PraimmkraIion».Prcilt: Fiir Laibach: danzjiihrig . . . s fl. — kr. Halbjahrig . . . 3 „ — „ Bierteljahrig. . . 1 „ 50 „ Monatlich . . . - „ 50 „ Mit bet Post: Banzjiihrig . . . 9 fl. — fr. Halbjiihrig . . . 4 „ 50 „ Bierteljiihrig. . . 2 „ 25 „ Wr Zustellung in« HauS viertel-jahrig 25 tr„ monatlich 9 kr. Sinjetne Nummern 5 kr. Laibacher Nr. 32. Tagblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berucksichtigt; Manufkripte nicht zurUckgesendet. Mlttwoch, 10. Februar. — Morgen: Desiderius. Btluktion: Bahnhosgasse Nr. 1S2. Lk-cdition uni Inscralra, flnmut: »ongretzplatz Sir , 81 (Buchhai eon I. v. Kleinmayr 6 F.BamI 3nftrfiimspm|>: 'Ttit die einspaltige Petitzeilc 3 kr 6ci zweimaligcr Einsch-Itung i 5tr. breimal 1 7 lr. Jusertionsstempel ictefmal 30 kr. Bei gročcrtn 3n(eratcn linb Sftcrer Einschaltung entsprechenber IRatatt. 1869. Dle Entschadigungsanspriiche Krains m Betreff seines inkamerirten Pro-vinzialsondes. (Fortsetzung.) Aur Zeit der Jnkamerirung des Provinzial-sondes (Ende Oktober 1826) Habe berfefbe mit emem reinen Jahrcsuberschusse von 21.125 fl. (rectc 47.125 p. 32 kr. bilanzirt; hatte man dem Prv- vmzialfonde den Bezug der jahrlichen Steuerperzente mtt 87.084 p. 39 kr. von 1814 bis Ende Oktober 1863 belaffen, was cine Summe von 4,288,919 p. ausgemacht hatte, so wllrde dies mit Zuschlag der Weindaz- und Mittel-dingsaquivalente fiir dieselbe Zeit mit ................................. 3,331.927 fl. eine Summe von ... . 7 . 7,620.906 fi. ausgemacht haben, welche zur Ver-zinsung der Schuld mit dem Be» ttage von . . . 3,437.056 p. und zu deren Amortisi-rung mit dem Be-trage von . l,698.010p. dah« zur Bedeckung eineS Gesamml- hn,,,etra8e6 v°n..................... 5,135.066 p. tommtn hingereicht und bent Lande nod) etnen, zu StaatSzwecken (?) verwenbbaren Ueberschutz von . . 2,485.839 p. abgeworfen Hatte. Hieraus gehe hervor, dah bie Uebernahme ber 4-oinc|ttfalfcHitib burch den Staat fcinen hinreichen-,, rfa^ !"r die dem Lanbe entzogenen Einnahms-quellen reprSsentirt Habe. Der Lanbesausschuh scheidet bei biefer Berech-"un8 den unter bent Namen „Transferte unb Re- skriptionen" befaunten Theil ber LanbeSschulb Krains aus, weil bie (oben erwahtite) von ber franzSsischen Regierung unternomtnenc Operation unter ben Be-griff ber Assignation (§ 1400 unb 1407 b. a. b. G. B.) fallt, rooburch ber Schulbner, bas Lanb Krain, seiner Haftung fiir biesen Theil ber Schuld enthobett rourbe. Die Riickitberwalzung berfelbett aus ben Krainer Provinzialsonb fei baher ein rechts-wibriger Akt gewesen. Der Lanbesausschutz berechnet nun bie ihm ge-buhrenbc EntschabigungSquote folgenbermatzen: Wenn ber Provinzialsonb bis Enbe October 1863 int Besitze aller ihm sriiher zugestanbenen ZuPusse geblieben ware unb bagegcn aUe friihcren Lasten getragen hatte, so wurbe fid) bis zu jctiem Rcitvuntte an idhrlichen Ertriigniffen ein Aktivnm von........................ 1,836.211 p. 50 Ir. an Kapitalien ein Pas-sivum vou . . . 158.066 p. 59'/. kr. KM. herausgestellt haben, woraus eiuPlus von fur das Land refultirt. Allein bikseS Plus erhohe sich, wenn man von ben Passiven die TranSftrten- und Re-skriptionsschuld, die das Land nichts angeht, unb bie nach Abschlag einer Gegensorderung beS Aerars fiir bie Til-gung ber Zwangsbar-lehens- u. RequisttionS-forbcntngen pr. 967.412 Gulben 43 kr. . . . betragt, adzieht, aus . 678.144 p. 51 fr. 863.941 p. 02 Ir. 1,542.085 p. 53 kr. KM. Uebertrag: 1,542.085 p. 53 Ir. KM. b. i. ber Betrag, ben das Aerar mit Ende Oktober 1863 dem Lande schuldet und herein ZinsertragniH von 77.104% 17 fr. abwirft. Wenn man nun vom gegemvitrtigen Zeitpunfte an bas Mit« telbings- unb Weinbaz-aquibafent wieder ent* richtet, Welches jahrlich 67.654 p. 34 fr. be-tragt unb bem ein 5perc. Kapital von . . .1,353.091 p. 20 fr. entspricht, so wiirbe sich bieGesammtschulbig-feit beS Aerars aus AnszahlungeinesKa- pitalsbetrages von . 2,895.177 p. 13'/. kr. KM. ober Zahlung einer jahrlichen Jnteresskn- summe von . . . 144.758 fl. 51»/. kr. KM. belausen. Hiebei ist ber Betrag ber Steuerperzente nicht, wie vor bem Jahre 1809, mit 87.084 p. 39 Ir., sonbern ttur mit bem rebuzirten Betrage von 36.337 p. 14»/. Ir. veranschlagt. Der Lanbesausschuh weist semer aus bie grohen Opscr, bie baS Lanb Krain bent Gesammt-staate gebracht Habe unb nod) bringe, aus bie Ar-muth besselben unb die gerittge, schon bis auf bas auherste in Anspruch genommene Stenerkrast bes Ieuilleton. Am Aschermittwoch. Die letzten Oeigenstriche sinb verflungen, in otn Garberobkasten ber Frauen hangen verwclkt und zcrknittert bie Zeugen stolzer Triumfe ihrer ^.riigerinnett, bie Welt hat bas Bittzerkleib ange-ivgen unb Asche anfs Haupt gestreut. Derjenige welcher reuig ein neues Leben zu siihren be-abstchtiget, pstegt auf bie siinbige Bergangenheit ein wtenbe« Sluge zu werftn, unb unbefriebigt von J-JJlt unb Freube wenbet er sich ad von ben Lock-stitcher Sinnenlust. Anch wir ttinnen beim wucfbltcf ans ben abgelausenen Karneval es nicht verhehlen, bah er utts nicht besriebiget hat. Zwar Tlatfertc bo unb bort wohl bie Lust in Freubenfeuern M' doch war es nicht langhaltenbe Glut, es war «ttohseuer, kurz unb blenbenb. Jm ganzen unb groBen war ber Karneval ein — lauer unb wcnig ommttter. Turner- unb Hanblungsball, obwohl vou, waren boch weniger uberfiitlt als sonst, Kasino-balle unb Citalnicabeseba's waren burchtveg leer, bas ”ni,0e* was ben heurigen Fasching auszeichncte, "uffallenbe Zunahme ber HauSbSlle, wozu ®ohl ber glftnzenbe Ball be« Herrn LanbeSprSsidenten ben auheren Jmpuls gegeben hat. In ber That wurbe in Hausballen unb Kranzchen heuer bas „noch nicht bagewesene" geleistet. Fast sehen wir in biefer nett auftaudjenben Erfcheinung cine Gefahr fiir bie iiffentliche Geselligkeit unscrer nachsten Faschings-zukunft. Der Korso roar ebenfalls ein wurdiger Abfchlutz des heurigen FaschingS. Das Wetter be= gunstigte bieseS hubfchc Vergniigen, ein fonnenheller Tag lachte auf bie ©ternallec hernieber, bie Regi-mentsmufik fpieltc ihre hciterftcn Weisen, tauscnbe von Menfchctt roogten in ben Gangen ber vielar-migen Allee auf unb ab, bas historischc Kameel schnappte mit bem Munbe so Irfiftig als je, die maSlirten Konfettibuben mit ben gefchwarzteu Ge-sichtern boten itberftaubte ©erftenlbrner unb anbere Serenlienfriichte als Konfetti zurn Kaufe aus, es roar ein herrliche« Fest, biefer Korso, alleS roar ba, nur — tein Wagen. Die glucklid-en Besitzer von Equipagen zogen es vor, aufjerhalb ber Stabt zu sahren unb bem horrenben Voile bas SBergntigen zu (affen, sich auf eigene Faust zu unterhalten. Es roar ein recht fchneibenber Kontrast, als burch bie heiter plaubernbe unb schakernbe Mcnge ein Leichen-zug bie Sternallee burchschritt, roie urn anzubeuten, roie vergiinglich alleS auf ber Welt fei. Dem Feuilletonisten erfchten biefer Kontrast so recht at« ein Vorgeschmack bed AschermittwochS, ber in bctt FaschingsbienStag hereinragte. Es ist eben alleS vergiinglich auf biefer Erbe, roar ja auch Karneval unb Korfo einstenS in Laibach ein glanzenbes Ver-gtiiigen, boch auch fie sinb vergangen. Wohl roiirbe es zur katzenjammerlicher Stimmung bes Feuille-toniften passen, wenn er einett Blick in unsere sozialen Zustanbe roersen wurbe, urn a us benselben bie allgemeine Misere zu entwickeln unb abzuleiten. Doch ncin! wir wollen ben Ernst bes TagcS nicht noch mehr triibcn, wir wollen vielmehr einen fragettben Blick in bie niidjften Tage thun, unb ba trctcn tms recht crfreultche Perspektiven entgegen. Das Kasino roirb uns roieber einen Ziklus von Vvrlesungeu bieten, bie silh. iNesellschast bereitet fitr ben 19. b. M. bie Ausfiihrung beS Menbelssohn-schen Meisterroerkes ..Antigone" vor, unb Theater« Direktor ZSllner roirb schon fommenben Samstag uns bie langersehnte „Grotzherzogin von Gerolstein" vorfithren; betfetbc hat, roie wir Horen, alles attf-geboten, um bas Stuck gtanzenb in Szene zu setzen. Gan; neue Kostume wurben angefertigt, eine ©chaar reijenber Martetenberinnen roirb ihre Evolutions ntachen, bie besten Kraste roerben Rollen Lber-nehmen. Kurz, roir gehen ber Saison ber Kunst unb Wissenschast entgegen. M6ge fie bie abgelaufene Tanz-Saifon an Glanz iibcrtreffcn! Der Karneval ist tobt, es Itbe die Kunft! Landes hur, verkennt aber andcrscitS auch nicht dic grotzen Lasten, die der Gesammtstaat zu tragen hat, un'b stellt schliehlich folgenden Vcrglcichsantrag: 1. Dem Sonde Krain rvird als Aequlvalent tor das inkamerirte MitteldingS- und Weindaz-Gefalle vom 1. Janner 1864 an ein in hallijahrigen Antizipativraten zahlbarer Betrag von 07.653 fl. K. M. oder 71.000 fl. rund in Ssterreichischer Wahrung aus den Reichsfinanzen crfolgt; 2. dagegen entsagt das Land Stain allen mehreren Anspriichcn anS der Jnkamerirung dieser Gefallr nnd seines gesaminten Provinzialfondes, roie selber int Jahre 1826 vom Aerar eingezogen wnrde; 3. die k. k. Finanzverwaltnng vcrzichtet ihrcr-seits auf alle Gegenfordernngen auS ben bisher dem Lande Krain gewahrten Dotationen, auS der Lcr-zinsung und theilweisen Amortisirung der krainischen Landesschnld, dann auf alle Ersatzansprfichc aus Anlah der franzosisch - Ssterreichischen Kriege und speziell fur Landwehr- und Requisitionsforderungen des Aerars aus der Dotirung der Bezirkskassen; 4. verpflichtet fid) die !. k. Finanzverwaltnng, die krainisch - standische Aerarial- und Domcstikal-schuld, rote feit dem Jahre 1826, aus Reichsmitteln zu verzinsen und nach dem Tilgungsplane zu amor-tisiren. Ganz abgesehen von der Frage der Rechlskon-tinuitat steht so viel fest, dah durch die blohe That-sache der ltebernahnte der Schulden des Landes filr ben Staat bas unbestreitbare Recht erwachsen iff, biejenigen, bent Lanbe bis zum Zeitpunkte bieser Uebernahme offen geftanbenen Einnahmsquellen, deren auSbrfickliche Widmung zur Verzinsung und Tilgung jener Schulden keinem Zweifel untcrlicgen konnte, sofort dem Lande zu entziehen. Hierher gehLrt vor allem der Weinaufschlag, dessen Ertragnih vom Jahre 1802 angefangen dem Lande auSbrficklich zu bem Zwccke iiberlasicn wnrde, urn bie aus ben ZwangSbarlehen aus ber Zeit bcv franzSsischen Kriege hcrftammenbc Schulb unb bic gleichfallS aus jener Zeit herrithrenben Requisitions-forberungen zu tilgen. Durch bie Uebernahme der Derzinsung und Tilgung dcr ZwangSanlehenSschuld allein hat der Staat einen grotzeren Betrag zur Beftreitung auf sich genommen, als bas Ertragnitz des Weinaufschlages ausgemacht habeu wiirde, wor-aus dem Lande ein offenbarer Nutzeu erwachsen ist. Was das Mitteldings-Aeqnivalent betrifft, so enthalt bas Patent Kaiser Karl VI. vom 31. Janner 1728 bic auSbrfickliche Bestimmnng, dah dassclbe „zu keinem andern Zihl und ende, alS zur Be-strcittung deren darauf haftenden eingangsermeldeten om-runi, (b. i. der anno 1632 Sbernommenen ge-gcwifscn Summen Hof- unb KriegSschulben, bann deren bamaltz gehabten eigenen Schulden unb ber Mitthulflichen unterhaUung ber kroatisch- unb Mcer-Grenze) bet schwbrer Beranbtworttung und von vah im wfidrigen Borkherenden Anderen Disposition" verwcndet roerden diirfe. Aus dieseni Passus geht flat- heroor, dah in dem Moment, wo bas Land con seinen Schulben bcfrcit fein unb aufhtircn wiirde, zur Unterhattung ber kroatischen unb 'JJ?ee-resgrenzen beizutragen, auch ber Fortbezug beS Mitteldings-AequivalenteS zu entfallen Ijatte. Beide Bedingungen warm im Jahre 1826 vorhanben unb fvlglich dcr Staat zur Einziehung dessclden ohnc weitcrc Entschcidignng vollkommen berechtigt. Auher den veiden Einnahmsquellen waren noch, wenn auch nicht auSschlietzlich, so doch vornehmlich die dem Lande in frfiijcren Zeiten zugestandenen Steuerperzente und das Weindaz-Aequivalent zur Beftreitung der Landesschulden bestimmt. Was die crsteren betrifft. so konnte mit dem Eintritte der Aenderung im Stencrsisteme von ber Fortdauer des Einfliehens derselven in das Domestikum wvhl keine Rede mehr fein, ba ben Lanbern fortan bie Umtage von ZuschlSgen zu den Stenern zugestan-den wurde unb fie baher feinen Entgang in ihven Einnahmen zu beflageu hatten, noch auch zu bckla-gen haben, inbent ihnen ja biefcS Recht aitch nach den neucren Verfasfungsverhaltnisicn zusteht unb fie bacon auch ben ausgiebigsten Gebranch machen. Cs bleibt baher nur bas Weindaz-Aequivalent allein abrig, bejiiglich beffcn sich mit Riicksicht bar« auf, bah seine auSschliehliche Wibmung zur Til-guug der Schulden nicht so praziS, wie hinfichtlich des Mitteldings-Slequivalentes ausgesprochen ist, bann bah ber Wortlaut bes Reskriptcs ber Kaiserin Maria Theresia vom 1. Marz 1747 einen bestiium-ten Termin, wann ber Bezug bes AequivaleuteS aufzuhSren hatte, nicht festfetzt, enblich bah in andern Lanbern Shnliche DazbezugSrechte auch nicht ohne weiterS eingezogen, fonbern ben StSnben ober ihren Rechtsnehmern Entfchcibigungen im Kapital baffir zngestanben worben finb, ein Zweifel nicht ganz unbegriinbet erfcheinen konnte, ob der Staat zur Jnkamerirung dieses BczugeS berechtigt gewesen ist oder nicht. Vergleicht man seine Leistungen wahrend ber vergangenen Zeit mit dem, was er durch die Einziehung jener Einnahmsquellen gewann, bann fann ihnt wvhl auch bejiiglich ber Einziehung bes Wein-daz-Aequivalentes nicht ber Vorwurf ber Willkur-lichkeil gemacht werbeu. Die Steuerperzente 34.883 fl. 25 kr. K. M. 16.754 „ 34 „ „ 50.000 .. — „ .. .. 12.000 .. —.......... bei Gelegenheit ber BerfassnngS-Revision hervorgetre-ten sinb: haltenwiruntcrfcrtigtcMitglieber bcSnicber-bsterreichischen Lanbtages in unserer Eigenfchaft als RcichsrathSwShlcr es in unferem Rechtskreife gele-gen, ltnferen Herren niederosterreichischen Lanbtags-kollegen im Reichsrathe bie Anregung zu geben, bie« selben mogen aus bie verfaffungsmcihige Behanblung bes von bem nieberosterreichischen Landtage gesahten, eingangS erwahnten Beschlusses in geeigneter Weise hinwirken. Wir erlauben tins, Euer Exzellcnz, als ben hochgeehrten nieberosterreichischen Landmarschall, zu bitten, biefe Anregung zur Kenntnih unserer nieber-osterreichischen Lanbtagskollegen im Reichsrathe zu bringen. Mit ber Versicherung unserer ausgqeichnetsten ©ochachtung zcichnen wir Euer Exzellcnz crgebene" (folgen 28 Unterfchriften; weitere BeitrittSerkliirun-gen ber entfernter wohncnden Sanbtagsabgeorbncten, bie wegen ber Kllrze ber Zeit nicht rechizeitig ver-ftiinbigt werben fonnten, werden erwartet). 74.387 fl. 30 kr. warfen dem Lande das Weindaz-Aequi-valent .... das Mittelbingsaqui-valent .... ber Weinaufschlag alle vier Einnahmsquellen zusammen also etncn jahrlichctt Ertrag von ..................... 114.537 fl. 59 kr. K. M ab. Dagegen hatte zur Zeit ber Jnkamerirung dcs Provinzialfondes (1827) bic Sfterreichische Finanz-verwaltung zur Tilgung unb Berzinsung uber-nomrncn: 1. Die stanbischc Domcstikalschulb per 3.319.550 fl. 25 kr. mil einem Zinscnauswanbc von . 2. bic ZwangSbarlehen aus ben Jahren 1805/6 unb 1809/10 in einem im Jahre 1830 mit 755.800 fl. seslge-stellten Kapitalc und einem Zinfenaufwanbc von . . . 3. ein vom Staatcgcgebe-nes Darlehcn von 2000.000 fl. Banko-Zettcl, rebuzirt auf 50.000 fl. K. M., mit einem Zinscnauswanbc von . . . Summc . . . Dcr Ziffer bes Ertragcs aus ben 4 EinnahmS- quellcs per.................. 114.537 fl. 59 kr. steht also cin Jntcrcsscnbctrag von..................... 114.677 „ 30 „ beffett Tilgung ber Staat ubernotnmen hat, entge-flcn, ungercchnct bas Kapital von 4,125.350 fl. 25 kr., bcsscn Amortisirung ber Staat bem Lanbe ab- unb auf sich nahm. (Schluh folgt.) Nochmals ber geheime Artikel. Dcr „Bolkssrcunb" theilt in seiner Rummer vom 8. d. M. die „Wat)rheit fiber ben viclbcspro-chenen geheinten Artikel" zum Konkorbale mit. Dar-nach tautct dieser geheime Artikel roie folgt: „Wic-wohl Se. Majestat das Vertraucn hege, fein Bischos werdc an Anschlagen, die der bssentlichcn Ruhc Ge-fahr brLchten, sich jemals betheiligen, so muffe ber Kaiser sich doch oorbehalten, roenn, was'Gott ab-wendeu rootle, tin Bischos sich des Hochverrathes ober der Majeftatsbeleibigung schnlbig machen sollte, auch bevor er mit bem heiligen Stuhle rocgen bes gerichtlichen EinschrcitcnS Rucksprachc pflegcn (con-silia conferre) konnte, oorlaufig baSjenige zu vcr-fiigen, was nach Mahgabe bes Falles erforbcrlich sei, urn ben Bollbestanb (integritatem) unb bit Ruhe bes Reiches sicherzustcllen, jeboch stets unbe-chabct ber Festsctzungen bes vierzehnten ArtikelS." Daraus leitet bas flerikale Blatt ab, bah bie Mit* gliedcr bes Episkopats unerreichbar finb filr die tzstcr-reichifche Justiz. 37.790 2.500 114.677 fl. 30 kr. Fur bireltc Reichsrathswahlm. Einc Deputation niebcrdstcrreichifcher Landtags-aibgeorbnetcn fiberreichtc vorgcstern bem Hcrrn Laud marschall Pratobeuera cine Abresse, tcelche bic un terzcichneten Lanbtagsabgcorbneten an ihrc im Ab gcordnctenhansc sitzendcn Kvllegen richten. Nach Hinweis aus ben in ftrcng gcsctzlicher Form mit einer ausbrucklich fonftotirten Zwcibrittcl - Majo ritat gefahten Beschluh bes nieberSsterreichifchen Lanbtages: ,.Die hohe Rcgierung rootle in ver-fassungsmahigcnt Wcgc auf cine Umgeftaltung bes Gesetzes fiber die RcichSvcrtrctung in bem Simie hinwirken, bah birefte Wahlcn zum Reichsrathe tin gesuhrt roerben unb bic Zahl ber Sibgeorbneten an gemessen erhoht wirb," hciht es in ber Abresse roei ter: ..Nachbciv ber Beschluh bes nieberosterreichischen Lanbtages nnr ben versassuugSmLhigen AuSdau ber Ncrsassung im Gcistc bcrselben unb nach Jntcntiv nett bezweckt, wetchc im Reichsrathe selbst bercits Eine ncuc Karte von Europa. Der ..International" macht feit jcher in Sen-ationSnachrichten. In seiner jfingsten Rummer vtr-bffentlicht er in einem stiimperhast ausgcsfihrten Holzschnittc cine nach den Jntentionen bes Grasen Bismarck entworsene neue Kartc von Europa. Im Westen erhalt Frankrcich von Prenhcn seine „naturliche" Rhcingrenze Mainz, Koln, Trier, Saar-lonis mit seinem ..grohtcn Burger" Rey. Im Often bringt Prcuheu daS „intcfligente Opftr" eincS grohen Thcils dcr Provinz Westprenhen und ganz Ost-jreuhen an Ruhland; Prcuheu roird in solgendcr Art vcrgrohert. Dassclbe enthalt ben ganjen jetzigcn norbbeutschen Bund, ferner Baden, Wiirttemberg, ganz Hcffen-Darmstadt, Baiern unb — Bbhmen. Von Hollanb ist nichtS zu Preujjeu anncktirt, hin-gegen roerden bie Grenzen gegen die Schweiz unb gegen Jutland offen gclaffen — so roas man in Musikstucken mit „ad lil.ilum,, zu bejcithnen pflegt. Die osterreichifch-nngarische Monarchic — in dcr Karte ^Empire (laniiliii ii-1 gcnannt — tibtrlaht Boh-men an Prcuheu, dagegen behalt sic Galizien unb erhftlt von Preuhen Eharte blanche, Rumcinien zu okkupircn; fie erhalt ben Namen — „Donanrc!ch." Dcr ..International" weist ben Frankrcich zugeroiefencn Theil Hollands mit Entrustung als cin Danaergefchenk zuruck unb mcint, bah, roenn, wic er glattbt, Preuhen cinmal Holland erobcrn rootltc, Frankrcich zur Vertheidigung dieses braven Dolkes die Wassen ergrcisen rourbe. Ebcnso beftrebt sich der ..International." den Atgroohn ber Schweiz gegen Preuhen zu crwecken nnd behauptet, Preuhen Ijatte in Paris bie Thcilung dcr hclvetischcn Republik nach Nationalitatcn vorgeschlagen, sei jedoch bamit znruckgcroiesen worbett. Es ist noch zu bcmcrken, bah ber ,.International" bem Grasen Bismarck bie Absicht zuschrcibt, int zukunstigcn Deutschland eirt feudal-foberatives Sistem zu errichten; die Stable Hannover und Posen, Stuttgart, Mfinchcu, Prag und Dresden werden als Hauptstiidte von Bizekonig-reichen bezeichnet, welche Prenhen mehreren deposse-dirten Dinastien, unter anderen auch der welsifcheu, gleichsam als Entfchadigung verleihen wiirde. Politische Rundschau. Laibach, 10. Februar. Die Geruchte von einer Minister-krisis wahren fort. Die Berfassungsrevision, welche Beust, Taaffe, Berger und Brestel als zulassig oder wllnschenswerth ansehen, soll den iibrigen Ministern em Dorn im Ange fein, sv dah Herbst, Plener, Hasner und Giskra aus dent Kabinet scheiden wollen, rocnit man auch nur im geringsten niehr an der Dezember-verfassung aubert, als zur Befriedigung der Polen ™w9l nothig ist. Vielleicht hangt mit dieseu Ge-rulyten auch die Ernennung des Grafen Taaffe zum ojtenctchifcheu Miuisterprasidenten zusammen, welche ^rnenuung liach iibereiustimmeuden Meldungen unga-nicher und Wiener Blatter bereits cine vollzoqeue Thatsache fein soll. Dcr „Czas" meldet, dah der Bcrfafsungs-auSfchutz nactjticn Monlag Berichl erstatlen roctdc VV 6cl" Rcfolulionsfrage. Der Poltnflub dcruft fur aJioutag a He polnischen ReichsrathSdepuIirten »ach Wien. Die „Kvln. Zeitung" macht jetzt stark in Ent-hullungen fiber cine franzSfifch-italicnische ^tviguc. So latzt fie sich auS Paris fchrciben: "burst Dietternich cntwickclt perfiinlich einc fchr bemerkeiiSwerthe Thatigkeit, die, feit ciniger Zcit zur ^.rfcheinung gekommen, ziemlich lebhaft von seinen sonstigen Gewohnheilen absticht. Einc persSnliche ■Jntimitat mit Rouhcr, die bishcr kaum vorhandcn war, tritt immer deutlicher hervor. Dazu fommt, ^6 er eingestanbenermahen einen direkten ledhaftcn Briefwechsel mit bent Hose con Hictzing uuterhalt (?), 6cr snnerseitS weit entfernt ist, auf die AuSubung »on Hoheitsrechten verzichtct zu habeu. Im ferneren t.. ?"lfach das komrnen und gehen deS Spiri-mtrr ‘8ris Biktor Emanuel's, des Grafen Bi-.emcttt' der, bestandig auf der Reise zwi-mL»6 <•* unb ^lorenz begriffen, be« Rechtcs zu n n*- m ^cnt' ^ fe*nčr Ankunft hicr jcdcsmal ocy im Reiseanzuge soforl bet Rouher vorzusprc-chcn, urn thm Bericht zu erstatten. Die politische ' roie gefagt, jst aufmerkfam unb wittert tin unliebfames Geheirnnih." In Madrid fcheint die Aufregung fiber die , rbtW in Burgos sich wilder einigermaheu zu egen Der Nnntins ist feierlich in feinen Palaft zuruckgefiihrt warden, und man HSrt nichts mehr on Demonstrativnen gegen den Klerus. Was das 7-r>umviratsprojekt betrifft, so ist die Per-Ivnenfrage noch nicht entschieden. Prim unb Serrano erbcn allgemein als Glieder desselben bezeichnet, ”ber der dritte im Bunde wird noch gefucht. Anstatl woero spricht man jetzt von Figueras, wodurch den -"kpublikauern cin ZugestSnbnih gemacht werden 1°u. Das Direktorium, als Haupt des Staales kvnnte nach der „Epoca" dcr Kammer nicht direkt verantwortlich fein. Diefc dircktc Berantwortlich. niiihte cin Miiiisterium iibernehmen. Ueber die ^ufammenfetzung desselben ist man jeboch bishcr coenfo njenig tinig, als fiber jcne des Dirrktoriums. In dent Kriminalprozefse in Burgos 0Uen fiinf Angeklagte dcr Theilnahme an dcr Er-rt'un8 des GouverneurS schuldig befunden fein und noch in diefer Woche hingerichtet werden. Untcr-11e^cn sammelt man in Burgos, Stadt und Land, Untcrfchriftcn zu einer Petition, welche vvm Mini-i ttium die Beguadigung ber MSrder nachfucht, falls biefetben zum Todc verurtheilt feien! . dagc dcr Dinge in Athcn fcheint nc fehr ernfte zu fein. Zwar wird der „Prcffe" °« verfchiedenen Seiten die Nachricht gemeldet, »6 in Athen die Bildung des Minifleriums Zaiuus gelnngeu fei und ware hietnil die Annahnte Konferenz - Dcklaration feitenS der griechifchcn cgrerung gefichert. (ZaiiuiS, cin heivorragmdcS Mitglied dcr kleinen konservativcu Partei in ber griechifchcn Slammer, gilt als cin fehr gcfchickter Administrator.) Doch fchcinen hieinit die Schwierig-keiten des Augenblickes noch lange nicht dewaltigt. In Paris fowohl als London war gestern das Gerficht verbreitet, der Kiinig wolle, tvenii der Widerstand gegen die von ihin gewunfchte friedliche Einlenkung fortdauere, — abdanken. Er soll be« rcits die Borbereitungen zn seiner Abreife anbe-fohlen haben. Aus Kreta vom 30. Janncr vorliegenbe Be-richtc bestaligen wiebcrholt und mit Dieter AuSfuhr-lichfeit die definitive und vvllstandige Beendigung des Anfstandcs. Die in die Enge gctricbcncn Frei-schSrler tupitulirteu unb find ihrem eigcneu Ber- laiigen gemag auch fchvn giohenthcils in ihre Hei- mat zurfickgefuhrt Worden. Die einhcimifchen Jnfur-gentcn haben sich ebenfalls grotzentheils uiitcrrooifcn uno auch von ihrcn Hanptein haben sich mchrcre zur Enlfernung von der Insel enlfchlosfen.' Man bcrechuet, bah watziend dcr Dauer des AufstandeS nicht mcniger als 3000 Freifchcirler thcils ben im Kampfc crholtcnea Wunden, theils den Strapazeu und der Rauhigkeit des Wellers citcgen find. Bon Kandioten felbft find nicht iveuigcr als 10.000 Men-fchen iu Folge des AufstandeS zu Gnmde gegangen, darimter einc groge Anzahl Weiber unb Kinder in noch zartem Alter. Zur Tagesgeschichte. — , Der Ausfchuh des Abgeordnetcn-haufes hat befchlofscn, den vom Herrenhaufe ge-fahten abanderndeu Beschltisseu, betreffend die Gefetz-cntwilrfe liber die Einflihrung der Schwurgerichte seine Zustimmung zu ertheileu. 7 In Folge der uugiiustigeil Lage in Wie-lieczka, da die Rettungsarbeiten im Kloski-Schlage eingcstcllt werden muhten, hat der Finanzminister Dr. B'restel, dcr diefe Augelcgenhcit mit grohtcr Aufmerk-samkeit verfolgt, — roie das „Frdbl." wisfen will -mehrere hervorragende Bcrgbaukapazitiiten nach Wien bcrufen (unter audcrn den Oberbergrath vom Bkontan roerke in Neuberg), mit denen derfelbe taglich Ver handlungeu pflegt. Der genannte Oberbergrath hat cin neucs Projekt zur Beroaltigung des Wafsers aus gearbcitet und dem Minister liberrcicht. Ueberdies HLren roir, Baron Hingenau hege noch immer Hoff: nung, dah das Wasser werde bewaltigt roerden Itinnen. — Dcr P r o z ch gegen be it F U r ft e n Karagcorgicroics hat vorgcstcrn bcgonncn. Dcr offcntliche Auklager Strokay fchildert das Ereiguih von Topfchider. Karageorgiewics Habe die Morder unter« stiitzt, Trifkovics mid Stankovics feien desseit Mitfchul-dige. Die Urtheile der ferbischen Gerichte wnrden fo-dann verlefen unb hieranf mit dcm Zeugeuverhore be-gonuen. — Der Furst von Montenegro ist am 8. d. M. in Begleituug des Flugeladjutanteu des Czaren, Flirsteu Dolgorucki, iu Berlin eiiigetroffeu unb ivird dort etiva G Tage verbleiben. Lokal- und Provinzial-Angelegenyeiten. Origival-Korrespondenz. Windisch-Feistriz, 9. Februar. (Landtags-kandidate n.) Die Behauptung des »Slovenski narod" dah von der Sotla bis zu den Qnellen der San und von der Save bis zn ben Hohen des Pachern das Bolk keine ^ieigung Habe, einen Geistlichen zum Abgeordueten zu wahlen, konnte znm Schlnste flihren, dah die Hiesigen Nationalen roirklich mit den Klerikalen gebrochen hattcn, dem ist abet nicht so, hicr hot die national- klcrikalc Partci als Kandidaten den Dr. Dominknsch, die sl oven if ch-d e n tfche ver-faffungsfreundliche Partei aber den Bezirks Obmann von Marburg und Gemeindevorsteher von Gams Herrn Konrad Seidl anfgestellt. Eben findet die Wahl der Wahlmtimter statt, die Betheilignng ist eine sehr lebhafte unb fiel die Wahl bis jetzt in allen 3 Bezirken cinstimmig zu Gimsten Scibl's aus. Seidl verdient aber auch uufer gauzes Verlrauen, was er als Gemeindevorsteher und Bezirks-Obmann schon geleistet, ist roeit bekannt. Jch dilrfte fein falfcher Profet fein, roentt ich schon heute sage, die Wahl Konrad Seidl's znm Land-tagsabgeordneten mit der eminentesten Majoritat ist so Diet roie sicher. Die letzte Bemerknng im „Tazblatt," dah die Nationalen an Boden immer mehr verlieren, ist ganz richtig und roahr, denn roie es diefe Kliqne hier treibt, ist cs nicht andcrs moglich. Dariibcr und ubcr einige unscrcr „Seelenpeitfcher" nachstens mehreres. Noch will ich zum Schlnste eines hier fehr ver-breiteten GerUchtes erwahnen. Es heiht allgemein, Dr. Wofchnagg rootle fein Mandat als Landtagsabgeoth-uetcr nicdcrlcgen, falls Dr. Dominknfch bci der Wahl am 27. Februar durchfiele. Man sagt, er hatte es schon daznmal gethan, als der Landtag die Wahl des Dominknfch nicht bestatigte, da auch er dcit namlichen Berhaltnissen rote Dominkusch fein Mandat vcrdanktc, doch cr glaubte sicher, diesmal werde die klerikal-natio nale Partci als Sieger hervorgehen. Lokal-Chronik. — (Piipstlich cr Segen fitv Dr. Eth-biit Costa und Graf Wnrmbrand in Aus-sich t.) Der Obmann des katholifchen Vereins ver-offentlicht in der „Laibacher Zeittmg" eine den Be-strebnngen des Grundungskomitees des befagten Ber-eins beistimmende Zufchrist des hochrolirdigen Fitrst-bifchofes in Laibach, worin es aitch heiht: dah der heitige Batcr, ber seine in der Z e r st r e u u n g teben-den Kinder theils nnmittelbar, theils dutch die von ihnt bestellteu Scclcnhirtcn segnet, mit der vollen Liebe seines vatetlichen Herzens auch den Bemiihmtgen des Grlindnngskomitees des katholifchen Vereins seinen reichen Segen ertheilen werde. — (Eiit Urlauber-Zug), roelcher gestern Mittag die Stadt vom Transporthaufe znm Bahnhof unter dem Gefange eines hbchst anstdhigen Liedes durch-zog, ronrdc bcirn Hcimann'schcn Hanfc dnrch einen hiesigen Familicnvatcr, der felbft flir Gcfang iiberall lebhaft sich intereffirt,hier aber mit roentgen fcrnigett Wor-ten das Bcrdikt dem Borfanger aussprach, zur Pause ge-bracht, roelcher dann nach verfchiedenen Raifonnements unb Unroillensauherungen, auch roeitern Belehrnngen fei* tens des Storcrs ant Eingaugc zur Spitalgastc cin ganz anstandigeS Lied solgte. Wie nothroendig und roiln-fchensroerth ware eiit folches Eingreifen von Scite des Publiknms bci so vielen auf dcr Strahe sich abspie-lenden Szenen. — (Sonneitfinsteritih.) Morgen imt etlf Uhr 52 Minuten wird eine nur in Sildamerika und Slidaftika sichtbate ©onnenfmsternih eintreteu. Die Dauer ber zeutralen Bersinfternng roirb von 1 Uhr 12 Minuten Nachmittags bis 4 Uhr 17 Minuten fein. Das (Sitde der Berfinsterung libcrhanpt tritt um 5 Uhr 36 Minuten ein. In Enropa wird nichts von diefer Erscheinuitg sichtbar fein. — (Prof. Sch lager) aus Wien ist mit bent gestrigcn Eilzuge hier augekommen; derfelbe rourde vom Landesausfchuste hieher bentfen, um liber das vorlie-gende JrrenhausadaptirnngSprojekt als Pfichiater von Ruf fein Gutachtcn abzugebcn. — (Der atztltche Berein) halt diefen Samstag eine Sitzung, da die letzte in Folge einge-treteiter llnp!ihlichkeit eines Borttagenden vertagt wnrde. An ber Tagesordnnng ftehen Bortragc vom Prof. Balenta und Dr. Keesbacher. — (DieFaschingsliedertafeldeSMiin-ncrchors) dcr filharmonischen Gesellschaft fiel sehr glanzend aus; die weiten Ranine der Sckiiehstatte roa-rcit iiberfitllt, das roogert und drangen der Menge an atlcn Pnnkten danerte ties in die Nacht hiitein. Dcr Mtinncrchot brachte ein fast durchwegs neueS Programm, unter ivclchem die Chore „Die alte Leier" und „An dcr fchmtcu blaueu Donau" ant meisten gefielen. Herr Moser vent landfchaftl. Theater beflamirtc unter Bcifall. Das Konzett uiit Kinderinftrumentcn cntsiel ans dcm Programme, unt ber sich bereits ankiindigeiiden Tanz-lnst eine Konzefsion ztt ntachen. ES fctitit aber auch sicher mit Rccht gesagt werden, dah die Lust aiu tan- zen gestern Abends den hener -noch nicht erreichten^ Hiihepunkt erreichle. denn fclten sieht man mit solcher j Hingebunc; nnd Unverdrosienheit das ermLdende Ver- j gniigen pflegen. wie es gestern oder -eigentlich bis heute 'fruh der Fall war. — (E in F a ch e r) wnrde gestern Abends auf der Schiehstatte gefnnden. Die Eigenthnmerin desselben wolle fid) an Herrn Cantoni toenbm, dem er iibergeben wurde. — (E rle digte Blinde n stiftungs-pl iitze.) Im laufenden Jahre komnien s e ch s Plcitze der Karl Freiherr von F l v d n i g schen Blindenstiftnng im Blindenerziehungsinstitnte in Linz znr Besetznng. Auf die Stiftnng haben Ansprnch in Krain geborene, insbe-sonders aber verwaiste blinde Kinder beiderlei Ge-schlechtes, roetchc das 7. Jahr vollendet nnb das 12. nicht uberfchritteu haben. Die Gesnche find im Wege der k. k. Bezirkshanptmannschaften mid in Laibach durch den hiesigen Magistrat bet der k. f. Lanbesregiernng bis Ende Marz l. J. einznreichen. — (Protest g e g e it ft on tis ch c Annexion s g e l ii st e.) Bereits im Jahre 1861 hatte ber kroatische Landtag bcschlossen, bic Einverleibung bes Tschernembler und Biottlinger Bodens in das dreieinige Konigreich, zn dem diese Theile Krains einst gehort haben sollen. von der Krone zn verlangen. Ja es wnrde in jenem Landiage die Ansicht ausgesprochen. dah ganz Unterkrain bis znm geweihten Brmtnen itachft Lauerza zur Krone des h. Svonimir gehore. Man schwieg in Krain zn diesen Einverleibungsgeliisten der fUdflavifchen Nachbarn, die sich aitch in Kroatien seit-dem gelegt zu haben schienen. Doch erst vor kurzem Hat der kroatische Literat Matok in der in Agram er-fcheineuden Zeitschrist „Hervat" diese Idee wieder auf-gegriffen, indent er die Serben unb Slovenen nur als Zngehor ber Kroaten betrachtet unb nur bie kroatische Nationalitat als staatlich berechtigt anerkannt wissen will. Gegen diese Verletzung des slovenischen Natio--nalgefiihls spricht sich der Studentenverein „ Slovenska omlabina" in Wien in einer ossentlichen Erklcirung aus, worm zwar das Bediirsnitz einer Vereinigung ber kroatischen unb slovenischen Nation ausgesprochen. boch dagegen Verwahrung eingelegt roirb, datz dies durch deit Gewaltakt eines Volkes oder dutch den Willen eines einzelnen geschchcn konne. — Es ware gut, wenn der Berein »Slovenska omlabina" von diesen seinen Grnndsatzen cine Nutzanwcndnng auf bie Schopfung Sloveniens machte. — (EineEhrenrettnngSchmerlings.) Der Korresponbent des ..Slovenski narod" griibelt in trUber Ruckeriunerung an die klaglichen Fiasko's, welche die Rationale« bei den letzten Gemeinderathswahlen erlitten, nach den Ursachen dieser Kalamitcit uttd ge-langt schliehlich znr Entdeckung, das; Minister Bel-credi an all dem Uugliicf Schuld sei. Ware noch Schmerling am 9luber, so wiirbe ben Nationalen noch immer ber Gemeindeweizen bliihen. ..Laibach zahlt jetzt — dies find seine Wovtc — 25.000 Einwohner, ich kenne die Bevolkerung durch und durch. und famt sagcit. bah barunter 23.000 Slovenen von echtern Schrott unb Korn sich befindeu. Doch was hat dies zu bebeuten, wemt jeder Fleischhaner, Lohukntscher. Schuster, Kaufmanu u. f. w. rnehr oder weniger vorn Bearnten abhangig ist und beforgen muh, ob dieser vder jener Offizial auch in Zukunft sein Kundc ver-bleibt. Der erste Wahlkorper nnd die bureaukratische Falaux ist Ursache, dah wir bei den Gerneindewahleu dnrchgesallen find und vielleicht noch ofters dnrchfallen werden. In allen zivilisirten Landern find in den Stcidten die Advokaten int politischen Leben der rnah-gebende Faktor, boch ber Absolntismus lies; keinen na-tionalen Advokaten mit Ausuahmc Dr. Tomans nach Laibach kommen. Schmerling kiimrnerte sich gar nicht vder nur sehr wenig bavunt, welche Manner von ben Beamten in beit Gemeinberath gewahlt wnrben, seine Politik war in bieser Beziehung recht osterreichisch: laisser allev, bcirunt drangen wir damals in allen drei Wahlkorpern durch. Doch unter Belcrebi, ber fiir eiiteit Staatsmmister so wenig taugte, als Mitad-Pascha fiir einen romischen Karbiual, wurben bie Beamten vom Statthalter Bach zu einem bnreaukratischen Garbebataillon organisirt. So lange bie Sachen so stehen wie jetzt, haben wir nichts besseres zn erwarten. Wir konnen nur baun stegen, wenn cine ben Slaven fmmbtiche energische Regierung nicht ii la Belcrebi cms Ruber getangt, ober menu bie Wahlorbmmg ab-geanOert wirb. DaS Haupterforbernih uuserer Zeit ware bciher, dah alle Beamten durchwegs des aktiven Wahlrechtes verlustig erklart wiirden. — Wahrlich. cine sehr engherzigc Anfchauung. die man bei einer Partei nicht cnoartet, welche mit alter Energie fiir das aktive und passive Wahlrecht der Landkapltine ein-gestanden ist. — (Etne r der Fiihrer der tii st e it t a tv bifcheit Slovenen, Dr. Laitric.) bisher Advokat itt Haidenschast, iibersiedelt int Monate April nach Gt>rz. Vor kurzem noch vcrlautete, derselbe wolle seine Advokatnrskanzlei in Krainburg erossnen. Auher Dr. Lauric gedenken nach Angabe der ..Gorzer Zeitung" noch 4 anbcrc itcuc Abvokaten sich itt Gorz zu etabliren. — (Konfessionelle Dnlbnng in einer evangelischen ©chute.) Die evangelische ©chute in Gijrz, welche von ber dortigen kleiuen evangelischen Gemeinde mit bedeuteuden Kosten erhalten wird, zahlt seit Beginn des tteuen Schuljahres bei roeitem ntehr katholische als evangelische Schnlkinder. Dieser Um-ftanb veranlahte das fcortigc erzbischvsliche Konsistorium, welches auhetbem von einigen Eltern banmt gebeten worben war, fiir ben Religionsunterricht der Kinder in der Weise zn sorgen, dah eiit solcher vom Herrn Kanonikns Bndan in dem Lokal der evangelischen ©chute selbst ertheilt wird. Die Kinder mosaischen Glanbens, deren drei bie Schule besucheu. genieheu den religiosen Uutcrricht bei ihrem Rabbiner. So bietet die evangelische Schule eiit Heines Bild der konsessionelleu Duldung und Gleichberechtiznng. Aus dem Gerichtssaale. Aburiheilungen beim k. k. Kreisgerichte Rndolfswerth am 4. und 6. Februar l. I. Jm ganzen wurden 11 Personen verurtheilt, u. z. wegen Verbrechens des Betruges 3 wegeit Berbrechens der schweren korperlichen Beschadignng 3, wegeit Verbrechens des Diebstahles 2, und 3 Personen siitb ob Ueber-tretimg bes § 431 bes St. G. einbezogen worden. Witterung. Laibach. 10. Februar. Gestern Abends Wolkenzug ansSW. Znuehmendc Be-roblfung. i)iachts Aufheiterung. Reif. Sonuiger Bormittag. Nachm. Diinit bewolkt. Westwiud. Temperatur: Morgens 6 Uhr 0°. Nachm. 2 Uhr + 8.>r Lmigentuberkulose. — Dem Johann Wolf, Steinmetz, seiu Kind Josef, alt 2 Tage, in der St. Petersvorstadt Nr. 104 ait Schwache. — Dem Josef italic, Taglbhuer. sein Kind Johann, alt 3'/, Jahre. in der Stadt Nr. 40 an der Ge-hirnlahmnng. Den lil. Februar. Johann Preuz, Bergarbeiter. alt 49 Jahre, und Stefan Pirz, Kuecht. alt 50 Jahre, beide int Zivilspital an der Tuberkulose. Gedenktafel iibev die am 13. Februar 1869 stattfindenden Lizitationen. Mimiendolizit. megen Nebernahme mehrerer Strahen^ bauten an den Reichsstratzeu des Baubezirkes Rndolfswerth auf das Jahr 1869. Miindl. u. schriftl. Offerte. lOperz. Vadium. Bei der Bezirkshauptm. Rudolfswerth. — 1. Feilb., Klemeniik'sche Real., Veldes, 2064 fl.. BG. Radmannsdorf. 3. Feilb.. Teriel'sche Real., Ersek. BG. Wippach. — 3. Feilb.. Grum'sche Real.. Rakitna, BG. Oberlaiback. — 3. Feilb., Malc'sche Real., Jgendorf, BG. Laas. — 3. Feilb.. Mla-kar'sche Real.. Nseok, BG. Laas. Staatsfonds. Sperc. ijfterr. W-ihr. . dto. e. 3. 1866 . ■ bto. Rente, oft. Pap. dto. dto. ost.in Silb. Lose eon 1854 . . . Lose von 1860, ganze Loje von i860, Silnft. Priimiensch. ». 1864 . Grundontl.-Obl. Steiermrrk zuLpCt. itiiniten, Stain h. Kllstenland S „ Ungarn. . ju5 „ Stoat, it. Slav. 6 „ Siebenbiirg. „ 5 „ Aotien. Nationalbank . . . Creditanstalt . 91. i). E«co>npte-Ges. - Anglo-osterr. Bank . I C>e[t. Bodencted.-A. . Deft. Hypoth.-Bank. i Steiet. Escompt.-Bk. Saif. Fetd.-Nordb. . I Siidbahn-Gefellsch. . ' Catl-Ludwia-^ahn^ Siebenb. Eifenbahn. Saif. Ftanz-JofefSb.. Fiinfk.-Batcfet E.-B. Aifold-Fium. Bahn . Pfandbrlefe. Nation. S.W. veriest Unj. Bod.-Creditanst. Mg.ost.Bod.-Ltedit. dto. in SS I.riickz. Geld 68.60 63.40 61.90 66.90 90.25 97.10 101.50 123.80 88.' 86.-I 79,-79.— 74.50 ware 58.80 63.80 62.— 67.— 90.75 97.HO 102.— 123.50 687.- 269.50 740,— 257.25 248.— 74.— i30. 2242 29.80 180.60 818. 167.50 168.50 187.60 159.50 95.60 93.- 107. 90. Geld Oest. Hypoth.-Bank. 97.— Priorttats-Obllg. Siidb.-Ges. zn 500 Ft. 111.50 112. dto. Bone 6 pEt. 234.— 235.-Nordb. (loo fl. LM.) 93,- 93.60 Sieb.-B.<200fl.i>.W.) 85.80 86.-Rndolf»b.(300fl.o.W.) 85.75, 86.1» Ftanz-2of. (200 fl.S.) 88.40 89.- 94.— 79.25 79.50 76.60 269.70 743. 257.75 250.- 75.- 2246 230. 181. 218.50 158. 169. 188,— 160.— 95.90 93.50 107.50 90.50 smart 98.- Lose. Credit 100 fl. S. W. Don.-Dampffch.-Gcf. zu 100 fl. CM. . . Iriefter 10« fl. CM. . dto. SO fl. S.W. . Ofenet . 40 fl. S.W. Etztcthazy fl. 40 CM. ©aim . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . „ 40 „ St. GcnoiS „ 40 „ Windifchgtiitz 20 „ Waldflein . 20 „ RudolMift.' lOo.W. Weohael(3 Mon.) AugSb. 100 fl. sitdd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . Htinzen. Kais. Miinz-Dncalen. 20-Francsstitck. . , VereinStbaler . . « Silver................. 163,—'163.5° 97.— 98.^ 118.— 120." 57.-34.— 41.50 35 — 35.— 32.50 21. 24.50 14.50 15.50 101. 101.25 120.90 48.15 5.69 9.68' 1.78 118.50 58.- 35.^ 42.50 36.50 36< 33.5° 25*50 N l48> 5.10 9.69 1.78 119." Telegraphischer Wechselkours vom 10. Februar. Sperz. Rente bsterr. Papier 61.90. — 5perz. Lsterr. Silber 67.—. — 1860er Staatsanlehen 97.60. ^ Bankaktien 690. — Kreditaktien 271.30. — London 121-1 ! — Silber 118.50. — K. k. Dukaten 5.70. Berleger und fiir dieRedaktiou verautwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach.