Laitmcher Nr. 39. Pränumcrationspreis: Im Comptoir ganzj. ss.il, halbj. si. 5.5,0. Für die Hustellmm ins Hnus halbj.50lr. Mit derPrst ganzj.fl. l5>, halbj. fl. 7.50. Samstag, 17. Februar Inserti onssscbühr bis la Zcilcn: imal «0 fr., Lm.8Ulr., .im. i fl.; sonst Pr.Zcilc im.s>lv.,2m.8lr., üm. U>lr. u. s. w. Inscrtioiiestcmftcl jcdcSm. .10 li. 1866. Richtamllicher Eheil. Laibach, 17. Februar. Im gegenwärtigen Augenblicke beschäftigt die Neisc der österreichischen Minister nach Pest-Ofen die Ionr-nalc in hervorragender Weise. Die „Debatte" meldet nun alö „Thatsache," daß die Chefs der bcthciligtcn Ministerien sich nach Pcst begeben werden, „um daselbst unter dein Vorsitze Seiner Majestät über das Ncstript zn berathen, welches an den lroatischcn Landtag gerichtet werden soll." Für die Abreise dcr Herren Minister sei, wie sic vernimmt, der Zeitpunkt maßgebend, wann die kroatische Hofkanzlci dcn Entwnrf des bezüglichen Ncskriptcs ausgearbeitet habcil und denselben ebenfalls an das allerhöchste Hof-lagcr abzusenden im Stande sein werde. Die „Prcssc" bringt eine ähnliche Mithcilllng. Wir rcgistrircn dic-sclbc an dieser Stelle, weil wir, nach der „Wr. Abdpst.," Grund haben, sie für zutreffend zu halten. Die „Const. Oeslcrr. Ztg." bespricht die Bedenken, welche dcr Entschluß dcr ungarischen Magnatcntafcl auf Erlaß einer Scparaladrcssc hie und da selbst in Patriotischen Kreisen hervorgerufen hat. Sie ist von dcr Berechtigung dieser Bedeuten nicht überzeugt. Das Nccht dcr Magnatcntafcl in Bezug ans dic Erlassuug cilicr besonderen Adresse scheint ihr unzweifelhaft, es tonne fich also nur um die Opportunist handeln. In dicfcr Beziehung sagt die „C. Ocst. Ztg.": Wir nehmen leine» Anstand, uns zu dcr Ucbcr° zengung zn bclcnncn, daß gerade in diesem entscheiden« dcu Augenblick, wie jeder einzelne Manu, so vor allen Dingen jedes einzelne Hans sich dringend aufgefordert dachten muß, mit vollster und gewissenhaftester Selbsl-stnnoigtcit zu seinem Theil an der Vösung dcr großen u»d schweren Anfgabc mitzuwirken, welche eben jetzt dcr Vertretung dcr Münder dcr ungarischen Krone gestellt ist. Der heiße Wnnsch, daß der Ausgleich vollständig und rasch "folgen möge, dieser Wunsch, wir bezweifeln cs nicht, ist, bcideu Häusern des Landtages und allen Mitgliedern! derselben ohnc Ausnahme gemeinsam, aber die Wcgc Und Ziclc sind Gegenstand dcr Erwägung und der Diskussion. Das Unterhaus mag seinen Standpunkt wah-lcn, aber auch das Oberhaus den seinigcn: erst dcr Wuciiisamc Ausdruck ihrcs Willens ist der gesetzlich uuögcdrüätc Wille dcr Nation, uud dic Äiation, aus dcr "cioc, das Oberhaus wic das Unterhaus, hc'.'uorgcgailgcu Uüd dcr bcidc, das Oberhaus wic oas Unterhaus, verant« ^örtlich sind, ist cs, dic sich auszusprcchen hat. Es ist Woglich — wir wissen cs begreiflich nicht — daß die ^°Ul Obcrhausc zu beschließende Adresse dcr Strömung °^ Angeudlicks sich unzugänglicher erweist und Gesichts-Quitte voranstellt, welche dcu Grundlagen und den Kon» scqucnzcn des Ncichsgcdaukcns näher treten, aber wenn das der Fall scin sollte, so würde das Oberhans, dcr gleichberechtigte Faktor des ungarischen Vcrfassungslcbcns, sich nur um so mchr verpflichtet halten müssen, wic feine cigcnc Meinung, so auch dcu Mnth dieser Meinung zu haben und diejenigen Erwägnngcu znm offenen uud for^ mcllcu Aufdruck zu bringen, wclchcn das audcrc Haus sich vielleicht uur deshalb verschlossen, weil cö il/dcn' selbe» wesentlich den nicht ungarischen Standpunkt crkeu-ncn zn müsse» geglaubt. Oesterreich. V3ie«, l5>. Februar. l^ Zu dem gestern bereits angedeuteten finanziellen Ereignisse rein lokaler Natur, dcr freiwilligen Liquidi-rung des Hanfes Slametz.Mcycr, gesellte sich noch an dem Abende desselben Tages das Gerücht über dic Ent-deckung einer empfindlichen Dcfraudation in dcr Kreditanstalt durch cincn Kassier derselben, Market. Dieser verhällmßmäßig noch jnngc Viaun, welcher vor seinem Eiutriltc in jcncs Institut in ciucm dcr größten hiesigcu Wcchsclgeschäftc, bci Schnapper und Nibarz, scrmrt haben soll, hat während dcr acht Jahre, welche er nun der Kreditanstalt angehörte, nicht weniger als 450.0000 Gulden unterschlagen. CS wird dem hinzn-gefügt, daß auch jetzt uur eine durch die bevorstehende Generalversammlung dcr Aktionäre dieses Institutes angeregte Revision nnd eine znglcich cingclrclcn: zufällige Erkrankung dcS Kafsicrö Market znr Entdeckung des Verbrechens geführt habe. Markel soll nicht weniger ale 120.000 Gulden zum Spiele in der llciucu Lotterie verwendet haben. Ein vollkommen analoger Fall, wic ihn dic hiesige Natioualbank an ihrem Kassier Ncultcr crfuhr. Begreiflicher Weise ist diese vicruudzwauzig Stunden vor Zusammentritt dcr außerordentlichen Gcneral-uersammlima, gemachte Entdeckung wcnia darnach angethan, die Stimmung für dcn Verwaltungsralh und die ! Direktion dieses Institutes wesentlich angcuchmcr zu machen. Die Frage, wie war eine solche jahrelang fort' gesetzte Dcfraudation in cincm Institute möglich, dessen Statuten jährlich mindestens eine zweimalige Revision der Gcld- und Deposilenlasscn dcr Anstalt ganz ausdrücklich fordern, wird gewiß eine fehr erregte Diblns' sion zur Folge habcn. Diese Diskussion wird aber um so bitterer werden, als dic Diicktion dicfer Anstalt erst im verflossenen Jahre sich gezwungen sah, dcr General-ucrsammlnug dcr Aktionäre die Anzeige einer stattge-habten Defraudatioii von 40,000 Gulden zu melden, bei wclchcr Gelegenheit dcr erste Direktor Herr v. Horn-bostcl versicherte, cö seicu aber nun allc BorsichlSluaß. regeln getroffen, nm derartige Ereignisse unmöglich zu machen. Nun, dcr Fall Market beweist, das; noch immer etwas faul sei in dcr Gebahrung des Berwal-tungsrathcs nud dcr Direktion dieser Anstalt. Es ist kein Zweifel, daß in dcm eben berührten Ereignisse die von den« sogenannten „Unionlomitec" angestrebten Motionen einen sehr energischen Vnndcs-genossen finden werden. Diese Motionen zielen aber erstens auf ciuc Neugestaltung des Verwallungsrathcs, zweitens ans Einsetzung eines Reformtomitcc's uud dritlcus auf die Krcirung einer permanenten Revisions» Kommission. Es ist wohl jetzt schon als ganz bestimmt anzunehmen, daß die heute Abend zusammentretende außcrordcutlichc Generalversammlung dcr Altiouärc dcr Kreditanstalt sich nicht trennen werde, ohne diese drei Motionen zum Beschlusse erhoben zu haben. Während diesc kriminalistische oau«0 e^Iuwo Heute alle Wclt in Athem erhielt, hat eine andere, welche achtnndvicrzig Stunden früher gewaltige Sensation hervorrief, sich einfach in eine Fiktion verwandelt. Icner Raubanfall in dem Hause des Advokaten Wchli iu dcr Souncnfclsgasfc stellte sich nämlich alö eine Simulation dcS lictänbt und verwundet gefundenen Dienstmädchens heraus. Dasselbe halte sich diese Wuudcu uud diese Betäubung selbst beigebracht, um einen begangenen Einbruchdiebstahl in dcu Kassen ihres Herrn padnrch zu bemänteln nnd dcn Verdacht desselben von sich abzulenken. Das entwendete Geld, welches nnlcr dem Kasten des Mädchens wieder gefunden wurde, ward feinem Herrn, das Dienstmädchen Anna Frcndl, welches bereits wieder vollkommen hergestellt ist, dem Van« dcogcrichtc übergeben. Heute Mittag halte im Theater an dcr Wien unter Offcnbachs ^citnug die Generalprobe der vielgenannten Operette „Die Schäfer" statt. Kenner, welche derselben beiwohnten, versichern, der crste Akt der Operette, „dic klassischen Schäfer," bereiten durch cine wenn anch nicht originelle doch melodiöse Mnsit dcm zweiten Attc, „dcn Schäfern dcr Rc.ncnssauce," eine frcnudliche Stimmung in» Publikum vor, während dcr dritte Alt, „die modernen Schäfer," durch einige sehr drastische Momente über dcn abschwächenden Eindruck des zweiten wohl hinwcghclfeu werden. Man muß gestehen, es ist dies cin mehr als rcfervirtcs Prognosti« ton. Die Aufführung durch die massenhaften ersten Kräfte dieser Bühnc, Reichthum dcr Kostnmc und Treff-lichkeit dcr Dekorationen lassen nichts zu wünschen übrig. Wien, 15. Februar. Ein hiesiges Abendblatt beschäftigte sich jüngst mit dcm Gerüchte, das; aus Anlaß angeblicher rnssischcr Trnppcnkonzci'trirnugcn von österreichischer Scitc cinc bedeutende Verstärkung der Krakauer Garnison angeordnet worden sei. Hiczn be« merkt die „G.-E.": So wic uns einerseits von ruf« Feuilleton. Die Fran kin. Originalnovelle von Johann Schoner. (Fortsetzung.) y Neben der Kredenz des Kaffeehauses stand cin Schreibpnlt. »f das wics dcr Kaufmann, und Hans erhob sich gravitätisch l"d schrieb mit geschäftiger Miene, was ihm Herr Ignatz vorge, agt Dirscr steckte dic Bestätigung des Darlehens von zwanzig ^ l'ldm mit Befriedigung, aber doch scheinbar so gleichgiltig cm, "K Hans sich dadnrch geschmeichelt fühlte. „Pump' mir fünf Gulden, Hans!" bat Nndolf. ,'„Im Gasthanse, hier nicht,"" rntgegnetc Haus. I'm ^ Gesellschaft lirach auf, nin sich znm Nachtessen zu „Meine Hcrrcn, nur, dorthin, wo n»S lMsche Hände bc-"'"i," sonnte der Kaufmann. „ D "'^" ""^' ^"^^ b^'l Fiihrcr macheu,"" meinte Hauö. Sic?'!' ^°" "^" Göttiuueu ist mir die Veunö am verhaßtesten, u,id ^ "^ ^ schämen, Sic, ein Deutscher, ein Mann, dcr Weib iibcr 'I,'^'"'""' ^""^'" "'lgegnete Rudolf, „Herr Ignatz ist '" d'.s/ " ^ ""^ ^"l s^mit selbst nach Ta^ituö lhuu, wa^ 'Ucht Ht ^""" "^^'^ '^' ^'^ ""'^'" ^'^ """"' ^^'l'^' f°üu " ? ^"^"'^ ^^ nutcrstü^t demnach uur deu Elaat. Also Epclm f! ""^. ^^"'^ ^^"ch^u Gasse lag eine dcr frequentirtestcu Neu. Hi^r, im Qualm dcö Tnlial^ , licim G^tlimpcr eiilei«! fiinfzigiährigcu Forte's, liei Nundgesang nnd Gerstensaft durch-, wachten die Mitglieder einer gewissen Burschenschaft die Nächte, nud nicht mir der Wirth, sondern auch dessen schone Dienerinnen schrieben manchen Schuldposteu der vornehmen Herreu Gäste in ihre Rechnungen. Hinter einem eichenen Tische saßen gegen Mitternacht des Üharfrcitags Hani«, Rndolf i,nd dcr Kaufmann Ignatz. Dcr nüchternste unter ihnen war Hauö. „Sind wir nicht znr Hcrrlichteit geboren?" lallte Nudolf. „„Wir sind die Köuigc der Wclt —"" sang Hans. „„Waö seid Ihr armen Tittendreher gegen unk?"" Herr Ignatz besaß einigen Wch; aber nur eiu Glnöchcu über die Schnur war im Stande, demselben die Fesseln der Klugheit abzunehmen. ,,„Nu, wissen Sie, meine Herren,"" begann der umnebelte Schlaukopf, „„wir Kanslcntc drehen nnr Papier, die Studenten verdrehen sich dcn Kopf; wir füllen iu unsere Dlitcn die süßesten uud werthvollstcn Sachen, in dm verdrehten Stndenteulopfen hat aber nichts Platz, alö SP tzbübcrci."" „Gut geblascu, sehr gnt," rief Hans. „!)« l^j>«!" schrie Nndols. „Reiten Eic weilcr, Ritter von der Elle!" „„Meine Lehrjimgcn räumen wöchentlich nnr einmal ans, sind aber immer selbst gegen jcdcö Aettclwcib aufgeräumt; die Studcuten räumen täglich ans nnd sind doch niemals aufgeräumt."" „Ich glaube gar, der Znckermaun da hat cin ungewaschen Maul." „„Pnmpen legen die Herren Studenten genug an, aber die Hcmdlragen sehen vermaledeit schostl und schnnchia, aus."" Das tonule nun Hans nicht ertragen. Er hieb mit dcr Faust auf deu Tisch, daß die Gläscr in die Höhe sprangen. „Elender Wicht," rief er iu seinem Zorne, „wcr gibt Dir daS Recht, die gesammte Studentenschaft zn schmähen?" „„Glaubt Ihr Hnngerlcider, ein ehrlicher Bürger ist blos zn <3nrem Spotte da? Was seid Ihr denn, hc?"" „ScltionSchefö, Minister ^mlcn wir werden." „„Ihr, Du Hans nnd Rudolf? Hahaha, so sehen die Minister an?. Die braven Tludenleu freilich, die haben ein Portefeuille in dcr Tasche, wenn die anch der Dorfschncioer genäht hat; aber Lumpen, wie Ihr "" Der Kaufmann luniite den Satz nnr anf der Erde beendn:; Hanö hatte ihm einen Rippenstoß gegeben, daß er von der Bank ,icl>cu dem Tische zu Boden stürzte. Die Studenten sprangen auf, die von dcn bcuachbaUeu Sitzen erhoben sich ebenfalls, nnd unter dcm Rnfc: „Hinanö mit ihm, er ist ein Feind der Vnrschen!" ergriffen sie den Kanfmann und schlenderten ihn zur Thüre hinaus anf die finstere Gasse. Hans lrng ihm dcn Hut und Mantel nach. „Ihre Zeche zahlen wir, Herr Ignatz. Und min fahren Sie ab und machen Sie sich in Hochdorf breit damit, daß Ihnen die Ehre zn Theil ward, von Studeuteu ans dem Wirthshause geworfen zu werde»." „„Ich werde cs thun, Herr Hans, und Ihre Mutter wird sich freuen."" Mit diesen Worten raffte fich der Kanfmaun vom Pflaster auf. Da bemerkte er cincn entsetzlichen Schmerz an seiner Nase, und als er mit dcr Hand ins Gesicht fnhr, suhlte er Vlnl; es rann in cincm Strome übcr Mund und Bart. Nuu schrie, Hcrr Iguatz voll Schreck nm Hilfc und wollte zurück in die WirtlMnbc, Hans hatte sic verschlossen. Ignatz klopfte „nd fluchte. Man »ffuclc nicht. Driuncn erscholl heftiges «achcn. Anf dcn Hilfcnif nnd ^'ärm dcö Kansmauueö crfchicn eiuc Polizcipatrouillc. „Wa6 gibl'v da?" Hcrr Ignatz erzählte den Vorfall. Nnn schlugen die Polizei-Soldaten mit ihren Komm an die Thüre, »,»d da mchr ^»'ff'"« 202 fischen Trnppcnkonzcntriruna.cn an der österreichischen Grenze bisher nichts bekannt, können wir anderseits die angeblich angeordnete Bcrstärknng der Krakancr Gar» nison mit voller Vcstimmthcit in den Gcrcich der müs» sigcn Erfindnngcn verweisen. (l(?. Nlehrcrc Vlättcr wollen den Fortbestand des k. k. Polizei-Kommissariats in Arcgcnz von Vorkommnissen abhängig darstellen, welche in jüngster Zeit in Vorarlberg zu mannigfacher Beurtheilung Anlaß bolcn. Wir glauben hiczn nnr bemerken zu sollen, daß die Frage über den Fortbestand oder die Auflösung von Grenze Polizei-Kommissariaten schon unlängst gclöst war und daß ans die Entscheidung, welche nicht nur das Bregen-zcr, sondern mehrere österreichische Grcnz'Kommissariate traf, ganz andere Motive als die obigcrmaßcu suppo^ uirtcn Eiufluß nahmen. itembcrg, 12. Februar. Unter den in den letzten zwei Sitzungen dcs galizischcu Landtages verhandelten (Gegenständen erweckten ein höheres Interesse: 1. Die Begründung des vom Abg. Pictrusti gestellten Antrages wegen Aufhebung des Tcina.Vorschlages bei Besetzung von Pfarlcrslcllcn; 2. die Rede dcS Grafen Borlowski, lvoinit er seinen Antrag, daß im Randlage nur die polnische Sprach? als Gcschäftssprache gellen soll, bcgrüu' dcl.c; endlich ^i. die Verhandlung übcr das Krakauer Gcn,cindcstatut. In dem Piclrusti'schcn Antrage erblickt „Gaz. nar." daS Bestreben, den Kiichcupalroucu die ihnen seit 1847 geschmälerten kanonischen Rechte zu rcvindizircn, dcu vou Zeiten der polizeiliche» Allgewalt! hcrrührcudcn Äiißbräuchcn bezüglich der Einflußnahme! ans die Besetzungen abzuhelfen, gleichzeitig aber dem nie-! deren Klcrns gegenüber »er geistlichen Hierarchie ciue mehr! selbständige Slcllnng zn ucrschaffcn. Die ^Itedc Bor-luwsti's in der Sprachcnfragc ist, abgesehen von dem extremen Standpunkt, den dieser Politiker hiebci ein« nimmt, voil weit größerer Bedeutung, als das bisher Gebotene. Er tonnte jedoch, so gnt er weiß, daß die meisten polnischen Abgeordneten mit ihm sympalhisircn, sich darüber keiuc Illusionen machen, daß sein dicsma« ligcr Erfolg nur ein oratorischer und lein parlamenla« rischcr scin kann; denn unter den Parteiführern und in der Publizistik macht sich jetzt immer stärker der Wnnsch geltend: „Nur keinen ikonflikt mit den Nulhcucn!" Große Wirkung machte Graf Borkowsli mit dem Gleichnisse: Die Sptachc»f,'agc erinnere ihn an daS Salomonische Urtheil. Der Abg. Pietmsiewicz, welcher zwei Sprachen anerkannt sehen will, handle wie die Mutter, welche das Zei hauen des Kindes begehrte; doch er (Borlowbti) mit dem Herzen einer wahren (?) Mutter wolle lieber das ganze Kind der umechtcu Mut» tcr überlassen, nlS die Theilung zugeben." In der Tyat ist das Verlangen bei den Polen so lebendig geworden, die Nutheneu zn beruhigen, daß einer der angesehensten polnischen SchrifstcUer in seinen jetzt im „Ezas" veröffentlichten Lcmbcrgcr Briefen allcu E^istes den Vor» schlag inacht, daß nicht nur in allen rnlhcnischen Volksschulen dic rnthcnischc Sprache neben der polnischen obli< gater Lehrgcgcnstand, sondern auch in allen Gymnasien Ost< und WcstgalizicnS scin soll. Ein solcher Vorschlag ist erklärlich durch die Zuversicht der Polen, daß ihre weit mehr entwickelte Sprache und Literatur ihnen bei der Annäherung eher Gewinn als Schaden in Aussicht stellt. — Bei der Verhandln»«, wegen dcS Krakauer Gc< mcindcslatnts kam es zu einem scharfen Ncnloutrc zwischen Denjenigen, welche durch die Annahme eine P'ä-judiz für Gleichberechtigung der Israelite,» zn schaffen fürchteten, da das Krakauer provisorische Stalnt in diesem Punkte dem galizischcu Gcmcindcgcsetze vorgreift nnd auch zu widersprechen scheint — und anderseits Denjenigen, welche kein Bedenken tragen, dcu Iudeu Zuge-ständnissc zu machen und auch den mißlichcu Verhältnissen der Krakauer Kommune Rcchnnng tragen, besonders da Abg. Zybliticwicz gellend machte, daß bei einer längeren Zögcrung dic Ansprüche der Gemeinde gegenüber der Regierung — bei Mangel einer entsprechenden Rc< präsentanz — zn verjähren drohen. Pest, 14. Februar. Dem „Sürgöny" zufolge hat Sc. Majestät der Kaiser der evangelischen Gemeinde von Mogyorod im Pester Komitat zum Schulbau 20(1 Gulden nnd znm Anfban der i. I. 1862 niedergebrann» ten Kirche nud Pfan'wohnung der reformirlcn Kirche zu Köröshcgy im Somogycr iiomitat 300 Gnldcn gc« spendet. — Graf Stephan Szapary, welcher in der gestrigen Sitzung der Magnattntafcl für eine S>parat-adicssc gesprochen, tritisirl in einem offenen Schreiben an „Magyar Vilag" dic Dlpntirtcnadrcsfe und sagt, dic Modifikationen und nothwendigen Zusätze müssen vorhcrformulirt werden, bevor dieNcstitnirung der 1848er Gesetze verlangt wird. — „Pesti Naplo" cltlärt sich durch dcu ucncn Artikel der „Wiener Abcndposl" dc-flicdigt und sagt, anch der uugarifchc ^audtag wolle weder die 1847er noch die 18 Aklion vorbehalten. Wenn mau dasjenige ankündigen würde, was es thun werde, so würde cö diese Freiheit dcr Attiou entweder lahmen oder vernichten. Frankreich verfolgt stcts dcn Zweck dcr Versöhnung dcS Papstes mit Italien. Dcr tz '^ dcö Adrcßcnlwurfcs wurde angenommen. Bukarest, 9. Februar. (G..E.) Daß das Mini-stcrinm Erctznlcsco seine Entlassung eingereicht, wird Ihnen der Telegraph bereits gemeldet haben, desgleichen, daß Fürst Kusa dieselbe angcuommcu hat. Die unmittelbare Veranlassung dazn gab eine Beschwerde ^ dcr hiesigen 5l'anflcntc beim Senate üccr das dcn Her< ^ reu Lcin^irc Niid Äcrgman verliehene Äion^pol zum alleinigen Verlauf dcr Aiaßc und Gewichte nach dcm neu eingeführten Dezimalsystem. Die Beschwerde wurde von dein Senate nicht allein angenommen, sondern bei dcr Abstimmung erklärte eine bcdcnlcudc Majorität die von dcr Regierung einseitig verliehene Konzession für eine Vcrletznug dcr Konstitution dcö Bandes. Die Rcgicrnng ! sah sich dadurch gcuöthigt, das Gesetz über die Einführung dcr Dezimalmaße und Gewichte vorläufig gänzlich zurückzuziehen nnd der Deputirtcntammcr eine Vorlage zn machen, nach der das Dezimalsystem erst in fünf Jahren eingeführt werden soll. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Senat das dem Miuistcrium gcgcbcuc Mißtraucusuotnm mit Genehmigung dcö Fürsten Knsa ertheilte, und cö blieb deshalb den Ministern keine andere Wahl, als ihre Enllassuug ciuzurcichen, besonders da dic dcm Hcrru Lcm^ttc eigenmächtig ertheilte Kon» zcssiou nicht vereinzelt dasteht. Das Ministerium war somit dcr Sündcnbock, dessen Beseitigung dcm Fürsten sowohl im Inlaudc, wie gegen die Voistcllung der ga« rantiicndcn Mächte dcn Rückzug sichern soll. Außerordentlich gespannt ist man jetzt, ob auch die übrigen, ohne Gcnchmiguug der Kammer uud des Senates ertheilten Konzessionen, wie z. B. dic Bank- und dic Eisenbahn-Konzession, dasselbe Schicksal erfahren wcr< dcn, wie die Konzession znm Veltanf dcr Maße und Gewichte. Das neue Ministerium wird untcr allen Umstünden einen schweren Stand haben, deshalb ist cS dcm Fürstcn Kusa auch noch nicht gelungen, dasselbe zu Staude zu bringen. Plainow, Florcsco und mehrere andcrc Pcrsoncn, ans welche der Füist bei Zusam-mcnsctznng cincS neuen Miuistcrinms gerechnet hatte, haben das ihnen zugedachte Portefeuille abgelehnt. Es ist deshalb davon dic Rcdc, daß Kogalnitschcauo, der energische Minister dcö Staatsstreiches vom 2. Mai, wieder an das Ruder kommen wcrdc. Einstweilen werden die Geschäfte von dcu bisherigen Ministern fortge-führt. Dcr Finanzmiuistcr hat mit Eude des vorigen Monates mehrere Stellen bei dcr Verwaltung dcr Steuern als überflüssig aufgehoben, wodnrch dcm Acrar ein Er-sparniß vou 50.900 Piastern jährlich erwächst. Kurz vor Schluß dcr Post crfahrc ich, daß dcr Fürst Mo< rusi auö dcr Moldau nach Bukarest bcrnfen und mit dcr Bildung ciucs Miuistcrinms betraut ist. Unter Mornsi würde jedenfalls auch Plainow cin MinistcrimN akzcplircn. Ferner nennt man Ottctclechano, einen der reichsten ^culc dcr Hauptstadt, und Docan, cincn Vetter dcs Fürstcn Kusa, als lunfiigc Minister. Dasselbe würde dcr alteu, daö heißt dcr russischen Schule angehören nnd dürfte deshalb dcm Tuilcricu-Kabiuct, wcl-chcs fcineu Einfluß bei Knsa durch so manichfachc Opfer erkauft hat, nicht sehr angenehm scin. Für Ocstcrrcich wärc cm Ministerium Morusi vorläufig uicht unerwünscht, da wcuigsttuS Lcutc in dcmsclbcn scin würden, welche politisch und sozial gcuug begabt siud, um mit ihnen diplomatischen Verkehr unterhalten zn können. wurde, sticß rimr v^i ihnen eil>ci< dcr mit rothem Stoff vcrhiüig-lrn Fcnstcr rin. „Aufmachru!" schrie cr in die Stulic. Hicr entstand mm große B^w^mig. Dic Mciswl nahüicil ihre Mäntel und flüchteten sich diuch ciil Hinterpjiirtchcu in cine andere Gasse. Dcr Wirth beeilte sich, dic Thüre zu ossncn. Die Waclic trat ein. Eben wollte auch Hcms durch die Miche Reißaui« nehmen, als ihn cin Polizcinmnn bei dcn Schößen dcS Nocken erfaßte. „Still gehalten!' donnerte cr dcm Studenten entgegen. „„Losgelassen! sage dagcgm ich,"" rief Hani«, alicr dein Ton seiner Stimme fehlte die Zuversicht und dcr Muth. Statt aller Antwort erhielt er einen Kolbenstoß nnd fügt.? sich mm willig, statt, wie cr sich vorgenommen haltt, mit seinem Ziegcnhaincr sich heidenmäßig zn wehren und dadurch bei dcn Komilitonm unsterblichen Ruhm zn ernten, Schweigend sah cr zu, wie dic Soldaten dcm dlulcudl'n Kaufmann Nasser rcichtcn uud dcu umhcrstchendcn Kellnerinnen ciu Handtuch zn bringen befahlen. Nachdem das Blut gchillt war, wandle sich Herr Ignatz 3" Hans. «Gute Nacht, Herr SeNioneches, Herr Mimstcr! Ich wcrdc Ihrcr stolzen Frau Multcr ei» ^'ichl aufstecken, daß sic daö vornehme Söhuchcu in sciuer ganzen Pracht und Hcn'lichtcit cr-Wctcu soll." Dcn Soldaten gab cr smie Kartc — dcuu cr trng als eitler Mauu immer welche bci sich — und ertlärte sich bereit, bei dcr uuu folgenden Verhandlung gcgcn dic Stndcntcu dcm Ocrichlc zu Rcd uud Aulwort zil stchcu. Darauf entfernte cr sich in scin Nachtquartier. Als auch Hans auf freien Fuß gesetzt zu werden verlangte mid sich dcr Porladuug dct> Gerichtes zu stcllcu auf Studcutenchrc Versprach, cntgcgncte die Wachmanuschaft: „Hätten Sie Ehrc gehabt, so lvilrdcu Sic sich gcgcn ei»«, Fremde,, gebildeter beuommeu haben." Hauö protcstn'le gcgcu dic Ancliniug; die Rechte uud Privilegien der Universität widersprächen dcrsclbcu. „larifari!" crwiderlc die Polizci. „Vou dcm altcn Plunder sollten so geschoidtc Mcnschen, wie dic Eludcntcn misercr Zeit doch seiu sollcu, gar uicht mehr reden. Kommen Sie." „„Uuscrc jcizigcn Gcsctzc dcr pclsöulichc» Sicherheit geben inir dai> 8trcht —"" „Arrctirt zn werden, wenn man sie auf der That ertappt. Vorwärts nnd das Maul halten, Maulhcld!" Hauö wurdc auf die Wachstube geführt. V. Am Ostersamstag wechselte das Aprilwcttcr jedc Stunde. Schicu die Sonuc, so jagtcu über dcu blauen Himmel iu wilder Flucht grauc Wulkcu wic böse Gcdaulcu uud schreckhafte Bilder übcr die gcängstigtc Scclc. Am Himmcl mnßtcn zornige Wiudc wchcu. Plötzlich stürztcu laltc, großc Regentropfen auö einer wuudcr-lich geformten Woltenmasse; taltc Schauer vcrdräugtcu die Wärme dcr zweifelhaften Fnlhliug^sounc, und Plötzlich blicö ciu Sturm dein Wanderer Schnee mid Ek> in« Gesicht. — Die Hochdorfcr liaugtcu für dcu üblichen AuferstchuugSnmzng, dcn sic stcttt lieber um die Kirche als in derselben hicltcn. Indeß, die Prozession tonntc gehalten werden; dcuu iu dcr sicbeutcn Sluudc neigte sich die Sonne blutigrolh dcm llavcn Horizonte zu nnd dic versammelte Gcmciuoc pilgcrte uach dc^ Aufführung dc>z Offcrto-riums uutcr dcm abwcchseludcu Klingeln der Ministranten, bei dcm feierlichen Klänge der Glocken, dem Schalle dcr Musil, dcm Kuallcn dcr Pollcr, mit wchcudcn Fahnen auö dcm Thore dcr Kirche. Untcr dcm „Himmcl", dcn vicr Gcmcinderälhe trugen, schritt dcr Pfarrer mit dcm Hochwürdigstcu, vor ihm mit dcm Räuchttfassc! der Koopcrator, beide, sowie dcr Mßner uud die vicr Mini-^ slrautm, iu dcn fcsllichstm,goldvcrzicrtcu,hciligcuGewändern. Wcil« dcr Pfarrer stehen blieb, sich umwandte nnd mit der Monstranzt dcn Scgcu anöthcilte, knieten dcr Koopcrator, die Chorknabcil, dcr Schnlzc nud sämmtliche Hochdorfer Studcutcu, dic iu ihrcll schöustcu Klcidcrn hiutcr dem Allcrheiligsten einhcrschrittcu, cö knictci« allc Gläubigcu nieder uud empsingell andächtig die Gnadcuspci^ dc^ ncu crstaudcucu Ehristcö, Um die Kirche lag dcr Fricdhof; über dieseil ging also >»c Prozcssion, An ciucin Grabsteine lehnte die Frauliu. Mit großcl Anstrcugnug hatte sie so vlcl Kraft gewonnen, dcn Wcg von ihrc»' ciusamcn Häu^cheu zur Kirche zurückzulegen. Wer bedürfte wic s^ dcö göltlichcu Segens? Und wärc auch keine kirchliche Feier 8^ halten wordcu, ucbcu dem GottcShausc stand das Gewölbe be° Kausmauucs, dcr kam hcnlc auö dcr Stadt zimick, drr bracht ^)iachrichl übcr Hanö, die Franlin mußte auö dem Obcrdorse hc»a^ lommcn. Schlaflose Rächte hatte sie genug durchwacht, Herr Ig>"" brachte gewiß Trost uud ^.'iudcrung dcr läugcr uucrtiäglichcu Oualc"' Hauö ist brav, er ist trank, cr wird gesund werden, die O'^ fuugcu glauzcud bestehen nnd iu Kurzem mehr crrcichcu, als au dic stolzcn Äancrusohue, dic ihu jetzt verleumden und verllci'"'''"' O wie lurz war dcr lichte Scheiu dcr Selbsttäuschung, -l^ Mntlcrhcrz, du ahnst dcn Stnrm und »villst dcm baugcö Klop^ übcrtäubru. Die Prozession wallte an dcr Frauliu vorübcr, daS "^ Weib war uicht im Stande, dem Zngc zn folgen. Stolz bl'^ dcr Schulze auf dic gcbrochcue Gestalt dcr Frantin; nicmai'd bc achtcte sie, nur Julius, dcs Schulzen Sohn, heftete mitleid«"« das Auge auf ihr schcncs, ängstliches Antlitz. Manc war "^ uutcr dcn Gläubigen, sie mußte zu Hause die Kindec psicg"'' (Fortsetzung folgt.) i 263 Aus Mexiko enthält der „Kamerad" die Mittheilung, d^ im wcitclcu Befolg dcr Operationen in der Sierra dcl vcortc die Stadt Aiisantla und der Hafen von ^cautla von dcu taiscilich mcz'ikauischen Truppen besetzt wurde». Zunächst ist eiuc allgcmeinc Vorrückung gcgcu Poponlla angeordnet, uud dinfle dies der Abschluß dieser dcinahc ein Jahr daucilidcn Opera« tion iu der Sicna sein. Für tapferes Verhallen vor dcul Fciudc wurde vou Sr. Äiajcstät Kaiser Maximilian dem Hauptmann Alexander von Ezaikowsltt das Ofsi-zicrtrcuz des Gnadalnpc-Ordcus; dem Rittmeister Josef Paltovils des Hußarcnlcgimcuts uud dem ^icutenaut Marimiliail Grafen ^a Nofcc der Iägcrlruppc daö Nitlcrlrcuz dieses Ordeuö vcrlichcn. Die goldene Viili' tarverdicnstiucdaillc ei hielt Führer Benjamin Ugallovitö; die silberne Medaille: Führer Franz Koniczck der 3. UhlcmcN'Eokadrou uud Eduard Schmidt der (i. Iäger-kompagnic, Korporal Thomas Ehoiusty der 3. Uhlanen-Eskadron, Palrouillcfnhlcr Peter ^ovisoni der (i. Iägcr-kompagnie, Jäger Eugeu Hämmerte der ^). und Vene« ditt Stoß der 6. Iägcrtompagnic; die bronzene ^)lc-daille: Hauptmaun Karl 5krickl und Wilhelm Hcdcmann, Lieutenant Alfred Tni'ucrclscher, Patrouillcführcr Peter Lovisoni, Jäger Leopold Sied uud Johann Kußbcrgcr, sämmtlich von der Iägcrlruppc. Generalmajor und Kommandant des österreichischen Fi'ciwilligcnkolpö Graf Thuu befindet sich gegenwärtig in der Sierra del Norlc, um den ucncrnauutcu tmscrlichcn Visitator in deu zu-letzt crodcrtcu reichen Ländcrslrichcu cinzusctzcu. Hagesnenigkeiten. — Die von Herrn Franz Tuvora organisirte Gesell- ^ schllftsrcisc nach Jerusalem erfreut sich auch bcucr lebhafter Theilnahme. Die Neise wird unwiderruflich am ^ 12. März angetreten. Unter den Reisenden befinden sich zwei Damen ans Graz; die Herren Graf Forgach, Graf Hugo Thnn, Graf Salm, Graf Forestin , Varon Kalmann, ! Oberstabsarzt Tr. Notypta, Major Sandennann, Hanpt-wann Czafar und Mirbach, die Herrcu Jean und Oscar Andrae aus Frankfurt, Herr Wolfson ans Vrcslau, drei Priester, darunter ein Prior, u. f. w. Die Plätze zweiter Klasse sind sämmtlich vergeben ,von jenen erster Klasse nur Noch einige srci. — Professor OppolZcr befindet sich in voller 3tc-lonvaleszcnz und wird vielleicht schon in einigen Tagen das ^ Zimmer verlassen tonnen. Die Betheiligung der außerhalb Wiens lebenden Ärunncnärzte an der Ovation, welche dem Hosrathe Opftolzer zu fewer Gencfungöfeicr voil den in Wien anwesenden Badeärzten dargebracht wird, ist ci»e, wie Man hört, überraschend große. Zahlreiche Zustimmungs-ertlürungcn sollen brieflich uud telegraphisch ciulaufen. Sämmtliche ursprünglich für ein Ehrengeschenk und eine reiche Ausschmückung der Adresse bestimmten Beiträge werdcu dem Fond der von Oppolzcr ins Leben gerufenen „Studenten« Krankenslistung" zugewendet werden, — Profrfjor Stellwag v. C a r i o n, Professor der Augenheilkunde an der Josefs - Akademie, liegt an, Typhus schwer Irant darnieder. — Der ehemalige Assistent des er-tranltcn Prof. Stcllwag, Oberarzt Dr. Wolff, wurde aus ^zcrnowih, wo ei in Garnifon steht, nach Wien berufen, um während der Zeit der Krankheit des genannten Proicssors ^rsscn Lehrkanzel und iilinik zu uerfcheu. — Dle bezüglich der Wiederherstellung der „alten Freiheiten" Trieft's eingcsel^e Landtag^kommission hat eine Denkschrift verfaßt und trägt darans an, dieselbe durch eine besondere Deputation, mit dem Podest^ an der Spil,c, Sr. Majestät überreichen zu lassen, letztere aber gleichzeitig zu beauftragen, vorläufig wenigstens die interimistische Einstellung der Militäraushcbung zu erbitten, die im April d. I. stattfinden soll. — In einem „Eingesendet" der „Vorstadt-Zeitung" macht ein Industrieller den Vorschlag zu einer besonderen Kollektivausstellung von sämmtlichen Musikinstrumenten österreichischer Fabrikation, welche bei Gelegenheit der nächsten landwirlhschastlichcn Ausstellung veranstaltet werden könnte. Der Einsender macht dabei daranf aufmerksam, daß dieser Zweig der österreichischen Industrie bisher noch alls keiner Ausstellung vollkommen zur Anschauung kam und wahrscheinlich auch auf der uächsten Pariser Ausstellung nicht dazu gelangen wird. Wir halten die Idee für äußerst zweckmäßig und wünschten nur, daß auch die Provinz dabei in gehörige Berücksichtigung gezogen wird. fokales. Zufolge allerhöchster Entschließung vom 28. Jänner d. I. wnrdc eine Ncform der t. t. Gendarmerie beschlossen, welche zufolge einer Mittheilung der Grazer „Tagespost" im Großen und Ganzen im Folgenden bestehen soll: illcduzi-ruug der Stabs- und Oberoffizicre auf fast zwci Drittel der gegenwärtigen Zahl: Nednzirung des Vcrwal-tungspcrionals; Einstellung oder Verminderung gewisser Bezüge ; Uebergabe der Gerichtsbarkeit an die ordentlichen Militärgerichte. Die hicdurch erzielten Ersparnisse sollen sich 'auf 250.000 Gulden belanfcn. Der Mannfchaftsstand bleibt unverändert, ja es ist dessen Erhöhung nach Maßgabe der erzielten Ersparnisse in Aussicht genommen. Der Regimcntöoerband wird aufgelöst uud es werden L a u-dcs ge n d arm erietomma ud cn für mehrere Kronlän-^der in der Hauptstadt eiucs derselben, so für Steiermart, Kärnlen, Krain uud Küstenland in Laib ach errichtet. — Gestern Nachmittag um 4 Uhl wurde in der Dom-tirche die erste Fa st e up red igt in deutscher Sprache gehalten und wird dies an jedem Freitag durch die ganze ^Fastenzeit stattfinden. Der hochwürdigsle Obcrhirt wird Sonntag Nachmittag 4 Uhr die erste Fastenpredigt in slo- ! venischer Sprache halten. Der Hirtenbrief vom 10. v. M., zum Beginne der Fastenzeit an alle Gläubigen der Laibachcr Diözese gerichtet, ist kürzlich in jlovcmsclier und dcutfchcr Ausgabe erschienen. — In der verflossenen Nacht gegen halb 11 Uhr signalisirten zwci Kanonenschüsse ein Schadenfeuer. Es brannte ein dem Herrn Nost gehöriges Magazin am deutschen Grunde, welches mit Faßdauben und Krautvorräthcn gefüllt war. Trol» der Windstille, welche zum Glücke herrschte, tonnte man nicht Herr des Feuers werden uud mußte man sich auf die Sichetung der umstehenden Gcbände und Vorräthe beschränken. — Um das hiesige Theater bewirbt sich der Komiker Preising, welcher Herrn Hcinrich Penn znm Leiter der slovenischen Vorstellungen zu engagiren gedenkt. — Zum Negisseurs-Vcnefize beabsichtigt Herr Hat tig das Drama Hebbcls „Die Nibelungen" vorzusühieu. — Beim letzten „Sokolabende" am verflossenen Mittwoch wnrde beschlossen, im Vereine mit der Citavnica am Ostermontage eine große Vcseda zum Besten der Nothleidenden in Untcrkrain im landschaftlichen Theater zu veranstalten. Die philharmonische GeseIlfchaft veranstaltet ihre bezügliche WoMMigkeitsvorstcUnng am 2. März. — Heuer war ein zahlreicheres Vorkommen der weißen Gcbirgshasen bemerkbar. So hat unlängst der hiesige Wildprcthändlcr deren 0 Stück aus Eisncrn erhalten. — Am 7. d. M. wurde in Pondorf (Bezirk Umgebung Laibach) bei Gelegenheit einer Hochzeitsfcier ein Bau-ernburfche durch eiucn Pistolenschnß, den ein neben ibm stehender Bursche in harmloser Freude, einem hierzulande allgemein verbreiteten Gebrauche gemäß, abfeuerte, '.licht unbedeutend im Schenkel verletzt und musile nach einigen Tagen in das hiesige Zivilspital gebracht werden, wo er sich bereits auf dem Wege der Aefferuug befindet. ? 3ack, 11. Februar. Die Zeit des übermüthigen Frohsinns ist vorüber. Auch wir frommen Lacker haben unsere Häupter mit Asche bestreut und beginnen mm Buße zu thun, nachdem wir dem Meister Karneval, odschon nicht in eben zu reichlichem Maße, unseren Tribut gezollt. Denn nur zweier Bälle, die aber recht gemüthlich verliefen, hatten wir uns zu erfreuen, vou denen der erste in den hierortigen Bl'äuhaus'Lotalitä'teii des Herrn Deisinger am AI. v. M. abgehalten, auch durch den Besnch auswärtiger, sehr chren-werther Gäste an seiner Bedeutung gewonnen hat, und der letzte am 11. d. M. iu den Gaslhaus-Lokalitäteu „zur Krone" des Herrn Schuschnig durch eine unter den Gästen für die Nothleidenden in Untcrkrain mit Erfolg veranstaltete Sammlung eine humauitäre Weihe erhielt. Nun sind unsere Hoffnungen und Freuden auf den ! nahenden Frühling gerichtet. Denn die anmulhende Landschaft, die gesunde Lust uud das herrliche, frifche Wasser eutscha'digen uus für manchen entbehrten Genuß großstädtischen Lebens in reichlichem Maße. Fremde aus allen Gegenden und selbst auch aus wcit entfernten Orten werden sich wohl auch heuer, wie alljährlich, bei uns einfindcn, mit denen wir gerne jene Gottesgabcn brüderlich theilen. Eltern der im hicrortigen Mädchencrziehnngsinstitute untcrbrachteu Kinder verweilen anläßlich ihrer Besuche gerne durcP einige Tage, selbst auch Wochen und Monate, in unserem anmu-thigcn Städtchen. Bekanntlich cristirt nämlich im hierortigen Kloster der M. M. Ursnlinerinneu eine vortreffliche Erziehungsanstalt, woselbst seit jeher Mädchen aus verschiedenen Ständen, mitunter aus dcu besten Häusern der verschiedensten Provinzen, neben einer sorgfältigen Erziehung auch gründlichen Unterricht in allen Schulgegenstände», nebst Sprachen, Musik, weiblicher Handarbeit jcder Art u. s. w. genießen. Wenn also diese vortreffliche Erziehungsanstalt in Anbetracht dieser außerordentlichen Vortheile und der uerhältnißmäßig wirklich sehr billig gestellten Kosten den Eltern höchst empfehlenswert!) erscheinen mnß, so begrüßen wir den durch Einführung des Theaterspielens daselbst gemachten Fortschritt schon deshalb dcslo lebhafter, als dadurch die Pensionärinnen neben einer anregenden, angenehmen Zerstreuung anf das Zweckmäßigste iu deklamatorischen Uebungen eingeschult nnd an den nöthigen Anstand gewöhnt werden. Tcch hiebci auf eine angemessene Wahl der aufzuführenden Stücke Bedacht genommen wird, braucht wohl nicht erwähnt zu werden. Die letzten Aufführungeu waren nach Versicherung mehrerer Zuschauerinnen von überraschend ausgezeichnetem Erfolge. Gegeben wurden am 8. d. M. i Laibach, 17. Februar. ("aru^alöcrinncrlin^n — (5in Streich dcr Phantasie — Vttrnch- l'U'gcn iidcr Nlchlö— Fastmsol-gcn — Kogclgchilschaft — Twoli'o Bestimmung — Wünsche dcö SpazirrgänMö.) Dic letzten G.cia.cnsttichc siud ocrtlnngen nnd miö bcm methodischen, zuletzt uur etwas monoton gewordenen ^nlMim dcü KmnemUö hat unö der Aschermittwoch ^ blnchc, übernächlige leidtragende erwachen fchen. "cr Schlich der Saison war diesmal nicht so animirt, !°'t sonsl; statt zu steigen, fiel die Flull) des lebend »lohen TrcilmiS nUmällg auf daö Niveau des Alltags ubens hcrali uud mälzt ihre trüben Wellen wieder in, altcu Gleise, ^cbt nun wohl, schöne Nächte, wo dnnllc "Ugcu uuo freundlich strahlten, wo rosige kippen im trau-llchm Vi^-vi,-, durch licdlichcö Geplauder uud sillier-hcllcö luchc» u»ö entzückten, wo blühende Wangen mit lumcbcrückcndcm Hauche »nS streiften, wo reizende Köpf^ Her, durch lHngagemcnlvergc^lichlcit unö fast in Duelle vmuickclten. Nichts ist uns geblieben, alö die ^lmmliug an glückliche Augenblicke, nud kaun der Drusch „ich,,' erreichen? Hingen doch die Allen nicht "wsoiisl dci ihren Gastmählern cine Nose an der Decke "Us, um dic Gäste an die Flüchtigkeit der Zeit und an ^ Mkkcn ^,.. sch^ vcrlMhcuoen ^ust zu crinimn. "lld ist dic Erinnerung im Wechsel dcö Vcbcnö vtt'. ^aM, so frischt Phantasie ihre Farben auf, Phantasie, iln ^^^ Frclindin nud Feindin dcö Mcnfchcn, die M gleicherweise ciuc Hölle wie ein Paradies bereiten "ui. Dabei fällt uu« ciuc eigene Art der Phantasie : / ^" "^^"' wir eben ein Piüdchcn gelesen, die >','""l'll!schc, dic oft Dinge sieht nnd beschreibt, von ">m d,c anderen Mcnschculindcr nichts wissen, m / '"""^l l)ier unseren fenilletonistischen Kollegen n»s ^ -^achbarstadt, der mit einiger Schadenfreude sch?/ ""'' ^^"^ Dicnötag beabsichtigten 5t'ols0 bc< ^ "lit. c^> s^j^, ^^^^ ^arnilosc Notiz vom Unter- bleiben dieser imftortittcn Belustigung nicht zu goutircn lind schrieb im sicheren Vertrauen auf die inspiriltcn Zttckerbäckerannonzeu lU'd KommuniPieö und ohnc an die Möglichkeit eines solchm Korsowetlers, wie wir es j schaudclnd selbst erlebt, zu deuten, uachstchende ^okal« uotiz: Iu Vaibach hat dcr Korso, dcu mau wegen dcö Nothstandes „sistircu" wolllc, nun doch (!) cm Fa-schiugödicnslag stattgefunden. Drei Mnsttl'anden spielten iu dcr Sternallce unentgeltlich . . . Das Wetter beschreibt er nicht. Nichts für ungut, lieber Kollege — wir wünschen aufrichtig, wir hätten deinen gcträumtcu Korso gcscycu, er hätte nuö vielleicht Stoff, viel Stoff für unsere Wochcnplaudcrci geliefert. Wir halten uon ^ dcr langen Wagcnrcihc, dic sich majestätisch nm daö Vi'crcct der Slclnnllcc bcwcgtc nnd in der allc Baric» täten, uon dcr prächtigen, von Mecklcnbnrgcru gczogc» ncu Karosse biö zum lebensmüden Fiaker vertreten waren, vou dcr mit Todesverachtung uutcr deu Hufcu dcr Noffc um dic wcggcworfcncn ltonfctti sich balgenden Straßen« jugcnd, von den eleganten, freilich düungcsätcu Reitern, von witzigen ÄcaSkcn uud dcm ungeheuren Verbrauch von Bonbons nud Konfetti berichten lönncn, welche znr Auffrischung von Ballcrinncruugcu nud Acweiscn unveränderlicher Ficnudschaft dienen sollten. Statt MeS dessen töiuicu ^'ir Ijöchstcus Äetrachtungcn anstcllcn übcr — Nichts. Uüd warum nicht? Ans ocm Nichts giug ja der Ball hervor, anf dem allc unscrc Epoche machenden Bälle slatlgefnndcu haben -— dcr Erdball. U,ld das kalte tödtcndc )tichtS ist cS, daS unS übcrall belästigt, alle nnscrc Ficudcn stölt. Das Nichts ist dcr Mephisto dcö ewig nach Befriedigung suchenden Faust in uus. Wir stürzen uus iu dic Fluth dcs sinnlichen Lebcus, um alle ihre Freuden zu trinken, doch mitten im Gennß fühlen wir cinc tödtliche Lecrc, cs ist daS unncnudare, doch Jedem wohl fühlliarc — Nichts. Wir snchcu nach Vcsricdignng iiüsercs Geisteö, wir erschöpften allc Gebiete des Wissens, und fragen wir um seinen letzten Grund, was anlwortet uns? Ein höhnisches Nichts. Wir suchen nach Bcfricdiguug unseres Gefühls, wir glanbm in dcr Licbc den Prometheus-funken entdeckt zu habcn, dcr uns ein plötzliches Fcucr entzünden foll, nuscic Seele schmilzt in der Wonuc erwiederter lUcigung, und — zergliedern wir diesen Sturm des Gefühls mit dcr Sonde deö lritifchcu Ver-staudcs, nehmen wir hinweg, was Sinnlichkeit, Selbsttäuschung, clcndc ^icl'enabsichtcn in dicsciu heiligen Bunde zweier Seelen nuS verdecken, was lauert dahinter? Ein trauriges NichiS. Und cin alter gricchischcr Philosoph sprach den tiefsten Gcdankcu ans, iuoein er sagte, ^?cin und 'Nichtsciil sei dasselbe, denn alks verändere sich jeden Augenblick uud so sei es und sei cö zugleich nicht. Und so glauben wir den mathematischen Beweis geführt zu haben, cö sci daöscldc, übcr Etwas cm Fcnilletou zu schreiben, odcr übcr — Nichts. Doch um ans dcr Gcdantcnwclt in dic rcalc zurück-znkchrcn, was wird in der stillen Fastenzeit nuscr täg-lichcs sozialcs Brod sciu, woran wcrdcn wir nnscrcn von Alltagssorgcn nnd dcr SysiphnSarbcit dcs Äcvufs ermatteten Geist labcn nnd ihm jene Elastizität bcwahrcn, die ihn zu dem immerwährenden ^iampsc dcö Dascinö befähigt? Unser fozialcö ^cl'cn ist cin sehr zersplittertes, es gibt keine Brennpunkte für geistiges Vcbcn. Wir sonnten mit nnsercr bescheidenen Himveisnng auf die in nndcrcn Proviuzftädten vorkommc,tden wissenschaftlichen Vortrüge uoch leiu Echo in glcichgesinntev Brlist erwecken, obwohl nnS dlc Sache gar nicht niiansfi'chrbar dünkt nnd sich ähnliche Unternehmungen hier fchon schr dankbar erwiesen haben. Die Männer des M)rstanocs, wclchc den schönsten Berns, die Bildung der Jugend üben, sie wären vor Allen berufen, nnscren Gedanken aufznfaffcn uud zn verwirklichen. An sie sind vor Allen diese Worte gerichtet, nnd Sie, freundliche ^cserimlcn, die dcu Drang nach 204 „Das Namenstagögoschenk," Lustspiel in zwri Alten! — ferner „Die Familie in Vcthanicn am Abende der Gefangennahme Jesu," Schauspiel in einem Aufzuge. — Am 11. d. M.: „Die Velagenuiss von Wien, oder: Treue siegt," historisches Schauspiel in fünf Auszügen auö der zweiten Velagerung Wiens im Jahre 1633. — Wir wünschen dieser Erziehungsmethode vortreffliches Gedeihen. ^ AdclSbcrg, 15. Fehruar. Gestern ist ein Neisnitzer Töpferfuhrmann auf dcr Maunilzer Straße, zwifchcn Maunil; und Adclsbcrg, ucbcu seinem eingespannten Wagen auf einigen Holztrümmern im Älulc liegend gefunden worden. Vci näherer Acsichligung fand man, daß diesem Manne die Nase, die linke Hand, der linke Ins;, das rechte Ohr und die Zunge ganz tunstgemüsi abgeschnitten waren, welche Körperdeslandtheilc auch neben ihm am Boden lagen. Auf die Frage, wer diese Mißhandlung au ihm verüble, gab er durch Zeichen zu verstehen, dah er sich dies selbst angethan habe. Lr wurde auf den Wagen geladen uud von den Ma'nnern, welche ihn gefunden, zum Vezntsamte Adels-bcrg geführt, auf welchem Wege er jedoch den Geist aufgab. Die über diesen seltsamen Vorfall fofort gepflogenen Erhebungen stellten heraus, das; dieser Unglückliche schon Tags zuvor in Adelsberg, wo cr übernachtete, Spuren des Irrsinnes verrieth i indem cr vorgab, daß ihm eme weibliche überirdische Erscheinung auf seinem Wege wiederholt befahl, sich die Zunge uud die Nafe abzuschneiden, uud daß cr große Angst vor dieser Erscheinung habe, weil er den Vs-fehl noch nicht vollführte. Die Obduktion wies nach, daß derselbe in Folge chru-Nischen Hydrocephalus und Verdichtung dcr feinen Hirnhant an Irrsinn litt. Dcr Unglückliche heißt angeblich Andreas Vail;, ist aus Podgorica im Bezirke Nrifnitz zu Hause, und es wurde in seinem Vcside eine Barschaft von 5 fl. 1^/2 kr. gefunden. — (Schlußv erhandlungen) beim t. k. Landes-gerichte in Laibach. Am 21. Februar. Iofes Armic: Betrug; Josef Pogacnik: Ticbstahl. — Am 22. Februar. Johann Bla'^ic: Ocffentliche Gewaltthätigkeit: Andreas Cernigoj, Franz Boncina und Josef Krapes: Dicbstahl. — Am 23tcn Februar. Sebastian Tome uud Genossen: Schwere körperliche Beschädigung; Iohaun Stebej: Schwere körperliche Beschädigung. Eingesendet. Mit Schluß dcs Jahres 1865 hat dic hiesige Klein-lindcrbcwahr Anstalt das dreißigste Jahr ihres Bestandes zurückgelegt, und indent die Direktion über die seit 1. Jänner bis 31. Dezember 18(55 znr Erhaltung derselben von so vielen edlen nnd verehrten Wohlthätern zugeflossenen Geldspenden öffentliche Ncchnnng abznlcgcn nicht unterläßt, sei amnit anch allen Menschenfreunden unserer Hauptstadt für diese Äciträgc nnd sonstigen Geschenke znr jährlichen Weihnachtsfeier dcr tiefgefühlteste Dank und die inständigste Bitte dargebracht, auch in dem ncn angetretenen Jahre dieser Anstalt ihr Wohlwollen nicht zn entziehen, damit dieselbe unbeirrt fortbestehe und stets ein ehrendes Zeugniß des Wohlthätig-keitssiuucs durch ersprießliches Zusammenwirken den Bewohnern Laibachs darbieten möge. Dcr wesentliche Antheil an dem jetzigen gedeihlichen Znstandc unserer mit tleincn Mitteln begonnenen Anstalt, die nun ein eigenes unbelastetes und zweckmäßig einge- richtetes Haus mit Gartcu, sowie auch ein klciucS Stamm-vermögen" besitzt, gebührt dem unverdrossenen Einflüsse und dcr Wirksamkeit der hochverehrten hochgeborenen Frau Franz ista Gräfiu v. Stubcnberg. ^ Ihre gottlob glücklich übcrstaudcnc schwere Krankheit im Winter 1804 gab Hochdcrsclbeu — ansÄcsorgniß, nicht so wie seither nnd häufig persönlich, die Anstalt zu überwachen im Stande zu sciu — am Schlüsse u. I. Veraulassnng, in einem Schreiben die seit dein Jahre 1860 ' bekleidete Ehrcnstcllc der obersten Schutzfrau uicdcrzulcgcu. Diese Erklärung, die mit vielseitigem Vcdancrn anfgcuommcn werden mußte, vereinte jedoch die versammelten Kommittcntinncn des Frauen-Vereines zn dem! Beschlusse, dcr hochverehrten Fran Gräfin in einer Adresse nicht allein den Anödruck tiefsten Dantes nnd vollster! Ancrtennuug ihrer durch eine lange Rcihc von Jahren bewiesenen besonderen Fürsorge für die Laibacher Kinder-bewahr-Anstalt darznbringcn. sondern auch die augclcgcnt^ lichstc Bitte damit zn verbinden, von ihrem Entschlnß abzugehen, weil der Name der edlen Fran Gräfin zu innig mit dieser Anstalt vcrbniidcu ist, als daß mau sich dermal mit dem Gedanken vertraut machen könnte, ihn nicht mehr an der Spitze derselben zn wissen. Die nett nud zierlich ausgestattete, iu Sammet gebundene, von allen Schutzfraucn unterzeichnete Adresse ist nun dnrch eine Franen^Deputation der hochverehrten Fran Gräfin v. Stubcnbcrg übcrbracht, uud auf die Bitte um fernere Beibehaltung des Protektorates von der hochgeborenen Fran Gräfin in der nie verleugneten HcrzcuS-gütc und überwältigt von dcm Gefühle des Dantes für das Vertrauen der Fraucu, dieser Wunsch gewährt wordcu, , an dcu wir uoch einen anfügen: daß Gott die edle Frau Gräfiu St üben bcrg recht lange noch zum Vesten der Klcinkindcrbcwahr - Auft alt uud zum Wohlc vieler Hilfsbedürftigen so mildthätig als seit Jahren iu uuscrcr Hauptstadt wirken lasse. Laibach, am 15. Februar 186«. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Trieft, 15. Februar. (Levantcpost.) Eoustautill ovcl, 10. Februar. Derwisch Pascha wnrde mit neuen Trnppen nach dcm Libanon geschickt. — Atheu, 10. Februar. Iu Folge der unerwarteten vom Köuig beschlossenen Vertagung dcr Kammer hat sich das ncnc Mini-slcrinm gebildet. Ein Zirknlar dcr drei Schntzmächtc an die hiesigen Gesandten droht, falls die Parteien sich nicht znr Hcrstellnng dcr Finanzcn nnd dcr inneren Rnhe einigen sollten, daß wirksame Maßregeln getroffen werden sollen. — Bei der Insel Santorin sind merkwürdige vnllauischc Erscheinungen vorgekommcu. Berlin, 15. Februar. In dcr Marinckommission dcs Abgeordnetenhauses hob Virchow bei Begründung des Antrages ans Ablehnung dcr Marineanlcihc hervor, dic Regicrnngsvorlagc sprcche von dcm nnbcschräuktcu Besitze dcs Kieler Hafens, während lant Artikel 2 dcs Gastcincr Vertrages österreichische Schiffe daselbst stationircn tönncn und überhaupt unr uoch vou Kiel als Bundcshafcn die Rede sei. Der Rcgicruugstommissär Jakobs erwiderte, Kicl sci faktisch im unbeschränkten Vcsitzc Prcnßcns, dic Stationiruug östcrrcichischcr Schiffe hängc von preußischer Gewalt ab, da Preußen im Besitze dcr Kiclcr Festung sci. Der Ncgieruugstommissär Abcken erklärte, auch wenn Kiel seinerzeit Bnndeshafeu werden sollte, werde dies nur erst nach Erfüllnng dcr preußischen Fordcrnngcn geschehen. Karlsruhe, 15. Fcbrnar. Dcr Landtag ist heute wieder znsammcngetrctcn. Es wnrdcn verschiedene Gesetzentwürfe, daruuter solche über die Presse, Vereins- und Versammlnngswcscn, vorgelegt. Bukarest, 14. Februar. Dem neuen Finanz-minister ist cS bereits gclnnacn, einen Theil dcr Anleihe zn rcalisircn. In dcr Kammer wurde cin Gcsctz dc< züglich der Einhcbnng der Stcmtssleucrn durch die Kom» muucn, desgleichen cin Gesetz wcgen Erhebung von Taxen für gerichtliche Acslaliglma.cn uuo Beglaubigungen an< gcuommcl,. — Das Journal „Sentiuella" »ourdc zufolge fürstlichen Dekretes unterdrückt. In der Moldau tritt dic Eholcra wieder heftiger auf. In dcr llcincn Stadt Votoschan sind binnen sechs Tagen acgcll 30 Personen erkrankt. Telegraphische Wechselkurse vom Itt. Februar. 5»pel,;. Metalliqne8tt1.85>. — 5)ftcrz. National Nulrheu <;5.I5>. -Vaulaltieu 7-l«. — Kreditaktien 14^.20. — M!O?r Slaatealilehen ^/25). - Silber 101.75». ^ l'oudon 10^.40. — K. t. Dukaten 4.89. Milde Gaben fiir die Vtothleidenden i»l Ullterkraiu wurden bcim f. k. L n n d cs « P r ä si d i um crlcgt: Von Herrn Anton Frcihcrrn v. Zois - Edelstein 252 fl. Laibach, am 12. Februar 1866. Weitere milde Gaben werden niit Daut angcuoimncn und nngesiiuml ihrer Veslinnnuttg zugeführt. Theater. Heute S a in ö t a g den 17. Februar: Zum Vortheile dcS Schauspielers nnd Opcruregisscnrs I. N a ft e r. Flotte Bursche. Komische Operette iu 1 Auszüge von I. Vrann. Musit vom Kapellmeister ssranz v Supp,':. Vorher: Häuslich' Studien. Lustspiel in 1 Aufzug uach dcm Französische», nnd Szenen aus der vfter „der Freischütz" uon Karl Maria rwn Weber. Vi 0 rgeu Sonntag d r u 18. Fcbrnar: Strausi und Banner. Lebensbild aus dem Wiener Vollölebeu unt Gesang iu 3 ?l»f-zügcn vuu Autou Sauger. Musik von Ad. Müller. Meteorologische NeMichllili^n ill Qnlzuch. Wissen so lebendig fühlen und im fchöncu häuslichen Vcruf nicht die Muße finden, selbst an dcr Ausdehnung Ihres Wisscnskreiscs zn arbeiten, werden gewiß, wie früher, cm dankbares Pnbliknm bilden. Und patronifircn Sie unsere Idee, so ist ihr Gelingen gesichert. Inzwischen wird unser geselliges Leben die alten ausgetretenen Pfade gchcn; wir wissen nicht, ob die gewiß vielseitigen Wünsche uach Erhöhung des geselligen Lebens im Kasino bei der Direktion cine Erholung schon in naher Zulnuft finden wcrdcu, weil sie in das in, trouuable Wnuschcbuch nicht eingetragen sind; wir wissen nicht, ob nnscre Theaterabende uns mit ncuen Offen, vach'schcn Gelnisscn heimsuchen melden, weil wir noch nicht genau wissen, ob wir einen Tenor oder — ciuc Altistin habcn werden, m>d Herr Sedlmaycr. dcr sich in dcr kurzen Zcit seines Hierseins die allgc-nieinstcn Sympathien erworben, uns schon heute vcr. läßt; — abcr cius wissen wir, daß neben dcr alten „Kcgclaidc," deren Rarrcnabcnd iu dicscn Glättern Er. wähmmg gefunden, sich ciuc ncnc aus Mitgliedern dcr Schicbstätlcacsellschaft aufgclhan hat, dic sich allc Don« nelstage ucrsammclu foll, u,u dcö cdlcn Kegclffticls zn pflegen, uud die sich am verflossenen Donnerstage, nntcr welchen Feicrlichtcitcn, wissen wir nicht, dcnn wir warcu »ncht vou der Partie, lonslituirlc. Die Gesellschaft will hübsche Beste anosctzcn, und so schen wir schon zwci' Vereine in dcr edlen Kunst wetteifern, welche einen so, wichtigen Vcstandthcil in dcr Lcbcntzkmist unserer Vätcr bildete nnd als bürgerliches Excrzitinm gar wohl den adcliacn Künsten deS Fechtens, TanzcnS, Reitens und — Aillardspiclcns an die Seile gestellt werden kann, um im Ehronistcnstylc zn reden. Seit auf daS arimmiac Korsowcttcr so heitere, son-^ mge Tage gefolgt find und die llarc, frische Luft uu< lvidcrstehlich inS Freie hinauslockt, ist auch der Fcuillc. tonist cin eifriger Spaziergänger geworden, und da ihn sein Weg immer wieder auf den reizendsten Pnnlt nn-sercr Umgebung, unscr klciucS Juwel Tivoli führt, da ein solcher stiller Gang immcr seine kleine Gedankenwelt hat, so wird cs Ihnen wohl natürlich scheinen, daß sich seine Gedanken auch mit dcm Schicksale des Schlosses zn beschäftigen anfangen. Unscr Magistrat hat dnrch dic Erwcrbnng dcr ganzen Besitzung für die Etadt sich dcn Dank nnscr Aller verdient. Rnn soll aber Tivoli anch seine Zinsen abwerfen nnd da soll die Anlegung einer Restauration im Schlosse ciuc dcr Hauptgucllen bildcu. Ncbcu ihr soll abcr ciuc Villegiatln,- für Freunde einer vom Oewühlc dcr Stadt fernen häuslichen Zurückgczogcnhcit bcstchcu. Wird sich Bcidcs vcrciuigcu lassen? Dcr Feuilletonist weiß diese ihm von einem alteu Spaziergänger und Freund Tivoli's gestellte Frage zn würdigen, denn cr hat das Glück, cin sogenanntes „Gasthans" zum Rachbar zu haben, von welchem cr eben aus dcm Karneval dic angenehmsten Erinncruugcn von stampfenden benebelten Männern „ans dcm Volle," von ganzc Nächte hindurch unermüdlich brnm-mcndcn Fagots und „crrcgtcn Debatten" in dcr Gcistcr-stnndc in die stille Fastenzeit herüber gerettet hat. Uud dies sollte das !^oos Tivoli's werden? Wir tragen vielleicht zn grcll anf und vielleicht wird die Ncstanration in Tivoli keine so voltsthümliche sein. abcr bei dcin bloßen Gedanken der Möglichkeit ergreift lins cin heiliger Schänder. ! Dcr Ort wird jedenfalls scwcn stillen Zauber cin-büßcu, die Prosa dcs ^cbcns würde die hier von manchem sinnigen Naturfreunde so ost anfgesuchtc Poesie verdrängen. Wenn schon in diesen Gcfildcu dcm Wau-dcrcr leibliche Erqnickung geboten werden soll, könnte dics vielleicht passender durch Errichtnng cincr Milch-wirthschaft in dcm malerisch gelegenen Schwcizcrhäus' chcn auf dcr Terrasse geschehen. Dancbcn wärc cine An-stall für Mmcralwasscrlur an diesem idyllischen Ort leicht auzulcgcu und würde manchem Staatshämorrhoidarius Gelegenheit bieten, zugleich den nothwendigen Morgen« spazicrgang zn machen und scin gedrücktes Hcrz in Gottes schöner Natnr zu erleichtern. Ucbrigcns fällt es unS bei, daß Tiooli, als cs noch ständisches Bcsitzthum war, seine Gast- uud Kaffechaus-Nestauration hatte, die aber durchaus zn keiner Blüthe gelangen konnte. Wenn wir über dicscn Gegenstand etwas weitläufig geworden sind, so wird uns wohl das natürliche Interesse rechtfertigen, das nnscre Vcuölternng au dem schönsten Punkt unserer Umgebung nimmt. Unser Wüuschcbuch für den Magistrat ist übrigens noch nicht geschlossen. Das Kothmeer, das uns in diesem seltsamen Winter so oft von nnscrcn Lieblingsspazier-gängcn trcuntc, hat manche Gedanken in uns angeregt, Gcdaukcn, dic vielleicht sogar ctwaS kühn erscheinen wcrdcn, dcnu sic fordcrn uutcr audcru nichts Gcrm-acrcö, als dic Anlegung ciucS breiten Trottoirö fill' lustwaudclndc.Laibachcr am Saume dcS Kasino's imd weiter um dcn ganzen Kongrcßplatz herum, dessen Bura-seile insbesondere noch ciuigc Naturznständc darbietet. Wie aiMnchm wärc in Fällen dcr durch Regengüsse bewirkten Quarauläuc daS Lustwandeln anf einem soliden Asphalt- oder Granitlroltoir. Wir hätten hier bald unsere Iägcrzcile. Läßt sich Nichts zur Verwirklichung dieses wohl nicht allein stehenden Wunsches thu»" Viäolint, (^0u«ui06. Und wäre in Laibach überhaupt ncbcn vielen anderen Kommissionen nicht cine vor Allem nöthig, cine Bcrschöncrungsk 0 m m issi 0 n ? Ihre Anfgabc ware cine sehr ansacdchntc, sie könnte abcr Laibach auch zn cincm acsuchlcn Ruheplätze für wcltmndc Pilger ac-stalten, zn cincr zweiten ..PensionopoliS." Material«: ui'd Vorschläge zn Pcrschöncrungcn, dic sich ganz wohl ohne große Koslcn ausführen ließen, würden nicht fehlen, lv>r selbst würden gcru in dieser Richtung unser Schärslci" beitragen, ^t moiuiuil-^o ^nvut. n windstill hctter i 1«:. 2 „ 3t. 3Ä>.»s l l" 2.« NW. f. schw. heiler 0.oo 5 10„ Ab. 327.58 l'" ^l.'.' NW. f. schw. sterueuhcll Neif. Uiu ? Uhr trat Ncbcl ein, der erst gcgru Mittag verschwand. Sonniger Nachmittag. Abendrot!). Verantwortlicher Redakteur: Iguaz u. Kleiumayr.