At. 70. Dienstag, 29. März 1910. 129. Jahrgang. NlmcherMMum ^' !«N!<ü3^ ?."k"la: Mit Poftd'rl'ndunn: aanzjähii«, »0 X, halbjählia »5 «, Im Kontor: NllüMirin . b!, ^ dir Duften»»« in« Hc>uö aanzjährin 2 X, - Insrrtionsgrbiilzr: Für llelne Instate ""- i>> 4 geilen 5» l,, «röhs« vev Ztile 12 l,! bei öfter,» Wiederholungen per Zeile 3 k. Die «^aibachrr Zeitunss» crlcheiüt lässlich, mi: Nl^nadinc der 2°:",. und sseierlng«-, Tie Al»ml„ittr«lwn befindet siä, M!l!o«i''straße Nr, 20: die Ardaklio», Milll>ö!l:slra«e^, .'0, ^preäisliindr!, der ^rdatlim, oo» « l>ii l» Uhl vornliltage, Unfranlisrtc ^rie!,- werden nicht angenmnms", Maiuislripte nicht züriiclgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52 Amtlicher Heil. l!1I<, ,^^" Amtsdlllttc zur «Wiener Zeitung, vom 25. März ^clwniss ) wurdi' dir Weitrrvl'rbreitllna fol^cndrr Preß- ^^^f'l /? /^' '^povöseuö ovoc«. ^ll>.lili ^ ulociolll)'. ^a- ^ ^ «Illiltovui^ Ob-ur« vvm 19. März 1910. ^ ' ,' 'üoronuull? 0d/.ol-' vom 19. März 19!0. ^ « «0rlieic^ rrnud>. vom 19. März 1910. >^^<^z Xrujv nom »7. März 1910, Nichtamtlicher Geil. ^" deutsche Reichskanzler in Rom. ub^ v, "3remdenblait" hebt in dein Kommuniqm-^lonh^ ^^"^ des deutscheu Reichskanzlers in Rom ber^ ^ ble N^^^- hervor, dah die auf dem Dreibund !ksk N Pul'til in Italien wie in Deutschland zu ^Mcl "^" geschlagen hat, als daß sie von einen, wiH "' ^" Personen berührt werden könnte. Man die ^.^^t das Blatt in diesen Worten mehr als dkl ^!, ^^'lq erblicken dürfen, daß die Grundlinien '^chcri " Politik durch den Wechsel der Minister des sind, ^ "'^ verändert werden, weil es die Souveräne ^iki'bl, ^ ^ Grundlinien bestimmen. Es wird der !>e siH ,^ulitis cnlch eine Popnlarilät zugesprochen, die ^Nf,, ' .!.'ch der Alpen langsam, aber redlich hat ver° ^ n^^^l«, die sie aber nunmehr in voller Sicher» ^ccia^' ^" Berlin und in Wien ist dem Grafen ^ I., "Uu gl'rn das Vertrauen übertragen »vorden, folgst ""l besessen halle, uud er wird es seinem Nach-^ri^/^'lben können. Und siir Italien stehe es außer Ulrich j/ ^^ der Nachfolger des Grafen Gniceiardini ^i H ^," ^lrses Verlraueil erwideril wird. So ist denn ^^^und sine unverrückbare Gruildlage der euro» päischen Politik geworden. Der der Erörterung der Lage am Balkan gelvidmele Passus stimmt vollkommen mit dem überein, was zwischen Herrn von Vethmann Hollweg und Grafen Aehrenlhal in diescin Punkte festgestellt worden ist. Berücksichtigt «nan überdies die neueste Ge° stallung der Veziehnngen zwischen der Türkei einerseits nnd Bulgarien und Serbien anderseits, welche durch die Vesuche in Konstantinopel den Entschluß zum Ausdruck bringen, bei ihrer selbstäudigen Entwicklung auf Asftira-lionen, die den Statns quo gefährden würden, zu vcr-zichten: so ergibt sich ein erfreuliches Bild der all. gemeinen Lage und namentlich derjenigen im südöst-lichen Europa. Die serbische Anleihe. Ans Belgrad wird geschrieben: Anläßlich der vuu der staatlichen Hypothekenbank „Uprava Fonduva" mit der „Vanqne Fran^aisc" abgeschlossenen vierprozentigen A! Milliunen-Dinarsanleihe tanchte in einem Teile der serbischen Presse die Meldung auf, daß die Delegierten der serbischen Hypothekenbank gelegentlich der Anleihe» Verhandlungen unkorrekt vorgegangen seien, indem sie die einem englischen Konsortium gemachte Znsage nicht eingehalten hätten, weshalb anch der englische Gesandte in Belgrad bei der serbischen Negierung vorstellig geworden sei. Der Verwaltungsrat der „Uprava Fondovn" legt nun in einer Zuschrift an die betreffenden Blätter den Sachverhalt folgendermaßen dar: Die Delegierten der Bank waren verhalten, nur eine solche Anleihe ab» zuschließen, welche günstigere oder wenigstens die gleichen Bedingungen wie die letzte I5l! Millionen - Dinars-Staatsanleihe bieten würde. Deshalb konnte ein Angebot der Pariser Bank „Social Generale" überhaupt nicht in Betracht gezogen werden. Dagegen erhielten die Delegierten bald zwei neue Offerte, und zwar seitens der „Banque ^ranin neues Offert des Bankhauses Hirsch ein, welches oic „Uprava Fundova" gleichzeitig mit dem Anleihcvertrag der „Banque ^ran^aise" dem Hcmdclsminister unter» breitete. Lehterer billigle jedoch keines der beiden Offerte und gab erst einem neuen günstigeren Anbote der „Banque Fran<.aise" seine Zustimmung, worauf an den definitiven Abschluß des Anleihevertrages geschritten wurde. Heeresdienst der Nichtmohammedaner in der Türkei. Die „Pol. .>lorr." schreibt.- Mit Bezug auf die Beschwerden, welche von nichtmohammedanischer Seile über gewisse Einzelheiten des Militärdienstes, so wegen des Allers der Einberufenen, wegen der Mannschastskust und wegen der dreimonatlichen Wassenübnngen erhoben werden, wnrden unserem Konstantinopler Verichterstat» ter von militärischer Seite folgende Aufklärungen er« teilt: Die Heeresverwaltung hat heuer die Jahrgänge 1884 uud 1885, das heißt die Nichtmuselmancn im Alter von 25 und 26 Jahren aus jenen Teilen des Reiches einberufen, in welchen die Volkszählung durchgeführt ist, Feuilleton. «in« tr Die Ähnung. ^ "aNl.lomische ^chichtc von I. ZY. Kelbc^ch. <>)- (Nachdnl^ Erdölen,) ''" ^l? <"^ wieder so eine Ahnung, als ob irgend-ch^. ^'si'us im Allzug wäre, und du weißt, Marie» Cu l'^ ^lMmgen haben mich noch nie betrogen." ^"lms !"^' die rundliche Frau Priehte beim Mor° ^M^' s" ihrer Tochter, die bei diesen Worten ab» ^llen/ "b und rot wurde. Sollte die Mutter etwas ^''icl^u" zwei Nächte hat mirs gelräumt. Kaum M'td^s dingen ä"gemachl, da sah ich ein wildes !'ch ^ '> lUlch zustürmen. Es riß mich nm nnd wars "T>a/^- "''^' ^! ich kaum zu atmen vermochte." ^^ in ^'^ die Katze gewesen sein, die ihr ja alle ^ Tr^l Schlafsammer laßt. Die wird es sich auf ^, " bequem gemacht haben." s'^ T>elit'' '"'"'" ^'""lderte die Mutter empört über l'ch schoi, ^ l^res Traunies, in desse,l Auslegung sie ^"n ;. !"'^ wounevollem Grauen versenkt hatte. ^kU sch." "'r nächsten Nacht hatte ich einen anderen, ^".qrus "" Traun,. Da träumte mir, ich hätte ^ hiul^l? ,^^''l Vullbart, und das bedeutet, daß man tviid/^M'" Menschen umgeben ist. Ebenso kündigt ^ 'ch z> "^ "'^' ""hl'nde Gefahr an. Noch heute Kb.", a" Kartenlegerin, ich muß Aufschluß über das T)a,nit "" bevorsteht." ^korb ""^" ^' '^^'" ^"^ "'^ ^" umfangreichen U»t^. !'^ ^l,'rließ mit der Tochter das .Häuschen. 'r br,^, "'" smnmerlich belaubten Bäumen schritten > "'d u,ld s'^ ^"' Vchnstation zu. Die Mutter eifrig ° "'n ei,' ^ '""""' "'^)^ >ll den Gedanken an den r ^^biu,'s <"'"'^ die Tochter einsilbig, mit dem >lt >u^ .'"'"'u Blick in die Ferne schauend. So ver» 3"u in ihr Thema, daß sie die "ths '^''glelt ihrcr Tochter gar nicht gewahr Am Ansgang znm Bahnsteig trennten sich beide. Die Tochter schlug den Weg links ein, der zur mechanischen Weberei führte, wo sie als Sortiererin tätig war. Die Mutter stieg, den Henlellorb krampfhaft vor sich haltend, die Monatskarte in der Rechten, die Stuseu hinan zur Vahnsperre. Soeben ergoß sich ein Strom von Ankömmlingen über die Treppen. Einer aus der Menge, von dem die Frau nicht recht wnßte, ill welchen Stand sie ihn rechnen sollte, siel ihr durch die Sauberkeit uud Sorgfalt seines Äußeren und seiner intelligenten Ge° sichtszüge auf, nnd zwar besonders dadnrch, daß er seine lebhasten Angen sür cineu Augenblick scharf auf die die Sperre passierende Frau richtete. In ihrer arg» wöhnischen Phantasie witterte sie scholl irgendeine Ge° fahr, doch die lebhafte Unterhaltung im Stadtbahnzug nahm ihre Aufmerksamkeit ganz in Anspruch. Inzwischeu holte der junge Mann das junge Mäd-cheu auf dem Wege ein. Nach der Begrüßung begann der junge Mann gleich: „Hente ist die Aufstellung des neuen Kessels fertig. Sobald ich die hiefür übliche Grali° fikation erhalten habe, kanfe ich Perlobungsringe." Ein glückliches Lächeln verschönte die Züge des Mädchens, und nur langsam verflüchtigte sich die Freu-denröte von ihren Wangen. „Hellte mittag hörcn wir zeitig auf, dann werfe ich mich in meinen Sonntagsstaat und spreche mit deinen Ellern. Denn ehe ich morgen vormittag nach Augsburg zurückkehre, muß ick) über unsere Heirat ins reine kommen." „Mit der Mutter," begann jetzt das junge Mä'd» chen," mnßt du zuerst reden. Ist sie für unsere Sache gewonnen, so wird der Vater auch Amen sagen." „Gut also, auf Wiedersehen heute abend, Schah." Dann trennten sich ihre Wege. Sie ging nach den Ar-beilssälen, während er dem ueueu Kesselhaus zuschritt. Frau Prietzke hatte ihre Marllhallenwanderung be-endet und kenchend unter der Last der Einkäufe kam sie in oer überfüllten Behausung der modernen Pythia an, die ihr aus den Karten die Zukunft deuten sollte. Die Kartcndenterin ließ sie Platz nehmen, griss zn einem Spiel Karten nnd breitete es aus. Daun sagte sie mit geheimnisvoller Miene, während sie auf das Herzas; zeigte: „Hier haben Sie den Besuch eines jun» geil Mannes- Eichelaß — Schrecken, Eichelneun —-Ärger und Zorn. Nein, nein; Ihre Karten liegen nicht znm Bestell. Ein Weg steht Ihnen bevor, auf dem sie mit vielen bösen Menschen in Berührung kommen. Es scheint auch, als ob dieser Weg irgeudwie mit Ihrem Gatten im Zusammenhang sieht. Er plant etwas, von dem ich Ihnen aber nicht sagen kann, ob es Ihnen znm Nachteil gereichen wird." Mit gesteigertem Selbstgefühl verließ Frau Prietzke die Kartenlegerin und trat die Heinifahrt an. Die Frau hatte ihre Energie richtig erkannt. Sie ließ sich uichjls vormachen, am wenigsten von dcn Männern. ,^ Um die vierte Nachmiltagsstunde fand sich, tipp-topp gekleidet, unser Freiersmann ein. Blitzschnell erin-nerte sich Mutler Prietzke seiuer Begegnung von heute früh nnd dank ihres Blickes in die Zukunft wußte sie sofort, daß sie es mit einem der bösen Menschen zu tun hatte, vor denen sie gewarnt wordeil war. Zu allem Überfluß hatte der Polizeipräsident vor einer Stunde am Rathaus wieder eines jener ziegelroten Plakate ysl-schlagen lassen, in dem er tausend Mark für die Er-greifung des neuesten Kapitawerbrechcrs aussetzte. Kein Zweifel, sie stand dem steckbrieflich Verfolgten gegen-über; das halb verlegene, halb selbstbewußte Wesen dßs anscheinend stark erregten Menschen bestärkte fie/in ihrer Annahme. Zudem stimmte das Signalement. ' Ihre erste Handlnng war daher, den Kommoden-schlüssel abznziehen und die eiserne Bratpfanne, mit der sie im Augenblick unter der Küchentür hantierte,,schlag-fertig zu erheben. ' ^ Bestürzung, Beschämung uud Zorn wechselten aus dem sonst harmlosen Gesichte des jungen Monteurs, schließlich faßte ihn aber eine echt bajuvarische Wut über das „einfältige Weibsstück". Das Herz klopfte ihm bis an dcn Hals heraus, und er verlieh rasch und wortlos den Kampfplatz. ^Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 70. ___________________________________614________________________________ 29. März 1910. die Hauptstadt mit iubcgriffeu, wo zum erstenmale seit der Eroberung der Militärdienst für alle ohne Unter» schied eingeführt wird. Der Militärdienst beginnt mit dem Eintritle in das 26. Lebensjahr und dauert sechs Jahre, und zwar dienen die Soldaten drei Jahre unter den Fahnen und drei Jahre als Ichliats, die nur im Falle des Bedarfes einberufen werden. Dann gelaugt man in die Reserve. Die zwei Jahrgänge, die jetzt ein» berufen wurden, machen ihren Dienst nnr als Ichtiats und werden nur ein, respektive zwei Jahre unter den Fahnen behalte», mn dann in die Reserve überzutreten. Die Nichtmuselmanen, welche in diesem Jahre einberufen wnrden, haben daher höchstens ein bis zwei Jahre aktiv zu dienen. Bisher sind leine Desertionen unter ihnen zu konstatieren gewesen, es ist im (Gegenteil unter ihnen eine wahre Leidenschaft für den Heeres» dienst zu bemerken. Was die Militärtaxe von 50 Pfun» den für die Befreiung vom Dienste anbelangt, wäre es gerecht, daß die von den Nichtmuselmanen bis jetzt alljährlich gezahlten Militärbefreiungslaxen in Abzug gebracht werden, wenn die Einberufenen sich zur Zahlung der erwähnten 50 Pfunde entschließen, nm vom Militär-dienst srei zu' bleiben. Diese Frage befindet sich jedoch noch in Schwabe und es scheint, daß darüber in nächster Zeit Beschluß gefaßt werden wird. Über die dreimonatlichen Übungen sich zn beschtoeren. ist ungerechtfertigt, da in dieser Frage für niemanden im ganzen Reiche, weder für Muselmanen oder Nichlmuselmancn, ein Un» terschied gemacht wird und ill manchen Bändern Europas eine ähnliche Verpflichtung besteht. Was die Frage der Verpflegung anbelangt, so läßt fich das bestehende System derzeit nicht ändern. Man muffe bedenken, daß es doch auch Rekruten aus den besten muselmanischen Familien gibt, welche gezwungen sind, sich mit der gebotenen Ärmeelost zu begnügen. Für die christliche Fastenzeit hat das Kriegsminifterium Befehle an alle Armeekorps er» gehen lassen, allen christlichen Soldaten besondere Fasten» speisen zu verabreichen und sie an den Festlagen zum Kirchenbesuche zu veranlassen. Ähnlich Verfügungen wurden mit Rücksicht aus die Juden getroffen. Die Re» gierung tut überhaupt alles, um die religiösen Gefühle der Einbcrufeuen zu schonen. Politische Uebersicht. Laibach, 26. März. Die „Zeit" erklärt sich in der Lage, auf Grund verläßlicher Informationen folgendes mitzuteileu: Vei dem Verhältnis herzlicher Freundschaft, das zwischen den beiden Herrscherhäusern in Wien und Bukarest, und insbesondere zwischen Kaiser Franz Josef und König Ktarol herrscht, ist es selbstverständlich, daß die Teil-nähme des rumänischen Hofes an der achtzigsten Ge-burtslagsfcier des greisen Monarchen in. der denkbar feierlichsten Form erfolgen wird. König Karol und die Königin Elisabeth werden, wenn ihr Gesundheitszustand es erlaubt, dem so eng befreundeten Herrfcher der Nach» barmonarchie persönlich ihre Glückwünsche überbringen. Nur im Falle einer ernsten Verhinderung wird der Thronfolger, Kronprinz Ferdinand, mit ihrer Stell» Vertretung betraut werden. Aus Belgrad wird gemeldet- Zwischen dem alt» radikalen Finanzminister Protl'6 und dem juugradikalen Baulenministcr Vuluvi'6, die namens ihrer Parteien die kürzlich abgebrochenen Kompromißverhandlungen über die bevorstehenden Wahlen für die Gemeinde Belgrad wieder alisgenommen hatten, wurde eine Verständigung erzielt, wonach zum Bürgermeister von Belgrad der sriHere jnngradikale Handelsminister Kosta Glavinic! und zum ersten Vizebürgermeister der Altradikale Michael Marjanovi'6 gewählt werden. Die Iungradikalen erhalten sechzehn und die Altradikalcn vierzehn Sitze im Gemeinderat. Glavini^, der sich in der Belgrader Bürgerschaft großer Sympathien erfreut, halte bereits durch längere Zeit, bis zum Jahre 1908, den Bürger» Meisterposten betleidet. Durch das erzielte Wahlkompro-miß ist die Gefahr einer nngünstigen Rückwirkung dieser Frage auf das Kvalitionstabiuctt Pa.^i^ endgültig be» seitigt worden. Eine Korrespondenz des „Neuen Wiener Tagblatt" aus Konstantinopel stellt sesl, daß sich gegenwärtig füglich von einer Koalition aller Mächte gegen alle frieden-störenden Elemente am Balkan sprechen lasse. Rußland fördert eine Annäherung »inter den Nalkanstaaten und man scheint in Konslantinopel von seiner Aufrichtigkeil überzeugt zu sein. Zweifellos stehen die Besuche der Köuige von Vulgarieu und Serbien beim Sultan mit dieser Politik in engem Zusammenhange. Serbien er» reicht die Zustimmung der Türkei zur Erbauung der Donan ° Adria ° Bahn. Eine bessere Grenzreguliernng wird jede Friktion zwischen der Türkei und Bulgarien für die Zukunst ausschließen, und Bulgarien, welches unter der Last der Erhaltung einer größeren aktiven Armee leidet, wird sich diesbezüglich seineil finanziellen Kräften anzupassen in der Lage sein. Ebenso werden die griechisch°lürlischen Beziehungen durch die Vereinigung der beiderseitigen Eisenbahnen sich künftig freundlicher gestalten. Die Türkei wird daraus den größten Porteil ziehen. Nirgends ist jetzt im nahe» Orient ein ernst zu nehmender Grund zn .Konflikten vorhanden. Ein Verzeichnis der Mitglieder des preußische» Abgeordnetenhauses nach Parteien, abgeschlossen am 1«. d. M., ist soeben veröffentlicht wuroe». Danach zählt die konservative Partei 152 Mitglieder, die freikonser» vative Partei 6l, die nationalliberale Partei 66, die fort-schrittliche Vollsparlei 36, die Zentrumspartei l04, die Fraktion der Polen l5, die Sozialdemokraten fünf Mitglieder. Frakliouslos waren 3 Abgeordnete, darunter 2 Dänen. Erledigt ist das Mandat des sozialdemolrati. scl)en Abgeordneten Heimann ^Berlin VI). Die Nachricht, daß demnächst ill Rum eine, Kon-ferenz zur Beratung der kretischen Angelegenheit zu° sammenlrelen soll, wird, »vie man aus Paris meldet, an unterrichteten Stellen mit dem Bemerken als uu» begründet erklärt, daß keinerlei Aktion in dieser Rich» tung in Aussicht steht und daß die erwähnte Frage derzeit überhaupt keinen Gegenstand eines Meinungs» auslausches zwischen den Mächten bildet. Tagesneuigteiteu. — Mo die Herrscher ihre Juwelen verwahren > Die Zeilen, da die Herrscher sich nur in reichem Iu^ lenschmuck dem Volte zeigten, sind vorüber und weiw"" der grüßte Teil der ererulen Schmuckstücke ist dazu vcr« urleilt, halbvergesse» in der Schatzkammer zu liege^ Der gewaltige Juweleilschatz des Zaren ist, uach,^ „Minerva", zum grüßten Teil in einer richtigen klcun Festung verwahrt,' die im allen Kreml in Moskau l>^ nnd die von einer Leibwache von 200 alten Offiz^" beschützt wird. Der Kronschatz von England liesst '" den Kellergewölbl'n des Tower; 300 Männer haben o» Alisgabe, diesen kostbaren Besitz zu bewachen und z" beschütze». König Eduards persönliche Schmuckstück' »" Juwelen aber werden in Windsor i» einem besondc^ Saale bewahrt. Die Juwelen des italienischen,^H^ Paares haben ihre Stätte in einem kleinen unterirdisch Fort, das aus einer Tiberinsel liegt. Die SclM, ^ Zar Ferdinand von Bulgarien sein eigen nennt iM" . von Eingeweihten auf einen Wert von weil übc^ Mo > Millionen geschätzt werden, werden ill einem SclM! a» oe» Ufern der Donan verwahrt, in einem Ten ^ Gebäudes, der streng geheimgehalten wird und den >' weilige Eingeweihte ke»nen. , ^ ^ lVhopin und Liszt.j III einem Artikel ..I>'/H von Chopin" erzählt T. Manluvani in der Z^M s „Lettnra" folgende, bisher unveröffentlichte Episode a^ den, Leben der beiden nach Anlage und Wesen s" , ^ schiedenen großen Musiler Liszt' und Chopin. Ei»^ Abends spielte Liszt in einer Gesellschaft, der auch ^. Pin beiwohnte, eines der Chopinschen Notturnos, ' zwar in so eigenmächtiger Interpretation, daß der p nische Meister sich nicht zurückhallen komite, ihm ^ sageil: „Wen» Sie mir wieder die Ehre antnn w"" ! eines meiner Stücke zu spielen, so würde ich Jollen!^ . dankbar sein, wenn Sie sich an die Note» hielten." ^'1 : sich im mindesten verletzt zu fühlen, stand Liszl und bat den Freund, das Stück vorzuspielen. ^^ »ahm au, Klavier Platz. Da flatterte eine Fleder""', durch das nach den, Garten zu geössuete Fenster w, , Saal nnd in, Vorbeistreifen löschte sie eines der b" , Lichter. Chopin blies auch das andere Kerzenlicht " u»d überließ sich nun im Dunkeln dem Reich oer ^ -Hiugerissen vom Zauber der Slunde lind seines Sp"^ kargte die kleine Zuhörerschaft nicht mit Beifall,,., verlangte stürmifch ein Daeapo. Auch das wird ac^^ Schließlich brechen alle in ein begeistertes H""),^ Chopin ans. In diesem Moment zündete dieser e^ der Lichter wieder an und erst jetzl bemerkle matt, ^ - Liszt am Klavier saß. Er hatte in, Schuj,^ ^ Dunkelheit den Platz mit Chopin gewechselt uN^ Wiederholung mit so läuscheuder Nachahmung " z. tragen, daß die Scharte von vorhin glänzend gewetzt war. .^ lWas verdient ein Newyorlcr Kellner »n ^ Woche an Trinlgcldcrn?) Mil dieser Frage hattt^, ein Newyorker Tribunal zn beschäftigen, wo b"', ,„it eines Kellners auf Scheidung klagte. Sie verlansslr , der Scheidung zugleich 120 Krouen pro Woche s"r ,^ Unterhalt und erklärte, daß ihr Maun etwa 480 ^' ^ wöchentlich an Trinkgeldern eiimehme. Der ^I^,,^ gegen erklärte, daß er in der Woche höchstens 20 -^ ^.,i au seine Fran zahlen söuile, da er nur l2<> -" ^, wöchentlich einlnhme. Von den Trinkgeldern, die c ^ halte, habe er einen Teil an seinen Vorgesetzt" <^> eiuen Teil an den Koch abznliesern. „Die Leute^l^ Das Hcrz. Roman von N. HottnerGrese. (3. Fortfetzung.) (Nachdruck vrrbot'l!,) Die Herreu waren beim „goldenen Schwall" ange» kommen und der jnnge Arzt konnte das Thema, welches ihn wirklich interessierte, nicht mehr weiter verfolgen. Es ging ihm seltsam. Mitten in dcm Nierdunst nnd Tabaksqnalm sah er immer wieder ein stilles, ernstes Männergeficht. Und der Gedanke verließ ihn nicht an Werner Mertens, dessen junge Braut ein paar Wochen vor der Hochzeit fortgegangen war, um nie mehr wieder» zukommen. — Währeud so ein fast Fremder sich angestrengt mit ihrem Soudergefchick beschäftigte, sahen Werner Mertens und Illla Wellin einander gegenüber in dem großen Wohnzimmer des alten Hauses, das er von seinen Vätern ererbt. Über dem Sofatisch brannte die große Hängelampe und warf ihr mildes Licht durch das weite Gemach, in dem der gutgepflegle und wohlerhaltene Hausrat einer vergangenen Zeit stand. Die dunklen Mahagonimöbel spiegelten die Flammen wider, die i» dem grünen Kachelofen hoch auflohten, von dem Nord der Kredenz gleißte sclMres Kupfer» und Zinugefchirr herab, an den Wänden glühten, wenn die Lampe fich leise schwang, leuchtende Farben anf. Dort hingen aus» gewählt schone Bilder, meist Landschaften; dazwischen sah man dort und da ein feines Frauenbild in der Tracht einer längst verrauschten Zeit. Über dem be» quemen Sofa aber hing ein großes Bild, modern in Auffassung und Durchführung, das Bild eines jungen, ganz außergewöhnlich schönen Mädchens. Auf den ersten Nlick erkannte man einen starken, gemeinsamen Fa° milienzug in dem Gesichtchen, das da aus breitem, dunk» lem Rahmen nicderlachte und in Iula Weltius Antlitz. Das waren Schwestern. Jeder Fremde mußte dies so» fort erkennen. Nur war bei der eiuen alles sprühendes Leben, Frohsinn, Kindlichkeit, bei der anderen stiller Ernst, Güte, Harmonie. Und das Bild zeigte ein ganz junges, kaum erblühtes Mädchen, während Iula scholl auf der Höhe des Lebens stand. Anf einem schön» geschnitzte» Brett, das unterhalb des Bildes hinlief, stand ein schlankes, hohes Rubinglas von seltenem Feuer, darinnen blühten langstielige blasse Rosen in herrlicher Frische. Werner Mertens hatte diese Rosen von Wien mit° gebracht. Und die zart duftenden Blumen hauchten einen lebendigen Atem durch das schöne, stille Zimmer, in dem alles so erfüllt war vu» einer ruhigen, inneren Anmut. Auch Werner Merleus und Julie Weltin paßten voll und ganz hinein in den Raum. Sie schienen hier nicht Staffage' sie waren da herausgewachsen. Eben hatte die alle Tante Werners, Fränlein Iettchen Helmns, welche seit Menschengedeulen hier wohnte, mit einem halbverschlafenen „Gute Nacht" das Zimmer verlassen. Bis jetzt hatte Werner gelesen- ein paar Briefe, Zeitungen waren eingelaufen. Jetzt schob er alles dies zurück und nahm die neben ihm am Boden stehende Reisetasche heraus. Iula Weltin verstand augenblicklich, was er wollte. Sie legte rasch ihre Handarbeit beiseite und räumte den Tisch vollständig ab. „Dn hast etwas Schönes?" fragte sie — Er nickte. „Wenigstens etwas Besonderes. Etlvas, das dir bestimmt gefällt." „Wenn du es schön findest, dann gefällt es mir gewiß auch," sagte sie, wieder so völlig selbstverständlich. Er antwortete nicht, sondern nahm schon behutsam mch. rcre in Seidenpapier und Watte gewickelte Gegenstände ans der Tasche. Langsam entfernte er die Hülle»- ^ Paar sehr schöner, uralter Goldknö'pfe, eine sen" ^ Wiener Porzellantasse, ei» reizendes Pastellbildchcn^ der Schäfcrzcit kamen zum Vorschein. l5^' !"' ^,,fl vieles Schöne, mehr ans Frende an der seinen > ^ läugstvergangener Zeilen als gerade zu Studionz ^ Und Iula Weltin frenle sich mit ihn, an !^'" !,^ilig' Stück. Sie wnßte aber gut, daß bei allen diesen ." ^ keiten nicht der ganz besondere Gegenstand wa, ^. dem er vorhin gesprochen. Den hob er gewlß Eben »ahm er noch ein umfangreiches -^ ^,-aus. Als die Hüllen abgeschält ware», ^"" .^^ ^' ihnen auf der glänzend braunen Tischplatte uni ,„ was sehr Schönes: eine Art Kelch mit lM""' ^» Deckel, feinste Reliefarbeit in oxydierte!», "I"i,, Silber. ,.. ,'ibcl Es war ein ganz außergewöhnliches ^"' ' ische" und über mit Figuren und Ranken bedeckt, ä^. denen kleine, feinblätlrige Rosen eingestreut e I^ ^. Oben lief die Deckelwaud in eine Art T."""^ . sau Iula Weltin hielt den Kelch in d"' va>w ,^-ihn geuan a». U»d je mehr sie die echt lu> I ^,i Arbeit prüfte, desto mehr Freude halte ste °" ^. l»" hob sie den Becher in die Höhe, um de» ^u! ^ ^. trachten zn können. Da bemerkte sie, daß "" . ^ gil ken und RosenM'ige ganz ui>te» s'ch ä" ^ch^ Kra»z vereinigteil, der sich um ei» winz'., schlang. _ ^,rh"bs'^ „Da ist etwas eingraviert," sagte ste u, o um ganz nahe an die Lampe h^anzut^'U - ,„„i Werner Mertens war auch "Umstand n^u^^ ,..,, hielte», sie beide die Köpfe ganz nahe "' ^ ' „ ^, die fehr kleinen und nicht tief lMvlerten "" , dem Schilde zu entziffern. (Fortsetzung ^^bacher Zeitung Nr. 70. 615 29. März 1910. I^iH^". Trinkgelder geben", sagte einer der be-tllin I '!' Gutsbesitzer Nelvyorks, „sind gelvöhnlich be» ei» «f. ^ l„ö 20 Kronen ist der Durchschnitt, den ">>!!!,'„ "' t^lich in eineni gnlen Restaurant eiil» ^Il!,„ """"sgesetzl, daß er „^nu,i-t," ist. Schlechte l°"„lps< ^Men selten Trinkgelder. Einer der be» l"nrn !?.," """ll"s" '" Nelvyork erklärte, das; es verdien llner ^^^ !^"' ^0 Kroneil in der Woche Pusi^^f'"^ füqte hinzu: „Wenn eS einen solchen !l Philologie an der ^bers.'! Etaates Pennsylvania, hat 'soeben seine nutz ^ ^'" »uichliger Keilschriften veröffeiltlicht, die und ^,, ^ ^'" babylonischen Stadt Nippnr stanunen si»d ^ s" "'"pl'lbibliothef bildeten. Die Keilschriften bricht "'!'' interessant, weil in ihnen ein nener dilpl ckl^ 3 ^' Sintflnl vorzuliegeil scheint. Nach v, ^7h/ Zugaben slanimcn sie ans dein Jahre 2100 >n iib,^,. ^ ^'^z^hlung, die sie wiedergeben, ähnelt ^eimiiss ^'"b"' Weise der biblischen Erzählung der "'Ml , "'"nittelbar vor der Sintflut' die Tafeln ' ^'Ns lr, "'^ ^"sjagnng der Sintflut, für die aller» aber ,,„>! lpuaner Zeitpunkt angegeben wird, überdies ^isluw.' ^ lst vielleicht das Interessanteste, An-Tieres'öum ^"u einer Arche, in der Menschen nnd biblisch" «?",Wasser gerettet werden können. Nach den slilt da? c> nahten hat nian allerdings sür die Siut» Angabt y"l)r '^48 v. (5H. angesetzt/ Nach Hilvrechts ji'naer nÜ' ^' ^"N'l" ans Nippnr aber 248 Jahre ^ sich ' ">hlen doch von der Sintflut, als handle ^lehN^V'n Ereignis, das noch bevorsteht. Wie die '^Nen n,''lh hiemi't abfinden werden, ist noch abzn-°'ksrr ^^lrssor Hilprecht gilt als der beste Kenner ^' Mn in den Vereinigten Staaten. ^sskMI? '""würdiger Ncqcilchuapo.j Ein jüilgst ^lMt x'^er usfizieller englischer Koloilialbericht er. ^Ns'unl? "" als „Qnadi" bekanntes Getränk nener» ^>i^i is/'^, ^'" NasutoS große Verheerungen anrichte. A'sirlll w ^' Branntwein, der ans Aineiseneiern her-^hlrne«, ' "'^ ^^'^'" libermäßiger Geiliiß meist ü'rsry s. ?/'^ung nach sich zieht. Die Vasnlos beziehen ^n dr,! Ä"''^ Getränk dnrch lveiße Zwischenhändler "?^^l!chuanen ans der Orangefluß-Kolouie. ^lttl- und Prouiuzial-Nachlichten. Kultnralbcitcu. ""u Michrlau^elu Freiherr« von Zuiij. vir uns zu sehr ^w^, ^migeicheit entfernt haben, welche Keime der lvir sind^ '" ^^ t'arg, bie wir übersehen haben. Denn Killet, " ^''^ >'"^ ^"' wollen Dinge, die, wie wir Thon >> '^"'"nd vor uns gewollt hat, und haben recht, l'nd ^ ^cilb, weil wir die Gegenwart sind, lärmen Ta? ^"ugeilheit totschlagen können. ^ da/ > '-^' ^ ist auch elivas, was wir glaubeil, lechz wi/s'^ ^lininl. Denn plötzlich — man weiß nicht ^ lllih 's°' 'unruln, wann — steht die Vergangenheit ^iigt ^'yrc ungeheure Größe, ihr bloßes Dasein er-!'"!Nr Q''' ^'"" U'ir empfinden, lvie llein, nichtig wir, !^ ist ^-^'", nnsere Existenz neben dem, »vas gewe- ^ks,' ^'"'"'U. Die Vergangenheit ist etwas Nnge° ^'r ih^ ^''uächtigsH, Schauriges, den, wir, trotzdem ^kntty./"^"""uen, uns gerne entziehen möchten — IÜ/l"etn? wir, um sie zu vergesse», wie die Kinder "l>l untie» Zimmer schreien, um uns gegenseitig !"" >'icht "^'"' '"^"' ^"'" n,it ^ärin nnd' Getöse, >" tüiitt ^^'" Wichtigkeiten erfüllen, um nicht denken Die n" "'^l ^^ Gespenst hinter uns zu fühlen, ^'ten ^^Nangenheit — das sind die Mütter im ?!»lk>l ^"'" ^'-' Jaust — schreckhaft, uno do n di' ^Uietz^ "'!- ^'Uen wir nicht los können, ohne die wir ^sriil em " bunten, die jeden Angenblict in nnser Ellens ^"l>n nnd die wir, trotz des heimlichen 'st die e'r'sl 1 ^'^'"l müssen. Die Vergangenheit - das '^"deii, ^"^ ^^enwart von einst — ist ein Wollen, ^ Heae..^'"' ^ einmal war, nnd oas festgehalten '^bdeu'i ^.. " ^"" hente U'ard — ist etlvas, das wir, !^ bereif/" "'^ "'" ""^ '^' '"^' ^""' "1"ss"l ^rrlei^ l"' lüilnen, ani ehesten, wenn wir von den "rhr>, ,^ ^"Nchren unigeben sind. Denn diese Werke '^^Umn,'"' ^'^te des Tages, sind uns gewohnt, ''l läiwsi / .""a- Die 5-,and, oie das Nrett einst glättete, !>"s >wch ., l"llen, der Schrallk aber, deil sie schuf, freut > fortiqer"'^ "'^ trägt das Wolleu, das Weseu des '"'ti ersl,,,^ . ul unsere Tage. Und der Mund, der ^s<»n,„u s ' "" Lied sang, ist anch schon längst ^ Her, w-'" ^^'^ "ber klingt noch heute nnd bewegt Die N ""st- 3 'b?n mö f?"'^'"b"t ist also doch nicht tot, wie wir " Nlönii? "'' ^' wirkt weiter ^ und birgt stets ^ ^s i' "^''t"' in sich. r^'l''ein .. 7'^"' >^r berechtigt, wenn m der ^^ ^'lcqt '^Nes ^^'wicht «us den geschichtlichen Unter- ' "d. Deni, der denkende'Kopf wird hier stets nene Anregungen und neue, überraschende Wahrheiten finden. Erst die Geschichte verbindet das Einzelindi-vidnum enger mit dem Kreise, in dem es lebt, wirkt, schasst, gibt ihm die, Möglichkeit des Verstehens des Seienden, läßt in ihm jenes Gefühl zu seiner volleil Stärke aufwachsen, das man Heimalslicbe nennt, stärkt es ourch den Einslnß des Wissens und Gedankens. Gerade unsere Zeit hat die Stärknng dieses Gefüh° les besonders nötig. Denn sie dringt es mit sich, daß eben dem Gefühlsleben 0er jungen Generation Herzlich nxnig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Alles drängt da» nach, die Ingend möglichst rasch und gründlich für den großen ^ebenSkamvf vorznbereile», ihren Verstand, ihre manncllen Geschictlichkeiten zn fördern nnd auszubilden. Ohne es auszusprechen, waltet doch die Tendenz vor, den Menschen zur Maschine zu erziehen, die Geld zu verdienen in der Lage ist — mit dem Neste soll nun ein jeder selbst fertig Zu werden trachten. Dieser Slandpnntt hat unbedingt seine Berechtigung und hat viel Gutes gewirkt. Er hat es bewirkt, daß eine Neihe Talente sich offenbarten, daß das Nationalvermögen sich in kurzer Zeit ganz unVerhältnis» mäßig vermehrt hat, daß die technischen nnd sonstigen Wissenschaften einen unerhörten Ansschwung nehmen. Man lalln ruhig sagen, daß die Menschheit in der Hinsicht in den letzten hundert Jahren einen Weg zurückgelegt hat wie sonst lanm in 500, ja in WW Jahren, daß sie in vielen Belangen klüger, gereifter geworden ist. Aber während in der Richtung ein starker Ans. stieg zu konstatieren ist, muß man in anderer Hinsicht einen Rückschritt feststellen, der sich hauptsächlich ans das erstreckt, was mau — oder vielleicht besser gesagt — ich — als geistige Güter, als Gefühlswerte betrachtet. Mail hat dieselbeil in dem Dränge nach dem Gelde, »lach der höheren Lebenshaltung vergessen, weil man sie für unwichtig hielt, sie als eineil überflüssigen, sogar schad» lichen Ballast betrachtete. Und jetzt fängt man, gerade in den lnltnrell sonst am fortgeschrittensten Ländern, cm — sie zu vermissen, und entdeckt, daß sie lein bloßer Luxns, sondern eine Notwendigkeit sind. Man hat sich ganz ans eigene Füße gestellt, hat, in frohem, heiligem Eifer dem fortschritte huldigend, ein Märchen nach dem anderen zerstört, hat die Handwerlsarbeit durch die Maschine vernichtet, wunderbare hygienische Hänser gebaut, den Wald iil eine Vulkenfabrik verwandelt nnd rxrmißt nun das Volkslied, diese wnnderbare Quelle echter Poesie, die Volkskunst, die, ans dem Volke hervor» gehend, von Bauern, Handwerkern, kleinen Meistern, Arbeitern geübt, das ganze Leben der Völker ans eine höhere Stnse hob, es mit einer primitiven aber eindringlichen und tnltnrell wertvollen Schönheit, einem für die Nationalökonomie der schaffenden Kräfte nngemein wichtigen Elemente erfüllte — vermißt den ninständlichen, aber solidln Gedanlengang der Allen, ihre seine Beobachtungsgabe, vermißt in weiten Kreisel« das, was vor 100 Jahren fast ein jeder hatte — Kultur und instink« tives Verstehen sür Fragen derselben. Man vermißt das Gefühl der Heimalsliebe, die Pietät gegeil die Werke der Vorsahren, die Erkenntnis, bis wohin die eigenen Kräfte reichen, was ihnen versagt ist. zehnlen Rangstlasse ernannt. — Ableisten des Präscnzdicnstcs der Einjähriq» Frciwilligeu-Mediziner.j Unter Bezugnahmc ans den 5 23 Pniikt 2 der Wehrvorschriften zweiter Teil wurde verfügt, daß alle mit 1. April l. I. zum halbjährigen Präsenzdienste im Soldatenstande einrückenden Einjahrig-Freiwilligen-Mediziner bei ihrer Trnppe in der Rcgiments°lNataillolls°)Stabsstal!on der militärischen Ausbildung zn nnterziehen sind. - lDie Aufcrstchlln.qsprozcssionenj fanden am Kar» smnstag (bezw. in der Herz Jesu Kirche am Os!er° sonntag) mit dem üblichen Gepränge nnd bei sehr großer Beteiligung stall. An der Domprozession beteiligten sich die Spitzen der Zivil» und Militärbehörden, unter ihnen Herr Landesuräsident Baron Schwarz. Das Sankiis» silnnm wurde bei dieser Prozession vom hochwürdigsten Herrn Fürstbischöfe Dr. Iegli <" getragen. Die am Ostersonntag abgehaltene Erdbebenprozession wies wie alljährlich eine nberans große Anzahl von Teilnehmern ans allen Laibacher Pfarren anf. O — lIus der Diözese.j Herr Valentin Alja n 5 i 6, Pfarrer i. R. in Hrastje bei Krainburg, wurde zum fürslbischöslichen geistlichen Rate ernannt. Herr Alois Ieri^-, Kaplan in Altenmarlt bei Gutlschee, wnrde zum Pfarradministrator in Prh bei Niniea ernannt. lTnippen-PionicriiliilNssen.j Am 5. April liessen die Pionierabteilnngen zn den Nbnngen in Laibach ein und werden mit Ansnnhme jener des Infanterieregiments Nr. 27 und des Landwehrinfanlcrieregiments Nr. 2? in der Cholerabaracke nächst dem Südbahnhose untergebracht werden. Zum Kommandanten der ver» einigten Pionierabteilung und Leiter der llbungs» gruppe Laibach wnrde Oberleutnant Stephan Gjebi «^ M a r u 5 i 6 des bosnisch-hercegovinischen Infanterieregiments Nr. 4 bestimmt. Nachdem der Gruberkanal gesperrt ist und die gesamten Wassermengen durch die Stadt ihren Laus nehmen, werden die Henrigen Pionier-übnngen unter kleinem Wasserstmld nicht beeinflußt sein und das Übnngsprogramn! kann sich ziemlich reichhaltig gestalten. — lVerpnchtunq einer Advolatnrokanzlci.j Der Disziplincllsenm des Obersten Gerichtshofes hat in einem Slraferlennlnifse gegen einen Advokaten die Verpachtung einer Advukalnrskanzlei als Disziplinarvergehen erklärt. Ein penfionierter Landesgerichtsrat, dcr zur Advokatur übergetreten war, halte die Führung seiner Kanzlei, um die er selbst sich »licht kümmerte, seinem Konzipienlen pachtweise überlassen. In diesem Vorgange erblickte der Disziplinarsenal in erster In» stanz eine Verletzung der Bernfspflichten nnd Beeinträchtigung der Standesehre' das Urteil lautete auf eine Geldstrafe von 600 l<. Der Oberste Gerichtshof hat die dagegen ergriffene Berufung des Advokaten mit folgender Begründung znrückgewiefen: das Verhallen des Beschuldigte!,, wonach er sich all der Verwaltung seiner Kanzlei in den letzten drei Jahren gar nicht beteiligt hat, daß er mit den Parteien nicht in Ve» rührnng gekommen ist, daß er keine Informalioncn enlgegengrnummen, kein Honorar empfangen hat, daß vielmehr der bei ihm beschäftigte AdvokatnrSkonzipient sämtliche Agenden geführt und die Kanzlei selbständig verwaltet hat, begründet an nnd sür sich sowohl eine Verletzung der Bernfspslichlen, da ein gänzlicher Mangel an der gemäß H 9 der Advokatenordnnng bei Ver-tretung der Rechte der Parteien erforderlichen Sorg-fall vorliegt, wie auch eine Beeinträchtigung der ^tanoesehre, da in diesem Verhallen, »vie der Dis-ziplinarrai mit Recht ausgesprochen hat, qnasi eine Ver. pnchtnng der dem Beschuldigten zustehenden Befugnis zur Ansübnng der Advokatur an den Konzipienlen, welcher bei ihm die Praxis erst erschöpfen sollte, gelegen ist. — lDic Landesgruppo für Trieft, Küstenland und Krani des Zentralvercines der k. l. Posiabjunt'tcu, Post, ofsiziantc,, und Postaspirantcn Österreichs in Triestj wird die ordentliche Generalversammlnng an, 30. d. M. nm 8'/> Uhr abends im Saale dcs' Vereines der Slaatsdiener Österreichs, Via Barriere Vecchia 8., 1., abhalten. Hiebei wird die jetzige Situation nnd Stel-lnngnahme zur uenen Dienslpragmalik der Staats-angestellten besprochen werden. — lDer Verein ,;ur Förderung der Morastkulturi halt morgen um 10 Uhr vormittags im großen Saale des „Meslni Dom" seine Hnnptversammlnng mit der üblichen Tagesordnnng ab. Nach der Versammlnng wer° den unter die Mitglieder Nänmchen miS dem Vereins-baumgarle» verteilt werden. — Mnrnung vo? Auswanderungsagenturen.j Einige Auswandernngsagentnren, besonders solche größerer Unternehmnngen 'des Auslandes, darunter namentlich F. Mißler in Bremen nnd M. G. Frendberg lü Antwerpen, wenden eine besonders gefährliche Art der Answandernilgspropaganda an, indem fie sich brief» ücl, an Gemriildesnnllionäre und Seelsorger in Landgemeinden mit dem Ersucheil wenden, den Einfluß und das Vertrauen, das diefe unter dcr Bevölkerung genießen, dafür einzusetzen, daß die Auswandernngs. lustigen in der Gemeinde sich gegebenen Falles der Ver-milllung der betreffenden Agentur bedienen. Zugleich wird den Adressaten siir die tatsächliche Zuweisung von. Auswandi'rern an die Agentur teils in offener Weife dnrch Zuficherung einer bestimmten Provision per Kopf der Answanderer, teils in verhüllter Weise materieller Gewinn in Aussicht gestellt. Die Bevölkerung wie auch die Gemeinde» nnd Psarrämler jener Ortschaften, in denen eine AuSlvandernngSpropaganda dcr erwähnten Art etwa bereits in Erscheinung getreten ist oder überhaupt die Wanderung nach überseeischen Ländern sich nicht anf seltene Fälle beschränkt, werden daher ans° merksam gemacht, daß vor Answandereragenlnren, die mit solchen Mitteln arbeiteil, wegen ihres skrnppcllosen Vorgehens gegenüber den Auswanderern nicht genug gewarnt werden kann und daß jede Förderung dieser Agenturen dnrch unbefugte Geschäftsvermittlung nach Maßgabe deS Gesetzes vom 2l. Jänner 1897, R.G. Bl. Nr. 27, strafgerichllich verfolgbar ist. , —o. — lDcr Verein znr Griindunq eines Nettungs-und Erziehun.qöinstitutcu in Lnilillchj hielt am 22. d. M. seine jährliche Generalversammlung ab. Der Vereins» selretär, Herr Katechet I. S m r e k a r , berichtete aus-sührlich über die Vereiuslätiglcit im abgelaufenen Jahre. Den, Berichte ist zu entnehmen, daß sich die Rettungsanstalt in Kroiseneck zwar langsam, aber gesnnd und lebensfroh entwickelt und schon gute Früchte trägt. Gegenwärtig sind in der Anstalt 90 Zöglinge untergebracht, die den für die Voltsschule vorgeschriebenen Ulilerricht genießen nnd durchschnittlich gnle Erfolge ausweisen, was vor allen, dem Eiser der' drei Lehrer und der bewährten Erziehungsmethode der Salefianer zu verdanken ist. Dem Berichte des Vereinslassiers, Herrn Kanonikus Dr. Ferd. ('.' ekal, znfolge betrugen die Ein» nahmen 5700 K, die Ausgaben ebensoviel. Unter den Eiiüiahmen findet sich der Betrag von 5000 l< als Zu-schnß der f. l. Landesregiernng ans dem Ertrage der Staatslotterie. Der Ans'weis enthält nur die Gabe», die dem Vereine direkt zuflössen- der ganze sonsligr Geldverkehr liegt in den Händen des Anstaltspräfekten, Laibllcher Zeitung Nr. 70. 616 29. März 1910^ der hierüber eigeue Bücher führt. - Nber Aulrag des Herru Oberlehrers A. Likozar nnirde der Vereius-ausschuß ermächtigt, die ersorderlicheu Schrille zu tun, damit zu Anfang des künftigen Schuljahres noch eine Schnlklasse eröffnet werde. Bei de» Ergänzuugswahlen wurdeu iu deu Ausschuß die Herren Dr.' I. Svetina, Glimnasialprosessor, nnd Josef Cepnder, Lehrer an der II. städt. Knabeilvoltsschnle iu Laibach, gewählt. — Schließlich »vnrde eiilslininiig der A»lrag ailgeiloulme», daß sich der Verein sowie die Leilmig der salesianischen Auslalt in Kroiseilect streng gegen die Gleichstellung der Auslall mit einer Slras° nnd Zwangsanstalt ver>vah° reu- vielmehr luüsse ihr stets der eigentliche Charakter einer BesseruugS- n»d Erziehuugsailstalt ge>vahrt blei-bcu. Die Zöglinge werdeil ja nichl wie Sträflinge zur Strafe, sondern zur Besseruug und Erziehung iu die Anstalt ausgenommeu, um zu nützlichen Mitgliedern der Gemeinde und der meuschlicheu Gesellschaft herangebildet zu werden. — sDas Kunstgewerbe auf der Wiener Iagdaus° stellnng.) Iu dem uach dem Entwürfe des Chefarchitekten der Ausstellung Vaurcit Decsey erbauten Kunslgetverbepavillon, in welchem die Innendekoration und Raumausgestaltung vom Architekten Cäsar Pop» povils küilstlerisch dlirchgesührt »oiro, soll das ganze Kunstgewerbe in allen seinen Teilen zur Schan gebracht werden, Für die Werke des graphischen nnd verviel-fältigeudeu Klülstgewerbes wnrde ein eigener Pavillon gebaut, ebenso fur die uuter dein Protektorate der Königin Elisabeth stehende rumäuische Hausindustrie, in welchem diese prächtigen Erzeugnisse des hänslichen Fleißes der Rumänen werden zur Ausstellung gebracht werden. Aber nichl nnr im Kunstgewerbepavillon selbst sowie im dazugehöreudeu Jagdschlösse und der au-swßcnden Schloßkapelle, alich iu den diese umgrenzen' den Parkanlagen werden die hervorragendste» Werle der Kunstindnslrie zn bewnnoerll sein. Das Knilst-gcwerbe »vird daher einmal voll und ganz in einheit-licher nnd künstlerisch arrangierter Darstelluug iu einer Weltausstellung zum Wort gelangen. — lDas Leichenbegängnis) des im hiesigen Leo-niuulu ill der Alüte seiner Jahre verstorbenen Gen» darmerieriltmeisters, Herrn Rudolf Edleu von D e < tela, fand vorgestern nachniittags nnter überaus zahlreicher Beteiligung der besteu Gesellschaftskreise statt. Den militärischen'Ehrenloudukt stellte eine Kompailie des hiesigen Landwehrinfanlerieregimeuls Nr. 27 uuter Kommaudo eines Hauplmannes bei, während die Trauermärsche die Musik des l. u. t. Insanlerieregi-nlents Nr. 2? in ergreifender Weise zur Ausführung brachte. Ein Wagen voll der herrlichsten Kranzspenden suwic eine ungemeiu zahlreiche Reihe voü leidtragenden bekuudeten, daß sich der Verblichene der größten Sympathie» zu erfreueu hatte. Das letzte Geleile gabeu ihin die Spiken der Behörden so nebst vielen anderen: Herr Landespräsident Freiherr von Schwarz uud Herr Hufrat Graz C h o r > » s l y mit den Räteil uud zahlreichen Veamleu der Landesregieruilg, Seine Exzellenz Hcrr Feldmarschall'Leutnanl Matuschla mit vieleu Stabs» nnd Oberossiziereu, uuter diesen Herr Geu> darmerieoberst Koschak aus Graz uud Herr Geu° darmerieoberstleutuaul K a s ch e u reuthe r aus Lai-bach, Herr Landeshanptmann Edler von 8uklje mit deu Herren Landtagsabgeordneten Varon von Liech. tenderg, Grafen Äarbo uud Dr. Ku steril 5, Herr Laudesgerichlspräsideilt Levi<:uik uud Herr Vizepräsident Hofrat Pajl, Herr Fiuauzdirektor Hofrat K^ I i m e u t und Herr Finauzproknralor Doktor Pessiack, Weilers die ganze dienstfreie Mannschaft des Laudesgendarmeriekorps. !«>—. — sDic Wasserleitung für Krainburg und Um-gebung.j Die Arbeiten bei dieser großartigen Wasser-leituugsanlage können vorderhand schon als vollendet angesehen werden; die Einfassung der Quelle, die Enl-lastuugsreservoirs i>» Kaillertale sowie das Hochreservoir in T»pali»'e stehen fertig da. Am iuteressan' testen Bau der gauzeu Anlage, am mächtigen Tnrm-rcservoir bei Krailibnrg, werden die lebten Verpntz-arbeilen vorgenouunen. Das Turuireservoir ruht, da das Terrain weich, meistens lehmig war, aus einer »insang» reicheu Grundlage aus armiertem Beton uud erreicht eine Höhe von rnnd 40 Metern. Das Reservoir, das von einem starken, runden Turme gelragen wird, ist durch eine im Innern des Tnrmes angebrachte eiserne Wendeltreppe erreichbar nnd weist einen Rauminhalt von 207 Kubikmeter aus; mit Wasser angefüllt, repräsentiert das Reservoir die respektable Schwere von 27 Eisenbahnwaggons. Bei den anläßlich der Kollaudie° ruug vorgenommeneu Messungen zeigte sich beim Ban die minimale Senknng von einem Zehntel Millimeter, obwohl oas Reservoir mit einem Übergewicht von 6000 Kilogramm Wasser belastet war. Unter dem Reservoir, iu der beiläusigeu Höhe vou 30 Meleru, wird eine Aussichtsgalerie' errichtet werden, die einen hochinteressanten 'Aussichlspnnll über das Krainbnrger uud Zeier-Feld, auf das Villichgrazer, Nischvflacker uud Ieluviea.Hügellaud, über die Canulaler Alpen uud deren Vorsprünge iu, Bezirke Egg, über die Karawaulen sowie über die'Julifchen Bergriesen bilden wird. Die Aussicht vun dieser Galerie wird wohl mit der be» kannten, hochgerühmten Fernsicht vom prächtigen Kirchtürme der Kraiubnrqer Sladlpfarrkirche glücklich soulurriereu oder sie gar uoch übertreffen. Das Turmreservoir bei Krainburg, das ill drei Wocheu definitiv zu sunktiouiereu beginnt, gehört nach Aussage vou Fachlennern zn den großartigsten und imposantesten Wasserleitungsbaulen iu ganz Osterreich. —^. öffentlicher Vortrag.) Aiu 30., 31. d. M. sowie am 1. April hält im „Mestüi Dom" um 8 Uhr abends Herr n^ Schritte weit geschleift »nd total zertrümmert. Dein Radfahrer kamen mehrere Passanleu zu Hilfe. ^ Iu Gradi^-e fuhr am gleicheu Tage der Arbeiter ^rauz Valov^el mit seinem ^ahrrade aus einem Vorhause so heftig an einen vorbeifahrende» ^-iakerwagen au, daß er zu Bodeu fiel. Glücklicherweise kam er mit den« bloßen Schrecken davon. * sDie Belagerung vou Port Arlur.) Znn, ewigen Gedächtnis au deu russisch-japanischen Krieg nnd an die heldeilmülige Verleidignng von Port Arlnr erhiell ein in der Bahnhofgasse gelegenes Gasthans den Name» die» ser Festimg beigelegt. Es gi»g dort, abgesehe» voll »»» bedeutenden Reibereien, stets ruhig zu. Am KarsamSlag gegeu Mitteruachl aber kamen zwei bekannte Erzeden-teu, und zwar der 24jährige Anstreicher Raimuud Kobald uud der 2»jährige Schlossergehilfe Alois «tru» kclj, ilach „Port Arlur" uud verwickelten sich sofort mit den Gästeu in einen Slreilhandel. Der Fesluilgs-kommalidant machte mit den beide» nicht viel Federlesens- er drängte sie trol^ heftigen Widerstandes »lit seine» Getrenen hinaus nnd verriegelte das Tor. Jetzt wganil die Nelageruug. Anstatt Feuerwaffen setzte der ^eind seine Tfäuste iu Gebrauch uud in kurzer Zeit wurde iu die Festung eiue Bresche geschlagen. Der Feilid schlug eiue große Türfüllung eiu. Iu dieser Not erschienen zwei Sicherheitswachmänner als Befreier von Port Arlui auf dem Schauplätze. Die Feiude suchten das Weite. Eingesangeu wurde zuerst der Schlosser-gchilfe, in eiuem anderen Gaslloka! aber seiu Geuosse, dcr Ai^streicher. Dieser lvehrte sich verzweifelt gegeu die Gesangennahuie ulld stieß und schlug »mher, so daß ans der Petersstraße der Eicherheitswache die österreichische Artillerie in Gestalt von zwei Feuenverkeru zn Hilfe lommen mußte. Die Sieger wnrde» in der Slrilargasse ooil süns CicherheilsN'achinännern begrüßt. Der A»> slreicher »ilißle i» die polizeilichen Arreste gelrage» werden, voil nw aus gesleru dessen Nberstelluug ans Landes-, gerichl erfolgte. " ^Verhaftete Hofsäuger.) Am Karsamstag »lach Mitternacht veranstalteten auf der Poljanastraße zwölf Knechte ein Stäudcheu, das solche Dimensionen annahm, daß die Nachbarn die Fenster ösfncte» und die Ruhe-störer zurechtwiesen. Nun erschien eiu Sicherheilswach» mann nnd brachte die Knechte zur Ruhe, worauf sie sich in die Slallungen begabeu. Kurz darauf erschieu eiuer der Kuechle, und zwar der l 8jährige Franz Märende aus St. Peter ill Uulertraiu, der sich mit einer Wagen» wage bewasfuel hatte, auf der Straße uud stellte den Sicherheitswachmaun zur Rede, was er im Hofe zu suchen habe. Er beschimpfte und bedrohte den Sicher» heitSwachmauu solange, bis er verhaftet wurde. Nun warf sich der Knecht zn Boden nnd schlng mit den Beinen und Armeil so heftig um fich, daß er den Wachmann zum Falle brachte. Jehl eilte» dem Verhaftete» der l6jährige Kuecht Johauu Krvi^uil a»s Kappele» in Uutersteicrmarl uud der 20jährige Johann Ierev, der eiue Heugabel trug, zu Hilfe. Der Sicherheits>l)achm">"' der sich iu arger Bedräuguis befand, erhielt Sull^ woraus alle drei Burscheu verhaftet wurdeu. Die ^ lizei lieferte sie wegen öffentlicher Gewalllätigkc>t >-Landesgerichte ein. Krvi.^nil wird anch beschuldigt, Stalle seines Dieuslgebers eine Brandleguug versuch» z haben. " Wn nnbetanntcr Schwachsinniger.) Am l4. ^ ner um 8 Uhr abends kam ein 35» bis 40 Jahres. unbekannter geisteskranker Mann zni» Besitz"' e5"'^ Grudeu in Unter-Retje, Gemeiilde Großlaschch. ^ Manu ist mittelgroß, defekt gekleidet, trägt " bra»»e Ze»ghose, ei»e blaue Varchentuuterhose, el" braunen, schlvarzgestreisten Stoffrock, eiu s^^^ sogenanntes amerikanisches Hemd, einen braunen . mit großen Krempen und schadhafte Schnürfchuhs» hat brauiles Haar und eiuen schn'ärzüche» Schnurroa Der Freuide spricht unverständlich nnd ist »icht > stände, über seine Identität Auskunft zu geben. , «Wetterbericht.) Die Oslerfeiertage brachlc'' >''^ sehr schönes Frühlingswetler. Unter dein Einflüsse Wärme uud Licht spendenden Sonnenstrahlen w» die Natur zur Enlsaltnng ihres Lebens määM ^ geregt und die Schueeschmelze iu deu höher ^lcgcl . Orlschasleu wese»llich gefördert. Der heutige Tag ol"! ähnlich wie der gestrige verlanfen. Die hentige M"^, temperatur betrug im Freien 4,9 Grad Celsius- ^ Luftdruck zeigt eine langsam fallende Tendenz. V^>,,' sichtliches Welter in der nächsten Zeit für Mda^ Meist schönes, müdes nud ruhiges Wetter mit M"^ uebel. Theater, Kunst und Literatur. ^ lTlovenischcü Theater.) Der dramatische sn'U'^ lonnle am Ostersonntag abends die Oper „Die ^"^.,i vo,i Saba" als seine 2000. Vorstellung in Szene gey. lasseil, »veswegeu die Aufführuug bei festlicher Vc!">" tnng des äußeren Schauplatzes 'stattfand. Da dic ^ stellnng zudem als Ehre»abend der allsgez"")^ ,^ Primadonna Fran N o r d g a r tova gedacht N'lN' > die Oper überhaupt zunl ersleumale gegeben w'' ,' so loililte es au einem ausverlausleu Hause uicht 1^ ,^ Das Szeuische aubelangeud, hatte die Theater"'!^ fi>r eiuige wirkuugsvolle Tekoralioile», Weilers f"^,.'^ Kostilme vorgesurgt, so daß sich die Vorslellnng in >y^.. Äußere» lvürdig repräsentierte. I» künstlerischer ,^ ziehung gab es wohl einige Mängel, die msbe!"'^,,. dem Frauenchor anhafteten uud auch aus dem '"'",„ stigeu Verhältnis der Blech- nnd Streicliinstrnim'llle^ Nachteile der letzleren resullierteu- im großl'N ^ ganzeil aber kuliule man mit der Vorstellung »"!''.. sein, wenn sie anch ourch übermäßig lange Pause" ^ schleppt »vnrde. Wir wolle» hi^bei nicht die V»''""^ unterdrücken, daß es >,ichl angeht, eine ans h^'v Z. angesetzte Vorstellung aus eiüe Viertelstunde 1>" ^ zuschieben, falls anderseits ein pmlltliches E^ast ^ der Thmterbesucher luil Recht gefordert werde» I" '^-Fra» N ordgartova ko»ute'uach deu Allscli>l>!>^ ,,,i„ lebhaften Beifall und zahlreiche Hervorrufe danlen. ^ ehrte sie überdies durch eiue schöue Blumenspende > .^, durch ein wertvolles Angebinde. Sie beherrschte d>e - ^ der Köuigiu mit der gewohu! vorilehmeu Spielwe^^,, Stinillieiltsallling. Das gleiche gilt von den ^ „>, FiaIa als Assad lind v. V l> l a k o v i <- als S"'" z„, Iu die übrige» Partie» teilte» sich verdieilswml l'^. lein Lvova als Culamith und Fränlein ^ "5<>»' jeva als Aslarulh sowie Herr Pa t o <"- k a als -^,,,, Priester uud Herr Vul^ek als Palastwächter! ,n^ leiil Lvova freilich hätte iu den Quiutettcn ^1' ^,, da ihre Stimme ein bißchen diskreter meistern I ..^, Das Publikum lauschte deu eigeuartigen ""en <.il! gcsärbtell Gesängen mit großem Interesse; es l" .^c Verdienst des tüchtige» 'Studiums der S"llste! '^c dere» künstlerischer Darbielnng, daß dieses ^> „hf» »licht erlahnite, sondern trotz der'vielfach zutage nr ^ ^ Mo»olo»ie »llgesch>vächl anhielt. A»!Dirigen —^ Mne slovcnische Theatergesellschaft in slm ^.,< Die zahlreiche sluvenische Kolonie in ^levelaiu) ^ eiiligte Staaten von Nordamerikai Hai eiue .^ ^^c-geseilschaft ins Lebe» geriise», »velche nickn uur ' .^ü'" laild, sondern auch iu andereu sl^venischen > ^ ^ Nordamerikas Theatervorstellungen zn ""'"^",^r^e" absichtigl. Die Anzahl der Slovene,, in den ^" Staaten beziffert fich auf etwa 45«'.000. ^ - l..0u«.") Iuhalt des Doppelheftes 4 ,^,r l.j Frauz Terseglav: M)sl>zlsmils und ^ ,, ,^ tnm. 2.) Prof. Dr. K. Wessely: D.e Paf)^. lrilik. 5>.) Prof. D. Ä e r a n i ". Nber s'""', l^.chl^ mnsil. 6.) Ivan G rafe » a n e r: Au.' 0lm ^ ^, ^< Kastelie^. 7.) I. Sau, sa: Nalurnusst''',ch" » 'w^^.s.l. bilduug. 8.) I. V.: Die Kircheu uud die >"l ^ 9.) Neue Bücher. lO.) Feuilleton. ^.,aicr» '" - lDie Errichtung von zwölf "c«"' ^ ,^ s,l, Amerika,) derell Bau 24 Äiill.onen M" ' ^ l' hat die Schubert. Theatergesellschaf m^^l^ schlosse.i. Die zwölf Theater, die auf eun .l » ^'n'.s wische.. St. Paul in Minnesota uud Sm ^^,l" verteilt werden, sollen zum Tc.le bel^.ts Laibacher Zeitung Nr. 70. 617 29. März 1910. «Il ^m Thoalcrsaisun cröffncl nx'ic'l'n. In einer ^"'"N'nlung der Gesellschaft „»lev Pursch Lce Schu-^ wurde der endssültiqe Bau beschlossen. Geschliftszeituny. ^ ^^ ^iefcrungsausschrcibung.j Laut einer in der dip N^ ^"^'"q" enthaltenen'Knndmachuna. qelan^t s-^ "ussuhrnn^ lion drei Persunal-Wuhnaeliänden und ^ '^'""linerhalllin^schuppens lnit.^a».;Ieiailban in der "Mttbslalimi Äspanl^ der Lokalbahn ^riedber^Aspanq .,^./"bahn) zur Ausschreibnnq. Anqebute werden bis ^ ltens 3l. d. M. ,2 Uhr mittaqs bei der k. k. Eisen-^^nvaudireltim, in Wien, VI., Numpendurserstraße l<», lon'n ?"'""""' ^^dlnqnisse und sonstige Vchelse t t cr' ^" liorbe.zeichilcten Direktion und bei der l,,^ '!"luahnbaillell!tnq in Tsriedbera. eingesehen, wen-,^ lauflich erworben werden. Telegramme bt» k. l. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Rückkehr des Kaisers nach Wien. z. Vien, 29. Mä'^. Seine Majestät der Baiser ' "us Nallfee hier einqetrofsen. Kälte in Galizieu. <»wf.^?^^' ^- März. In Wnz Galizien herrscht dur? r' a> ».lälte. Aus Zakopane wird gemeldet, das; l'eat ^ umher auf den Feldern meterhoch Schnee Ein furchtbares Brandunglnck. (^^^"^pcst, 2«. März. In einer Schcnne in der rine^ Ölörito, ,^iomitat Szatmar, fand heute abenos ^l ""'zunterhallung statt, an der mehrere hundert Uuii n ^ leilllahmen. Die Tür war zur ^ernhaltung sich ,^ ^'Ust'ncil abgesperrt worden. Plötzlich entzündete Vranl^ ^^pion nnd steckte eine Fichtengirlande in rics ' ^ Feuer verbreitete siä) uugemein schnell nnd ein s^ "Uschliche Panik hervor. Vei der Tür entstand „i^'^chtba^s ttrdränge' viele Personen wnrden ^l ^a»lpsl uud die Tür durch del, Menschenhausen bre^'^U'rl. Der Rauch erfüllte die Scheune- die klstick^ ^'^' stürzte ein und begrub alle die Halb» ^0 m"' ^'^l)er wurden amtlich beilänsig 290 Tote und ^dn« ^^l' gezählt. Sämtliche Arzte aus der Um» ,;ut ^ pflegen die ^erwnndeten. Es wurde Militär Sch^srrchlhallung der Ordnung requiriert. Viele lapell "-^^ ^'"^ ^"'^ unkenntlich. Von zwei Musik-^Nen ^' ^^ ausgespielt hatten, wurden nur vier Per» "" H'^^^' ^^ Unglück trifft die ganze Umgebung, »nil elle Schähungen geben die Zahl der Toten ^ an. Der deutsche Reichskanzler in Nom. 8eilul "'?' ^' M"^' ^^ „Nurddeutschc Allgemeine sy„,, 6 schreibt in ihrer Wochenrundschau! Reichs' ^thai» ^,^^'uanN'Hollweg hat während seines Aus-^slm ^ '^ '^^"' Einorücke enlpfangen, die von neuem ^ban/^U' daß der seil Jahrzehnten wirksame Dreibuud-^ensn^ '" leiten Kreisen der Bevölkerung Italiens "Nd ^s ^ ""b feste Wurzeln schlug wie in Deutschland >n h''? !"rcich.Ungarn. Diese Tatsache bewährte sich sias s«! H"' Epochen der politischen Entwicklung Euro» ^lüb ^^<^"^'" und wurde besonders wichtig, wenn ^rsucil ^ Gegenbestrebungeu sich hcrvurzudräugen Aliens ' ^'^ "lsbald vor der besseren Einsicht des ^'pflu ! ^ Pulkes zurücklveichen inußten. Die in Rom ^berei ^" Unlerreoungeii zeigten wiederum die volle ">it d "'"'""N der Kabinette von Rom nnd Verlin in, ,^^- wiener Regierung besonders darin, das; sie "^ordd^-d" Erhallung des Status quo erstreben. Die ^'lanni^^' ^g,l'i»eine Zeitung" bespricht sodann die ^ar, ^''"" Unterhandlungen zwischen Österreich. bl'6 N'' ""^ '^>lf;land, zitiert hiezu die Auslassungen ^ni is/"" "^remdenblaltes" und bemerkt: Nach alle-zivisch "''l ber Wiederherstellung normale Veziehnugen «us clN'? "!"^°^"^n>i und Rußland der Zweck der ^isht ^' ^>Ullihernug abzielenden Unlerhandlnngen er» ^"gen s< "'^üpft. Das Ergebnis der Unterhand. ^ sic ,! "''l rückhaltloser Vefricdigul,g zu begrüßen, dc,i Ne x' ^'^'^'"' Österreich.Ungarn' und Rußlano l'ah,^ ^ ^ vertrauensvollen diplomatischen Fühlung-^ssunn^' "^snen. Das Blatt schließt sich der Auf. ^'Uts<1,l ' "^"'"uinia" "n und wiederholt: Was daß ^ "''b betrifft, so können wir nochmals versichern, lunger -""liner Auswärtige Amt über die Verhaud-Man in^!!^ ^^'" ^"nfenden gehallen wurde uno daß diess y°r, ^'"' >^""t cs tnnlich und angänglich war, "landluncM nach besten Kräften förderte. y Der Htna. ^penllnb"'°l "^' ^"^' ^u- Sektion Catania des ^dm/ "'llt mit, daß die eruptive Tätigkeit des "cuem in starkem Maße begonnen habe. Ein nener Lavastrom durchfließt die Gegend von Fradiavolo, ein anderer von bedenlender Breite dringt gegen den Monte Fusaro und den Monte San Leo vor. Das Ge> tose des Vulkaus ist ungcmcin stark. Die Bevölkerung ist erregt, König Peter in Moskau. Moskau, 27. März. Meldung der Petersburger Tclegraphenagenlur.j König Peter ist heute um 9 Uhr morgens hier eingetroffen nnd wurde im Bahnhöfe von dem Kommandierenden des Militärbezirkes sowie von den Spihen der Zivil» und Militärbehörden empfangen. Vom Bahnhofe begab sich König Peter in das große Palais im Kreml und wohnte sodann dem (Gottesdienst in der Uspenslij.Kathedrale bei. Die tiirkisch-lmlgarischcn Verhandlungen. Petersburg, 28. März. Die Petersburger Telegra» phenagenlnr meldet aus Koustantinopel: Der bulgarische Ministerpräfidenl Malinuv erklärte dem Korrespondenten der Petersburger Telegraphenagculur in Konstan» tiuopel, daß die Verhandlungen der bulgarischen Minister mit den türkischen Ministern, die im freundschast» lichslen Tone geführt worden seien, zu positiven Resul-tcnen geführt und fünf Fragen berührt hatten: 1.) Den Anschluß des bulgarischen Bahnnetzes an das türkische. Die bulgarische Bahn nach Küstendil wurde bereits bis an die türkische Grenze geführt. Mit Zustimmung des bulgarischen Sobranje wird jeHl die andere Bahnlinie über Dubuica an die türkische Grenze gebaut. Der Anschluß der beideu Linieu au das türkifche Bahnnetz wurde nunmehr vereinbart. Die zweite Frage betrifft den Handelsvertrag. Dabei wurde das Prinzip verein, bart, beide Teile würden gegenseitig Zugeständnisse macheu, die mit den Rechten der anderen in den beiden Ländern das Recht der Meistbegünstigung geuießeuoen Slaaten vereinbar wären. Die dritte Frage betrifft die sogenannte Grenzregnlierung, die vo» der öffentlichen Meinung falsch gedenlel werde. Es handle sich dabei nur um die Vorbeugung der im nahen Osten häufigen Greuztouflikte. In Zukunft soll durch identische InstrnI» tionen an die Grenzwache beider Länder der Grenz. Übergang erleichtert werden, und zwar an den für die Bevöllernng bequemsten Punkten. Betreffs der vierten Frage, der Unlertanenfchaft, wurde beschlossen, gegen» seitig als Untertanen dieses oder jexes Landes die» jenigen Personen anzuerkennen, die vor der Unabhängig» teitserllärnng Bulgariens Untertanen eines der beiden Länder wareil oder sich sür solche ausgaben. Der Besitz von Liegenschaften steht den Untertanen des einen Landes in dem anderen gemäß den örtlichen Gesetzen zu. Die fünfte Frage, das Ezarchat, ist noch nicht defi» nitiv gelöst. Vorläufig wurde nur vereinbart, daß der bulgarische Exarch an der Spitze der bulgarischen Geist» lichleit beider Länder stehe. Malinov schloß mit der Versicherung, daß die Verhandlungen den Weg für lesung gelangen wird. — Die Kammer hat ihre Arbeiten abgeschlossen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Gutachten des Herrn Dr. N. Rosenthal, An« staltsleiter des Sanatoriums «Hacking» Wien. Herrn I. Serravallo Trie st. Elidesa,efertia.tcr bestätigt gerne, daß er in hiesiger Anstalt bei Anämischen und Nekouvaleszeuten mit bestem Erfolge vou Ihrem Ecrravallos China-Wein mit Eisen Gebrauch gemacht hat. Wien, 11. November 1907. (20) Dr. No sent Hal. Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. ?lm 26, März, Zchalldl.Vaumeister:Handel, Redakteur; Nuliin. Rsdr,, Wieu. - Dr. ssresml, .ttlageufurt. - Dr. Nitig, Professor, Djatovo, Macoriq, Vi'irHeimeistcl', Älüxen. — Hulioit, FadrilKdii'eltor. Aussig. Neincr. ttfin., Paris. — Validiura, Nsdr.. Iässerndorf. — Outrj, Nsdr., Agram Am ^7. März, Dr. Vouccl. Aduolat. Pwc>, Vrbanic, Kfln.: Reich, Prill.. Agram. ttubie, .ftfm,; Duchet. Bcmuter, Wien. - Schmidt. Kfm, Genua, — Kern, zksm.. Budapest. — Vabic, ttfm,, Slichsenfrld - Ceqnar. Laudesqerichtsrat, Muutona. — Ina,. Chat. Vaulommisfär, Rudolfsluert. — CuS, Priu,, Laibach. - Kvleuc, ttfui, Cilli, .^urnicaj, ttfm., ssiume. — Pakrr, Kfm,. Reifnih, - - Morpursso, «sm.. Trieft. Lewy. idfm.; Bernhardt, Priv., Hamburg. - Zchulz. Nfm, Steyer. — ikozelj, Vuchdrucler, Nlageufurt, Am 28. März. Sobotla, Gutsbesitzer: Eugl. Priv. ^ Gewürz, Guldbergcr, Nsde.; Ing, Glas, Eisenbahuinspeltor, Wieu. Augenfcld, Nsm.. Trieft.' - Nilolii, von Hampol, Private, Aa.ram. ^ de Fabris, Rutar, Private, Fiume. — Scwcr, Kaplau, St. Parthliuä, Natlacen. ilaplan. Möttling. - Majdic, Benefiziat, Watsch. ^ Stach, Priv., Pardubic. — Hribar, Kaplau. Wifell. Hotel Elefa«t. Am 26. März Fr. u. Liudheim, Priv, m. Sohn. Schloß Rückeis. — Hudjel, Priv,, mit Tochter, Kraft.ua. — Prettner, Priv,, Basinje. — Kotfcheuar, Prosessor, mit Frau und Sohn, Trieft. - Proßmagg, Verwalter. Sagor. — Schlesinger, Gutsbesitzer, Marbuig. ^ Walland, k. u. l, Haufttmann, Belovar. — Michelcit, l. u, t. Haufttmam,; Weißer, l, u. l. Oberieutuaut, Klagenfurt. Baloonil, t. l. Nutar. Möttlinsl. Nhanoy, Geschäftsführer, Gottfchee. -^ Bayrr, Priv.; Stehan, l. l. Geudarmeric Rittmeister, mit Frau; Voudraczel, l. u. t. Major» Auditor, Graz. - Vur^, l. l. Geudarmeric°Oberlcutnaut, Brück. Am !li7. März. Ehrengrubcr. Pertretcr. Wien, — Edler u. Vaa.ensti, l. t, Haufttmami, s. Frau, Liegnitz. — Geih, Kaufluaun, s, Frau, Sachseufeld. — Kirchner, Ina.., f. Frau und Sohn, Linz. Dorn. Ina.,. Sistiana. Dollnig, Ing., Littai, — Frecko, Dentist; Pasquala, Stipanovic, Studenten, Fiume - Vlasic, Priv,, Rijcta. A lu ^ 6. M ä r z, Te. Exzrlleuz Nillas, l. l. Feldmarschal-lcutnant. Graz. Lzombathy, Ressierungsrat; Geirinsser, Kfm.; Weinbauer, Wilflinq. Rsde., Wien. - Erjel, Rsd., Adelsbern. — Mitrovic. l. u. l. Hauvtmann, f. Frau, Pola. -Dr. MohiNa, Advolat, s, Frau, Troppau, — Ploj. l. k. Notar, Tschcrllembl. Dr. Hegt. l, l. Notar, Sternberg. itarn-thaler, Forstgcometer, Schueeberg. — Feuer, Iuss.; Reichenberg, Baurat, Graz. - Kugler, Jug.. Preblau (Kärnten). - «fh. Vauoberkomiuissär der l. t, Staatsbahnen, Rudolfswert. — ' Friszgar, l t, Prof.. und Schuliuspeltor. Görz Iehle. Holz» Händler, Sagrado. Verstorbene. Am ^5, März, Rudolf Edler v. Detela, l, l, Ritt' meister. 38 I., Sallocherstraßc l l. Äm 2 6. März. Emma Schneider, Kaufmannstochter, 6 I., Nienerstraize Ili, - Helma Naraga, Inwohnerin, 60 I., Radetzlystrahe 11. - Alois Lahainer, Privatbem'ter, 3^ I., Slomselgasse 7. — Lorenz Vreznil, Polizei-Adteilungsführer, 43 I., Ziegclstraße 36. Im 8'vilspitale: Am 2 4. März. Iofefa Kersnic. Bedienerin. 70 I. A m ^5. M ä r z. Johann Pugel. Keuschler, 40 I. Lottozichungcn am 3ll. März 19lO. Trieft: 44 47 W 69 !i7 Linz: 81 27 ll) 49 23 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehölic 30« ii w. Mittl. Luftdruck 7860 mm. - ^ ^ ^ ^ —- F „Z ' 3H^ AZ! ,..,^ ^ Ansicht ZZ!Z yf7 iNl7N^ 17334 M"ü "NO Mßin faft'bewM ^"" t> U. Ab. !739-l 6 «NW. schwach bewültt ____ 7 U F. i 740 0 3-s) NO. schwach teilw. heiter 27 2 UN. 738 5 12 3 S. schwach heiter 0 0 9 U. Ab. ! 73« 9 6l1 ,_______halbbew. ____ 7 11, F, 739 3, 0 6 NO. schwach heiter 28 2U. N. 73? 8' 16 1 SW. schwach halb bcw. 00 9 U, Ab, I 739 1 , 7 0 NW. schwach heiter 29.l 7 U. F. l 738-9 ! 3 2 TW. schwach > » I 0 0 Das Tac,esmittel der Temperatur vom SamStag betrlgt 6 6», Normale 5 6°. vom Sonntag 7 7°, Normale b «', vom Montag 7 i)°. Normale 6 0°. Seismische Berichte und Beobachtungen der Üaibacher Erdbebenwarte (llsMmdrl vo,> dsl Kraiüüchl'» Sparlasse !«'.»?.> (Ort: Gebäude der l, l, Staats-Oberrcalschule.) Lage: Nördl. Breite l6°03'; Östl. Länge von Greenwich 14"31'. ^^gin^u ____ H« Herd- Z8. .^^ UZ' ^^ß ^Z " d'stanz '^Z ZZ «H ^^ ^Z i^ _____Km u m 8 I, m 8 ll m » l^m^» ll Nl i?3 Kc»rc,jer>c»: 2», 20N 07 53 37------------------------07 54 I? 07 55 V ! , (2) A cl i b ^ cii: 28. 370 07 54 34----------->-----------07 s)', 48 07 57 V ! l'2) > Beben berichte: Am 2ö. März gegen 23 Uhr* Aufzeichnung in Catania uud Messina; gegen 2 Uhr W Minuten Stuß IV. Grades in Messina, aufgezeichnet in Mi let. Am 23. März gegen 0 Uhr 30 Minuten ein Stoß IV. Grades in Mirandola ,! Miltrrimcht <» Uhr bis 84 Ul,r „rzählt. Unserer heutigen Nummer (StadtauHage'i liegt dan Verzeichnis wortvoller Bücher aus item Verlage der Joa. Köselsch«n Buchandlungh in Kempten und München bei. Wir empfehlen das Verzeichnis einer gonoigten Durchsicht und sind die angezeigton Bücher prompt von dor Buch-, Kunst,- und Musikalienhandlung lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach zu beziehen.