^ ZamftaZ den 4. Juli 1829.. Ver Taubstumme. «"in Sandmann, der kein Schauspiel noch gesehen, Als da><, was ihm die göttliche Natur Vei Sonnen-Auf- und Niedergehen Auf seiner väterlichen Fittr Tagtäglich produzirte, Ka : einst zur ferngelegenen Stadk, Wo er sich auch in's Schauspielhaus verirrte. — Ein breites buntgetünchteö Vlatt Am Eingangkthor verkündete: Daß man «den Äbten ^<- 1'^<:<: Zur heui'gcn Kunstdarstellung wählte Nobci ein Mädchen, weil's an Männern fehlte^ Des Stummen Nolls übernommen hat. ,(5in Weib, die mit gclauf'ger Zung' geboren,, »lind stumm seyn wollen? in der That „Das glauben kaum,« rief er, »die Thoren, »Und wär' es so; so reut mein Geld mich nicht,, »Und eh' der nächste Tag anbricht, »2aß ich noch meine Frau herführen, „Eie muß die Rolle ftlbst probiren!" Er stand a^f Kohlen, bis ocr Vorhang wich,, Und hört' u id sah vom ganzen Stücke Kcui Sterbenswörtchen, seine Blicke Beschäftigten nur mit der Stummen sich, Er folgte jeder ihrer Mienen, Bewachte Mund und Augenspiel; Allrin so sprechend diese schienen Veim wichtigsten Moment — sie siel DoH nicht aus ihrer Roll- — «,,o blieb siumiu; Und das verehrte Publlcum Ward so entzückt von diesem Kunstgenuß« Daß man die holde Mime nach dem Schluß« Mit einem brüllenden „Heraus".' Einstimmig noch zu sch'n verlangte. Berauscht von diesem stürmischen Apla-us Trat glühend sie hervor, und dankte Den Gönncru laut, da ihrer Nolls Pflicht Sie sich nun lcdig hielt, und die auch nicht Zu solchem Dränge der Gefühle taugte. Doch unser Fremdling, unbekannt Mit solcher Sitte, schrie, an'SVol? gcwandi, Das immer noch auf Vank und Brettern pauclte; „Ich s^gt' es euch ja gleich voran, »Daß sie nicht bis zu Ende schweigen kann !" Ioh. Pfeifst:. Shinesen in Daris. Vier Individuen aus dem himmlischen Reiche *) sind wie vom Himmel nach Paris gefallen. Daß sie angekommen, dem König und einem Minister vorgestellt worden, und bei Hofe lateinische Rcdcn gehalten haben, ist alics, was bisher über sie unter das Publicum kam,- auch wollte man noch wissen, sse seien nach Europa gekommen, um China zu bekehren. Das sind so wenig Chinesen als die Osagen Osagen waren, behauptete sogleich eine Zeitung, welche ungern sieht, daß die Aufmerksamkeit des Pudlicums von dcn politischen Verhandlungen des Inlandes abgelenkt werde; und wenn es Chinesen wären, fragte ein vorlautes Theaterblatt, wer in Paris könnte es entscheiden? Und im ') China wird pon den Ciuöebonien das himmlische Rc'ch -Chorus stimmten die andern Publicisten em: «die Chinesen sind eine neue Mystisication. Die lazaristi-schen Geistlichen, welche mit demselben imponiren wollen, haben die Absicht, ihre eigene Wichtigkeit zu zeigen.« Es ist um so klarer, meinten die Herausgeber der leichten Blätter, daß es cin Unternehmen des Ministeriums ist, da man die Leute so neugierig macht und diese Asiaten nicht sehen läßt; bald aber, behaupteten sie, wird man sie sehen lassen, ja es wird noch mehr Geld durch sie verdient werden als durch dieOsa-gen. Nein, erhob das ^uui-i,al 6l5ä D«bal5 seine Stimme, nein, davon wißt ihr Alle nichts, aber wir sind von der Sache unterrichtet., und zum Beweis: Hr. Abel-Remusat stellt das Zeugniß aus... Nein, erwiederte seinerseits Hr. Abel-Remusat öffentlich in cinem Briefe, ich habe die Chinesen noch gar nicht zu Gesichte bekommen. Aber der Moniteur hatte bereits die Nachricht aus denv^KatS aufgenommen,- man sing an das Sprichwort: I^e Hlonituui- ne m«iit jamais in Zweifel zu ziehen, und gerade die Zeitungen, welche nicht wollen, daß man sich mit den Chinesen abgebe, haben so viel von denselben gesprochen, daß alle Welt desto neugieriger wurde. Heute endlich (8. Mai ist einer Anzahl von Gelehrten, H. Abel-Nemusat, Klap-roth, Stanislaus Iullien und Andern, welche mehr oder weniger chinesisch verstehen, erlaubt worden, die Chinesen zu fthen, und als Stell-dich-ein wurde die königl. Buchdruckern bestimmt, wo H. von Villcbois, Director derselben, sehr zuvorkommend die Honneurs macht?» Ich war so glücklich, mich an die genannten Gelehrten anschließen zu dürfen. Sind es Chinesen, dachte ich, so sind sie weither genug gekommen, daß man eine Stunde Wegs ihrenthalbcn macht, und ich begab mich nach der fernen Ii.lie Vi^ülc clu'IV>inplll, wo die große Druckerei steht, die sonst 1200 Beamte und Arbeiter beschäftigte, jetzt aber nur noch 700. Der Pförtner wollte, um sich ein freisinniges Ansehen zu geben, kaum «Dauben, daß die Leute, welche man noch erwartete, Chinesen wären. Der Huissier scheute sich nicht, sie im Voraus für Osagcn zu erklären, und meinte, die Franzosen ließen sich nichts aufbinden, als das Budget. Die andern glaubten, weil sie es wünschten, daß es Chinesen seien. Durch das Fenster sah man ihnen entgegen, und da man gewöhnlich annimmt, in China sei alles umgekehrt, wie bei uns, so war wohl mancher daraufgefaßt, die Leute würden rücklings zur Thüre hereinkommen. Sie kamen aber in einem ganz verschlossenen Wagen, wurden in den Audienzsaal eingelassen, und man führte uns endlich zu den Chinesen. Die weißgelbröthlichen Gesichter, die eigenthümlichen Backenknochen, die seitwärts ausgezogenen Au- gen und die wildfremde, milde Physiognomie überzeug« ten noch schneller als das rasirte Haupt, der fast bis zur Erde,hängende starke Zopf, der regensammelnde Kopfputz und die Gewänder, daß die Leute weither seyn müßten. Sie grüßten nicht bloß mit einer Verbeugung und indem sie an den Kopfputz griffen, sondern mit allen süßlächelndcn Zügen des Gesichtes, und man sah ihnen an, daß sie sprechen würden, wenn man sie nur fragte. Ungefragt spricht der Chinese nicht; in Macao hielten die Portugiesen vor einiger Zeit mit den Chinesen Berathung; da aber die Portugiesen nicht zuerst reden wollten, so ^iebcn beide Theile mehrere Tage bei einander und trennten sich ohne ein Wort gewechselt zu haben. Die vier Individuen sind ,19 bis 26 Jahr alt, und die zwei Laza-rrften, ihre Begleiter sr-zählten uns, diese Jünglinge wollten die christliche Religion und unsre Kenntnisse näher kennen lernen, um mit besserem Erfolge in China dem wahren Glauben nützlich seyn zu können. Sie sind von Haus aus Chri->sten, wie es überhaupt deren in China sehr viele gibt, in mancher Sladt 40,000; aber die Negierung verbietet ihnen zuweilen, sich Christen zu nennen, und diese harte Verfolgung droht dem Glauben Untergang. Einen von den Asiaten fanden wir Europäer schön, be-sonders die anwesenden Damen, welche hierüber das beste Urtheil haben; aber dieser hat eine gebogene Nase und ist schlank, gilt also in China für häßlich; der kleinste dagegen, mit dem Vollmondgesicht und dem beträchtlichen Leibe, welcher lächeln kann wje cin vornehmer Mann, scheint uns häßlich, aber den Chinesen schön, und kann seiner Wohlbcleibtheit yalber dort zu hohen Ehren gelangen. Man erließ ihnen die, in Chlna gewöhnliche Mühe, ihre Schuhe auszuziehen, und führte sie in die Druckerei. Ich wußte, Blei heiße auf chinesisch si, und kaum in der Werkstätte angelangt, fragte ich den einen: <^uomo<äc> plumbuni vocatis in «inenzi lin-gu2 ? (Wie nennt ihr Blei auf chinesisch ?) Er antwortete si. Andere Neugierige fragten Aehnliches und erhielten richtige Antwort. Der eine besonders sprach gut Latein, welche Sprache sie als Geistliche in China von Jugend auf lernen. Ihre Aussprache des Lateins ist eher französisch als deutsch. Sie lernten es wie eine ,lebendige Sprache, lasen nie einen lateinischen profanen Schriftsteller und kannten von gedrucktem Latein nur die Gebetformeln. Ich fragte sie, wann sie China verlassen hatten; I5,c1iciuin!U5, antwortete der eine, 5I> cannem clie vi^c?8>mo c^liint« ^uvein^riä (wir verließen Macao am 25. November). Sie waren nur vier Monate auf dem Meer, erlitten einige Stürme, lernten die insulam ^sricam kennen, wie auch sanctaln llolet^m. In Frankreich gefällt es ihnen sehr, und dieß nimmt mich nicht Wunder; denn sie werden von Fürsten und Ministern wie gleich und gleich behandelt, und zu Hause waren sie keine bedeutende Leute; der Eine sagte: dieß Land gefällt mir besser als das Reich der Mitte. Mit Ncugierde, Verwunderung und Lachen sahcn sie die beweglichen Lettern, die mechanischen Pressen, die Arbeiter an, und erwiederten sogleich jegliche Frage, die man an sie richtete. Manche Frage setzte sie freilich in Verlegenheit. Ein junger Franzose erkundigte sich: l^uorncxio invenis lianc toi-ram? (wie findest du, comment ti-ouvez-tli cs p^s) und diesen Europäismus verstanden die Chinesen nicht; dagegen berichteten sie auf andere Fragen: Kanton lst so groß als Paris; die Kantoner verstehen kaum die Pekinger, das schöne Geschlecht hat in Paris größere Freiheit als bei uns u. dgl. m. Des Fragens war kein Ende, und dieß siel den Chinesen nicht auf. Denn in China, wo man gcnöthiget ist, die Namen fremder Völker mit chinesischen Grundsylben zu bezeichnen, gibt man den Franzosen einen Namen, welcher Vielplauderer bedeutet, die Engländer nennt man Wucherer, ohne ihren Namen sehr zu verdrehen, die Deutschen haben dort keinen Namen, die Holländer nennt man Kaufleute u. s. w. So findet es sich, daß die Namen europäischer Völker in China bezeichnender sind als bei den Völkern selbst, woraus man jedoch nicht schließen muß, daß diese aus China stammen. Abel-Ncmusnt, bekannt durch Übersetzung der chinesischen »zwei Vasen« und durch viele eben so geistreiche als gelehrte Schriften, ergriff nun die Kreide und schrieb an die Tafel auf chinesisch, mit einer Schnelligkeit, worüber die Asiaten erstaunten: »Ich bin Lehrer der chinesischen Sprache im großen Reiche des Abendlandes.« Die Ostländer machten ihre Verbeugung und lächelten süß; bei jedem Zeichen, das auf der Tafel erschien, erheiterte sich ihr Antlitz mehr und mehr, und wenn der Satz da stand, lasen sie ihn und lächelten schmunzelnd. »Ich heiße Abel-Remusat; wollt ihr mir eure Namen und euern Geburtsort aufschreiben? denn ich schreibe eure Sprache, aber rede sie nicht.« Dieß that einer nach dem andern, aber jeder wollte dem andern den Vorzug lassen, ja sie beriethen sich so lange, daß man fragte: Warum berathen sie sich? (!ur conäultatis? fragte sie der Lazarist. Die Einen sind aus der Gegend von Kanton, die Andern aus einer nordwestlichen Provinz, aber sie verstehen alle den Dialect von Peking; dort und in Kanton leben die gelehrtesten Männer. Nach Peking sind sie niemals gekommen; nimi8 6i5!at (es ist zu weit); auch kannten sie die Nüssen oder Moskowiten nicht, und dieß nimmt mich nicht Wunder. Pater Vasil von Glemonas chinesisch-lateinisches Wörterbuch wurde aufgeschlagen, außerdem desH.Iul-lien Mencius und mehrere von Remusat herausgegebene Texte; Zeichen zum Druck; Pinsel u.a. wurden herbeigeholt, und H. Remusat schrieb auf: »Setzt euch und gebt uns eine Stunde.« Lächelnd fügten sich die Chinesen, schrieben und übersetzten, gaben Aufschluß über die Aussprachen, lasen in verschiedenen Dialecten. Man sagt gewöhnlich, die Chinesen haben kein r und die Japaner kein l, aber unsere Chinesen sprachen das l wie l und r zugleich, man weiß nicht, ob wie lr oder wie r l; es ist weder ein l innuili« noch ein Wiener r l. Sie sprechen nicht, wie man sich zuweilen ausdrückt, ein weiches d und ein hartes t, sondern nur ein hartes. Einer sagte das Vaterunser auf chinesisch; die Sprache ist weich und die Wörter fließen in einander; der Accent ist kaum so auffallend als bei der englischen Sprache. Während sie lasen, stand ein Mahler in der Nähe und zeichnete sie; der schönste (nach unserem Ge» schmack) war so gefällig, seinen regensammelnden Kopfputz abzunehmen und den gaffenden Zuschauern zu zeigen, wo der ellenlange Zopf auf dem kahlen Haupte seinen Anfang nimmt. Wahrscheinlich werden sie morgen oder übermorgen lithographirt erscheinen, in drei Tagen auf Dosen, Arbeitsbeuteln,'in vier Tagen auf Teppichen, Vüchertitcln, und in einem Monat ist Alles 5 la (Ikinolso. Aber die jungen Fremden können nicht "die Freude haben, sich mit eigenen Augen überall so vervielfältigt zu sehen, wie Ludwig XIV. in seinen Sälen zu Versailles; denn sie leben, bisher wenigstens, zurückgezogen im Lazaristenhause, nicht so frei als die Ägypter, Türken, Perser und Schwarzen zu Paris, und vom Lazaristenhause werden sie einst in ihre Hei-math zurückkehren, um die schwierige Aufgabe zu lösen, unter 150 Millionen Chinesen das Christenthum zu verbreiten. Die Rückkehr ist nicht so schwierig, als man glaubt. Zwar steht Todesstrafe auf der Rückkehr, oder, wie man besser sagen würde, auf der Auswanderung; aber jährlich wandert eine Unzahl nach den indischen Inseln, treibt dort Handel, verzehrt und verspielt den Gewinnst an Ort und Stelle, und ein Gelehrter, welcher die Macao Zeitung liest, versichert mich sie könnten dennoch in das Reich der Mitte zurückkehren. * * ---------^,-------- Ner Damenarzt. Doctor X. kam jüngst zur Baroninn N**, deren Ordinarius er ist, und welche er an einem zurück getretenen Schnupfen behandelte. Er trat ein, liebkoste das Schoßhündchen der Gnädigen) zwickte im Vor- übergehen baZ Stubenmädchen in die Backen, gab dem Papagey ein Stückchen Zuker, trat dann zum Bette, und sprach mit sanft lispelnder Stimme: »Mm, wie geht's heute, schönste Baronesse? — O! S!e sehen ja schon wieder aus wie ein Engel« setzte er hinzu »die Augen sind nicht mehr trübe, sie glühen schon wieder, und die Nosen blühen auf den Wangen.« — »Ich bin doch noch nicht ganz wohl,« versetzte die Kr'anke, und hielt ihm den Arm hin. Er wischte sich die Hand mit einem battistenen Schnupftuchs ab, faßte den Arm, drückte ihn sanft, und betastete den Puls lange; denn die Frau hatte einen schönen Arm, dann sagte er mit zufriede-nem Lächeln und einem Kuß auf den schönen Arm, den er sanft wieder unter die Decke schob: »In drei bis vier Tagen ist Alles gut, nur so fortgefahren, leichte Nah-, rung nehmen, sich warm halten und nicht ausgehen.« Die Baroninn. Nicht ausgehen? Was fallt Ihnen ein, Doctor? Ich muß diesen Abend ins Concert wobei meine Nichte singt, ich hab's dem Mädchen versprochen. Ich werde mich recht warm einhüllen und fahren, das versteht sich. Der Arzt. Nun, wenn Sie fahren, meine Gnädige, so mag's darum seyn, aber bleiben Sie nicht lange. Baroninn. Ei liebes Docterchcn, den Anfang des Balls möcht' ich doch gern abwarten. Arzt. Nun so sehen Sie ein Viertelstündchen zu, (mit dem Finger drohend) aber nicht selbst mitmachen. Baroninn. Ich werde keine Eccossaise, keinen Walzer tanzen, höchstens eine Polonaise, dabei geht man ja ohnedieß nur herum. Arzt. Sie liebe erigcante Frau, nun meinst-weger, aber n cht soupiren. Baroninn. Ob ich mein Hühnerflügslchen dort oder zu Hause esse, was liegt den daran Doctor? Arzt. So sei's, aber wenigstens keine hitzigen Getränke! Baronin n. Ach ! ein Glas Punsch , das reift den Schnupfen. Arzt. Nun ja! gut, gut! abcr nur nicht ;u spät nach Hause kommen. Hiermit empfahl sich der Arzt. Die Dame tanzte viel, soupirte gut, trank Punsch und Liqueurs von allen Sorten, und kam des Morgens um 4 Uhr nach Hause. Sie erzählte dem Doctor bei der nächsten Vi< sitte, Alles aufrichtig, dieser lachte mit ihr darüber, fand sie um Vieles besser, und schloß mit den Worten: »Man sieht wohl, oa^das Sprichwort recht hat: Was eine schöne Frau will, das schlagt n<5 übel aus.« Spanische Niebe» Der Herzog von Villa Medi'na war einer dcc ausgezeichnetsten Höflinge am Hofe Philipps IV. zu Madrid. Der Mann hatte ein schönes Acußercs, viel Geld, war geistreich, ja lustig, so weit es die Grandezza erlaubte, schrieb sogar Gedichte und Schauspiele, und ließ sich's etwas kosten, um die Leute geistig und körperlich zu vergnügen. Dabei fehlte es natürlich nicht, ' daß er ein Freund des schönen Geschlechtes war und sich mancher Gunstbezeigungen desselben zu erfreuen hatte. Doch sein poetischer Sinn stand ^öher/ er hatte sich in die reihende Königinn Elisabeth, Philipps IV. erste Gemahlinn verliebt, und unterließ nichts, ihr, die ibn wegen seiner geistreichen Unterhaltung gern um sich sah, seine heftige Leidenschaft bemerkbar zu machen. So er: schien cr z. V. bei einem Ringelrenncn ganz einfach gekleidet , aber sein ganzes Klcid war mit Realen (Münzen) besetzt, und sein Schild führte die Devise: M<5 ^,nl«i'L8 5nn U.c?a!(.'5 (ein Doppelsinn i denn es hieß: ich liebe die Realen (das Geld), aber auch: ich liebe das Königliche). Doch alle verblümt gegebenen Liebeserklärungen brachten den Schmachtenden bei der nichts verstehen wollenden Königinn um keinen Schritt naher. Da überredete ihn seine glühende Leidenschaft zu einem wahrhast unsiinn'gen Mittel, sich der Koni' ginn deutlich zu machen. Zuerst ließ er ein sehr kost» bares Theater erbauen, welches ihm 25,000 Kronen kostete i sodann dichtete er ein Schauspiel, setzte es selbst in Musik, übte es den dazu eigends geworbenen Sa-n^ gern und Schauspielern ein, und ließ gegen Ende des Stücks das Theater anzünden. Jetzt stürzt er in die Loge der Königinn — die auf seine dringende Einladung erschienen war — schließt sie in seine Arme, eilt mit ihr davcn und rettet sie so aus der Gefahr. C'r nagt sie auf eine kleine abgelegene Treppe, raubt ihr Küsse und gesieht ihr seine Liebe. Ein Edelknabe war Zeuge dieser Scene, theilte sie dem Herzog von Oliva-rez und dieser sogleich dem Könige mit. Meich darauf siel der verliebte poetische Herzog durch einen Stiletstich in seinem Wagen, als er eben mit Don Luis de Hara ausfahrcn wollte. Der unbekannte Mörder enckam. Auflösung ver «5 h a r a 3 e im Myr. 'Wlatte Mr. 26. Stegreif. Ncvssttcur: M-. rav> Meinrich. Verleger: Dgttaz Al. Gvler v. UleinmaKr.