Freytag den i5. Iuny 1827. Meteorologische Beobachtungen. Uebersichts-Tabelle der klimatischen Eigenheiten des Monaths May in drey Jahren, beobachtet nord-westlich des Lai» bacher Horizonts. ^^ May ^ . 1825! 1626 ! 1627 Witterung. -------—.-^------ von Drey und Neunzig Theilen Heiter« Witterung . . 42 ij2 32 1^2 Z91^2 Trüb. neblicht und wolklcht 5o ij2 60^2 53 ij2 Regen und regnerisch . »7 ^2 iä ^2 10 1^2 Schnee..... ij2 -" Frost ..... » Hagel oder Schauer . ij2 — 1 Blitz und Donner . . 674 Ost» und Südostwinde . »0 191^2 iz Süd. und Südwestwinde 27^2 9 1^2 22 2^. W., N. u. N.O.Winde 10 6,^2 6 Feuchtigkeit der Luft . . 2Z 67 9^3 Trockenheit der Luft . . ^0 ^— 22 Temperatur nach Keauinur Grade Summe der niedrigsten Wärme 232 2^5 228 do. der höchsten do. 495 235 435 Die größte Warme am 7. 23 — — „ « do. am3l. — i3 — ^ ,, dö. am3o. u.3l,. — — 2a Di« kleinst« Wärme am 16. 5 — „ „ do. am »7. und 2i. — 3 — „ „ do. am 4. „_ — Z Das Grotenfest in Adelsberg, (am 4> Iuny 1827.) Die Grotte von Adelsberg hat sich seit lange her, besonders aber, als vor einigen Jahren eine weit ausgedehntere Verzweigung dieser Höhle entdeckt wur» de, eines zahlreichen Besuches zu erfreuen gehabt. Um aber den schaulustigen Fremden durch eine allseitige Beleuchtung einen vollkommeneren Genuß zu verschossen, so faßten einige in Adelsberg ansäßige Naturfreunde den Plan, alle Jahr am Pfingstmontage ein sogenann, tes Grottenfest zu veranstalten, und das schaulustige Publicum durch die öffentlichen Blätter von Lsibach und Trieft dazu einzuladen. Auch in diesem Jahre wurde dieß vaterländische Fzst am 4. d.M. mit eine? ihm gemäßen Ausstattung und Würde gefeyen, obschon die, am Morgen dieses, Tages eingetretene regnerische Witterung demselben nicht günstig schien. Doch gegen Mittag heiterte es sich all-mählig wieder auf, und der Himmel selbst war dem Besuche günstig. Eine Menge Karossen rollten aus den Städten Triest, Gorz, Fiume und Laibach zusammen und füllten den Ort mit sehenslustigen Naturfreund«,, an. Um die dritte Nachmittagsstunde wurde mit Polier-schüssen das Signal zum Eintritte in die Grone gegeben, und dem versammelten Publico der Tempel der Unterwell aufgesperrt. Als die Welt noch in ihrem dun-klem Chaos lag, und durch das schöpferische Werde des Allmächtigen das Reich des Lichtes von jenem der ewigen Finsterniß geschieden wurde, als die leuchttm den Körper am Firmamente aufgingen, und den du« stern Erdball zu beleuchten ansingen, eben so trat die wun« derbare Höhle, von unzähligen Lampen und Kerze» er, leuchter, dem erstaunte« Blicke des Sehers entgegen. Was die Mythologie vom Reiche des Pluto, der iu der Unterwelt thronte, vom Charon, der die Todten über oenHöllenfluß hinüber in das Reich des Elysiums führ« r«, fabelt, was die Sage von den Feen Gnomen und Kobolden spricht, was endlich die Geschichte von dem geheimen Vehmgerichte in Deutschland erzählt, alle diese Erinnerungen erfüllen daS Gedächtniß und die Seele des beobachtenden Naturfreundes von Neuem, wenn er versammelten Geistes sich in diese unterirdi« schen Gewölbe der Natur begibt, und die mannig« faltig zur Schau dargebothenen Säle, die prachtvollen Corridors mit den Myriaden sowohl der häßlichen als anmuthigen Steingestalten, der Betrachtung unterzieht. Mit Frost und Schauer wiedererfüllt, wenn seil, Fuß den großen Dom, Plutos Reich genannt, betlitt/ wo e« den schwarze» P oikflu ß über Stein, gerolle dahin rauschen sieht, und die Sinnesorgane, Leichen < und Moderdüfte gar unheimlich umnebeln. In «rnster und höherer Majestät stellte sich heuer der plu-tonische Dom, von unzähligen Kerzen reichlichst beleuch, tet den Grottengäste!« dar, sowie die feenartige Fer, dinandshöhle mir ihren tausend schneeweißen Tropf-steiugestaltungen schön und wunderlieblich in die Augen sprang. Wie herrlich, ja magisch und bezaubernd pra« sentirte sich der Tanzsaal, wo Euterpe waltete, und das Ohr von der angenehmen Harmonie einer aufgestellten Musikbande ergötzt wurde. Groß und gerau, mig ist schon der Saal an sich, und ganz geeignet einen Volksball abzuhalten. Schön und anziehend war das Grab zu sehen, wo «in Knabe mit gefalteten Händen am Rücken lag, „nd ringsherum mit mehreren Lich« tern umgeben war. Nicht minder schön prangten de» Kohlofen, die Kanonensäule, der Vorhang mit seinen Bordüren, den selbst die Kunst nicht schöner darstellen könnte. Bis dahin erstreckte sich heuer der Besuch i« der Grotte. Die Beleuchtungsanstalt war du,challs kimstsinm'e und zweckmässig arrangirt und für di« Ordnung sowoh b^m Eingänge, als in d?m Innern der Grotte durch die hin und wieder aufgestellten Military osten bestens gesorgt. Man muß es der Grottenverwaltung zur Ehre nachsagen, daß sie keine Mühe und Mittelsparte, um die Gaste zu vergnügen, und das schaulustige Publicum möglichst zufrieden zu stellen. Der bedeutende Erlös von 25g st. 3 kr. ist theils zur Bestreitung der Be. leuchtungsauslagen verwendet, theils zum Grotten» fonde hinterlegt worden. Den Beschluß des Festes machte ein glänzender, in dem Hause des Herrn Ober« richters, Ignaz Doxat, abgehaltenerBall, an dem nicht nur die einheimischen Herren Beamten und Honora» tioren, sondern auch die zahlreiche» fremden Gaste An» theil nahmen. Mögen die Mauern und hängenden Gärten zu Babylon, die Pyramiden von Aegvpten, der Tempel der Diana zu Ephesus, dann das Mausoleum zu Ha. likarnaß, von den Alten immerhin bewundert, und hochgepriesen worden seyn, mögen auch die Pariser und sicilianischen Katakomben merkwürdig bleiben, mö» gen sich endlich auch die Grotte von Pausilipp bey Neapel, die Baumanshöle am Harz, dann die Grotten v»n Kornial und St. Kanzian einer ruhmwürdigen Celebrität «rfreuen; so bleibt die Grotte von Adels« berg in der neuen Zeit nicht minder erhaben und wich« tig, da sie unter deu unterirdischen Naturselcenheiten einen ausgezeichneten Rang behauptet, und in der Reihe der bisher bekannten Grotten, gleich einer Kö« Nlginn hervorragt. Adelsberg den 5, Iuny 1627. Pichs. ! Annalen l des kramerischen Landes. MufeumS. ' (Fortsetzung deö in Nr. 17 abgebrochenen Verzeichnißes der l Subsnptionen zu jährlichen Beyträgen.) l „ . , 62. Ein ungenannt seyn wollender , Verein von Bürgern der Haupt, stadt Laibach , durch 5 Jahre . mit jährlichen.....2ao fi. C. M.. I 63. Herr C<"I Otto, k.k. Land, j wehrhauptmann mit jahrlichen 2 si. „ „ 6H. Herr Venjamill Edler v? Fich-'' -^ l« u a u init jahrlichen ''. .,''^^.^ C. M. 65. Herr Stephan M'urZel, D.' O.Kom menda« Verwalter durch 5 Jahr« . . ..... « fi. » > 66. Di« Herren Joseph Iurko» witsch und Franz Zepnig, ,' Bezirks-Beamten zuOottsch«e^'' ^''^" mit jährlichen . . . > » ^o st. >, „ 67. Herr Aloys Pol lack, Pächter - und BezirkScommissär zu Sau. enstein, mit jahrlichen . , > 5 fl. », „ 63. Herr .BezirkScommissär Ignaz Schlub «rmann , durch 5 , ^ Jahr« mit. jährlichen . . ...^, 5, ß.. „ „ 69. Die Herren BeHirtsbeamten zu T reffen, mitjährlichen . . lo fi. „ „ 70. Die Herren Pfarrer Srr 0 chen und K 0 tschauer, zu Sauen» stein und Bründl, mit jährlichen 2 fl. „ » 71. Herr Dechant und Pfarrer zu Neifnitz, Valentin Presch ern, ^ ..^,..> ,„ mit jährlichen . < . . . . 5^.I.^^ „ 72. Die Geistlichkeit im Dekanatt^ZA ^„ , Reifnitzmitjährlichen . . . i5 si. » p 7Z. Herr Dechant und Pfarrer zu durch 3 Jahre, mit jährlichen »a ^.,.^.^ > 74. Herr Joseph Schagar,, Ka. ,1,1 ^..-.', ,,- plan zu Semitsch mit jährlichen 2 fi. „ >, . 7b. Herr Georg öa ß nig auf Frei« Hof, mit jahrlichen , . . . 5 fi. „ „ 76. H«rr Johann Luschin auf GaNhos',,mitjqhrlichen ... 5 fl „ „ Vorstehende, 00,1 Männern aus allen Ständ«n d«S Landes dargebothene Geldbeyträge zur Gründung und Erhaltung des besprochenen gemeinnützigen Instituts gaben wohl den unverkennbaren Maßstab, wie sehr di« Theilnahme für das Emporkommen desselben leg» geworden, und es waren nebstbey , (wie schon frü» her bemerkt erscheint), so ansehnliche Gaben an Beytragen in Münzen, Naturalien, Alterthümern, Ma, nuscrlpten, Kunstarbeiten u. s. w. eingegang?», daß felbe in einigen Zweigen der Sammlunge», voszüglich in jener für die Numismatik, wirklich bereits einen ganzen Katalog ausfüllten, und eine eben so erfreuli» che als bedeutende Grundlage für das kramerische Landesmuseum bildeten. Der frühern Zusage gemäß , werden die Verzeichnisse dieser patriotischen Schenkungen fi)stemansch geordnet, mit Bemerkung der Geber, später zur öffenrlichen Kenntniß gebracht werden. Während sich die ständisch, verordnete Stelle .solchergestalt mit den vorerwähnten Einleitungen beschäf« tigte, das beabsichtece Institut fester zu begründen, seine'ErhMmg zu sichern, und wenn diese Vorbedin-gükZin reallsirr seyn würden, den vollständigen Plan der^allerböchsten Sanction zu unterziehen, bot stch ihr ge-rllde'in jenem Zeitpuncte die Aussicht dar, das in das Leben zu rufende Museum mit einem reichen Schatze zu vermehren, und ihm für den Zweig der Mineralogie eine Sammlung zuzuwenden , welche sich den Minera-lrenkabmetten auch größerer Provinzen würdig an die Seite stellen darf.— "" Die Munifizenz UiSres vielgeliebten Landesvaters, welcher.-^-für das Myhil.seimr Monarde mit weiser Sorge überall waltend,-Mch der Provinz Krain so vie, le Segnungen seiner HM in der neuesten Zeit zuzuwenden geruhte, ham über emen, pon dem k.t. illyri. schen Gubernium erstatteten, von de.r hohen Hofstelle unterstützten, allerunterthünigsttfl Bericht, im März 1626 di< buldreiche ,Bew,ilIigU!ig ertheilt^ haß die,aus dem Nachlass« ^es bfrühmten Sigmund Freyherrn 0. ZoiS, herrührende Bibliothek und dessen Mineralienlabiner, von dem Erben Carl'Freyherrn v. Zois, zum ^Nutzen des Landes Krain auf öffentliche Kosten erkauft »verden dürfe. ^^'.^ «i?n (D i e F 0 rtsetzung folg t.) - - < ., Wie K. Maximilian die Eidesformel vorgeschrieben. K. Maximilian I., der,besonders bebacht war, das Emporkommen der Städte zu befördern, und sie zu diesem Ende mit mancherley Privilegien und Frei« helten unterstützie, verlieh unserer Stadt 3aibach im Jahre 1494 einen Acht«- und Bannbrief. In diesem Bannbriefe befiehlt er dem gegenwärtigen Hauptmanne von Krain und allen seinen Nachfolgern, von jedem neu erwählten Stadtrichter folgenden Eid abzufordern: „Ir werdet swerenvnserm Allergnedig, «sten Herrn, dem Römischen kunig getrew „gehorsam und gewerttig ze sein; seiner „kunig klichen Majestät frumen zu bet räch, „ren vnb Schaden nach EwrenVermügen H,fürtzekommen, seiner Gnaden Bericht „trewlich vnd aufrichticklich zehandln vnb H»i «verwesen, Nyemands z e Vrgicht ant» „zenemen. Es sey denn auf warantzaig e.n, ,,Vnd demArmen als dem Reichen ain g,e« «leichs Necht erg ee n ze lasse n, vnd da rinn ),M i e tgab. Freun dsch äfft, vein tschaffrn och „anders antze sehen,- Als Ew got helff, „und all Heiligen. Braun—r. Vaterlandische Industrie. Ein Privatschreiben aus Hohenmauth in Böhmen enthält folgenden, sehr interessanten Bericht: In einem dortigen Gasthause versammelten sich alle Abende eine Gesellschaft, die bey einem Glase Bier sich durch Erzählungen, besonders in ökonomischer und technischer Beziehung, -zu unterhalten pflegte. Eines Abends erregte ein Bericht aus England die höchste Ver» wunberung, worin eS hieß, daß man dort mit Hülf« der Maschinen im Stande sey, von der Schur der Wolle angefangen, bis zum letzten Nadelstich des Schnei» derss, eintN-Mock und Beinkleider binnen iL Stu„. den zu verfertigen. Es wurde dafür und dagegen gestritten, als ein dortiger Tuchmachermelster sich erboth, binnen 14 Stunden Alles dieseS, ohne Maschinen, blos durch zweckmäßige Anwendung der nöthigen Hanbe und Vertheilung der Arbeit, zu verrichten'. Es wurde eine Wttte von 100 fi. C. M. eingegangen. Der Tuchmacher ließ zu der Arbeit eigene Hütten erbauen, und am bestimmten Tage'würben um 6 Uhr Morgens die Schafe geschoren ;di« Wolle daraufgekrempt, gesponnen und gewebt u. s. w. Um 6 Uhr Abends, also um zwey Stunden früher, als der Tuchmacher sich verbind, lich gemacht halte, sah man den Rock Und die Bein, kleiber an seinem Leibe. Die Wette war gewonnen, und man führte ihn im Triumphe unter Begleitung de« Musik, durch die Gassen von Hohenmauth. Die ganze Stadt feyert, an diesem merkwürdigen Tage, zu Ehren deS einheimischen Klinstfieiße«, ein kleines Fest. Die Wahrheit dieser Erzählung können wir verbür« gen. . ^ Carl Paur. M i s c e l l e n. Die Stadt Moskwa hat 4"Werste im Umfan« ge, enthielt voriges Jahr laut offizieller Angabe 9661 Hauser. Von diesen gehören allein 3a dem Grafen Scheremetief, dem reichsten Gutsbesitzer Rußlands, Eigenthümer von i5a,ooo Seelen. Die Stadt hat 21 Klöster, 7 Kathedralen, 2^5 griech., 5 evang., 3 armenische, 2 kath., 2 engl. Kirchen und eine Mo. hamedanische Moschee. Die BevölkerungMoskwaS b<« tragt gegen 25«,000 Seelen. Ein französischer Reisender, der kürzlich von Stras, Kurg nach Warschau reiste, berichtet, fast in allen deut, schen Städten, durch die er kam, Neubauten, Ver, schönerungen und andere Zeichen von wachsendem Wohlstande bemerkt zu haben, ungleich mehr als man dieß in Frankreich sieht,— setzt indessen sonderbar genug, wei^ ter unten, hinzu, daß man fast allenthalben überschlech« te Zeiten klagen höre. Im Jahre 1826 sind in die verschiedenen men'ca. nischen Hafen 1267 einheimische und auswärtige Schiffe eingelaufen, nähmlich: 1 spanisches, » schwedisches, » preußisches, , dänisches,'2 deutsche, 2 ostindische, 5 chinesische, 6 columbische, 6 italienische, 6 genommene, 10 Walisischfanger von den kalifornischen Kü. sten, i5 aus Gibraltar, ,5 niederländische, 25 von den Antillen, 40 aus Lima, Guayaquil und andern Hafen am stillen Meere, 49 französische, 55 englisch« 3g9 nordamerikanische, 626 Nationalschiffe zu wie« derholten Mahlen. Redacteur: Fr-Xw. H'ei >i r i ch. Oebruckt bey Igilaz Aloys Edlen von Kse inm ayr.