präuumcraliou» - Preise: Für Laibach Ganzjährig . . . « fl. — kr. Halbjährig . . . z „ — , Vierteljährig. . . r „ so „ Monatlich . . . — , 5g , Mit der Post: Ganzjährig . . . s fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 . Vierteljährig. . . L „ LS . Für Zustellung ins HauS vierteljährig rs kr., monatlich 8 kr. Einzelne Nummern 5 kr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Lcdaktiou: Bahnhosgasse Nr. IS». Lrpcdition und 3»scrate« Lurrau: Kongreßplatz Nr. 8t (BuchhandlL von I. v.LleinmavrLF.Bamberg) Znscrlionspreisr: lür die einspaltige Petitzeile s kr bei zweimaliger Einschaltung L S kr. dreimal II 7 kr. JnsertionSstempel jedesmal So kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 72. Donnerstag, 1. April. — Morgen: Franz d. P. 1869. Die Protestanten und das Konzil. Zu dem allgemeinen Konzile, welches Ende dieses Jahres in Rom statlfindcu soll, hat der Papst bekanntlich nicht nur Vertreter der kothvlischen Christenheit berufen, sondern anch an Angehörige anderer christlichen Konfessionen Einladungungen ergehen lassen. Wir halten vor längerer Zeit Gelegenheit über die Aufnahme zu berichten, welche den päpstlichen Ablegaten, die den Patriarchen von Konstantinopel als Vertreter der griechischen Kirche zum nächsten Konzil einluden, zu Theil wurde. Vor kurzem ist eine andere Antwort auf die gleiche Einladung bekannt geworden; es ist dies das Manifest, welches der deutsche Proteslanten-Verein bei dieser Gelegenheit erlassen hat. Dasselbe darf ebenfalls auf das allgemeine Interesse Anspruch machen, da es ohne Zweifel von großer Bedeutung ist, welche Stellung die nicht katholische Christenheit dem ökumenischen Konzile gegenüber einnimmt und welche Anschauungen in diesen Kreisen über die Aufgabe und den Erfolg eines solchen herrschen. Wir entnehmen deshalb dem erwähnten Manifeste die folgenden Stellen: „Wir Deutsche haben unter den Folgen des kirchlichen Zwiespaltes während Jahrhunderten so schwer gelitten, daß wir den Segen einer Verständigung zwischen Protestanten und Katholiken wohl zu schätzen wissen. Aber eine wahre Verständigung ist nicht durch Erneuerung der päpstlichen Herrschaft möglich. Die christliche Welt unserer Tage ist nicht wehr durch das Dogma zu einigen und unterwirft sich nicht mehr irgend einer von Menschen beanspruchten absoluten Autorität. Die wahre Einigung der heutigen Christen ist nur im Geist christlicher Liebe und Duldsamkeit möglich. Ihre friedliche Gemeinschaft wird nur dann befestigt, wenn den verschiedenen Gruppen die Freiheit »erstattet wird, nach ihrem Gewissen zu denken und zu em- pfinden und ihre Verfassung und gottesdienstlichen Einrichtungen nach ihrer Kulturstufe und ihren Bedürfnissen zu gestalten. Wir Deutsche erkennen in der Reformation des sechzehnten Jahrhunderts die größte That des deutschen Charakters und Geistes auf religiösem Gebiete und sind nicht gewillt, die Güter, welche damals für die Menschheit errungen worden sind, wieder prciSzugebcn .... Wir glauben weder an die Unfehlbarkeit des Papstes, noch an die der zu einem Konzil versammelten katholischen Bischöfe und Theologen. Wir erinnern nur, daß sowohl die Päpste als die Konzilien oft widersprechende Beschlüsse gefaßt und vielfach geirrt haben. Wir sind der Meinung, daß es an der Zeit wäre, selbst für die katholische Christenheit den überlieferten Jrrthum jener Unfehlbarkeit endlich aufzugebcn. Eiue Versammlung, in welcher der Klerus allein entscheidet, in welcher die Laien, wenn nicht völlig muudtodt, doch ohue allen Einfluß sind, entspricht nach unserer Meinung überhaupt nicht mehr dem Rechte nnd der Würde der Laien. In unserer StaatSversassuug ist ein derartiger Absolutismus der aristokratischen Klassen schon seit langem durch eine bessere, das ganze Volk berücksichtigende Repräsentation verdrängt und ersetzt wor-i den. Wenn in der katholischen Kirche die millclal-j terliche Alleinherrschaft des Klerus heute noch fortdauert,, so sehen wir darin nichts weniger als eine christliche, sondern nur eine Einrichtung, welche der heutige» Bildung gründlich zuwider ist und den Fortschritt der Menschheit gänzlich verkennt. Für uns Protestanten hat eine solche Versammlung nur die Bedeutung eines seltsamen Bildes der Vergangenheit. Wenn wir daher von dem bevorstehenden römischen Konzil nichts für eine Verständigung hoffen, so liegt der Gruud keineswegs darin, daß wir einer solchen überhaupt abgeneigt sind. Gerne würden wir schon im Interesse unserer nationalen Einheit zu derselben die Hand bieten, wenn sic auf richtiger Grundlage versucht würde. Wir wissen ja, wie verschieden die Vorstellungen waren, welche schon die Jünger Jesu selber und die ersten Christen je nach ihrer Eigenart und ihrem Verstäudniß von wichtigen christlichen Wahrheiten und selbst von dem Wesen des Heilands sich gebildet hatten. Trotzdem waren sie alle durch denselben Meister innig verbunden. Das Sonnenlicht strahlt in mauig-saltigen Farben und ist dennoch eins. So kann auch das Christenthum in verschiedenen Bekenntnissen und Formen sich äußern, ohne daß deshalb die religiöse uud sittliche Gemeinschaft der Christen gestört wird. Wir würden anch den Papst segnen, welcher es unternähme, für den Frieden der Welt in solchem christlich-humanen Geiste zu arbeiten. Die gegenwärtige Einleitung des römischen Konzils aber führt nicht zur Einigung, sondern verschärft nur den inneren Zwiespalt der christlichen Welt." Die Haltung der Deakpartei. Ein Artikel des „Naplo" über die Haltung, welche die Deakpartei fortan der Opposition gegenüber zu beobachten habe, ist ganz geeignet, alle Gerüchte von FusiouSversuchen zwischen der Rechten und dem linken Zentrum gründlich zu des-avouireu. Das Volk hat sich erklärt — sagt „Naplo" — und das große Werk sanktionirt, das wir in der verflossenen Session geschaffen. Dadurch hat sich die Lage unserer Partei geändert. Bis zu den Neuwahlen lastete die Verantwortung ausschließlich auf uns; jetzt aber hat die Nation selber die Verantwortung für das 67er Ausgleichswerk übernommen. Indem die Nation dies gethan. indem sie wieder unserer Partei die Majorität verliehen, hat sie uns eine Ausgabe zugewiesen, die nicht unbedeutender ist, als unsere bisherige war: sie hat uns mit der Vertheidigung und Sicherung der Jeuilleton. Moderne Schuhmacherei. Die Fußbekleidungen wurden bis vor kurzer Zeit ausschließlich durch Haudarbeil hergestellt. Seit "wa zwei Jahren ist jedoch ein fast plötzlicher Umschwung eingetreten, das industriöse Amerika gab den Anstoß zur Konstruktion von Maschinen, England führte dieselben rasch ein und Frankreich verbesserte sie so wesentlich, daß in großen Etablissements die Maschinen fast ausschließlich zur Verfertigung dieses Artikels in Anwendung gebracht werden. Än einer solchen modernen Schuhfabrik fällt uns, ?vie die deutsche Gerberzeitung mittheilt, zuerst die ^eisten-Schneidmaschine auf, welche die früher aus Handarbeit hervorgegangenen Leisten in höchster Gleichförmigkeit liefert. Das Haus Latour in Paris hat sich sog^ 207 verschiedene Größengattungen bon Leisten in Eisen gießen lassen, und nach diesen werden die verschiedenen Sorten nach einem und demselben Muster hergestellt. Die Stanzmaschine sticht die innere und äußere Sohle aus dem Leder, und zwar völlig gleichmäßig nach den verschiedenen Nummern, die im Gebrauche sind. Die Sohle wird dadurch so präzis erhalten, daß der Arbeiter nicht nöthig hat, wie dies bisher der Fall war, die Sohle zurecht zu schnitzen, sondern dieselbe kann sofort in Arbeit genommen werden. Ehe jedoch das Leder verarbeitet wird, muß dasselbe eine Walzmaschine passiren, wodurch eine größere Dichtigkeit und das schöne, glatte, gefällige Aussehen erzielt wird, das durch das mühsame klopfen des Leders nie erlangt und an den ausländischen Fabrikaten so sehr geschätzt wird. Die Sohlenpresse gibt der angefeuchteten Sohle die dem Fuß angeinessene Form. Das ausschneiden des Oberleders geschieht mit Hilfe von Ausschlageeisen, welche mit kräftigen Schraubenpressen in Bewegung gesetzt werden. Das gewöhnlich durch die Hand des Schuhmachers ausgeführte aufzwecken des Oberleders an die Brandsohle und das auslegen der Außensohle wird durch eine sehr sinnreiche Maschine besorgt. Eisenklammern, ähnlich wie Finger gestaltet, pressen das Oberleder an den eisernen Leisten, während ein besonderes Hebelwerk kleine Hafte eintreibt. Mittelst einer zweiten Maschine wird durch eindrehen von scharf geschnittenen Messingschrauben die feste Vereiniguuq von Sohlen uud Oberleder zu Stande gebracht. Während dieser Arbeit wird das Oberleder zwischen der inneren und äußeren Sohle mit einem Druck von etwa 300 Pfund gepreßt erhalten. Zur Herstellung guter Arbeit ist das beste Sohlenleder erforderlich, weil sonst die Schrauben nicht festhalten. Ein einziges Mädchen ist im Stande, mit Hilfe dieser Maschine bei zehnstündiger Arbeit 40 bis 50 Paar mittelgroßer Schuhe zu befohlen. Eine weitere Maschine, eine Art Scheere. schneidet die über die Außensohle hervorstehenden Schrauben-Enden ab, während an der Innenseite, durch das anpressen an die eiserne Leistensohle, von selber eine Umnietung erfolgt. Was die Scheere etwa noch stehen ließ, wird in wenigen Minuten mit einer schnell rotirenden Schmirgelscheibe entfernt. Eine weitere Maschine liefert die Leberscheiben zur Herstellung der Absätze, welche zusammengepreßt und mit starken Schrauben an die Sohle befestigt werden. Das formen des Absatzes wird mit der Fraismaschine bewerkstelligt, deren Schneiden der Gestalt des Absatzes entsprechen. Während der Apparat mit einer fabelhaften Schnelligkeit rotirt, bringt ein Arbeiter den bereits an Errungenschaften von 1867 betraut. Nun lastet diese Berantwortung aus mehreren Schultern. Bor den Wahlen, bevor das Volk noch sein Urtheil über unsere Wirksamkeit ausgesprochen, glaubten wir der Opposition gegenüber schonend Vorgehen zu müssen. Angesichts einer Opposition jedoch, deren Programm die Nation verurtheilt hat, wäre fernere übertriebene Schonung gleichbedeutend mit Außerachtlassung der patriotischen Pflichten, Die Deak-partei muß fortan mit mehr Energie austreten, als bisher. Vergessen wir nicht, daß die Manifestation des Volkes bei den Wahlen uns nicht mir das Recht zur weitern Führung der vaterländischen Angelegenheiten gab, sondern uns zugleich auch die Pflicht auserlcgte, alle mögliche Energie und Ausdauer zu entfalten. Die Nation gab uns deshalb wieder die Majorität, damit wir dieselbe benützen. man an die Schule stellen wird, zu entsprechen. Er darf nicht erlahmen, wenn bei den mancherlei i Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen haben , wird, seine Bemühungen nicht sogleich von in die Augen springenden Erfolgen gekrönt werden. Er muß unablässig vorwärts streben und den Lehrern I die Uebcrzeugnng verschaffen, daß der Lehrer sein ! ganzes Leben lang lernen muß, wenn er seine Ausgabe erfüllen will. Wenn nicht tüchtige Schulmänner zu Schulinspektoren ernannt werden, so wird eS trotz der besten Verordnungen und Gesetze auf dem Gebiete der Volksbildung nicht besser werden. Wer foll Bezirksschulinspektor werden? Mit der provisorischen Verordnung über die Schulaussicht ist die bisherige geistliche Schulaufsicht glücklich zu Grabe getragen. Wir sind die letzten, die der Verblichenen eine Thräne nachweinen. Im gegenwärtigen Zeitpunkte entsteht nun zunächst die Frage: Welche Männer sollen Bezirks-schulinspektoren werden? Und warum diese Frage? Weil von den Bezirksschulinspektoren cs ganz besonders abhängen wird, ob sich unser Volksschulunterricht in Zukunft zu einem gedeihlichen Fort-schritte gestalten wird oder nicht, daß Leute, die bisher Schulen Vorständen, wo sie den Religionsunterricht in der bekannten, geisltödtenden Weise betrieben nnd zusrieden waren, wenn der Lehrer den Schülern von einer Religionsstunde zur ändern die bestimmte Anzahl Seiten des Katechismus und so und so viel biblische Geschichte einpaukte; — daß solche Männer, die die Fortschritte der Pädagogik und das Streben ihrer vielleicht tüchtigen Lehrer nur mitleidig belächelten, für den wichtigen Posten von Bezirksschulinspektoren nicht geeignet sind, selbst daun nicht, wenn die ihrer Leitung anver-tranten Schulen durch die Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue der Lehrer den gestellten Anforderungen bisher entsprochen haben, unterliegt keinem Zweisel. Dem LandeSschulinspektor müssen Männer als Bezirksschulinspektoren gegeben werden, die die Forderungen der Zeit erfaßt, die. treu zu der Verfassung stehend, im Geiste des Fortschrittes mit Ausdauer und Aufopferung wirken. Der Bezirksschulinspektor muß endlich ein tüchtiges Verständniß des SchnlwesenS besitzen und mit seiner Erfahrung die nöthige Thatkraft verbinden. Er ist der Rathgeber der Lehrer, er muß ihnen zeigen, wie sie cs anfangen müssen, um den erhöheten Anforderungen, die Emanuel, ist vorgestern in Florenz eingetroffen. Er wurde überall mit großer Auszeichnung behandelt, z. B. auf den größeren Eisenbahnstationen von den Divisions-Generalen empfangen. Die Organisation und Bewaffnung der badischen und württembergischen Truppen nach preußischem Muster ist soweit vollendet, daß beide Staaten mit je einer Felddivision sofort in die engste Verbindung mit einer norddeutschen Armee treten können, während gleichzeitig durch Fonnirung von FestungSbrigaden für die Besetzung der früheren Bundesfestungen Rastatt und Ulm (letzteres Wür-^emberg und Baiern gemeinsam) Sorge getragen ist. BaiernS militärischer Anschluß an den Nordbund ist ebenfalls im großen vollzogen und seine Truppen in zwei Armeekorps gekheilt. Doch sind Jnsanteriebewaffnung und Exerzierreglement abweichend. Eine vereinte deutsche Operation Sarmee würde also zwölf preußische, ein säch-! sischeS, zwei baierische Armeekorps, eine hessische, ^eine badische, eine württembergische Division, also ^ 16^,2 Armeekorps von reichlich 600.000 Mann ^ umfassen. Es läßt sich nicht leugnen, daß an ^ Stelle des alten militärischen Schlendrians in jenen i Staaten eine ganz andere Thätigkeit, ein frischeres I Selbstgefühl eingekehrt sind. Der „Pall Mall Gazette" wird aus Florenz „aus guter Quelle" versichert; es sei an eine fr an» ^zösisch-italienische Allianz um so weni-j ger zu denken, als gegenwärtig eine gewisse Kälte ! zwischen dem Hofe von Florenz und den Tuilcrien besiehe. König Viktor Emanuel traue dem Kaiser Napoleon ebenso wenig, als im Jahre 1866, wo er dem General Ulloa gesagt, er werde keinen Angen-blick länger mit Napoleon verbündet bleiben als cs die Noth unumgänglich fordere, und sobald er ^ stark genug sei, um ohne ihn fertig zu werden, i gedenke er sich lieber Oesterreich als seinem natür-, lichen Verbündeten zuzuwenden. > Der „Moniteur Dalloz" erwähnt die Gerüchte - über die angeblich bei den letzten Minist erra thS-t sitzungen in den Tuilcrien gefaßten Beschlüsse . und sagt: Die französische Regierung habe beschlossen, überall, wo die Gelegenheit sich hiezu dar- Ueber das Programm der französisch-belgischen Kommission sagt ein französisches Blatt: „Man ist überein-gekommen, daß die Fusion der Eisenbahn Grand Luxembourg mit der französischen Ostbahn der Prüfung der gemischten Kommission unterbreitet werde, welche zu bestimmen hätte, welchen Modifikationen die Beiträge der Betriebsüberlassuug zu unterwer-seu sein dürsten, welche Verträge, solcher Gestalt modifizirt, der Gegenstand neuer, internationaler Arrangements sein würden, die dazu bestimmt wären, den heute in Kraft sich befindenden Handelsvertrag zu vervollständigen. Die gemischte Kommission wird gleichzeitig damit beauftragt werden, die Gefammtheit der Handels- und Industrie-Beziehungen zu prüfen und die Entwicklung anzugeben, welche ihnen zu geben sei, um eine fruchtbare Solidarität zwischen beiden Ländern zu schassen. Alles läßt annehmen, daß die Kommission nicht auseinander gehen wird, ohne die Frage der Angemessenheit der Zoll-Union in Erwägung gezogen zu haben, zu der im Jahre 1840 von Belgien selbst die Initiative bereits ergriffen wurde. Dieses Projekt eines Zollvereines scheiterte nur an einer Fornisrage und Herr Guizot, damals Minister des Auswärtigen, wies siegreich die vom englischen Kabinete erhobenen Einwendungen zurück, welches behauptete, die garan-tirte Neutralität Belgiens gestalte ihm nicht, mit einem Nachbarlande eine Zoll-Union abzuschließen. Diese Frage findet sich heutzutage definitiv gelöst im Sinne, den Herr Guizot unterstützte. Ungeachtet des Artikels 2 des im Jahre 1867 in London Unterzeichneten Beitrages, welcher erklärt, daß das Großherzogthnm Luxemburg fortan einen beständig neutralen Staat bilden solle, fährt das Land fort, dem deutschen Zollvereine anzugehören. Wenn keine der bei der Konferenz von London repräfentirten Großmächte die Zoll-Union zwischen dem Großher-zogthum Luxemburg und Preußen für unzulässig gehalten hat, so ist cs klar, daß dieselben Mächte folgerichtig nicht Belgien die Besngniß bestreiten können, seinen ökonomischen Interessen mittelst einer Zoll-Union mit Frankreich einen neuen Impuls zu geben." der Sohle befestigten Absatz so in die Nähe, daß die Schneiden des Werkzeuges ihn gehörig fassen können. Hiedurch erzeugt man in fast unglaublicher Schnelle einen vollendeten Absatz in solcher Akkuratesse, daß sich die meisten Handarbeiter vergeblich bemühen, dasselbe mit noch so guten Messern hervorzubringen. Alle zur weiteren Vollendung erforderlichen Arbeiten, wie das schaben, poliren, brennen, schwärzen uud wichsen, werden auf die hergebrachte Weise ausgeführt. Die Näharbeit wird selbstverständlich mit der Nähmaschine besorgt. In der großen Fabrik Dupuis in Paris sind gegen 500 Personen beschäftigt, unter denen sich etwa 300 Frauen und Mädchen befinden. Letztere verdienen durchschnittlich 1 fl. bis 1 fl. 50 kr. per Tag, während ein Mann 1 fl. 50 bis 3 fl. verdient. Der tägliche Verdienst des gewöhnlichen Schuhmachers in Paris, der anstrengender arbeiten muß, als sein Kollege in den Fabriken, beträgt 30 bis 35 Sgr. Die Gesundheit leidet ebenfalls weniger bei der Maschinenarbeit als bei dem sitzen; die Augen werden weniger angegriffen, die Arbeit ist reinlicher und bequemer als die bisherige. (Nürnb. Korr.) Politische Rundschau. Laibach, r. April. Die Konferenzen derKlerikalen und Feudalen, welche in der letzten Zeit in Wien und Olmütz stattgefunden, hatten bekanntlich die Stellung der beiden Parteien zu dem SchnlaufsichtS gesetze zum Gegenstände. Es wurde zuerst unter den Bischöfen in Wien eine Einigung in dem Sinne erzielt, daß man sich der Rechte, welche das neue Gesetz dem Klerus einräumt, bedienen solle, und dieser Ansicht haben sich nach einigem Widerstreben auch die Feudalen auf ihrem Tage in Olmütz an-geschlossen. Wir haben dies vor geraumer Zeit als das wahrscheinlichste bezeichnet, da das Gesetz, wie es ist, dem klerikalen Einflüsse ja einen nur zu großen Spielraum gewährt. Das ungarische Ministerium hat die sofortige Einstellung der Wir^kf amkeit des von der Reuß-markter Numänenkonferenz bestellten Hermann-städter Zentralkomitees angeordnet. General Möring, der Abgesandte des l Kaisers von Oesterreich an den König Viktor bieten werde, im friedlichen Sinne zu wirken und die Empfehlung zu beachte», sich jeder Herausforderung rücksichtlich Preußens zu enthalten, sowie aus die von Berlin ausgehenden offiziösen Angriffe nicht zu antworten. Zn diescm Friedcnsgesäusel paßt jedoch sehr schlecht eine Nachricht der „Patrie," nach welcher die halbjährig Beurlaubten, deren Urlaub am 31. März erlischt, Befehl zum einrücken erhalten haben. Ohne Zweifel wurde keinerlei Ur-laubsvcrlängerung deshalb mehr gewährt, um den Unterricht der Soldaten und Offiziere über die neue Bewaffnung thätigst zu betreiben. Die griechische Kammer wnrde am 29. v M. aufgelöst und find die Neuwahlen auf den 6. Mai ausgeschrieben. Ein Urtheil aus dem Volke über den Peterspfennig. Für die in Tirol durch Elementarschäden im Herbste vorigen Jahres so stark heimgesnchte Bevölkerung sind, wie sast überall, so auch iu Böhmen durch eigene Komitees Sammlungen veranstaltet worden. Von einem Freunde unseres Blattes geht uns nun der Wortlaut eines Schriftstückes zu, mit welchem der Obmann eines solchen Komitees die Absendung der gesammelten Summe begleitete und welches wir der zwar bitteren Wahrheit halber, die es enthält, hier folgen lasse»: „Heute erst bin ich i» die Lage versetzt, einem löbl. Bürgermeisteramte einen Betrag von 50 fl. 26 kr. v. W. für die im Spätherbst durch Überschwemmung heimgesnchten Tiroler zu übersenden. Die Herren, die sich der Sammlung unterzöge», mußten vielseitig die bittere Wahrheit statt Geld hinnehmen. Die geistlichen Herren in Tirol sollen lieber statt für Seine päpstliche Heiligkeit und dessen Soldaten für die uu-verfchuldet Verunglückten Sammlungen veranstalten, welches sicher ein besseres gutes Werk sein dürfte, als einem fremden Fürsten, der die österreichischen Gesetze verhöhnt und verflucht, zur Anschaffung von Waffen und Soldaten Geld nach Rom zu senden. Hiemit spreche ich den Ausdruck der öffentlichen Meinung aus, wozu ich mich verpflichtet fühle. L...........tz, am 26. März 1869. I. M . . . tfch, Obmann des Wohlthätigkeitskomitees. Zur Tägesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser ist Abends nach Ofen abgereist. — Der Finanzminister Dr. Brestel ist von seinem Ausfluge nach Salzburg und Tirol znrückgekehrt. — Palacki ist bedenklich erkrankt. — Bon offiziöser Seite wird in der Waisen-haus-Angelegenheit in Wien gemeldet: Der vielgenannte Marinus war lediglich Aufseher im k. k. Waisenhause. Das Vergehen gegen die strenge Hausordnung, dessen er sich schuldig machte, indem er die Schwester eines Zöglings in das Badezimmer führte, ist durch seine sofortige Entlassung bestraft worden und dieses Disziplinarvergehen, welches ausschließlich auch in der Untersuchung ermittelt wurde, konnte nicht dem Strafgesetze verfallen. Die Untersuchung von Seite der k. k. Statthalterei ist bereits zu jener Zeit eingestellt worden, als das Landesgericht dieselbe ausgenommen. — Zur größeren Ehre Gottes geschieht es wohl, sagt das „Innsbrucker Tagblatt," wenn auf dem Lande am Palmsonntage Vormittags ein „Umgang" gehalten wird, bei welchem, wie z. B. in Thaur, ein hölze-ner Christus mit einem rothen Mantel angethan, auf einem Esel sitzend, mit hernmgeführt wird. Wir bezweifeln aber, daß es zur Stärkung des Glaubens, zur Erhöhung der Ehrfurcht vor dem Stifter der christlichen Religion beiträgt, wenn am Nachmittage obgenannte ganz nackte Figur, mit dem rothen Mantel aus dem biblischen Vierfüßler sitzend, von Kindern im Dorfe herumgeführt wird, wobei eine Schaar Rangen mitläuft, schreiend: „Palmösl! schangts in Palmösl!" und dergleichen mehr. Einige setzten sich auf den Esel, nahmen die Figur beim Kopf, andere schlugen mit Palmzweigen bald auf die Figur, bald aus den Esel, alle im kecksten jugendlichen Uebermuthe, und machten schlechte Spässe, daß man sich staunend fragt, wie so was auf dem Lande geduldet werden kann. — Ein Lombarde, der bereits die vierte Ehe eingegangen, hat unlängst sein einunddreißigstes Kind taufen lassen. — Aus Rom wird unterm 26. d. geschrieben: Eine sonderbare, das Aenßere des Konzils betreffende Berathung wurde vorgestern vor dem Papste gehalten, und war sehr lebhaft. Die Kardinale stritten darum, ob die Sitze für die Bischöfe die Breite von einer oder von anderthalb Personen haben sollen. Man setzt voraus, daß die meisten jener Herren sehr beleibt sind und irrt sich darin nicht. In Italien wenigstens findet sich manches Gegenstück zu dem Abt von St. Gallen. Die große Zahl von Fremden, die znr Mitfeier der Ostertage herkamen, nimmt je länger, desto mehr zu, so daß auch die Miethhäuser in den entlegensten Straßen allesammt genommen sind. Auch Pilger zeigen sich mehr als vor einem Jahre. Niemand will St. Peter besuchen, ohne den Papst beim Gottesdienste mitzelebriren zn sehen, und da setzt sich dann gewöhnlich das ganze Fremdenpnbliknm in Bewegung, wenn der „Osservatore romano" die Nachricht mittheilt, Seine Heiligkeit der Papst werde morgen nach gehörter Predigt in die vatikanische Basilika hinuntersteigen, um am Grabe des ersten der Apostel seine Andacht zu verrichten. Dies geschah während der Fastenzeit jeden Freitag, und in jener Stunde eines jeden Freitags war es nnr Reitern und Wagen möglich, durch das endlose Menschengewühl bis zur Peters-kirche vorzudringen. — Aus der Schweiz wird solgender schrecklicher Vorfall erzählt: 30 italienische Arbeiter wollten am letzten Samstag Abends den Simplon paffiren. Bis zur Kaltwassergalerie ging die beschwerliche Reise gut von statten; von dort nahmen sie zwei Straßenwärter als Führer mit. Aber sie waren noch nicht weit gekommen, als pltztzlich eine ungeheure Lawine auf sie hereinstürzte und alle 32 Mann unter ihren Schneemassen begrub. 20 von den Italienern gelang es, sich zu retten, die übrigen 12, darunter die beiden Straßenwärter, liegen an der Unglücksstätte begraben. — In England erregt das Kind eines reichen Farmers, ein Mädchen von 11 Jahren, Aufsehen. Dasselbe soll seit siebzehn Monaten weder Speise noch Trank genossen haben und sich doch ganz wohl befinden. Die Geschichte wäre noch weit unglaublicher als sie ist, wenn nicht außer dem Vater des Kindes noch verschiedene Zeugen versichern, daß dem so sei. Wie verlautet, haben sich mehrere Aerzte dorthin begeben, um diese Wundererscheinung zu untersuchen. — Die kalifornische Bankhat zum Zählen von Münzen Chinesen, in Abtheilungen zu sechs Mann angestellt. Dieselben haben das feinste Gefühl für irgend einen Gewichts- oder sonstigen Mangel an den einzelnen Geldstücken. Dabei zählen und rangiren sie die geprägten Münzen mit einer Schnelligkeit und Unfehlbarkeit, welche derartige Dienstleistungen eines Chinesen die von drei anderen angestellten aufwiegen lassen. Allerdings müssen sie sehr sorgfältig überwacht werden. — Im Februar starb in Richland (Staat New-york) der weltberühmte Ingenieur Erikson, der Er» sinder der kalorischen Maschine und des Monitors (Panzerschiffs), an der Wasserscheu in Folge eines vor mehreren Monaten erhaltenen Hundebisses. Er wurde 1803 in dem eisenreichen schwedischen Werme-land geboren als Sohn eines Bergwerksbesitzers. — Vom 1. Juli 1865 bis 31. Dezember 1868 sind in der nordamerikanischen Union mehr als eine Million Einwanderer angekommen. Rechnet man diese Million Menschen lediglich als Arbeitskraft, so ist diese auf 500 Millionen Dollars zu veranschlagen. Da aber die meisten Barverniögen mitbringen, welches gering gerechnet 80 Millionen Dollars betragen dürfte, so schreibt Oberstener-Komissär Wills, einer der bestunterrichteten Staatsbeamten, es dieser mächtigen Einwanderung zu, daß sich die Union so rasch von deu Folgen des großen Krieges erholt. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Der gestrige Vereinsabend im Kasino) war etwas schwächer besucht als der vorige, darum aber nicht minder amüsant. Um das Program machten sich vor allem die Fräuleins P. Schaumburg und v. Neugebauer verdient; erstere dekla-mirte mit Sicherheit, Verständniß und höchst gelungenem Ausdrücke das Gedicht „die beiden Spieler" von I. G. Seidl, letztere sang zwei Lieder: „Ros' und Liebchen" von K. Kreutzer, und „Frühlingslied" von Fesca, und hatte dabei wieder Gelegenheit, ihre herrlichen Stimmittel und ihre schon weit vorgeschrittene Ausbildung zu zeigen. Herr Kapellmeister Schan-tel spielte ein recht ansprechendes Violoncell-Stück eigener Komposition mit vieler Feinheit und großer Präzision. Die Herren Zöhrer und Moravec besorgten die Klavierbegleitung mit bekannter Vortrefflichkeit. Die beliebte Regimentskapelle von Hnyn spielte ebenfalls einige Piecen, darunter eine neue Walzerpartie von Strauß: „Wein, Weib und Gesang," in sehr befriedigender Weise, und als die letzte Nnmmer des Programms vorüber war, begann die tanzlustige Jugend sich noch einem improvisirten Tanzvergnügen hinzugeben, das bis Mitternacht währte. Bei der in das Programm eingereihten Tombola waren außerordentlich hübsche Gegenstände zu gewinnen; vor allem fanden eine prachtvolle Stockuhr mit einer großen, wirklich meisterhaft ausgeführten Bronzegruppe und ein silberner Butterkühler von höchst origineller Faxon den unge-theiltesten Beifall. — (Das Velozipedfahren) beginnt sich anch bei uns einzubürgern. Einstweilen werden die Uebnngeu noch im geheimen betrieben. Einige Herren sollen es bereits zu einer großen Fertigkeit gebracht haben und binnen wenigen Tagen dürften wir Gelegenheit haben, den ersten Veloziped - Fahrer in den Straßen der Stadt zu sehen. — (Neue Aktiengesellschaft.) Unter den Bewerbungen für neue Aktiengesellschaften ist auch eine „Krain-kärntnerifch - steiermärkische Handels-, Montan-und Jndnstriebank" in Wien ausgetreten. Gründer derselben sind: Fid. Terpinz, P. Kosler, Dr. Kosler, I. Kosler, C. Obresa, I. Baumgartner, I. Krisper, C. Pammer. Kapital: 5 Millionen Gulden mit 40 Perzent Einzahlung. — (Zweckmäßige Neuerung.) Seit heute sungirt an der Pforte des hiesigen Zivilspitals ein Portier in der landschaftlichen Livree. — (Der Bau einer neuen Brücke über die Save) wird von der Marktgemeinde Lichtenwald in Untersteiermark beabsichtigt. Das diessällige Ansuchen der Gemeindevertretung wurde vom steirischen Landesausschuß an den krainischen zur Erwirkung einer Subvention ans Landesmitteln im krainischen Landtage geleitet. Derzeit existirt auf der weiten Strecke zwischen Littai und Rann keine andere Brücke. — (Der Krieg von 18 66 und die Senchenverheerung.) Der Zusammenhang dieser beiden furchtbaren Würgengel ergibt sich in überzeugender Weise aus den Mittheilungen der Statistik, wie wir sie im neuesten Hefte (15. Jahrgang 3 Heft) der „Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik" finden. Krain war durch den Krieg zwar nicht unmittelbar berührt, aber es war der Durchzugs- und Stationsplatz der nach Italien ziehenden und von dort zurückziehenden Heeresmassen. Es hatte im Jahre 1865 Todesfälle durch Epidemien 449, im Jahre 1866 bereits 781; durch Cholera insbesondere im Jahre 1865: 18, im Jahre 1866: 930; durch Epidemien und Cholera zusammen im Jahre 1865: 467, im Jahre 1866 : 1711. In der ganzen Monarchie starben im Jahre 1866: 235.000 Menschen allein an der Cholera. Die Zahl der Erkrankten war mindestens doppelt so groß. Aus dem Vereinsleben. Vom krainischen Lehrervercinc. Der krainische Lehrerverein hielt gestern seine Generalversammlung. Den Vorsitz führte Herr Andreas Praprotnik. Anwesend waren 38 Mitglieder. Der Schriftführer machte Mitlheilung über das Resultat der vom Lehrervereine im vorigen Herbste beschlossenen und an die H. Regierung geleiteten Resolutionen, wornach das Unterrichtsministerium von seiner Bestimmung in Betreff der Prämien an den Volksschulen nicht Umgang zu nehmen erklärt, das Violinfpiel unter die obligaten Lchrgegenstände an der Lehrerbildungsschule ausgenommen, die Herstellung eines Lesebuches über die Landwirthschaft als wünschenswertli bezeichnet und zugleich anerkannt bat, daß die in dem slo-venischen Lesebuche für die Wiederholungsschulen enthaltene Abtheilung über die Landwirthschaft nicht zureichend ist. Auch hat das Hobe Ministerium mit der Abfassung eines detaillirten Programmes für ein gewerbliches Lefebnch Vas Komitee des Vereins beauftragt. Ueber das Einschreiten des Lehrervereines um Aufbesserung der materiellen Lage der Volksschullehrer hat das Ministerium erklärt, daß cs diesem Gegenstände feine ganze Aufmerksamkeit zuwende, daß aber die gewünschte Aufbesserung nnr im Wege der Landesgesctzgebuug erfolgen könne. Den Hauptgegenstand der Versammlung bildete die Diskussion über die Frage, wie sich die Lehrer gegenüber dem neuenVotksfchulgesetze zu verhalten haben. AlsRedner hierüber meldete sich vor allem Herr Mocnik, welcher den Volksschulunterricht in dem bisherigen religiösen Geiste befürwortete und eine Resolution in diesem Sinne in Antrag brachte. Dem gegenüber verwies Lehrer Eppich auf das nene Volksfchulgefetz, welches ohnedies als Zweck der Volksschule die religiös-sittliche Erziehung hervorhebt. Die letztere Ansicht theilteu auch die Lehrer Dermel, Stegnar. Lehrer Lesjak wollte jede Erörterung über diesen Punkt vermieden wisse». Bei der Abstimmung siel der Antrag Moiniks. Weiter sprach Lehrer Eppich über die Nothwendigkeit nnd Ersprießlichkeit der Bildung von Lehrerzweigvercinen, anknüpfend an den Satz, daß nur vereinte Kräfte die Volksbildung fördern können, ein Gegenstand, der allseitig als ein Bedürfniß anerkannt wurde. Auch wurde beschlossen, sich an den Ausschuß des Pen-sionsvereines für Witwen und Waisen der krainischen Volks-fchullehrer um Auskünfte über den Stand uud die Gebah-ruug mit dem Pensivusfoude zu wenden. ' Endlich fand die Wahl des definitiven Ausschusses statt, wobei zum Borsitzeuden des Vereines Andreas P raprot -uik, zum Kassier Mocuik, zu Ausschüssen Gerk in a n n, B el a r, T o in ä i c, N a k t e l j, Schott, Govekar, Kuhar und Stegnar gewählt wurden. — Do» dem Komitee der vereinigten Wiener Erwerbs- und Wirthschafts - Genossenschaften kommt uns folgender Aufruf an die österreichischen Erwerbsund Wirthschaftsgenofsenschaften zur Veröffentlichung zu: Die von dem k. k. Ministerium dem Abgeordnetenhause gemachten Steuervorlagen bezwecken die Er-werbs- und Wirthschafts - Genossenschaften, besonders die Rohstoss-. Konsum- und Vorschußvereine, einer dreifachen Besteuerung zu unterziehen, nämlich der Erwerbsteuer, einer Stempelgebühr von den Einlagen der Mitglieder und einer Stcmpelgebühr von den an die Mitglieder ausgezahlten Zinsen und Dividenden. Es sollen damit die bisher thatsächlich erhobenen Steuerforderungen eine gesetzliche Grundlage erhalten. Die Genossenschaftsversammlung vom 8. d. M., in welcher 22 Erwerbs- nnd Wirthschaftsgenofsenschaften Wiens und der Vororte vertreten waren, hat beschlossen, gegen diese Steuervorlagen eine Petition an das Abgeordnetenhaus zu richten und sämmtliche österreichische Genossenschaften zur Betheiligung einzuladen.! Indem das Unterzeichnete, mit der Ausführung der Be-fchlüsse beauftragte Komitee allen ihm bekannten genossenschaftlichen Vereinen die Petition zufeudet, ersucht es dieselben, diese oder eine ähnliche Petition zu unterzeichnen und dieselbe entweder direkt an das Abgeordnetenhaus oder! an den Schriftführer Herin. Ziller (Wien, VHI.! Florianigasse 15) einzusenden, jedenfalls aber den letzteren von der stattgehabten Betheiligung zn verständigen. Diejenigen Vereine, denen die Petition! nicht zugeht, werden gebeten, sich in Betreff der Zu-! feuduug an den Schriftführer zu wenden, und cs ist derselbe außerdem bereit, jede verlangte Auskunft zu! ertheilen. Die Steuervorlagen bedrohen die Zukunft! des österreichischen Genossenschaftswesens auf das ernst-! lichste; das Unterzeichnete Komitee giebt sich der Hoss-> nung hin, daß die österreichischen Erwerbs- nnd Wirth-schafts-Gcnossenschaften den politischen Hader, der sonst die Völker Oesterreichs entzweit, bei Seite lassen und, in der Abwehr der gemeinsamen Gefahr treu zu ein-, ander stehen. Wien, 16. März 1869. Das Komitee.! Witterung. Laibach, 1. April. Nachts beiter. Starker Reif. Morgenroth. Bormittag beiter, Nachmittag geschlossene Wolkendecke. Tempera-t u r : Morgens 6 Uhr - 0.9», Nachm. 2 Uhr -1- 10.8° (1868 ! -s-9.7°, 1867 -j- 10.0''). Barometer: 323.l>3'". Das! gestrige Tagesmittel der Wärme -s-4.3", um 1.4 " unter dem Normale. Bom I. April gilt im Benetianischen der Spruch: Wie die ersten drei Apriltage, so siud die 40 nachfolgenden. Sonst gilt von diesem Monat das Wahrwort: Trau keinem Wetter im April, Und keinen Schwüren bei dem Spiel. Angekommenc Fremde. Am 31. März. Holobek, Reif., und Just, Kaufm., Wien. — Dominkusch, Professor, Krainburg. — Gostifcha, Unterlack. — Eppich, Graz. — Kump, Gottschee. — Senati, penf. Beamter, Triest. — Malli, Gctrcidchäudl., Klagen-furt. -- Zvauut. Besitzer, und Frau Duueu, Besitzerin, Opciua. Blafch, Handels,»., und Snpan, Professor, Fiume. — Kemmer, Rcalitätcubcs, Steiermark. — Lcvci-nik, Bürgermeister, Eisnern. — Hribar, Realitätenbef., Jessenitz. — Wolf, Professor, Graz. — Mettel, Reifender, Wien. — Prafchniker, Stein. — Riber, Realitäten-besitzer Unterkrain. — Schmirrer, Besitzer, Cilli. — Frl. Thnnner, Thnrnek. Geschiistszeitung. Die Leiuenfabrikation in Böhmen. Im Jahre 1835 wurde in Tranlenan (nördl. Böhmen) durch Faltis die erste Flachsspinnerei errichtet; während in Dnnden in Schottland seit dem Jahre 1811 die ersten vier mechanischen Spinnereien in Thätigkeit gesetzt wurden. Manch' harten Kampf hatte dieser Industriezweig — nunmehr in Oesterreich einer der blühendsten, — und zwar gegen die Mangelhaftigkeit der heimischen Maschinenfabrikation und gegen allerlei alte Vorurtheile zu bestehen, so daß 1840 erst acht Spinnereien bestanden, in welchen 21.000 Spindeln liefen. Aber der durch den amerikanischen Bürgerkrieg herbeigeführte Mangel an Baumwolle führte einen ungeahnten Aufschwung herbei. In den Jahren 1862, 1863 und 1864 wuchs die Industrie in ^ Böhmen riesig an, so daß in 1—2 Jahren manche ^ Spinnerei so viel Reingewinn hatte, daß ihr ganzes ^ Anlagekapital gedeckt war. Trantenan wurde dadurch der Hauptsitz der ganzen Industrie für Oesterreich und ein in Garn nnd Leinen maßgebender Platz für den ganzen Kontinent. Unter diesen Verhältnissen wuchs die Zahl der Flachsspinnereien im Kammer-bezirke Reichenberg allein auf 34 mit 202.518 Spin-i deln. Oesterreichs Industrie ließ sich aber vou den übrigen Industrieländern, trotz der großen Anstren-i " gnngen, welche letztere machten, nicht überflügeln; sie! eilte in den letzten Jahren immer entschiedener j voraus. Nach einer ziemlich zuverlässigen Schätzung kann angenommen werden, daß Oesterreich in den letzten Jahren um mindestens 55 Perzent die Spin-delzahl vermehrte, während Frankreich kaum um 111 ! Perzent, Irland um 14, England und Schottland um! ^ 16, der deutsche Zollverein um 28 und Belgien um! ' 40 Perzent ihre Spindelanzahl erhöhten. Pom Geldmärkte. Bielen scheint cs unerklärlich, daß derzeit dic Staats- nud Jnduftriepapicre und gleichzeitig > - aber auch das Silberagio steigen. Der Grund letzterer Er- > ^ fcheinuug liegt darin, daß sehr große Zahlungen für Ein- § ! fuhr von Eisenbahnschiene» stattfinden, während der Getreide-Export völlig stockt, indem dic Eigner sich noch immer nicht zn bedeutenden Preisnachlässen entschließen, die Getreide-fpeknlanten hingegen i» Aussicht ciuer neuen reichen Ernte ! uur zu niederen Preisen kaufen wollen. Die Frage, ob ! »»ter sonst gleichen Berhältnissen ein Rückgang der Valuta ^ ^ sür die nächste Zeit zn hoffen ist, muß verneint werden. ^ j Das Ausland, mißtrauisch geworden in dic bci nns jctzt' i herrschende Börsenbewegiiug,' sucht sich der österreichischen ^ Werthe so viel als möglich zn entledigen und tritt bei jeder > giiustigeu Gelegenheit als Verkäufer aus und cs ist auf diefc ! Weife gewiß, daß dic KapitalSreduktiou dcr Kreditanstalt ^ eine» ncucrlichcn Bcdarf an Balnta erzeugen wird, weil ^ sich voraussehen läßt, daß die auswärtiger Besitzer vou > Äreditaklie» sich deu Betrag bar auszahleu lassen und ciuc i , Anlage in inländischen Werthen nicht suchen. Bci der Ka-! > pitalSrückzahluug der Natio»alba»k konnte man diese Ersah- ^ > rnng bereits machen. ^ Gedenktafel über die am 3. April 1869 stattfindenden Lizitationen. ! I. Feilb., Gorjup'fche Nacblaßrealität, «Kurkovo, 1162 fl., BG. Laas. ^ > Am 4. April. Relizit. dcr von Joh. Nnpnik erstandcncn, den, Math. Cepirlo von Stcrmea gehörig gcwcfcnen Real., BG. Adelsberg. ^ Dis Spyerci-, Material-, Wein- uuä ä«8 (69—2) kmxützdlt ilir neu »ssortirtes I^^sr in iiLckstökou-ätzu ^Vrtikolu ru ävn dilliAstvn ?r6L86n uutör 2u8io1i6ruiiA xromxtör unä rööllstsr LöäioimiiA. unä S, »ktt«, > »»»»»>, H r««I» ,»»> ZI«>«««, ir«>- «tvi, « unä r l unä 6 lit -I!»»>>»i«„- It,»»»»,ä!inn besten Lebten ; von <,,>»« » »iu »», doste verou. , ketten u I'«» ? vnn D , kriselie IiLinb. unä , russ. 8»» «II- ! II mit »IIx^«I-k?IItIe« eingelegte ^«IN»«vI»v, > ! 8«, «II,»«,» ,1« eebt russ. äann eebt krsuriüs. nncl Kremser so vie aueb ! französischen Rey- und Thimotheus-, dann echt Lu)eruer Klee- Nunkelrübensameu rn äen findet wieder Männerchorprobe statt, zu welcher die Herren Mitglieder freundlichst eiugela-deu sind. (75) französischen Sprache ertheilen kann, fo wie im Klavierspiei, ! wünscht Lektio»en zu geben. Auch gedenkt selbe einen Konrs ! iu der französischen Sprache zn eröffnen. Adressen beliebe man im Zcitungs-Komptoir abzngebe». (74—1) Man bitte dem Mücke die Zand! j Allerneueste große vom Staate garantirte ! Ramsaiim - von drei Millionen und 205.000 Mrk., größter Gewinn 250.000 1 Prämie » l',Mrk. 2 «cw. » 8000 Mrk. i Gew. „ „ :r „ „ «<»<>,» 1 „ '.<».<»<»<» .. » .. .. '.<>,»0 !1 „ „ :w.E „ 1 „ .. 4<><><> „ 1 .. 25«,>0 14 „ZWO „ 1 .. „ 2,».«, '/. Originallose beziehen. Vin jeder bekommt ! sein Driainallos in Hände». Attitllche Gewinnlisten sofort nach Ziehuug zugesandt, wie auch Gewinngelder. Die Gewinne könne» bei jcdei» Bankhaufe erhoben werden. Pläuc gratis. Auswärtige Aufträge werden prompt und verschwiegen auSgeflihrt, 'wodurch sich unscrc Firma seit dcr Reihe von Jahren, in welcher dieselbe schon bestebt, daS Vertrauen des Publikums in hohem Grade erworben hat, wie wir auch schon oftmals die Vermittler der bedeutendsten Gewinne gewesen. (64—0) '/l Originallos kostet fl. 3.50 ö. W., V- .....................1-75 » '/............................--W .. Man wende sich direkt an das Bankbaus Bank- uud Wechfelgeschäft iu Hamburg. Wiener Börse vom 31. März.______________________ Acld Ware ! Geld Ware SPerc. öst-rr. Währ. . SS.7S 5,9.85 Oest. Hypoth.-Banl . M.sv !,S.— dto. v. I. 1WL . . 04 50 6^0oklli»- l dt°. Rente, ösl. Pap. oü.uo <>:>.- ° . dto. dto. öst.üi SUb. 7r.M 71.05 Sübb.-Gel.zuLooFr. ,14.75 ns.— Lose von 1854 . . ^ U5.75 Sk.— dlo. Bon« 0 pLI. L4S.- 242.50 Lose von 180U. aanle >04.70 >04.»» Nordb. (Ivu fl. CM.) »4.- V4.r5 Lo e von 180«, FÄni!. lov.— I0«.5U Sieb.-B.(rou fl.ö.W.) S».L5 go.50 Prämien!». V. 1804 . 128.- IL8.20 »!ndolsSb.(gv«N.ö.W.) NS.50 !>3.— Sr^asit1.-0VI.! Sranz-J°,.(2v»fl.S.) »2.70 S2.U0 Steiermark ,n5PSt. !>».- dl.- r-oss. Kärnten. Rram Credit 1»« fl. ö. W. . IK8.LV 109.— n. Küstenland 5 „ 88.— 94.— Don.-Dampfsch.-Ges. Ungarn . . zu 5 „ 78.75 79.25 zu 10V fl. CM. . . »7.— 97.50 Kroat.». Sla». 5 „ ! 7U.— 79.50 Tricster ,0g fl. CM. . 120.— >21— Siebenbürg. „ 5 „ 74.25 74.50 50 fl. ö.W. . 57.- 58.— Lotl«». ! Olener . 40 fl. ö.W. 87.50 »8.50 m .. » , Eßterhazy fl. 40 CM. —.— — Natlonalbank . . - , Salm . „ 40 „ «2.50 48.50 Credltanstalt . . . 3!7.^0 3i7 .,<) 3«; __ R. ö. «-c-mVe-G«,. .«M.- «»r.- „ »7^> M- Analo-östcrr. Bank . 81».—8IK.50 40 ^ 38.75 34^»- ' 105°^ 109 - "vindikchgrätz 20 „ 22.50 28.- Kai,. Ferd.-No^db. .! 2875 2880 Südbahn-Geselllch. . 28k.- 280.20 RudoNSMir. I00.W. 15.7^ 1K.2S Kais. Elisadetb-Bahn.l 179.- 179.75 <8 Mon.) - 100 SO «ug-b.lOOfl.südd.W. 10«.- 108.10 L. " 106.20 100.30 186 - London 10 M. tzterl. 126.90 127.— WdFium. B^ 10^25 1°8:- Par.« 100 . 50.50 50.55 rkaoSdrlsk«. »üllrss. > Nation. ö.W. verloib. 95.40 95.80 Kais. Münz-Ducatell. K.VI 8.02 Ung. Bod.-Creditanst. 92.- 92.50 20-FrancSstück . . .10.15 10.1« Alla.öst.Bod.-Credit. 108.—1«9.— BereinSthaler . . . 1.87 1.87» dto. >» 8SJ.rllckz. . 82.25 92.50 Silber. 124.50jir4.7L Telegraphischer Wechselkours »om 1. April. Sperz. Rente österr. Papier 62.90. — 5perz. Rente Lsterr. Silber 71 25. — 1860er Staatsanlehen 104.40. — Bankaktien 729. — Krcditaktien 313.50. — London 127.45. — Silber 125.—. — K. k. Dukaten 6.03. Verleger und sür die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmahr L Fed. Bamberg in Laibach.