PROGRAMM DES K. K. STAATS-OBERGYMNASIUMS IN CILLI. HERAUSGEGEBEN AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1896/97 VON PETER KONČNIK, k. k. Schulrath und Gymnasiul-Directo.r. CILLI. VBRKtNS-imCHORUCKERKI „CKltfclA* IN CILLI. 1897. ■# PROGRAMM DES l I STAATS-OBERGYMNASIUMS IN CILLL HERAUSGEGEBEN AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1896/97 VON PETER KONČNIK, k. k. Schulrath und Gymnasial-Dircctor. Cl LLl. VEREINS-BUCHDRUCKEREI „CELF.JA“ IN CILLI. 1897. & Mrfö Entstehung und Verlauf des deutschen Meistergesanges. Mit dem Beginne des 16. Jahrhunderts hat das mittelalterliche deutsche Ritterthum sein Ende erreicht, mit Kaiser Maximilian I. „dem Theuerdank“ ward „der letzte Ritter' zu Grabe getragen. Wollen wir aber den Spuren seines beginnenden Verfalles nachgehen, so müssen wir um mehr als zwei Jahrhunderte zurückgreifen. Die Kreuzzüge haben das deutsche Ritterthum zur höchsten Blüte gebracht; auf die Dichtkunst haben sie mit ihrem fahrenden Ritterthum, mit ihren romantischen Waffenthaten und Abenteuern, mit ihrer Sängerlust und ihrem Frauen-dienst einen mächtigen Einfluss geübt. In dieser Zeit haben sich die glänzenden äußeren Formen des Ritterthums herangebildet. Die Ritterwürde ward der höchste Schmuck des freien Mannes, durch sie war der ganze Adel, vom König bis zum adeligen Dienstmann, zu einer Gemeinde vereinigt. Die engere Berührung mit dem vollendeten französischen Ritterthum, die Erweiterung der Lebensbedürfnisse, die Verfeinerung der Sitten, der regsame gesellige Verkehr, in welchem die Frauen eine in Deutschland bisher unbekannte Rolle spielten, brachten eine erhöhte Regsamkeit mit sich. So kam auch die Kunstpoesie, dem Adel Frankreichs längst einer der edelsten Lebensgenüsse, nach Deutschland; und hier entstand jene Bildung, die wir die höfische nennen. In kurzer Zeit nahm die höfische Dichtkunst einen ungeahnten Aufschwung und führte eine Blütezeit der mittelhochdeutschen Literatur herbei, welche mit der Blütezeit des deutschen Ritterthums zusammenfällt. Während früher die Poesie nur von Geistlichen und Volkssängern geübt worden war, wurde sie jetzt von adeligen Sängern, die sich die proven-calischen Troubadours zu Vorbildern nahmen, feiner ausgebildet, und es entstand die Kunstpoesie, die in einen gewissen Gegensatz zur Volkspoesie trat. Der große Streit zwischen Kaiserthum und Papstthum that der Poesie keinen Eintrag. Vielmehr zwang er die Dichter zu einer bestimmten Parteistellung und sicherte ihren Liedern eine nachhaltige Wirkung, wie dies die Lieder Walthers zeigen. Die glänzende Regierung der Staufen mit der Pracht großer und kleiner Fürstenhöfe, den häufigen festlichen Zusammenkünften weltlicher und geistlicher Fürsten und Herren l* bei Königswahlen, Reichstagen, Vermählungen, Turnieren, Schwertleiten, der Aufwand, der dabei entfaltet wurde, weckten und förderten die Poesie. Die Wirren, welche die zwiespältige Königswahl nach Heinrichs YI. Tode in Deutschland verursachte, die vielfachen Unordnungen, die Friedrichs II. Regierung kennzeichnen, konnten die Freude an der Poesie nicht unterdrücken, und gerade in dieser Zeit lebten und wirkten die ausgezeichnetsten höfischen Dichter. Durch den Antheil, den die ersten Fürsten Deutschlands an der Poesie nahmen, erhielt dieselbe eine wesentliche Förderung und eine höhere Weihe in den Augen aller Yolksclassen. Die Fürsten selbst sangen Minnelieder und dem Kaiser Heinrich VI. wird ja eine Reihe von Liebesliedern zugeschrieben.1 An den Höfen der Staufen, der Babenberger, des Landgrafen von Thüringen fanden die Minnesänger ehrenvolle Aufnahme. Viele von ihnen liebten das unstete Wanderleben und zogen gleichwie die Fahrenden von einem Hoflager zum anderen, machten das Singen zu ihrem Erwerb und gewannen reichen Lohn. Minnegesang und Frauendienst, Lob der Herren und Fürsten, Gottesdienst war der hauptsächlichste Inhalt ihrer Lieder. Die Freude an der Dichtung drang in alle Classen des Volkes, und die Dichter selbst schauen mit befriedigten Blicken auf die blühende Literatur. Bereits damals aber fühlten einige, wie z. B. Rudolf von Ems, dass die Blütezeit der Dichtkunst sich ihrem Ende nahe, denn er klagt: es gebe so viele Meister wie früher nie, alle Welt verstehe sich auf Kunst, und doch sei der rechte Weg derselben, den die alten Meister gegangen, jetzt verloren.2 Diese Blütezeit dauerte also nur ein halbes Jahrhundert — vom Ende des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts: da aber neigt sich schon der sonnige Tag, und über den nächsten Jahrzehnten liegt nur noch ein langes Abendroth, dem mit dem letzten Zeitabschnitte ein noch längeres, von der herabsinkenden Nacht immer mehr überschattetes Zwielicht folgen sollte.:i Die Gründe hiefür sind, abgesehen von den politischen Verhältnissen, wohl im Ritterthum selbst zu suchen. Dieses brach sich an dem Widerspruch der äußeren Formen und des inneren Gehaltes; es war in der vorigen Periode zu einer idealen Höhe emporgeschraubt worden, mit welcher der innere Gehalt nicht selten im grellsten Widerspruche stand. So abgemessen die äußeren Verhältnisse im Verkehre der Geschlechter waren, im Geheimen war man von solcher Schüchternheit weit entfernt. Neben den herrlichen Frauengestalten, wie sie uns etwa die Nibelungen oder Wolframs Parcival zeigen, fehlte es auch nicht an leichtfertigen 1 vgl. Grimm, Germania 2, 477. * v. d. Hagen, Minnes. 4, 865 f. 3 Wackernagel, Gesell. d. deutschen Lit. § 43 S. 14.'i, Damen. Wenn auch die hinlänglich bekannten Thorheiten des Ulrich von Lichtenstein vereinzelt dastehen, immerhin werfen sie ein eigentümliches Streiflicht auf die damaligen Verhältnisse. Die frühere schwärmerische Gottesminne verschwand, der conventionelle Prauendienst wurde zu Leichtfertigkeit, die ritterliche Treue wurde durch Abfall und Yerrath gebrochen. In jener Zeit der Willkür und Gesetzlosigkeit, in welcher die Fürsten und der Adel untereinander und mit den Städten sich befehdeten, gieng das Interesse an der Poesie verloren. Durch Kreuzzüge, Ritterfahrten, Turniere und Fehden verarmte der Adel, und mit seinem Reichthum gieng auch seine dichterische Kraft dahin. Ganz vereinzelt treten noch Dichter von hoher Abkunft auf, und die aus dem niederen Adel oder gar aus dem Bürgerstande klagen über die Kargheit der Reichen und Mächtigen. Die vielgepriesene „milte“ von einstmals ist selten mehr zu finden. Zwar nahm mit Rudolfs von Habsburg Regierung das Interregnum ein Ende, und Ordnung kehrte zurück, aber sie brachte den Dichtern keine Freude, denn König Rudolf war ein sparsamer Herr und hatte keine offene Hand für die Sänger, und seinem Beispiele folgten auch die anderen Fürsten. In unzähligen Gedichten jener Zeit tönt stets dieselbe Klage wieder.1 Selbst hervorragende Dichter, wie Konrad von Würzburg, klagen darüber, dass die Kunst durch eine Unzahl schlechter Dichter in Missachtung gerathen sei.2 Auch über die falsche Milde klagen sie, die ihre Gaben unter dem elenden Haufen gemeiner Sänger vertheile und die kunstreichen Dichter nicht mehr achte.3 Lottersinger und falsche Lobsinger, bettelhaftes Yolk, zogen nun im Lande umher, meist von unedler Herkunft, schmeichelten der erbettelten Milde und schmähten in grober Weise über die Unmilde. Die fahrenden Dichter hatten die Rolle der Spielleute übernommen: Rügen und Schelten war ihr Amt und und ihr Wahlspruch: Wes Brot ich esse, des Lied ich singe! Die Hoffnungen, welche die Dichter auf die Zukunft setzten, erfüllten sich nicht; denn die Kunst bedarf des Friedens, und für Deutschland folgte eine Zeit der Bruder- und Bürgerkriege. Die Kaiserwürde wurde zu Gunsten der Sonderfürsten immer tiefer herabgedrückt. Adolf von Nassau und Albrecht von Österreich, Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne standen einander im Kampfe um die Krone gegenüber, der 1 Die Klage Marners, L. B. Wackernagel 1. 927. 1. Die Klage Boppes. v. <1. Hagen, Minnes. 2. 383 f. Seifrid Helbling, 2. 868. 2 trojan. Krieg ; Partlionopier. !l Iionrads v. Würzburg Klage der Kunst im altd. Museum 1.62. v. <1. Hag. Minnes. 3, 384 ff. Mordstahl seines Neffen raubte Albrecht das Leben, und das Gift Italiens raffte Heinrich VII. hinweg. Die Kaiser wie die Kurfürsten, deren Macht sich in dem Kampfe Ludwigs des Bayern mit dem Papste geoffenbart hatte, richteten ihr Augenmerk nur auf die Erweiterung ihrer Hausmacht. Wo blieb ihnen bei ihrer politischen Thätigkeit und bei den fortwährenden Kämpfen, in denen sie lagen, Zeit und Sinn für die Poesie? Noch traurigere Verhältnisse brachten die nächsten Jahrzehnte. Karl IV., von der gleichen Habsucht erfüllt, die unter den Fürsten jener Zeit allgemein herrschte, wirkte fast nur für Böhmen, das nach seiner Meinung der Kern des deutschen Reiches werden sollte. Darauf hin zielte ja auch die goldene Bulle, durch welche die Ohnmacht der deutschen Königskrone besiegelt, die Macht der Kurfürsten aber, und namentlich die des böhmischen Königs, wesentlich erhöht wurde. Doch nicht genug an dem. In der Mitte des 14. Jahrhunderts zog „der schwarze Tod“ durch Deutschland, und furchtbar waren die Verheerungen, welche die Pest anrichtete. Manche Orte starben ganz aus, und volkreiche Städte wurden auf die Hälfte ihrer Einwohnerzahl gebracht. Und im Gefolge dieses unheimlichen Gastes waren die Judenverfolgungen, die Geißelbrüderschaften und der Mysticismus. Unter der Anschuldigung, sie hätten die Brunnen vergiftet, verbrannte man die Juden in ihren Häusern. Wer wollte wehren, wo kein oberster Richter war? Die Geißler zogen, Buße thuend und sich kasteiend, von Ort zu Ort; in kurzer Zeit schlossen Unzählige sich ihnen an, und die Bluttaufe ward als das sicherste Heilmittel gegen die Pest erkannt. Die Mystiker aber, unwillig über die Sündhaftigkeit der Welt und die Entartung des Priesterstandes, flüchteten sich in ihr Inneres und strebten, sich in ihrem Gefühle unmittelbar mit der Gottheit zu vereinigen. Sie setzten den Lastern der Welt die Ertödtung der Sinnlichkeit und die Kasteiung des Fleisches, der Genusssucht und Verweltlichung des Priesterstandes die Nachahmung des armen Lebens Jesu Christi entgegen. Durch all dies musste damals jede Freude an der schönen Poesie er-tödtet werden. So stand es mit Adel und Clerus. Die wenigen Lieder, die in ihren Kreisen damals gesungen wurden, haben nur dann einigen Wert, wenn sie sich wie die Neidharts von Reuenthal an die Weise des Volkes anschließen. Die Poesie aber fand eine Zuflucht in den Mauern der Städte, und die deutsche Bürgerschaft trat das literarische Erbe des Adels an. Aus den Colonien der Dienstleute, wie sie Heinrich I. angelegt hatte, aus den Pfalzen der Kaiser, aus den Sitzen höherer Kirchenfürsten entwickelten sich die ersten deutschen Städte. Im Mittelalter war „unter dem Krummstab gut wohnen“, weshalb sich viele Städte freiwillig unter den Schutz der Bischöfe und Abte begaben. Dafür hatten sie Abgaben zu leisten, die keineswegs drückend waren. Einen großartigen Aufschwung nahmen die Städte zur Zeit der Kreuzzüge. Durch den regen Handelsverkehr mit dem Oriente, der sich in jener Zeit rasch entwickelte, gelangten die Seestädte Italiens und Südfrankreichs zu Reichthum und Ansehen. Derselbe Aufschwung machte sich auch gar bald in den Rhein-und Donaustädten durch Hebung des Wohlstandes, der Gewerbthätigkeit, des Handels fühlbar. Es entstanden die städtischen Verfassungen, deren Kern in der Entstehung und Ausbildung der Gilden, Zünfte und Innungen zu suchen ist. Sie waren sowohl die politischen als die kriegerischen Abtheilungen der Bürgerschaft und führten eigene Banner. An ihrer Spitze standen die Zunft- oder Gildemeister, die mitunter keinen unbedeutenden Einfluss auf das städtische Leben ausübten. Die ältesten und durch Reichthum hervorragendsten Familien bildeten die patricischen Geschlechter, die in manchen Städten einen erblichen Rath bildeten, der über Leib und Leben, Gut und Freiheit, Krieg und Frieden nach Belieben schaltete. Aber ihr Übermutb führt nicht selten eine Empörung der Zünfte herbei, die den Sturz der Geschlechter zur Folge hatte. Um sich gegen die Fürsten mit Erfolg vertheidigen zu können, schließen sich die Städte zu Bündnissen zusammen und bieten ihren Feinden Trotz. Inzwischen hat sich auch das äußere Ansehen der Städte wesentlich geändert. Die Gerichtsverhandlungen und Rathsversammlungen werden nicht mehr auf den Gerichtsstätten im Freien, sondern in künstlerisch ausgestatteten Rathhäusern abgehalten, die Straßen werden aus eingeschlossenen Höfen offene Durchgänge, allerdings oft in wunderlichen Winkelzügen; es entstehen Hospitäler, Seelen-, Siechen- oder Presten-häuser genannt, Pfründnerhäuser für arbeitsunfähige Bürger und Bürgerinnen, Eiendenherbergen für Pilger und Wallfahrer. Welcher Wohlstand im 15. Jahrhundert in den deutschen Städten herrschte, erfahren wir von Aeneas Silvius Piccolomini, dem nachmaligen Papst Pius II. „Deutschland“, sagt er, „ist durchaus angebaut und voll fruchtbaren Ackerlandes, Weinberge, Gemüse- und Obstgärten, voll höchst angenehmer Gebäude, lustiger Dörfer, stattlicher Schlösser, ummauerter Flecken und prächtiger Städte.“ Unter letzteren hebt er besonders Köln, Mainz, Worms, Speier, Trier, Aachen, Basel, Augsburg, Wien, vor allen aber Nürnberg hervor. Er sagt, man könne die italienischen Städte den deutschen nicht vorziehen. Den Wohlstand der Deutschen bemerke man auch in der Kleidung, Lebensart, im llausrath u. s. w. „Wo ist ein deutsches Gasthaus, wo man nicht aus Silber tränke und wo die Tische nicht mit Gold-und Silbergeschirr belastet wären?“ Der wachsende Wohlstand der Städte brachte die Edlen und die reicheren Bürger einander näher; heiterer Lebensgenuss, feine Sitten fanden in den Städten Eingang. Maskenbälle, „Mummereien“, Spiele, Schützenfeste folgten aufeinander in buntemWechsel. Mit dem zunehmenden Reichthum gieng die zunehmende Bildung Hand in Hand. An Stelle der tief gesunkenen Klosterschulen entstanden Stadtschulen; der rege Verkehr auf den Jahrmärkten, den Messen, erweiterte den Gesichtskreis der Bürger; es bildeten sich gesellige Vereinigungen, die sich oft hohe moralische und sociale Ziele setzten. Die Staatscasse hatte wenig oder keine laufenden Ausgaben für Kirchen-, Schul-, Armenzwecke; all dies leisteten die Bürger und ihre Gesellschaften freiwillig. So bereiteten denn die Bürger auch der Poesie innerhalb ihrer Mauern eine dauernde Heimstätte. Wenn diese auch, schon wegen des Mangels höfischer Sitten und einer freieren Lebensanschauung, wie sie der Adel besessen hatte, beschränkter und dürftiger wurde und gar bald in einen gewissen Gegensatz zur höfischen Poesie trat, so bietet sie doch, schon ihrer eigentümlichen Gestaltung wegen, viel des Interessanten und hat eine hervorragende culturhistorische Bedeutung. Eine geraume Zeit vergieng aber, ehe die Dichtkunst von in den Städten sesshaften Bürgern ausgeübt wurde. Wohl gieng sie, nachdem Adel und Geistlichkeit so tief gesunken waren, in die Hände bürgerlicher Dichter über: diese aber betrachteten sich als Erben der adlichen Dichter und wollten sich als solche aus weisen, indem sie diese in der Dichtart nachahmten, indem sie berühmte Namen fälschlich sich anmaßten, indem sie das Wanderleben der ritterlichen Sänger aufnahmen und die Höfe der Fürsten suchten.1 Es werden also die alten Stoffe wieder aufgenommen, aber an die Stelle des abenteuerlichen, ritterlichen Charakters tritt allmählich ein realistischer Zug. Vielfach werden auch französische Quellen benützt, die ihren Ursprung schon in der Üppigkeit und Zuchtlosigkeit der Stoffe verrathen,2 Nach wie vor ziehen auch noch die Fahrenden durchs Land, von Stadt zu Stadt, von Burg zu Burg. Gleich Spielleuten finden wir sie auf Messen und Jahrmärkten, bei Festlichkeiten aller Art. Oft ziehen sie mit Gauklern, Seiltänzern, Kupplern und Zauberern in Scharen dahin, und oftmals sehen sich die Magistrate genöthigt, energisch gegen das fahrende Volk einzuschreiten.8 Auch an die Höfe der Fürsten ziehen sie wieder, von denen sie vordem durch die höfischen Dichter fast ganz verdrängt waren. Sie werben bettelhaft um Gaben und bemühen sich, ihre Mitbewerber in den Augen ihrer Gönner herabzusetzen. Manche von ihnen zeigen schon die Formen des späteren Meistergesanges, durch den schließlich der Minnegesang vollständig verdrängt wurde. Am Hofe 1 Wackernagel, Ijitg. S. 149. " Gödeke, Grundriss I. S. 222 ff. a Güdeke, Grundriss I. § 70. oder im Gefolge Rudolfs von Habsburg befinden sich Konrad von Hohenburg, der „Puller“ genannt, und Konrad der Schenke von Landeck. Rudolfs Krönung besingt Rumsland, der den Marner wegen seines Iloch-muthes verspottet, dann aber dessen traurigen Tod beklagt; er singt Loblieder auf verschiedene deutsche Fürsten. Auch Spruchdichter gab es unter ihnen, wie den Meister Stolle, der sich in scharfer Weise gegen den Papst, „den Verkehrer der Christenheit“, wendet; Hermann den Damen, einen Lobsinger der Fürsten und der verstorbenen Minnesänger, der darüber klagt, dass Frau Ehre der Schande habe weichen müssen.1 Der Stolle, „der starke Boppe“, der Kanzler, den sie späterhin für einen Steiermärker und Fischer halten, werden von den zünftigen Meistersängern unter die zwölf alten Meister gezählt. Ein fahrender Sänger war auch Heinrich aus Meißen, „der Frauenlob“, den man gewöhnlich den Gründer der ersten Meistersingschule nennt. Seinen Namen führt er von jenen Streitgedichten, in denen er gegen Regenbogen und Rumsland den Namen „Frau“ gegen „Weib“ vertheidigt. Deshalb wurde er auch in Mainz, wo er zuletzt sesshaft war, von den Frauen auf ehrenvolle Weise bestattet. Mit ihm beginnt eine neue Richtung. Er will mit gesuchten Anspielungen und gelehrtem Dunkel imponieren und wählt gerade die schwülstigsten Bilder und Blumen.a Er nennt sich selbst einen fahrenden Sänger,3 der „betelicher gäbe gert“,4 und klagt über die Kargheit der Reichen.5 Wir finden ihn fast an allen deutschen Fürstenhöfen. Die späteren Meistersänger berichten von ihm, er sei ein Doctor der Theologie gewesen." Diese Nachricht wird wohl keinen besseren Grund haben, als viele andere Angaben, die uns die Meistersänger über den Ursprung und die Entstehung ihrer holdseligen Kunst hinterlassen haben. Seine Gelehrsamkeit mag er wohl in der Domschule zu Meißen empfangen haben, wo auch solche Jünglinge Unterricht genossen, die sich nicht dem Dienste der Kirche zu widmen gedachten. In dieser Übergangsperiode, in welcher der Gesang allmählich einen volkstümlicheren Charakter annimmt, stehen: Heinrich von Mügeln, Heinrich der Teichner, Peter Suchenwirt, Suchensinn, Jörg Schilher, Muskatblüt, Hermann von Sachsenheim und die beiden ritterlichen Sänger Hugo von Montfort und Oswald von Wolkenstein. Heinrich von Mügeln 1 Gödeke, Grundri-s I. § 78. 2 Ettmüller, Frauenlob S. 14. Ettmüller, a. a. 0. 357. 388. 447. 4 Ettmüller, a. a. U. 64. 173. 182. r’ Ettmüller, a. a. O. 193. 11 Cyriac. Spangenberg, „Von der Musika und den Meistersängern“ S. 125. Puschmann, „Gründlicher Bericht des deutschen Meistergesanges“ 8.4. Wagenseil, „Buch von der Meistersinger holdseligen Kunst“ S. 503. wird gleichfalls unter die zwölf alten Meister gezählt und war den späteren Meistersingern ein Vorbild in der Allegorie. Der Teichner ist ein gelehrter Dichter, gewandt in der Sprache und ernst in der Gesinnung; er geißelt schonungslos die Gebrechen seiner Zeit. Suchenwirt, Suchensinn und Suchendank waren fahrende Sänger, wie dies schon ihre angenommenen Namen bedeuten. Ersterer lebte als Hof- und Wappendichter am österreichischen Hofe unter den Herzogen Albrecht II. und Albrecht III. Der Suchensinn lebte am Ende des 14. Jahrhunderts und gleichzeitig mit ihm einige unbekanntere fahrende Leute, wie: Suchendank, Schmilher, Zukunft, Schüber, Schilknecht.1 Zu den Dichtern, die an den Höfen von Fürsten, Adlichen und Geistlichen ihren Unterhalt suchten, gleichzeitig aber statt der höfischen Einfachheit in ihren Liedern ein überladenes, mühseliges Schnörkelwerk aufbauen — also den Übergang zu den Meistersingern bilden — gehört auch Muskatblüt.3 Er wie auch die vorher Genannten folgte in der Annahme eines Dichternamens dem Gebrauche seiner Zeit, wie vordem schon Frauenlob, Regenbogen, Neidhart u. a. m. Er mag gute Aufnahme an den Höfen gefunden haben, denn Michel Behaim klagt in einem Liede, dass ihm kein so glückliches Los zutheil gewoiden sei als Muskatblüt.3 Dadurch dass die Poesie aus dem Adel zum Bürgerstande übergegangen war, dass sie nicht mehr an einen einzigen Stand geknüpft war, wurde ihr Gesichtskreis in gewisser Beziehung erweitert. Wir finden in dieser Zeit Liebeslieder, in denen ein Zurückkehren zum alten Minnesänge unverkennbar ist, erzählende Dichtungen, Allegorien und allegorische Minnelieder, Marienlieder, politische Lieder. Wohl gabs zu dieser Zeit unter den fahrenden Dichtern auch noch Kitter, aber ihre Namen werden immer seltener. Hugo von Montfort (1400) versucht noch den alten Minneton und singt Wächter- und Tagelieder. Yon ihm und einigen anderen Dichtern seiner Zeit geht das Bestreben aus, im Liede und in der Erzählung zum reineren Minnegesange zurückzukehren und sich, namentlich im Liebesliede, mehr und mehr der Weise des Volkes zu nähern. Am Rhein, in Schwaben, Franken, Österreich und Tirol finden wir in dieser Zeit vielfach Stoffe und Formen des Minneliedes.1 Hugo von Montforts jüngerer Zeitgenosse, Oswald von Wolkenstein, erinnert durch die Vorliebe, mit der er sich in der Überwindung sprachlicher und förmlicher Schwierigkeiten gefällt, an die späteren Meistersänger.5 Neben diesen beiden wäre noch der gleichfalls auch einem Tiroler Geschlecht 1 Güdeke, Grundriss I. S. 272. Muskatblüts Gedichte, hg. Dr. K. v. Groote. 3 Cod. Palat. 312 fol. 252 b. 4 Güdeke, Grundriss I. S. 305. Liederbuch der Hätzler’n S. XII f. r’ I. V. Zingerle, Oswald von Wolkenstein 8. 2(1 11' entstammende Hans Vintler, ein lehrreicher Dichter, und der schwäbische Ritter Hermann von Sachsenheim zu nennen. Namentlich des letzteren Gedichte, vielfach Auswüchse einer verwilderten Phantasie, sind so recht geeignet, die Überlebtheit des Ritterthums und die mächtig aufstrebende städtische Bildung zu zeigen.1 So wurden denn allmählich die Städte vornehmlich die Heimstätten der Poesie. Nicht nur dass die Fahrenden mit Vorliebe die Städte suchten, die Städter selbst wandten sich der Poesie zu, und mancher ehrsame Handwerksmann fühlte dichterische Begabung in sich und vertauschte Nadel und Scheere oder Ahle oder Hammer und Amboß mit der Leier. Barthel Regenbogen, seines Handwerks ein Schmied, gab sein Gewerbe auf und wurde ein berühmter Dichter und Meistersänger, der sich rühmt, dass er vor Kaiser und Fürsten gesungen habe. Er ist ein Zeitgenosse Frauenlobs, dem er auch persönlich bekannt war. Viele Haft- und Streitlieder hat er mit ihm gesungen.3 Seine in künstlichen Weisen abgefassten Gedichte wurden schon frühe als fliegende Blätter gedruckt und bilden die ältesten Denkmale des Meistergesanges. Auch Michel Behaim, der gleichwie Hans Rosenplüt „der Schnepperer“ als Kriegsmann in aller Herren Länder umherzog und dichtete, war ein Handwerksmann, ein Weber. Er gab aber sein Gewerbe auf und wurde Kriegsknecht. Er sowohl wie Regenbogen gehören jener Classe von Dichtern an, welche den Übergang von den fahrenden Spielleuten des Mittelalters zu den als ansässige und zünftige Handwerker die Poesie neben ihrem Gewerbe betreibenden Meistersängern bilden. Alle jene bürgerlichen fahrenden Sänger seit Frauenlob — also etwa seit dem Beginne des 14. Jahrhunderts — können wir füglich fahrende Meistersänger nennen. Meister Frauenlob also gilt als der erste M eistersänger, als Gründer der ersten Meistersingschule u. z. der zu Mainz. Sämmtliche alten Meisterverzeichnisse zählen ihn zu den ersten zwölf Meistern. Mit geringen Abweichungen werden in zahlreichen alten Meisterliedern folgende zwölf älteste Meistersänger genannt:3 Heinrich Frauenlob, Heinrich von Mügeln, Klingsor, der starke Boppe, Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, der Marner, Reimar von Zweter, Konrad von Würzburg, der Kanzler und der alte Stolle. Die Lieder aber erzählen von den genannten zwölf alten Meistern Folgendes:1 Da die Meistersänger in ihren Liedern das lasterhafte Leben der Geistlichen offenbarten, wandten sich letztere (9tj 1) an Kaiser Otto I., und es wurden auf Veranlassung des Papstes Leo VIII. (9(34) die zwölf vor- 1 Hätzlerin Ldb. „Von der grasmetzen.“ S. 279. 8 Spangeuberg, a. a. O. S. 132 f. 3 Wagenseil, a. a. O. S. 50M. 4 Spangenberg, a. a. 0. S. 116 ff. nehmsten Meister nach Pavia berufen, wo eine berühmte Schule war. Obzwar hier der Glauben derselben als der rechte befunden und bestätigt wurde, dass sie in ihren Liedern nur solches vorgebracht hätten, was in der heiligen Schrift begründet sei, erhielten sie doch vom Kaiser die Yerwarnung, sich hinfürder alles unzeitigen Reformierens der Geistlichkeit zu enthalten. „Er aber der Kayser hatt der Meister Senger gesell-schaft (Ihrer bitte nach) priuilegiert, sie bestättigt, vnnd mit Ehren wieder Zu hauß Ziehen laßen, Ynnd hernach solche Ihnen gegebene priuilegia Auff Einem Reiclißtage Zu Meintz weitter confirmiert, vnnd Ihnen einen schönen güldenen Crantz verehret, Der autf Ordentlich Außgeschribenen Singschulen, Demo, Welcher für Anderen daß beste thun würde, ein Zeittlang mit Ehrenn zutragen gegeben werden, Aber doch für vnnd für, bey der Gesellshaft bleiben, Ynnd Insonderheit Zu Meintz In guetter bewahrung behalten werden sollte, Ynnd wilt man sagen, Daß solcher Erster Ehren Crantz noch Zu Meintz vorhanden seye.“ Ferner erzählen die Berichte der Meistersänger, dass nebst dieser Ehrenkrone des Kaisers Otto I. auch der Meistersinger-Wappenbrief in Mainz aufbewahrt werde.1 Es sei dies ein Schild mit vier Feldern, deren zwei den zweiköpfigen, ausgebreiteten Adler in goldenem Felde — also das Wappen des heil. röm. Reiches — die beiden anderen auf rothem Grunde den silbernen, gekrönten böhmischen Löwen zeigen. Darüber befindet sich ein blaues Schildchen mit der goldenen Königskrone und dem böhmischen Löwen. „Welches Wappen Kayser Carolus IY. der Meister-Singer-Gesellschaft wonit ertheilet, doch also verbessert.“ 2 Hier waltet ein Irrthum Wagenseils ob, der den in Puschmanns Bericht abgedruckten Holzschnitt des Görlitzer Stadtwappens für ein Meistersänger-Wappen hielt.3 Wenn nun auch das Zeitalter Ottos I. mit dem Meistergesänge sicher nichts zu schaffen hat, wenn auch der Beginn des Meistergesanges um vier Jahrhunderte später fällt, immerhin erhellt aus diesen Sagen deutlich, dass sich die Meistersänger in ihrer Kunst nur als Fortsetzer der ritterlichen Liederdichtung betrachteten. Und in der That sind Minnegesang und Meistergesang so eng miteinander verwachsen, dass man nicht recht sagen kann, wo der eine aufhört und der andere beginnt. Zuerst bezeichnet der Name Meister nur ganz allgemein die Meisterschaft in der Kunst, ohne dass dabei für die Zeit des höfischen Minnegesanges ein directes Yerhältnis des Lehrers zum Schüler nachweisbar wäre; zählt es doch Konrad von Würzburg als den ersten Preis der Dichtkunst auf, 1 "Wagenseil, a. a. O. S. 515. * Wagenseil, a. a. O. S. 515 f. 3 Dr. K. Götze, Monographie über den Meistersiinger Adam Puschmann von Görlitz. S. 84. dass sie nicht wie die anderen Künste könne gelehrt und gelernt werden.1 Der unmittelbaren Nachahmung eines solchen Meisters widerspricht schon die Strenge, mit der jeder Dichter an seinem Eigenthuin festhält.* Bloße Nachsinger wurden schon zu dieser Zeit gering geachtet und verhöhnt. Der Marner wirft Regimarn von Zweter vor, dass er alte Sachen auftische und nennt ihn „Tönedieb“. Noch deutlicher ist eine Strophe Konrads von Würzburg von den schlechten Singern, die den kunstreichen Meistern Ilede und Töne stehlen und sich damit verdienen.3 .T. Grimm will von einem Gegensätze zwischen Minnesängern und eigentlichen Meistersängern nichts wissen; er bezeichnet als eigentliche Minnesänger „die Könige, Herzoge, Fürsten, Grafen und reichen Edelleute, welche Poesie übten aus freier Lust und Üppigkeit, dabei sich schöne Neigung, aber keine Regel zeigt.“4 Er nennt Veldeke den ersten Meistersänger, da Gottfried von ihm sagt, dass er das erste Reis in deutscher Zunge geimpft, von dem nachher alle Blumen gekommen.’’ Auch sonst wird von den höfischen Dichtern öfters der Name Meister gebraucht. Wolfram nennt Yeldeke seinen Meister; Hartmann wird Meister genannt; Ulrich von Lichtenstein sagt: „margräf Heinrich von Ysterrich — lert mich an prieven tihten süeziu wort“.11 Walther von der Vogelweide erzählt, dass er in Österreich „singen und sagen“ gelernt habe, und der Reimchronist Ottacker berichtet, dass Konrad von Rothenburg sein Lehrer in der Kunst gewesen sei.7 Unterricht im Gesang, Saitenspiel und in der Kunst der dichterischen Rede müssen also die höfischen Sänger — wie überhaupt die adliche Jugend ihrer Zeit — genossen haben. Die fein ausgebildete Verskunst, die ja an feste, allgemein gültige Gesetze gebunden ist, die musikalischen Fertigkeiten, die technische Vollendung der höfischen Dichter deutet auf einen regelrechten Unterricht, den sie bei bewährten Meistern nahmen.s Oft können wir wohl ein freies Verhältnis zwischen Meister und Schüler annehmen; denn nicht ausgeschlossen erscheint es, dass auch ein ritterlicher Dichter dem Unterricht auf der heimischen Burg sich unterzog,'1 dass etwa ein anderer einen Schüler bei sich aufnahm, wenn Neigung oder Noth, da ja der ärmere Adel die 7 O D • Kunst oft als Broterwerb trieb, die Veranlassung dazu gaben. 1 v. d. Hag. Minne». 2. 334 b. 2 Ldb. d. Ki. Jhdts., hg. Gödeke und Tittmann. S. IX. :t J. Grimm. „Über den altdeutschen Meistergesang.“ S. 114. Pfeifer, „Der Dichter des Nibelungenliedes." S. 10. 4 Grimm, a. a. O. S. 30. 6 Grimm, a. a. O. S. 30. 11 Frauendienst, 9.17. 7 Koberstein, Literaturgeseh. S. 129. 8 Koberstein, a. a. 0. S. l’JS 9 Ldb. Gödeke -Tittmann, S. X Sonst aber mochte auch schon die standesgemäße Erziehung des Adels, welche Sage und Geschichte in ihren Bereich zog, der Unterricht in den Klosterschulen, in welchen wenigstens die Grundlage zum musikalischen Theile der Kunst gelegt wurde, als genügende Yorbildung betrachtet werden. Ob die Einwirkung aut die Entwicklung des deutschen Minnegesanges eine sehr bedeutende gewesen sei,1 ist schwer zu entscheiden; sicher aber ist es, dass viele der ritterlichen Sänger die technische Fertigkeit im Componieren ihrer Gedichte dort sich erworben haben, wo sie auch ihre sonstige geistige Bildung erhielten, nämlich in den Stift- und Klosterschulen. Vielfach mögen wohl auch die Fahrenden und die Spielleute Lehrmeister und Vermittler gewesen sein. So kann also in jener Zeit noch nicht von Kunstschulen gesprochen werden, wohl aber haben bereits freie Vereinigungen von Sängern stattgefunden, wie uns der Wartburger Krieg beweist. In diesen Vereinigungen wurden, ähnlich den ritterlichen Spielen jener Zeit, poetische Wettkämpfe abgehalten. 'J Eine schul müßige Einrichtung dieser Vereinigungen darf noch nicht angenommen werden, denn es fiel niemandem ein, gleich anfangs bestimmte Regeln auszusprechen. Was sich selbst gültig machte, blieb und galt fort.:l Einige Jahrhunderte später finden wir stille, geschlossene Städte, in deren Mauern ehrsame Bürger wohnen, die untereinander eine seltsame, steife Kunst treiben. Beobachten wir diese näher, so hat sie in nichts das Ansehen einer neuen Erfindung. Schon überhaupt ließe sich kein Grund einbilden, warum der Bürgerstand eine besondere Reirakunst unter sich eingeführt haben sollte; viele sprechen dafür, dass er mit Stolz und Treue bewahrte, was aus der Vorzeit hergekommen war.4 Nachdem also die Poesie in die Hände des Bürgerstandes übergegangen war, gewannen jene Vereinigungen allmählig festere Gestalt. Die vorerwähnte, angeblich von Frauenlob gegründete Meisterschule zu Mainz dürfte wohl eine freiwillige Vereinigung von Sängern zur Übung im weltlichen Gesänge gewesen sein. In einer solchen Vereinigung mussten ja bald bindende Formen und Satzungen, gültige Regeln und verschiedene Ceremonien entstehen, aus welchen sich dann im Verlaufe von mehreren Jahrzehnten die Tabulatur entwickelt hat. Welche anderen Dichter außer Frauenlob und Regenbogen noch dieser ersten Mainzer Schule angehört haben, ist nicht bekannt. Vielleicht gehörte noch jener Raumsland dazu, der als Mitkämpfer in dem Streite über „Frau“ und „Weib“ auftritt; denn ähnliche Wettkämpfe wie am Ilofe des Landgrafen von Thüringen 1 Dies behauptet Ettmüller a. a. O. S. XXV. - Koberstein, a. a. 0. S. 130 f. :i Grimm, a. a. 0. S. 30. 4 Grimm, a. a. 0. S. 39. wurden von diesen Sängern abgehalten. Sie zogen umher, nicht um zu lernen, sondern um mit anerkannten Meistern wettzusingen. Namentlich Regenbogen erscheint überall als der Herausforderer. Aus dem Stegreife sind solche Streit- und Haftlieder nicht yorgetragen worden; wahrscheinlich erörterten die Dichter in ihren Yersammlungen Fragen wie diese: Ob die Benennung „Weib“ oder „Frau“ vorzüglicher? Ob Gott geschaffen oder ungeschaffen sei? Wo Gott vor Erschaffung der AVelt gewesen? u. s. w., und es schrieb dann einer von ihnen die so behandelten Streitfragen in poetischer Form nieder, oder ein einzelner Dichter kam auf den Gedanken, irgend eine Frage in dieser Form zu behandeln. Gewisse schulmäßige Einrichtungen müssen schon in dieser Mainzer Vereinigung bestanden haben, wie ein Gedicht Frauenlobs zeigt:1 Der Dichter nimmt einen Jüngling zum Knechte an und verleiht ihm den Sangesschüd. Die häufig vorkommenden Bilder von „Schild4 und „Schwert" des Gesanges veranlassen Martin zu der Annahme, den Namen Meisterlied von den Fechtern herzuleiten, die vordem vielfach mit den Spielleuten zusammenstanden. Darum wird auch eine besonders künstliche Wendung ein „Schirmschlag“, ein untadelhaftes neues Lied ein „Bar“ (ältere Form „Barant“ d. i. Parierhieb) genannt.” In einem Meisterliede der Kolmarer Handschrift wird der Meistergesang mit einem Turniere verglichen.'1 Mit dem Beginne des 14. Jahrhunderts also werden die ersten Spuren von Vereinen erkennbar, in denen die Dichtkunst nach bestimmten Regeln geübt und gelehrt wurde. Eine weitere Verbreitung hat vorerst nur in Süddeutschland stattgefunden. Nach dem Votbilde der Zunftgesetze wurden hier Gesellschaftsordnungen gebildet, die sich auf die Organisation der Y ereine, auf die allgemein gültigen Regeln des Dichtens und Vor-tragens, auf die Ausbildung von Schülern und auf deren Verhältnis zu ihren Meistern erstreckten. Nach dem Tode Frauenlobs (1318) hören wir durch Jahrzehnte nichts von dem Meistergesang, und selbst das 15. Jahrhundert liefert uns nych äußerst spärliche Nachrichten. Die ganze Periode der lyrischen Dichtung vom Beginn des 14. bis über die Mitte des 15. Jahrhunderts ist bis jetzt in ein undurchdringliches Dunkel gehüllt.1 Die erste geschlossene Meistersänger-Gesellschaft finden wir um 1450 zu Augsburg. Wir •ersehen dies aus einem Liede im Buche der Hätzlerin,5 in welchem es von den Augsburgern heißt: I Ettmüller, a. a. O. Nr. 108. - Martin, „Die Meistersänger von Straßburg". (Beilage zum Jahresberichte dos Volksbildungsvereines. (Straßburg 1882). II Kolmarer Handschrift Nr. 41. 4 s. Gödelce, Einl. zu H. Sachs’ Dichtungen I. S. 20. r' Ldb. d. Hätzlerin, s. Einleitung v. Dr. Haitaus. S. .'SO. „Augsburg het ain weisen rat: Das brüft man an ir kecken tat Mit singen tickten und claffen. Sy hand gemacht ain singschul Vnd setzen oben auf den stul, Wer übel redt von pfaffen.“ Das Gedicht scheint von einem Geistlichen herzurühren, dem es ein großes Herzeleid ist, dass die Bürger, welche er Bauern schimpft, über den Adel obsiegen. Die Mainzer Meistersänger hatten etwa um das Jahr 1450 in ihrer Engherzigkeit die Regel aufgestellt, dass nur in den Tönen der alten Meister gesungen werden dürfe und dass die Erfindung neuer Töne unzulässig sei. Infolge dessen entstand eine Unmasse neuer Lieder in alten Tönen, welche} da die Namen der Dichter verloren giengen, vielfach noch bis auf die Gegenwart als Lieder der alten Meister gelten. Als nun ein sonst unbekannter Dichter, Nestler von Speier, es wagte, ein Lied in einem neuen Tone, dem „unerkannten“, zu dichten, zog er sich ob dieses schuldvvidrigen Unterfangens den schweren Tadel der Mainzer Schule zu. Da trat ein Wormser Dichter, Hans Folz, gegen die Mainzer auf, nahm den Ton Nestlers an, verspottete die Mainzer wegen ihres Starrsinns und sagte unter anderm: Ein neuer Ton mit neuem Namen werde gescholten, aber wenn man z. B. sage, es sei der Blütton des Canzler, ein Ton, der gar nicht existiert, so heiße es: ja, das sei wahr, der Canzler habe immer so schöne Melodie! Freilich, spottet Folz weiter, man könne von den weisen Meistern nicht viel erwarten, die nicht einmal deutsch könnten, obgleich sie keck genug seien, Lateinisch einzubrocken, und die von der Welt nichts wüssten, wiewohl sie kein Bedenken trügen, die Geheimnisse der Gottheit ergründen zu wollen. Ihr Beharren bei den alten Tönen habe dann zur Folge, dass sie ihre langen Verse bis zum Reime hinstolperten und nichts thäton, als alte Formen mit unnützem Wortschwall auszufüllen. Man brauche nicht in ihre Schule gegangen zu sein, um dichten zu können, und zwar besser als ihre alten, angeblichen langweiligen Meister. Man brauche nur die Gedichte Neidharts anzusehen, der nie in einer ändern Schule gewesen sei als in der der Natur, des Lenzes, des Sommers, des Herbstes, sich um die Dinge, mit denen sich die Meister dort unten am Rheine abmüdeten, durchaus nicht gekümmert habe und doch ein besserer Dichter sei als sie und ihre alten Meister zusammengenommen.1 Folz verlegte bald darauf seinen Aufenthalt nach Nürnberg und gründete dort zugleich mit Rosenplüt und anderen eine Meisterschule. 1 s. Gödeke, Einl. zu H. Sachs Dichtungen 1. S. 21 ft'. So wurde Nürnberg die neue Hauptstätte des Meistergesanges, von welcher eigene Töne mit eigenen Namen, vielfach auch mit neuem Inhalt, ausgiengen. Der Name „schuole“, „singer schuole“ findet sich schon öfters in den Gedichten jener Zeit. Dass in diesen Schulen bereits ein regelmäßiger Unterricht im Gesänge stattgefunden habe, beweist der namentlich in der Kolmarer Handschrift häufig wiederkehrende Ausdruck „stuol“ (Lehrkanzel).1 Wettkämpfe im Gesänge waren, wie bereits erwähnt, schon in früherer Zeit im Gebrauch, jetzt aber bildeten sich für dieselben zugleich mit dem Zunftwesen genaue Kegeln und Forn.en aus. Die vorerwähnten, von den Turnieren entlehnten Ausdrücke und Jiilder wurden dabei mit Vorliebe verwendet. Dem Sieger ward ein Ehrenpreis zuerkannt, gewöhnlich ein Kranz. Darum spricht man auch vom Krönen des Siegers und von gekrönten Tönen. Diese gekrönten Töne waren die vier „langen Töne“ von Marner, Frauenlob, Regenbogen und H. v. Mügeln.2 Der Name „Meister“ gewinnt natürlich jetzt eine wesentlich andere Bedeutung als vordem. Der Sänger wird nicht nur so genannt, weil er in der Kunst Vorzügliches leistet, sondern auch seine Stellung im öffentlichen Leben — er ist ja Handwerker — und in der Schule als Lehrer und Unterweiser solcher, die des Meistergesanges beflissen sind, bedingt diese Benennung. Auch Steigerungen zu Singermeistermeister und Singermeistermeistermeister wurden gebräuchlich. Ein Singermeister hat: einn leich. dri hovewise, dri reien, ein barantwis, eine schallewise, ein nahtwise. Ein Singermeistermeister: zwen leiche, sehs hovewise, seh.s zügewise, sehs reigen, zwene tentze, zwo barantwise, zwo schallewise, zwo nahtwise. Ein Singermeistermeistermeister: dri leiche, niun hovewise, niun zügewise, niun reigen doene, dri tentze, dri barantwise, dri schallewise, dri nahtwise. Ob zu dieser Zeit in den Singschulen Tabulatuien bestanden haben, ist sehr zweifelhaft, wenigstem finden wir hierüber keinerlei Andeutung. Dagegen wird in einigen Meisterliedern vorgeschrieben, wie die Stollen und der Abgesang gebaut werden müssten, wie die Reime zu binden seien u. s. w. Auch weisen diese Gedichte schon viele jener Kunstausdrücke auf, die wir in den späteren Tabulaturen der Meistersänger finden, so: aequivoca, überhof reim, gespalten reim, Klebreim, Milbe. Wir erfahren aus denselben auch, was ein Sänger alles kennen muss: Gute Töne, süße Sprüche, sein Gesang soll wohl durchdacht sein, die Zahl der Reime richtig, er soll gut deutsch sprechen und auch genau wissen, welche Worte sich zu dem Sinne seiner Rede schicken. Viel ward auch auf eine schöne Stimme gehalten. 1 Kolm. Ililsclit't, 41.18*. 2 Grimm, Meistergesang S. 141; Wagenseil, a. a O. S. 547. :l Kolm. Hdscli. (Ui Im allgemeinen mögen damals noch immer dieselben Kunstregeln gegolten haben, die den höfischen Lyrikern geläufig waren, da ja noch viele der gebräuchlichen Kunstausdrücke dieselben sind. Sich in einen bestimmten Gegensatz zu den höfischen Lyrikern zu stellen, fiel unseren biederen Meistersängern gar nicht ein. Wie ihre vorerwähnten Sagen beweisen, nannten sie ja jene die Begründer ihrer Kunst und bezeiclmeten sie gleichfalls als Meistersänger. Wenn sich trotzdem ein bedeutender Gegensatz zwischen Minne- und Meisterdichtung bildete, so lagen die Gründe hiefür schon in den äußeren Verhältnissen. Statt der freien Lebensanschauung der höfischen Lyriker sehen wir jetzt kleinbürgerliche Beschränktheit, statt der heiteren Öffentlichkeit der Kunst Abgreschlossen-. . / heit in der Schule. Diese Beschränktheit des Meistergesanges gibt sich in der engen Begrenzung seiner Stoffe kund. Ein Einblick in die reiche Kolmarer Handschrift und in die kleinere Baseler Sammlung1 zeigt uns, dass der Gedankenkreis dieser Meisterlieder ein außerordentlich enger war; es sind immer wieder Variationen auf dieselben wenigen Themata, kaum hin und wieder mit einem neuen und hübschen Zuge. Dieser ältere Meistergesang aber — wir wollen ihn so nennen im Gegensatz zu dein Meistergesang der folgenden zwei Jahrhunderte — der noch von den Überlieferungen der Minnesänger zehrte, drohte um das Ende des 15. Jahrhunderts zu erlöschen. Viele Klagen ertönen in den Meisterliedern dieser Zeit. Einstmals wäre der Gesang in hohen Ehren gewesen, jetzt wolle niemand mehr gutem Gesänge lauschen. Vordem hätten die Meister in ihren Liedern ehrbare Stoffe behandelt, nun höre man gerne „üppiclichen .... singen von Gederüden und von Cunzelmannen“.2 Aber noch vor Beginn der Reformation regte sich ein neuer Geist in dem Meistergesänge, der an vielen Orten zu neuen Versuchen führte. Neue Schulen wurden begründet, und als dann etwa zwei Jahrzehnte später die Reformation sieghaft auftrat, da öffneten ihr jene Schichten des Volkes, in denen der Meistergesang blühte, die Handwerker, freudig ihre Herzen, und sie konnte den neu£re°:ründeten Schulen ihren O ' o O belebenden Geist einhauchen. Feste Zunftordnungen in den Meistersingschulen und geschriebene Tabulaturen entstanden zu Ende des 15. Jahrhunderts am Rhein: zu Mainz, Worms, Straßburg, Freiburg. Die erste Tabulatur, von der wir sichere Kunde erhalten, wurde im Jahre 1492 zu Straßburg aufgestellt. Dort vereinigten sich nämlich lt> Liebhaber der edlen Kunst, Kürschner, Steinmetzen, Bäcker und andere Handwerker, stellten eine Tabulatur auf 1 Ein Baseler Meistergesangbuch. Beitr. zur Quellenkunde der altdeutschen Lit_ hg. v. Bartsch. 2 Kolm. Hdsch. 109. und ließen eine Krone für die Sieger im Wettstreite anfertigen.1 Auch im übrigen Eisass verbreitete sich der Meistergesang in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1513 ward die Schule zu Freiburg gegründet, in Hagenau und Weißenburg entstanden Singschulen, und in Kolmar ward eine solche gegründet durch die Thätigkeit des Jörg Wickram. Dieser hatte 1546 eine Handschrift gekauft, welche aus Mainz stammte und die größte und älteste Sammlung von Meisterliedern enthielt.2 In der Tabulatur, welche Wickram damals aufstellte, finden wir auch die Bestimmung, dass die Mitglieder der Freiburger Singschule nicht als Gäste, sondern als Angehörige betrachtet werden sollten.Es bestand also damals schon ein inniger Wechsel verkehr zwischen einzelnen Schulen. Mitglieder oder ,Gesellschafter* dieser Singschulen waren nahezu ausschließlich Handwerker. Beispiele, dass Männer aus anderen Ständen den Meistergesang pflegten, sind selten. Der Stiftungsbrief der Freiburger Singscliule setzt aber fest, dass die Prediger-Herren bei jedem Hauptsingen ein oder zwei gelehrte Männer zu Merkern bestellen sollten. Als Ausnahmen wären sonst noch hervorzuheben: Der Magister Ambrosius Metzger, Schulcollege an St. Agidien zu Nürnberg, Michel Lorentz, Pfarr-herr zu Eybach, Johannes Zehenthoffer, Pfarrherr zu Brintzbach, Magister Peter Pfort, Diakon in Straßburg,1 Magister Georg Danbeck und Magister Johann Spreng, beide kaiserliche Notare und geschworene Rechtsprocura-toren zu Augsburg,5 Magister Cyriacus Spangenberg, der Verfasser des Büchleins „Von der Musica und den Meistersängern*.1'' Der großen Mehrzahl nach aber waren die Meistersänger Handwerker, unter denen sich häufig die Kunst vom Vater auf den Sohn vererbte. Die älteste uns erhaltene Tabulatur der Nürnberger Schule, welche, nachdem der Glanz von Mainz erloschen war, als die erste und vornehmste aller Meistersingschulen angesehen wurde, enthält M« der Dresdener Handschriften7 in einem „Schuelzettel“ von der Hand Glöcklers, eines 1 Das Jahr 1492 war es - nicht 149:!, wie an vielen Orten steht; — da im .lahre 1597 die Meistersiinger von Straßburg ein Gesuch an den Katli der Stadt einreichen, worin sie eingangs erwähnen, dass vor 105 Jahren die Kunst des Meistergesangs in die Stadt gebracht worden sei. (S. Straßburger Studien: „Urkundliches über die Meistersänger von Straßburg.“ Martin, 1883. S. 78 und Martin, „Die Meistersänger von Straßburg. S. 12.) 2 Es ist dies die berühmte Kolmarer Handschrift, die späterhin in Basel wieder auftauchte und sich seitdem im Besitze der Hof- und Staatsbibliothek zu München befindet. !1 Martin, „Die Meistersänger von Straßburg.“ S. 18. 4 Schnorr v. CarolsfeUl, ,.Zur Geschichte des deutschen Meistergesanges.*' S. 22. 5 Götze, . Adam Puschmann von Gör’itz '. S. 5. " hg. v. Koller, Bibi. d. 11t. Vor. in Stuttgart. 62. 7 Katalog dor Handschriften der königl. öffentl. Bibi, zu Dresden, Bd. II. hg. v. Schnorr v. Carola fei d. S. 410. Nürnborgischen Merkers. Die in dieser Tabulatur enthaltenen Regeln hat Glöckler auch durch Beispiele erklärt. In dieser Zeit drang der Meistergesang allmählich auch nach dein Norden Deutschlands und nach Österreich vor. In Oberdeutschland haben neben den hervorragenden Schulen von Mainz, Augsburg, Straßburg, Nürnberg, Ivolmar, Freiburg u. s. w. auch noch Singschulen bestanden in: Esslingen, Nördlingen, Basel, Frankfurt, Weißenburg, Pforzheim, Regensburg, Ulm, München, Ansbach, Bamberg.1 Berühmte Schulen entständen auch zu Breslau und Görlitz,2 Memmingen.’’ Auch in einigen anderen Hauptstädten in Schlesien und in der Oberlausitz wurde der Meistergesang geübt: in Schweidnitz, Sagan, Budissin, Zittau, Liebau, Lauban, Kamentz.'1 Vereinzelt finden wir auch Spuren von Singschulen in der Schweiz und in Mitteldeutsch'and z. B. in Koburg, Magdeburg; doch gelangten sie liier nicht zu höherer Blüte. Als Gründer der ersten Singschule in Österreich gilt der fahrende Meistersänger Lorenz Wesel aus Essen, der „Tabulatur und Ordnung der Singer in Steyr, Kärnten, Österreich ob der Enns gestellt im Jahr 1562 seines Alters 33 Jahr.“5 Über Tiroler Meistersänger berichtet die Wiltener Meistersängerhandschrift aus dem 15. Jahrhundert.“ Ob daselbst eine Singschule bestanden habe, erfahren wir aus der Handschrift nicht. Auch in Wien ließ sich bisher keine Spur einer Singschule nachweisen: In Mähren bestanden Singschulen zu Trebitsch (1516), Großmeseritsch, Pirnitz (1611). Iglau7 und 01mütz.M Die bereits erwähnte Handschrift des Nadlers Peter Ileiberger ist in Steyer entstanden. Es mag also dort sowie auch in Wels eine Singschule bestanden haben.9 Allzu viele Singschulen hat es jedenfalls in Österreich nicht gegeben, denn es werden stets die nämlichen Orte genannt, die allerdings durch Wanderungen einzelner Sänger auch mit entfernten Orten in Verbindung traten. Gerade durch solche Wanderungen der Meistersänger wurde eine mehr oder minder enge Verbindung und ein reger Wechselverkehi’ 1 Schröer, „Meistersinger in Österreich“ (Bartsch’ germanist. Stud. II) enthält ein "Verzeichnis der in der Handschrift des Peter Ileiberger aus Steyer (Privatbibi. Sr. Mitj. des Kaisers Franz Joset’ I.) vorkominenden Meistersänger. 2 Götze, „Adam Puschmann“. * „Iturtze Kntwerffung üeß Teutschen Meister-Gesangs.“ (hg. von der Meister-sänger-Gesellschaft in Memmingen). Stuttgart 1060. 4 Büscliing, Samml. f. altd. Lit. 1812, dem Umarbeitungen von Puschmanns Bericht aus den Jahren 1584 und 15% Vorlagen; vgl. Götze, a. a O. S. 1!) f. 5 Wagenseil. a. a. O. S. 520. 8 lig. v. Dr. J. Zingerlo, Wien. Sitz. 15er. H7, S. 357 f. 7 Schriften der histor. statist. Section der mähr, schles. Gesellschaft des Acke -baues, der Natur- und Landeskunde. VII. 1854. v. Wolfskrön. 8 Büsching, a. a. 0. S. 106. 0 Schröer, a. a. G. S. 209. zwischen den einzelnen Singschulen bewirkt. Ein solcher hatte schon früh zwischen Kolmar und Freiburg bestanden. Yon Ilans Sachs erfahren wir, dass er sich in vielen Städten wie: Regensburg, Passau, Wels, München, Würzburg, Frankfurt, Coblenz, Köln, Aachen des Meistergesanges befleißigt habe.1 Adam Puschmann von Görlitz berichtet, dass er auf seiner Wanderung nach Nürnberg und Augsburg den Meistergesang kennen und lieben gelernt habe.a In Nürnberg bei Jlans Sachs und anderen Meistern habe er aber die Kunst erst recht erlernt. Nach dem Muster der Nürnberger Schule gründete er dann in den Sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts die Schule zu Görlitz. Nach dein Erscheinen seines „Gründlichen Berichtes“ kam ein Singer, namens Gerstenzweig, nach Görlitz, hielt da Schule und verkehrte eifrig mit Puschmann. Auch nach Steyer kam Puschmann und sang dort ein Lied in seiner „langen Krannichtweise“. Über die Leistungen der Iglauer Schule, die er besucht hat, spricht er sich missfällig' aus. In Breslau brachte er die Kunst, die vordem durniederlag, zu kräftiger Blüte. Auch andere Dichter besuchten auswärtige Schulen, um den Meistergesang zu fördern: so der bereits genannte Lorenz Wesel und der Straßburger Daniel Holzmann, die auch zu Wien dichteten. Solche wandernde Meistersänger hielten vorübergehend auch an Orten Schule ab, wo sich keine sesshafte Singschule befand. Auch stand in der Nürnberger Tabulatur die Bestimmung, dass Singer, die neue Töne erfinden, dieselben auch anderwärts können bewehren lassen, wenn sich in ihrem Aufenthaltsorte keine Singschule befindet.3 All dies deutet auf einen ziemlich regen Verkehr der Singschulen untereinander hin. In den meisten dieser Singschulen sind auch Lieder entstanden, welche die Sage von dem Ursprünge des Meistergesanges erzählen und die zwölf alten Meister nennen; manche der hervorragenden Schulen aber zählen auch die zwölf ältesten Meister ihrer eigenen Vereinigung auf. So besaß die Straßburger Singschule zwei Tafelbilder, die bei festlichen Gelegenheiten am Eingänge zur Singschule aufgehängt wurden.1 Das eine zeigt die zwölf alten Meister, das andere die zwölf Straßburger Meister, welche die Straßburger Singschule, als sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eingegangen war, um das Jahr 1597 neu begründet hatten. Auch die Nürnberger nennen ihre zwölf einheimischen Meister; die zwölf Augsburger Meister zählt M. Spreng auf, und an einer anderen Stelle sind auch die Kolmarer Meister genannt.5 1 Götze, a. n. O. S. 5. 2 S. Schröer, „Meistersinger von Österreichk. :l Wagenseil, a. a. O. S. 533. 4 Beide sind in Martins ..Meistersänger von Straßburg ' abgedruckt. r’ Dresdner Hdscli. M2 274 b. Hdsch. des Heiberger (s. Schröer). Wagonseil, a. a. 0. S. 51 f>. Der bedeutendste Aufschwung des Meistergesanges fällt in den Beginn der Reformation. Ihr wandten sich die Handwerker Süddeutschlands gleich anfangs zu, und so kam es, dass dem Meistergesänge beinahe allenthalben ein confessionelles Gepräge aufgedrückt wurde. Diese Wandlung vollzog sich deutlich während der Dichterlaufbahn des weitaus bedeutendsten aller Meistersänger, des Hans Sachs. Die Reformation wuchs ja hervor aus jener religiös-humanistischen Opposition, welcher die Meistersänger schon vordem nicht fremd gegenüber gestanden waren. In vielen Städten Süddeutschlands, namentlich in Nürnberg, hatten diese Bestrebungen einen günstigen Boden gefunden. Hans Sachsens „wittenbergisch Nachtigall“, in der die lutherische Rechtfertigungslehre von der Unzulänglichkeit der guten Werke dargelegt wird, übte als Dichtung eines ungelehrten, in Handwerkerkreisen vorzugsweise berühmten Mannes gerade auf diese Kreise einen mächtigen Einfluss aus. Der „tolle“ und „verfluchte* Schuster wurde bald ein gefährlicher Gegner des Katholicismus. Sein Beispiel wirkte mächtig auf die Handwerker Nürnbergs und der anderen deutschen Städte. So vollzieht sich denn in dieser Blütezeit des Meistergesanges eine innere Wandlung desselben. Er beruht fortan hauptsächlich auf der neuen Lehre, und an vielen Orten blüht und fällt er zugleich mit ihr. In Straßburg z. B. betheiligten sich um das Jahr 1600, als die Gegenreformation durch die Jesuiten die neue Lehre schwer bedrohte, auch eine Anzahl gelehrter Männer an der Singschule u. z. ausgesprochener Mafien aus religiösen und confessionellen Gründen.1 Damals vereinigten sich alle Kräfte zur Abwehr: der Geistliche und der Handwerker traten in enge Verbindung, und die Meistersängerschule ward der gemeinschaftliche Boden, von dem aus gekämpft wurde.2 In Österreich ist es ganz deutlich, dass die Singschulen in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts mit dem Protestantismus stunden und fielen/* Als nämlich hier der Protestantismus gewaltsam unterdrückt wurde, verstummte auch der Meistergesang. Darum wohl mag er auch in Wien nicht den rechten Boden zum Gedeihen gefunden haben. Als in Steyer, das ehedem ganz protestantisch war, die der Stadt (1569) ertheilte Religionsfreiheit aufgehoben wurde (1597) und infolge dessen die protestantischen Geistlichen das Land verlassen mussten, da gieng auch der wackere Schreiber der Steyrer Handschrift ins Exil, aus welchem er um 1608 zurückkehrte. Als aber im Jahre 1624 durch ein Reformationspatent verordnet wurde, dass jedermann zur katholischen 1 S. Martin, „Die Meistersanger in Straßburg1. S. 13. 2 Diese confessionelle Richtung des Meistergesanges spricht sich an vielen Stollen dos Huches von Spangenberg aus, der, als streng lutherischer Prediger aus seiner Heimat Mansfeld vertrieben, in Straßburg eine Zuflucht fand. 3 Sehrüer, „Die Meistersinger in Österreich*. Kirche überzutreten oder das Land zu räumen habe, da erstarb den ehrbaren Meistersängern der Gesang' in der Kehle. Die enge Verbindung des Meistergesanges mit dem kirchlichen Leben beweist auch der Umstand, dass an vielen Orten die Hauptsingen in der Kirche abgehalten wurden, so z. 15. in Nürnberg in der Katharinenkirche. Als die Gegenreformation an vielen TJrten zur Unterdrückung des Protestantismus zu dem Mittel griff, den Laien das Lesen der Bibel zu untersagen, da nchm die Kunst in diesen Orten natürlich ab, da nach den Gesetzen der Schule nur Stoffe aus der II. Schrift gesungen werden sollten.1 Überhaupt ist gegen das Ende des 16. Jahrhunderts ein Verfall des Meistergesanges unverkennbar. Adam Puschmann2 klagt über die Verachtung, die der Meistergesang vielfach erfährt. Auch von jenen werde die Kunst verkleinert, welche sie selbst üben, da sie untereinander Spaltung, TIader und Zank anstiften. Jeder mache sich eine besondere Tabulatur, anstatt sich nach der alten Nürnberger Tabulatur zu richten In der Widmung seines Büchleins an die Bürgermeister, Stadtpfleger, Käthe der kaiserlichen freien Reichsstädte Straßburg, Nürnberg, Augsburg Ulm, Frankfurt a. M. spricht Puschmann die Hoffnung aus, dass selbe auch fürder wie bisher dieser alten, löblichen Kunst günstig bleiben mögen. An einer anderen Stelle spricht er mit Bedauern aus, dass die jungen Handwerksgesellen lieber spielen, fressen, saufen und andere Kurzweil und Üppigkeit treiben, anstatt sich der holdseligen und Gott löblichen Kunst des Meistergesanges zu befleißigen. Den eifrigen Bemühungen solcher Männer wie Puschmann konnte es wohl gelingen, in einem oder dem anderen Orte ein vorübergehendes Aufblühen des Meistergesanges zu bewirken, sonst aber fristet der Meistergesang im 17. Jahrhundert nur noch ein kümmerliches Dasein, und im 18. Jahrhundert giengen die meisten Singschulen ein. So nützlich und wohlthätig die Einrichtung der Meistersingschulen noch im 15. und 16. Jahrhundert gewesen war, so unschuldig und duldbar sie auch im 17. Jahrhundert blieb, seit die deutsche Sprache und Reimkunst durch Opitz einen so glücklichen Aufschwung genommen hatte, zeigte es sich, dass die Meistersängeiei längst sich überlebt habe, und sie erregte statt Andacht nur mehr Gelächter, statt Bewunderung Missachtung. Häufig entstanden Streitigkeiten unter den Gesellschaftern, der Eifer erkaltete, die Anzahl der Mitglieder nahm ab, Vermächtnisse und Ilabschaften wurden oft veräul ert und verschleudert. Aus diesen Gründen sah sich z. B. die Gesellschaft zu Straßburg (1780) veranlasst, um ihre Auflösung anzusuchen. Der Rathsschreiber Lambrecht als codeputatus referierte in 1 Wagenseil, a. a. O. S. 516. 2 A. Puschmann, „Gründlicher Bericht des deutschen Meistergesangs“. (1571) Neudruck bei Niemeyer, Halle 1888. dieser Angelegenheit dem Uathe der Stadt: Die noch übrigen sechs Mit. glieder der Gesellschaft, ihrer Unthätigkeit verdrossen und müde, bitten einhellig und aus freien Stücken um Auflösung ihrer Gesellschaft und Verwendung ihres beträchtlichen Vermögens zu nöthigeren Zwecken, über welche sie sich einige Vorschläge erlauben. Eine absolute Nothwendigkeit zur Auflösung sei zwar nicht vorhanden, aber da die Meistersänger selbe freiwillig begehren, so könne sie ihnen wohl gewährt werden. Die Meistersänger seien keine nothwendige Gesellschaft, sondern nur eine Privatgesellschaft, denen eine hohe Obrigkeit ihre Zusammenkünfte erlaubt habe. Sie hätten keine Pfleger, Aufseher oder Beisitzer aus der Stadt Mitteln, wie die Armbruster- und Schützengesellschaften, oder wie die Schenk-becher- und ottonianischen Stiftungen weshalb also ihre Civilexistenz eine Vergünstigung des einstmaligen liathes gewesen sei, auf welche die jetzigen Nutznießer freiwillig Verzicht leisteten. Bezüglich ihres ^Vermögens seien sie als Eigenthümer zu betrachten, die durch ihren letzten Willen über dasselbe verfügen.1 Einige Singschulen dauerten sogar bis ins 19. Jahrhundert fort. So waren in Ulm noch 18)50 zwölf Meistersänger; als neun Jahre später davon nur noch vier übrig waren, vermachten sie nach einem gescheiterten Versuche zur Auffrischung der Gesellschaft ihr Eigenthum oder Kleinod dem „Uliner Liederkranze“.2 Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts bestanden, wie bereits erwähnt, in den Meistersingschulen geschriebene Regeln des Gesanges, welche man Tabulaturen nannte. Man verstand unter Tabulatur die Gesammtheit aller jener Gesetze, nach welchen sich die Meistersänger zu richten hatten. Der Name Tabulatur scheint aus dem Unterrichte in der Musik entlehnt zu sein und bezeichnete ursprünglich eine lieihe von Anweisungen zum Spielen der Saiteninstrumente, besonders der Laute.s Diese Tabulatur musste jeder Gesellschafter kennen, und damit die einzelnen Gesetze im Gedächtnisse blieben, wurde dieselbe bei den Zusammenkünften und den Zechen, die nach den Hauptsingen abgehalten wurden, allezeit vorgelesen. Doch scheint es, als ob in manchen Meistersängerschulen verboten gewesen wäre, Fremden Einblick in die Tabulatur zu gewähren. So konnte Wagenseil nur mit Mühe Einblick in die Nürnberger Tabulatur erlangen.1 Anderorts wieder wurde aus der Tabulatur kein Geheimnis 1 Straßburger Studien. 1780. S 87 fl. a Koberstein, a. a. O. S. 297. a Güdeke-Tittmann, Liederbuch. S. 820. 4 Wagenseil, a. a. O. S. r>20. gemacht. Adam Puschmann hat bereits 1571 die Tabulatur der Meistersänger in seinem „Gründlichen Bericht“ abgedruckt, und um 1660 haben die Meistersinger von Memmingen in einer „Kurzen Entwertung des deutschen Meistergesanges“ ihre Gesetze bekannt gemacht. Der Inhalt der Tabulatur lässt sich in zwei Haupttheile gliedern: in die meister-singerliche Poetik und in die Zunftverfassung. Übrigens waren die Gesetze der Tabulatur nicht überall die gleichen; an verschiedenen Orten gierigen sie oft weit auseinander, und zwar umsomehr, je weiter sie sich von den Kegeln der alten Meister entfernten. Die Grundgesetze meistersingerlicher Poetik waren folgende: Jedes Lied — die Gedichte der Meistersänger sind nämlich strophisch gebaut und für den Gesang bestimmt — wird in der Kunstsprache .Bar“ genannt und besteht aus Strophen, in denen das Gesetz der Dreitheiligkeit streng festgehalten erscheint. Manchmal zwar ist dieses Gesetz äußerlich nicht mehr erkennbar, immer aber durch den musikalischen Vortrag hervorgehoben.1 Die Strophe — in der Kunstsprache „Gesätz“ genannt — besteht aus zwei Stollen, Stollen und Gegenstollen, auf welche der Ab- gesang folgt. Stollen ist eigentlich ein IiandWerksausdruck für zwei durch einen Querbalken verbundene Pfeiler. Beide sind einander aufs genaueste gleich in Silbenzahl der einzelnen Yerszeilen und in den Reimen. Der Abgesang hat seine eigene Melodie, und da er das eigentliche Vers-gebäude ist, welches auf den stützenden Stollen ruht, so übertrifft er die einzelnen, ja auch beide Stollen zusammen an Ausdehnung.3 Der Rhythmus ist gewöhnlich jambisch, die Silben werden gezählt ohne Beachtung des Tonwertes; jede Zeile enthält genau so viel Silben, als die in einer anderen Strophe des Gedichtes ihr entsprechende. Da die Meisterlieder fast ausschließlich gesungen wurden, musste jeder Bar in einer Melodie, dem sogenannten Tone, componiert sein. Da in den Singschulen die Erlangung der Meisterschaft an die Erfindung eines neuen Tones geknüpft war, da die Dichter dies durch übermäßige Erweiterung der Zeilenzahl, durch häufigen Gebrauch überkurzer Yerse — sogenannter Pausen oder Schlagreime — durch Häufung oder Stellung der Reime zu erreichen suchten, so trat an die Stelle der Kunst gar bald Künstelei und Geschmacklosigkeit. Die alten zwölf Meister und ihre Nachdichter machten keinen Ton unter sieben Reimzeilen und auch späterhin war dies nicht üblich, doch soll der „gar kurze Ton Heinrich Mügelings“ nur fünf Zeilen gehabt haben. Auch überlange Töne gab es bei den alten Meistern noch nicht; später aber gab es auch solche von mehr als 100 Yerszeilen, doch bestand die ausdrückliche "N er-fügung, dass „die Thön, so über 100 Reimen enthalten, keinen Yortheil 1 Grimm, Meistergesang. S 4<>, (iS. * S. Sommer, Die Metrik iles Hans Sachs. S. 106 f. haben sollen für denen, so hundert begreiffen“.1 Wagenseil gibt ein Verzeichnis der Meistertöne, welche seinerzeit in Nürnberg gesungen wurden. Darnach waren Töne zu 5 und 6 Zeilen äußerst selten, häufiger solche zu 7 bis 19 Zeilen, am häufigsten solche mit 20, 21, 22. Es sind nicht weniger als 30 Töne zu 20 Zeilen angeführt. Töne mit größerer Anzahl von Reimzeilen werden wieder seltener.1' Die Form des Leichs war bei den älteren Meistersängern noch üblich, hört aber später auf. Eine Beschränkung desselben auf den geistlichen Gesang findet in jener Zeit nichtstatt, da wir außer den geistlichen auch klagende, erzählende, lustige, Tanzleiche erhalten haben; gerade die letzten sind sogar die häufigsten.11 In den Singschulen wurden unter den Gesellschaftern je nach der Kunstfertigkeit gewisse Abstufungen gemacht. Wer die Tabulatur noch nicht recht verstand, war ein Schüler; der alles in derselben wusste, ein Schulfreund; der etliche Töne, etwa 5 oder 6, Vorsingen konnte, ein Singer; der nach anderen Tönen Lieder machte, ein Dichter; der einen neuen Ton erfand, ein Meister.4 Wenn einer Lust zum Meistergesänge 1 o c"1 hatte, so gieng er zu einem Meister, der im Hauptsingen wenigstens einmal schon den Preis gewonnen hatte, und bat ihn um Unterweisung in der edlen Kunst. Dieser übernahm dann in edler Aufopferung für die Kunst des Meistergesanges gerne diese Mühe, obgleich er sich deshalb vielfach Ruhe und Schlaf abbrechen musste; denn der Tag gehörte ja seinen Berufsgeschäften. Er unterwies ihn in der Tabulatur und lehrte ihn die wichtigsten Töne. Oftmals war der Lehrmeister im Gesänge zugleich Handwerksmeister seines Schülers, aber dies war nicht gerade die Regel. So trat Hans Sachs in seinem 15. Lebensjahre bei einem Schuhmacher in die Lehre, während ein Leinweber, Lienhardt Nunnen-beck, ihn in der holdseligen Kunst des Meistergesanges unterrichtete. Adam Puschmann von Görlitz, ein Schüler Hans Sachsens, war Schneider, hat aber späterhin vom Handwerk gelassen und sich ganz der Sangeskunst gewidmet, um durch schriftliche Fixierung ihrer Regeln sie vor gänzlichem Versinken zu retten und durch eigene Production weiter zu bilden.7’ Mancher fand auch seine Ausbildung bei mehreren Meistern. Der Nürnberger Meistersänger Georg Hager leinte die Kunst zuerst bei seinem Vater, dann bei Hans Sachs und endlich beim Breslauer Schuhmacher und Meistersänger Wolf Ilerolt.'5 1 Wagenseil, a. a. U. S. 538. 2 Wagenseil, a. a. O. S. 534 bis 540. :1 Grimm, a. a. O. 8. 174. 4 Wagenseil, a. a. O. S. 683. 5 Gützo, Adam Puschmann. S. l1. Gewinns, 11 4 8. 251, nennt ihn fälschlich den „Breslauer Schuster“. 0 Schnorr v. Carolsfeld, a. a. O. S. 32. Wenn ein Lehrmeister glaubte, dass sein Schüler in den Regeln des Meistergesanges genügend bewandert sei, so stellte er ihn der Genossenschaft vor mit der Bitte um Aufnahme desselben. Dies geschah gewöhnlich auf der Zeche. Nach einem Examen der Merker über Geburt, Lebenswandel und Kenntnisse des Candidaten, insonderheit, ob er die vier gekrönten Töne kenne, treten Meister und Lehrling ab, und nach erfolgter Einwilligung der Meister wird der Novize aufgenommen, muss sich aber dabei zu folgendem verpflichten: 1. Beständig bei der Kunst zu bleiben, 2. mit den Gesellschaftern einträchtig zu leben und ihnen im Nothfalle beizustehen, ;5. die Kunst gegen Spott zu vertheidigen, 4. kein Meisterlied auf der Gasse, bei Gelagen und Gastereien zu singen, ln älterer Zeit begoss man den Novizen mit Wasser, doch wurde dies späterhin an vielen Orten unterlassen von wegen der Ähnlichkeit mit der h. Taufe.1 In der Tabulatur waren neben den Regeln des Gesanges auch die Strafen für Verstöße gegen dieselbe enthalten. Aus ihr konnte der Meistersänger alles erfahren, was ihm zu wissen nothwendig war. Wie in der mhd. Zeit waren auch jetzt nur gereimte Yersarten in Gebrauch, während reimlose Zeilen, sogenannte „Waisen“ oder „bloße Reime“ nur stellenweise zwischen die gebundenen eingeschoben wurden; dieselben mussten im ganzen Gedichte ungebunden bleiben und konnten entweder stumpf oder klingend sein.2 Sie konnten nach dem Belieben des Dichters in der Mitte oder auch am Ende eines Gesätzes verwendet werden. — Die Tabulaturen führen nur stumpfe und klingende Reime auf, während dreisilbige, gleitende Reime im Schulgesange untersagt waren; in kurzen, fortlaufenden Reimpaaren aber bedient sich Hans Sachs noch bisweilen solcher Bindungen z. B. beleydigen — vertheydigen." Verse mit stumpfem Reime mussten eine gerade, solche mit klingendem Reime eine ungerade Anzahl von Silben haben. Ein zwischen zwei Verse eingeschobenes einsilbiges Wort heißt „Pause“, ein zweisilbiges ein „Schlagreim“. Ein „Korn“ — im Gesätze nicht gebunden — muss in allen entsprechenden Versen der einzelnen Gesätze gebunden sein; es kann stumpf oder klingend sein. Was die Länge der Verse betrifft, so galt im allgemeinen die Regel, dass die Verse nur so lang sein sollten, dass man sie bequem in einem Athem aussingen könne; deshalb sollte ein Vers nie mehr als 13 Silben enthalten. Die alten Meister haben nie Verse über 12 Silben lang gemacht.11 Meisterlieder mussten in der hochdeutschen Sprache, wie solche in Luthers Bibelübersetzung gebraucht ist, gesungen werden. Alle der Religion, Sitte und Ehrbarkeit zuwiderlaufenden Wörter — „falsche Meinungen“ — waren verboten. Wer solche gebrauchte, konnte auch 1 Puschmann, k. a. O. S. 7; Büsching, a. a. O. S. 177; Wagenseil, a. a. O. S. 522 2 8. Koberstein, a a. O. S. 285. 3 S. Puschmann, a. a. 0. S. i»; Büsching, a. a. 0. S. 180 f. von der Schule gewiesen werden. Ein Fehler war „Falsch Latein“ d. h. .lateinische Wörter, so contra Grainmaticae leges incongrue“ gesungen wurden. Denn die Meistersänger liebten es, ihre Gedichte mit lateinischen Wörtern zu verzieren; in manchen derselben kommen sogar Reihen lateinischer Yerszeilen vor. Sie glaubten hiedurch den Lobpreisungen, die sie namentlich in ihren geistlichen Gedichten in überschwenglicher Weise verwendeten und für die sie nicht mehr genug passende deutsche Wendungen fanden, den Stempel der Heiligkeit aufzudrücken. Spangenbergtadelt, dass die Meistersänger lateinische, hebräische und griechische Wörter in ganz unverständiger Weise gebrauchten.1 Versteht einer die lateinische Grammatik nicht ordentlich, heißt es in der Tabulatur, so soll er sich sein Gedicht von einem Gelehrten verbessern lassen oder lieber deutsch singen. — Ferner waren verpönt: Undeutliche Ausdrucksweise „blinde Meinung“; unverständliche Wörter „blind Wort“; unerlaubte Verkürzung eines Wortes „halb Wort“. Ein unreiner Reim ward eiu .Laster“ genannt. Die Meistersänger, wie sehr sie in ihren Tabulaturen Reinheit und Correctheit geboten, begnügten sich doch oftmals schon mit einer größeren oder geringeren Ähnlichkeit des Klanges zum Binden der Zeilen. Am wenigsten genau nahmen sie es mit der Übereinstimmung der Vocale, wobei sie sich vielfach mit provinciellen Formen halfen (z. B. Sohn — Mon [statt Mann )). Oft wurden wieder völlig gleichlautende Wörter miteinander gebunden „Aequivoca“ (z. B. Stecken subst. — stecken verbum). Gewaltsame Verstümmelung der Wörter wird häutig genug angewendet. Um die künstlichen Heime zu erzielen, wurden die Wörter falsch betont/ z. B. in einem Gedicht des Hans Sachs: „Mein erst Bar im langen Marner, Gloria Patri Lob vnd Ehr;“ oder die Silben gewaltsam zusammengepresst, z. B. keim für keinem; oder die Wörter sprachwidrig dem Reime angepasst durch Abbrechen von Buchstaben am Schlüsse des Verses „Milbe“, z. B. „Von diesem Hinge — Will ich jetzo singe“;2 durch Ausreckung der Wörter oder Anflickung von Silben „Anhang“, z. B. Mane für Mann; durch willkürliche Umstellung der Laute in einem Worte „Differenz“, z. B. Deib für Dieb. Singt einer ein Lied im Tone eines anderen Meisters, so hat er diesen genau so zu singen, wie ihn sein Meister gesungen hat.;i Es müssen also in demselben die Verse genau so gebunden sein wie im Tone des Meisters; ein Verstoß dagegen heißt „ein falsch Gebäud“. Auch muss 1 Spangenberg, a. a. O. S. 13-2. 2 Wagenseil, a. a. O. S. 52!*. „Ein Schulkunsl. In des Römers Gesangweis.11 lig. v. W. Urimm in Haupts /.tscli. 10. S. S09. jeder Vers genau so viel Silben enthalten wie im Tone des Meisters; wer dagegen verstößt, singt „zu kurz oder zu lang“. Die Anzahl der Verse darf nicht geändert werden. Der Ton muss genau in derselben Melodie gesungen werden, in der ihn sein Meister gesungen hat, und dürfen daher „Coloraturen, Blumen und Läufe“ nur dort angewendet werden, wo der Meister sie angebracht hat, da sonst die Melodie unkenntlich gemacht werden könnte. Über den Vortrag der Lieder gab es gleichfalls genaue Vorschriften: Alle Lieder werden gesungen, u. z. ohne jede musikalische Begleitung. Der Grund hiefür lag wohl darin, dass man vom Sänger nicht verlangen konnte, er solle zugleich Musiker sein. Es galt als Fehler, wenn einer während des Singens „ein Pauß“ oder „Stutz“ machte, d. h. stille hielt, wo er fortsingen sollte; wenn er sein Qesätz zu hoch oder zu tief begann, so dass er mit der Stimme nicht auslangte; wenn er auf dem Singestuhl seinen Gesang durch Sprechen unterbrach. Ferner musste jeder Singer deutlich, gut deutsch, langsam und bescheiden singen. Singt er so, dass an seinem Gesänge nichts getadelt werden kann, so hat er „glatt“ gesungen'. Wenn einer aber „irre wird“ im Text oder in der Melodie oder in den Reimen, Stollen, Abgesängen oder in ganzen Gesätzen, so hat er „gar versungen“ und kann von den Merkern aufgefordert werden, den Singstuhl zu verlassen. Die gewöhnlichen Zusammenkünfte der Meistersänger fanden in der Herberge statt, die Hauptsingen aber wurden an Sonntagen gewöhnlich in der Kirche nach dem Gottesdienste abgehalten. In Nürnberg fanden sie in der Katharinenkirche statt“. Das Hauptsingen wird von den Merkern oder dem Vorsteher angesagt, und Plicht des jüngsten Meisters ist es, sich in die Behausung eines jeden Gesellschafters zu begeben und ihm dies anzuzeigen. Jeder Gesellschafter aber ist verpflichtet, bei dem Singen zu erscheinen, es sei denn, dass er wegen triftiger Gründe sich durch den „Umsager“ habe entschuldigen lassen. An dem zum Hauptsingen bestimmten Tage werden in Nürnberg an vier Stellen des großen Marktes und am äußeren Thore, durch welches man zur Katharinenkirche gelangt, grol!e Tafeln aufgehängt. Auf einer dieser Tafeln ist ein Garten zu sehen, in welchem etliche Personen wandeln, und dabei ist zu lesen: „Zwölff Alte Männer vor viel Jahren, Thäten den Garten wohl bewahren, Vor wilden Thieren, Schwein und Beeren, 1 Wagenseil, a. a. U. S. 532. 2 I11 späterer Zeit, z. B. im 1 7. Jahrhundert, geschah dies übrigens nur mehr an hohen Festtagen dos Jahres. Die wollten ihn verwüsten gern ; Die lebten, als man zehlt vorwahr, Neunhundert und 62 Jahr.1“ Hier ist von den 12 alten Meistern die Rede; unter dem Garten ist wohl die Kunst des Meistergesanges hu verstehen. Auf einer ändern Tafel ist König David mit der Harfe dargestellt, wie er vor dem gekreuzigten Heiland kniet. Die dritte Tafel enthält die Geburt Christi, die vierte das Bildnis Hans Sachsens. Diesen Tafeln waren Zettel beigefügt, auf welchen die näheren Bestimmungen für das Singen genannt waren“. Die Kirche zu St. Katharinen war im Innern schön geschmückt. Die ehrsamen Meistersänger, die rings auf Bänken saßen, sahen gar stattlich aus in ihren verschiedenfarbigen Seidengewändern mit zierlich gefalteten Spitzenkragen. Neben der Kanzel auf einem Katheder in Form einer kleinen Kanzel befand sich der Singstuhl; derselbe war mit einem bunten Teppiche geschmückt. Auf dem Chore aber war ein Gerüst aufgerichtet, geheimnisvoll rings von Vorhängen umgeben, dort standen ein Tisch mit einem großen schwarzen Pulte und Bänke. Dies war das Gemerke. liier saßen die vier ersten Männer der ehrsamen Zunft, die Merker, die alle Fehler anmerken mussten, welche die Sänger gegen die Gesetze der Tabulatur und gegen die Bibel begierigen. Der älteste von ihnen hat die heil. Schrift in Luthers Übersetzung vor sich, um nachschlagen zu können, ob das gesungene Lied nach Wort und Inhalt mit derselben übereinstimme. Der zweite gibt acht, ob der Sänger nicht gegen die Gesetze der Tabulatur verstoße, und bezeichnet mit Kreide auf dem Pult, mit wie viel Silben der Sänger gestraft wurde. Ein dritter zählt fortwährend an seinen Fingern, er prüft die Reime, ein vierter den Ton. Keiner von ihnen soll viel unter 50 Jahren alt sein, damit sie sattsam Verstand haben, zu unterscheiden, was recht und gut sei, was unrecht und schädlich3. Den Merkern ist es zur Pflicht gemacht, nach Kunst nicht nach Gunst zu merken ; sie müssen unparteiisch sein. Wenn demnach eines Merkers Vater, Sohn oder Verwandter singt, so muss er einstweilen aus dem Gemerke austreten und wird durch einen unparteiischen Meister ersetzt.4 Vor der offenen Kirchenthüre steht ein Meister mit einer Büchse, in welche er milde Gaben der Eintretenden sammelt Dieses gesammelte 1 Wagenseil, a. a. U. S. 541- - Eine ähnliche Anhängetafel (Anschläge- oder Postenbrief) wie die Nürnberger und Straßburger (s. oben S. ‘21) besaß auch die Iglauer Schule. Diese Tafel stammt aus dem Jahre 1012, ist noch erhalten und in dem bereits erwähnten Aufsatze von Wolfskron abgebildet. n Spangenberg, a. a. O. S. 154. 4 Wagenseil, a. a. O S. 54(1. Geld dient zur Bestreitung der Kosten des Singens sowie der Zeche, die dem Singci gewöhnlich folgte. Erst findet das Freisingen statt. In diesem können auch Fremde auftreten, und die Sänger sind nicht an die Bibel gebunden, sondern sie können auch wahre und ehrbare weltliche Begebnisse sowie schöne Sprüche aus der Sittenlehre singen. Wählend des Freisingens findet kein Merken statt, und für den Sieger ist auch kein Preis ausgesetzt. Im Hauptsingen sind nur Stoffe aus dem alten und neuen Testamente der H. Schrift zugelassen. Ehe mit demselben begonnen wird, singt ein Meister ein Lied vor, in das alle mit einstimmen. Der Singer, der den Singstuhl bestiegen hat, gibt vorerst Buch und Capitel der II. Schrift an, nach welchem sein Lied gedichtet ist. Dann ruft ihm der erste Merker zu: „Fanget an!“ Der Vortrag geschieht auswendig; nach jedem Gesät/ hat der Singer eine Pause zu machen, bis ihm der Merker zuruft: „Fahrt fort!" Reden sowie jedes Geräusch ist während des Singens zu vermeiden, und die Merker dürfen in ihrem Amte nicht gestört werden. Haben zwei Singer ihre Sache gleich gut gemacht, also beide „glatt gesungen“ oder um gleich viel Silben „vorsungen“, so müssen sie um deu Preis „gleichen“ und nochmals singen. Hiebei soll auch „in die Schärfe“ gemerkt werden, d. h. Fehler sollen angemerkt weiden, die man sonst füglich übersehen kann. Der beste Singer erhielt zu Nürnberg „das Gehäng“, d. i. eine lange silberne Kette mit gro 'en, breiten Gliedern, an welchen allerlei silberne Münzen hangen. Auf den Gliedern stehen die Namen derer, welche die Kette haben machen lassen. Da sich aber diese Kette wegen ihrer Größe undSchwere zum Umhängen nicht schickte, so trug der beste Singer statt dieser eine Schnur mit drei großen vergoldeten Münzen; man nannte sie den „König David“, weil auf der mittleren Münze König David, auf der Harfe spielend, abgebildet war. Diese Schnur war ein Geschenk des Hans Sachs. Der zweite Singer erhielt einen Kranz aus seidenen Blumen. Beide sind zu Ehrenstellen für die nächste Singschule berufen ; der David-Gewinner sitzt dann mit im Geinerk und soll achtgeben, ob die Merker nichts überhören, der Kranz-Gewinner steht an der Kirchenthüre, um das Geld einzunehmen. Bei diesem Ilauptsingen fand auch die Aufnahme neuer Meister statt, welche bekanntlich an die Erfindung neuer Töne geknüpft war. Doch galt ein Ton nicht bloß dann für neu, wenn metrische Zusammensetzung und Melodie neu waren, sondern oft genügte es schon, wenn eine neue Melodie einer schon bekannten Strophenart angepasst war.1 Wenn sich also ein Singer schon längere Zeit auf den Schulen als tüchtig bewährt hatte und auch in seinem sonstigen Leben untadelhaft war, konnte 1 Koberstein, u. a. (). 8. ‘288. er um die „meisterliche Freiung“ anhalten. M. Ambrosius Metzger hat diese meisterliche Freiung in einem Gedichte beschrieben1: Nach feierlicher Begrüßung und einigen Fragen über die Entstehung der Kunst, über die sieben freien Künste, über die Pflichten eines Meisters legt der Candidat sein Meisterstück ab. Er singt seinen neuen Ton dreimal: zuerst so tief als er vermag, dann mit seiner gewöhnlichen Stimme, endlich so hoch als möglich. Ist ihm dies seines Alters oder seiner schlechten Stimme wegen unmöglich, so kann er seinen Ton auch von einem anderen Meister Vorsingen lassen. Nachdem die Meister hierüber ihr Urtheil abgegeben, muss der neue Meister die vier gekrönten Töne singen, u. z. das erste Gesätz im langen Ton Müglings, das zweite im langen Ton Frauenlobs, das dritte im langen Ton Marners, das vierte im laugen Ton Regenbogens und endlich noch ein fünftes Gesätz, in welchem der erste Stollen im langen Ton Müglings, der zweite Stollen im langen Ton Frauenlobs, die erste Hälfte des Abgesanges im langen Ton Marners, die zweite Hälfte im langen Ton Regenbogens componiert ist.2 Sodann erfolgt die Krönung des neuen Meisters mit einem Kränzlein, und der neue Meisterton wird unter Assistenz von zwei Gevattern auf „einen ehrlichen Namen“ getauft und zu ewigem Gedächtnis mit Jahr und Namen in das „Meisterbuch“ eingetragen. Die Benennung der Töne geschah in der Regel nach den Erfindern, welche sie oft durch mehr oder minder charakteristische, oft lächerliche und geschmacklose Beisätze näher bezeichnten. Diese Namengebung fand auch schon I ei den älteren Meistersängern statt; wenigstens führen die späteren Meistersänger viele Töne an, diedenfrüheren, selbst den frühesten Dichtern angehören. Sie nennen von Walther eine „gespaltene Weise“, einen langen und Kreuzton; von Wolfram einen goldenen Ton, eine Mühlweise, einen Kauf- oder Flüsterton, eine Morgenweise; den schwarzen Ton Klingsors; den „Frau Ehren Ton“ des Reimar von Zweter; Marners „Prophetentanz“, goldnen Ton, kurzen oder Hofton; Konrads von Würzburg Aspiston, Morgen weise, Hofton, Nacht weise, kurzen oder werten Ton, blauen Ton; von Canzler einen hohen goldenen Ton, süßen Ton; von Frauenlob den überzarten, langen, goldnen, verhohlen, gekrönten, vergessenen, neuen, süßen, zarten, grünen, Kaut-, Kupfer-, Rohr-, Zeit-, Tannton, seine Würgendrüssel, Frosch-, Hund-, Spiegel-, Grund-, Ritter-, Zug-, Ankel-, Briefweise; von Regenbogen den „überlengten“, grauen, langen, goldnen, blauen, Leidton, die Thoren-, Tage-, Grundweise; von Mügling den langen, kurzen, grünen, Traumton; von Stolle den Blüt-und Alment' n; nicht zu gedenken vieler anderer Töne von Erenbot, Tanhauser, Reinmann von Brennenberg, Schonsbekel, Boppe, Ungelart, 1 Wagenseil, a. a. O. S. 548 ti‘. 2 Wagenseil, a. a. O. S. 533 fl*. Raumsland, Mülich von Prag, Graf Peter von Arberg, Peter von Keichen-bach, Suchsensinn, dein Ilarder, Zwinger, Hiilzing, Lieber, Lesch, Muskat-blüt, Dankrotsheim, Jörg Schilber u. v. a.1 Bei den späteren Meistersängern klingen die Namen viel absonderlicher. Manche sollten recht poetisch klingen, so: die Roth-Nuss blüh weis des Mag. Ambrosius Metzger, ebendesselben Melissenblümleinweis, Hans Yogels Lilien weis, Michael Yogels Süß-Weynachtweis, Josef Schmirers geblümte Paradißweis, Hans Folzens frisch Pomerantzenweis, Hans Vogelgesangs Lindenblühweis u. s. w.2 Oft bezogen sich die Namen der Töne auf das Handwerk des Meisters, z. B. die braun zobelweis des Kürschners Balthasar Klingler; die hopfenweis des Michael Yogel, Bierbrauers zu Nürnberg; die zarte Buchstabenweis des Martin Häscher, Schriftgießers zu Straßburg ; die verdrät satelweis des Sattlers Andreas Semelhofer zu Straßburg u. v. a.3 Die Zahl der von den Meistersängern erfundenen und verwendeten Töne war eine sehr große. Wagenseil führt nicht weniger als 222 Töne an, welche zu seiner Zeit in Nürnberg gesungen wurden.4 Der Nürnberger Meistersänger Georg Hager hat 17 Töne erfunden.5 Hans Sachs hat in 272 Tönen 4275 Meisterlieder gedichtet. Yon diesen 272 Tönen hat er dreizehn selbst erfunden, u. z. der Mehrzahl nach in den ersten Jahren seines Wirkens“. Vom Mag. Ambrosius Metzger sind in Wagenseils Veizeichnis nicht weniger als 25 selbst erfundene Töne angeführt. Adam Puschmann hat mit Vorliebe die alten Meistertöne benützt und in 110 Tönen geistliche Lieder gedichtet; die Zahl der von ihm selbst erfundenen Töne wird mit 30 bis 36 angegeben7. o o Der musikalische Wert der Meistertöne ist sehr gering anzuschlagen. Sie erscheinen im ganzen als durch die Schablone oder durch äußere Gesetze mehr oder minder geregelte, halb recitative, halb liedartige Improvisationen. Immer ist es homophoner Gesang, von keinem Instrument begleitet. Entwicklung war unter solchen Umständen unmöglich. Zu einem praktisch-musikalischen Zwecke sind die Meistertöne überhaupt nicht verwertbar. Vor 3 i0 Jahren mögen sie in den betreffenden Kreisen gefallen haben. Jetzt sind sie zu wenig reizvoll.8 1 Kolmarer Handschrift, S. 155—187 ; Grimm a. a. O. S. 108. 3 Wagenseil, a. a. 0. 534—540. Schröer, a. a. O. S. ‘211 ft'. 4 Wagenseil, a a. O. S. 53-1—540. r> Schnorr v. Carolsfold, a. a. O. S. 12. 6 Arnold, II. Sachs. Einl. S. 15 ft'. 7 Götze, A. Puschmann. S. 27 fl‘. 8 Götze, a. a. O. S. 28. Nach der Singschule hielten die Meistersänger eine ehrbare, friedliche Zeche. Streiten, Spielen, unnütze Gespräche und übermäßiges Trinken war dabei verboten. Ein Zechlcranz ward als Preis ausgeboten für den besten Singer. Heiz- und Spottlieder waren ausgeschlossen; auch war es nicht erlaubt, um Geld oder Geldeswert zu singen Der auf der Schule den Kranz gewonnen, wartet bei der Zeche auf, und nöthigenfalls hilft ihm der Kranzgewinner von der vorhergegangenen Schule. Die auf der Schule glatt gesungen haben, erhalten ,‘20 Groschen, jeder Merker 20 Kreuzer. Die Zeche wird von dem Gelde bestritten, welches auf der Schule eingenommen worden, nöthigenfalls aus gemeinsamer Büchse. Eigentlich außerhalb des Meistergesanges stehen jene dramatischen Stücke, deren Aufführung die Meistersänger sich angelegen sein ließen. Wir wollen nur erwähnen, dass in Augsburg, Nürnberg und Straßburg die Singschulen der Meistersänger solche Aufführungen veranstaltet haben In Nürnberg fanden sie nach dem Gottesdienste nachmittag in der Kirche zu St. Katharina statt, und es wurde durch gedruckte Anzeigen dazu eingeladen.1 Auch in Freiburg und Memmingen führten die Meistersänger geistliche Spiele auf.a Im Jahre 1550 wurde von den Meistersängern das erste deutsche Schauspielhaus zu Nürnberg erbaut. Neben Hans Sachs versuchten sich noch viele andere Meistersänger wie Sebastian Wild, Peter Probst, Ambrosius Österreicher, Georg Hager, Adam Puschmann als dramatische Dichter Dramatische Gespräche, gewöhnlich Stoffe aus der IT. Schrift behandelnd, scheinen im 17. Jahrhundert in den Singschulen allgemein üblich gewesen zu sein. Das ersehen wir aus einer Eingabe der Straßburger Meistersänger an den Rath der Stadt (1633), in welchem sie um Bewilligung zur Aufführung eines geistlichen Spieles ansuchen und darauf hinweisen, dass derartige Spiele auch in anderen deutschen Städten, wie Nürnberg, Augsburg, Ulm, Breslau und Danzig-allgemein gebräuchlich seien.:i Ein Gesuch der Straßburger Meistersänger vom Jahre 1637 um Erlaubnis zur Aufführung eines Gespräches aus dem Buch der Könige (Capitel 25) über die Belagerung Jerusalems und Abführung des Königs Zedekias und der Kinder Judas in die babylonische Gefangenschaft ward von den Zuchtrichtern des Rathes mit dem Bedeuten abgewiesen, die Meistersänger sollten vorerst dafür sorgen, dass in dem genannten Stücke nichts Anstößiges enthalten sei.4 Bei derartigen dramatischen Aufführungen wurde von den Zusehern ein kleines Eintrittsgeld eingehoben, dessen Höhe gewöhnlich vom Rathe 1 Tittmann, „Die Nürnberger Dichte.schule“. S. 179. 2 Schnorr v. Caroläfeld. „Meistergesang“. S. 21. 3 Straßburger Studien, hg. v. Martin 1882. S 81!. 4 Straßburger Studien, S. 84 ff. der Stadt bestimmt wurde.1 Größtenteils waren es biblische Stoffe, die da zur Aufführung gelangten: vom Gericht Salamonis, vom Todtschlag Abels, von der keuschen Susanna, von Tobias, Holofernes, David und Goliath u. v. a. Aber auch weltliche Spiele wurden aufgeführt, in welchen historische Stoffe behandelt waren, z. 13. eine Tragödie „Rosamunde“ nach Paulus Diaconus 2. Buch, „Julianus Caesar“ in 5 Acten und einem Nachspiel, .König Theodosius“; ferner Fastnachts- und Lustspiele: „Vom Narrenschneiden“, „Von Glück und Unglück“, .Mammons Sold', 3 kurzweilige Spiel: wie gewunnen, so zerrunnen, 2. Glückwechsel, 3. Narren- schneiden“ u. s. w.2 Nicht alle diese Stücke waren von ungelehrten Handwerkern geschrieben, auch Geistliche und Schulmänner versuchten sich in der Abfassung von Schauspielen, und unter diesen befanden sich doch einige, die sich über die Roheit und Geschmacklosigkeit des großen Haufens erhoben. So bildeten sich in jener Zeit Grundregeln für die Formen des deutschen Dramas heraus, welche allerdings erst im 18. Jahrhundert ihre völlige Ausgestaltung erhielten. Auch in dieser Beziehung lässt sich ein 'Verdienst der iMeistersänger nicht in Abrede stellen. Das waren die Sonntagsunterhaltungen der Handwerker zur Zeit des Meistergesanges, und sie selbst betrachteten ihre Kunst „als ein sonderliche Edle Gabe Gottes, Dem Menschen zur freuden vnd ergetzung, Sondern auch zum lob Gottes, vnd ausbreitunge seines heiligen Namens, hochdienstlich, Vnd sonderlich Christenleuten zur erinnerung göttlicher wolthaten, vnd zur andacht des Ilertzens, das Edeliste Mittel . . . .“:l Da in den Singschulen fast ausschließlich Stoffe aus der Bibel gesungen wurden, so wurden die Meistersänger durch ihre Kunst auf das Studium der Bibel hingelenkt; sie lasen fleißig in derselben und sannen ihren Worten nach. Dadurch hat der Meistergesang wesentlich dazu gedient, strenge Zucht und feste bürgerliche Sitte in den Hand werkerkreisen der deutschen Städte aufrecht zu erhalten Tn großen Städten mussten die Handwerker in Zünften vereinigt sein, die häufig genug untereihander in Feindschaft geriethen ; solche Feindschaft artete gar oft in blutige Schlägerei aus. Wo aber der Meistergesang gepflegt wurde, war dies unmöglich, da (Mieder aus allen Zünften in der Gesellschaft vereinigt und durch die Kunst gleichwie durch ein Band verknüpft waren. — Der Meistergesang hinderte die Handwerker am Müßiggänge. Niemand feierte weniger als die Meistersänger Wenn nun, nachdem Feierabend gemacht war, andere Leute ins Bierhaus giengen, setzten sich jene hin, dichteten neue Bare, 1 Straßburger Studien. S. 92. 2 Straßburger Studien. Auszüge nus den Ratbsprotokollen, Jahrgang 1602 bis 1716 .S. 92 bis 98. " Puschmann, a. a. O. S. 3. wiederholten die alten Singweisen, schrieben große Bücher von Liedern zusammen oder unterrichteten ihre Lehrlinge, damit die Kunst nicht untergehe1. Für dies alles hatten sie keinen anderen Lohn als das Gefühl innerer Befriedigung. Die Kunst war heiligen Zwecken gewidmet, weshalb auch jede Veröffentlichung von Meisterliedern als Entweihung derselben galt. Die große Menge der Meisterlieder blieb deshalb ungedruckt;2 auch die des Hans Sachs, nicht etwa weil er selbst diese Seite seines Wirkens verachtete, sondern weil es die Gesetze der Schule so geboten, „damit die kunst nit in ain vnwert kumb.“ Die Gesammtregister, die Hans Sachs (1560) über seine sämmtlicben Gedichte anlegte, sollten für den Fall, dass seine Bücher zerstreut würden, den Verlust nach Möglichkeit ersetzen,3 ein Beweis, dass sie ihm selbst nicht wertlos schienen. Mancherlei Art waren die Stoffe, welche die Meistersänger bearbeiteten. Häufig behandelte Fragen waren: Wo Gott gewesen sei, ehe er die Welt geschaffen; wie das Verhältnis der drei göttlichen Personen in der Trinität beschaffen sei; wie die Gottheit von ihrem eigenen Geschöpf sich habe gebären lassen; wie die Geburt des Gottessohnes mit der Unbefiecktheit der Jungfrau bestehen könne; wie die Ubiquität Gottes im Sacrament des Altars zu fassen sei u. s. w. Namentlich die älteren Meistersänger gefielen sich in dogmatischen Spitzfindigkeiten und scholastischen Grübeleien. Auch die Marien Verehrung spielte in ihren Gedichten eine wichtige Rolle; denn die keusche Jungfrau Maria hielten sie für die wichtigste Fürbitterin bei Gott. Ihre inneren und äußeren Vollkommenheiten wurden gepriesen, und viele Dichter bemühten sich, die absonderlichsten Ausdrücke und Vergleichungen zu finden, um Maria bezeichnend und würdig zu besingen. Muskatblüt z. B. nennt sie: eine Lade, in der Gott selber wohne; die Gerte Aronis; Ezechielis Pforte; eine wohldurchleuchtete Fackel; eine keusche Arche; einen tiefen Teich; ein Myrrhenfass; ein keusches Monstranzenglas; eine Zelle und Ostersonne; einen Gnadenstengel in Gottes Hag u. s. w.'1 Es sind dies Producte einer Poesie, die sich abmartert, einer verkehrten Richtung der Zeit zu fröhnen. — Die späteren Meistersänger ließen zwar den Dogmenkram und das Mystische fallen, aber die religiösen Meisterlieder blieben immer noch recht unerquicklich, umsomehr als bald der größte Wert auf das Formelle gelegt wurde, wogegen der Inhalt in den Hintergrund trat. Nicht ganz aber war die Kunst der Meistersänger an den biblischen 1 AVagenseil, a. a. O. S. 5ßO. 2 Schnorr v. Carolsfeld, Meistergesang S. 31. 3 Hertel, Handschriften des Hans Sachs. S. 15. 4 Haitaus, Einl. zum Ldb. d. lliltzleiin. S. ‘26. Stoff, die erbauliche Betrachtung, das biblische Gleichnis gebunden. Auch erbauliche Sprüche wurden gesungen; sie verfolgten den Zweck, zu bilden, zu lehren, zu bessern. In ihnen treten Tugenden und Laster, überhaupt abstracte Begriffe, als allegorische Figuren auf. Diese halten Kampfgespräche: Frau Armut mit Pluto, dem Gott des Reichthums, die Hoffart mit der Demuth, Frau Tugend mit Frau Glück, das Alter mit der Jugend u. s. w. Sie halten Klagereden: Frau Keuschheit beklagt sich, weil sie überall vertrieben sei, die brüderliche Liebe über den Eigennutz, die Frau Arbeit über den großen müßigen Haufen u. s. w. Wir sehen deutlich, wie sich hier die Poesie in den Dienst der Moral stellte, und wie die Meistersänger es sich zur Aufgabe machten, gegen die wilden, zügellosen Sitten eines wüsten, unbändigen Jahrhunderts anzukämpfen. In dieser Spruchdichtung also kennzeichnet sich vornehmlich die moralischdidaktische Richtung des Meistergesanges. Wie wir aus den Tabulaturen vernehmen, war es den Meister-sängern gestattet, in den Freisingen und auf den Zechen auch andere als biblische Gedichte vorzutragen. Die Stoffe, welche viele Meistersänger zu solchen Gedichten verwendeten, zeigen uns, dass ihnen auch die griechischen und römischen Classiker, die gerade damals in Deutschland in zahlreichen Übersetzungen erschienen, nicht fremd waren. Äsops Fabeln, die Werke des Livius, Plutarch, Justin, Herodian, Herodot, Xenophon, Josephus, Diodor, Seneca wurden von den Meistersängern viel gelesen und die daraus geschöpften Erzählungen zu Gedichten verwertet. Auch aus neueren fremden Literaturen schöpften sie ihre Stoffe: aus Boccaccios „Dekamerone“, seinen „Berühmten Frauen“ und „Glückswechsel“, dem orientalischen Fabelbuch Bidpai, dem „Buch der Beispiele der alten Weisen'*, den Cyrill’schen Fabeln.1 Die Sagen des deutschen Volkes wurden auch Inhalt der Meisterlieder: so die Sagen vom hörnen Siegfried, vom Herzog Ernst, von der Fee Melusine, von der schönen Magelone, von den vier Haimonskindern, der Griseldis, Fortunatus mit dem Wunschsäckel und Wunschhütlein. Die damals entstehende Literatur der Reisebeschreibungen und Chroniken blieb auch nicht ohne Einfluss auf den Meistergesang. Die Fahrten des Marco Polo, des Johannes von Montevilla, des Schiltperger wurden in Druck gelegt; desgleichen „ein Cronica der Nürnberger“, die „Cronica vber ganz Deutschlant Sebastian Francken“, die Chronik des Albertus Crantz über Dänemark, Norwegen und Schweden, sowie eine Geschichte dieser Staaten nach Saxo Grammaticus u. v. a. Yiele dieser Bücher sina in Hans Sachsens Bücherkatalog aufgezählt, und auch andere Meistersänger besaßen reichhaltige Bibliotheken. Der Leinweber und Meister- 1 Arnold, Einl. zu II. Sachs’ Werken. S. IG. ♦ sänger Georg Frey in Nürnberg hat seinen drei Söhnen eine ziemlich große, theils von seinen Ahnen ererbte, t-heils von ihm selbst vermehrte Bibliothek hinterlassen.1 So erlangte also, was bisher nur handschriftlich vorhanden war, durch zahlreiche Drucke weitere Verbreitung Da aber die Bücher in jener Zeit, da die Buchdruckerkunst noch in ihren Anfängen war, kostspielig waren, so übernahmen es einsichtsvolle, des Lesens kundige Männer des Handwerkerstandes, mancherlei Kenntnis des classischen Alterthums in ihren Kreisen zu verbreiten. Der Meistergesang har also auch zu einer verhältnismäßig hohen Bildung der unteren Volksschichten in hervorragender Weise beigetragen. Die Meistersangeskunst, von den Bürgern der hervorragendsten deutschen Städte zum Zwecke geistiger Beschäftigung und gegenseitiger Mittheilung betrieben, konnte aber auch auf die deutsche Poesie nicht ohne Einfluss bleiben. Nicht was der Meistergesang in der Singschule geleistet hat, kommt hier besonders in Betracht, sondern vielmehr das, was von Fähigeren und Begabteren in der Poesie geleistet wurde, wenn der hemmende Einlluss vielfacher Beschränkung durch kleinliche Gesetze aufgehoben war, also jn den Freisingen und auf den Zechen In der That gab es seit den ersten Zeiten des Meistergesanges auch Dichter, die freieren, volkstümlicheren Formen der Poesie huldigten. Sie dichteten Erzählungen im Geschmacke der Ritterzeit, Legenden, Novellen, Romanzen. Für den Culturhistoriker sind die Aufschlüsse, die der Meistergesang liefeit, ganz unschätzbar. Wir erfahren von der Ohnmacht des Kaisers, von der Zwietracht der Fürsten, der Sittenlosigkeit des Adels; ferner wie der Clerus heruntergekommen ist, da Ablass und Bann erstorben sind, wie die Juristen das Recht verdrehen, die „Finantzer“ dasVolk aussaugen, wie große Handelsgesellschaften die Lebensmittel aufkaufen und so das Leben des armen Mannes vertheuern. Dann wieder sehen wir vor uns das dumme, geldstolze Bauernvolk, den Bürgerstand sammt seiner städtischen Polizei, die Handwerker, die Edelleute, keifende Frauen und Mägde, Trinker und Spieler. Das ganze Menschengewühl in seiner bunten Mannigfaltigkeit breitet sich da vor unseren Augen aus. Und bis auf den heutigen Tag hat der Meistergesang noch Spuren im Leben des Volkes hinterlassen. Er ist allmählich mit Elementen uer Volksdichtung und des V lksliedes verschmolzen, ebenso wie die Zunftgebräuche der Schulen mit alten Volkssitten. Eine Beziehung der noch heute üblichen Weihnachtsspiele in Ungarn, Steiermark und Salzburg zum Meistergesänge ist unverkennbar. „Die Spi 1er der Oberuferer Weihnachtsspiele“, sagt Schröer, „nennen sich heute noch Singer. Einen unter ihnen, 1 Wagenseil, a. a. O. S. 502. der die Rolle des Altkünigs spielt, des Königs Melchior, der in den Chören den Ton angibt, nennen sie Meistersinger“.1 Begrüßungslieder, wie sie in diesen Weihnachtsspielen Vorkommen, waren auch in den Meistersingschulen gebräuchlich gewesen.2 Nach Ungarn kamen diese Spiele durch protestantische Exulanten aus Steiermark, Salzburg oder Oberösterreich. Auch die Räthselfragen, Wettgesangsspiele und Streitgedichte zeigen meistersängerlichen Ursprung. Vorschriften der Sittsam-kei't und Ehrbarkeit gelten auch noch in diesen Spielen, und auf Vergehen* und Fehler sind Geldstrafen gesetzt. Sich in der H. Schrift zu üben, ist immer noch eine der Hauptpflichten. Hier bat sich also der Meistergesang, verquickt mit echt volksthümlichen Elementen, bis auf den heutigen Tag erhalten und ist nicht, wie man gewöhnlich annimmt, in seiner starren Abgeschlossenheit vertrocknet. Zwar mit Recht sagt Uhland vom Meistergesänge, er sei nicht als eine selbständige Entwicklung, sondern als das Erstarren und Hinwelken der Liederkunst des Mittelalters zu betrachten, aber auf das Leben des Volkes hat er in mannigfachster Weise eingewirkt, in nationaler und religiöser Beziehung. Er hat für seine Zeit und seine Kreise nicht minder erstaunlich gewirkt als Luther für die Religion, Hutten für die Politik, und er ist bei aller steifen Förmlichkeit doch der Mittelpunkt für das Leben eines kunstsinnigen Geistes im Volke gewesen. Dr. Hugo Wertheim, k k. Professor. 1 Schrüer, a. a. 0. 8. 197 H’. Schröer, ,Deutsche "Weihnachtsspiele aus Ungarn“ * Holtzmann, Germania 5. S. 210. f S c h u 1 n a c h richte n. I. Lehrpersonale. a) Veränderungen im Lehrkörper. Aus dem Lehrkörper schieden: 1., 2. Die Supplenten Johann Hussl und Dr. Karl Sehöbing-er. Ersterer war durch die Besetzung der von ihm supplierten Lehrstelle entbehrlich geworden; letzterer trat als Supplent an das städtische Mädchen-lyceum in Graz über und wurde am 7. Februar 1. J. der Dienstleistung an der hiesigen Anstalt, an der er seit dem 28. September 1893 in ununterbrochener Folge und ersprießlich gewirkt hatte, enthoben. 3. Der prov. Nebenlehrer für den Zeichenunterricht Matthäus Kresnik wurde Ende August 1896 durch eine geprüfte Lehrkraft ersetzt. In den Lehrkörper traten ein: ^ , U.-M. 25. .Imii 189fi, Z. 118S» l r j i 1. Mit hohem Erlass , . wurde die durch L.-Sch.-R. 10. Juli 1890, /.5113 den Abgang des Directors Michael Zavadlal erledigte Lehrstelle dem Professor am Staatsgymnasium in Rudolfswert, Matthäus Suhae, und zwar mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1896 verliehen. Derselbe trat seinen Posten zu Beginn des Schuljahres an. o Ar* li T? l ü-M- -4- Aus- 1896i z- 20999 , . u , T . 2. JNlit hohem Erlass . e , „ . ® erhielt der Lehrer L.-Sch.-R ß. Sept. 189<>. /. (>:>lo der Volksschule Umgebung Cilli Josef Schmoranzer die Nebenlehrerstelle für den Zeichenunterricht, und zwar vorläufig für die Dauer des Schuljahres ,1896/97. Sein Dienstantritt erfolgte am 16. September. 3. Der hochlöbliche k. k. Landesschulrath genehmigte mit Erlass vom 4. Februar 1897 die Bestellung des Lehramtscandidaten Ludwig1 Verbnjak zum Supplenten für das zweite Semester 1896/7. Derselbe meldete sich am 15. Februar zum Dienste. Mit Erlass des hochlöblichen k. k. Landesschulrathes vom 22, Octo-ber 1896, Z. 7410, wurden die wirklichen Lehrer Karl Duffek, Otto Eiehler, Eduard Preehtl und Dr. Hug’O Wertheim unter Zuerkennung des Professortitels im Lehramte bestätigt. b) Einen partiellen Urlaub genoss der Professor 0. Eiehler, indem das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht mit Erlass vom 21*. März 1897, Z. 7323, gestattete, dass seine Lehrverpflichtung vom 22. Marz bis zum Schlüsse des Schuljahres 1896/7 auf wöchentlich 14 Stunden herabgesetzt wurde. (Int. des hochl. k. k. L. Sch. R. vom 5. April 1897, Z. 3438.) c) Personalstand am Schlüsse des Schuljahres. Forti. Zahl Name und Charakter Ordi- narius in Lelirfach und Classe - _cj o “ :S Z. ? ® i Peter Končnik, k. k. Sehulra'h und Gymnasial-Director, Vertreter der hohen Unterrichtsverwaltung in den Schulausschüssen der gewerblichen Fortbildungsund der Handelsschule in Cilli Rechnen im Vorbereitungscurse. 4 2 Albert Kietz, k. k. Professor der 8. Rangclasse IV. Latein, Griechisch IV., Deutsch V., VII.; Stenographie 16 + 4 3 Johann P. Ploner, k. k. Professor der 8. liangclasse VIII. Latein VIII., V, Griechisch VII.; Gesang. 15+4 4 Johann Ließkounig, k. k. Professor I.a Latein, Deutsch T a. Slovenisch H., 1. deutscher Curs 17 f> Matthäus Kurz, k. k. Professor VII. Latein VI., VII.. Griech. III. a 16 6 Engelbert Potočnik, k. k. Professor III. b Latein III. a, Griech. VI., VIII. 16 7 Matthäus Suliač, k. k. Professor I.b Latein, Deutsch I.b, Slov. VIII. und ;? deutscher Curs, Logik; im 1. Sem. statt Logik; Slov. I.b 18 2. Sein. 19 1. Sora. 8 Karl 1 »ull'ek, k. k. Professor _ Naturgeschichte, bezw. Naturlehre I.a, I.b, II., III.a, III.b, V, VI, Mathem. II., Geographie I.ab 20 9 Otto Eicliler, k. k. Professor Deutsch IV. Geogr. u. Gesch. II VI., VIII. (bis 22. März auch La, III. a) 14 (20) 10 Eduard Prechtl, k. k P ofessor V. Mathematik V.—VIII., Physik VII., VIII. 18 111 Hugo Wertheini, Doctor der Philosophie k. k. Professor VI. Deutsch VI., VIII., Geogr, und Geschichte III.ab, IV., V., VII.; steierm. Geschichte 19+2 12 Franz Janežič, Doctor der Theologie, k. k. Religionslehrer, Exlior-tator für das ganze Gymnasium Religion in Vorb.-Cl., V.—VIII., Psychologie, Slovenisch VI., VlI., t. deutscher Curs 18+2 13 Georg Schön, Doctor der Philosophie. k. k. Gymnasiallehrer II. Latein, Deutsch II., Griech. V. 17 14 Josef Kardinar, suppl. Religionslehrer — Religion Lab, II. III.a b. IV , Slovenisch III.—V, 14 15 Johann Zmülnig, Supplent III. li Latein III.b, Griechisch III.b, Deutsch III. a b 17 16 17 Ludwig Verbnjak, Supplent Josef Bobisut, Director an der Vorb.- Mathematik I.a, I. b, III a. III. b, I\., Physik IV., Slovenisch I.b 21 1 städt. Knabenvolksschule, Aus-hilfslehrer Classe Deutsch und Schönschreiben. 14 Forti. Zahl Name und Charakter Orili- narius in Lehrfach und Classe 11 O ZL 18 Jakob Gorjup, Lehrer an der städtischen Knabenvolksschulo, Nebenlehrer — Turnen , in 4 Abtheilungen und im Vorb.- Curs. 10 19 Josef Sehinoranzer, Lehrer an der Knabenvolksschule Umgebung Cilli Zeichnen in 3 Abtheilungen. 6 20 Ferdinand Wolf, Unterlehrer an der städt. Knabenvolksschule, Aushilfslehrer. Zeichnen im Vorb -Curs. 2 1 II. Lehrmittel. a) Verfügbare Geldmittel. 1. Cassarest ex 1895 (Erlass des h. k. k. 1 ij.-Sch -11. vom 14. August 189G, Z. 5122) 628 fl. 5 kr 2. Aufnahmstaxen 168 fl — . 3. Lehrmittelbeiträge fl 4. Taxen für Zeugnisduplicate 2 » 5. Interessen des Gymnasialfondes . . fl 60 „ Zusammen . . 1213 fl. 65 kr. Cassastand am 1. Jänner 1897: 450 fl. 80 kr. b) Zuwachs in den einzelnen Abtheilungen der Lehrmittelsammlungen. 1. Lehrerbibliothek. Custos: M. Kurz. Ankäufe: Frlok und Meier, Lehrproben uni Lehrgänge, 12. Jahrgang. — Hettinger-Müller, Apologie des Christenthums, 1. Band. — Stimmen aus Maria Laach, 50. u. 51. Jahrgang. — Klee, Grundzüge der deutschen Literaturgeschichte. — Boehm, Deutsche Aufsätze zum Nacherzählen für die unteren und mittleren Classen höherer Schulen. — Bibliotlieca script. Graec. et Rom. edita curante Carolo Schonkl: Herodoti Historiae recenauit A. Holder, vol. I. (18 Expl.) — Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen, 27. Jahrgang. — Mühlbacher, Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. 17. Bd. und 5. Ergänzungsband, 1. Heft. — Mittheilungen des hist. Vereines für Steiermark, 44. Heft. — Bermann, Illustrierter Führer durch Wien und Umgebung. — Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 16. und 17. Band. — Petermanns geographische Mittheilungen, 42. Band. — Mitthoilungen der geographischen Gesellschaft in Wien, 39. Bd. — Günther, Lehrbuch der Geophysik u. physikal. Geographie. — Günther, Handbuch der mathematischen Geographie. — Frey-tag’s Reichsraths-Wahlkarte aller Curien von Österreich, 18S* 7. — Gymnasial-Bibliothek von Pohlmey und Hoffmanu, 23. Heft: Schulze, Die Schauspiele zur Unterhaltung des römischen Volke . — Kohlrausch, Leitfaden der praktischen Physik. — Violle, Lehr- buch der Physik. Deutsche Ausgabe, 1., Mechanik, 1. und 2, Theil. — Poske, Zeitschrift für den physikalischen u. chemischen Unterricht, 9. Jahrgang. — Jagič, Archiv für slavische Philologie — btrekelj, Slovenske narodne pesmi, 2 Theil. — Defregger-llaushofcr, Den Deutschen Österreichs. — Neubauer u. Divis, Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich, 10. Jahrgang. Malfortheiner, Vergleichende Statistik der Unterrichtserfolge der österreichischen Gymnasien. — Pauly, Real-Enyclopaedie der dass. Alterthumswissenschaft von Wissowa 2. Hbd. — Atti e Memorie della so-cietii istviana di Archeologia e storia patria, 1885—1892. — Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, 47. 15d. — Zeitschrift für das Gymnasialwesen, 50. Jahrgang. Zeitschrift für das Realschulwesen, 21. Jahrgang. — Berliner philologische Wochenschrift, 1(5 Jahrgang. — Jahresbericht des philologischen Vereines in Berlin, 1890. — Die Natur, 22. Bd. - Österreichische Mittelschule, 10. Jahrgang. — Nohl. Oiceros Rede für T. Annius Milo. Geschenke: Vom h. k. k. Ministerium für Cultus u. Unterricht: Archiv für österreichische Geschichte, 8;!. Bd., 1. Hälfte. — Sitzungsberichte d r k. Akademie der Wissenschaften, phil. hist. Classe, 134. u. 135. Bd. — Anzeiger der k. Akademie der Wissenschaften, matli. naturhist. Classe, 38. Jahrgang, — Österreichische Botanische Zeitschrift, 45. und 46. Jahrgang. Školstvo u Hrvatskoj i Slavonj i od njegova po-četka de konca god. 1895. — Erste Fortsetzung zun Gelammt Verzeichnis der Lehr-und Hilfsmittel, Apparate und Modelle für den Zeichenunterricht an Mittelschulen. — Archaeologisch-epigraphische Mittheilungen aus Österreich-Ungarn. 19 Jahrgang, 1. und 2. Heft. — Österreichisch-ungarische Revue, 20. Bd. Vom archaeologisch-epigraphiscljen Seminar in Wien: Atti e Memorie della societft istriana di Archeologia 1 84, 1893. Von der k. k. Gymnasialdirection: Festschrift der 43. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, dargeboten von den höheren Lehranstalten Kölns. Vom Rectorat der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien: Reden, gehalten bei der am 5. December 1890 ert olgten feierlichen Inauguration des für das Studien ähr 1890/97 gewählten Rectors. Von der Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli : Die Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli, 1895. 1890. Vom Verleger: Zeche, Lehrbuch der Geschichte des Alterthums, Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters. Die Lehrerbibliothek zählt am Schlüsse des Schuljahres 1890/97: 8302 Stück. 2. Schülerbibliothek. Gustos: ./. Liefikounig. Ankäufe: K. May, lla^ Vermächtnis des Inka. — Gerstäker-Schmidt, Georg, jedr kleine Goldgräber in Californien. — Pichler, Kaiser und Fürsten, Der Sohn der Witwe. — Nieritz, Des Reichthums Noth -- Julius Hoffmanu, Der zerbrochene Becher — Universum, 12. Jahrgang I. und II. — Bouvier und Krainz, Episoden aus den Kämpfen der k. u k. Nordarmee. Spillmann, Die Wunderblume von Wox ndon, 2 Bände. — Annegarns Weltgeschichte, 8. Bd. — Nohl, Ciceros Rede für T Annius Milo (17 Exetnpl.). Krač, Vrtec, 1890, Angeljček. IV. -— Nedeljko, Andersenove pravljice. — Lampe, Dom in Svet, IX., Zgodbe sv. pisma, III. — Koledar družbe sv. Mohorja 1897. — Slovenske Večernice, 49. zvezek. — Slovenska pesmarica. I — Cilenšek, Nase škodljive rastlino, IV. u, V. — Belcs, Marija Pevica. — Orožen, Zemljepis, II •— Vrhovec, Zgodovinsko povesti, II. u. 111. — Anton Knezova knjižnica, III. — Bartol, Letopis slo- venske Matice, 1890. — Rutar. Trst in mejna grofija Istra. — Glaser. Zgodovina slov. slovstva, III. — Lendovšek-Štritof, Slov. Lesebuch für Deutsche, Sloven.-deutsches Wörterbuch Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Truxa, Pfarrer Josef Maurer. — Rostok, Furchtlos und treu. — Lendovšek-Štrit >f, Slov. Lesebuch für Deutsche, Slov.-deutselies Wörterbuch. — Vom Herrn Schulrath Končnik: Wagner, Reisebilder aus Griechenland. — Güldenpenning, Reiseerinnerungen aus Griechenland. — Fokt, Zeittabellen zur Weltgeschichte. Vom Herrn Verfasser : Piffl, Aufgabensammlung aus der Algebra. Die Schülerbibliothek zählt am Ende des Schuljahres 1890/97: 3174 Stück. Während des Schuljahres 1896/97 wurden um 1120 Schülern 3345 Bücher entlehnt. 3. Geographisch-historische Sammlung. Custos: 0. Eichler. Kauf: Kiepert, politische Wandkarte von Europa, •'>. Autl. Geschenk der Gymnasial-Direction: Schulatlas von Dr. Ed. Richter. Gegenwärtiger Stand: 4 Globen, 112 Wandkarten, 44 Bildertafeln, 24 Atlanten und Bilderwerke in 32 Bänden, 3 I üchor, 3 Reliefkarten 4. Münzensammlung. Custos: Dr. G. Schön. Geschenke: 13 Silbermünzen, darunter 200 reis 1870, 40 reis 1 '71 (Bra- silien), 60 Kupfermünzen und 1 Gedenkmünze; ferner: I Gulden 1858, 1 Zehnerl 1800, 1 Bracteat und 1 Breslauer Rechenpfennig. Die Münzen wurden geschenkt von den Schülern: Lavrinc Ferdinand (VII. Classe); Deisinger Victor, Dobnik Felix, Golob Max. Hren Robert, Kalan Franz, Kiesling Robert, Lab Johann, Lilia Alois, Malinger Jakob, Mollan Albert, Sehaller Rudolf, Walland Johann, Zeilinger Alexander (II. CI.), Tambor Arthur (I. a Classe). Gegenwärtiger Stand: 1548 Geldmünzen, 29 Denkmünzen, ferner Braoteate, Papiergeldscheine, Rechenpfennige und Spielmünzen. 5. Mathemathisehe Lehrmittel. Custos: E. Prcchtt. Die Sammlung zählt 58 Stück. 6. Physikalisches C a b i n e t. Custos: E. Prcclitt. A n 1; ä u f e : Filtriergestell, Bleischale, GlasHasche mit Tubus und Glashahn, Drei-weghahn, Registrierbarometer nach Richard, Sternglobus nach Höfler. Gegenwärtiger Stand der ammlung: '■>•) zur Mechanik fester Körper 135 Stück; (i) zur Hydromechanik 38 Stück; '() zur Aeromechanik 40 Stück; zur Akustik 07 Stück; s) zur Wärmelehre 58 Stück; "Q zur Optik 217 Stück: ’/]) zur Elektricität und zum Magnetismus 182 Stück; >)') zur Astronomie 12 Stück! v-) Apparate zur Chemie 157 Stück 7. Naturhistorisches C a b i n e t. Cnstos: K. Duffek. Ankäufe: Zerlegbare Pflanzeumodelle von Conium maculatum, Pisuni sativum, Stachys palustris und Antliemis cotula. Zootomisclie AYeingeistprä parate von Liraax agrestis, Anodonta mutabilis und Dy-tiscus marginalis. G es c, li e n k e : Aloedo ispida (Herr Stationschef Edgar Hauser), ‘2 große Stücke von Eisenblüte vom Erzborg (Herr Apotheker Franz Eder in Vordernberg), Gold aus Abrudbanya (Herr k. und k. Oberstlieutenant Hollegha). Gegenwärtiger Stand der Sammlung: <*) Zoologische Abtheilung 618!! Stück [i) Botanische 8701 Stück; "{) Mineralogische 8087 Stück; o) Krystallmodelle ‘214 Stück; s) Präparate und Utensilien -18!) Stück; 'CI Bilderwerke21 Stück 8. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. Cnstos: ./. Schmoranzer. In diesem Jahre wurden dio Lehrmittel neu katalogisiert und aufgestellt. 1.) Stand am Schlüsse des Schuljahres 1895/96: I. ‘2418 Bl.; II. ‘28 St.; III. 224 St. ‘2.) Vermehrung: u) durch Ankäufe: Andel, Elemente des pflanzlichen Ornamentes, 75 Bl. Hauser, Styl-Lehre der architektonischen und kunstgewerblichen Formen. -- Meyer, Handbuch der Ornamentik. — Drahtmodell Nr. 11; Combinations-modell Nr. 88; ornam. Gipsmodelle Nr. G‘29. 865, 870, 879, 984, 1240, 1241, 1'2‘24; tigu-rale Gipsmodelle Nr. 1227, 1228;. b) infolge der neuen Zählung: Lehrmittel 58 Bl., Modelle 12 St 8.) Abfall: Lehrmittel 78 Bl.; Modelle 15 St. 4.) Als nicht mehr approbiert wurden ausgeschieden: Lehrmittel 1485 Bl.; Hilfsmittel 8 St.; Modelle 69 St. Gegenwärtiger Stand der approbierten Lehrmittel: I Lehrmittel....................................... 998 Bl. II. Hilfsmittel...................................... 27 St. III. Apparate und Modelle: 1. Serie: l’ersp. Apparate, Draht- und Holzmodelle: A) Anschauungsapparate und Drahtmodelle................................13 St. B) Elementare Holzmodelle: a) Hauptmodelle...............................10 h) Combinationsmodelle.....................10 „ 2. Serie: Modelle der architektonischen Elementarformen aus Holz................. 7 „ 3. Serie: Gipsmodelle: A) Architektonische Formen................................ 5 „ B) Antike Gefäßfornien..................................... 6 „ 4. Serie: Ornamentale Gipsmodelle: a) Relief-Ornamente für Anfänger .... 82 , b) für vorgeschrittenere Schüler.............27 „ c) Capitülformen............................. 4 „ d) Gothische Ornamente.......................10 r e) Capitäle, Säulenordnungen................. 6 „ f) Naturabgüsse von Blättern................. 4 „ 5. Serie: Figurale Gipsmodelle: A) Reliefabgüsse.................................18 ,. B) Masken.................................. ... 4 .. C) Köpfe mit Büsten.............................. 7 D) Zur Anschauung und Erläuterung .... 2 „ Summarium : I. 998 Bl.; II. 27 St.; III. 165 St.: approbiert mit Erl. v. 27./2, 95, Z. 4070; v. 25./6. 96, Z 10.450; v. 29./« 9«, 18.845. Dazu Utensilien 118 St. y. Lehrmittel für den Gesangunterricht. Custos: ./. P. Plön er. Ankauf: Weiß Laur., Graduale op. 18. Haydn, Volkshymne ai für Männerchor, 1> für gemischten Chor. Jos. Hiubsch: Dem Kaiser, Cantate. G eso henke: Von Herrn Dr. Beek: I Expl. Weiß Laur, Graduale, op. 18.; Ungenannt: Y. E. Becker: Zum Aguus Dei; von Herrn cand. theol. M. Agrež: Lateinische Hymnen. Gegenwärtiger Stand Lehrmittel f. d. theor. Unterriolit 18 Nummern; kirchliche Gesiinge: 194 Nummern; Gesänge weltlichen Inhaltes: 47, Verschiedenes: 9 Nummern, zusammen 268 Kümmern. III. Unterricht. A. Obligate Lehrg-eg-enstände. a) Lehrplan. Dem Unterrichte lag der Lehrplan vorn 20. Mai 1884 mit den durch die hohen Ministerial-ErlHsse vom 20. Juni 1880, Z. 11808, 28. Februar 1887, Z. 4402, 2. Mai 1887, Z. 8752. 1. Juli 1887, Z. 18270, 14. Jänner 1890, Z. 870, 17. Juni 1891, Z 9198, 80. September 1891, Z 1780, 24. Mai 1892. Z. 11872 und 11878. 10. Juli 1898, Z. 14809 aufgestellten Modificationen zugrunde. b) Absolvierte L e c t ü r e. 1. Latein. III. a (.'lasse: Corn. Nepos: Miltiades. Themistocles, Aristides, Cimon, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus Timoleon. III. b „ wie in III. u. IV. , Caesar, de hello Gallico: L, IV.. VI, cap. 1 — 8. Ovid (ed. Sedlmayer), Vers. mem L, II., III., Metam. I, 89 102. V. „ Livius, lib I. u. XXI, c. 1—40; Ovidius, Met. Nr. 2, 5, 14, 17, 18, 22; Kasti 5, 11, 12, 10; Trist 0. Privatlectüre: Bast: Ovid, Met. XIV. 240—807; Benetek: l)v. Met. VIII., 748—842, 875—878: Del Cott Ov. Met. V. 885—487, 402—571; Fabiani: Ovid. Met. I. 202—812; Gajšek: Ov. Easti II. 198—242; Gril: Ov. Met. VII. 528 -660; Hernaus: Ovid. Trist. IV. 10; Hizelberger: Caes., b. G., III. c. 1—20; Jelleek: Caes., bell. Gali., IV. c 1 —14; Jenko: Ov. Met. IV., 670—740; 758—764; Lenko: Ov. Met. XIV. 581 — 608,805—851; Millela: Caes., bell Gail., 1. III., e. 1- 20; Skoberne: Caes., bell. Galt, 1. I. c. 1 — 20; Skok: Ov. Met. VI. 5—82, 10'!—107, 127—145; Smodej: Ov, Met. I. 168—261; Tschernouschegg: Caes., bell. Gail., 1. IV., c. 1—15, Ov. Met. I. 262—812. "VI. Classe: Sallust, De coniuratione Catilinae liber; Cicero, I. cat. Rede; Vergil, Eci. V., Georg. IV., v. 315—558. Aeneis I. Pri vatlectiire: Cukala und Kolenc: Sallust, bellum Jugurthinum, cap. 1—30; Pausenwein: Livius, XXI. cap. 1—20; Scholz: Caesar, bellum civile, cap. 1 -30; Ogradi u. Jan: Sallust, bellum Jugurthinum, cap. 5—25; Knorok: Sallust, bellum Jugurthinum, cap. 5—30; Skerbinšek: Livius, XXI. cap. 1—20. VII. „ Cicero, pro Roscio Amerino, pro Arcliia, de ot'ticiis II.; Vergil, Aeneis, II., IV. Pri vatlectiire: Detiček: Caesar, bellum civile, II., cap. 1—16. Vergil, Aeneis, X, v. I—310. Cicero, II. Phil. Rede. Petriček: Ovid, Metamorph 13. Cicero, de otliciis, L, cap. 1 15; Trene: Cicero, IV. cat. Rede, Livius, XXII., cap. 1 — 30; Blasich u. Tekautz: Cicei'0, III. cat. Rede; Deu: Cicero, III. u. IV. cat. Rede; Eder: Cicero, III. u. IV. cat. Rede, Vergil, Aeneis, V. v. 1—430; Stojan und Reich: Vergil, Aeneis, VI.; Bytzek u. Goričar: Livius, XXII,, cap. 1 — 30; Jesih: Livius, II., cap. 1—30. Vlil. „ Tacitus, Germania, c. 1—27; Annal 1. II.; Horatius, carm. I. 1, 2, 3, 12, 15, 18, 28, 29, 35; II. 1, 6, 7, 1-1, 15, 18; III. 2, 5, 8, 23, 24, 29. IV. 5, 7, 12; Epod. 1, 7, 13; Satir. I. 1. 9; II. 6; Epist. I. 1, (i. Privatleotüre: Allo Schiller: Tacitus, Annal. I. 1—15; Ipavic: Cie. p. Arch. poeta, Skala: in Catil. III., p. Areli. poeta; Vogg: Liv. 1. III., c. 26—29, 1. IV'., c. 39—52; Žiher: Cicero, in Catil. II., p. Muraena. 2. G r i e e h i s c h. V. Classe: Xenophon, Anali. Nr. 1, 3, (!, 9; Cyr. I, 11; Homer, Ilias I, VI. Privatleotüre: Gosak: Cyr. V; Hernaus: Anab. VII. 1—37, Cyr. 1L 1 12; Jelleck: Amib. IV., Cyr. II. 1 12; Jeller: Anab. II; Jeuko: Anab. Vil. 1 27, Cy.r. X. 1—23; Kristan: Anab. IV; Lenko: Anab. II; Millela: Cyr. IV; Skolc: Anab. V. I—40; Šotel u. Tsclier-nouschegg: Cyr. XIII. VI. „ Homer, Ilias Vil, Vlil, XI, XVIII, XXIV; Herodot (ed. Seheindler). I. V, c 35-39: 49 55; 97—126; 1. VI, c. 1—12; 25—31; 1. VIII, c. 40—95; Xenophon, Anab. Sr. 8, Cyr. Nr. 7. Privailectüre: Cukala: Homer, Ilias X; Luskar, Ilias III: Scholz: Ilias XII. VII. „ Demostlieues, II. olynth., II. phil. Rede. Rede über den Frieden; Homer, Odyss: V, VII, XII, XIII, XAr, XVI. Pri vatlectüre: Blas ich: Hom. II. X.; Bytzek: Odyss. 1. IX.; Detiček: Odyss. 1. III. u. XX.; Deu: Odyss. 1. VI.; Drobni č; Odyss. 1. I, Demosth. I. ol. Rede; Eder: Ilias 1. X., Odyss. 1. I. VI.; Permevc; Odyss. I. VI.; G a-gern: Odyss. 1. VI.; Goričar: Odyss. 1. X., Korošec: Ilias XX., Odyss. XXL; Negri: Odyss.VIII.; Perko: Odyss 1. VI.; Petri-ček: Xenophon, Memor. II. I, 21—34; Re ich: Odyss. 1. X.; Stojan: Odyss. 1. X.; Tekautz: Odyss. 1. VI., XX., XXIII ; Treue: Xenoph. Cyrup. I. 3. 4, Ilias, 1. VI.; V a 1 e n t i n i ö : Odyss. 1. XXIII. VIII. „ Platon, Apologie, Lysis, Euthyphro; Sophooles, Philoktet; Homer, Odyssee XXI Privatlectüre: B o b i s u t, Skala, Wratschko: Homer, Odyssee Vil; Novak; Ilias L, 11, Odyssee VII, XV, XVIII, Platon, Kriton; Rabusa: Platon, Protag., c. 1—25; Wogg: Homer, Ilias XIX, Platon, Phaidon, c. 60 ff. V. Classo: VI. vir. Vlil. „ V. Classo : VI. VII. „ VIII. „ 3. I) o n t s c h. Aus dem Leaobucho : Nr. 2—10, 12, I I—47, 49, 50, 53, 57—60, 02, 04, 05, 06, 68, 09, 72, 74, 77, 79, 81, 82, 83, 87, 89, 91—91, 98— 101, 103, 101, 106—109, 111, 115, 110, 118, 120—124, 126, 130, 134, 135. 140, 141, 144, 145, 148, 149, 152, 154, 157, 159. Aus dom Lesebucho: Nr. 0; 12 : I, TV, VIII; 15 : II; 20 : 1. 3, 4, 5, 8, (I. II. III,), 11, 10, 25, 20, 27 : 2; 30 : 1, 5—8, 15, 20, 23; 33 : 1 i8 ; 34: 1, 3, 5, 8, 10, 17, 18; 35 : 17. Brief. 70. Brief. 36; 37:5, 0, 8, Minna von Barnholm. Privatlectüre: Emilia Galotti. Nathan der Weise. Aus dem Losebuoho: Nr. 2; 3; 5 : 5, 0, 13, 14, 15; 0 : 1, 3, 7. 8; 7; 8:1—5; 9, 12; 13; 14:1; 18:1; 20; 22 : 1—5; 23; 24; 26:2 —10; 27; 29 : 1—7 ; 30; 31 : 2— 7; 38; 40; 42:1, 5,8; 44; 45 : 4, 6, 8, 9, 10; 40 : 1, 2, 4, 5. — Ipliigonie auf Tauris, Maria Stuart. Privatlectüre: Gütz von Berliehingen, Clavigo, Egmont; Die Räuber, Fiosko, Kabalo und Liebe, Don Carlos, Wilhelm Teil, Julius Caesar. Aus dem Lesebucho Nr. 2; 3 ; 0 ; 7; 8 : 1, 4, 5, 0, 7, 12; 9; 11 : 1—3 8—17; 12:4, 5, 8, 9, 12-15; 15:1, 2. 4; 10:2, 4; 17:1, 2; 19; 20 : 2; 21 : 1, 2. 0; 25 : 1, 2, 4 ; 20 ; 28 : 1—3 ; 29 : 2—4 ; 30 : I, 3, 8 ; 31 ; 32; 34 : 2 ; 35 : I, 2 ; 36 ; 38 : 2—7 ; 39 : 2, 4, 5, 8; 40 : 2, 3 ; 41 : 1—2, 5—8 ; 42 : 1, 2 ; 43 : 1, 3, 4, 0; 45 : 1, 3, 5 ; 40 : 1—4 ; 47 : 2; 50 : 1—4 ; 51 : 2, 0 ; 53 : 2—7; 50 : 4; 57 : 1—5, 9; 58 : 3,5, 8; 01 : 1, 2, 5. Hermann und Dorothea. Wallensteins Lager. Die Piccolomini. Wallensteins Tod. Laokoon. Faust I, Privatlectüre: Maria Stuart. Die Braut von Messina. Torquato Tasso. Zriny. Sappho. 4. Slovenisch. Sket, Slovenska čitanka: Uvod § 1 10; Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10 II, 13, i4, 16, 19, 20, 22, 23, 24, 25, 26. 28, 29, 32, 33, 34, 35, 30. 37, 39, 40, 41, 42, 43, 45, 47, 48, 50, 51, 52, 54, 55, 56, 57, 61, 02 03, 64, 05, 00, 07, 09, 74, 70. Sket, Slovenskačitanka : Uvod ganz; — Nr. 52, 54, 55—71, 73, 74—70, 77—106, 107—115, 110—118,119, 120—123, 124—128, 119, 131 — 139. 140 —151, 152—154, 155—105. — Auswahl aus: Aškerc „Balado in romance“. Privatlectüre : Funtek „Godec“, Jurčič „Deseti brat“. Sket, Slov. slovstvena čitanka: Nr. 1—5a, 0—9,10—17 (I, 4, 5.), 20—24. 27 — 29, 34—38, 41. — Gregorčič „Poezije“ I. Privatloclüre: Stritar „Sodnikovi“, Jurčič „Rokovnjači.“ Škot, Staroslovenska čitanka: I. / Z zografskoga evangolija : 1—11. Sket, Slov. slovstvena čitanka Nr. 34—38, 40—45,47,49,50—01, 03—04i 00, 08, 09.1, 73.1, 78.c, 82. Privatlectüre: Dr. Detela „Pegam in Lamborgar“, Jurčič „Cvet in sad“, Prešeren „Sonoti.“ Sket, Staroslovonska čitanka: Uvod: Nr. 4, 0. 7, 8, 9, 10. A. Glagolski spomeniki. I. Iz zografskoga ovangolija : 10, 11, II. Iz Marijinskega evangelija: 1, 2, 3, 4, 5, 0. B. Cirilski spomeniki. T. Iz supraselskoga zbornika: 2, v. 14—53; II. Iz Savinega evangolija: 5. 4 c) Memorierte Stellen. 1. Latein. III. n Clftsso: Corn. Nepos: Miltiades, cap. 3; Thomistoclos, oap. 9; Epaminondas, cap. 4, oap. !); Agosilaus, cap. 1. III. b „ Corn. Nepos: Miltiades, cap. 3; Tliemistocles, cap. 9; Epaminondas cap. 9; Pelopidas, cap. 3. IV. „ Caesar, de bello Gallico I. cap. 1, IV. cap. 1. Ovid, Voraus momor. I. Y. „ Livius, 1. I. c. 29, Ovid. Motam. Nr. 14, vv. 20—58. VI. „ Sallust, De ooniuratione Catilinao, cap. 1—5, 52. Cicero, I, oat. Kode, cap. 12. Vergil, Aoneis, I. v. 140—180. VII. „ Cicoro, pro Roscio Ämorino, oap. 24; pro Arcliiu, § 24—31. Vergil, Aoneis, tl. v. 199 232, IV. v. 90-128. VIII. „ Tacitus, Germania, c. 13, Hör. carm. I. 3. 2. G r i e c h i s o 1). V. Classe: Xenoplion, Anab., VI. § 1—0; Homer, Ilias, I., v. 1 — GO, 437 — 439. VI. „ Homer, Ilias VII., v. 67—92; VIII., v. 5—26; XVIII., v. 45—72; Herod. V., cap. 106. VII. „ Demostliones, II. olynth. Rede, § 5—8; Homor, Odyssee XIIT., v. 1 —35. VIII. „ I’laton, Apologie, cap. 1; Lysis, cap. 1; Soplioclos, Philoktet, v. 1 — 25; 676—729. 3. Deuts o h. V. Classe: Erlkönig, Die Kraniohe dos Ibykus, Lorelei, Der todto Soldat, Dio ver- lorene Kirclio, Messias I. 1—23, Adler und Taube, Die Kreuzsehau, Gefundon, Cita mors ruit, Schäfers Sonntagsliod. VI. „ Außer don im Canon enthaltenen Gedichten; Nibolungenliod: I, Strophe 1—11; IV, Stroplio 1 11. Walthor von dor Vogolweido: Dio Traum- deuterin, Dor Wablstreit. VII. „ Edward, Das Lied der Hoffnung; Ganymed, Meine Göttin, Grenzen der Menschheit, Das Göttliche, Mignon, Der König in Thulo. VIII. „ Das Lied von dor Glocko; Dio Ballade (Goethe); Elegie (Matthisson); Zriny (Monolog 5. Act); Wallenstoin (Monolog aus Wallensteins Tod 1. Act). 4. Slovenisch. V. Classe: 1. Devojka postala vila. 2. Marjetica in Trdoglav. 3. Dosetnica. 4. Tri dovico kresnice. 5. Lopa Vida. 6. Mutec osojski. 7. Svetopolkova oporoka. 8. Smrt carja Samuela. 9. Ubežni kralj. 10. Kralj Matjaž in Alonfiica. VI. „ Wiederholung einiger im Vorjahre gelernter Gedichte; 1. Kralj Marko. 2. Smrt carja Samuela. 3. Krst pri Savici. 4. Nuna in kanarček. 5. „O Vrba, draga vas domača.“ 6. Oljki. 7. Nova pisarija. VII. „ Wiederholung einiger im Vorjahre golerntor Gedichte; 1. Anlca 2. Mla- dini. 3. Sveta odkletev. 4. Soči. 5. Domovini. G. V popolnični noči. 7. Na svoti večer. 8. Naša zvezda. 9. Veseli pastir. 10. Mavrica. VIII. „ Wiederholung einiger früher golerntor Gedichte. — I. Moj spomenik. 2. Zvozdjo. 3. Matiju Čopu. 4. Upanje. 5. Trojno gorje. 6. Janežiču v spomin. 7. Sam. 8. Daritov. d) T h e m e n. 1. Zu den deutschen Aufsätzen im Obergymnasium. "V. Classe. Hausarbeiten: 1. Das Alter, der Herbst des Lebens. — 2. Allerseelen. (Er- klärung dieses frommen Festes.) — 8. Des Schiffbrüchigen erster Loidenstag auf der Felseninsel. (Nach Chamissog „Salas y Gomoz“.) — 4. Principiis obsta. (Ovid. Chrie.) — 5. Tapfer ist der Löwensieger, Tapfer ist der Weltbezwinger, Tapfrer, wer sich selbst bezwang. (Herder.) — (!. Das Synedrium. (Kurzer Inhalt von Klopstocks Messias IV. 1—000.) — 7. Warum soll man die Wälder schonen? — Der Godankongang in Klopstocks Ode: „Die Frühlingsfeior“. Schularbeiten: 1. „Erlkönigs Tochter“ von Herder und „Erlkönig“ von Goethe (Eine Vergleichung.) — 2. Dio Macht des Gesanges in einigen gelesenen Romanzen und Balladen. — 3. Wie L. Tarquinius Priscus in Rom König wurde. (Nach Livius.) — Dio Eroberung von Gabii. (Nach Livius.) — 5. Die vier Weltalter. (Nach Ovid.) — (!. Stillstand ist Rückschritt. A. Fietz. "VI. Classe. Hausarbeiten: I. „Aller werdokeit ein füogorinno daz stt ir zewilre, frowo mazo. Er saelic man, der iuwer lero hat." (Walther). 2. Was ist ein welthistorisches Ereignis? 3. ,.Ut desint vires, tarnen est laudanda voluntas.“ (Chrie). 4. Der Geizige und der Verschwender. (Parallole). 5. „Magna fuit quondam capitis reverentia cani.“ (Ovid). (i. Gedankengang der Ode „Dem Erlöser.“ 7. Der Major von Teilheim. (Charakteristik). Schularbeiten: 1. Der Seelenkampf des alten Hildebrand. 2. Der Linden-bvunnen im Odenwalde (nach dem Nibelungenliede). :i. Der Zauber des Weihnachtsfestes. 4. Nibelungenlied I. (Inhaltsangabe). 5. Walther von der Vogel weide. (Charakteristik). C. „0 selig, wer wie ihr mit solbstgezognen Thieren Den angestorbnen Grund von eignen Ackern pflügt.“ (Hallers Alpen). 7. Aenoas wird vom Sturme nach Cartbago verschlagen (Aoneide 1.) Dr. Hugo Wertheim. "VH. Classe. Hausarbeiten: 1. Das menschliche Leben ist ein Kampf. — 2. Die weltgeschichtliche Bedeutung des Mittelmeeres bis auf Columbus. — H. Die Phantasie. (Nach dem Godichto Goethes: „Moino Göttin“.) — 4. Charakteristik der Iphigenie nach dem ersten Acte des Gootheschon Dramas. — 5. Auch der Krieg hat sein Gutes. — (1. Charakteristik Philipps nach Schillers „Don Carlos“. — 7. Wodurch woiß Schiller in seinem Drama „Maria Stuart“ unsero Tlieilnahmo für seine Heldin zu erwecken? Schularbeiten: 1. Die Sprache der herbstlichen Natur. — 2. Münze und Wort. (Eine Vergleichung.) — 3. ln dor Eintracht liegt dio Macht. (Chrie.) — Dio Niederlande unter der Regentschaft der Herzogin Margareta. (Nach Goethes Egmont.) 5. Inhalt des fünften Gesanges dor Odysseo. — C. Wodurch lasson sieh dio Trojaner bowogen, das hölzerne Pferd in ihre Stadt zu ziehen ? (Nach Vergil.) — 7. Kämpf1 und erkämpf dir eignen Wert: Hausbacken Brot am besten nährt. (Claudius.) Vorträge: 1. Goethe in Straßburg. — 2. Der Zustand des deutschen Reiches in Goethos ,,Götz von Berlichingen “ — 3. Durch welche Eigentümlichkeiten vermochte Goethes „Gütz von Berlichingen“ einon bedeutenden Einfluss auf dio deutsche Literatur auszuüben? — Referat über Goethes „Leiden des jungen Wörther.“ — 5. Das niederländische Volk in Goothes „Egmont“. — (!. Goethe in Italien. — 7. Vergleichung dor „Iphigenie“ Goothos mit der dos Euripides. — H. Karl und Franz Moor. 4* (Charakteristik nach Schillers „Räubor“.) — 9. Referat über „Kabale und Liobo“. — 10. Wahrheit und Dichtung in Schillers „Don Carlos.“ — 11. Was habon die Jugenddramon Schillers Gemeinsames? — 12. Mit wolchom Rechte durfte Niebuhr sagon ; „Griechenland ist das Deutschland dos Altorthums“ ? — 13. Di1 Vorfabel zu Schillers „Maria Stuart.“ — 14 Über den deutschen Yolksgosang. — 15. Dor Staatsrath der Elisabeth. (Nach Schillers „Maria Stuart“.) — 16. Dor Zustand Frankreichs vor dem Auftreten der Jungfrau von Orleans. — Schiller als Prufossor dor Geschichte in Jona. — 18. Die V rfabel zu Schillers „Wilhelm Toll.“ — 19. Die Idoo doi Freiheit in Schillers „Wilhelm Teil“. — 20. Die Frauen in Schillors „Toll“. 21. — Brutus und Cassius. — 22. Die Leichenrede des Antonius. (21 und 22 nach Shakespeares „Julius Caesar.“) — 2.'». Referat über Shakespeares „Romeo und Julie“. — 24. Thoodor Körner. — 25. Vor-thoidigungsrede für den Ritter in Schillers „Kampf mit demDrachon“. — 20. Die Bartholomäusnacht. — 27. Ophelia. (Charakteristik nach Shakespeares „Hamlet“ ) — :’s. Was du ereibt von deinon Vätern hast, Erwirb os, um os zu bositzon ! (Goethe.) — 29. Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an, das halto fest mit deinem ganzen Herzen! (Schiller.) — A. Fietz. "VIII. Classe. Hausarboiton: 1. Kein ungolücke wart so gröz, da enwaore bi oin hoil.“ (Sporvogel). 2. Denn soine Macht ists, dio soin Herz verführt, Soin Lagor nur erkläret sein Verbrechen.“ (Schiller), 3. „Ernst ist das Loben, heiter ist dio Kunst.“ (Schiller). 4. Dor Einfluss dos alten Rom auf das deutsche Leben des Mittelalters und dor Neuzeit. 5. Inwiefern linden die in Lessings Laokoon XVI. aufgestellten Grundsätze in Goethes „Hermann und Dorothea'1 Anwendung? 0. Was houto nicht goschielit, ist morgen nicht gothan, Und koinon Tag soll man verpassen.“ (Faust 1.) Schularbeiten: 1. „Von dom Dome schwer und bang tönt die Glocke Grab-gesang.“ 2. Am Lindenbrunnen. (2 Sconon aus Goethos „Hermann uni Dorothea“.) 3 Unsere Muttersprache. 4. Das Wesen der Schicksalstragödie. 5. Der Vorlall der höfischen l’oesio dos Mittelalters. 0. Zriny, oin tragischer Held. 7. Haben sich folgonde Worte bewahrheitet: „Die Froiheit Europas hat sich unter eure Fahnen goliüchtet. Euro Siogo worden ihre Fesseln lösen“ ? (Maturitätsarbeit). Vorträge: 1. Wallensteins Schuld. 2. Burleigh und Leicestor. 3. Stoff und Behandlung der „Ahnfrau“. 4. Die tragische Schuld in Schillers „Braut von Messina “ 5. Die Musik in Deutschland. G. Der homerische Vorgleich. 7. Epilog zu Schillors Glocke (Erklärung). 8. Voss als Idyllendichter. 9. Dor Realismus im modernon Drama. 10. Zusammenhang zwischen boiden Theilen des „Faust“. 11. Dio Aufgaben der Schaubühne nach Schiller. 12. Maria Stuart bei Schiller und in der Geschichte. 13. Goethe als Naturhistoriker. 14. Naturkenntnis und Aberglaubo im Mittelalter. 15. Eino Skizze unseres Jahrhunderts. 10. Dor Einfluss der Griechen auf dio Gesittung und Bildung der Gegenwart, 17. Entspricht das Gretchen im „Faust“ dem deutschen Frauonidoal ? 18. Laokoon im Bildwerk und bei Vergil. 19. Das Glück in Sage und Dichtung. 20. Warum verdammt Rousseau die Cultur als verderblich? Dr. Hugo Wertheim. 2. Zu den slovenischon Aufsätzen im Obergymnasium. "V. Classe. Domačo nalogo: 1. Kaj nas učijoson?2. Ktero naravne moči in prikazni so poosebljeno v narodnih pravljicah ? 3. Vsak je svoje sreče kovač. (Nar. pregovor.) 4. Ktori vnanji razlogi dok azujejo pristnost evangeljskega poročila? (Po Wapplor-ju). 5. Polje- delstvo ju podlaga vsaki omiki. (i. Življonjo našo, bratje, ju sejanje — Pri kterem so poleniti 110 sinemo, — lCor čas po bliskovo hiti in vemo, — Da, kdor jo Ion ob sotvi, malo žanje. (Kr. Svetličič). 7. Hanibal oblega in premaga mesto Sagunt. (l’o Liviju XXI, 6 — 16). 8. Kako so zrcali spomin na celjske grofo v narodni pesmi slovenski ? Šolske nalogo: 1. Kako jo vplival „Macphorsonov Ossian“ na zbiranje narodnega blaga? 2. Boj Horacijev in Kurijaoijev (Po Liviju). 8. Zdravo telo jo najboljšo blago. 4. Bitka pri Termopilah. 5. Levstikova balada „Ubežni kralj“ po vsebini in obliki. 6. Gospodov dan (Oris.) J. Kardinar. VI, Classe. Do m ače naloge: 1. Martin Krpan. 2. Kraljedvorski rokopis. 3. Črtomir. 4. 1’omen zvonov v človeškem življenju. 5. Kdor za resnico mara, ušes jej ne maši; — A kdor seje pa brani, zaveže še oči (Levstik). 6. Oregorij VII. 7. llistijojova smrt. (Herodot, VI. 26—81.) • Šolsko nalogo: 1. Dvoboj Ajantov s Hektorjem. (Ilijade VII. sp.) 2. Kati-lina nagovarja svoje tovarišo. (Sali., b. C., c. XXI) 3. Kaj je doživel Martinck Spak? (Jurčič: „Dosoti brat'). 4. O sonetu. 5. K tor c napačne nazore o pesništvu šiba Prešeren v Novi pisariji? 6. Enejido prvi spev. (Vsebina). 7. Kaj in kako naj čitamo? Dr. Fr. Janežič. VII. Classe. Domače nalogo: 1. Pietate adversus deum sublata fidos etiam ot sociotas genoris humani ot justitia tollitur, (Cie. do nat. deor. 1. I. c. 2.). 2. Zakaj jo propadala Sodnikova hiša? (Stritar: „Sodnikovi“). 8. Oljka simbol miru. (Gregorčič: „Oljki“) 4. 'An vso je svet dovolj velik, — In srečni vsi bi bili, — Ko kruh dolil bi z bratom brat — S prav srčnimi čutili. (Gregorčič). 5. Kaj volja glodo reka : „Vox populi vox Dei“? 6. Nevihta (Gregorčič „Novihti“) 7. O čem pojo Gregorčič v I. zvozku svojih poezij ? Šolsko naloge: 1. V bosodi 110 prenagli se nikdar, — Ker izročena ni več mrtva stvar. (Finžgar). 2. Ludovik XIV. !i. Mozolov Blaž (Jurčič: „Rokovnjači). 4. Ne kar se zgrudi — To 110 mini! Iz smrti življenj« — Novo kali! (Funtek). 5. Odiseje VII. spev. 6. Odprto navadno uho in oko, — A usta zaprta mi nosi; — Co treba, odpri pa še usta srčno, — Nikjer dovolitve no prosi (Gregorčič). 7. Kako jo gorela Troja? (Enejide II. spev). Vajo v govoru: 1. Celjski groljo. 2. Dantejev „Pekel“. 3. Dramatika v Slovencih. 4. Upor slovenskih kmetov. 5. Slovensko potjo do časov Prim. Trubarja. 6. Morje in njega poinon za človeštvo. 7. Dantejevo „Vico“. 8. Znaki šaljivosti v Levstikovi povesti „Martin Krpan“. !). Ivan baron Ungnad in njegove zasluge za slov. književnost. 10. Francozi na Kranjskem. 11. Delovanje sv. Cirila in Metodija na Moravskem- 12. Erjavec in njegovo slovstveno delovanje. Dr. Fp. Janežič. •VIII. Classe. Domače naloge: 1. Gorje ti, srečni, v sreči trepetaj ! — Kedor ima, 011 more izgubiti, — Kako se moreš sreče vosoliti ? (Stritar.) 2. Zakaj si prisoja Sokrat mesto kazni najvišje odlikovanje? (Po Platonu.) 3. Krištof Lambergar in Janez Ostrovrhar. (Paralela ) 4. S ktorimi čutili najboljo spoznavamo vnanji svot? 6. Pojasnite razmerje med Mecenom in Horacijem in razložite Horacijevo odo T. 1. ozirajoč se na to razmerje! 6. Osnova in vodilno Misli pesni Koseskega „Slovenija cesarju Ferdinandu I,“ 7. Gledališče v starem voku in Bodaj. Šolsko naloge: Ali ima pater Marko Pohlin kaj zaslug za razvoj slovenskega slovstvaV ‘2. Kako vpliva pesen na človeka V 3. Kar počasi raso, trajo dolgo. (Jurčič.) Pojasnite s primeri iz povestnioo! 4. Nemo patriam, quia magna est, amat, sed quia sua. 5. Slomškovo zasluge za prosvoto prostega slovenskega naroda. <>. Živeti vrli mož no smo za so; Iz bratov srečo njemu sreča klije. (Gregorčič ) 7. Začotek umetnega slovenskega pesništva in njega razvitek do Prešernove smrti. (Naloga za zrelostni izpit.) Vaje v govoru: Ni praznik, predragi mi, naše življenje, ■—■ Življenje naj bode ti delaven dan. 2. O grški naobraženosti. 8. Josip Jurčič in njegovi spisi. 4. Junaki v slovenski narodni pesni. 5. Janežičeve zasluge za slovensko slovstvo. G. Crkarska pravda. 7. Nabiranje narodnega blaga v Slovencih. 8. Pot v Solčavo. 9. Nekaj o pri-rodoznanstvu starega veka.' M. Suhae. e) Maturitätsprüfung1. Zur heurigen Reifeprüfung meldeten sich ulle (20) öffentlichen Schüler der 8. Classe. Überdies wurde mit Erlass des h. k. k. L.-Sch.-Rathes vom 6. April 1. J,, Z. 2420 ein Externist zur Maturitätsprüfung zugelassen. Die schriftlichen Prüfungen hatten gemäß dem Erlasse des h. k. k. L.-Sch.-Rathes vom 7. Mai d. .f., Z. 2798 am 31. Mai zu beginnen. Denselben lagen folgende Themen zugrunde: a) Deutsch-Latein: Die Vernichtung der Vandalen durch Helisar. (Nach Ranke, Weltgeschichte, IV., 2., S. 48 ft'.) b) La tein-Deutsch: Cicero, pro Milone, § 27—150. c) Griechisch: Herodot, IV., o. 97, 98. d) Deutsch: Haben sich folgende Worte bewahrheitet: »Die Freiheit Europas hat sich unter eure Fahnen geliüchtet. Eure Siege werden ihre Fesseln lösen!“ (Österreichischer Heeresbefehl am 6. April 1809). e) Slovenisch: Začetek umetnega slovenskega pesništva in njega razvitek do Prešernove smrti. (Für Slovenen; 10 Abiturienten). Übersetzung aus Larnpels Leseb. f. d I. Classe: Die Boten des Todes. (Für Deutsche; 1 Abiturient). f) Mathematik: 1. Folgende Gleichung ist nach x aufzulösen: 9 x -f- 4. 3 2x—2 _ 5 _ 3 2x— l _ <) x - '/a -\- 27 2. Von einem Dreiecke sind bekannt der Über- schuss der Summe aus den Seiten a und b über die Seite c, nämlich d = 3'1356 cm, die zur Seite a gehörige Höhe h, = 3'9 cm und der der Seite b gegenüberliegende Winkel ß = 61°40\ Das Dreieck ist aufzulösen und für d = 3 cm, h, = 4 cm, (3 = 60° zu construieren. i5. Ein auf der Spitze stehender gerader Kegel, dessen Grundradius r = 5 cm und dessen Höhe h-=8 cm ist, sei bis zur Höhe h'=6 cm mit Wasser gefüllt. Wenn eine Kugel vom Radius p = 15 cm hineingeworfen wird und ganz untersinkt, wie hoch ist dann das Niveau des Wassers? Das liesulfat der mündlichen Prüfung wird im nächstjährigen Programm veröffentlicht werden. yr - c a? nd t-4 CJ £ -u bß O) r £ co l>» Ci 00 rC CÖ •■“P O 0Q Pro- pädeutik i i i 1 Physik i i Krist, Anfangsgründe d. Naturlehre f. d. unter. Classen, 19. Aufl. mit Ausschluss der früheren. a 0> £ Natur- geschichte Pokorny, Naturgeschichte des Thierreiches, 23., 24. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Pokorny, Naturgesch. des Pflanzenreiches, 20., 19., 17., 16. Aufl. Pokorny, Naturgesch. des Thierreiches, 23. Aufl. Pokorny,Pflan-zenreich, wieinl. ® •" ns ti -a 3 ^»3 ? . H ’Z — S. w es -1 ° ? £ T £ a Ä r 2 i Mathematik Močaik, Arithmetik f. TJ.-G., jl. Abth.,33. u. 34. Aufl. mit Ausschl. ! der früheren. Hočevar, Lehr-und Übungsbuch der Geometrie f. ; U.-G., 4. Aufl. mit Ausschluss der früheren. 31o6nik. Arithmetik wie in 1. Hočevar, wie in I. Močnik. Lehrb.| d. Arithmetik f. U.-G-, 2. Abth.. 25. Aufl. mit Ausschl. d. früheren. Hočevar Lehr-und Übungsbuch der Geometrie, wie in I. Močnik. Arithmetik wie in III. Hočevar, wie in I. a> o> +* — Ä .c o ftS g-s ui Richter. Lehrb. d. Geogr., 2. Aufl. Kozenn, Atlas in 59 Karten, 34.-37. Aufl. neb. den früheren. Richter, Geographie, 2. Aufl. Kozenn,A.w.i I. Mayer F. M., Lehrb. d. Gesch. f. d. unteren CI., 1. Theil, 2.,3 Aufl. mit Ausschluss der ersten. Rhode.* Hist. Schulatlas, 9. Aufl. Snpan, Geographie, S. Aufl. Kozenn. wie in 1. Rhode, wie in II. Mayer. Gesch. f. die unteren Cl., 2. Thl., 1., 2. Aufl. Snpan,8.Aufl Kozenn wie in I. Rhode,wie inll-3Iayer, Lehrb. d. Gesch., 3. Thl. 1., 2. -A ufl. 31 ay er, Geographie der österr.-ungr. Monarchie, 3. Aufl. mit Ausschluss der früh. Hirsch. Heimatkunde von Steiermark. Slovenisch WilloniitzerF., Janežič-8ket, Deutsche | Slov. slovnica, Gramm.,6.,7.Aufl. 7. A. mit Ausschl. mit Ausschluss der früheren.^ der früheren. Sket, Slov. či-Lampel, Lese- tanka za I. raz-buch f. d. I. CI. red, 2. Aufl. mit 1.—7. Aufl. Ausschluss der ersten. Janežič-Sket, Slov. slovnica, wie in I. Sket. Slov. čitanka za 2. razred. Slovnica, 7. Aufl. Sket, Slov. čitanka za 3. razred. Slovnica. 7. Aufl. Sket, Slov. čitanka za 4. razred. »fl o tt. fl o Ö Willomitzer, Deutsche Gram., 6. Aufl. Lampel, Leseb. f. d. 2. Cl., 1—4. Aufl. Grammatik 6. • Aufl. Lampel. Leseb. f. d. 3. Cl.. 1.—3. Aufl. 1 Grammatik. 6., 4., 5. Aufl. Lampel. Lesebuch f. d. 4. Cl., 3., 4. 5 Aufl. mit Ausschluss der früheren. Griechisch i i Cnrtius-Har-tel. Griechische Schulgrammat., 19., 22. Aufl. Schenk], Griech. Elementarbuch, 15., 16. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Grammatik und Elementarbuch wie in III. Latein Schnitz, Kleine lat. Sprachlehre, 22. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Rožek, Latein. Lesebuch nebst Wörterverzeichnis, l.Thl., S. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Schnitz. 22. A. Rožek, Lat. Lesebuch. 2.Thl.. 6. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Schnitz, 21. A. Weidner. Corn. Nepos, 4. Aufl.** mit Ausschluss j der früheren. 1 Steiner, Übungsbuch für die 3. Classe. Schnitz, wie in hl Prammer, Caesar de b. G., 4. Afl. Sedlmayer. Ovid, 5.,4. Aufl.** Steiner-Scheindler, Übgsb. f. d. 4. Cl Relisions- lenre Fischer Franz, Kath. Religionslehre, 19.— 23. Aufl. Fischer Franz, Kath. Liturgik f. Gymnasien,7.-12. Aufl. Fischer Franz, Gesch. d. göttl. Offenbarung des alten Bundes, 3.--7. Aufl. Fischer Franz, Gesch. d. göttl. Offenbarung des neuen Bundes, 4.-8. Aufl. Classe s m. o P u J 5 ~ — o « I s 0 U) ^ c« r 73 n 6 .. £ -* : ■■■o'S S < . ^ o M • CI r js «^ >- n 05 o • i- ^ © *; m c ^ 3 0 •- '•j *» . 3 jf « »O •<«{ M d ®k rf2 ^ *‘9 £ HH k.M®6 w . '. — a ’■" r r ^ w s .S a .5 Z 6 *' Ü -S - M) .©Tsg-4 ? B3 5I cj-ü w s 01 CA) «o «- © a, c «Si Ih £.3 3 a-“«« *6 o — cj "w 'c »*■ 3 bo— «s ?ÄSÜ C « «8 Ž »lij! 's-g ■« o s N S t» JV &"§ a Ji bo X '$ « '£ 5 M *11«*« O - s 2 ^ S^Pa — '2 « B "- g .2 »a^aS^ s'1 t-' a .2 HJH •. O .® . j- ; . er. N te ^ j: (JI «c C . - 3 a^iVr-«^ ec J* » V 4) 0> n, JS ? 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Dieser Unterricht zerfiel in 2 Abtheilungon zu je 2 Stunden. — Kenntnis dos Notensystoms, Aufbau der Tonleiter, eingehende Übungen im Treffen der Intervalle, Kenntnis und Übung der Dur- und Moll-Tonarten, Anwendung dos Gesanges in passenden ein-, zwei- und dreistimmigen Liedern und vornehmlich in vierstimmigen Münnerohüron kirchlichen und weltlichen Inhaltes bildeten den Lehrstoff. Remuneration: 141 II. b) Slovenische Sprache für Schüler deutscher Nationalität. Für diesen Unterricht bostanden drei Abtheilungen zu jo 2 Stunden. Durchgenommen wurde die regelmäßige Formenlehre, das Wichtigste aus der Casus- und Wortbildungslehre, eingoübt an beiderseitigen Übersetzungen nach dem Lohrbuoho von Sket; in der 3. Abtheilung wurden Losestücke aus Slovenska čitanka IV. gelesen und auf Grund derselben Sprechübungen vorgonommon. (Yorgl. Y., b, 1). c) Steiermärkische Geschichte. Der Unterricht in diesem Gegenstände begann am 18. Jftnnor und wurde in zwei wöchentlichen Stunden nach dem Lohrbuche von Ilirsoh-Zafita vom Professor Dr. Hugo Wertheim orthoilt. An dem Unterrichte botheiligton sich 18 Schüler der IV. Classe. Von diesen unterzogen sich 10 der am 28. Juni abgehaltenen Prüfung. Die Prüfungscommission bestand aus dem Diroctor, dem Fachlehrer und den Professoren A. Fietz und 0. Eiehler. — Dio vom hoelilöblicheu Landesausschusse gespendeten Preismedaillen wurden den Schülern Mastnak Martin und Schmidt Georg zuerkannt; dio Mitbewerber Kodormann Karl, Košenina Franz, Troboj Bruno uud Sartory Adolf erhielten Buchpreise, dio von der Diroction, dem Examinator und dem Classonvorstando gewidmet worden waren. Don Schülern Beznik Johann, Grien dl Adolf, Lajnšic Felix und P a u 1 i 6 Max sprach der Diroctor die belobende Anerkennung aus. Remuneration: 100 II., angowiosen mit Erlass des hochlöblichen stoiorm. Landes-Ausschusses vom 14. Juni 1897, Z. 20321. d) Stenographie. Dieser Unterricht wurde in 2 Lehrcurson in 2 wöchentlichen Stunden ertheilt. — Im niederen Curse wurde die Lehre von der Wortbildung und AVortkürzung, im höheren dio Lehre von der Satzkürzung durchgenommen und durch zahlreiche Lose-und Sehreibübungen eingoübt. Remuneration 200 fl. e) T urne n. Das Turnen wurde in 4 Abtheilungen in jo zwei wöchentlichen Stunden ertheilt. Hiebei wurde auf den neuen Lohrplan (vergl. Y., a 4, b !)) thunlichst Rücksicht genommen. Remuneration für 10 Stunden (2 im Vorboreitungscurso): 360 11. i) Zeichnen, Der Zeichenunterricht wurde in 3 Lohrstufen mit Rücksichtnahme auf den mit hoher Ministoriul Verordnung vom 17. Juni 1801, Z. 911)3 vorgoschriobenen Lehrplan ertheilt. Die Schüler wurden in 3 Abtheilungen durch je 2 Stunden wöchentlich unterrichtet. (Yergl. Y., b, 3). Remuneration für 8 Stunden (2 im Vorboreitungscurso): 100 II. l)io Anweisung der Romunorationon l'iir die Erthoilung de» Unterrichtes in den unter u, d, o genannten Freifüchorn erfolgte mit Erlass dos h. k. k. Landesschulrathos vom 12. Octobor 1898, Z. 6938, für den Zeichenunterricht aber durch die Erlässe vom 22. Octobor 1896, Z. 7301 (Yorb.-Curs), bzw. 18. November 1896, Z. 8856. (Exil. 411,444). IV. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. in der Conferenz vom II. Jänner 1897 hat der Lehrkörper im Sinne der hohen Min.-Verordnung vom 15. Septombor 1890, Z. 19.097 darüber eine Berathuug gopllogen, durch welche Maßnahmen seitens der Anstalt das körperliche Wohl der Jugend gefördert worden könnte. Auf Grund dor hiebei gefassten Beschlüsse, die vom hohen k. k. Landesschulrathe mit Erlass vom 18. Februar 1897, Z. 666 mit Bofriodigung zur Kenntnis» gonommon worden sind, wurden die Veranstaltungen des Vorjahres auch houor boibehalten. Als Neuerung ist dor Umstand zu verzeichnen, dass sich eine größere Zahl von Schülern dem Radfahren zugewendot hat, und dass die Herren Classonvorständo vom Berichterstatter ersucht worden sind, die Schüler über die wichtigsten Gosundheitsregoln nach der Zusammenstellung von P. IS. Sepp (7. Aull, 1896) zu unterweisen. Folgende Tabelle macht die Betheiligung der Schüler an den verschiedenen Übungen ersichtlich. Es botlieiligten sich I. a L.b 11. lil a 11 Ib. IV. V. VI. VII. VIII Summe an den Jugendspiolen .... 15 19 30 26 14 19 __ 16 z 1 10 10 166 am Schlittschuhlaufen . . 14 8 12 15 15 16 11 9 14 10 124 Gebadet haben 28 28 32 31 29 44 24 20 31 19 276 Schwimmer waren 12 15 25 27 25 38 24 20 27 19 232 Radfahrer waren — 1 — 3 5 7 6 7 9 4 42 Die Diroetion fühlt sich angenehm verpflichtet, dem löblichen Gemoindorathe der Stadt Cilli für die unentgeltliche Überlassung dos zweiten Spielplatzes, dem löblichen Eislaufvereine für die den Schülern gewährten Begünstigungen, den Herron Leitern der Jugendspielo — namentlich dem Herrn Professor Potočnik — auch an dieser Stolle verbindlich zu danken. Ebenso dankt sie dem Herrn Bahnmeister F. Dirnberger für die Instandhaltung der Badohütte. V. Hochortige Erlässe. a) Kundgemacht durch das Verordnungsblatt. 1, Min.-Verordnung vom 11. Juni 1896, Z, 13582, betreffend den Gebrauch einer einheitlichen Melodie der Volkshymne beim Schulunterrichte. Ü. Mim-Erlass vom 30. December 1896, Z. 26362, betreffend die Lehrerbibliotheken an Mittelschulen. 3. Min.-Erlass vom 6. Jänner 1897, Z. 25728 ex 1896: In Ergänzung der Min.-Verordnung vom 10. October 1885, Z. 22906 wird für Abiturienten, welche die im Sommertermine bereits begonnene Maturitätsprüfung zu Ende zu führen thatsächlich verhindert waren, im folgenden 1 lerbsttermine aber zur Fortsetzung der Prüfung zugelassen wurden, bei dieser Prüfung jedoch wegen der nicht genügenden Note aus einem einzelnen Gegenstände auf ein Jahr reprobiert werden mussten, gestattet, dass die im Punkt 4 der bezogenen Ministerial-Verordnung ausgesprochenen Begünstigungen auch auf die Candidaten der bozeichneten Art bei Wiederholung der Maturitätsprüfung im nächsten Sommertermine ausgedehnt werden. 4. Min.-Verordnung vom 12. Februar 1897, Z. 17261 ex 1896, mit welcher der Lehrplan und die Instruction für den Unterricht im Turnen an den Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen erlassen wird. 5. Aus dem Min.-Erlasse vom 28. März 1K97, Z. 6658: Die im Studienjahre 1897/8 in den ersten Jahrgang des k. u. k. Militär-Thier-arznei-Institutes in Wien neu eintretenden Studierenden haben sich über die erfolgreiche Ablegung der 7. Classe einer Staatsmittelschule auszuweisen; mit dem Studienjahre 1898/9 kann die Aufnahme von Studierenden in den ersten Jahrgang dieses Institutes nur auf Grund des Reifezeugnisses eines Gymnasiums oder einer Realschule erfolgen. b) Intimationen und Verfügungen des h. k. k. Landes- schulrathes. 1. Erlass vom 22. Juli 1896, Z. 5527: Der hohe Min.-Erlass vom 3. Juli 1896, Z. 6546, laut dessen mit Beginn des Schuljahres 1896/7 die Zahl der deutsch-slovenischen Curse am Staats-Obergymnasium in Cilli von 2 auf 3 zu erhöhen ist, wird mitgetheilt. 2. Erlass vom 29. October 1896, Z. 8262: Der Lehrplan für die deutsch-slovenischen Sprachcurse pro 1896/7 wird mit der Anordnung genehmigt, dass in jedem der 3 Curse dem Unterrichte wöchentlich zwei Stunden zu widmen sind. 3. Erlass vom 3. September 1896, Z. 6343: Auf Grund der hohen Ministerial-Bewilligung vom 28. Juli 1896, Z. 16081 kann der unobligate Zeichenunterricht am Staats-Oborgymnasium in Cilli vom Schuljahre 1896/7 an in 3 aufsteigenden Cursen mit je 2 Wochenstunden — einen angemessenen Besuch vorausgesetzt — ertheilt werden. Der erste Curs soll Schüler der I. und II., der zweite Schüler der III. und IV. Classe, der dritte Obergymnasiasten aufnehmen. 4. Erlass vom 19. December 1896, Z. 9908: Zufolge der hohen Ministerial-Verordnung vom 10. December 1896, Z. 30459 hat der Unterricht nach den Weihnachtsferien 1896/7 ausnahmsweise am 4. Jänner zu beginnen. 5. Erlass vom 9. Jänner 1897, Z. 76: Gemäß dem hohen Ministerial-Erlasse vom 22. December 1896, Z. 27840 sind bei den Prüfungen zur Aufnahme in die erste Classe im Rechnen auch Textaufgaben zu berücksichtigen. 6. Erlass vom 7. Februar 1897, Z. 426: Der Entwurf für die Anlage gedruckter Kataloge der Lehrerbibliotheken an Mittelschulen wird mit dem Aufträge übermittelt, den Katalog der Lehrerbibliothek entsprechend anzulegen und seinerzeit zu veröffentlichen. 7. Erlass vom 17. Februar 1897, Z.'780, betreffend die Führung und die Vorlage der Hauptinventarien. 8. Erlass vom 4. Februar 1897, Z. 9892”'1: Der Jahresbauptbericht, betreffend den wissenschaftlichen und sittlichen Zustand der Anstalt im Schuljahre 1895/6, wird mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und der Direction, sowie dem Lehrkörper für das pflichteifrige, einträchtige und von guten Erfolgen begleitete Zusammenwirken die Anerkennung ausgesprochen. 9. Erlass vom 6. April 1897, Z. 2456: Solange das Turnen Froi-gegenstand bleibt, ist die annähernde Erreichung des durch den neuen Lehrplan vorgezeichneten Zieles anzustreben. (Vrgl. a, 4.) 10. Erlass vom 20. April 1897, Z. 2579: Der vorgeschriebene Lehrstoff ist zu erschöpfen. c) Zuschrift des hochw. Fb. Lavanter Consistoriums vom 22. Juli 1896, Z. .1958: Der Religionsbericht pro 1895/6 wird zur sehr befriedigenden Kenntnis genommen. VI. Unterstützungen. a) Stipendien. (Nach (lein Stande vom 30. Juni 1897.) Fort- lau- fende Zahl Name des Stipendiums Zahl li e t einzeln i' a g zusam mon Zahl der Stipon-disten H. kr. 11. kr. 1. Billoi Otto Freiherr von 1 100 100 1 2. Erlach Th 1 108 108 — 1 Frass F 1 1 42 42 — 1 4. Gruber F 1 200 200 — 1 5. Ilozhevar 1 40 40 — 1 fi. Jellouscheg-Fichtenau 1 47/ 477 — 1 7. Julianis J. li 1 100 100 — 1 8. Kaiser Franz Josef-Stiftung .. 1 100 1(10 — 1 0. Kollin von Sternstein CI 1 150 150 _ 1 10. Koren L. M 2 100 _ 200 — 11. Kossovinz M 2 100 200 — 12. Krollius M 2 200 40(1 — 2 13. Kuss V 1 48 80 48 HO 1 14. Marzina M 1 250 j — 250 — 1 15. Mofrin K 1 100 100 — 1 lfi. Mucliavetz J 1 100 — 100 — 1 17. Ploclil 0 1 150 — 150 — 1 18. Popowitscli J. S 5 100 — 500 — 19. v. Soliellenburg J 1 49 , 94 49 94 1 20. Schjfferl A 1 100 - 1110 — 1 21. Schinkuscbek 15 1 120 — 120 — 22. Schlacker J 1 100 — 100 — 23. Woiss J. G 1 220 72 220 72 24. Winter Z 1 100 | — 100 - 1 Zusammen 31 — — 3902 40 31 b) Gymnasial-Unterstützungsverein. Der Ausschuss besteht aus folgenden Herren: Director Končnik, Vorstand, Prof. K. Duffek, Prof. A. Pietz, Sehulrath J. Krušie, Prot. M. Kurz, Prof. J. Ploner, Advocat Dr. Stepischnegg. Ersatzmänner sind die Herren Landesgerichtsrath Jos. Iieitter, Oberst B. von Vahlkampf, öemeinderath F. Wilcher. Das Yereinsvermögen umfasst laut des in der Hauptversammlung vom 30. Juli 1. J. vorgetragenen Rechenschaftsberichtes ein Sparcassecapital (die Zinsen bis 1. Juli I8!)7 gerechnet)........... 2754 H. 30 kr. und 3 Staatslose*) im Werte von................... 478 „ «30 „ zusammen.... 3232 11. 80 kr. *) Nach dein Cours vom 29. Juni 1897. Am Schlüsse des Yereinsjahres 1896 waren in Barem vorhanden 17 fl. 76 kr. Die Einnahme des Jahres 1897 betrug 411 H. 35 kr. Diese Summe von 429 H. 11 kr. wurde in folgender Weise verwendet: Für Schulbücher.............................................. 50 fl. 94 kr. „ Beschuhung............................................... 155 „ 50 „ „ Bekleidung............................................... 110 „ 13 „ „ Unterstützung in Barem.................................... 28 „ — „ „ diverse Ausgaben........................................... — „ 84 „ Dem Yereinsdiener.............................................. 10 „ — „ zusammen 355 fl. 41 kr. In die Sparcasse wurden gelegt 60 H. Der Cassarest beträgt 13 fl. 70 kr. Auch heuer hatten viele Schüler nicht nur bei Privaten und bei dem Vereine „Dijaška kuhinja“, sondern auch im ehrwürdigen Kapuziner-Convente und im Missionshause zu St. Josef freie Kosttago. Der Yerein „Dijaška kuhinja“ verabfolgte vom 5. October 1896 bis 14. Juli 1.897 an 44 Schüler im ganzen 3772 Mittagsportionen. Nicht gering ist die Zahl jener Studierenden, welche von einzelnen der hiesigen Herren Ärzte unentgeltlich behandelt worden sind. Verzeichnis Herr Achleitner, Bäckermeister., fl. 1,- „ Adler, Buchhändler ............ „ 5.- „ E. Graf Attems, k. k.Kiloimerer „ 20,- „ H. Graf Attems, k. k. Bezirkshauptmann eto............... 2,- LüblicherBezirks-Ausschuss Cilli . „ 30. „ „ Drachonburg „ 10.- n „ Oberburg .. „ 15.- „ „ Tüffer „ 9.S HorrBobisut, Volksschuldirector . „ 1,- „ Dr. Bouvier, k. k. Staatsan- walt-Substitut ............... „ 1.- „ Detißek, k. k. Notar ....... „ 3 - „ Doxat, k. k. Gerichtshof-Adj. „ 1,- „ Duffek, k. k. Professor ].- „ Eder, Apotheker................. „ 5. „ Ehrlich, Forstwart................ 1. „ Dr Eminger, k. k. Landesgerichtsrath ..................... „ 1,- Frau Fehleisen, Fabrikantenswitwe „ 1,- Herr Fietz, k. k. Professor „ 1,- „ Finschger, k. k. Notar „ -J,- „ Gorjup, Gymn.-Turnlehrer .. „ 2.- der Geldspenden. - 1 Herr Haasz von Grünenwaldt, k.u.k. Major....................... fl. 2. „ Herzmann Franz, Loderfabrikant................................ 1. „ Dr. Hrašovec, Advocat „ 2. „ Hussl, k. k. Oberpostverwalter „ 1. „ Jaky, Amtsleiter d. Sparcasse „ 1. „ Janesch, Kaufmann.............. „ 1. „ Dr. .lanczic, k. k. Professor. „ 2. „ Janič, Hausbesitzer............ „ 2. „ Jelleck, Fabriksdirector .... „ 2ü.-„ Jeller, k. k. Gend.-Rittmeister „ 2.- Fräulein Jurmann, Private „ 80 Herr Kardinar, suppl. Keligions- lehrer...................... „ 1 Frau Karl, Privafo................. „ 1 Herr Karlin, k. u. k. Major „ 2 „ Killiches, 1c. u. k. General... „ 2 „ Končnik, k. k. Schulrath ... „ 2 „ Kossär, Hausbesitzer........... „ 1 „ Krick, Kaufmann................ „ 2 „ Krušit?, k. k. Schulrath 2 „ Kuhn, k. u. k. Hauptmann.. „ 1 Herr Kurz, k. k. Professor fl. l.— Herr Dr. von Schalter fl. 5.— Kurzmann, Oberlehrer 2.— Schmidi, Kaufmann 1.20 I\ P Lazaristen zu St. Josof .... ,, 1,— n Dr. Sohöbinger, Supplent.... Herr Ließkounig, k. k. Professor . V 1.— Sarnitz, Buchbinder... 1.— »• Marekhl, k. k. Gorichtsliof- V Dr. Sernec, Landeshauptmann- Adjunct 1. Stellvertreter ,r).— »« Mareek, Apotheker W 1,— V Skolaut, Hausbesitzer f ... 1,— Micholitseh, Kaufmann V 1.— n v. Sokoli, k. k. Bezirksrichtor 1,— So. Hoclrwürdcn Herr Dr. Mlakar, Löbl . Spareasse d. Stadt Oilli ... 50. >1 3.— Morr Dr. Stöpischnogg, Advoeat.. 1 — So. 'iirstb. Gnaden Dr. Michael Stigor, IJürgormoistor 2,— Napotnik ri 20,— V Tisch, Fachl. a. d. Biirgersch. 1,— So. . lochwürden Herr F. Ogradi, V Traun, Kaufmann 2.— inf. Abt »* 5.— »» Tronz, k. k. Landesgerichts- Frau Oreschek, k. k. Professors rath 2, Witwo »» 2.— T) Ullopitsch, Edler von, k. k. Herr Perko k. k. Rathsecrotär . . 1.— Kreisgerichts-PrBsident . .. 2.— V Petriček, Zuckerbäcker „ 1.— n Vahlkampf, R. v., k. u. k. Oberst »i 1,— n Pitschl, Gastwirt V 2,— n Dr. Wagner, k. k. Kathsocretär n 1,— Piwon, Oberingoniour 1) 1.— •n Wajda, k. k. Bezirkssecretär „ 1,— Ploner, k. k. Professor »» 1,— n Wambrochtsammer, Hausbo- Löbl. Posojilnica in Dol r> 5,— sitzor V 1.— Herr Potočnik k. k. Professor,... ,, 1,— „ Weiner, Hausbesitzer n 2.— n L)r. Poyger, k. k. Stattli.-Con- V Weiß, Hausbesitzer n 1.— cipist n 2.— r> Dr. Wertheim, k. k. Prof... )T 1,— V Preclitl, k. k Professor .... „ 1.— „ Wilcher, Privatier TI 1,— Dr. Promsak, prakt. Arzt . . v 1,— Wogg, Kaufmann V V Praschniker, Bahninspcotor . V 1.— n Wohlmuth r> 1.— V Pungorscbeg, Buchbinder.. . n „ Wurmser, Edler von, k k. Kniu Radakovits, Kaufm.-Witwo. » 2,— Lamlosgerichtsrath 7t 1. Herr llakusch, Viccbürgerrneister. V 2. - Frau Zanggor, Kaufmannswitwo .. V 2 V Hasch, Buchhändler V 5. Herr Zliubcr, Kdl. v., k. k. Landes- V Rattek, k. k. Oberlandesge- gorichtsrath V 1. — richtsrath n 2 — Se. Hochwiirdon Herr Zidanšek, n Rauschl, Oberlehrer n 1,— Professor der Theologie.,. :i. 1.20 2,— Frai V Reittor, k. k. Landesgoriehts-rath .... » Die Direction sagt allen Gönnern der Anstalt und allen Wohlthätern der Gymnasial - Jugend, mögen sie in dem Berichte namentlich angeführt sein oder nicht, öffentlich den wärmsten Dank. Die unterstützungsbedürftigen Schüler seien dem Wohlwollen edler Jugendfreunde auch fernerhin angelegentlichst empfohlen. VII. Chronik. l)as Schuljahr 1890/7 wurde am 18. Soptombor mit oinom feiorlichen Gottos-diensto eröffnet. Der regelmäßige Unterricht begann am 19. September. Dio Allerhöchsten Namenstage Seiner Majestät des Kaisers und Ihror Majestät dor Kaiserin wurden durch Festgottesdionsto gefeiert, donen dor Lohrkörper und dio Schüler beiwohnten. Beido Tage waron schulfrei. Am 11. December wurde für den boi seinen Eltern in Razbor gestorbenon braven Schüler Val Zepic die hl. Seelenmesse gelesen. Has erste Semester wurde am 18. Februar geschlossen, das zweite am 17. Februar begonnen. Vom 8. bis 11. April wurde die Anstalt vom k. k. Landesschulinspector Herrn Dr. Johann Z i n d 1 e r inspiciort. Den 11. Mai gab der Diroctor frei. Am ‘20. Juni empliongen sechs Schüler dio orsto hl. Communion. Am ‘22. Juni inspicirto dor Faclunspeotor Herr Professor Lukas den Zeichenunterricht. Acht Tage später nahmen dio mündlichen Versetzungsprüfungen ihren Anfang. Vom 2. Juli an begann der Unterricht um 7, bzw. um 3 Uhr. Am ‘28. Juni und mehrmals im Juli wurde der Nachmittagsunterricht auf Grund der der Diroction vom h. k. k. Landessclmlrathe mit Erlass vom ‘2. Juli 1895, '/. 521‘2 erthoilten Ermächtigung aufgelassen. Am 8. Juli wurde das zweite Semester für dio Schüler der achten Classe geschlossen; der Schluss des Schuljahres erfolgte am 15. Juli mit einem feierlichen Dank- gottesdienste und mit der Vertheilung der Zeugnisse. Die religiösen Übungen fanden in der vorgeschriebenen Weise statt. Infolge des dankenswerlon Entgegenkommens seitens der hochwürdigen l’farrgeistlichkcit konnten auch heuer mehrere assistierte Hochämter celebriert werden. VIII. Statistik der Schüler. C Xj S S ZE3 g I.a I.b II. II. b lila 111. b IV. V. VI. VII. VIII. £3 m rÜo 0-3 J. Zahl. Zu Endo 1895/90 .... IG 30 28’ 3Ga| 34' 40 39 31 ‘28 19 21 31 24 + 10 Zu Anfang 1896/97 . . . Während des Schuljahres 29 31 32 451 :)V 32-’ 45 34 20 31 ‘20 :l.'i.3r’_j-29 eingetreten — — — — — — — — 1 — 1 Im ganzen also aufgonommen Darunter: Neu aufgonommen u. zw.: ‘29 Hl 32 45' 37- 322 45 84 27 31 20 334°+29 aufgestiegen 28 22*18** 2 | 52 — 0** 3 k,*#* 4* 3 052 f 8 Repetenten Wieder aufgonomm. u. zw.: — — 1 2 — — 1 1 i 5 aufgestiogen — 5 8 41* 31 30" 37 28 25 20 17 248s Repetenten Während dos Schuljahres 1 4 5 — ; 1 2 ‘2 2 — 16+1 ausgetreten 4 8 6 9 — 6 3 1 5 7 — — 45 | 4 Si'.hülerzahl zu Ende ‘25 23 20 301 — 312 292 44 29 •20 31 20 289' j 25 Darunter: Öffentliche Schiller . . . 25 23 20 30 31 29 44 29 20 31 20 289 + 25 Privatisten — — — 1 2 2 — — — — — 5 2.Geburtsort(Vaterlan 1 1 2 — — — 2 10 + 1 Krain 4 1 — 2 — 42 2' 1 2 1 3 1 1 7:| + 4 Küstenland — — — 1 1 — — — — — — 2 Tirol — — — — 1 1 — 1 — — — 3 Oberüsterroich O1 Niedorösterreich — 1 1 — — 1 1 2 — 1 — 1 8 Böhmen 2 0' 1 — 31 Ungarn — — — — — — — — 1 1 ■- — 1 2 Kroation und Slavonion . . — — — — — 1 : — 1 — 1 1 3 Summe . . ‘25 '28 21) 301 31 2 292 44 29 20 31 '20 2896+ 25 :•(. Muttersprache. Deutsch 8 23 fl 23' IM2 102 10 12 i 18 10 146° -(- 8 Siovonisch 17 — lß 13 — 18 13 28 17 14 12 10 141 -|- 17 Kroatisch und serbisch Böhmisch 1 ~ — —— — — — 1 — 1 1 Summe . 25 23 ‘20 30 — | 31- 29- 44 29 20 31 '20 •289“-r- 25 4. Religionsbekenntnis. Katholisch dos lat. Ritus 25 28 20 1 35 .312 28- 44 2'.) 20 31 20 287'"'+ 25 1 Evangelisch A. C Mosaisch — — — 1 — | — — — — — — — _ 1 — — — — 1 — — — 1 Summe . . 25 23 20 30 31- 2 92 44 •29 •20 81 •20 289:*-J- '25 * Davon 2 mit Erlassung der Aufnahmsprüfung. ** | »» 1 v n 1' r> ** Die Aufnalimsgobüron 1 Schülers wurden sub 8 nicht verrechnet. CL ASSE 5. Lebensalter. L— l.a 1. II. III.a III.b IV. V. VI. VII. VIII. e s ■ r . 10 Jahre 2 -- — I- 2 11 „ 6 4 2 — 6 - - 6 IS 4 14 4 41 22 •- M 13 !S 3 7 l(i 6 6’ — — — — 381 r 3 H 0 1 11 7 7' 7' 12 — — — 45“- f 15 „ 3 1 — (i 8' 4 5 7 — — — 311 - La 16 — — 1 3 <•> 10 •) 2 — — 22 17 1 — 1 — 4 5 <; 8 2 3 — 29 4- 1 US „ — — — 1 3 1 9 9 4 12 4 46 1!» — — — — 1 — »> 7 6 4 20 20 — — — — — — ■> 1 3 <; 3 15 21 — — — — — — 3 7 1 1» >1 — — — — o — 1 3 23 — 1 1 24 — — — — — — 1 1 Summe . . 25 23 2li 36' 31» 29“ 14 29 20 31 20 289®+. 5 (!. Nach dein Wohn- orte der Eltern. Ortsangehürigc .... 7 11 11 13 12 12 14 5 l 13 7 99 - - 7 Auswärtige 18 12 15 231 11)« 17“ 30 24 19 18 13 190r’- |- 1 8 Summe . . 25 23 2(5 301 312 29“ 44 29 20 31 20 289) Nachtrag zum Schuljahre 1895/M. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt .... — 2 3 12 3 7 5 2 2 — 36 Entsprochen haben . . . — 1 1 12 »> 4 1 2 2 — 28 Nicht entsprochen oder nicht erschienen sind .... — 1 2 — 1 3 1 — — — 8 Nachtragsprüfungen waren bewilligt 1 1 1 ■ 3 Entsprochen haben . . . — — 1 1 Nicht erschienen sind . . — — — — 1 — 1 — — — 2 Darnach ist das Endergeb- nis für 1805/00: I. Fortgangsclasse mit Yorzug 1 1 2 9 3 3 5 4 1 4 35 - - 1 T. Fortgangseiasse . . . 13 20 191 59” 35 32 22 24 18 17 24(i4- -13 11. „ ... 2 4 5 -- 7 4 3 — — — 23- - 2 111. ... — 2 2 2 — (i Ungeprüft blieben .... — — — — 1 — — — 2 Summe . . 16 30 281 7 0:l 40 39 31 28 19 21 y 12■* -(— l ti C Xj 3 S3 nm £== <=> La I.b II. III.a 111.Il IV. V. VI. 1 VII. I VIII. m s s. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: im I. Semester . . . 18 20 21' 2)a 14 14 21 10 8 16 10 1 794 im II. „ ... 10 11 211 16“ 14" 18 19 14 17 4 1586 Zur Hälfte waren befreit: im I. Semester . . . — — — 1 8 1 5 im 11 — i 1 8 1 | 7 Ganz befreit waren: im I. Semester . . . 8 9 !) 23 28 14 23 17 18 15 9 168 im II. „ ... 17 16 10 18 18 14 25 13 10 14 15 176 Das Schulgeld betrug im ganzen: im I. Semester . . H. 180 300 830 307*5 210 282'5 315 240 120 240 157-5 2692-5 >'» H. „ . . „ !>0 157*5 172-5 330 270 262-5 277-5 285 210 255 07*5 2377-5 Zusammen . fl. 2(0 457-5 502-5 (597*5 480 495 592-5 525 330 495 225 5070 Die Atifnahmstaxen bo- trugen H. — 52*5 54-C 8*4 lü-5 6-3* 10-5 8-4 4-2* 6-3 ()•:: 168 Die Le h rmittelbeiträge betrugen H. Die Taxon für Zeugnis- — 31 82 4(> 8'J 35* 45 34 27* 31 20 340 duplicato betrugen H. — — • — — — 2 — — Summe fl. — 83*5 80*0 51*4 49-5 41-3 55'5 44-4 31*2 37-3 20*3 510 9. Besuch des Unterrichts in den relat. oblig. und niclitobliga-ten (J egenständen. Zweite Landessprache: I. Curs — 4 1 12 1 9 — — — — 25 II. Curs — 4 7 1 5 __ 20 111. Curs — 1 5 1 7 Freihandzeichnen: I. Curs 25 4 5 8 — — — — — — 17 + 25 II. Curs — — 2 8 2 2 — 14 111. Curs — — — — — <} 1 1 — — 4 Turnen 10 Mi 12 10 Ü 26 12 4 6 o 112 + 24 Gesang — 7 5 8 lü 8 21 10 5 5 4 f-6 Stenographie I. Curs . . — — — — — — 8 12 — 2 22 Stenographie 11. Curs . . — — 2 11 8 — 21 Steienn. Goschiclito . . . — 18 18 Kalligraphie IO. Stipendien. — _ — — — 0 25 Anzahl dor Stipendisten . — — 2 (J 2 3 4 2 9 3 31 Anzahl dor Stipendien . — — 2 (5 2 3 4 2 9 3 31 Gosammtbotrag d. Stipen- dien fl. 850 480-8 208 300 520 400 1453-06 300 3962 46 * Jo 1 Schiller zu Beginn (les 2. Semesters 1895/6 eingetreten. Itio hinter -)- stehenden Zahlen beziehen sich auf die Vorbereitungsclasse. Die rechts oben stehenden Ziffern beziehen sich auf die Privatisten. 7/tj llll(l mehr dos letztbegonnenon Altorsjalires wurde für ein volles Jahr gerechnet. IX. Alphabetisches Verzeichnis der Schüler am Schlüsse des II. Semesters. (Uio A i'lmtz Otto Coplak Karl Cetina Andreas Fgersdorfer Josof Kiirstbauor Josef Grifiö Ignaz 11 igorsporger Paul' Jurko Victor* Koračili Franz * Dernjaö Emanuel Drobnič Emil Ehrlich Ernst Kink Franz llaasz von Oriinonwaldt Camillo llolloglia Robert Kanezucki Arthur liitzok l’aul Cmok Anton Dergas Stefan * Fabiani Friedrich Greco .fosef Hrovat Hubert Jakowitsch Friodricli KerS Franz Kostanjšek Faul liozovsky Eduard Bratanič Raimund (Jerneväek Franz Deisinger Victor Dobnik Felix * Folin Emanuol Fürstbauer Kranz Fiirstbauor Johann * Golob Max Gutmann Hans IIreu Robert Jaky Manfred Janič Otto l’iabnik Friedrich liantan Albin Jtechine Victor * * Bezeiclineten sind Vorzug Vorbereitung-sclasse. (25 Schüler.) Košutnik Franz Kukovič Felix Ločičnik Viticenz Mastnak Andreas Medvešek Alois Planinšek Alois Hojnik Johann Sadnik Jakob Scliilfermüllcr Kaimund I. a Classe. (23 Schüler.) Karl Ehrcnroieli * Reiter Josef Krenn Reinhard Krick Richard Liehtonegger Hubert Mahr Franz Pelle Franz Pitschl Josef I.b Classe. (26 Schüler.) Kramer Emil * K rašovic Franz Kuder Juli uh Iv upnik Edmund Leitgeb Max Marinšek Franz Müller Richard Murn Johann Novak August II. Classe. (3Ö1 Schüler.) Jastrobnik Ludwig Kiesling Kobert Kramer Albert* Kunej Anton Lah Johann Leitgeb Victor Lilia Alois Lösnik Anton Loschdorfer Konrad * Malinger Jakob Mollan Albert Nendl Albert Ouschan August III. a Classe. (812 Schüler.) Bluth Arthur Hrenco Valentin Cimerinanu Jakob sschüler.) Sinkovič Franz Stanzer Martin Štor Josef Walland Adalbert Walland Emorich Walland Johann Zapušek Alois. Pittner Karl Rakuseh Wilhelm Raunig Karl * Rausehl Ferdinand Schober Arnold Shö111)org Friodrich Tambor Arthur Wohlmuth Franz. I Podpečan Barthol. * Potočnik Mdmund Rode Adolf Rozina Friedrich Senica Robert Šešerko Alois Tomšič Franz Weber Karl. Ozimič Leo Počivaušek Johanu Požegar Benno Ramšak Rudolf Ratej Albert Schallor Edler v. Hirschau Rudolf Tevž Leopold Tratnik Odilo Walland Johann Zeilinger Alexander. Privatist: Attems Ferdinand, Graf. * Dirnberger Oskar Folin Josef Führer Simon Hrašovoo Alexander Jollen/. Josef Kall'ou Joliami Klavora Andreas Kopač Heinrich ltovča Franz Lonard Adolf Ljupša Franz Marovt Franz liitzek Karl Brauner Joliami Cvetko Georg •Tullock Karl Kačič Bogumil Killer Kaspar Kramer liudolf Kurnik Karl * Ijiehtoneggor Hermann Paradiž Anton l’lautz Paul Beznik Johann Bobisut Josef Del Cott Gustav Dotieok Emil Dobravc Anton Doliner Johann Fasching Heinrich Frangež Josef Freco Franz üolin Michael üriendl Adolf Grill Franz llabijan Rochus Kalan Ernest Keiter Alfred Bast Rudolf Benotek Anton Bračun Franz del Cott Johann Dobršek Karl Fabiani liudolf Fridauor Josef Gajšek Anton Gosak Anton Gril Adolf Cukala Franz * Ceplak Johann Jan Johann Micholitsch Hubert Mlaker Guido Pipan Ernst Praschniker Camillo * liakuseh Daniel Steblovnik Johann * Stehlik Anton Sanc Franz * Turnšek Georg III. b Classe. (292 Schüler.) Prelog Ferdinand liahuza Anton liattek Robert lioitz Raimund Sallak Albert Sclilander Anton Schlesinger Alfons Sorinc Alois * Stuss Adolf Šlander Maximilian * 1 Sorn Josef IV. Classe. (44 Schüler.) Klomontschitscli Franz Kodermann Karl * Kolone Leopold Korea Ludwig Košenina Franz Kovačič Max Kuhn Peter Lajnšic Felix * Mastnak Martin * Paulič Max Požar Josef Požar Robert Presinger Friedrich Pridonigg Arnold Sartory Adolf V. Classe. (29 Schüler.) Hornaus Franz Hizelberger Johann Ipavic Marcus Jellek Leo * j Jeller Max Jenko Oskar ; Kovač Karl Kristan Johann Lenko Josef , Millela Alois VI. Classe. (20 Schüler.) Knorelc Karl Kolenc Johann Luskar Johann Zupančič Max Zweck Franz Zweck Rudolf Žagar I’aul Privatsten: Adolf Gvaf Auersperg Guido Graf Auersperg. 'frone Gustav VahlkampfBornhard, Ritt. v. Videnšek Bartholomäus Volčič Franz Wratsehki Gustav Zottl Otto Zwirn Max Privatisten: v. Lunkh Cyrill AVoilko Johann. Schmidt Ernest Schmidt Georg Solišek Leopold Skoberne Josef Skrabl Martin Stcpic Julian Suc Stefan Tajnik .losef Troboj Bruno Troha Julius v. Vorbock Friedrich Walland Alois Wambreehtsammer Friedr. Zdolšek Josef. Robek Franz Schaller Edler von Hirsohau Karl Skoberne Georg Skok Franz * Smodej Franz Škorjanc Johann Šotel Franz Tschornouscheg Alexander Vošnjak Johann. Majerič Jakob Ograli Johann Ozvatič Franz Pausonwein Max Pihler Franz Prnvdič Victor Sajovic Eugen Sehaller Edl. v. Hirschau Franz Scholz Georg Sclirott Albert R. v. Sernoc Johann Skrbinšek Josef * Troll Blasius * Troha Karl.* Altziebler Rudolf ASiij Max lilasich Alfons JSobisut Caesar liytzek Franz * Dotiček Georg ]>eu Hermann Donau Wilhelm Drobnič Josef * Eder Alfred Permovc Johann * VII. Classe. (31 Schüler.) Gagern Johann Freiherr v. Goričar Max .1 esehenagg Ferdinand Jesih Albin Keloc Wilholm Korošec Franz * Kristl Rudolf Lavrinc Ferdinand Negri Erich Perko Otto Pctriček Karl 11eich (Rajli) Stefan Stiger Gustav Stojan Johann Tekautz Rudolf Tronc Ferdinand Valent inie Karl Zakošek Johann Zdolšek Anton Žižek Hronko. Bobisut Ottokar Doklor Franz Dufl'ok Ernst Kinschger Eduard Ipavic Benjamin Novak Anton Paul Anton. VIII. Classe. (‘20 Schiller.) Polanec Vincenz Premšak Franz Rabusa Jakob * Sernoc Guido * Skala Richard Tiefengruber Karl Tominšek Anton Walland Rudolf Waltl Josef Wogg Victor Wratschko Anton. Založnik Jgnaz Zilier Franz. X. Kundmachung inbetreff des Schuljahres 1897/8. Die Aufnahme der Schüler für das nächste Schuljahr findet in folgender Ordnung statt: 1. Für die Aufnahmsprüfungen zum Eintritt in die erste Classe sind zwei Termine bestimmt. Für den ersten Termin erfolgt die Einschreibung am 15. Juli um 11 Uhr, für den zweiten am 16. September von 9—1.2 Uhr. Die Aufnahmswerber haben sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter rechtzeitig zu melden und den Taufschein, sowie das Frequentationszeugnis der Volksschule oder die in vor-geschriebener Form (h. Min.-Erlass, vom 17. März 1896) ausgestellten Schulnachrichten vorzulegen. In die erste Classe können nur solche Schüler eingeschrieben werden, die im Kalenderjahre der Aufnahme das zehnte Lebensjahr vollenden. Altersdispensen sind unzulässig. Die Aufnahme hängt von dem Erfolge der Aufnahmsprüfung ab, die am 15. Juli um 3, am 17. September aber um 8 Uhr beginnt. Die Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein und derselben, sei es an einer anderen Lehranstalt, ist gesetzlich unstatthaft. Die Schüler des Vorbereituttgscurses sind von der Aufnahmsprüfung befreit. 2. Die Aufnahme der in eine andere Classe neu eintretenden Schüler erfolgt auch am 16. September von 9 bis 12 Uhr. In diesem Falle sind die Zeugnisse über das Schuljahr 1896/7, deren letztes mit der Abgangsbestätigung versehen sein muss, vorzuweisen, oder es ist eine Aufnalimsprüfung abzulogen. Nichtkatholische Schüler überreichen bei der Einschreibung ein vom rteligionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung, bzw. über den in den Hauptferien genossenen Religionsunterricht. Si. 1'iejenigen bisherigen Schüler, die sich einer Nachtrags- oder Wiederholungsprüfung zu unterziehen haben, haben sich am 16. September 8 Uhr mit dem Interimszeugnisse zu melden. 4. Die Wiederaufnahme aller anderen bisherigen Schüler erfolgt am 17. September von 3 — 5 Uhr. Verspätete Meldungen worden nicht berücksichtigt. 5. Das Schuljahr wird am 18. September um 8 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet, an dein alle Schülcr theilzunehmen haben. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 20. September. Jeder Schüler muss mit den erforderlichen Lehrbüchern in den zulässigen Auflagen versehen sein. 6. Hinsichtlich der bei der Einschreibung zu erlegenden Gebüren ist zu bemerken: a) Für die Vornahme der Aufnahmsprüfung zun Eintritte in eine der Classen II—VIII ist die Taxe per 12 fl. zu entrichten; b) alle in eine Gymnasialclasse neu eintretenden Schüler erlegen die Aufnalnnsgebür von 2 fl. 10 kr.; c) alle Schüler — die neueintretenden, wie die bisherigen — haben den Lehrmittelbeitrag von 1 fl. 50 kr. zu entrichten; d) die Schüler der Vorbereitungsclasse sind von diesen Gebüren befreit. Die Gesuche um Schulgeldbefreiung oder um Schulgeldstundung sind in den ersten acht Tagen des Semesters im Wege des Classenordi-nariates einzubringen. Eine nothwendigo Beilage dieser Gesuche bilden die Vermögensausweise (Armutszeugnisse). Sie müssen mit Benützung der vorgeschriebenen Formularien genau angelegt und sowohl von der Gemeinde- als auch von der Pfarrvorstehung unterzeichnet sein. Vermögensausweise, die zur Zeit der Überreichung vor mehr als einem Jahre ausgestellt worden sind, werden zurückgewiesen. Diese Vermögensausweise haben die dürftigen Schüler all er Classen mitzubringen. Ci lli, am 15. Juli 1897. peter Kon6„iki k. k. Schulrath und Gymnasial-Director. , "S:''v;-':, \: V:; -y' ,-VV'"''.-. o .' ;'v'::: 2' ■ :':r- ■;/- 'v' 5': -.■■i-- iri'S,;V-V.' .V'-' '■ "v"7^'S1, -".v,:;' "■> ', ;: - '.Z1 ; ■-'.,■■■■ '!•’ f.1’■■■■•' : 1' ■' ■" >-• "■ /' i;!. r ^ S-N V l-^ ä7^-; v-£-^ M'■ Ä % f» *•*>. ” ,}*'* ‘ \ ''i ■ . r‘. * “ '/>t. ’ "v*- v. ,'x •• *, >"v . ' - t \ < \ ’ * •• .» hV--; ;';VV-''v-5);.*;:?-'os!J?;-,-/H"’j - -V-; - ^ ^yy-'^'^yy-^^y/^l .; - ‘ . . - ■ ■ • • . ■ .■■••... ■..v,■•:.■;■■ :■:■■■ . ;■-■■■ ;; v.;-,,!- .r... .■ ■- r.1.- ■> - : n ■ '««, v;./,■ ,'i' j ,:Pr':., ;.■ ■ • :•■.■■■. ’.■ . v .■ ,v • '/.■ "■;■ ■. 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