lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Redigirt von Leopold Kordesch. ^ 3Ä. Montag am 15. April Ä844. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen, »nd allmonatlich ein in Wien von Meisterhand in Kupfer gestochenes kolorirtes Costumebild, illyrische Voltstrachten in Doppelfigur enthaltend, in Großquart. Der Preis de« Blatte« ist in Laibach ganz« jährig 8, halbjährig 3 fl. Durch die k. l. Post unter Couuert mit portofreier Zusendung ganzjährig 8, halbjährig 4 fl, E. M,, und wird halbjährig vorausbezahlt. Alle k. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach pranumerirt man beim Verleger »m R»an, Nr. 190, im erste» Stocke. Erklärung einer, im alten Aemon» bestandenen, nun im krainischen Landesmuscnm be« findlichen Bildsäule Kaisers Constantin des Großen. Von Anton Iellouschek. ^^H^V^Mnte r die bedeutendsten und interessantesten Bei­ träge, durch welche unser vaterländisches <^' Museum seit 4. Oktober 4831, als dem Tage seiner Eröffnung, bereichert wurde, gehört eine in dem letzten Saale des Erdgeschosses befindliche, antike, metallene Statue, theils, weil sie erst vor acht Jahren hierorts ge­funden wurde und theils, weil die Aufstellung und Nieder­reißung derselben zur Geschichte der Hauptstadt Laibach ge­hört. Bezüglich der Acquisition dieser Statue für das Lan­desmuseum lautet das Verzeichnis) ^s. 11/3 vom 10. Juni 1838 über die eingegangenen Museumsbeiträge wörtlich: „Nr . 8ß. Von der Casinogesellschaft zu Laibach die „ bei der Ausgrabung für das neue Casinogebäude gefundene, »kupferne und vergoldete, antike Statue eines römischen »Senators, nebst dem Capitell einer Säule korintischer »Ordnung, und einem Löwenkopfe von weißen Marmor." Die Auffindung geschah am 16. April 1836 gegen Mittag; die Höhe der Statue beträgt 4 Schuh und ? Zoll, und aus der Form der Toga, in welche dieselbe ge­kleidet ist, läßt sich mit Gewißheit entnehmen, daß sie etwa drei Jahrhunderte nach Christi Geburt gegossen wurde, ja man kann mit vieler Wahrscheinlichkeit behaupten, daß sie den römischen Kaiser lCoA'st'lNsk'sn^den Großen selbst vorstellte. Die Geschichte des großen römischen Kaiserreiches zeigt, daß dasselbe im, Jahre Christi 311 unter Kaiser Con­ sta« t in dem Großen und Licinius dem Aeltern getheilt war. Constantin der Große hatte, nachdem sein Vater Constantius Chlorus im I. Chr. 306 verstorben war, die Negierung der weströmischen Provinzen, nämlich von Gallien, Germanien, Brittanien, Hisuanien, Italien und Afrika übernommen und, so wie sein Vater, Mailand zu seiner Residenz erwählt. Liciniu s der Aeltere hatte hin­gegen vom C. Galerius die Regierung von Illyrien, Thracien, Griechenland und jene des Orients übernommen, und seine Residenz zu Nicomedia aufgeschlagen. Aemonage­hörte zum Antheile desLicinius. Beide Kaiser hielten bald darauf zu Mailand eine Zusammenkunft; sie schworen Frieden und Einigkeit, und zum Pfände nahmLicinius im April 311 zu Mailand Constantin's Schwester Constantia zur Gattin. Indessen war jedoch der Same der Zwietracht in ihnen nicht erstorben, was sich alsbald auch bewies. Der größte Theil der Unterthanen, selbst in dem Antheile des Licinius, bekannte sich schon zum Christenthume. Con­stantin war bald nach Italien gezogen und hatte dort seinen Gegenkaiser, den Tyrann und Christenuerfolger M a­xentius, am 28 Oktober 312, am?c»n8 Mulviu« außer Rom gänzlich überwunden. Dies den wundervollen Wir­kungen des Kreuzzeichens, welches er, zuerst in diesem Feldzuge durch die bekannte Vision bewogen, statt des kai­serlichen Adlers in die Fahnen einsetzen ließ, zuschreibend, wurde Constantinus öffentlich ein Christ, und hob so­gleich durch ein Edict die bishin auf Befehl des Maxen ­tiu s in Italien noch bestandene Christenverfolgung auf, welches er auch durch folgende, auf ein hoch emporgestelltes Kreuz angebrachte Inschrift den erfreuten Römern kund gab: „Uoo «alutlU'i 8iZuc,, und zwar mit einer solchentiefe« Sachkenntniß, so umfassend, bündig und zugleich verständlich, daß sich nicht nur die Erfahrung, Menschenkenntnis und das literarische Talent des Herrn Verfassers darin abspiegeln, sondern aus demselben auch seine edle, menschenfreundliche Absicht: beizutragen, «m einst der Welt ein gutgessttetes, moralisches Geschlecht zu schenken, die er be> scheiden »nur einen Tropfen im unendlichen Weltmeer« nennt, deutlich hervortritt und ihm zu aller Ehre gereicht. Das Büchlein ist nett und correkt gedruckt und sein Ertrag zum Besten der Klcinkinder°Be»»hranst»lten in Lemberg bestimmt, die in Herrn S. W, Schieß! er zugleich ihren Begründer verehren. Leopold Kordesch. Julius Laschott's erste physikalische Vorstellung. Diese fand am verflossenen Donnerstage (N . dieses Monats) im hiesigen standischen Theater Statt. Es gereicht uns zum besonder« Vergnügen, hier anführe« zu können, daß unser vaterländischer Künstler und Landsmann, Herr Julius Laschott, dem alten, leider sich nur zu oft bewährenden Sprich» worte: „Nsml l z>rc>i>Il«t, i n rMri» " gegenüber, gleich bei seinem ersten Auftreten einen so reichlichen Beifall, eine so lebhafte Anerkennung seiner sämmtlichcn Produktionen fand. Seine aus ? Pieren bestandene Vorstellung aus dem Gebiete der Physik und natürlichen Magie sowohl, als auch die zu­letzt vorgeführten optischen Luft-Bilder (alsZolviux vievs«) haben das Pul« likum im hohen Grade überrascht und befriedigt. Wir behalten uns vor, die erste, wie die zwei folgenden VorsteUimgcn des Herr« Laschott im nächsten Blatte ausführlicher zu besprechen, und bemerken nur noch, daß wir nicht nur den reichlichen Applaus, sondern auch den außerordentlichen Zuspruch (das Haus konnte alle die zugeströmten Sehenslustige« bei weitem nicht fassen) dem freundlichen Künstler vom Herzen gönne». Leopold Kordesch, Logogryph. Mein Ganzes schmiegt, wie mit Nillem Verlangen, Sich innig um blühende Mndchcnwangen. Dre i Zeiche« hinweg - und der Phantasie Des Dichters vermähl' ich die Harmonie. Noch eine« hinweg — und Lebe» entquillt. Wenn keimend die Kraft mir im Innern schwillt. Berichtigung Nach einer uns zugekommenen Mittheilung, bezüglich unser« diesmon»!> lichen, die alteren Trachten der Bewohner von Tirnau und Krakau darstellen« den Costumebildes, hielten sich die Fischer mehr, oder fast durchgehend« nur in der Vorstadt Krakau, wie dies noch der Fall ist, auf. Die Tracht der bei» de« Vorstädte war indessen eine und dieselbe. ­ Die Redaktion. Laibach. Druck und Verlag des Josef Blasnik.