LmbacherMMtmlg. HK. 1 D>- « Pvanumeralioiisprcis: Im Lomptoii ganzj. Vl I* ! H^-I. fl. ll, halbj. s>. 5,.«». Für dic ZustcNium mö H.1U? ^,-»,. »»F^^. haN'i.^.olv. MitbelPostgmizj.ft, >.'., halbj.sl.?.5>«. Moutm,, !». Juli Insertionsgedüh, bis ,« feilen: Imal l!0 l,., 1 ^^K^K !l>n. N> l». u. s. w. 3uscill>,'nsstc!!,prl icdcö»,. !!0lt. u zliin wirklichen Lehrer an dieser Lehranstalt ernannt. Dag Finanzministcrinm hat eine im Greminm dcr '- t. Fiuanzlandcödircction in Ofen erledige Finanz» ^lhi l^s Ursulmcr-Conv^NS in Laibach 20 sl.; von der Rr« , - Iombart, geborene v. Schlrnlrnbrrss 25> sl.; von den, «lümmln Ad^'lr ImnliaN ii5> si,; von, Herrn ^ntnuig Z>!gnar. In. ^''/ !-'! H"r 6«rl Hmdc^ly 10 fl.; Herr Dr. EiSl 10 fl.; A^>,^"'N ^löl 10 ft.; Mulcin Hürininc Eiöl ans ihrrr ^MdUchse -> st. j„ Silber; Herr FML. v. SprinMöscld 50 ft. ; ssrau^?^'^' ^'""l'mk. I»ute ,!5m>!i,n>ü I^ü^c"' 5ü,!»l,!^l,lU! Z ft.; " " ^"l,c Msttmischet 5 si.; Htario Michel, AmtSdimerötochtrr ^ sl. " personale dep Elscubahnstativu i» Uitwi Von d>, ^""ntliche Aeiträssr: «' fl - "lnami!.!" ^"'" Sections - ''m.qenienr 6ieor^ Geißhofer l°i. q'i^ . , - ^"'''l MM 2 st.; von den Bcamtm: A,i- >°u ^ ^ ' ""dwfold ! fl. 5.0 tr, nnd ^rm.z UrlmS l ft.; ,!- nnd Wenzel ^osn , ft.; »o», Ansseher der Impreq.- Ansl, Josef Oroßy 1 fl.; von den Wächtern Kaspar Sigur 1 fl., Heinrich Dn-M 1 fl., Alois Plichrrness l ft., Vinsenz stiwsera «<» lr., ssmnz Pollmiz «<» lr.. Michael Kroß »'.4 tr., Iatob Hndoün li« lr,, ^azarnö Zenui l>0 tr., ssranz Ouacher 5)0 lr,, ^rcui.; Dimnicj 5>0 lr., Simon Klein 5i0 lr., Franz ^lleiß 5>0 lr,, Josef Viditz ^l« tr., Josef 2?aland "10 tr., Simon Poc,. lan "10 tr., Johann Braiditsch 3<» kr., ssran; Trrtmg 30 tr., Jo- ses Genässt 30 tr.. Ia'od Cevnr 30 tr., Josef Machsson; Ä1 lr., Mlmi Mo;enic,o '.'>» !r., Andrea« Poier ^<> lr,, I^sef Manischer 1<» tr,; von den Wäch!ersnbsiiil>ten Ic,»a,', Oreschfl <;«) lr,, Io^ i l,ann Hlulavi.',a 40 lr,, Aiüm, Hnnplinmi» .'!0 lr., Jalob Berze ! ^0 tr., Marlin Gregorilsch ^<» lr,, Josef Pelschni^ '><) lr,, Valen' lin Kummer ^0 tr., Johann Tchnsler ^0 lr., Alois PocMschnia, ie" tr., Aaleutin Warn ^>> lr.. Iatod Wissial -'<» tr., Josef Dnl- lschitz ^0 kr., Iatou ^immermaiin 10 lr,; von den Arbeitern: Johann Dollar 40 tr. Josef Stanzer "10 lr., Michael Snui 40 lr., Josef Zebelln '20 tr., Franz Frohl ^»1 lr., Johann Kriwch Ä) lr,, M'ichacl Crtlanh ^> lr., Malhiac« T-ntschitz 20 kr.. Io- l hann ^»schar -^0 tr., Johanil Roschel ^0 lr., Johann Voseter ^ ^«> lr., Mathia« Karmtz ^0 tr., Jalod Poschlev ^0 lr., Iatod Klarilsch ^0 lr., Johann Scl,eschil -„»I» tr., Äialhiai« Tiichel '.'0 lr,, Anton Älide 2<» lr., Johann ^adoda:.'0 lr., Atichael Maalsch ^0 lr., Aloi^ Inlilsch ^0 tr. , Michael Seilö '.'<» lr.. Michael Pls;lei ^' lr., Jalob Nreber ^0 lr.. Anlmi Echeschea, ^0 lr.. Jo- ses .^leschiial ^«> >r., Andreas Tinnet '.'<> lr.. Anton koscher ^0 lr,, Inlob Tanfer 1" tr,, Anton Konlschar 10 lr,, Math. Stott 10 lr., Johann Penne 10 lr., Anlon Snpanschit.' !0 lr., ^ranz Bn' tan 10 lr., Peter Preß 10 tr.. Josef Macher 10 lr.. Franz Äi- silll 10 tr.. Anton Prrne 10 kr., c^eorss Innter 10 lr., Valentin Schuster 10 lr.; vom Privatier Michael Planinscheg 1 sl. 10 lr. ! ., Anton Sorre ^ ^ s!.. Anton Krieger 1 sl, 40 lr., Anlon Schwender 1 fl. ; von ! den Arbeitern : Mariin Waida 20 tr., Jalob Schnstrr ^0 lr.; ' uon den Privaten: ssran; Perschina 5> fl , Iatob Jerelin 1 fl., ! Joses Wobilsch 1 ft., Anton Rmchess 1 fl,, ss-ranz Wobmischer 1 sl., Fran; Schuster Bom Herrn Pfarrer in Oberlaibach 5> fl., Herr Janernit 3 sl., ^ Herr Tomsic >»,!. 'l «»>,^. ^ sl., Herr Johann Smict ii fl. Herr Andreas ^'rnarcic 5 ft., Fran Walland 2 fl., Herr Obresa 10 sl., Herr Hultnik 5. sl., Herr Mnlley 10 fl., Herrn Elc- > mencic 10 sl. . Herr Ignaz Ielouöet 3 fl. , Herr Andreas Ho- lfchcvnr 5> st., Herr (5arl Cilnon l fl.. Herr Aloiö Icllonschel .'! ft., Herr Zwentl 5» fl., Herr Oollob 10 fl., Herr Johann ! Venasti ^.sl. ,' Herr Milipft i'ennßi 1 sl. . Herr Johann Petan>? 2 sl , Herr Oeon, Iliil .'> sl. , Hrrr Joses Peissilsch l sl. , Herr , Krislos 2 fl., Herr Franz Goll 1 ft. , Herr Matthias Slohrel, Pfarrer in ^talitna 2 fl. , Herrschaft Frendenthal 20 fl,, Herr Vore»; Verl'ic :! sl., Herr Joses Telban 2 sl., Herr Mathias , Telba» ii si , Hrrr Josef Nebele 1 fl.. Herr Gottfried Vnin- ^ ner 1 fl,. Hrrr Pcllan I fl., Herr Cduard uon Lnric 1 sl.. Frau FranziM l^alle U» sl. ! Von der loblichen Diettstmaunö ^ Iüstitnlö - Inhalinnq 4 sl.; vom Tienstmann.^InstilnlC'Director Herrn Johann Müller 2 sl.; von der Mannschaft dieses Institutes 1 ft. 90 lr.; vom Herrn Baron Tauferrr 15i st.; Herr Nicolanö Ronner 5» sl.; dnrch die von der Frau Paula Koschicr, k. l. Bezir^vorstcherSciattin in (snrlfeld eingeleitete Sammlung bfi mehreren nicht neuannt sein, wollenden Fraucu 33 fl.; Frau Fany Gnlle, Edle voil Angerslrin 10 fl.; Frau Friederike Haaö , l. t, Stab5mztrnsc,attiu 10 fl. (Fortsetzung folgt.'» Laibach, 9. Inli. Fiir dcn Angcndlick concentrirt sich das aan;c ^ Intcrcsfe in dcr W affcn stillstan d Sfra g c. FZM. Aciiedet hat, von seinen Acfllgnissen Gebrauch machend, i im prcnßis ch c n Hauptquarlicr dic Uutcrhandlmlg wegen cincö scchöwöchcntlichcn Waffenstillstandes angc- ^ tiiüpfl. Die „Ocstcrr. Ztg." thcilt znr Ergänzung dicscr officicllcn ^tachlicht Folgendes mit: Dcr Waffenstillstand ^ ist oon Vcncdct selbständig, wic rs in seiner Bcfagniß lag, angeboten; er ist, nachdem das jenseitige Odcrcom^ mando sich darüber schlüssig gemacht, dcm Kaiser znr, Genehmigung vorgelegt worden, und Ee. Majestät hat, um feiner Residenz dic Schrecken eincr feindlichen Inva- ^ sion zn ersparen, die Vcdingnngcu, an welche Prcnßen, seine Emwlllignug gclliüpft, zn erfüllen sich bereit crv llärt. Prcnßcn fclbst blutet aus zu zahlreichen nnd zu tiefcn Wnnden, als daß cö seine Bedingungen über daS Maß des Zulässigen hinauö Hütte stcllcn solle». Dcr Wasfcnstillsiandsoorschlag Franlrcichö war, als Äencdck bereits mit Prcnßcn verhandelte, noch nicht gemacht, abcr er bleibt darum doch stehen als cin vollgiltiger GcwciS des thätigen und wohlwollenden Interesses, mit welchem der Kaiser der Franzosen in eigener Initiative zu dcr Wiederherstellung des Fricdcus die Hand geboten. Ueber dic Waffcnstillstandsucrhandlnug mit Italien sagt dic „Oestcrr. Ztg.": Die Ncgicrung ^eS König« Victor Emanucl hat, wic wir gleichzeitig hören, dcn ftanzosischcn Vorschlug zur zcitwciscu ^instcUnng dcr Feindseligtcitcn in einer Weise anöwcichcnd bcaulwortrt, welche eine Unterbrechung dcö.ftampscs im Sndcn nicht in Aussicht zu nehmen gestaltet, Die Ereignisse werden ihren Gang gehen. Der Geschlltzangriff auf den äußerst starlen Brücken» topf Äorgofortc in dcr nächsten Mhc dcö AuSflnsseS des Mincio berechtigt vielleicht znr Annahme, daß die ganze italienische Armee ihre Operationen wieder auf- genommen habe, umsomchr, als bekanntlich die letzten Nachrichten meldeten, daß dic Armee um Ercmona und Piaeenza concentrirt sei. Wir glauben, unserr sicgqcfl0»lc italienische Armee wird srendig dcn zweiten grüßen Wasfcngang wagen, nnd wir hossen znucrsichtlich, daß ihr derselbe glückliche Stern lellchlcn wird! ! Nrsllchcll dcs miljlungcllen Ftl>;ngc5 i Der „Kamerad" schreibt: Als Ursache dcS vernn» ! glückten Feldzngcö dcr ^lordarmcc tonnen mir zum gro- ben, vielleicht znm größten Theil nnscr Verhältniß zn dcn dcntschcn Aundcconächlcn rechucn, ohne welche ill den deutschen Angelegenheiten nicht gehandelt werden dnrslc. Man wolllc inl Verein mit ihnen gegen Prcnßcn vorgehen. (56 scheint übrigens nnzwcifclhaft, daß man nnje- lrcrscitö anch alif dcn so raschen Verlauf dcr feindlichen Operationen nicht gerechnet hat. Man glaubte den Vc^ ginn dcö ilriegeö vielleicht fo lange ucrzoger» zn tonnen, bis dic beendete Organisation dcr deutschen Bnudeseon" lingcntc nnö erlauben würde, im Vcrcinc ulit diesen die Aelion beginnen zu lönncn. In dcr That schien der Eifer, dcn (M. v. d. Tann bci scincr Anwcsciihcit il' Wicn nnd Olmütz bctuudetc, die besten Hossnungeu zn rechtfertigen, beider hat dic That mit dem "vielleicht ernst glichen Wollen nicht glcichcn Schritt gehalten, waö bei dcr Energie, dic unsere Fciudc vom Hause anö gleiäi , entwickelten, gewiß opportun gewesen wäre. Während Prcußcn mit einer rasenden Schnelligteit ganz Wcstdcntschland mit seinen EorpS übcrschwcminte, dcntschc Vändcr sich unterwarf nnd schließlich dic Han» ,novcraner znr Eapitulation zwang, riihrtc sich die mit Ocstcrrcich verbündete Anndcömcicht laum, obwohl ihre Strcilkräftc mchr alö um dacj Doppcllc del« feindlichen Invasionöltuppe» überlcgcil waren, ^laiuenllich ist Baicr», das sciuc Strcilträftc größtcnlhcils schon beisammen hatte, uon dcm Vorwnrfc, das Unglück dcr hannovcraxischcn Armee verschuldet zn haben, uicht freizusprechen. Die Schurlligtcit dcr Vcwcgungcn rincr Armce verdoppelt ihre Kraft uud ersetzt den Abgaug an Zahl. In dicscr Hiusicht bildet sohiu die alle ^angsamkcN nn. scrcr snddcnlschcn Vcrbüudctcu einen anffallcndcn Eon« lrast. Sic hatte nnscrc Nordarinec zu einer linfrciwilli- gen Defensive ucrurlhcilt, anö welcher auch die späteren nachtheiligcn Folgen abznlcitcu sind. Gcwiß wilrdc die ^iordarmcc ganz andere Resultate erzielt haben, wenn es ihr gestaltet gewesen wäre, im Verein mit dcn Bnn» dcötruppcn gleich einen Ofscnsiofcldzng zn führen. Nachdem dcr Fcldzug jedoch eröffnet war, uud der Feind anstatt uuö die Offcüsivc ergriffen hatte, dn fchcint !cö, daß unsererseits uicht alle Vorbereitungen getroffen ^wurdeu, um ihm wirtfam und mit Sicgcögcwißhcit cnt« gcgcntrcten zn lönnen. ! Wir glanbcn annehmen zu dürfcn, daß Nlan im Hanptqnarticr dcr )iordarmcc von dcn Absichten dcr Prcußcu gnt unterrichtet war. Sic gingen nicht dahin, auf dcm allerdings türzcstcn Wcgc durch Mähren nach Wicn vorzudringen. Wahrscheinlicher war es, daß dcr Feind auf die Vereitlung einer Vcrbinduug dcr Nord- armce mit jener des Bundes losarbeiten werde, weil letzterer eben in der Formation und im Anmarsch nach dem Main begriffen war, danach mnßtc man also den Feind in Böhmen erwarten. Wenn man dies abcr vermuthete, was ebenfalls anzunehmen ist, dann wundert es uns, daß man dic eventncllcn Schlachtfelder uicht früher vorbereitet hatte. An dcr hiczn nöthigen Zcit gebrach es teincöfallö, da man fich blos dcr Fcldschanzcn zn bcdicncn branchle. Wcdcr an dcr Scitc des RicsmgcbirgeS, »och an jener gegen da? Glatzischc wiren die Pässe verschanzt. Auch dic so wichtige Linie dcs IscrflusscS hattc man vcrgcssctt,. dnrch fortisicatorischc Wcrtc zu vcrstärtcn. Wärcn diese bci Turnau, Podol, Münchcngrätz nnd Iuuglnmzlcm vorhanden gewesen, so wnrdcu die Kämpfe vom 26.—.'l^. v. M. anders ausgefallen sciu. — In deren Folge wäre die Armcc nicht genöthigt gcwcscn, den Ni'ickz»g nach Königgrätz anzntrctcn. Ein GlcichcS läsU sich auch von der oberen Elbe sagcu. Nenn man wnßtc, daß dcr Feind über daS ^)ticfcngel)irsjc vordringen weide, so mnßtt man bcduchl scl», sich »ach Verllisl dcr Ifellinic ein Schlachtfeld vor- znl'crcilen, cms welchem der Feind ciwarttt werden founts. 1040 In dcr Richtung dcr bestimmten Rnckzugsliuie nach Olmütz gal) cs keinen anderen hiczu geeigneten Punkt, als den Kuicbug dcr Elbe bei Pardubitz. Hier wäre sogar die Errichtung eines verschanzten Yagers angezeigt gewesen, in welche die Armee im Unglücksfallc, der unch wirklich eintrat, direct lind auch über die Brücken, bei Königgrätz sich zurückziehen konnte. Das Terrain am rechten Elbcufer bei Pardubitz ist so beschaffen, daß ein Lager in dcr kürzesten Zeit verschanzt gewesen wäre. Einen natürlichen Brückenkopf für fcldcs bilden fchon die Teiche uou Bochdanctz. Die ^inic dcr Schanzen tonnte bei Ehlumctz vorgeschoben werden, mit dem linken Flügel an die Elbe bei Tciuitz, mit dem rechten an den- selben Fluß bei Königgrätz. Wie ganz anders wäre die Schlacht am 3. Juli ausgefallen, wenn alle diese leicht nnd schnell herzustellen gewesenen nothwendigen pasfagcren Fortificalioncn nicht vergessen oder versäumt worden wären. DaS Zusammentreffen vielfacher Unterlassnngs« fünden war die Ursache des Mißglücken«! des ganzen Feldzngcs. Der Fcldzug 185)9 mißlang, weil mau zu viel Befestigungen und zu wenig Soldaten hatte, und der jetzige, weil man die Kräfte strategisch allerdings conccntrirlc, taclisch aber zersplitterte und gar teinc Schanzen hatte. Im Felde in allem daS richtige Maß zu treffen, dieß ist die Fcldherrngabe. Oesterreich. Wien. Die „Reform" veröffentlicht einen mit dem Titel: „N ach d e r N i c d c r l a g c" übcrfchricbeuen Auffatz, dem wir folgende Stellen entnehmen: Maa, unö da« Kricgsglnck uc>ch i'stcr abhold sein, dennoch muß das Nort dcö kaiserlichen Alaniscsleö erfüllt wer- den, die Waffen uicht niederzulegen, als dis für Oester- reich nnd für die verbündeten dculfchcu Slaaten die freie innere Enlwicklnng gesichert und deren Machtstel- lung in Europa neuerdings befestigt ist. Preußen muß so besiegt werden, daß es sich auf Gnade und Ungnade ergebe», nnd um den «nicdcu bitten muß, nnd dcr Friede muß ihm dann so dictilt wcrdcu, daß eine Wiederho- lung scincS jetzigen tollkühnen Hochmuthes, seines jetzi- gen Trcn' und Rcchtsbruchcö, seines jetzigen Bundes- und ^audcSucrrathcö für alle Zcitcu unmöglich gemacht ist. Wer früher von Frieden mit Prcnßcn spricht, der verkennt dic Bedeutung dcS begonnenen Kampfes. Wir haben den Euischcidungölampf auszukämpfen in dem seit^ länger als einem Jahrhunderte entwickelten Gegensatz zwi'schcn Oesterreich und Preußen. Es scheint im Hause Hohcnzollcrn zur siren Idee geworden zu sein, das Kaiserhaus Habubnrg, dem mau ciust untcrthau gcwc° scu, bcsläudig zu bekidigcu, cS demüthigen, beschädigen, verdrängen zu wollen. Darum ist mit diesem Preußen erst dann ein Frieden möglich, wenn cS überwunden, unicrworfcu nnd unschädlich gemacht ist. Oesterreich ist! ubcr auch im Iutcressc dcr buudcStrcucn Fülstcu liild Völker mit dein qauzcu Prästigium seiner Macht nnd Ehre für diesen Kampf cngagirt. Wenn Oesterreich für seine eigene Erhaltung ge^cn die maßlose Hab- und Herrschsucht Preußens, gegen die Verwandlung dcr dcnl- scheu Föderation in einen preußischen Militärstallt kämpft,^ so führt eS diesen Kampf offenbar mich für die Elhal»! tung des europäischen Gleichgewichtes. DieS muß, dies, wird Europa erkennen. Je standhafter daher Oesterreichs in dem Kampfe mit Preußen selbst im Unglücke auS« harrt, desto mehr werdeu sich ihm die Sympathien Europa's zuweudcn. WaS namentlich das gefürchtet«^ Frankreich betrifft, so kann Napoleon ein preußisch-. MliformirtcS Deutschland nicht wollen, nicht zulassen.! In Betreff Italiens, wo Oesterreich jetzt sieghaft slcht, lann mit Ehren unterhandelt werden; mit Preußen aber kaun Oesterreich nach einer Niederlage nicht capitnlircn,! so lang es noch über waffenfähige Männer zn vcr-^ fügen hat. ! Qlmiitz. Die Olmützer „Neue Ztg." vom 5. d.,l schreibt: Die in Kraft getretenen Approvisionirungsvor- schriftcu und die wenig günstigen Nachrichten vom nörd- lichen Kriegsschauplätze haben ihre Nachwirkung nicht, verfehlt. Die Zahl derjenigen Familien, welche Olmütz! verlassen, mehrt sich von Tag zu Tag, und andere sind bereits reisefertig, um iu dem Momculc, wo die Gefahr! für Olmütz sich steigern sollte, schnell die Stadt verlas«! sen zu löuuen. Das Reiseziel dcr Flüchtigen ist zumeist! Wien und Ungarn. Trotz dcr bcuuruhigcuden Nachrich- ten ans Böhmen glauben wir jedoch den Zeitpunkt uoch nicht gekommen, dcr für Olmütz cinc dircctc Gefahr heraufbeschwören könnte. Eine Ecruirnng dcr Stadt er- fordert uach Berechnung dcr Sachverständigen eine feind- liche Armee von nahezu :i00.000 Mann, die wohl Preu- ßen zu diesem Zwecke nicht wird opfern können. Die Diölocirnng dcr Justiz- und Finanzbchördcn geschah! nicht aus Besorgniß einer Belagerung, sondern um ihre ^ Thätigkeit uicht zu uutcrbrcchcu, für den Fall, als die Spcrnmg der Festung sich als uolhweudig hcrausslel- len sollte. Aemberss, 5. Juli. Dcr hiesige Gemcinderath beschloß dic unentgeltliche Aufnahme, Heilung und Ver- pflegung ibiS Ende dcö Jahres) von 50 Verwundeten in ciuer neu zu crrichtcudcn Localität. Ferner die un- entgeltliche Aequarticrunc, und ärztliche Besorgung wei- terer 50 Verwundeten für dieselbe Zeit. Dann wurde eine VoyalitätSadrcssc cm Sc. Majestät ange- nommen; dieselbe betont, daß selbst Niederlagen die Op fcrw i l li 8 keit nur stcigeru, „da wir auf dic Heiligkeit uuscrcr Sache vertrauen." Pest, 0. Juli. „Pesti Hiruöl" sagt, so lange nicht dcr Feind über die Grenzen getrieben nnd Ruhe und Friede hergestellt ist, so lange mögcu in unserem Vatcr- lande die Kämpfe und Wünsche dcr Parteien ruhcu. Das Erste sei die Rettung dcr Monarchie, des Vater- landes, dcr Ehre, nud dazu bcdmfc es vorderhand keines ParteiprogramlncS, sondern micS starken, sich opfern- den Patriotismus und dcr Einignug dcr Kräfte ohne Unterschied dcr Parteien. — „Pesti Naplo" gibt zu, daß jeder Bürger dcr Monarchie uon dem unerwarteten Schicksale dcr Nordarmcc auf daS schmerzlichste berührt sei; daraus folgc aber nicht, daß wir wehklagen sollen. Unterlegene sind oft Sieger geworden, und auch die Nordarmec lann nicht dazu ucrurthcilt fein, mit dem drückcudcu Bcwußtfciu dcr Niederlage und ohnc voll- ständige und nachdrückliche Vergeltung der Geschichte übergeben zu werden. Viel hänge dabei vou den poli- tischen Verfügungen ab, welche in Verbindung mit mili« tärischcn und diplomatischen Verfügungen, der „Wiener Abcndpost" zufolge, getroffen werden. Die Voller be« geistern sich nebst dcr großen Idee der Monarchie anch für ihr engeres Vaterland und muffen in den Gennß ihrer nationalen Rechte treten. Politische Klnghcit rathe, daß man sich mit dem Inhalt der beiden Adressen des ungarischen Landtages befreunde und denselben ins ^'cbcn treten lasse. Dic gleiche Befriedigung dcS VottcS jcu> scitS der Vcitha dürste nicht ausbleiben und dcr Libera- lismus der beiderseitigen Institutionen müsse daS Band dcr Einheit bilden. Ausland. Verlin, 5. Juli. Gestern wnrdcn 211 Wahlen bekannt, hicvon kommen 85 auf die Fortschrittspartei, 3<» auf daö linke Zcutrum, 70 auf die Eonscrvatmcn, 20 Polen und 2 Altlibcralc. — In dcr vorgestrigen Schlacht war die Armee des Prinzen Friedrich Carl seit 8 Uhr Morgcnö allein cngagirt. Dcr Armcc dcS Kronprinzen gelang es, zur rechten Zeit iu die Schlachtlinic einzurücken, um ihren Angriff gegen den rechten österreichischen Flügel zu richlcu. Die Ver- luste der Armee dcS Prinzen Friedrich Earl sind sehr groß. Vrescia, 4. Juli. Die Wunde Garibaldi's ist eine sehr leichte. Ehe acht Tage vergehen, wird der- selbe wieder zn Pferde steigen können. Paris, 5. Juli. Die „Mouitcur"-Nolc findet bei dcr Bevölkerung cinc c u t l, u f i a st is ch c Aufnc> h m e. Der Kaiser coufcrirtc gestcru mit Droniu dc Lhuys und dem Fürsten Metlcrnich !'iS in die späte Nacht, und erst um zwei Uhr erhielt dcr „Mouiteur" die Note. — Die „France" sagt: Heute um drei Uhr hat die französische Regierung noch leine Aülwort auf ihr Verlangen nach einem Waffenstillstände cniS Florenz nnd Berlin crlial' ten.— Dic „Palric" sagt: Die Grundlagen des Waf' fcnstillstaudcS sollen hcnle geprüft wcrdcu und follcn keiner der andcrwcituicn Fragen präjudicircn.' Dic An- nahme des Waffenstillstandes scheint unzweifelhaft. Wir glauben, Frankreich werde unverzüglich England und Rnßland berufen, um au den Bemühungen wegen Ab> schluß ciucs definitiven Friedens Theil zn nehmen. Petersburg,, 5. Juli. Der Kaiser ist gestern von MoSkan zurückgekehrt. Dem Redacteur der „Mos- lauer Zeitung," Herrn Katloff, welcher von dcr Rcdac« tion derselben Zcttnng entfernt worden war, wnrde vom Kaifcr die Lcitnng dcr Redaction wicdcr übertragen. (5onstantinvpel, Z0. I""'. Die Pforte soll znr Besetzung dcr Douau-Fürstcuthümer entschlossen ftiu. DaS Eorps Omcr Pascha's zählt 75.000 Mann, die rumclischc Armee unter Abdul-Kcrim Pascha fast eben fo viel; dessen Hauptquartier ist in Monastir. Ueber» dicS wird ein drittes Eorps von 50» bis <',0.000 Manu iu Erzerum organisirt. 20.000 Rcdifs bleiben als Garuifon in dcr Hauptstadt. Athen, Z0. Juni. I" ganz Griechenland ist cinc beispiellose Handclsstockling. Die Korinthen stehen schlecht. Vom nöl>lichcn KlicgsschllUPltttzc. Ueber die vcrhängnißvolle Schlacht bei Ko- uiggrätz schreibt dcr „Kamerad": Die Entscheidung ist gefallen, doch leider uicht so, als wir sie erwartet ha- bcn. Außer dcr Ucbcrzahl schcmt der Feind auch den Vortheil ciucr bcsfcrcn Führung gehabt zu habcu. Uu< scre Aufstelluun in der Schlacht war, fo viel mau aus dcr Lage dcr Ortschaftcu, bei deueu gckämpft worden, entnehmen lann, eine nickt unuorthcilhafte. Der Rücken ^ stützte sich an die Festung Königgrätz, wo mehrere Kriegs., brücken über die Elbe führten; das Eentrum stand ü 0l,0v^I der Straße von Pitahin nach Königgrätz bei Sadowc, hinter dem Vistritzbachc, mit Stützpunkten auf dcr Höhe bei Äppa, Schloß Ehlum, etwa ciuc halbe Meile hiutcr dem Bache, an nnd nnwcit dcr Straße; dcr linke Flügel lief abw.'ntS des Baches über Ncchanitz, wahrfchcinlich auch die Straße von Ehlnmctz kreuzend, gegen die Teiche von Bohdcnctz, während dcr rechte, im Haken zurückgebogcn, sich gegen Ioscplistadt geneigt zn haben fchciut. Die Stellung hatte im Ecntrum uud am rechten Flügel ein coupirtcö Tcrraiil; dcr linke Flügel aber ein mehr offenes und dcr zahlreichen Rei- terei mchr entsprechendes; die Höhe bci ^ippa mit dem Schloße Ehlum scheint der stärkste Punkt dcr Stel- lung gewesen zu sein. Wcgc führten in allen Richtungen dcr Stellung zn, scheinen aber durch das heftige Rcacu^ wcttcr uöllia anfgcwcicht gcwcscu zu fciu n>'d die Äc- wcguiigcu, namentlich die dcr Ailillciie und Eavalcrie, sehr behindert zn haben. Die Einlcitnug zum Angriff bildete ein ssanoucudonncr, dcr am 3. schon um 8 Ul)l Mor^cns bc^nnn. Erst gegen Mittag erfolgte dcr Angrifs ernstlich anf dcr Straße von Gitschin gegen Königssrütz. Es wurden die Orte Sadowa und ^ipra voiu Feinde- angegriffen; dcr Kampf dauerte bis I,'/^ Uhr Nachmit« tags, schließlich wurdc die Stellung hicr behauptet. Gegen 2 Uhr Nachmittags cngagirte sich das vereinigte 8. und 10. Armcccorps unter F5M. Baro» Gableuz und die Sachscu (?) i>u Gefecht. Daösclbc pflauztc sich längst dem Bisttitzbachc bis ')iechauitz fort. Nach halb 3 Uhr war dcr Feind bcrcitö geworfen und rctirirte gegen Joscphstadt und Köuiginhof, in welcher Richtuug dcr Kanoucudonncr immer schwächer hörbar wnrde. Auf dicfcr Seite schciut das vierte Eorvs den Ausschlag gcgcbcu zu habcu, dessen E'ommaudaut, FM^. Graf FcsiclicS, mit zerfchmcttcrtcm Fuße vom Schlachtfelde gebracht wurde. Nach drei Uhr nahm die Schlacht jedoch eine andere Wcuouug. Der frühere Augriff dcö Feindes war unserer Ansicht nach nur zum Schein erfolgt, um uufcrc Hanptkräftc nach dem rechten sslügcl zu ziehen. Mit seinem strategischen Flügel, dem rechten, gedachte er unsern linken dadnrch leichter schlagen zu können nud vou Pardubitz abzudrängen. General dcr Ecwalcric Gras Elaul'GallaS commandirlc dicscn Flügel, dcr aus dem I. österreichischen Eorps nud dcu Sachscu bcslaud. Nach und nach wurdc derselbe mit großer Ucbcrmacht dcS Fein- des zurückgedrängt. Starke Brände bezeichneten seinen Weg. Um (i Uhr befand er fich schon nahe bei dcr Festung, dennoch dauerte das Schlachtgctümmcl fort bis nach 7 Uhr Gedeckt durch dcu iu Folgc des heftigen Rcgcnwcttcrs bis anf dcn Boden gedrückten Pnlverdampf, war es schließlich dem Fciudc gcluugcn, bis Ehlum in uuscrc Stellung vorzudringen. Plötzlich und ulwcrmu- thet vou dort aus iu Flcmke und Rücken heftig beschos- sen, wankten die uächslcn Truppen, und ungeachtet aller Anstrcugnug konnte es uicht gelingen, dem Rückzüge Ein- halt zu thun. Derselbe erfolgte anfangs langsam, uahm jedoch au Eile zu, je mehr dcr Feiud dräugte, bis allcS sich übcr die Kricgsbrückcn dcr Elbe sowie uach Pardu- bitz zurückzog. Der Verlust ist uoch nicht zu übersehen, ist aber gcwiß fchr bedeutend. (Worte dcs FZM. Äc- ncdct iu sciucm Berichte,) Namentlich dürfte der Ver- lust au zahlreichem Geschütz, das bei dcin durch den Nc- s>en stark aufgeweichten Boden uicht leicht fortkommen konnte, ein erheblicher fein. Mch der Situation, in der sich die Nordarmcc gegenwärtig befindet, dürfte au eine weitere Vertheidigung dcr Elbe nicht gedacht werden. Der Rückzug ist s>cgcu Mähren frei, und in Olmütz dürstc die Ärmcc Hilfömittcl uud jc-nc moralische Kraft wicdcr finden, wclchc cs ihr gestatten wird, den Feind vom österreichischen Vodcu für immer zu vertreiben. Die „Presse" schreibt: Wenn wir cincr uns auS soust verläßlicher Quelle zutommendcu Mittheilung Glau- ben schenken dürften, so zieht sich daS GroS unserer Nordarmcc vom Feinde unbehelligt gcgcn Olmütz zurück. Die Armee führt zahlreiches Geschütz und übcr 200 Fourgons mit sich, befindet sich also in einem keines- wegs dcr allgemeinen Auflösung nahekommenden Zustaudc. Gegenüber dcr vielfach verbreiteten Nachricht, daß die Verluste dcr Armcc nahczu 100.000 Mann betragen, hören wir, daß dcr Gcsam mtverlust beiläufig 40.000 Mann an Todten, Verwnndctcn, Vcrmißtcu, Gefangenen beträgt. Fcldmarschall-Liculcnant Aaron Gablcnz be- findct sich bereits wieder bei dcr Armce uud war vor- gestern in Hohcnmanth. FML. Raining soll gestern in Olmütz mit dcu Rcsteu sciucS Eorps eingetroffen fein. Vcidc Generale sind nicht verwundet. Dagcgcu ist dcr Eommandant dcr crstcu leichten Eavalcrie^Division GM. Edclshcimb leicht verwundet. Von Brunn gingen gcstcrn zahlreiche Züge uach Trüb au, um ciueu Theil dcr Trup- pen mit Bahn weiter zu befördern. Wie wir erfahren, soll Wien als offene Stadt erklärt wcrdcn. ES entfällt somit die allseitig aufgetauchte Acforgniß von eincr allfälligcn Belagerung. Ucbcr dic Kampfw eise der Preußen läßt fich dcr „Kamerad" von einem Verwundeten dcr Nord- armcc Folgendes schreiben: „Es drängt mich, einige Wahrnehmungen, die ich in dem Feldzugc gcgcn die Preußen gemacht, mitzutheilen: Wenn ein preußisches Eorps cinc Stellung genommen, gcht cS sogleich daran, ein verschanztes Lager auszuwerfen, was in unglaublich schneller Zeit geschieht; in selbes läßt cs daS Hornvieh , mit sämmtlicher Bagage, und gcht ganz lcicht gekleidet, in Mützen, dcr Mann ohnc Packung, in das Gefecht. Bei nn5 dagegen, noch dazu bei der enormen Hitze, geht Officicr und Mannschaft in Ezako, Mänteln, dec Manu ganz bepackt, in die Schlacht. Es ist dcmuach handgreiflich, nm wie viel beweglicher die preußische!' gegen unsere Truppen sind. Ich sah iu keiner Affaire/ daß die prcußifchcu Ofsicicrc alle vor die Front getre- ten würcu, um bei einem Aajonnctaugriff die crstcu i>> dcn Fciud zu stürzen. Alle bleiben in ihren Abtheiln«' gen, ucrlicrcu daher uicht so viele, nicht so leicht zu cr- setzende Officicic, und dennoch muß mau ihnen das 1041 Zeugniß gcbcn, daß sie sich äußerst tapfer schlagen, ohne daß sic ihre Osficicrc so uuuütz e^pouiren. Auch ist bci uns die Anzahl dcr berittenen Stabs« und Oberofficierc bei cineni Regimcutc nnucrhällnißmäßig groß. fast überall sind davon in dcn Affairen der jüngsten Zeit nahe an zwei Drittel gcfullen. WaS unsere Kampfwcisc zwischen Infanterie lind Infanterie bcNifft, so werden mil', trotz dem Löivenmulh unserer lapfcrcn Armce, nie etwas ans« richleu, wenn wir gegen dic Prcnßcn wie bisher käm«! Pfcn, weil uns ihre Infanterie durch die Zündnadcl' yewchre übcrlcgcu ist. Ich glaube, dic Kampfwcisc müßte viel abgeändert werden, es dürfte nothwendig sein, jedem Ncgimcnlc eine Anzahl Kanonen bcizugebcu, welche zu» erst mit Volllugcln, dann bci der Annäherung mit Kar« tatsche,, gegen den Feind operircn sollten, erst wenn cr erschüttert wäre, käme der Bajonnetangriff, dem cr bis- her nicht widerstehen tonnte, dnrch welche Kampfweisc 'hr Bortheil, dcu sie vor uns mit den Züudnadclgcwch« ren habcn, ausgeglichen würde." Ueber dcn Str a ßcu ta m p f iu Trauteuau selbst schreibt mau der ÄrcSlnucr Zeitung: „Nachdem ein Theil des 1. preußischen Armeecorps iu Licban ge- rastet, ein anderer Theil bereits ciuc Nicilc weit dic östcrreiehischböhmischc Grenze von hier ans überschritten und über Nacht bivouatirt halle, rücktcu dicsc >)iegiluen- ter und Vattericu frohen Ä^nthes durch die Pässe gegen Trantcnau, ohne ans Widerstand zn stoßen. N'ahc der Stadt wnrde Halt commandirt und eine Militür-Ein- quarticruugs-Ordunuanz in die Stadt geschickt, letztere fand nichts Verdächtiges uud gelaugte so bis zum Bür» gerlncisler von Trantcnan. Nachdcin die Einqnartiernngs- ^ngclegenhcit beendet, wird der Bürgermeister gefragt, vb in der Stadt oder Umgegend feindliches Militär fei. Dr. Noth, so heißt der Bürgermeister, antwurlelc uud betheuerte, daß unsere Lcntc nicht daö mindeste zu bc- fnrchlcn hällcu. (^Fürchlcn dc-nn anch die Preußen etwas?!) ^n Fulgc dessen rückten die preußischen Truppen riu. ^ornn zwei Schwadronen Dragoner vom 1. Regiment, lvclchc in, Trabc die Stadt dnrchrcitcn. Kaum sind die Dragoner hinter der Stadt und kanm hat die Infan- terie dcu Ring erreicht, fängt ein furchtbares Schießen nn. Pou drn platten Dächern herab, ans Fenstern, Kel- lerlöchern u. s. w. fliegen Kl'.gelu iu die Reihen unserer berathenen Soldaten. Die Antwoit, welche nnscrc Leute hicranf ertheilten, kann jeder leicht crralhe». Es wnrdeu in de» Häusern, auf dcn Straßen u. s. >v. viele, viele gelobtet, Ntilitär, sowohl, wie anch Eivilpcrsuncn, denn letztere halten sich an dcm Kaiupfc lebhaft bclhciligt, zum Thcil mit der Schußwaffe, als anch durch Gicßcu mit siedendem Ocl uud Wasser. Während dicscr Zeit umgehen andere preußische Infanterie - Regimenter"dic Stadt uud stoßen an der cntgcgcugcsctztcil Seite auf östcrrcichischcö Militär in einer Stärke von mindestens 'l.).()()0 Mann. Der größte Thcil dcs Feindes stand gedeckt ans einem circa tanseod Fuß hohen Acrge, dem sogenannten Eapellcubcrge. Hier entspann sich ein furcht- barer Kampf. Unfcrc braven Ost^ und Wcslprcußcn allaPiirten durch Wafser, hohe Getreidefelder dcu Berg hinan mit wahrhaft übermenschlicher Kraft und echt preußischem Muthe. Iu deu Nachmiltagsstundcn cudlich (die Schlacht bcgauu schou Früh iu dcr neunten Stunde) sind nnscrc Lenlc Herren dcr Situation. Die Vtadt ist Lcnommcn und die Feinde zurückgedrängt. Da erscheint Gablenz mit Hilfstrupftcn (Es ist festgestellt, daß bei ^rantcnau luir das ArmcecorpS Gablenz bcthciligt war.) Der Kampf beginnt anf's Reue, aber unsere Lcnlc sind ^desmatt nnd gegen dicsc Macht zn schwach. Einzelne ^onipagiiicn standen oft zwei bis drei östcrrcichifchcn ^eginicntcrn gegenüber (??). Daruul gebot hier die Klug« '^>t dcn Rückzug um fo mchr, als unsere Artillerie fast "lchts hclfcn lonnlc in dicfcm für deu Feind so günsti» Leu Terrain. Um Mitternacht langte dic ganze Mn» ^lions-Eolonne in Liban an und rückte noch ctwas wcitcr iurint. )^ch in dcr Nacht aber tlnncn unsere Garden ^ei Trantcnan an, kämpften, wie wir es von preußischen "ardcn crwartcu, uud jaglcu die östcrrcichifchcu Armee« ^'P6 zurück. Trautcnau, das uerräthcrischc (sollte es suva dic Prcußcu mit Inbcl empfangen?) Tranteuau 'st in diesem Angclchlickc cine Ruiuc. Die Trautcuaucr, ^^snc sogcnanutcu „deutschen Brüder," siud gcflohcu, '"e si^z) ^csaugeu oder bei dcm mörderischen dampfe uclüdtct. Gestern wurden etwa 130 gcfaugeuc öslerrci« ^'!chc Soldatcu durch Mau trauöportirt. Dcn Schluß lldctcl, ciuigc Eivilistcu, dcr gctucbcltc Herr Bürgcr« '"c>,tcr Dr. Roth und der Hotelbesitzer Start ans Trau- sci!«"''' ^° ^ prcnßischcu Berichte. Ocstcrrcichischcr- s.,> l ^^cn uus noch kciuc vor; sie werden diese Dar- ' ""Mg wohl iu manchem Puulte erst richtig stelleu. ,s. "^in chc u, 0. Juli. Dic „Baicrischc Zcilnng" rnll)alt folgende amtliche Mitthcilungcu: Dcr Regie« rungspiäsideut von Uuter.Frautcn an dcn Staatsmini, sln' des I„„eru: s Würzburg, 5. Juli. (Morgens). Nach Staf. leltc nus Brückcuau siud die Preußen gestern Abends in «l'ldn eingerückt. Es fand ciu Gefecht mit baicrifchen «llra,steren statt, uou welchen <; Manu todt uud 20 ver, wundct wurdcu, Gcstcru Vorpostcugcfccht bci Licbcu° m>''. ^^ wnrdcu mehrere Wagcu verwundeter Vaicrn «z 7/"ll'"gcu eingebracht. Ein Lieutenant und W Manu ^ nein dll^m lodt. Oberst Aldosscr erhielt cinen Schuß ,. "' ^"-'..Vand. Eiu wcilcrcs Tclegram.u dcs Regie. "'ngvplMdenteu voil Unter.Franteu ans Würzbnrg von, 5. Vormittags sagt: Nach einem Telegramm dcs Bc< ' zilksamtmanns in Kissingcu hat Re,ziin^ntsarzt Weber, ivon Brückenan konnncüd, die Kürassicre anf dcm Rück« zugc begegnet, welche gestern ein Treffen bestanden. Die ^ Preuße«,, eiuc Viertelstuiidc vou Brückcuau, sind jetzt ^ wahrscheinlich daselbst eingerückt. Heute Morgcuö faud ciu Treffen bei Gcrsfcld statt. "Ein Telegramin dcr Tclcgraphcnstation Äiciningen vvm 5i. Vormittags sagt: !Gcstcrn bi«? halb 2 Uhr NachmMagS hörten wir Ka« noucndonuer. Eö faud ciu hc,ßro Gefccht bci 5talten- uordhcim uud Roßdorf jlalt. Dcr Ausgang ist lmbctaunt. Ein Telegramm dcr Tclcgraphcilstatiou Kis- siugcu vom ö. Juli Vormittags sagt: Heute tam ciu würltcnlbcrgischcr Gcncralstabsofsicicr hier durch, welcher mittheilte, daß gcstcru unsere dritte (baicrischc) Division 'ciu starkes Gcfccht iu Didorf bei Kaltcunoidheiin hatte, dcm cr beiwohnte. Dic Baicru schlugeu sich tapfer und > hitllcn Didorf. Die Eavalericrcfcruc wurde bci Fulda cbcufalls angegriffen. Da lciue Iufantcric dabci war, ging sic ohne großc Verluste zurück. Die Preußen siud iu Brückcuan eingerückt. Die Tclegraphcnstation lieben- stcin (Thüungcn) ist von den Prcnßcu besetzt nnd ge- sperrt worden. Uebcr die Äcweguugcu dcr baicrischcn Armee bringt die officicllc „Äaicr. Ztg." folgende j ^Mittheilungen: Das Hanptquarticr dcs Fcldiuarschalls Prinzen Earl ist am 'i. d. uou Mciningcn nach ikal- stcnnordheim vurqegangcn. — Aus dem Hauptquar- tier Meiuiugeu, I. Ii,ii, ^ird dcr „B. Z." gc- schriebe»! „Daß wir nicht rascher vorgerückt sind, um noch ciuc rechtzeitige Vcrciuiguug mit dcu Hannovcra- ncru zu crziclcu, mag wohl aufgefallen sein, namentlich Vcntcn, welche dic Vcrhältnissc nicht leuncn. Ich will ,iu dieser Hinsicht sin- h^c nnr lieincrlcn, daß bis zum letzten Moment vor dcr Eapitnlaliou anch nicht cin Offi- cer aus Hannover ankam, dcr zuverlässige Knudc von dcr Stellung, dcm Aufcuthalt oder der Abficht dcr Hau- uoveraucr gebracht hätte. Wir zogcu daher anfangs gc- gcu Fulda uud wurdcu crst spälcr gcwahr, daß sic dic Direction verändert uuo dcu Versuch gemacht hatten, zwischen Eisenach uud Gotha durch;ndringen. Dic Preu^ ßen sind, was Äewcglichtclt betrifft, sehr rafch. Spione aller Art umschwuren nns uud auf Truppe» wie dic unscrn, dic zum lrstcu lual anf Vorposten slchcn, wirkt, das Erschcincn bald da bald dort aufregend uud endlich' Ermüdend. 'Zch glaube bchauptcu zil köuncu, daß man im Hauptquartier auf diefe Vcj'atioueu uicht mehr viel gibt." — Schließlich schreibt das officiellc Blatt: Daß die Enlfctzuug dcs haunoverschcu Eoips nicht c,clnngcn ist, ist eine bcklagcnswcrthc Thatsache. Die Ursachen hievon werden seinerzeit gcnan nachgewiesen werden können. Wir lönncu vorerst uxr noch hcivorhcbcu, daß jdic Hauuovcraucr, welche zucrst iu Eschwcgc standen, iu welcher Richtung t'cnsclben die baicrischen Truppen cntgcgenzogcu, plötzlich anS noch unbekannten Gründen östlich iwch Mühlhansc» nnd ^anarnsalza sich wandten. Sobald hilvo» )l'achricht in das l'airischc HanplqulNlicl gelaugte, winde auch die Marschrichtung dcr baicrischcu Truppen gcän^cit, aber dcr hicdurch veraulaßlc Zcilvcr' lust blieb natürlich. ! Die Schlacht bei Kö,,i,igratz. Dcr „Kamerad" schreibt: Ucber die Schlacht bci Königgrätz erhallen wir dcn nachfolgenden Bericht von 'einem Augenzeugen, anf dcsscn klaren Blick, ruhige Auf< fasfnng nnd unbefangenes Urtheil wir ciucn besonderen Werth legen. „Die prenßischc Armee, welche in dcm Kampfe vom 27. v. M., mit uubcstriltcu großer Ucbcrmacht über Grottau, Rcichcubcrg, Waldcnbuig, Fricdland, Wcckcls» dorf und von ^andshul herüber in Böhmen eindringend, !durch die wcnigcu österreichischen Til'ppcn in den ge- nannten Gegenden mit wahrhaft heroischer Tapferkeit aufgehalten wnroc, hat nns zwar bcdcntcndc Opfcr gc» tostet, mchrcnlhcils aber nicht uucrsctzlichc, dcnn die Vclwnnduugcu sind meist leicht. Das Verhältniß dcr schweren Verwundungen zu dcn leichten ist wie 1 zn 7. Dcr Feind hat, dies ist nackte Wahrheit und dnrch ver- wundete und gefangene Officicrc bestätigt, wenigstens drcimal so viel Todte als wir; Verwuudclc habcu wir drei- bis viermal so viel als cr. Iudcm ich über dic Kämpfe vom 27. Juni bis 2. Juli und ihic Opfcr hinwcggchc, blcibc ich beim Schlachltagc vom 3. d. M. uud sciucm unalücklicheu, aber bei weitem nicht so entsetzlich wildeu Auögangc stehen, wic ihn die Urquelle, nämlich die er« schreckten Marodeurs uud flüchtigen TraiU'Soldatcn, wohl auch thcilwcisc dic Verwundeten znc,sl hintcrbrach« lcu, und wic cr, durch flüchtiges Randvoll vou Stuudc zu Stuudc vergrößert, endlich „ach Brunn uud selbst nach Wien gelaugte. Die Schlacht war mörderisch, es war ciu Schlach- ten vom Morgen biö zum Abcud; unserc Artillerie und Eavalcric wirkte wahrhaft entsetzlich auf dcu Feind; die Leichen waren ans dcu eiuzclncu Pnnllcu in solchen Hau» feu, daß es Hügeln, blau und roth gcfäibt, gleichsah nnd die Todlcn uud Vcrwnudelcu uicht mehr lagen, son- dern lehnten oder standen. Dcr Sicg war bis 2-'/^ Uhr cntschicden anf Seile uuscrcs Heeres, der Verlust an Verwundeten bei nns fehr g>oß, ui> Todten abcr war cr größer beim Feinde. Nachmittags, und zwar nach eincm Hin- und fter- wogcu dcS Kampfes zwischen Ehlum, Horitz und König« I gratz, wurde, hicfür bürgc ich nicht, aber so hcißt cs, ^ ein Schciumanöucr vom linken Flügel der österreichischen l Armee ausgeführt, vom Feinde bcmcrlt, dic Stclluug umgangcu, das Iiianövcr war mißlungen, dcr Schrcck gewaltig. Eö wurde hie nnd da durch Kreuzfeuer großer Verlnst, dcn Unseren beigebracht, die Eunsnsiuu war eine gewaltige; auch der Feldherr erschien uud haute sich mil feiner gauzcu Suite, wie ciue attakircudc Hußarcuschwa- dron in dcu Fciud — abcr vergeblich. Bci dieser Gc- lcgcuheit blicbeu Obcrsllicntcuaut Atüller (dieser bekam cincu Schuß iuö Gesicht, blicb bctäulit liegen, wnrdc jedoch zurückgebracht uud lcbt) und noch eiuigc Hcrrcu dcr Suite. Nuu wurdc die Eoufusiou zur Pauique, und wer, weiß ich uicht — abcr jemand rief deu Truppen zu: „Rückzug Pardubitz!" Vou Muud zu Muud lief dics weiter uud der Rückzug wurde allgcmeiu, d. h. jcuer dcS lintcu Flügels, Ecutrum uud rechter Flügel fchloß sich au und rctirirtc, aber durchaus nicht in wil- der Flucht. Dcr große Train dcr Armee war bo rcils seit 24 Stunden vor Beginn dcr Schlacht über Pardubitz uach Ehrudim und Umgegend dirigirt und war also gcrcltcl. Kanonen uud lccrc Karren wnrdcn uuwcit Köuiggrätz bci Kuklcua wcgcu sumpsigeu Tcr>- rains stecken gclasscn nnd dic Stränge dcr Pferde ab« gchaucu, dic Pferde und Gcfchirre gcrcltet. Dies gilt abcr anch nnr von jenen Batterien, die eben jcnrs Tcr^ raiuhiudeiuiß zl> passircu hatlcu. Die Nacht occktc alles , der Kampf ruhte, dcr Feiud, aufaugs lauge audaucrnd geschlagen, erntete in Folge dieses unglücklichcu Schlusses nnvcrdicnte Lorbeeren, aber cr übersah lanm scinc fürchlcrlichen Vcrlnstc. Der Geist dcr Armee ist nicht gebrochen, ucin, durchaus uicht. Rufe, wic: „Himmel, wie ist das möglich?" „Wo ist dcr alte Gott?" ..IesnS Maria!" und „Himmel Sakrament!" — Flüche, Zähnetnirschen, Racheschwinc aufs Heimzahlen. „Nnr nicht loslassen, wir haben noch Leute geuug, dcr Hund muß seinen Theil lricgcn. Icsns, der arme Kaiser, was wird der Kaiser sagen? — Na, der Benedct muß gauz verzagt sein," und derartig,.' Ansrnfc, das i st c s', was mau von Soldalcu aller Truppen iu dcr Nacht uach der Schlacht l'örcu touute. Das Hauptquartier giug nach Hoheumaulh, dic Elbe wurbc festgehalten, Pardnbitz nicht eiufgegeben (ich verließ Pardubitz a>u 4. Früh 5> Uhr - hiutcr uns tamln noch 7 Trains). Dcr Feind ruhte, wic cr cs l'ei seinen Vcrluslcu nnd im Angcsiehtc dcs riesigen Schlachtfeldes mußte. Dic Bcvölkcruug sticht vor dem Feinde, abcr wüthend anf ihn, und ihren Schaden übcrdllckend, sagen sie cS allgemein, „hinaus muß cr, wir habcn Lenlc genng; wenn nur in Wien teinc Ucbereilnng geschieht uud mail i zuletzt gar uiit dein Räuber Frieden schließt. Waffen hätten sic nns geben sollen, wir hätten sie erschlagen und hätten uns selbst vertheidigt." Noch allerlei Aenße« rnligcu lönnlc ich anführen, abcr alle habcn nur Einm Geist nnd Einen Sinn, und der ist: „Nicht loslassen? Rachc muß sein, wir müssen siegen, wir müssen uud werden dcu Ucbcrunith demüthigen, nnserc Eavalcric ist ansgczcichnct, uuscrc Artillerie ist göttlich, Golt sei Dank, daß wir dicsc habcn; unsere Soldatcu sind die tapfer- . stcu dcr Nclt, uud sciu Züuduadclgcwchr wcrdcu wir wohl auch studirt habcn, damit wir uicht so vicl Lcutc durch blinde Tapferkeit gegen dcn Feind verlieren, der sich immcr versteckt, wcun cr abgeschossen." Die Vcrwuudctcu sind gnlen lUiuthes, uud wao die Bevölkerung betrifft, fo kommen ciucm Menschen von Herz die Thränen, wenn mau sieht, mit welcher Liebe und mit wclch' frcudigcu Ovfcru nnferc Verwnu» dcten erwartet, gepflegt nnd beschenkt werden. Mit Eho- coladc, Kaffee, eingelochter Snpue, Speck, Würsten, Biot, Eigarrcu, gewässertem Wein und mit noch vicl tausenderlei Liebesgaben überhäuft mau die gc^cu Brunn nnd Wien ziehenden Vcrwuudctcu anf allcn Hauptpuuk ten. Dics ist das wahrheitsgetreue Bild, welches ich mit gutem Gewissen aus eigener Anschauuug uud Auf- fassung geben kann." vom südlichen AmWsllMPlahc. Ein iutcrcssantcr Bericht anS Verona in dcr „Wr. Abdpst." cuthält die Vorgeschichte dcS Sieges bci E u st^z z a, nämlich dic S chl achtdi sp o si t i o u c u, welche der Herr Erzherzog. Fcldmarschall getroffen hat. Diesem Berichte zufolge wurdc dic Südarmee, um ihre Kräfte gegm dcn numerisch übcrlcgcucn Feind zu schonen, schon am Ul. uud 14. Iuui in einer dnrch Natnr nnd Kunst fast unangreifbaren Eculralstclluug an dcr Elsch vereinigt. Als mittlerweile aus dcu vom Fcindc nc > troffenen Anstalten zum Vorschein lam, daß derselbe leinen doppelten Angriff im Schilde führe, auf dcn Po uud auf dcu Mincio, war vom Armcccommaudo schnell dcr Plan gefaßt, gerade auf diese feindliche Absicht die uou unserer Seile zu ergreifende Gcfcchlsopcration zn basircn. Dcr Kcrn oicser Gefcchtsopcration lantetc: dcu Feiud durch cincu unerwarteten Gegenangriff im Augen' blicke dcs llcbcrgangcs oder kurz nach demselben zu überraschen. Um diese» Plan mil Erfolg durchzusühreu, nilißlc dcr Feind iu der Ueberzeugung e,halten werden, daß nnserc Armcc in der Eentralstellung an dcr Etsch 1042 ruhig die Dinge, die da lommcu solltet', abwarte, und obwohl der Feind nach völkerrechtlichem Gebrauche erst am 23. Mittags I Uhr die Fcindscliglcitcn hätte er« öffnen sollen, jedoch diesen unter ciuilisirtcn Völkern üblichen Gebrauch, wic uns bclannt, gänzlich außer Acht ließ, so hat trotz der Eile, mit welcher der Feind über de» Mincio au mehreren Orten setzte, dieser verfrühte uud völkerrechtswidrige Ucbcrgang an unscrcu« Plane nichts gcäudcrt und nichts verdcrdurbcu, insofern dessen seit Mitternacht vom 22. auf den 2Z. ilbcr den Po gc- setzte ^cwalcric-Ablhciluug in dem iltaumc zwischcu dem Miucio und der Stadt zwar in verschiedenen Nichtuugeu liernmtastclc, doch am Abende dci< 2.'i. nach vorgängigem Scharmuzircn mit einer unserer Kavalericbrigcldcn (Pulz) sich wieder hart an dem Mmcio zurückzog. In der« selben Nacht vom 22. ans den 2."., in welcher die feind- liche Macht so ziemlich bis an die Elsch ihre Fühler ausstreckte, beginnt die Dnrchführnng dct» obcrwühnlcn Planci«, daö Heer setzte sich mit einer merkwürdigen Ruhe und dennoch so rasch in Bewegung, daß schon Mittags den 23. die gesammtc Armee an der Westseite Verona's versammelt stand. Der Erfolg dieser Opera« tion ist nnscrcn Lesern liekannt — es ist eben dcr Sieg von ^'ustoz^a. (5i>l südtirolcr Blatt enthält folgendes Bulletin: „Bozcn, 30. Juni. ^unt ^lachrichten det« soeben au0 Spondalonga zurückgetehllcn Feldmal schall» Lieutenants Grasen Casliglionc stehen zwei Landcöschutzeucompagnicn mit zwci ^ägcrcompugnicn in Spondalonga, eine ^an- dcsschützcncomvagnie zlvischcn Epondalonga und St. Viaria, in St. Aiaria selbst zwci Jägcrcompagnicn uud zwci Schützencompagnicn. Von Bormio bi>8 auf ^ Stuudcu abwärts haben die ausgesendeten Patrouillen leinen Feind angctioffcn. Der Geist dcr Truppen und der ^audei?schi!tzcn ist ein auögezciclmctcr." — Erzherzog Albrecht hat einen großen Theil der 30.000 von den Picmonlcscu crbcnlctcn Gewehre zur Ausrüstung des Tiroler Landsturmes überlassen. Uutcr den 25 Inn«?- bruckcrn, welche mit der ersten iunlhalischen Scharf« schützcucoiupagnic linlcr Kommando dcö Hcrru Haupt- inanns Zimmctcr nach Südtirol abmarschirt sind, be- finden sich nachgerade Schützen ersten Ranges, wie der mit der großen silbernen TnpfrrkcitSmcdaillc gezierte Johaun Bcyrcr, Büchsenmacher Will). Jäger uud von Attlmaycr. letzterer, Oberlicutcnant der Compagnie, nahm daher auch seinen bewährten doppelläufigen Gems stutzen mit. Ein Zug besteht auS lauter Wildschützen. Wenn diese Compagnie eine gute Stellung bekommt, wird sie, dessen sind wir gewiß, auf gut weidmännische Art „abschießen." HcMsueuistkeiten. — Mit der Frrtbriuguug des Silberschah es der Nalionalbanl von Wicn hat es seine Nichtigkeit. Im Lause des 5. Juli Nachmillags wurde damit begonnen und das Silber, in lleincrc Eäcke verpackt, uoiu Äaükgrbäüdr per Postwagen zum Landungsplatz der Tonau - Dampssänsf- sahrt gebracht, wo es sodann cins bcrcilstehcudc Schlepp« schisse überladen würd«». Ucber den nächsten Vcrwahruugs» ort des Echalzcs ist nur genicktweise verlautbar geworden, das, derselbe die ungarische Festung Komoru sei. — Die Gesa mmlvc rlustc der österreichischen Armee in der S ch l a ch t von Cuftozza betrugen: cm Todten 93(l, an Verwundeten 3595», an Vermißten 579, zusammen 5110 Mann, worunter 226 Osficiere. ! — INr das erste Vataillon der Wiener Frei« willigen wurden 1050 Mann angeworben und bereits ausgerüstet. Es sollen noch 10.000 Mann angeworben werden. — Wie der „Abend-Mouitcur" meldet, ist die Kaiserin am 4. Morgens m Begleitung einer Palastdame und eincZ Stallmeisters nach AmienZ gereist, wo die Cholera starl ausgcbrochcn ist, um die Kranken iu deu Spitälern zu besuchen uud zu trösten. Der Kaiser war zu seinem Äc daucru durch StaalZgeschüste gehindert, sie zu begleiten. Locales. — Da für die zweite diesjährige Nekrutirung das vou der Stadt Laib ach zu stellende Contingent bis auf I!! Mann bereits durch Freiwillige gedeckt ist, so bat dcr Swdtmagislrat, um auch diesen Nest iu gleicher Weise auszubringen, das den freiwillig sich Meldenden zu verab- folgende Handgeld auf vierzig Gulden zu erhöhen beschlossen. — Den vorgestern Abends 6 Uhr mit 200 Verwun» dcteu nach Graz abgegangenen Zug hat ^err Dr. Ignaz Mally, den gestern Vormittags halb 12 Uhr mit 114 Verwuudeteu und 203 Kraulen nach Marburg und Klagen- fürt abgegangenen Train hat Herr Dr. Ioham, Mad er bis Cilli bcgkilct. — Im Schaufenster des Modisten Herrn Stöckl ift ein Alpeu jügcr Hut sammt Federschmuck und Cocarde ausgestellt. 6'in dcrartigci Auspul; laun in jeder Haushal- tuuq leicht erzeugt werden, indem die Zahl, Form, Länge, Farbe der Federn ganz dem Geschmacke und Vrliebcn über- lassen bleiben und uur die Cocardcn alle gleich seiu sollen. Für deu Soldaten ist es im hohen Grade tröstend, ja selbst crmutl)ig,e„d, wenn er eutfcrnt von der Heimat Beweise er- hält, daß man alldort theiluehmeud seiner gedeult. Solche» Trost und solche l5rmutl,ia.uua. Wunen die Frauen und Fräu- lein Laichaclx? auch „nseren muthigen Alpenjägern zu Theil werden lassen, wenn sie ihnen durch Verfertigung uud Zu- sendung obbeschncbcncr Cocardeu sammt Federn den Aewei-3 geben, das; sie ihrer theilnehmend gedenken. Das Comite- Mitglied Graf Wmmbraud wird alle ihm gütigst zugesende- ten Cocardcn sammt Federschmuck mit Dank übernehmen und die Weiterbeförderung an unsere Alpenjäger uou Zeit zu Zeit und nach Vcdars besorgen. — Alit Beweis, mit welch' menschenfreundlicher Auf» opferuug hier auch die durchziehenden verwundeten italienischen Krieg s g e, a ngcneu behandelt wer- den , uud wie vou deu lchteru diese wahrer Humanität c»t> springende Vchaudlung auch lief empfunden und gewürdigt werde, mag folgender Vorfall dienen, der sich letter Tage an« biesigcu Bahnhöfe ereignete. C'-Z war eben ein Trans- port solcher Kriegsgefangenen hier cingetrossen uud von den zur Wartung derselben anwesenden Frauen, Aerzten und Tnruern gepflegt, gelabt und bewirthet worden, als sich eine größere Gruppe unter denselben bildete, die uuter einander eifrig zu sprechen schienen. Plötzlich trat einer von ihueu au° der Gruppe hervor und sprach, gegen die anwesenden Damen gerichtet, in längerer Rede Namens aller seiner Landslcule deu wärmsten, aufrichtigsten Dant ans für die fo äußerst liebevolle Nehandlmig und menschen- freundliche Theilnahme, deren Aeweise sie hin erfahren habeil und die sie es vergessen ließen, daß sie m Feindesland sich befinden,' er und seine Landsleule, in deren Namen er spreche, seien tief gertthil uud werden die Erinnerung und den Dank hiesi'ir ewig bewahren. — Gewiß das schönste Zeugniß, das nnsern Bewohnern ausgestellt werden lann! — Herr Moriz Ehren reich i,, Wien hat sein Schloß Ponovitv bei Laibach zu Epita'szwecken snr ^2 ver> wundete Ossicierc zur Verfügung gestellt. Neueste Nachrichten nnd Telegramms. (TrigimU - Telegramm dcr „knil>acl,cr Zeitung.") V3 ie„, !>. Juli. ?tach dcr heuti^ci» ,,Wir- urr Ht<;." rriöt bcutc dic Kaiscrin auf zwci Tasse nach Pcst, um dir Vrrwundetcu zu bc« suchen. <5iue authentische Mittheilung über die Situation und die Verluste der 3tordarmee ist »och immer nicht möglich; die bisherigen < stcrralh stattgefunden. Pon allcn Seiten luligcu Dcpe« schcn ciu, wclchc den uugünsligcn Eindruck melden, dcn der öslerrcichischc Antrag hervorgebracht hat. Die Jouruale glanbcn, daß der Antrag unannehmbar fei. Von der venezianischen Grenze wird gemeldet, daß die Oesterrei« chcr ihre Strcitlräfte bei Nouigo ucrulehrcn. Florenz, 7. Juli. Dic italienischen Truppen haben dcn Brückenkopf bci Äorguforlc angcgiiffcn. Dic Oestcr- reichcr sind über dcn Miuco zurückgegangen und haben dic Brücke bei Goito gesprengt. Florenz, 7. Juli. Dcr Prinz vou Cariguan hat heute den preußischen Gesandten in besonderer Anoicnz empfangen. Man versichert, daL ans Äcrlin noch leine Nachricht iu Bczug auf deu Waffenstillstand eingelangt sei. Paris, 0. Juli (Abends, Dic „Pntric" schreibt: WaS dic W a ffcu sti l lftauds b c o i n g u l, g c u zwi- schen Prcußeu uud Oesterreich anvclaugt, so sollcil die- selben in dcr einstweiligen Ucberlassnng der Festungen KöniMütz, Joscphsladt nud Thcresicnsladt bestehen, Pari^, 0. Juli (Abends). „La Presse" schreibt: König Victor Emanucl ist nicht uuverwcill den, Vor» schlage wcgc>! ciucö Wafscustillstaudcs bcigctlctcn, er hat anf dic ^l'othwcndigleit hingewiesen, sich mit Pirnßcn zu bcuchmcu. In Folge dessen wurde dic italienische Re- gierung lisiiachrichligt, daß sie uuvcrwciü jcdcu Act dcr Feiudscligleil gegen Vcnedig einzustellen habe, welches französisches Tenitorinm geworden ist. Ein französischer Eommissär wird fich nuverzüglich nach Vcnctien begeben, um dic Administration im Namen Fraulreichö zu über^ uchmcu. Daö französische Milteliueergeschwader wird sich unverzüglich vor Venedig dcgcben. Paris, Züuduadcl ' G c w ehre u gc« luacht. Diese Waffe soll zuerst bei 24 Bataillonen Vin- ccnncr-Jägrr, welche bereits seit mehreren Tagen mit Probe < Exemplaren rxpcrimenliren , eingeführt werden, nui) zwar in einer nach amerilanischcn Modellen vcr besserten Eonslrnction. Pariö, 7. Juli. Die „France" schreibt: Es ist auf telegraphischen, Wcgc cinc sehr fchwcrwicgcndc Naa> richt eingetroffen. Dic Italiener sollen dcn Po über- schrillen haben nnd sich vorbereiten, die Oeslerrcicher von neuem auzngrcifcn. Wir glanbcn zu wissen, daß gestern nacheinander mehrere Depesche» dcS TnilcricN' EabinelS abgegangen sind, um dcn Italienern zu cm« pfchlcn, das Frankreich abgetretene Gebiet nicht anzn- greifcn. Der Befehl für die französische Flotte, nach Venedig abzugehen, ist zwar noch uichl ertheilt, aber die Umslclude, können von einem Augenblick znm andern ihre Abfahrt erheischen. Paris, 7. Juli. Dic „France" cnlhält nachfolgende Depesche ans Berlin vom hculigcu: Dcr König von Preußen hat gestern auf die Mittheilung dcS KaiscrS Napoleon gca»lwortct, Dicfc Aulworl ist ciuc Auncchmc der vom Kaiser Napolcuu augcbotcucu Vermittlung; aber sie rcscrvirt dic Bedingungen des Wasfeustillstan» dcS, iibcr wclchcu Instructloucn gcseudct wcidcu müssen. London, 5. Juli. Bcldc P arla m cutshä u sc r lvuldcu abermals vertagt. — Im Parlainculc gibt Brough a m dcr Hoffnung auf fofortigcn österreichisch- italienischen Wafscuftillstaud und dcmnächstigcu allgc- mcincu Eongrcß lichnsö dcr Herstellung dcS Friedens Ausdruck. cheschästs-Zeitung. tiaibach, 7. Juli. Auf dem yeuligcn Mmltc sind er« schienen: 10 Wageu mit Hcu uud Stroh (Heu 1?^ Clr. 1<» Pjd., Sttol) 15 Ctr. ^» Pfd.), 50 Wagen uud 2 Schifft (V Klafter) mit Holz. ________________D ll r ch s chliittö-Prcise.____________ fi. lr. st. lv. f>. lr.j ft. l,. Weizen Pr. Mehrn____5 ^ Vuttcr pr. Pfund ^. ^, ^,,^. ^ori, „ _ __ 4„_ Eier pr, Sllicl ^^, ^.'__ Gerste ., —-- ^75 Milch pr. Maß ^^ _ Haftr „ -------ii!i0 Niildslcisch pr. Pfd. -!,8 —— Hallisnichl „ ------415 Knlbflrisch „ ^. 1« — — Heidrn „ -------3 40 Schwciiicflnsch „ ..!iji—^— Hirsc „ —— 3— Schöpsrlisll'isch „ —l^^.^ Kuluriltz „ — — 335 Häh»l>rl pr. Sliicl — 25 —,— Crdäpftl „ -----------^— Taudcn „ ^,15__'_ 5,'iiiscn „ 5 50 — — Hcu pr. Zmtucr 120------- (5rbs.'n „ 5 40 — — Stroh „ — 70------- Fisolen „ 0-------— Holz, hart., pr,Klft. -!— 7— Ninddschmalz Pfd. —45 — — — weichec», „ —-- 5 — ^chN'l'iiieschnml; „ — 4l —— Wcin, rolhcr, pr. i , Splck, frisch, „-34—!- Eimcr --13!— — cirräuchcrt „ —44—1— — weißer „-------14! — isÜTV'ig. 325.^5 4-12.8 windstill ^Mcl I 7. 2 „ N. 325.17 !->22.5 SW.schwach hallchciter ^'" 10 „ Ab. 32C.N ! 4-12.^ W. z. start. !Oewittcrrea. ^egcu <; u. Mli. 32?.«» ^.11,4 windstill aan,; bcwijltt ' «. 2 ,. N. 328.l5 -l>19.7 O. schwach l halbheiler ! ^'" 10 „ Ab.! 32«.9l .-11.2 O.schrschw.' stcrumlM ! ^" Dcu 7.: »vechselndc Bewölfuug. Gegen Abend lilhl, Ostluind, Nach 8 Uhr Gewitter aus W. mit Plal^re^en. Um '.» Uhr in S. bereits aitt