memoire, auS welchem hervorgeht, daß auch der ehemalige HoSpodar sich nach dem dritten Artikel dcö Statutes für verpflichtet hielt, zur Erlheilung des Bauk-Privilegiums die Einwilligung des Senates und der Kammer cinznholcn, daß cr ferner dic Ueberzeugung hatte, daß diese beiden Versammlungen, trotz ihrer Zusammensetzung und sonstige» Lcnlsamkeit das Bank projelt nicht annehmen würden, und endlich, daß cr daS Bankprioilegium gegen seine Ueberzeugung nur auf den dringenden Rath des französischen Konsuls ertheilte, weil bei demselben schr hochgestellte Personen in Paris betheiligt scin sollten. — Die Konzessionäre der Eisenbahn von Ankarrst nach Giurgcwo, Barcly' uud Stauiforth, haben durch das englische Generalkonsulat die Salincucinlünfte, welche ihnen kontraktlich verpfändet sind, mit Beschlag belegen lassen, nachdem der Kammcrbcschluß vom 19. d. die ihnen ebenfalls loulralt-lich zugesicherten monatlichen Zahlungen sislirte. — Die für daS Mitglied des großbritannischen KaoinetS, Herrn Gladstone, bestimmte Dankadresse der Stadt Bukarest ist gcstcru dem englischen Generalkonsnl üliergcbcn worden. Der „Romanul" empfiehlt in seiucr gestrigen Num< mcr der Regierung einen der Kammer uorzulrgcudcn Gesetzentwurf, uach welchem alle dicjcuigcu Ausländer von Gcdrutuug, welche die Rechte und die Autonomie der Fürsteuthümer vertheidigt haben, zu rnmäuischcu Bürgern ernannt werden sollen. Als solche Ausländer bezeichnet der „Romanul": Gladstone, Roebuck, Thou-vcnel, Walcwsli, Michelet, Edgar Qninet, Girardin, Bataillard, Neftzcr, Havin :c. :c. DaS Unterstützung«, lomitcc für die Rothleidenden in der Moldau hat bereits 2000 Dukaten uach Dorohoiu, 700 Dukaten nach Niamtz uud 1500 Dukaten nach Iassy und Botoschan^ abgeführt uud werden die Sammlungen außerdem fortgesetzt. Hagesneuigkeiten. Se. k. l. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 17. März d. I. dem Primarärzte des allgemeinen Krankenhauses zu GyöngM Dr. Stephan H o r< ucr in Anerkennung seiner um den Staat, und die leidende Menschheit sich erworbenen ausgezeichneten Verdienste tax« frei den ungarischen Adel allcra.nadia.st zu verleihen und gleichzeitig huldreichst zu gestalten geruht, daß derselbe seinen bisherigen Vornamen in Vezel»inyi umändern dürfe. — Der Grazer UuiversttatH'Prosessor Maaßen weilt gegenwärtig in Oxford, wo cr Gelegenheit hat, seltene Schriften nnd Manuskripte für scin Weil: „Geschichte deö römischw Rechts im Mittclalter" einzusehen. — Nach einer Berechnung des „IdiN Tanuja" lönntc dcr Vorschlag der 07er Kommission, wenn derselbe nach vor» ausgegangenen Parteikonferenzen wie die zweite Adresse <>n l)wl) angenommen wird und die Maguatentafcl ihn ohne Zögcrung annimmt, ungefähr Mitte Mai allerhöchsten Orts unterbreitet werden, so daft dic Regierung schon bis Cnde Mai einen Entschluß gefaßt haben löunte, und in den ersten Ta» gen des Juni, gerade ein Jahr nach dcr Frühlingöreise Er. Majestät, würden wir die entschiedene Wendung der Dinge begrüßen oder stumm bellagen tonnen. — In Gyönl sind, wie Man im „Idvl Tanuja" liest, wegen des dort grasjircnden Scharlach fiebers die Schulen gcichlosscn worden und zählt man dort seit zwei Wochen täglich 4 bis 5 Todte. — Auü Puls wird von derselben Kalamität gemeldet und werden dort täglich 0 bis 7 Kinder begraben. — Wie die „Temesvarer Ztg." vernimmt, wurde die Auflösung dcr dortigen Polizei-Direktion sammt den dazu gehöligen Kommissariaten, deren Agenda am 1. l. M. an die städtische Nehürbe hätte übergehen sollen, in Folge landesbehürdlicher Weisung bis auf wei» tcre Verfügung sislirt. Aus Agram, 27. März wird dem „N. Frdbl." ge« schrieben : Ein neues Tageblatt wird hier in kroatischer Sprache unter dem Titel „Sviet" (die Welt) demnächst zu er« scheinen beginnen. Herausgeber und Redakteur ist Herr Ivan Vonesina, ein hervorragendes Mitglied der Partei H aulil» Mazu ranics, welche dazu daZ Gründungs-kapital hergibt. Dieses Älalt soll ein Paroli dem Blatte „Pozor," der Partei Stroßmayr, bieten und zugleich den Ende März eingehenden „Domobran" ersetzen. — In der barmstädtischen Kammer ist sogleich nach dem Einlangen der Nachricht von dem Tode des Landgrafen von Hessen-Homburg ein Antrag des Abg. Dr. Hoffmann auf Aufhebung der Spielbank in Homburg eingebracht worden. Man besorgt jedoch, daß eine frühere, bisher geheimgehaltene Abmachung zwischen dem verstorbenen Landgrafen und dem Großhcrzog nicht nur die bloße Per« sonalumou, sondern auch die Fortdauer der Spielbank, als einer Quelle deü Wohlstandes für das Ländchen, stipulire. — Die Kaiserin der Franzosen hat aus Anlaß des Gedurtsfest es des kaiserlichen Prin« zcn 70.000 Francs den verschiedenen Unterstichungsver» einen für hilflose Kinder in Frankreich zum Geschenke gemacht. fokales. — DaZ diesjährige Scheibenschießen am hie» sigen Schieß stände beginnt am Ostermontage. M diesem Tage gibt Se. tais. Hoheit Erzherzog Ernst, der hohe Proteltor der Nohrschützengescllschast, ein Aest-schießcn auf bewegliche Scheibe. Aus diesen» Grunde wird der Schicßstand flaggen und wird Sc. t. Hoheit von den NohrsaMen „m 3 Uhr Nachmittag festlich empfangen werden. — Vei dem hiesigen Versahamte sind im Laufe dieser Woche in zwei Vormittagen 1527 Parteien abgcfer» tiget worden. — Die t. k. Oberste Rcchmmgslolttrolsbehörde hat im vereinten Personalstande der slcicrm.-lärntn.'kraiu. Kontrols« bchörden die Nechnungsoffiziale Anton Stauffer in Graz, Jakob Hren uud Stephan Vrcgar in Laibach zu Rech-nnugsossizialcn I. Klasse ernannt. — Unser geschälier Mitarbeiter Hcrr Albert Kosmatsch, Sohn dcs t. l. Aibliothelslriptors hier, ist damit beschäftigt, von dem Sargdeckel in der unteren Abtheilung dcs landschaftlichen Museums, welchen vor Jahren Knodlechcr aus Egypten eingesandt hatte, die alte gy ptisch e n Um» schriften zu kopiren und sofort zu verdeutschen. Hcrr Kos« matsch widmet sich in Wien mit anerkennenswerthem Fleiße dem Studium der orientalischen Sprachen. — Am Ostermontage Mittag findet bei günstiger Witterung eine Platzmusik der Kapelle dcs 8. Artillerie« Regiments in dcr Sternallee statt. Das uns mitgetheilte Programm enthält folgende Piccen: I. Marsch; 2. Ouvertüre zur Oper „Dcr Freischütz" von Weber: 3. Cavatine aus der Oper „Robert dcr Teufel" von Meyerbeer: 4. „Vicl- Iliebcbcn," Polla-Mazur von Vlaschke; 5. Die Waffenwcihc ans dcr Oper „Die Hugenotten" von Meyerbeer; 0. Ter» zelt und Finale aus der Oper „Lucrezia Aorgia" von Do« nizctti: 7. Quadrille aus dcr Operette „Flotte Bursche" von Leitcrmaycr. ^ands^" ^^' Dunllc Rauchwolken schlugen nieder, die ganze Vii< ^, ""'hüllend! ich Mang. auf und ließ wieder antreten, liild?^ ^" ^'" Qualme dic Flamme gefolgt; daö Nacht« schm "'chtctc Plötzlich im grellsten Lichte vor mir anf, hellroth Üliil/'""^ ^"' ""^ Glclscher im Flcnnmm - Widerschein?, roth-Tlwl «- ^ lm Lcwaslrom schim der Waldbach durch'ö lirfc Nch zu schlaf. halle '" ^ Nordscitc war das Fcucr wirdcr anSgctrctcn und l'eß ai"?^ ""'"' Holzstrich crgriffcu. Waö umr zn thnu? Ich bcn, N>s ^ ^üdflante cinc Wachc von drci Mann nud eilte mit Nir ^^ Löschmannschaft an den Ott dcr nnicn Gefahr, ycl """n genülhigct, dru untern Rand dcr Vrandflächc zil nm< dcr sük!"'""^ ^ ^"" ^"^^ bch" entsprochen habcu wlirde, Doch s ^'^ Fencrucibrcilung von oben herab cntgcgmzutrctcn. bicscr ^?'"^ ^"^ '"^ sch"" lahl abgebrannte stcil^ Ochlsc nach Dic B ^^ ^" Urbrrgllüg. Also frisch dcnn nnd uiitenhin! ^rrn/' " sprangen vor mir hcr wie Gcmscn durch'^ felsige lhabcii ^ '^^ ""'" jligcudlichcr Diensteifer konnte mich crmnthigl ' U)ucn m gleich kühnen Eciyrn zn folgen. lMc:i ,", "^^ ^'"^ "^ ohne Gefahr; drmi noch immcr pol» ^lNikcii^ "^ "^'^^ Fclbslilcke zur Tich>, oft einen sprühenden ^°cht /^" '" ^^°^^ Ehrend. Dabei war es schon tiefe deride, f ^^ ^'^^ Flanimenschein, den das Auge unmöglich U^vnndie m°/"^^ lilcndetc dermaßen, daß dcr in das Dunkel ab- Di!,^ ,., ^' .^"nc ^,'cute waren übrigens noch ganz gntcr "^gcfruc. ""^^^" sogar ilber die Gefahr: ich hörte viel von ^"ldbrand «"" ^^" ^"^"'' Jedenfalls war der Anblick dcs sttlliii,« t, s ^"^ U"'2»ct, sich eine eben nicht verlockende Vor- Nach ^ "^'"''" Schnctbildcr zu machen. flaute drs N '"^^'^'^'" Wege langten wir au dcr Nord- H"'s schien ^' ^ ""' ^" äderte es fürchterlich. Dem alten "beitctc ,nit c" ^^' ^"ulische Kraft verliehen zu haben, cr förmlicher W»uh darauf los, während von seinem silbergrauen Hanptc dicke Schweißtropfen iibrr das kohlcnbe-^ schmutzte Antlitz rolltcu. — Vorerst wurde un» der litichtcr abge« schickt, um Entsatz silr die bereits crmndcle Löschmannschaft zn hohlen, dann ging anch ich mit meinem Haustein wieder an die Arbeit. Das ganze schon geschilderte großartige Nalmschauspicl trat hier wirdcr, nnr iu viel grellern, ja schauerlich hellen Farben, in wahrhaft kolossalen Dimensionen, vor mein Angc. „Die Llcmcutc l hassen daS Gebild der Menschenhand" nicht allein, sie treten auch ! furchtbar zerstörend anf in dem eigenen Reiche, wenn es gilt cincn Frevel zu rächen, ben die Menschenhand am Hciligthnm dcr Natnr begangen! Im Anblick dcö snrchlbarcn ZoruS der Ele-!mcutc erschien mir dle menschliche Hilfe wie daö machtlose Sich->lriimmen eines Wurmes gegen die himmclanstilnncndc Kraft dcs ^Titanen, — ich fühlte den Mnlh mir brechen. Nur daS Pflichtgefühl allein tonnte ihn wieder stählen. Mit Befehlen allein . war's nicht geschehen, ich hieb also rastlos mit drein; doch unser ^ Ringen fruchtete wenig, die Anzahl der Lcutc war zu gering, ihre Kräfte schou erschöpft. Ohnmächtig sahen wir das gräßliche Wachsen des Fcncrs. Es war Mitternacht, Nochmals gingen wir nach kurzer Rast ! an daS schier fruchtlose Werk, sicherlich mchr im Dränge der moralischen Nothwendigkeit, alö im Gefühle zureichender physischer Kraft. Um zwei Uhr Morgens erschien dcr Förster mit 50 Mann Entsatz, - wir athmeten anf. Unsere Mannschaft suchte den Heimwrg, ich streckte mich, einen Büchsenschuß unter dem Vrand, ^ an einer schützenden Felswand völlig ermattet zur Ruhe nieder. Als ich erwachte, war es fünf Uhr Morgens. Den frischen, auch numerisch vermehrten Kräften war es gelungen, die Flamme cinzudämmcu, die indeß innerhalb dcr ihr nach dreistündigem Kampfe abgerungenen Grenzen noch immer prasselnd wüthete. Der alte Haus halte mich gcfimdcu, cr lag in tiefem Schlafe l ucben mir; ein zufriedenes Lächeln, wie das frohe Vcwußlscin erfüllter Pflicht, daö süßc Gefühl verdienter Ruhe, spielte um seinen Mund, um die furchigen Wangen. Ich entfernte mich still, um ihn nicht zu stören. Der Förster gedachte lobend unseres Eifers und dcr gntcu Anordnungen, und so erklärte ich mich dcnn gerne bereit, die noch am Vrcmdplatz verbleibende Wachmannschaft zn beaufsichtigen, nmsomchr, da ich dnrch den Inhalt der rrichgrfühltcn Waidtaschc meine« Obern gcniz köstlich erquickt wnrdc und dar.iuö noch Vor« rathe erhielt. Der Himmel schien versönlich gestimmt, er umzog sich mit granem, schwerem Gewölke. Uin Mittag strömte ein herrlicher Regen nieder, der allen Kohlenstaub von meinen Kleidern wusch. — (5r hielt drei Stnndcn an. Wie grollend dem versöhnenden Äruderclcmeutc schlug die Flamme nnr hie nnd da mehr mit schwarzem Qualme an? verkohlten Vanmslrünlcn empor. Um fünf Uhr Abends konnte ich mit Vcrnhigmig die Branoslälte verlassen, dcnn dcr Ncgcu hatte sich erneuert und uahm immer mehr den Charakter eines Landregens an. Um siebeu Uhr Abends im Thalc augelommen, trat ich uach tnrzer Rast den vierstündigen Heimweg an. Ich war jäm« merlich verschmutzt und durchnäßt, meine Schnhc vollständig verbrannt. Um Mitternacht kam ich todtmiide nach Mündigen Strapazen in meiner Wohnnng au. Wie lauge ich schlief? — Nuu, ein gmiz kurzes Weilchen, uur vierzehn Stunden. Wovon ich träumte? — Von Molchen und fcinigcu Drachen, von meinem Lieb und dem — alten Haus. 502 (A ll 3 dem Ürztliche,l Vereinc.) Am SanMag dcn 24. März sand cine Moncttsversammlmig des Vereins der Aerzte statt. Anwesend waren 17 Mitglieder. Nach Erledigung einiger unwichtiger Einlaufe lam die Wahl dreier Mitglieder auf die Tagesordnung, welche über Wunsch der Negierung thcilznnchmen haben an dcr Berathung einer neuen Pharmaloftö und zu diesem Achnfe die Mcdizmaltommisjiun verstärken. Vei dem ersten Mahlgange wurden die Doktoren Fux und Kovac gewählt, Dr. v. Stoctl und Dr. Kceübacher lamen mit gleicher Slimmcnzahl in dic engere Wahl, aus welcher Dr. v. Stöcll hervorging. (5'in Antrag des Dr. Gauster, dem Ministerium für die Zuziehung de3 ärztlichen Vereins zur Vcrathung eine Dankadresse zu votiren, wurde über die Gegenvorstellung eincö Mitgliedes abgelehnt. Ein zweiter Antrag Dr. Gaustcr's, alle Aerzte des Landes gewissermaßen zur Vlitarbcitcrschaft aufzufordern, ging durch. Dcn zweiten wichtigeren Gegenstand dcr Tagesordnung bildete die Debatte über die Verwendung von 100 st., welche Mi-mstcrialrath Dr. Löschner anläßlich seiner Ernennung zum Ehrrnmitglicdc des Vereines diesem übersendete, mit dem Wunsche, das Geld zur Bildung eines Fondes zu verwen» den, aus welchem seiner Zeit ein Nciscslivendium oder eine Unterstl'chlmgslassc für Witwen und Waisen von Vereins. Mitgliedern gebildet werden solle. Es wurde letzteres beschlossen mit dcr Vcstimmnng, alljährlich im Wege dcr Subskription unter dcn Mitgliedern dcn Fond zu erhöhen und zur Verwendung der Zinsen erst dann zu schreiten, wenn dcr Fond die Snmmc von 1000 st. erreicht hat. Ein dritter Gegenstand über den Wahlmodus von auswärtigen Mitgliedern wurde wegen vorgerückter Zeit vertagt. Hieraus fühito Dr. Fux einige Kranke vor, bei denen cr Operationen ausgeführt hat, indem cr hieran gcuauere Mittheilungen über die Krankheiten und die Operationsmethodcn knüpfte. — (SchlußV erhandIungcn) beim l. k. Landes« gerichte in Laibach. Am 4. April. Augustin Brau!: Todt« schlag: Johann Pirz: Schwere körperliche Beschädigung. — Am 5. April. Jakob Potocnil und Genossen: Dicbstahl: Franz Brodnil: Ticbstahl; Johann Paplcr und Agnes Langus: Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens; MarianaEuöteröic: Dicbstahl. — Am «. April. Anton Mate: Diebstahl: Va< lcntin Mcstcl: Ticbstahl i Franz Vidil;: Tiedstahl. — (Naturschau.) Laibach, ^0. März. Nach dem Iagdspruche l'.llmui'm» — ll:>l!inui»» ist der Schnepfen» strich mit Palmsonntag beendet. Heuer verlief cr äufterst flau, passioniltc Jäger bctamcn kaum cine Echncpfenfcder zu Gesicht, wie denn überhaupt die Iagdauöbeute au F^dcr» wild, woran der Morast einst unerschöpflich war, in einer den Iagdenthusiasmus sehr betrübenden Progression von Jahr zu Jahr abnimmt. Der Thurmfalle (^!,Ilviil<'!l,^i>), das Hausrothschwänzchen (8. lilli^) und des Garte n-rothschwänzchcn (N, plxx'uicul-u^) bemerkbar. Das anhaltende Regenwctter war den Frühlingserlursen der zur Entwicklung gelangten Falter sehr ungünstig, doch beim ersten Sonnenschein zcigte sich auch der Zitronen« falter (i!o!ii»5 Nlümmi). Aus Blättern der Liliengewächse findet sich bereits das Goldhähnchen (i.(,'mu ll«i->!!> llcli.x) aus dcn nahen Waldgebirgen übcrslulhet. Dieses im Spät-herbst blühende Gewächs zeigt nun die im Frühjahr reisenden, blaubcreisten, in Dolden stehenden Beeren. Einc zweite Blume des Herbstes, die H erbstzeitlosc (('olclnc'mn ;>uluml>l'.!l') hat soeben ihre reiche Nlättcrfülle entfaltet, zwischen dcr — znr Plage dcr Landwirthe — die mit zahlreichem Samen gefüllten, erst jetzt zur Neisc gclan' gendcn Kapseln des lästigen Miesenunlrautcs stecken. Seit dcm letzten Berichte sind im Freien zur Blüthe gelangt: Der Lärchen bäum (l'mux i.lnix), der ge» meine Pfirsichbaum (l'cl^icn vli^ilii^), der ge« meine Buchsbaum (Nuxui, 8l>,»i»l>lnli«), die Wiescnküchen« schelle (l'li^ulilll, i>l'u!l'N5!>), das Wi esc n sch a um< kraut ^!U.ll!mi'no iii'nlc'li,^), die Thal'sche Rauke t8l8^!,!l),ium I'lniliuinlll,), die neunblättrige Zahn« wnrz (Dl lNnri» omn^lili^llntl), die Frühlings» Platterbse (Orolin? verulk), die Zy presseu-Ul'd mandelblüttrige Wolfsmilch (I5,m1>c)l'-w» <.)l'"^'^7 1^. l>m^.l«lm.), der fchierlings-blättrige Reiherschnabel (I5rm!juii, ^ioulmiul»), "der dreiblättrige Ehrenpreis (Vcl'nnic-i lri-, l»Il)'I!li«), das schmalblättrige und das scheiden«^ tragende Wollgras (1!l i<'^llOl um uu^u^lisolium, 15. vl>^iiln!l»l>). Die lichten Waldstcllen zieret eine der schönsten Früh» lingsblumcn, das azurblaue Lunuentraut (l'ul-moüül'il» i'xili'rll lj< ^>), dcsscn brennendes Azurblail sogar die herrliche Bläue des Enzians an Intensität übertrifft. Der Acker« und der elfeubeinarti g e Schach« telhalm (l5(zm!>l'Iull! nrvlli^«'. L. 'I'cl!llt>l<'jl>), beide spargclartige Wicsenunkräuter, strcucu ihre grünen Sporen ans. In den Gewässern zeigen die Algen eine schr leb» hafte Entwickelung. Man findet in Pfützen die lirschcn« großen, grasgrünen, geballten Schleimklumpcn der ^Il!»l.'l0-ulidi'N lul)c! cu!0l>:i, während in fließenden Bächen die fluchenden, lebhaft grünen Büsche dcr verschiedenen Trapar« naldicn eines der prachtvollsten mikroskopischen Bilder dar« bieten. In den südlichen Waldbcrgen dcr Umgebung öffnen sich die glänzend braunen Blüthen der tolltraut ähn» lichen Slopoline (^rasnillna illmiioicll>5), die Erinnerung an den berühmten Naturforscher Stopoli wachrufeud, der vor 100 Jahren in seiner klassischen I^im;, ^uiniolicü die damals noch unbekannten Pflanzcnschätze unseres Vater« landes der botanischen Welt zuerst bekannt gemacht hat. Neueste Nachrichten und Telegramme. Original- Telegramm. Wien, 3 R. März. Die „Wiener Abend-post" meldet gegenüber den Gerüchten von einer prens;ischen Mobilisirung, daft für fünf preußische Armeekorps Kriegsbereitschaft an geordnet sei. Man will wissen, das) am V7ten März dcr Allianzvertrag zwischen Italien und Preußen paraphirr und vom Koni«, Wilhelm unterzeichnet wurde. Der Privatverkehr ist sehr allarmirt. Verliu, 29. März. Die „5lrcuz-Ztg." schreibt: Dic Vcrlhciluug dcr „Prov. ilorrcsp." wurde in Folge eines über d cn th atsäch lichcn Inhalt ihres Artikels aufgekommenen Irrthumes gestern 3 Uhr auf kurze Zeit nntcrbrochc u, nach Aufklärung jcucs Irrthums jedoch ungehindert fortgesetzt. Die an jeucu Zwifchcl,schall gcluüpftcu Kombinationen sind daher grundlos, uamcutlich war von ciucr Acudcrnug der politischen Situation iu Folge eiucr vermeintlichen Vtilthci-lung aus Wicu nicht die 3tedc. Uus wird viclinchr ver» sichert, dcr betreffende Artitcl der „Prou. Korrcsp." stcllc die Lage dcr Dinge auf das zutreffendste dar. — Iu einem ,/Oemolralische Agitation" übcrschricbcucn Lcit--artilcl sagt dasselbe Blatt, aulnüpfcnd an die Wählervcr-sainiulllngclt in Solingen mld Köln: Es erscheint sicherlich gerechtfertigt, daß bei bedrohlichen ^crwickluugcu luit allcu gccignctcu Äiiltclu einer ucrdcrblichcu Aufwicgc« lung des Volles uud einem rebellischen Treiben hinter der Front ein Ende gemacht werde. Ein fcstcr Griff in die jetzige Agitation ist unzweifelhaft au der Zeit uud wird allein schou durch das Recht und die Pflicht dcr Aufrcchthalluug des AnschcnS dcr Oliriglcit geboten. — Dic „Krcuzzcituug" schreibt Weiler: Prcußcu muß in irgend welcher Form iu dcu Herzogthümeru herrschen, weil dies nothwendig für die Sicherheit dcr Hcrzogthümer uud die Ruhe Dculschlaudö. Das souuerauc Augusten« burgcrthum ist für Prcußcn nnniöglich. Die Allianz mit Oesterreich muß deuuoch ausrecht crhalleu uud gcstärtt wcldcu, wenn dics irgcnd möglich ist. Wird dies un» möglich nud dchaltcn die Preußen fciudlichcu Elcmcutc in Wien dic Oberhand, dann können wir trotzdem die gerechten Ansprüche in Betreff der Hcrzogthümcr nicht aufgedcu uud müsscu sie auch wider dcn Willcu Oesterreichs festhalten. Doch ist die Alternative noch nicht entschieden, i^ir mußten den österreichischen Rüstungen gcacnnlicr rnstcu, brauchen aber die Hoffnung auf dic Erhaltung des Friedens dcshalli nicht anfzngeben. Berlin, !^9. März. (N. Fr. Ps.) Die eisten Exem-ftlarc der „Prouiuzial'Eorrcfpondcnz" enthielten dcu Satz: „Die M o l) ilma ch u u g s-Ord rc ö dürften in diesem Augen lilicle schon ertheilt fein." s Köln, 29. März. (N, Fr. Pr.) Die „Kölnische Zeitung" schreibt: Die Mehrheit des Volles mißliil-ligc dic Politik dcr Regierung uud ihre lricgerischcu Bestrebungen. Die Beschlüsse der Volksversammlungen seien berechtigt, damit nur im äußersten Noth-falle eine Mobilmachung erfolge. Florenz, 29. März. (Pr.) Iu NcgicruugSlrciscn hält mau die Laac für a u ß cr ord c u l l i ch ernst. Namhafte Rüstungen finden stall. Paris, 28. März (Abends). Heule fand die dritte Sitzuug dcr Do uaufürsteuthümcrkonfcrcuz statt. — Prinz Napoleon ist heute nach Toulou abgereist. Paris, 29. März. (N. Fr. Pr.) Dro »in de Lhuys hat dcm Fürsten Mcltcrnich ncucroiugS versichert, daß Frankreich eventuellen Fallcö die strengste Neutralität beobachten werde. Zwischen dem hiesigen und dem Londoner Kabinct findet übrigens cm lebhafter Dcp csch cnw cchsel statt. Paris, 29. März. (N. Fr. Pr.) Die VerHand, lunge», welche vorgestern mit Eloin stattfanden, be«! zogen sich auf den Vorschlag, nach Rückzug der Franzosen auS Mexiko ciuc französische Gar-niso n in V ern - Eruz zu bclasscu. — Hidalgo wird demnächst iu Paris erwartet. New-Aork, 17. März. Die Irländcr haben den St..Patricks-Tag ruhig gefeiert; fcnifche Demon« stratioucn haben nicht stattgefunden. 9tew-Aork, 17. März. Es wird versichert, daß 10.000 Manu englische Trnpften in Halifax erwartet uud nach Neu. B raunschw c ig marschireu werden. Die republikanischen Dcputivtcu im Kongresse uutcistützcu die Politik Johnsons. Geschäfts-Zeitung. Zur Finanzssebahrung. In dcm durch die „Wicuer Zeitung" vom 2. Jänner d. I. veröffentlichten allcruntcrthäuigstcn Vortrage, nn't welchem dcr Entwurf des Fi n anzgcfetzcs filr das Verwaltnngsjahr 1866 Sr. Majestät znr allerhöch-slcu Sanktion vorgelegt wurde, hatte sich der Fiuanz-minister vorbehalten, über die Erfolge des im Dezember 18<>5 aufgclegtcu ueueu Anlcheus, so wie über die Ab-wickcluug dcr auS früherer Zeit herrührcudcn Dcpot< und Vorschußgeschäfle abgesoudertcu Vericht zu erstatten. Obschou die Auleheuöopcration noch nicht geschlossen ist, fand sich doch der Fmauzmiuister mit Rücksicht auf die zum größten Theile stattgefunden«: Rcalisirnng dcSsclbcN bestimmt, die iu dcr gcdachtcu Richtuug gcwouueuen Rcfultatc nud den Stand der bezüglichen Passiven aM 8. März 1866, im Vergleiche mit dem Staude vom 29. Juli 1865, zur allerhöchsten Keuntniß Sr. Majestät zu bringen. In Folge dcr hcrabaclanglcn allerhöchsten Ermäch" tiguug wird daS Ergebniß wie folgt, vcröffcnllicht: Die Depots- und sonstigen Vorschüsse bclicfeu sich am Tagc dcS AmtSautrittcs dcs Finanzniinisters, d. i. am 29. Juli 1865, auf .... 36,891.600 si- am 8. März 1866 auf.....7,893.000 „^ Dic Rückzahlung während dieses Zeit- raumcs beträgt daher.....28,998.600 si. (.Seither wurde eiu weiterer Bctrag von 3,181.000 „ somit im Hauzcu . . 3^,179.600 si. zurückgezahlt, wonach sich der Rest dcr Depotsvorschüssc nnr mehr auf . . 4,712.000 si. belauft.) Im Gauzcn wurden ans dcn durch Vcräußernna vou Obligationcu, durchlaufende, bereits abgewickelte Krcdiisoperationcn, Ausgabe von Partinlhypothctaran-wcifuugcn iuuerhalb der Maximalsummc, — durch die Eutfchädiguug für ^aucuburg, endlich dnrch die thcilwcisc Realisirnng dcs neuen Aulchcus scit 29. Juli 1865 er-langten Zuflüssen bis 8. März d. I. anf: die ^tückzahluug vou Depots» und sonstigen Vorschüssen......28,998,600 fi. die Einlösnug von Münzscheinen . . 305.300 „ die Rückzahlung gerichtlicher Depositen 96.000 „ die Einlösung von ^loyd . Wechseln . 3,000.000,, Eiscubahusubvcntioucn.....2,086,000 „ Deckung von bcuütztcu Krediten . . 13,000.000 „ Zahlungen an die priv. östcrr. )iational« bank für dic W.-W.-Schnld . . 9,136.000 „ „ „ StaatSgütcrfchuld . . 18,640.000 „ „ „ „ . . 969.100,, „ „ Silbcrschuld . . . 6,019.300,, cudlich als vertragsmäßiger Vorschuß für dcn Ban dcr Arad'Sicbcnbürger Bahn..........2,801.800^ zusamiucn . . 85,052.900 fi' uud bis zum gcgcuwärtigcn Zeitpunkte nach Zurechnung dcr obcu crwähuten weiteren Vorschußtilgung von . . 3,181.000 „. im Ganzen daher 88,233.900 fl< verwendet. ^»utvll Nrbas, Pfarrer in Sagov, gibt in sciimn nnd ssincr Gsschwistcr Namen d^r traurigc ^tachricht l?on dein cnn 2.^. d. Ai. im 77. Lrlimöjahrc erfolgten Ablcbc» scmcr iiungst g»!llclitctt illtuttcr Anna gelwrncn v. Kwilltkllllöka, l. t. Bcrgamtölassicröwltwc, nnd dankt gleichzeitig allen Freunden und Velanntm fill die bezeigte gütige Theilnahinl. Die thcncrc Verblichene wird dcm frommen AndenlcN empfohlen. Laibach ani ij0. März 1866. ^. 3Neteorosligische Veoüachluilgen m l^aiM^ "ll u. Mg. !jii7.li2 —0.0 l O. schwach heiter ! 30. 2 „ N. 327.1« -^ 5.? SO. mäßig diimibcwöM 0.o^ 10., Ab. 3ä7.»a -l-2.o SO. mäßigt trllbe ^ Reif. Geringe Wärme. Nachmittag einzelne Schneestos^ Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. i