Freytag, den 20. Februar 1824. ^" D e u lt f ch l a n d. ^lach einem königlichen ha'erifchen Armeebefehl vom ^ l3. Jänner erhielt der Generallieutenant und Commaw dant der ,.Almee,Dn>ision Graf v. Beckers das Groß' treuh, und der General« Majvr v.Weinrich das Com^ wandeurlreutz des Civil »Verdienstordens d« baitri« lchen Krone. St> 5^nigkeit, Leo XII. habe« dem ehemahügen Sta^tpfleger von Augsburg, dem kömgl. baienfchen Geheimenrath, Frhrn. v.Imhof, den päpstlichen Chri' Wsorden zu verleihen geruht; auch haben Se. Maje» stat de, König von Vaiern Letzterem bereits die Erlaub« "'ß zur Tragung der Ordens-Decoration allerhuldvollst ertheilt. Papstliche Staaten. N o m, den 4. Februar. Se. Heiligkeit haben mit Staats «Secretanats. Billet den Abbate, D. Pletro Ostini, zum Internuntius beym t. k. Hofe zu Wien «nannt. — Am i< d. M. starb, vom Schlage gerühlt, d" Cardinal Luigi Pandolfi. — Zu Florenz starb am 2«>. Jänner di« Gräfinn von Albani, geborne Gräfinn Von Stollderg» (B»v.T.) ^ Öffentliche Vlättermelden ausNomvomIi.Iänner: »De« heilige Vater ist noch genöthiget, das Bett« zu hiithen. Er leidet besonvers an einem hartnäcllgen Hul ^«n, zu dessen Vertreibung und Erleichterung der Vrusl wan neue Mittel angewendet hat. — Der Cardin»! Severoli erhielt am 27^ die letzte Öhlung und den apo» Nvlislhtn Segen. Alle menschlichen Hülfümittel schein«« Zuchtlos erschöpft, um das Leben dieses Cardinals zu "tten. dessen Verlust neuerdings ein Gegenstand des «Ummers für Se. Heiligkeit seyn wird, die jeden Tag 'hl« geliebtest«« Personen hinwegraffen sieht. Das Dlario di Noma vom Z». Iänns« meldet °aß S«. Heiligkeit durch Handbilltte den Cardinal AI« dml znm Secretär für die päpstlichen Breyen, ven Car. ma^ Cavalchini zum Präfecten der Congregation del ^non'Governo. und den Cardinal Bertazzol, zum Mit- «bc der Congregation des heil,Olsicmms «rnannt h»b«. Dasselbe Blatt spricht von der Entdeäung «wer zahlreichen Vande von herumschweifenden Jünglingen in Italien, we!che ihren Ältern entlaufen waren, stch in Compagnien organisirt hätten, und sich von Betlug und Diebstahl nähren. Königreich beyder Siellien. Ein konigl.Delret schreibt für die großen Crimlnal« Höfe eine neue Vtlfahrungsarl vor. In vielen Fälle» wird ein abgekürztes, sogenanntes Mandat»Versah«» (proeeäimenw cle m-mäato) vorgeschrieben. Jene, welche zur Zcit der Unruhen im I. 1820 aus dem Straf.« obel Verhaftorte entwichen, und fich in einem Monath« stelln, genießen die Nachsicht der auf die Entweichung gesetzten Strafe, und wenn sie im gedachten Iahk« «in gemeines Verbrechen begangen haben, genießen sie die Wohlthat des Mandatverfcchrens, — Am i5. Iann« wurde zu Neapel ein englische« Qfficier in einem abge« legenen Orte von einem Matrosen am Damme seine» Uhr und Börse beraubt. Ungeachtet der Raub in ei«er großen Stadt, an einem einsamen Platze, und zu« Nachtszeit geschehen w«r, so wurde d,ch schon in w«, niger als HL Stunden nach der That der Raub» »0« der PoUzcy verhaftet, und der Justiz übergeben. Dit schon verkauften geraubten Stücke wurden entdeckt, dem Eigenthümer zurückgestellt, und di« schuldigen Kauf«« und Hehler sogleich arrctirt. (V.V.D) Ein kürzlich zu Neapel erschienene« königl. D«»e» enthält Folgendes: »Die Nlederdrückung des Seehan, dels des Reichs, das FaUen der Preis« alle» Land««« Erzeugnisse und das Stockender 2andeslManufactur«n hatten Unsere Sorgfalt auf sich gezogen, und Wie «nt» deckten die Ursache die'er nachtheiNgen L«g« im Handels. Systeme und in den Abweichungen der von den übrige» europäischen Staaten angenommenen Zolltariffe. Die Aufmunterung » Prämien jeder Regierung für thr« Flaggen, ihre Verbothe und hohen Zölle der Einfuhr, ihre Begünstigungen der Ausfuhr der LandeslrzeugM», hinderten die Ausfuhr unserer Natwnalerzeugnisse, und die starke Einfuhr aus fnmden Manusactu««« lahmt« 53 den Va-lelländifHen KurMtiß. Wir haven deßhalb eine Veröndernnss des ZolltariffS beschlossen, mdem TMr die Ausfuhr inländischer Erzeugnisse von jedem Zolle be. freyen,, bey der Einfuhr fremder ErztugnUs aber «die Vrxndlage oes Zollds«ug« nach dem Werthe aufheben, »en^ statt dessen von allen Manufactucen «on jeder Be» schaffenheit den auf die feinst«« Snten gesetzten Zoll blichen. Indem Wir zugleich des Vorhabens find , die Emfuhr aller Msdemgaren und all«r jenerManufactw re«, yeren Zoll. Mlt Ausweichung der Grundlage des Maßsystems, nach dem Werthe berechnet werden müßte, durchaus zu verbiethen, so erhöhen Wir, bis dießfalls 5« nöthigen Classificatlonen verfertigt seyn werden, d«n vsn diesen Gegenständen i« «ntrichtendsn Zoll auf 5« Procente.* Spanien« Der Csuliee vomHg.Isnner enthält Folgende«: »Vliese aus Cadtx vom 9. Jänner melden uns die An» lnnft des Major Vristow in gedachter Stsdt. Dieser Officier spielte ein» kleine Rolle zur Zeit, als die spa» Nische ConMtution einigen Lärm in der Welt machte, »nd Robert Wilfon") an der Spitze der Brigade der City of London Taverne die Franzosen aus Spanien zagen sollte. Sobald die Ankunft dieses Majors den Behörden zuCadix bekanntworden war, ließen sie den großblitannlschen Consul ersuchen, ihm Pässe zu« .Ab' «eise von Cadiz zu ertheilen, weil sie feinen Aufenthalt in dieser Stadt nicht gestatten tonnten. Der Major »endete sich wider den Rath des englischen Consuls, Herrn Brackenburg, «m den französischen General, konnte «der nur den Aoiutanten desselben sprechen, welcher ihm bedeutete, daß es den spanischen Behörden frey lebe, gegen jeden Fremden, dessen Aufenthalt sie poli» tifchei Rücksichten halber ungern« sähen, alle ihnen ange» messen scheinende Maßregeln zu ergreifen. Herr Vri» ßow ließ nun den General Mahoney bey dem spanischen Oouvernlu« einen Versuch machen; dieser bedeutete «her demselben, vaß, wenn der Major Bristow noch länger als sechs Stunde» in Cadix verweilen sollte, er mit Gewalt aus der Stadt werde geschafft werden. De» Waffenbruder Rodert VMone ließ sich dieses nicht zwey Mahl sagen« uuh schiffte sich eiligst nach London ein." Feen« enthält V« Courier folgenden Au«zug o. Jänner: ^Ich erfahre aus gute« Quelle, daß mehrer? spanisch, ') Der Cs » el?Z wünscht bey dieser Gelegenheit zn wissen, was aus W' 5so n, yyn dem man gar nicht« m«h«höre, geworden sey? MchMnIt zu Gibraltar, wit Unterstützung «imger E«g' länd-r, geheime Zusammenkünfte hallen, und dsß zwi» schen verschiedenen spanischen Städten und deren vok' mahliZen Deputirten, so wie zwischen den Freunden d<« Revolution, sowohl in Frankreich als in England, «,ne thätige Correspontenz gepflogen weide. Ich theile Ihnen hier ,m Vertrauen den Nahmen 5«5 Individuums, eines Fnglcind.erS von Geburt, mit, der die Correfpondeni m,t London auf sich genommen h«' den soll"). . Großbritannien und Irland. Folgendes ist die Rede, welch« Her« Cannins am ,7. Jänner in dee jährlichen Versammlung des Ve^ eins der SchiffS'Ngenthümer (8Kip.0Mner5.8ucl«!?> nachdem seine Gesundheit von Herrn Th. Wilson au<^ gebracht morden, gehalten hat: ,Mylord nnd meine Herren! Es ist m«^ unmöglich, Ihnen meine dankbare Rührung über 0i< Att und Weise, wie Sie die Erwähnung meines Nah' mens aufgenommen haben, und die Gesinnung, niit welcher er ausgesprochen worden, so auszudrücken, n)i< ich es wünschte. Al« sie mir und meine Cottegen dtt Fürsorge für das Schifffahrts » Interesse des LandtS ans Herz legten, fühlt« ich, daß Sie uns nur mit an» dern Warten ermähnt hatten, zu gedenken, daß wir die Minister von Großbritannien seyen. (Lauter Beyfall.) Und wenn etwas, meine Herre«, meine Rühruns über die ehrenvolle Aufnahm«, welche diese große Ve" sammlung meine« Landsleute mir ««gedeihen ließ, nob zu erhöhen vermöchte, so wäre es die Betrachtung, vaß Sie ,, welche in Klicgen zu Lande und zur See eine so , auägezeichnetc Rolle gespielt hat, so dürfen wir doch ' nie »«gtssen, daß jene glänzenden Großthaten hier, — < in d«n Sch'Mhrts. Interessen Großbritanniens U>rt , Wurzel haben (Beyfall). ^- Wi« dürft« nie vergessen, ^ daß d«, Ocean, welche« alle andern Länder von eman. , der scheidet, sie aber allesammt an England knüpft, zu «Uen Zeiten das Feld unseres eigenthümlichen und an. > gekämmten Ruhmes gewesen ist eslge Arbeit, nicht aber durch Schlummer neu erstarkt da stehen -^-(NcyfaU). — Vs muß denen,, welchen, gleich den Mit' gliedern dieser Gesellschaft, das Geheimniß und der Talisman unserer Macht bekannt ist, interessant seyn iu wissen, welchen Anstrengungen selbe auch in de« Zukunft gewachsen seyn dürfte, und in dieser Udsicht mögen Sie uns die Wicht derFürsorg« für diesen Nerv unserer Gtärke und diese Quellen unserer Macht ans Herz gelegt haben (Beyfall). — Zu keiner Periode war dlefts Land in einem Zustande, welche, ihm «ine größere Dauer und Steigerung seines Flores verhieß, eines Mreg. der, wie ich hoffe, von keinem widrigen Zufall unterbrochen werden wird; sollte aber dieses letzte« ««treten, fo laßt uns. auf die Vergangenheit zurückbli. «end. mit Zuversicht elner eben fo günstigen Zukunft, "'die Gegenwart ist. entgegen schauen« lStürnnsche, Beyfall). ' Schweden und Norwegen, «ssentliche Blätter melden aus Stockholm vom ^' Iönner: Unse« Vermuthung ist in Erfüllung ge» sangen. In einem gestern Abends gehaltenen norw«° Lischen Staalsrathe hat d«r König den K«ony«mzen zum Vlc«könig van Noklvgen ernannt, und heute geht d« «»eutenant Ducquer von de? norwegischen Garde wil ^' vs5.'«u«nNachricht davon nach Christian«» ab. Se. ^taustät stelzn es dem Storthing «nheim, di- Appa« ,age des Prinzen in ditftr neuen Würde zu bestimmen. >iese Nachricht wird in Notwegen, wo sie am Geburts« ag« des Königs, am 2b., und nutttn unter den Lust° ,arkciten zu dessen Feyer eintreffen kann, tbcn fo viele Freude als hier Leid verursachen, wo wir fo lange in )cr Nähe die Geradheit, die GerechtigkeitsUebe, das Verlangen nützlich zu seyn, und sich Jedermann zu v«l-rfiichten. welche Se. königl. HolM auszeichnen, be° . Vundett habcn. Indessen schmeicheln sich die Bewohn« Stockholms, daß wenn gleich der H. i^. der norwegi» schen Verfassung ausdrücklich festsetzt, »daß de« Vice« König nicht über drey Monathe eines jeden Jahrs au« ßerhatl? dcs Königltichs seyn kann und darf/ dieserhalb wohl eine weiter« Übereinkunft getroffen werden wird, so, daß Se. königl. Hvhett künftig di« sechs Winter, menathe zu Stockholm, und die übrigen sechs Monathe zu Chnstiania verleben könne. Wie man meint, wird des Kronprinzen Adrcis« zur neuen Bestimmung End« des nächsten Monalhs ode« zu Anfangs März «lfolgen. Da die Funclwnen des Reichbstalthalters nach Ankunft des Vicekonig.« aufhören, dürft« der Genelal Graf y. Sandels an die Stelle des verstorbenen Glaftn v. Wlede zum FeldmarschaU deföldert werden." Brasilien. L,ndoner Blatter liefern Auszüge aus dem l« Rio dc Janeiro erscheinenden Journal: ^^llll LrsLUoira, woraus erhellt, daß d«r Kaiser der Sitzung der Assem? blea am io. Nov. persönlich beywolinte, und daselbst ' ^ie Resignation der Minister empfing. Dasselbe Nlalt enthält unterm »9. Nov. einen ANikel, dtl, wis ein Lor.doner Blatt bemerkt, dl« Absichttn des Baisers aus» zusprechen scheint. Zuerst heißt es darin, daß 2« Mo» nathe seit der w Nio de Janeiro Statt gefundenen Re? vslution vtljiosscn sind, und daß während dieser ganzen Zeitemsyrtwährende-sGertde von Reformen und einer Constitutwk an der Tagesordnung gewesen ist. ohn« daß dem Volke bihhel aus diesen Veränderungen ein einzig«« Vortheil erwachsen sey. Der Vekfasser bemerkt nachstdem. daß di« Versammlung «ines neutn Congref, fes angerathen worden sey, um übe« die von dem Kaiser 5S5z»legtnde Cvnslitution zu berathschlagen, daß aber, loUte dieß der Fall seyn, VeaWen eine Constitution erst l« I. ,LZo zu erwarten haben würd«. Nachdem nu» l« besagtem Artikel di-B'ldung ew«» neuen Versamm, lung alo 22«^ nnn,ögUch dargestellt worden ist, wlro «in ziemlich deutliche« Wink gegeben. daß de« Kaiser die Constitution gänzlich ubil'-^,, werden soUt«, u .d diese nachh«« dem Reich« zur Düngung vorgelegt wer« , den könne. G^^'ZUch empfiehlt d« Verfasst, «n, dßß 6a> und keinem gebor» nen ^Portugiesen eher ein wichtiges Amt anvertraut Werden sollte, als bis Portugal! die Unabhängigkeit von Brasilien anerkannt hätte, und daß die Negierung die schärfsten Maßregeln ergreifen müsse, um Portugal! Z« einer baldigen Anerkennung zu zwingen. Die Unterbrechung des Handels zwischen Portugal! und Brasilien wild für eine Maßregel gehalten, die das Mutterland zur Anerkennung des neuen Reiches nöthigen dürfte» Noch wlld in besagtem Artikel vorgeschlagen, Portugal! »Uen zu lassen, daß, wenn es nicht in einel gewissen Zeit Brasilien anerkenne, seine Schiffs auf mehrere Jahre in den brasiliamschtn Häfen mchtzugslasfen wer« den würden. Afrika. Die Reifenden, von welchen neulich gemeldet wurde, daß si« den Niger untersuchten, sind der Doctor Oud» ney, ein sehr unterrichtete« Schottländer, de« Marine« Meutenant Clapperton, und der Major Denham. Der Pascha von Tripoli hatte dem Könige von Engkmd das An«rdieth«n gemacht, den Personen, welch« er gerne in daS Innere von Afrika schicken möchte, «in Geleit bis in die Stadt Vornou, die Hauptstadt eines Königreichs gleichen Nahmens, geben zu lassen. Lord Bathurft, Ministe« der Colonien, denühte dies Anerblethen zur Eröffnung von Communicationen mit einer Stadt, die man immer als das Tombouctou des östlichen N?< gritiens, und als den Mittelpunct des östlichen Theiles de« unbekannten Länder zwischen Ägypten und Guinea angesehen hatte. Obige drey Personen meldelen sich fteywillig zu dieser Neise. Sie reis'ten im November IY22 vonMourzouk, der Hauptstadt des Landes Fezzan? «b. Bey Bornou ««blickten sie den großen See Tsaad, der mit Inseln besäet ist. Das westliche Uf«r nimmt wenigsten« ein« Strecke von 225 Meilen von Norden «ach Süden ein» Zwey beträchtliche Ström« ergießen slch in ihn. Die Macht des Sultans vonVornouist nur ein Schatten; ein Araber von Fezzan ist der wahre Gebie, th?r. Er führt wegen seiner Velesenheit imAlkoran den Titel: Prinz der hei ligen Sch «i ft. Seine Ar» wee M 60.000 Ms«n stark, wov^n zwey Drlttheile zu Pferd, und ziemlich disciplinirt sind. Vornou hat Zo,ooc u r s. Am »4. Februar war zuWi«n der M'.ttelV««