Nr. 166. Samstag, 24. Juli 1909. 128. Jahrgang. Mbacher Zeitung Hran««tr>,»ion»prtlS: Mit Postversendun»: ganzjährig 30 ll, halbjlhr!«, ,5«. Im »onlur: „anzjüt,!«,, «X. haltjührlg ll X, ssür die Zustellung in« bau« „anziühiig 2 X. - Inserlionsgebühr: ssül Neinc I»!rlll«c bis zu 4 Zeilen ü0 u, größere per Zeile 12 k; bei öfteren Wiederholungen per Zrilc « k. Dir «üaibacher Zeitung» erscheint täglich, mit Äi^nalimi' brr Sonn- und sseirrlllsss. Dir Adminiftration befinde! sich Milloöiöstrahe Nr L«: dir lNrdaMon Millviü^stilllir Nr, L«. Sprechstuubt» brr Medallion von ft bi« lv Ubr vormittags, Unfranlirrie Briesr werben nicht angenommen, Manuskripte nichl zurückgestellt. Ttl«h»ho««Nr. der Medaltwn 82. Amtlicher Geil. Aus Allerhöchste Anordnung wird für weiland «eine königliche Hoheit Don Carlos, Prin -s e n von Bourbon, Herzog von Madrid, "le Hoftrauer von Santstag, den 24. Juli 19l)8, angesallgen durch a ch < Tage ohne Abwechslung bis einschließlich 31. Juli getragen. ,^ Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 22. Juli 5M19 (Nr. 165) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. "zeugnisse verboten: Nr. b? «Leitmeriher Wochenblatt, vom 17. Juli 1908. Nr. 14 .Her Freidenker» vom 15. Juli 1909. Nr. 29 «Deutscher Michel» vom 17. Juli 1909. Nr. 29 (321) «KKrIiulz!c6 1.i8t7» vom 17. Juli 1909. Nr. 9 «Nov6 III»87 rolcrollu. vom 17. Juli 1909. Mchtamtlicher Heil. Das Kabinettswechsel in Frankreich. Das „Fremdenblatt" hcbl hervor, das; El<^-^enceau sich bei allen seinen Handlungen als fühlender Staatsmann von einem Prinzip leiten ließ: Aufrechterhaltung der Autorität der Legierung. Er ^lim den schlveren Kampf gcgen die Einmengung ?,^ Parlamentarier in die Verwaltung auf und lehrte ihn glücklich zu Ende. Er hat feinen Willen A^abt in der inneren wie in der äußeren Politil. ^ hielt fest an den Bündnissen und Freundschaften lNmitreichs, aber ebenso fest an dem Gedanken einer ^abhängigen auswärtigen Polint der Republik, die !") zum obersten Ziel die Erhaltung des Friedens Metzt hatte. In ernsten Stunden hat er den ganzen ^'Nsluß, gftt sich Frankreich erworben, aufgeboten, oamit die Ruhe Europas nichl gestört weide, hat ,l.^- der Mann des Dampfes vermittelnd und "'Imwichtigcnd gewirkt. ,. ^ie ,/Neue Freie Preffe" erillncrl an die ^'uychfcindliche Politik Delcass^s, die zu dem Ma-^llotonflitt führte. Schon der Eintritt Dekass«'s ' das Marineininisterium würde die Frieoens-!^!,"^e zu nervöser Aufmerksamkeit veranlassen. , l'^lenceau und Pichon haben durch ihre Hallung ,, ?er Allnerionstrise Frankreich zu viel höherein M' " "^^ ^"^'" verholfen, als Deleass<^, der Mi-^NerderEinlreisungs- und Eroberungspolitik. Die Lösung der Krise erweckt aber auch mit Rücksicht auf die Nähe der Kammerwnhlen hohes Interesse, nicht nur für Frankreich, sondern für ganz Europa. Es wird viel davou abhängen, ob der Nachfolger El«"'menceaus nut derselben Energie, wie dieser, den >lampf gegen den Klerikalismus führen wird. Das „Neue Wiener Tagblatt" findet El^men-ceaus Sturz nicht fo überraschend, wie er allgemein angesehen wird. El^mcnccau, der Meisterringer von Paris, habe selbst gewußt, daß er sich seit einiger Zeit nur durch die brillantesten Parlamentarischen Kunststücke halten tonnte, und gerade dieses Bewußtsein habe ihn vielleicht zu seiner heftigen Attacke veranlaßt, um die Gegner noch einmal mit Vehemenz niederzuringen. Der Ministcrwcchscl in Frankreich könne, wenn er nicht eine Orientierung nach rechts bedeutet, in Europa mit der größten Ruhe betrachtet werden. Die auswärtigen Beziehungen werden wahrscheinlich die gleichen bleiben. Die „Reichspost" sagt, das radikale Ministerium (Mmeneeau, das den Kulturkampf mit allen seinen Schrecken über Frankreich brachte, habe anderseits die großen sozialen Aufgaben des zwanzigsten Jahrhunderts und die wichtigsten innerpolitischen Aufgaben ungelöst gelassen. Der Parlamentarismus ist durch die zügellose Günstlingswirt-schaft beim Volle diskreditiert, im Heer und namentlich in der Flotte hat sich der revolutionäre Sozialis-lnus eingenistet. Das „III. Wiener Extrablatt" schreibt: Der Sturz des Kabinetts El<"nnenceau ist eine Kalamität für die Republik. Herr Delcass^, dessen Wirken für Frankreich schon einmal verhängnisvoll war, hat seine Gemcillschädlichtcit noch ein zweitesmal erwiesen. Denn El^menceaus Sturz ruhn oic Eristenzfragen der Republik auf, stellt die ganze Konstrullur des republikanischen Etaatstörpers gleichsam auf die Tagesordnung. Das „Deutsche Volksblatt" meint, der Sturz des Kabinetts werde an der Korruption, deren Bekämpfung von den Ministerstürzern immer aufs Panier geschrieben wird, nichts ändern, denn es handle sich den Oppositionsmännern nur darum, zur Regierung zu kommen. In der äußeren Politik werde sich leine Änderung ergeben, da ja das Kabinett El^mcnceau nicht über politische Prinzipien gestürzt sei._________________________________ Das „Vaterland" sieht in dem Plötzlichen Rücktritt Cl^menceaus eine große Verlegenheit für die Republik im Hinblick auf den unmittelbar bevorstehenden Besuch des Zaren, da die Ministertrise der französischen Politik den Eharatter der Veränderlichkeit und Unsicherheit aufdrücke. Übrigens fei es nicht undenkbar, daß Frankreich wieder ein Mini-stertabinett El^menceau erhält, in dem Herr Cl6-menceau selbst nicht sichtbar ist, wenn auch sein Wille alles darin bewegt. In einem Artikel der „Österreichischen Volts-zcitung" heißt es: Mit dem Sturz des Ministeriums El^mcnceau geht eine denkwürdige Epoche in der neuen Geschichte Frankreichs zu Ende. Sie ist gekennzeichnet durch den erbitterten Kampf zwischen den Verfechtern der alten und der neuen Ordnung und den vollständigen Sieg der letzteren. In dieser Beziehung war das Ministerium El^mcn-ceau nur eine Fortsetzung der Ministerien Naldeck-Rousfeau und Eombes. Aber nun melden sich zum Worte die Kräfte, die, als es galt, den gemeinsamen Gegner niederzuringen, sich willig der Führung der bürgerlichen Demokratie unterordneten. Die Verbündeten von ssestern rücken in Kampfstellung gegeneinander. Das „Neue Wiener Journal" sieht die Ursache der Rückständigteit der französischen Marine in der jahrelangen Mißwirtschaft, die El6menccaus Regierung voranging. Der scheidende Ministerpräsident, neben Delcasst"' eine ragende Gestalt, hat das Problein einer gerechteren. Progressiven Einkommensteuer durch die Kammer bis zum Senat durchgelotst, die Altersversicherung, die Verstaatlichung Privater Eisenbahnlinien vorbereitet. Sein Nachfolger wird auf seinen Pfaden wandeln müssen. Die „Arbeiterzeitung" bezeichnet es als unverkennbar, daß niemand in Frankreich den Rücktritt El^mcnceaus bedauere. Es herrsche fast allgemein das Gefühl, daß es an der Zeit gewesen wäre, mit (Mmenccau, der sich eine Unentbehrlich-keitsrolle zulegen wollte, Schluß zu machen. Die Frage sei nun, ob Frankreich sich jener Torte von Republikanern wieder zuwenden wird. denen nur die Gelegenheit fehlte, die Republik verraten zu können. Schon daß "El^menceau von Delcass^ gestürzt wurde, sei ein bedenkliches Symptom. Denn obgleich El^menceaus Regierung in der Zeit immer Feuilleton. Vom Geruch des menschlichen Körpers. llfli'l?^ Hund, dessen Geruchsinn viel feiner aus-dor!^ ^ "^ der des Menschen, folgt bekanntlich H. ^'ur seines Herrn oder auch der eines anderen lciil! . ^"^ ^s^k Entfernungen und noch nach gcrer Zc,'l mit großer Sicherheit. Von dieser in m^ ^"' Hundenase wurde zur Zeit der Sklaverei diel /^^ ^"" Einfangen entlaufencr Sklaven Nl ^'brauch gemacht, und in neuerer Zeit hat d '" > " Geruchsinn des Huudes auch in den Dienst Hi.s^uzei gestellt. Die Fähigkeil des Huudes, mit fulnl '"'^ ^"^' d" Spur eines Menschen zu ver-einel l ^" ^"veis dafür, daß jeder Mensch ^enii ^""deren, >lim eigentümlichen, mehr oder sich > ^"^ ausgeprägten Geruch ausströmt, der ^'lii-?" Bruche anderer Menschen deutlich scheid,^ ^" "'" Hundeliase deutlich unter- l'ch i^!" ^'" persönlicher Geruch haftet tatsäch-Äieli-, l/ -^'"schell "u, und wenn auch die große ^'Ule,,")l VW uns diesen Geruch in den meisten V^ -' 'ucht wahrnehmen und von dem anderer '^Ne "w ^M'^''""> kann. so gibt es doch ein-drucks' ^ "' '"'^ besonders gut ausgebildetem hier »' /"' ^' ^ können. Insbesondere kommen "U'lc Blinde in Betracht, deren Geruchsinu. gleich wie der Tastsinn, häufig sehr start entwickelt ist. Wir sind also für den Nachweis des Geruches des menschlichen Körpers nicht lediglich auf die Hundenase angewiesen. Schon im Altertum scheint man, wie wir ill, „Prometheus" (Verlag Rud. Mückenberger, Berlin» lesen, den Körpergeruch des Menschen getannt zu haben; Theophrast spricht davon. Martial erwähnt den Geruch der Thais, und Plutarch erzählt, daß Alexander der Große einen besonders start au5s,e prägten Geruch hatte, der seinen Kleidern sehr lange anhaftete. Aus fpäterer Zeit sei unter anderen La vater genannt, der sich eines sehr empfindlichen Go ruchorgans erfreute und behauptete, den Körpergeruch vieler Menschen genau unterscheiden zu können. Als Ursache des Körpclgeruchs sind der Schweiß uud die Ausdünstnngen der Haul anzusehen; wie diese unter physischen und Psychischen Einflüffeu stärker oder weniger stark auftreten (angestrengte Mustelläligteit, schweißtreibende Gifte, hohe Körpertemperatur, :'lngstschweis'. usw.), so wechselt auch der Körpergeruch seine Intensität mit diesen Einflüssen: auch die Tageszeit, die allgemeine Slim lnuug, der Zustand des Nervensystems und vielerlei Lebensgewohnheiten sollen Art und Starte des Körpergeruches beeinflussen. Nach der Haarfarbe soll der >törpergeruch auch verschieden sein — oder ist es vielleicht das Haar felbst, das je nach der Farbe einen eigenen Geruch ausatmet und dadurch den xörpergeruch beeinflußt? Bei Rothaarigen beiderlei Gefchlcchtes soll der Kör-Pergeruch besonders stark auftreten, und Dr. Galo-pin, der eingehende Untersuchungen über den Geruch des menschlichen Körpers angestellt hat, behauptet, daß z. B. blondhaarige Frauen häufig einen leichten Duft von Ambra oder Moschus ausströmen, während bei braunhaarigcn eine Art Vcilchengeruch vorherrschend ist, der auch bei hysterischen Personen öfter wahrgenommen werden soll. Da die Quelle des Körpergeruches in der Haut-ausdünstuug zu suchen ist, so wird er naturgemäß auch durch bestimmte Krantheiten beeinflußt: so soll beispielsweise die Schwindsucht, auch in sehr frühem Stadium, häufig am körpergeruch erkennbar fein. Die meist üblen Ausdünstungen bei manchen anderen Krantheiten sind bekannt, da sic oft jo start auftreten, daß sie auch von weniger feinen Nasen wahrgenommen werden. ^ Neben dem Körpergeruch des Individuums müssen wir noch einen Kölpergeruch unterscheiden, der eine Rasseneigentümlichteil darstellt. Dem Weißen ist der Körpergeruch der Neger, der an den Geruch eines Ziegenbockes erinnert, der Mongolen und der Mischlinge sehr unangenehm, und umgekehrt behaupten Neger und Ehinesen oft, daß die Europäer einen faden Leichengeruch ausströmen. :>luch die Japaner lieben den Geruch der Weißen, befonders der weißen Frauen, nicht. Laibacher Zeitung Nr. 1«6, 1502 24. Juli 190!). mehr antisozialen Trieben untertänig wurde, so bedeutete sie doch im Innern den entschiedenen Gegensatz zu den Nationalisten und Reaktionären, und bedeutete für die internationalen Beziehungen eine Bürgschaft des Friedens. Politische Uelierkcht. Laib ach, 23 Juli. Die „Zeit" nimmt gegen einen Artikel der „Kölnischen Zeitung" Stellung, in welchem die Unterdrückung der polnischen Agitation nut Rücksicht auf deren Übergreifen nach Teutschland verlangt wird. An der Autonomie Galiziens zu rütteln, würde für Österreich schwere innere Kämpfe heraufbeschwören und insbesondere die Deutschell in Österreich um die Politische Gefolgschaft des Polen-tums bringen und damit der slavischen Union zur Mehrheit im Parlament verhelfen. Auch würde die Unterdrückung der Polen in Österreich die polnische Agitation in Deutschland nur verstärken. Eine Mitteilung aus Rom betont, daß der Tod des Prinzeil Don Carlos und der Übergang der Prätendentenstellung auf den Prinzen Don Jaime in der Haltung des Vatikans gegenüber dem Carlismus nicht die geringste Veränderung herbeiführen werde. Der Heilige Stuhl hat seit Leo Xlii. seine Bemühungen darauf gerichtet, in Spanien die Sache des Carlismus von derjenigen der Religion und Kirche vollständig getrennt zu halten, und den spanischen Katholiken den Anschluß an die alfonsi-stische Monarchie dringend empfohlen. Papst Pins X. hat ungeachtet der vortrefflichen Beziehungen, die er mit dem ihm aus seiner Venediger Patriarchenzeit persönlich bekannten Prinzen Ton Carlos unterhielt, an der Überlieferung seines Vorgängers in dieser Hinsicht sorgfältig festgehalten, woraus sich von selbst ergibt, daß er von dieser Richtungslinic auch gegenüber dem Prinzen Don Jaime nicht abweichen wird. In kirchlichen kreisen wird die Überzeuguug gedegt, daß das Erlöschen des Carlismus und der Allschluß aller Katholiken an die herrschende Dynastie in sehr wesentlicher Weise zur Sicherung des inneren Friedens und zur Befestigung der sozialen Ordnung in Spanien beitragen würde. Eine Mitteilung aus Konstantinopel führt alls, daß über die Aufrichtigkeit der vielfachen türtischen Kundgebungen besonders freundlicher Besinnung für Bulgarien kein Zweifel obwalten könne. Bei den Iungtürken trat der Wunsch nach Herstellung bester Bezielmngen mit dem genannten Lande gleich beim Beginn der neuen verfassungsmäßigen Ära zutage; die starke Spannung, welche durch das Vorgeheil der bulgarischen Regierung gegen die türkischen Bahnen in Ostrumelien und durch die Unabhängigkeils-crklärung bewirkt wurde, drängte jedoch diese Bestrebungen zurück. Nunmehr, da diese Fragen aus dem Wege geräumt sind, wendet sich die türtische Politik wieder der bezeichneten Richtung zu. Der russische Verkchrsministcr Ruchlow hatte der Duma für den Herbst ein Projekt für die Umgestaltung des Perkehrsministeriums zugesichert. Dieser Entwurf ist. wie die „Kreuz-Zeitung" erfährt, gegenwärtig in bezug auf das Eisenbahnwesen vollendet und wird in dieser Form der Volks- vertretung zugchen, trotzdem er nicht vollständig den Wünschen des Vertreters der Ncichskontrolle und des Handelsministers selbst entspricht, der in der Kommission, die das Projett ausarbeitete, überstimmt worden ist. Danach sollen nun die beiden, bisher unabhängigen Verwaltungen für den Eisenbahnbau und der Betrieb der Eisenbahnen ill eine Haupteisenbahnverwaltung verschmolzen werden, an deren Spitze ein Chef mit den Rechten eines Mini-stergehilfeu und drei Komitees — ein wirtschaftliches, ein technisches und ein Pensionskomitee — stehen sollen. Außerdem wird ein Zentralkomitee für die Leitung und Regulierung des Gütertransportes auf den Eisenbahnen eingerichtet. Tagesneuigleiten. — lDie Perscrlönissc als Künstler.) Muhammed Ali, der Pcrserschah, dor jet'.t ans dem Thron seiner Väter seinem jungen Sohne hat Platz machen müssen, wird die ihm aufgezwnngcnen Tage der Muße wohl mit literarischcn und philosophischen Studien ausfüllen, denen er schon als Herrscher großes Interesse entgegengebracht hat. Dieser schöngeistige Zug, der bei ihm so stark ausgeprägt war und sich in einer reicheil Belesen» heit und Gelehrsamleit änßerte, ist ein Element des Charakters, der sich ans ihn dun seinen Vorfahreil her vererbt hat. Anch sein Vater Muzaffer ed»din war ein Liebhaber der Dichtung und Literatur und ein beson-derer Freund der Musik. Ein Klavier mußte immer in seinem Arbeitszimmer stehen, und wenn er auch mit leinen kurzen und schwachen Fingern kein großer Tasten» beherrschcr war, so erfreute er sich doch gern an einem sclbslgcspielten Lied oder Walzer, bei dem er sich uon den Negierungsgeschäflen erholte. Der Vorgänger Muzaffer ed°dins aber, Nassir ed°din, fühlte sich als ein besonderer Günstling der Musen; er war Maler, Dich» ter nnd Schriftsteller. Viele Schönen seines Harems hat er in feurigen Versen im Stil der großen persischen Dichter Hafis und Saadi besungen, oder wie er es selbst in der üppigen Wortpracht orientalischer Vers» lunst ausgedrückt- er hat „die Vülbül lNachtigall) der /feder um des Serails voll aufgeblühte Rosen mit weichem Schwünge flattern lassen". Während seiner Reise nach Europa hat Nassir ed°din seinem Sekretär ein Tagebuch diktiert, in dem des Abends die Erlebnisse des Tages in nnge,',wnngenem Planderlon ausgezeichnet wnrden. Dies amüsante Buch ist dann .zuerst Persisch erschienen nnd in viele Sprachen überseht worden. Im sangesfroheu Persien ist überhaupt die Personalunion von Dichter und König nichts Seltenes; auch andere, Herrscher ans Persiens Vergangenheit haben die Leier so gut zu gebranchen gewußt wie das Schwert. So war auch der kriegerische Feth Ali, Nassir ed»dins Urgroßvater, ein Poet, der viel auf seine Lieder hielt. Doch halte er auch noch einen Hufdichtcr, der zugleich ein scharfer Kritiker und ein Humorist war. Eines Tages hatte Seine Majestät einige Verse gemacht, dle ihm wohl gefielen; er ließ also den Hofpoelen holen und oetla» mierte sie ihm vor. „Was hältst dn von diesem Gedicht?" fragte der „König aller Könige". „Und sollte ich auf immer deine Gunst verlieren, Kind der Sonne," lautete die Antwort, „ich muß es doch sagen: das Gedicht ist sinnlos." „Furt mit dir," donnerte die beleidigte Ma,estät, „führt den Esel in den Stall!" Und es ge» schah buchstäblich so, wie der Herrscher befohlen. AIs sich die Wut des Schahs nach einiger Zeit gelegt hatte, ließ er den Hosdichler wieder vor sich kommen nnd las ihm ein anderes Gedicht vor, das ihm selbst ausnehmend gelungen schien. Ter Dichter stand mit gesenktem Kopf und hörte demütig zu, wie der König ihm die Verse vurdctlamierle. Dann wandte er sich still und ergeben und wollte hinausgehen. „Wohin gehst du?" schrie ihm der Schah nach. „In den Stall," war die Antwort, Da mußte auch der „König der Könige" lache», und zwar — aus seine eigenen Kosten. — Mne Ncgcqnung mit Schwierigkeiten.j Aus Newyort wird geschrieben- Ter Präsident der nord» amerikanischen Union, Mr. William Tast, und der Präsident von Mexiko, Cenor Porsirio Diaz, haben den Wunsch, sich persönlich kennen zn lernen. Nichts leich» ter als das, denkt der Uneingeweihte, da fährt eben einfach einer von beiden den andereil besuchen; und da Taft dem Amte und den Jahren nach der jüngere ist, so kann er ja dem Kollegen der südlichen Nachbar' republit sdu', nebenbei bemerkt, Bruder Jonathan schon lange in die Angen sticht und wohl später, wenn der alte Diaz einmal die Augen znmacht, von ihm z» verspeisen verflicht werden wird'.j seine „Anlrillsvisite" machen. Aber das geht nicht, denn „es steht geschrieben", nnd zwar in der zweiten Bibel Uncle Sams, in der Konstitntion der Vereinigten Staaten von Amerika, das; ein amtierender Präsident nicht einen Moment anßer Landes gehen darf. Ta war also gnter Nal teuer, bis endlich ein kluger Kopf auf einen rettenden Gedanken verfiel. Die Grenze zwischen der Union und Mexiko länft nämlich u. a. mitten durch den Nio Grande, der an einer Stelle in El Paso von einer Brücke über-spannt ist, auf der also beide Staaten .hohe its rechte haben. Um dorthin zu kommen, braucht Tast dil' Union und Diaz Mexiko nicht zu verlassen und dort wird dann im Spätsommer anch die Begegnung der beiden Staatsoberhäupter stattfinden. Gewiß ein un> gewöhnlicher Tresspnnkt! Man darf gespannt daranf sein, wie die „getreuen Völker" der beiden Präsidenten nnd wie sich vor allen Dingen die unvermeidlichen Preßverlreter mit den etwas eigenartigen Verhältnissen bei dieser Begegnung abfinden werden. Amerika aber lann sich srenen, es hält wieder einmal den Rekord in Ungewöhnlichteilen! — sDer boxende Millionär.) Eine echt amerila-nische Szene hat sich an einem der lebten Tage früh» morgens in Washington abgespielt, wo der bekannte Ehieagoer Millionär Dr. Joses Leiter kurz vor der Abfahrt eines Eisenbahnzuges mit dem Kondukteur eines Pullniait»Wagens eine regelrechte Noxerei ver» anstallele, die von beiden Parteien mit tödlichem Ernste geführt wurde. Der Eisenbahnzug, dessen Ziel Newyorl war, sollte gerade Washington verlassen, als Mr. Leiter »nd jeine Gattin ankamen und sich schnell noch zwci Plätze sicherten. Der Schaffner wechselte einige Worte mit Mr. Leiter; der Millionär fühlte sich offenbar ge> reizt und wenigen heftigen Worten folgte sofort ein sehr lebhafter Austausch von Handgreiflichleiten, dir gerade nicht von der allcrzarlesten Sorte waren. Veide Männer waren im Nu in einen regelrechten Faust' lamps verstrickt und alle Versuche, sie wieder ausein-anderzubriugen, erwiesen sich vorerst als erfolglos. Schließlich aber wurde dem Kampfe durch einen schein» bar sehr energischen jungen Mann, der Mr. Leiter einen wuchtigen Schlag hinter das Ohr versetzte, zu einem jähen Ende gebracht. Die Behörden lehnten es dann später ab, sich mit dem Fall, der ihnen vorgelraa/n wnrde, zn befassen, nnd zwar ans dein sehr e'insachl'N Grunde, weil „doch leiner von den beiden Kämpfer» dem anderen etwas vorznwersen habe". ^ Mn arbeitsloser Tolcnqräber.j Die Gesund« heilsverhältniffe i» Istrien sind hener derart günsln'!, oaß die Gemeinde Parenzo sich veranlaßt gesehen hat, dem dortigen Totengräber eine ansehnliche Remnuera' tion zn bewilligen. Der Mann soll aus diese Weise für den VerdiensteiUgang entschädigt werden, den er dadurch erleidet, daß sich dort niemand zum Sterben entschließt- Aus Eifersucht. Roman von Max Hossmann. (22. Fortsetzung.) ,Nachbllick nerbu'en.) „Erlauben Sie! Ihre Macht darf durchaus nicht unterschätzt werden; denn sie machen doch tatsächlich die öffentliche Meinung und können mit Leichtigkeit einen Menschen ins Unglück stürzen, ebenso wie sie ihn bei anderen Gelegenheiten bis über die Wolken erheben können. Und ich habe meine sicheren Anzeichen, daß. die Polizei diesen Fingerzcichcn durchaus nicht steptisch gegenüber steht. Sie müssen nämlich wissen, meine Herren, daß dieser Dr. Waldow ein lieber junger Freund voll mir ist. Bald nachdem er sich hier niedergelassen hatte, hat er meine schwer erkrankte Frau, die von Autoritäten bereits aufgegeben war, durch seine geradezu aufopfernde Behandlung voll dem Tode errettet und verkehrt seitdem ständig ill meinem Hause. Ich habe ihn durch nnd durch als Ehrenmann kennen und schätzen gelernt und müßte darüber lacheil, ihn mit dieser Tat in Verbindung zu bringen, wenn es nicht so furchtbar traurig und von so folgenschwerer Bedeutung für seinen Beruf wäre." „Sie haben Familie, Herr Iustizrat?" fragte der Kommissär wie nebenbei. „Nur eine Tochter." „In welchem Alter ist sie, wenn ich fragen darf?" „Sie stehr jetzt im einundzwanzigstcn Jahr —" Der Kommissär nickte. „Hm!" ' „Ich kann mir denken, was Sie vermuten", sagte der Iustizrat rasch, „und will deshalb anch gar kein Hehl daraus machen, daß ich es nicht ungern gesehen hätte, wenn sich die beiden jungen diente ernstlich für einander interessiert hätten. In der letzten Zeit schien mir leider eine kleine Entfremdung zwischen ihuen eingetreten zu sein." Der Kommissär wurde sehr aufmerksam. „Seit wann ungefähr?" „Seit einigen Monaten." „Seitdem Dr. Waldow den Ncgicrungsrat behandelte?" „Ungefähr seitdem." „Und haben Sie nie mit Ihrem Fräulein Tochter darüber gesprocheil, welchen Grund diese — wie soll ich sagen? — Verstimmung zwischen den beiden jungen Leuten hatte?" „O doch! Ich habe sie direkt gefragt, aber es war nichts aus ihr herauszubekommen, sie leugnete sogar die Verstimmung." „Und Sie selbst haben sich keine besonderen Gedanken darüber gemacht?" „Wenn ich' es Ihnen offeil gestehen soll, so muß ich allerdings sagen, daß ich das veränderte Verhalten der beiden zueiuander mit der Tätigkeit des Doktors im Hause Marleben in Verbindung gebracht habe. Die Frau Ncgierungsrat — bitte um Entschuldigung, Herr v. Marleben, aber ich berichte Tatsachen! — Frau Regierungsrat von Marleben war, luas man als eine kalte Schönheit zu bezeichnen Pflegt. In ihrem ganzeil Benehmen lag immer eine berechnende Zurückhaltung, und eine solche Dame ist natürlich bei ihren Milschwesteru nicht beliebt. Sie hatten ihr unter sich den Veiumuen ,Eirce' gegeben. Trotzdem wurde sie vou manchen Männern — natürlich in allen Ehren — geradezu umschwärmt, und so konnte ich es mir wohl denkeN' daß es meiner Tochter nicht angenehm war, wenn Dr. Waldow nun als Arzt öfter in dieses Haus kam." „Noch dazu", fügte Weide, der durch diese Aufklärungen befriedigt zu sein schien, hinzu, „noch dazu, da dies auf Wunsch der Frau Negierungsrat selbst geschah, wie mir seine Wirtschafterin, die treffliche Frau Schulze, gestanden hat." „Das war doch wohl selbstverständlich", versetzte der Iustizrat. „Uud sie hat doch jedenfalls im Einvernehmen mit ihrem Gemahl gehandelt, als Dr. Waldow zu seinem Arzt erkoren wurde." „Dann war sie aber vermutlich der leitende Geist bei dieser Wahl. Denn sie kannte ja den Doktor schon von früher her." „Wer sagt das?" „Niemand! Aber ich muß es daraus schließe^ daß bei ihm eine Photographie der Frau v. M"r-leben gefnnden wurde, die, wie wir durch Nani' frage bei dem betreffenden Photographen fcstgcstelu haben, bereits fünf Jahre alt ist, also aus ihrer Mädchenzcit stammt. Er kann da? Bild doch '"" von ihr selbst erhalten haben." „Hat er sich noch nicht darüber geäußert?" Laibacher Zeitung Nr. 166. 1503 24. Juli 1909. — l„Scnben Sie mir sofort den neuen Neichtz. tanzler!") Mit einem Telegramm dieses Inhaltes er. schien, wie die „leipziger Neuesten Nachrichten" lie-richten, diesertage ein Herr am Schalter des leipziger Telegraphenamtes. Der diensttuendc Beamte stutzte r>neu Augenblick ob der sonderbaren Depesche und ging ^anu zu seinem Vorgesetzten. Dieser fragte nun den Ausgeber der Depesche, was das heißen solle, wohl in der Meinung, einen Geisteskranken vor sich zu haben. »Sehr einfach," erwiderte der Aufgeber des Tele» ssrammes: „Ich bin der Mimiker ^ran<'ois Rivuli voni Knstallpalasttheater, meiu Perückenlieferailt in Perlin joll mir sofort Perücke nnd Vart seuden. Neides habe >ch bereits bestellt, da ich Bethmann-Hollweg meinem Repertoire eiuverleibcu will." — sKüchcnqcheimnissc.j Wirtin: „To ssathi, 's Kalbfleisch nnd 'S Schweinerne is weich- jetzt inachu S' in an' Tegerl a' Soß mit gelbe Rüb'n und Petersil, und in an' ander'n Tegerl machn S' a' Einbreiinsoß, und an Paprika richtn S' her und kartusfelschnitz! -Und Sic, Rosi, schreib'n d' Speistart'u; Kalbfleisch gedunstet, Kalbsrikaudeau, Kalbsschäuferl, ^rühlingsbruft, Kalbsbrust i. In Napoleon, Ungarisches Gulasch,'Pichel-feiner, saures Schweinefleisch, Schweinsbraten aus ^iildbletarl, Schweinsragout, gedünstetes Schweine» fleisch, Schweinslarree mit jungen (Gemüsen." — lVerdächtiq.j Herr lim Eisenbahnznge): Wie ist °>es Unglück geschehen? Schaffner- Jemand hat die "utleine gebogen uud den Zug zum Halten gebracht, >md da ist der Schnellzug in uus hineingefahren. Es ^>rd si,,^ Stunden dauern, bis die Strecke so weil geräumt ist, daß wir weiterfahren lönnen. — Herr: ^üns Stunden! Himmel! Ich wollte mich heule der» Giraten! — Schaffner sein verheirateter Mann, streng): Hören Sie mal, sind Sie etwa derjenige, der deu Zug sum Halten gebracht hat? LolaI- und Provinzial-Nachrichteu. Einige Beiträge zur Niederlage Katzianrrs bei Esscg 1537. Von Ar. K. (Fortsetzung. ^ Deshalb verlangten sowohl diese als auch die ^Ncrreicher nud Vöhmeu, welche beiln Baiser heftige 'na^en erhoben, daß er eine Versammlung einberufe '"'d den Grund der Niederlage untersuche. Diese Per->"Mmlung berief der Kaiser, von Zorn nnd furcht heftig "lMssrn, nach Krems in Österreich. Dorthin fuhr er ^ dem Schiffe ans Innsbruck: cr stellte allen, die ans /r Schlacht entflohen uud sich in ihren Vurgen ver» .,?^ru, da sie den Zorn und die Rache ihrer Herren Achteten, Geleitbriefe aus und rief sie vor Gericht, ^'ew vertrauten ihrer guten Sache und erschienen, ^ s'r in die angeborene Milde des Kaisers ihr volles ^?^"ueu setzten, am ^este Allerheiligen des Ial)reS li>s >.' ^^''' ^'^'^ Provinz wurden auserlesene Richter ^ aden, verehrt wegen ihres Alters und ihres achtnug. feienden Bebens, bekannt als unparteiische Richter " !f'»e, die vor Gericht standen. Diese untersuchte» lMltig die Sachlage, hörten hauptsächlich die Enl-^Milen a,,. Die ganze Schuld wurde aus katziauer, da^ ^s" "bersten Feldherrn geschoben, der uicht nur ^'. 'l),n anvertraute Heer, ohne Kundschaften einzu-wnl^'!' '^ ^"^ ^""d f^'führt, sondern auch mit unge» dl>s- ^" Drohungen die Hungersnot sriiher vor» hatt ^ ^^'^ "''' ^' ^Usächlill, die Soldaten gefühlt .^k"' und heimlich linkische Voten, ohne die übrigen e»^l^ s heranzuziehen, angehört u»d eullassen uud üer ! >. ^'»vol,i der Raize Paul Wacki und andere Män-^ "ernüilstig.'i.' Vorschläge gemacht nnd die Niederlage schp "^'"- ^'^ sind gespannt darallf und wün-blifs ^ - ^"^ ^ "^ ^'"^ l^'s^rhen könne, klugen-f! , ^'u) liegt er näinlich an einein schlveren ^"?^ ^"^u also tatsächlich den Dotior ernsthaft ^rdachi?" fragte Fritz ungläubig. Rcid ^"^ nnissen lvir immer haben", verfehle h'n^, ' /" entschuldigende!!, Ton. „Aber ich muß nalle ' ' "'^''^' '^"^'n, das; ich selber in diesem cme ^nnz andere Spur verfolge." l^hM ^^'^^' '^ '-'"'^" l'^lUe der Iustizrat über d '^ ^'^' ^'^ ""5 ^^' ^lsche Diakonissin führt, '^ Sie Herr v. Marleben noch aufklären wird." llUNl/5" ^^ ""a' Ihre Kollegen dieser Meide^ s'^^rdings nicht. Herr von Vardetow beson-seine <" 'l!^ ")"higteit daran fest, daft Dr. Waldow Un.« ,?""° ^"bei ini Tpiele gehabt haben müsse. l>Nn '/"n üi„^ ^ ^,^^ eigentlich nicht verdenlen-, ^'Nmde ', ^" "^^' lll'N'esen, der diese Spur auf- ttlitz"^'"' ^ch eigentlich ganz zufällig!" hielt ihn, Mlf5"f^"6'st Nlcich. 3luch der Zufall wiro bei un^ ^Frgsaltigste berücksichtigt." sich n^/'"^'^'^^ ^'"^' '"nen Kollegen und lies; !'- Nard f""""^"' bM' zwischen ihn, und Herrn 1>"Nd ^>lMv jchon lange eine Nebenbuhlerschaft t>e-ahniich > '^/ emiger ^cit zu ehrgeiziger Eifersucht. ^ "rr bei cincm Wettrennen, entbrannt war. lIortsehnng solgt.) prophezeit hatten, diese nicht angehört, sondern sie so. gar mit Schimpsworten verschmäht habe. Deshalb wurde Kahiauer öffentlich und einstimmig verurteilt uud es wurde ihm besohlen, beim Kaiser um seine Begnadigung zu bitten; er wurde nun iu Gewahrsam gelegt nnd auf einem Schiffe nach Wien gebracht und hier ini lönig. lichen Paläste einem gewissen Apfallrer als seinem Anfsichtsorgan zur sorgfältigen Bewachung übergeben. Als er dort wenige Wochen in freiem Gewahrsam gehalten wurde, sann er aus l^ist: er hatte unter seinem Bette heimlich nachts den Fußboden durchbrochen, anßer. dem traf er mit seiner Geliebten, der Witwe des Gra. fen ^ranz von Poßing, die Verabredung, sie möge ihm zu einer bestimmten Stunde das schnellste Pferd bis zu deu Burgmauern schicken, welches ihn später gemäß seinen Vorbereitungen aufnehmen, während ihm ein Diener iu ^rauenlleidern Dienste leisten sollte. Des Nachts überstieg er die Mauern mit Hilfe eines daran befestigten Seiles und, indem ihm der Reiter als ^üh. rer folgte, ohne daß jemand davon wußte, entkam er aus dem Gefängniffe und entfloh nach Kroatien zu feiuem alteil freunde, wie es ihm schien, dem treueu Grasen Zrinjsli. Hier wurde Kalauer, weil jener wußte, daß er vom Kaiser geächtet sei, gegen jedes Recht der Gastsrenndschast ermordet uud erlangte so jenes Lebensende, welches fast alle Tyranneil und Bluts, menschen erwartet. lHin bestimmtes Gerücht berichtet, er habe sehr viele Soldateu, da er seinen Zorn selbst bei geringfügigeu An. lassen nicht zu zügeln vermochte, aus welche Angaben immerhin, einfach in den Tag hinein, mit gezücktem Schwerte getötet, obwohl er sonst uud besonders anfangs in Ungarn tapfer und treu gelämpft und nach Nieder-mehelung der feinde viele Siege über den Gegenlönig Johann Weivoda nicht ohne allgemeines 5iob davon» getragen halte. Einige berichten: jene Gräfin, von der obeu die Rede war, seine Geliebte, habe ihm durch einen als Weib verkleideten Burschen die Werkzeuge, mit welchen er den Fußboden ausgehöhlt hatte, heimlich geschickt uud eiue sehr große Anzahl von Pferden auf der nnweg. sameu Reise zur Verfügung gestellt; so konnte er, durch die Ausdauer und deu hänsigen Wechsel der Pferde dcwongeschleppl, was bei der öffentlichen Post zu ge-schehen Pflegt, nnd indem ihm treue Diener hilfreich zur Seite standen, früher eine bedeutende Anzahl vou Meile» zurücklegen, als das geringste von seiner flucht im königlichen Paläste verlautete. Deshalb ließ der Kaiser den Palastlommandauten, vou dem das Gerücht ging, obwohl er ganz nnd gar nichts davon wußte, wegen seiner Sorglosigkeit ergreisen und schickte ihn iu die Verbannung, die Wachleute samt ihrem Ausührer aber wurden eingekerkert. So endigte dieser traurige Kriegszug, der gemäß unserer Erzählung im Sommer des Jahres 1537 vom ruhmvollen Kaiser Ferdinand gegen die Türken unter, noiumen wnrde. Weil diese Geschichte von meinem Vor» ganger Velins Ursinus, der in, nächsten Jahre starb, vernachlässigt wurde, so wollte ich sie ganz genau erzäh. !eu, wie sie nur absshnillweise Auersperger, Welker, Wilhelm Volcherstorser nud der franke Christoph Hcp° pelins erzählten, die in jener Niederlage gefangen ge-uonimen, dann aber, losgekauft, wohlbehalten nach Dslerreich zurückgekehrt waren. II. Die von der uugarischen Akademie Heransgegebene Sammlung: ,/l'<"'l<'>k ^In^.vurkori t<',,-<<'»<'Ilni li-<".K i^i-l^K-UrH", in welcher die aus ungarische Geschichte bezüglichen Ab» schnitte aus den Werken der türki>cheii Geschichtschrei, ber in ungarischer Nbersehnng der weiten Öffentlichkeit belannt gegeben werden. Vou dieser Abteilung erschien der erste Band in Budapest 1833, der zweite Band 1896. Die Niederlage Kcchianers bei Esseg beschriebeil auch einige türkische Historiker, die im zweiten Bande dieser Abteilung auszugsweise überseht sind, und zwar ^nlsi Pascha, ^erdi, Mustafa D>elalsade nud Kalib Mohammed saim. — ^utsi Pascha Nr. 3) besitzen wir eiue Darstellung der geschichtlichen Ereignisse aus der Zeit des Sultans Solimans II. vom Beginne seiner Regiernng bis zum Jahre 1542 sTarich-i.sahib.i lannn snltan Sulejmanj. ^ Das Geschichlswerk des Mustafa D^elalsade «Nr. 4j, geuaunl „Tabalal.ul-memalik ve dered^at.nl'Mesalil", d. h. „Die Klassen der Bänder und Stnsen der Straßen", behandelt die türkische Geschichte bis zum Jahre 1567. — Katib Mohammed saim v<'rfaßle iiu Iahrc 1574 D^ami-et-tevarich lder Sammler der Geschichten), welcher die türkische Geschichte bis zum Tode Mu-rads NI. umfaßt. Alle diese türkischen Geschichtschreiber bestätigen die schon von den christlichen Quellen gerügten Mängel in der Kriegsführnng Katzialicrs, der von den Türken Koi'iail genannt wird; es wird auch vou ihnen der Proviantmangel uud die Hungersnot, die durch sort-währende Regengüsse bewirkte Nnwegsamkeit der Stra-ßen, die ^lncht KGiauers und das Preisgeben des giößten Teiles seiner Truppen sowie die dadurch ein. getretene Disziplinlosilileil, Verwirrung nnd Nieder-geschlagenheit beim ^ußvolke als die Ursache der voll. ständigen Niederlage des christlichen Heeres geschildert. Schon früher übersetzte Thury die anf Ungarn bezughabeuden Stellen aus dein Geschichiswerke des Pe^e'vi er K a i fer hat dem LandeSgerichtSrale und Nezirksgerichtsvorsteher Leopold ^ ii 5 e k in Adelsberg uud dem ^audesgerichls-rate Anton Morocutti in Marburg den Titel nnd Charakter eines Oberlandesgerichtsrates verliehen. " e kom-missionelle ^okalvelHandlung unter Intervention eines TlaalsbaulechnikerS der k. k. Laudesreg.eruug an Ort nnd Slelle statt. -^- — e der Slovenee" meldet, in der Umgebung von Sittich be. merkt. Der durch Mrzlo Pol je gegen Muljava fließende Bach ist nämlich auf einmal verschwunden und im Nette l'Uistand eiue Öffnung, die das ganze Wasser aufsaugt. Unterirdisch muß sich eiue große Höhle befinden. Sie wurde bereits bis zu einer Tiefe von 7 Metern unter, sucht; dort aber spaltet sie sich in zwei Teile. ' Jetzt Aulona odrr Valona. Laibacher Zeitung Nr. 166. 1504 24. Juli. 1909. — tungskursj mit in der Tischlerei, Schnitzerei und Drechslerei, der Fach-abteilung für Möbel» nnd Nautischlerei mit drei Klaffen lIahreslurseuj und dem Kurse für Hospitanten der Hansindustrie und für Wanderunterricht' li) die allge-meine gewerbliche Fortbildungsschule; <:) den offenen Zeichensaal für Meister, Gehilfen und Erwachsene- richtsbezirtes Idria» l'eranstaltele am' 18. d. M. eine össenlliche Efsektenlombola, die dem Vereine einen Rein-erlös von über 1050 K eintrug. Allen jenen, die zu diesem Erfolge ihr Scherslein beistenerten, spricht der Verein seinen wärmsten Dank aus, namentlich der l. l. Bergdirektion in Idria, welche die znr Veranslnllnug nötige Tribüne unentgeltlich herstellen ließ, weiters dem „7)l>1l4v^I«> l>i-!,li!l> " in Idria für die be» reiiluilligc Überlassung der erforderlichen Tombolarequi-siten, ferner dem mit dem Arrangement der Tombola betrauten besonderen Komitee, und zwar den Damen s. l. Lehrerinne» M. R n p n i k nnd M. S o u v a'i sowie den Herreil k. k. Gerichlsossizial N. Bäbler. Professor M. Pirc und speziell dem t. l. Lehrer A. >; ci b e c, der sich um das volle Gelingen der Veranslal-lung und den glänzenden finanziellen Erfolg die meisten Verdienste erworben hat, schließlich dem Herrn Paul Straus als Vertreter der t. l. Finanzwache sür das freundliche dienstliche Entgegenkommen. - lPreisoerhältnisse auf größeren Nindermärkten in Krain im Monate Juni.j Nuch amtlichen Berichten betrug der Durchschnittspreis sür 100 Kilogramm Le» bendgewicht auf den Rindermärllen im politischen Be< zirte Adelsberg für Maswchsen 76 l<, für Halbfelle Och« scn 68 bis 70 lv, für magere Ochsen 60 bis 64 K; im polilischeu Bezirke Gollschee für Mastochsen 78 K, für hcill'sette Ochse» 70 X, für magere Ochsen 64 l<; im pollllschen Bezirke Gnrlseld fnr Maflochsen 74 bis 78 X, für halbfette Ochsen 64 bis 68 K, für magere Ochsen 62 bis 64 1<; im politischen Bezirke Kraiilburss für Mastochsen 70 bis 8« K, für halbfette Ochsen 6" bis 68 l<, für magere Ochsen 54 bis 62 l<; im politi» schen Bezirke Littäi für Mastochsen 70 bis 74 K, sil'r halbfette Ochsen 62 bis 70 X, sür magere Ochseil 56 bis 60 X; im politischen Bezirke Loilsch für halbfette Ochsen 66 bis 68 15, für magere Ochsen 60 bis 62 1<; im politischen Bezirke Rudolfswert für Mastochsen 8l1 bis 84 K, sür Halbfelle Ochsen 64 bis 68 X, für magere Ochsen 52 bis 60 I<; im politischen Bezirke Stein für halbfette Ochsen 72 K, für magere Ochse, 66 l< und im politischen Bezirke Tscheruembl sür halbfette ^chseu 80 l<, für magere Ochsen 52 bis 60 K. — lDic Hundötage.j Gesteril um 2 Uhr 6 Mi»-nachmittags trat die Sonne ill das Zeichen des Löwen-Die Hundstage haben begonnen. Sie haben diesen Namen erhallen von dem Huudsstern, den, hell glän« zolden Sirius, der nur 31 Tage wie eine zweite Sonne unseren Erdball beleuchtet. Erst mit dem 23. August cireichen sie ihr Ende. ' l-Hundekontumaz im Aezirkc Nudolfswcrt.j W" man nns mitteilt, hat die l. k., Landesregierung f'" Kram die k. l. Vezirkshauptmannschcift in Rudolfswert in Berücksichtigung der angeführten Umstände ermäch' tigl, die Hundelontilmaz in Gerichtsbezirte Rudolfs' wert, sofern daselbst leiue weiteren Wulsälle auftreten, m,t Ende Juli aufzuheben. —r. ^ lVom .Kincmatographen-llnternehmen Ideal' Path5.j Wil» in den Sommermonaten des Vorjahres, I" finden seit einigen Tagen auch heuer im Hofe des Hotels „Stadt Wien" regelmäßige sine»ialograph>s<^' Vorstellungen im Freien statt, die sich eines regen Interesses erfreuen. Visher konnten hiemit nur Ver' suche unternommen werden, die durch die mehr »der miuder konsequente Temperatnrabnormitäl ganz »der zum Teile erfolglos blieben. Die Lichtbilder,' Produkte der Weltsirma Pathä, sind von plastischer Schärfe, s!«'"' mersrei und bieten auch kolorierte Pi<">cen in reich!i"^ Anzahl. Das Unternehmen hat Vorsorge gelrossen, dap in Hinkunft an allen Dienstagen und Samstagen d>e Konzertlapclle oer „Slov. Philharmonie", die berel's grstern ihr Programm absolvierte, bei den VorstellnN' geil mitwirken wird. — Das Unternehmen Pathü "' der Wiener Straße wird mehrere Restaurierungen es' fahren und bleibt von, kommenden Montag an b>-1. September geschlossen. — lDas vollständige Orchester der Slovenish" Philharmonie) konzertiert henle unter Leituug des vow Urlaube aus Prag zurückgekehrten Herrn Kapellmeist"^ Tal ich im Hotel „Tivuli" jSchweizerhaus). Anfa"» lim 5 Uhr nachmittags. Eintritt frei. Laibacher Zeitung Nr. 166. 1505 24. Juli 1909. " lltzzcssc.j In einem Gasllolale am Krakauer Damm tam es Mischen einem allen Vaganten nnd einem Taglöhner zu einem Wortwechsel, der in eine Nanserei ausartete, wobei der Vagant dem Taglöhner mit einem uffenen Taschenmesser eine Stichwunde an der linken Hand beibrachte. Der Taglöhner versetzte dem Vaganten einen tüchtigen Stockhieb über den Kops und verletzte ihn an der linken Stirnseite. ^ Aus der ^astenstrahe gerieten z>vei Knechte wegen des Answeichens ihrer fuhrwerke in einen Streit und schlugen dann so lange mit den Peitscl^en auseinander lus, bis der eine .ins b^r Nase blutete und am linlen lHllboge» eine leichte Verletzung erlitt. ~ An der Landnngsstelle an der Tirnauer Lände badete gestern nachmittags im ^iaibach. flusse ein betrunkener Arbeiter, der die Passanten be-schimpfte. Er wurde verhaftet. * jGntwichcn.j Der aus Laibach eutwichene sch>vach. slnnige Greis Markus Vervi^ar wurde gestern vorm it» laas durch eine Gendarmeriepatronille in einem Walde ucichst Iggdurs aufgegriffen und znr hiesigen Sicher» heitsbehörde gebracht, die dessen Abgabe an die Beob. achtunqsabteilung des Krankenhauses veranlaßte. * lOpferstockbiebe.) In der Nacht aus den 21. d. M. yaben uubelannte Diebe den iu der Kapelle zu Gleinitz befindlichen Oftferstuck aufzubr^ien versucht. Die Täter sullen verscheucht worden sein. * Mn Fahrrad entführt.) (Nestern nachmittags wurde dV'm ^inanzbeamten Paul kimene sein vor dein >U>stizpalais stehen gelassenes Fahrrad entführt. Das ^ehilel ist tin Waffenrad mit ^reilaus, schwarz lackiert, ^>il ausgebessertem Mantel am Vorderrads und gebro. chener Brem^vorrichlnng. ^ lVin herrenloses Fuhrwerk.) Vorgestern nachmit» 'aO hielt ein Sicherheitswachmann beim Hauptpostamte rul herrenloses, mit zwei Pferden bespanntes fuhrwerk A'- Die Pferde »varen, des Wartens müde, einem Anecht, dl'r sich längere Zeit in einen, Laden an der Wiener Straße aushielt, durchgegangen. Theatre, Kunst und Literatur. ^ °u zur Ausführung gelangen. — 10 ^^ zur Ausführung: Ki^'l i„ n<»i>. tt». I,isll,>-^.'^'"' vou Ioh. Schweitzer, Graduale ^on^titul-« <>t.^ ^llnci^.^ w„, ^,^ ^oerster, Ofserlorium In , i,, " "um vou Dau. ^ajgelj. In der Ktadtpfarrkirche Kt. Jakob. ^. ^onntNss den 2'). ^«li <,V)eil. Ialobus, Apostel» UN, -^.'^ Uhr Hoc!)aml: .>li^ü >>> l,"!><>,'<^>! l>' ^„ril,' '^n!^ i„ ,)_„,..,, s,^ gcinifchlen Chor mit Inslr». ^'"l- und Orgelbegleitnng von Max, ^ille, wra-^ss < ^"U«litu! <;u>l 1,1-ii!«.!!!».'« von Ant. ^oersler, ^ll^lliriunl 1,i onlln',» <«>!-,!,!» von Moritz Vrosig. Geschäflszeitung. ^.> ^^l»rbqrcnzm»stcr für die ncueinqcjnhrtlll Atl'it. ^an^ l ^ ^ '"^ ^ -^'l'ichsl'riegsminist'erinm teilt der ^arl ""b (^ewerbelammer in Laibach mit, daf; ^^reiizmuster des Stoffes der neueingesührle» ^at,s f '^l'ithusen von de» Uniformiernngsanftallen, devot n/' "'^ »u'lftigen ^nlerefsenten beim Montnr-1 Kl' ^ '" ^'"' l^ai,erebersdorf) zum Preise von säugen »verde» lönnen. zriinc^ lOffeltnnc'schreibnn.q.) Das k. und k. Artillerie-la„,,n ',^ '" ^'"" >",U der Handels- und bewerbe schirr,? '" ^aibach mit, daß die Lieferung von Ne-jortl'i,. ^^'lall. !",'d Holzsorlen, Werlzengen, Papier, gei, s^^ll'rde.eguifiten, Kanzlei» und Schnleinrichtnn-^»en ^>>^'"', ^'^'uchtnngserfordernissen und verschie-^'iil l,. ^^'^'ialien im ,^onsurrenzwege zn vergeben brim.,s- ^'l' 5ff"'le sind bis längstens N. Angnst Ne>, ^'^" Depul einzubringen. Die Offerlbehelfe lon- ^'M'i, ?" !^»aunten Arlilleriezeugsdepol käuflich be-^^^ werden. Telegramme k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Zur Hclmua. dcs Frcmdcuvcrkclirs. ^rbcit^'!' ."'^ ^'l'- ^"' Minister für v,,(»..,..,. "'lhalk> >k ' "" ^'^ ^indesstellen einen Erlaft gerichtet, ^ns; da^ ^v''^' "'^' ""' Anordnungen zn dem Zwecke, ^ersümn... '!"^"'^"l" N" "ssentliche Arbeiten bei de^ ' "'' »>'er i)ie für den Fremdenverkehr bestimmten Mittel daraus Einfluß nehmen könne, das; die Schaf» fuug von Einrichtungen zur Hebung des Hremdenver-kehrs nach einem zweckmäßigen System erfolge. Zum Einbruch in die Kathedrale von Capodistria. Trieft, 23. Juli. Die Polizei verhaftete heule vier Individuen, die uuter dem Verdachte stehen, den Kirchen, raub i» (5aftodistria verübt zu haben. In der Wohnung eiues der Verhafteten wnroen ein vergoldetes silbernes 5trenz nnd ein Kruzifix gefunden. Sämtliche Verhaf' tele wurden dem Bezirksgerichte vo» Capodistria über» stellt. Viscnbahnunfällc. Nuttla, 28. Juli. Zwischen den Stationen Tnran und Nralovan der Mascha».Oderberger Nai)n stürzte cin Teil des Tnnnels ein und begrub einen Eisenbahn-zng. Ein nach Kaschan abgefahrener Perfonenzug bra«,1)le sämtliche Passagiere zurück. Ein Hilsszug mit Arbeitern ist abgefahren. Nllbapest, 23. Juli. Die Direktion der ttaschau-Oderberger Nahn teilt über den Eiseubahnnnfall in Nultla folgendes mit: Ein den Tunnel passierender Zug beschädigte die Telegraphenleitung und streifte die Tunnelwand. Arbeiter grubcu deu Schutt weg und machten die Strecke frei. Die Züge verkehren nunmehr unbehindert. Verletzt wurde niemand. Die Krctllfrage. Ks«sta«tinopel, 23. Juli. Die Antwort der Pforte auf die Note betreffs Kreta wurde gesleru abends den Botschaften der Schutzmächte übergeben. Die Pforte er-klärt darin, die Versicheruugen der Mächte über die Wahrung der Hoheitsrechte des Sultans, fowie >>er Nechle der Mohammedaner znr Kenntnis zu nehmen, und spricht die Überzeugung aus, daß damit auch die Bürgerrechte der Mohammedaner gemeint sind. Die Pforte erblickt die einzige Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten in der Schaffung einer Aiirm der Auto. »omie für die Insel, erklärt aber den heutigen Status quo als eiue Verletzung der Suuveräuitälsrechle des Sultans und des Völkerrechtes. Die Einmischung eines dritten Staates in die Verwaltung der Insel könne nicht n«hr geduldet werden. Nur wenn diese nnfhöre, könne die Pforte für ein antonomes Regime anf der Infel aus Grund ihrer Sonveränitälsrechle eintreten. Zusammcubrnch eines Neubaues. Petersburg, 23. Juli. Heule früh slürzle in der Rasiev5lajastraße ein fünfstöckiger Neubau ein. Zwan-zig Personen sollen hiebei ums Leben gekommen sein. 4(» Arbeiter werden vermißt. Der drohende Einsturz des NaM'lirlm,!!,''- unterbrach die NettungSarbeiten. Persien. Petersburg, 23. Juli. „Novoje Vrem>a" bringt aus Teheran ein Telegramm über drohende neue Un-ruhen. .Der Emir Mosacham habe aus Snltanabad 3<>l»l» Flinten und einige Geschütze geraubt und die Berge bei Teheran besetzt. Bei Schahbad, der ersten Station ans der russischen Strecke nach Teheran, seien Nationalisten von Revolutionären überfallen worden. Es soll ans beiden Seilen Tote nnd Verwundete gegeben haben. Dcr Orkan in Texas. London, 23. Juli. Der i^rtan, der, »vie Millwoch ans Galveslon gemeldet worden ist, in Teras wütete, hat anch in .^onslon große Verheerungen angerichtet. Die telegraphische Verbindung der Stadt mit der Außenwelt ist zerstört. Wie bekannl wird, sind min-destens 18 Personen getötet nnd 2l> schwer verletzt »vor-den. Der angerichtete Schaden beträgt über eine Million Dollar. Vecantwortlichcr Redakteur: Anton Funtel. Verstorbene. Im Zivilspitalc: ?lm 81. Juli. Johann Pivl, Arbeiter, 62 I,, Tuber» lulose. ?I m 2 2. Juli. Theresia Mocilnilar, Keuschlersa.attin, 4« I.. Tnbfrlulosc. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehvhe 3(16 2 m. Mittl. Luftdruck 736 tt mm. "? «>L ß^^ 3^, be« Himmel« ^ 3^ „.. '2 Ü. N. ^34 9 28 U VW. mäM heiter ^' 9 U. Ab. 735'! 21'6 SO. schwach » 24.> 7 U. F. 734 1>'18 »NO. schwach ' » ^0-'(> Das Tassesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 22'4°, Normale I!>'!>«. ^BK IC%m)m'* ersten Ranges und als ^ KÄ |?l Hoi I w a:::; c P r'r.gcn riic Leiden der «f i^J^1'Älhniün(;3oro3ne»»Magens mrf de;-Blase bestens tmnMiicn 5 Hauptdepot in Lalbaoh: Miohael Kattner. Die beste Schreihmaschine der Gegenwart ist anerkannt die (2486) 5 Modell V hat 28 Tasten und 84 Schriftzeichen Modell VI hat 32 Tasten und 96 Schriftzeichen\ Oliver- Maschine mit sofort sichtbarer Schrift, Linier- und Rastriervorrichtung, Tabulator etc. ' Kataloge versendet auf Wunsch gratis und\frankoßie Generalvertretung für den Suden der Monarchie Laibach, Miklosicstraße 20, wo die Olivermaschine jederzeit besichtigt und vorgeführt werden kann. -Bester Erfrischnngstnink * pffl Perlende Kohlensäure, Ja fefU leicht verdaulich, den *£ m. Wl gtnxen Organismus ' I « t^äl belebend. Niederlage bei den U er reu Mlohael Kastner, Peter Laasnlk und A. Šarabon in Laibaoh. (12O!M Eloktroradiograph „Ideal" (im Hotel „Stadt Wen"). ^xogTÄinzn (J 935) vom 24. bis zum 27. Juli: 1.) Wie man Akrobat wird ikomitjdi). — 2.) Faschings-umzug (Naturaufnahme). — 8.) Das Verbrechen des jungen Arztes (Kunstlihn, Drama). — 4.) FoIrcu einer Karambolage (komisch). — o.) Dor Ungetreue (Drama, koloriert). — ß.) Lehmann als Verlobter (sehr komisch). twii(lJinit$i SXXLEHNEKS*JnaTÜRL1CHES BITTERWASSER f Mild abführende Wirkung.Vorzüglich Gegen *¦* Constipation.GestdrteVerdauung.Congestionen.etc. Steinkohlenterrain großartig, au der kraiiiiscli - kroatischen Grenze gelegen, ist ]n-(jiswjrt f^** zu verkaufen. "^PV Näheres zu erfragen: Laibach., Tabaktrafik, Stritargasse 9. I Billig-»te« Lot! Türkenlos. I Ziehung 1. Auyn«t. I Haupttreffer 600.000,300.000 Francs I (tjmc Ahziitf. I I 6 Ziehungren Jahrlioh I I Zielinngslistfii gratis und franko. I I ] los iD 38 Munalsraien b K 6'-. I Aiser Wecliselliaus Paul Bjehavy Wien, IX., AUerstraße Nr. 22. Ältestes Wechselliaus am (irnnd. I Laibacher Zeitung Nr. 166. 1506 24. Juli 1909. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 23. Juli !909. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenmährung, Die Notierung sämtlicher Nltien und der ,,Diversen Lose" versteht sich per Stü«! Oeld Warr Allgemeine Staats» schuld. Einheitliche Rente: z°. lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-Nov.) per K«,,se . , 9« 9« t« detto !«b-?5 l»«O«r .. «00 fl. 4°/,,«1 - «?— 1864« .. l«0 fi. . ^, «», l»«4tr .. «ft,. .^t-5«l> — Vom.-Pfandbr. k t>» fl. »»,,«- », Vtaatsfchuld d. i. Reichs- rate vertretenen König» reiche und Länder. ütteir. Guldrente steuerfr,, G old per Kasse .... 4°/„ 1,7 5«117'?0 Osterr, Rente in Kronen», stfr., per Kasse.....4°/, 95 !N 96 io dettr ver Ultimo . . . 4"/„ 90 90 W'K, btt Ixoestition«-Rente, stfr., Kr. per Kasse . . ,'/,'/. 85 7U «t> 9? Glsenb»l!N'3t!l»t,sch»li' »ellch«U>»nue». elisabeth Bahn i. V., steuerfr., zu 10,000 fl.....4»/, — - - - ^franz Iofepb>Gahn in Bilder (dlv. Et.) . , . . b'/Z/o lli'oö lls'l'b »aliz. Karl Ludwig-Uahn (blv. Stücke' Kronen . . , 4°/„ Sb 4b 9« 4b Xudolf-Bahn in Kronenwähr. steuerfr. (dlv. Tt.) . . 4"/„ 95 40 9« 40 llorarlber^er Bahn, stfr,, 400 und 2000 «ronen . . 4°/^ 9b t»l> 9s bU H« >»»»t»sch»ld»«sch«N'Aknn« i'Iilabeth-B, 2»»fl. KM, 5'/,» von 400 Kr.....451 - W4 - detlo 5'inz-Uudweiö «aa fl. ö. W. O. 5>/^ .... 42» — 4,2-oetto Ealzbura-Iirol A» fl ö. «. 3. 5«/„ ... .482-424-»remstalBahn 20« u. 2000 Kr. 4'/"........191- 192 - ! Geld Ware P«, Ztaate ;ui Zahlung üb«» ,,»»nu »ilenbllhn>l>lt»ritLt»- Dbllgatluntn. V»pm. Westbahn, <)0 ll. 3000 M. 4 ab 10",„......IIS — !17 — «lisabetb-Bahil 40« u, 2000 M. 4"/«........,ieb0N7ü0 Feromanbs-slllrdbahn Bahn (bi». Et,) Tilu. 4"/n . . . 95'üb 96 55 Un«. «alij. Balm 200 fl. C. 5",„ 103 7b «04 7b bslto 400 li. 5000 Kr. »'/,"/„ 87 4b 8« 4b Vorarlberg« Bahn Em, t«84 2«»25 Theik-Reg.-Lole 4«/„ .... 142 90 14« »»^ 4°/« unaar. Grundentl.-Oblia. 92-?b 93 75 4"/„ lroat. u. !lau. «rdentl.-Obl. 94— 9b ^ Andere öffentliche Anlehen. «osn, Lande«-Änl. (div.) 4«/„ 9»'2b 94 2) Bosn.-Herceg, Eisenb. -Landes- Anlehen (d,v,^ 4>/,'>/„ . . 99^0 100 80 5"> Lonmi-Ne«.-Anleihe 1878 102-7« n>3 70 Wiener Aer^hrs-Nnl. . , 4"/„ 9SUb 97 l»b dclto 1900 4°/,, 9« — 97 -> Anleben der Stadt Wien . . 120'- l02 90 dello (O. oder G) 1874 I20 2b>2l 25 detto (18S4).....93 20 94 2« detto l«a«) v. I. 1898 . 9b-4v 9S4O detto lEleltr.) v. 1.1900 95'3c> ««30 bettn !I>iu.-A.)v,I.1902 96 8« 9?-üU «öilebali-Änlehen verlosb. 4"/„ 97- 98 - «uMich« Gtaatsanl, v. I. 190« f. 100 Kr. P. K, . , 5«/n »9 45 99 9« detto per Ultimo . . 5»/, 99 4b 99 9" Vula. 3taat«-Hypothelar Hnl. »892......«"/, 122 8bji23'8ü Gelb Ware Vulg. Etaat« - «oldanleih« 1907 f. 100 Kr. . . 4>/l°/„ 92- 93" Pfandbriefe usw. V°denti.,lllla.öst.i.ü0I.ul.4"/n 95'IU 9«'10 Böhm, Huvothelenb. veil. 4°/„ 9? 50 98>l»b Zentral-Bod.-Krcd.-Vl., bsterr-, «5 I, verl.....4l/,«/<> 101 bo io2b Mähr. Hvpothelcnb. Verl. 4«/„ 96 - 97 - si.-öNcrr, Landc«-Hnp.-«lnst.4"/» 97'- 9«-— betto inll. 2«/„ Pr. veil. 3V//0 «?b0 88b« ^betto K.-Echuldsch. vcrl. z>/,°/° »?'b» 88-b0 detto verl......4°/° «6-7l> 97-75 Osterr.-lingar. Vanl bn Jahre verl. 4"/n i>. W..... »?'9o 9»-l»b detto 4"/« Kr...... 98 20 99 ^!) Spart., «trsteöst.. soIverl^"/« »9-»b 1^0 6b Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Österr. Norbwestb. 200 fl. T. . 103-6« 104-S0 Etaatsbahn too Fr..... »S8 — »93-- Südbabn a 3"/„ Jänner-Juli 500 ssr. 25 Nuten Kreuz, ung. Ges. u. 5 fl. 312l> 23 2b Nudols-Lüsc 10 fl...... «8'- 74-- Lalm-Lose 4« fl. KM ... 25»— 2«8-lürl. E.-B.-Nnl, Präm.-Oblig. 400 Jr. per Kossc , , . 1»«7'> 1W-- betto per Medio , . . Il»«'40 i«? 40 Gelb Ware Wiener Komm.-Lose v. I. 1874 bil— b2l- G<».-Ech. b. 3»/„ Prüm.-Echuld d. B°beülr.-«lnft. »nnltn. Äiisslg-Tepliyrr Vilenb, 500 fl. 2320-- ^»30'- Äühniischr ^tordbahn 150 sl. , —-— «lischtiehradcr ltlsb, 500 fl. KM, 2770 — 277,!-- detto (lit, U) 200 fl. per Ult. 9Ub'— 9«» -Donau - Damßfjchlffahrt« - Ges., 1., l. l, priv., 500fl, KM 940 Luz-Bodenbacher <3,-B. «a Kr. b?7-— l.öi-, sscidinands-Nordb. 1000 fl, KM. b2b0-— b29o -Kascha» - Oderbeiger Eisenbahn 200fl. S....... SS3 2b 2el>25 Lemb. - Czcrn.. Iassy-Visenbahn- GoseNfchaft. 200 fl. 2. , . 563'— bS4' - l lond, ösl., Trirst, 5!>«fl..KM. 482-- 48b'- Öftcrr, «ordwcstbahn 2»« fl, E, -------- —--- betto slit. Il) 200 fl, S. p. Ult. —-- — - Pran-Duxer Eifcnb, 10» fl. abäst, 224 25 22b- Llaatöciwil'. 200 fl. S. per Ult. 722 40 ?23 4l Nüdbali» 200 fl. Silber per Ult. lin— m-Züdnordbeiltschr Nerblndunasb, 200 fl. KM...... ^ - —'- Iransport-Oes., intern., «l.-G. 200 Kr....... 95— 11b'— Ungar. Westbah» (Raab-Vraz) 2'50 Unionbanl, böhmische 10» fl. . 244 bO 24b'l,0 Verlehrsbant. allg, 140 s>,. , ,4»- 344 — 1n>»ftl>l'Dnlenl«h«unl«u. Baussescllsch,, allg. üst., 100 fl. mü>>l", Papiers, u. «.-«. 100 fl........ 18S— i d'i bo Lleltr.-Nes,, alia österr., 2»0 fl. 8»4 - 3»U — ctleltr.l«e!ell!ch., intern. 200 fl. —' —-- Elellr.Gl-srllsch,. Wr, in Liau. L24 — 820' -Hirlrnberssrr Patr.-, Zündh. u Mct.-^abril 4<>0 Kr. , , ,04« - 1052 - Licsinsser Ärauerei 100 fl, . . 2<3 2l7 - Montan-Ols,, öst. alpine 1N0 fl. «4» 25 »5« 2b „Poldi-Hüttc". Tienelaukstahl- ss.-N.G. 2U0fl..... 4«8- 47!" PragcrEiffn-Industrie-Geselllch. 200 tt....... 260,-" 2SX " ,»,'ima- MuranU - Salgo-Tarjaner liill'lüv, 100 fl..... 584— b8i'»-' salnoTarj. Steiniohleü 10» fl. bsN- b««" „Schlösslmübl". Papierf.,2»ofl. 20«>'— 3ü2 -„Lchobnica". «.-», f. Petrol.- Industrie. 500 Kr. , . . 490'— 495 ^ „Etepiermül>l".Pllpitrf.u,«j.Ä. 434- 456- Trifailer Kohlruw-V. 70 fl. . zu»'— 31» " Türl. Tabaln-aie - Gcs, 20» ,^r, per Kafse..... -' — - detto per Ultimo . . . 878— »?!< 50 Waffenf.-Ges., osterr., 100 fl, , Ss!-— ««» - Wr. ÄauaeseUichaft, 100 fl. . . iLll-50 16b ^ Wienrrbcrg? Zicaelf,-«:t,.Wi'!, 732- ?3!^ - Devisen. Kurze Vichtn» nnl> Hcheck«. Amsterdam....... 198-25 >3« 55 D«ulsche ÄanlplHhe . . , . ii7-l!b -37 Zt. Petersburg...... 253 50 —'— Zürich und Basel..... 95 25' 9b'4<' Valuten. Dulaten........ 1134 ,139 20 ssrllnfcn-Stncle..... 19 «5 19-07 20-Marl Stnttc...... 2»'4« 23-53 Teutsche Reichsbanlnote,, , . ,17'2? i>7'4? MaUenischr Baülnote» , . 9!» - 95-20 »iilbel-ii/oien...... L'b»" 2b4 Ein- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Losen etc., Devisen und Valuten. Los-Versicherung. *~ Bank« und V^echslergesch&ft L>aiba.ch, StritarsrnHse. Privat-Depots (Safe-Deposits) ¦ unter eigenem Virsohlul der Partei« V«rzlMM| vii BirelRlifii In lust-Kern«! ni i«f Iln-Ittti,