Pranmnnntim - prcisc: F!ir Laibach «aa,jahr,g . . . « ft. — tr. Halbjahrig . . . 3 „ _ „ Bicrrcljahrig. . . 1 „ 50 „ ttcnatlid) . . . — „ 50 „ Mit ter Post: ch-nziahitg . . . 8 ft. — !r. Halbjahrig . . . 4 „ 50 „ viertcljiihrig. . . s „ S5 „ Stir Zustellung in« Hau» cicrtcl-1 Sbrij 25 tr., monatlich H ft. činnelne Ulummetn 5 It. Laibacher Nr. 228. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zurttckgesendet. Mittwoch, 6. Oktober — Morgen: Justina. Rtbakliens »ahnhosgafle Nr. IS*. drptbition nnb 3nfetattn finnan: »ongrebplatz Nr 81 (Buchhandlung eon 3. v. Xlcinuiaer & ff.Bamberg) 3nftrliim9prtift: ‘ilit die einfpaltige Petiizeile 3 h bet zweimaliger Einschaltung 18 tr. dreimal u 7 It. Onfertioneftemtel jedeSmal 30 It iflei gtSfjeren Snseralen uttb čfletet Linschaltung entsprechender Oiatntt. 1869. Zur Klostersrage. 1. Die osscntlichc Meinung denkt inslinktiv, han-belt instinkliv. Jrgcnd ein Ereignih fallt wie ein Mctcorftcin mitten ins Publikum; dicser Borfall entzuckt oder indignirt die Masse, und sie gibt dem 'Entzfickcn trie dev Indignation Worte; sie verlangt stiirwisch etwaS, oder sic wehrt etmas leidenschaft-lich ab. Dieses Berlangen und dieser Abscheu find in ihrer ersten ErscheinungSform unsahig zur Forrnu-lirung eines GesetzeS; sie raufsen zunachst vor das Forum deS Berstandes und der Reflexion verwiescn werden, urn Probe zu ftehn. Die KlSster z. B., um den Gegenstand der TageSdcbatte gleich beim Namen zu iicnnen, fonnen nicht deshalb abgeschafft werden, roeit sich gewisse Škandale in ihrem Inner« ereignct haben, die unS allerdingS die Haare zu Verge treiben, oder weil die ruchbar gewordenen Škandale auf anderiucitige, vcrborgeue, noch nicht entdcckte Škandale fchliehen lassen. Wenn die Klo-sterfreunde sich gegen solchc Folgerungen wehren und wegcn des MihbrauchS nicht den Gebrauch verur->hei!t roissen roollen, so haben sie Recht. Welches Ding i« der Welt ist nicht mihbrancht warden, was hat die menschliche Unvollkommenheit nicht ans dem Besten nnb Reinsten gcmacht. In ben offentlichen Lersammlnngen, welche in Oesterreich wie in Prcuhen liber, d. h. gcgen die Kliiftcr beruscn und abgehalten wurden, lhaten sich zwei Sttomungen fund, die der Majoritat nnb bit bet Minoritat, eine fiegreiche nnb cine besiegte, bie der staatlichen Intervention nnb die der Freiheit. Die evftere war schnell sertig mit dem Wort: die Klostcr find ein Unstig, Asilc der Unsittlichkeit, Hiihlen des Verbrechens, nnb zwtittns warm sie schon cinrnat historisch aufgehoben, in Oesterreich burch ben Josesinismus, in Prtuhcn burch bas Ge-setz von 1810. Dagcgen kampsen bic Bertheibiger ber person* lichen Freiheit mit nicht zu verachtenden Waffen an; sie rourdcn sogar noch besser ankSmpsen, wenn man sic ansreden liche, und wenn sic selbst mehr auf dem Rechts- als auf dem Parteistandpuukte standen. Die Klostersreuudc fragen: A^as gehl es ben Staat an, wie viele ©tunben beS TageS MSnner unb Frauen mit einanber bcten, welche Lebensregel sic gcmcinsam besolgen, wclchcn Obscrvanzen sic sich freiwillig nnterwerfen, ob sic ihr Eigenthnm in Giitergemeinschaft liicbcrlegen, sich ber Ehc enthalten, Christus ihren Brautigam obcr vielleicht sogar die Jungfrau Maria ihrc Braut nennen ? Freiheit in allem, also anch in diescm, dem Heiligsten, dem Thenersten, in den Angelegcnheitcn ber Scclc! Erst auf bicscnt Punktc kann bie Debattc cr-offitet, bie Kritik geiibt werben. In Preuhen hat bie Thronrcbc bcs KiinigS von Sachfcn cinen fchr unangenchnien Einbruck hervorgebracht, der sich noch fleigerte, als auch bic Worlc bcs sachsischen Hcrrenhaus-Prasibenten Frcihcrrn v. Fricscn be* fannt wurben: „Jn nnserem cigencn Hansc wollcn wir srci nnb unabhaugig fein." Da liegt wohl bic Vcrmuthung nahe, batz Prenhen sich Eingrissc in bie burch bic Bunbesvcrsassung garantirten Rechte Sachsens crlanbt hade; bcshalb becilen sich bie Offiziofen. bic Erklaruug abzugeben, bah Prcuhen ber sachsischen Rcgicrung gar feine positive ®eran* lassung gegebcn habe, gegen ein Ueberschreitcn ber Grenze zwischen ben Rechtcn be# BunbrS unb jt-nen ber Einzclstaatcn zu protestiren. Sachsen habc cinfach bie ihm non ber Bunbcsverfasfung vorge-schriebenen Pflichten zu erfiillen; mehr wcrbe nicht verlangt unb ein Oeringcres wcrbe nicht akzeptirt. Dafiir aber, bah Sachsen seine Pflichten erfiille, brauchc man ihm nicht Dank zu wisscn. Achnlich spncht sich bie schlcsischc Zcitnng aus, ber die Thronrcbc bes KonigS Johann tin Beweis ist, bah der Gtdankt ber nationalen Einhtitcn burch ben beutscheii Bundesftaat noch schr wcnig Wnrztl gcsaht habc. Unb ironisch siigt sie hinzn: „Wenn bit subbcutschcn Partifularisten sehen, wie dieses offizicllc Sachsen sich im norddcutscheu Bunde hat nnb haben kann, bann wahrlich sollten sie eilen, je cher jc licber mit Sack unb Pack in ihn einzu-treten." In anbercn Slattern sehen wir es noch bcutlicher, bah bem Stockprtuhtnthum nur tin sol« chk» Dentschlanb gefallt, in welchem nngenirt bo-rnssifizirt werben kann. Dah ber Eintritt der siidbentschen Staaten biese Verprenhung — jetzt wcnigftens — nicht sOrbcrn wurde, sangt man a 11= malig an, einzuschen. Deshalb ist man auf dicsen Anschluh auch nicht mehr so crpicht, wie noch vor knrzer Zeit, ja, die ..KSlnische Zcitnng" rfith daher, man sollc mit ber Ausnahme Sfiddeutschlands in ben norddeutschen Bund jcdcnsaUS noch marten. Ein englischer Schachzng. Die Dcrcinigte cnglische Floite, bi: tnach= tigftc, welche das Mittelmcer jc gctragen, zwLlf Panzcrlinicnfchiffc unb eine Panzerfrcgatte mit 233 Monstrcfanonen unb 13.220 Pferbekraft, hat sich bei Malta aufgcfteUt, unb in bemselben Moment sorbert bic Psorte entfchieden die Auslicfcrnng der IeuiileLon. Reisebriese aus Tirol. VII. Man kann sich in der That fein schbncrcs ^andschastSbild denken, als cs die Umgegend ber Stadt Innsbruck barbictet. Man pflegt haufig die Gcgcnbcn von Salzburg, Meran unb Innsbruck als die schvnsten in ben Ssterreichischen Alpcn hinzu-sttllen unb man ist fiber ben Vorzug derfelben unter sich streitig. Jch ancrfcnne die NatnrschSn-heiten Salzburgs, wo das Hochland bem Flachlanb brudcrlich die Hand reicht, ich wcrbe auf ben Rciz ber Merantr Gcgvnb vhncbicS noch zurfitfkommen, wo das Norblanb in gliicklichcr Harmonic sich mit bem Skdlanb verbinbet, ich beanspruche aber ftir Innsbruck ben Vorzug be« faftig gruntn, farbtnprochtigtn und formenreichen Sllpenthafe«, dts unoerfalfchten CharaktcrS tines solchen, wo tint grohartige Alpen-wtlt sich unmitttlbar auf bem srnchtrtichcn Bobcn des Thales aufbaut. Das Jnnthal ist btt Innsbruck rotit, fein Boben fruchtbar, hin unb hin mit MaiSselbern bebtckt. Jm Norben crhebt sich sttil ttnpor ein Kalkgebirge, hoch hinauf mit Walb und Alpentrifttn bttteibet, bit Spitztn ragen nadt, in Diefcn zcrkluftctcn Felsparticn unb weihschimmernb in bic Lust empor. (Sin tiroler Literat hat bie Kalk-kolosse dcS Solstcins, des BrandjochS, der Frau Hiitt unb ber Haller Salzberge sehr glncklich mit Rie-scn vcrglichen, bie gewaltig bastehen in ihren grfinen Wainsern, bie Felsenhelme mit flatternben Wolken-buschen gcziert. Jm Suben crhebt sich ber Berg Jsel, fiber ihm bas Mittelgebirge mit seinen Diir-sern unb Villen unb barfiber bie weichen Formen deS Patschcrkofels und des GlungezerS, sudSstlich winkt bie zierliche Walbrasterspitze unb bie Nok-spitze fiber bas Mittelgebirge herab, von glucklichcn Stanbpunkten aus fallt ber Blick hincin in bic Glctfchcrwclt be« Stubaicrthakcs; nach Wcstcn off-net sich bas Obtkinnthal, rechtS vom Achselkopf unb ber MartinSwand, links vom Mittelgebirge begrenzt; boft, wo baS Scllraincrthal nach Sfidcn abftillt, fchlieht ber Rohkogcl bas Panorama ab. Jm Often haben wir ben Blick nach Hall unb ins Unterinnthal, ben ©nabenwalb, bas Kcllcrjoch, unb auf ctwas erhohtem Stanbpunktc den zcrklfif-teten wilben Kaiftr bei Anfsttin. Unb in biese weite griine Wiege ist bic Stadt Innsbruck gebcttet und die zahlreichen Dorfcr rechts und links an ben Berglehncn, nach Westen bas Dorf Zirl, nach Often bieiStgbt Hall als Enb-punktc; am Sitbabhange tvttt AmbraS htrvor, das ftattlicht Schlvh, wo Filippine Welser mit ihrem Erzherzogc Ferdinand weilte und wo sich die Ambra-ser Sammlung befinben wfirbc, wenn sic nicht in Wien zurfickgehalten ware. Am Abhange ber Nordalpen schcn wir das Dors Hotting mit scincrn altcrthiimlichcn Thurmc, das Schloh Wcihcrbnrg unb das Schloh Bfichscn-haufcn, wo Bicncr weilte, ber Kanzlcr von Tirol, ber ber Hcrzogin Claudia gegeniibcr cine ahnlichc Rolle spieltc, wie Essex der Konigin Elisabeth ge-genuber, unb beffen tragischcS Schicksal theilte, inbent er, geftfirzt von ber Hvspartci des Sohnes ber Hcrzogin, in Rattenberg enthauptct wurde. Dem Gcistc ber Gcgenwart und bem Versalle ber Romantik cnt-sprechenb, werben jctzt in Buchscnhauscn nicht mehr Hosintrigutn gttnacht, sondtrn ein ganz ltiblichts Bitr. Gtrabe im Siidcn von Innsbruck, dort, wo die Sill und ber Tunnel ber Eiscnbahu in ba« Jnnthal einmiinben, bort grfiht vom Berg Jsel herab bit Schichftattc des tiroler JagerrcgimentS. Dieser Boben ist historifches Gcbict, benit an ben Abhan-gen dieses Verges von GStzens bis zur Bolderer-briickt wurde die Schlacht am Berg Jsel gefchlagen. E« entfpann sich in den Tagen vom Mai bis August des JahreS 1809 eine Rcihe von Kampfen zwifchcn baicrifchcm Militiir unb tiroler Bauern, rgiptischen Panzerschisse. die Reduzirung unb, so zu sagen. Entwaffnung der rgiptischen Armee, indem diese ihre Hinterlader herauSgeben soll. Die Losung des RathselS liegt wohl klar am Tage. roie auch ber eigentliche Zweck der Vereinigung der Kanal- unb Mittelmeerflolte unter dem plausiblen Vorwand einer UebungSkampagne im ostlichcn Becken des mittellan-dischen Meeres. England hat einen grotzartigen, enischeidenden Schachzug gethan. Ware eS Frank-reich gelnngen, sich in Egipten unter der Firma des Khedive cine zweite, in Frankreich gebaute, von ftanzosisch ausgebildeten Offizieren befehligle Panzer-flotte zu schaffen, so hatte sich England eineS schSncn TageS im Mittelmeer einer ubermachtigen sranko-egiptischen Seemacht gegenuber besunden, der sich auch wahrscheinlich Italien angeschlossen hatte, unb {tine PrSponberanz im Ltittelmeer ware im hochsten Grabe gesithrbet, die neue Strahe nach Ostasien in sranzosischen Handen gewesen. Diese Idee lag offen-dar der ganzen Unternehmung deS Suezkanals zu Grunde. England ist es, welches in diesem Augen-blick die Lage vollkommen beherrscht. Seine Kusten find durch cine noch sehr machtige Reseroeflotte, durch gepanzerte Forts und Batlerien, tiichtige Trup-pen und wohleingeiibtc Milizen hinlanglich geschutzl. und im Mittelmeer tritt e« mit einer so zu sagen unangreisbaren Uebermacht aus. Dah cin entschei-dender Moment in der orientalischen, und zwar nicht in der levantinischen, sondern in der grohen orientalischen Frage eingetreten ist. bit auch den inbifchen Ozean umsaht, dllrste gewih fein. Die englische Kanalslotte wird das Mittelmeer nicht verlassen, ehe die egiptische enlwassnel bit Dardanellen passirt hat, und die tiirkisch egiptische Differenz im Sinne der don England inspirirten Psorte ausgeglichen ist. In Spanien absorbirt die Thronkandidatur des Herzogs Thomas Albert von Genua unb die Haltung der Republikanec gegenilber der monarchischen Politik der Regierung aller Jnteresse. WaS die erstere anbe-rriffl, so ist es jetzt auher allem Zweisel, dah der Neffc Biktor Emanuel s den KortcS von, Ministe-rium zum KSnige vorgeschlagen werden wirb. Er soll unter dem Namen Albert I. den Thron bestei-gtn. Die in Madrid weilenden Abgeordneten der MajoritSt traten am 27. September znsammen, um zu berathen, ob sic diese Kandidatur deS Herzogs von Genua akzeptiren svllcn odcr nicht. In dicser gemtinsamen Berathung wurdt bit Kandida-tur be« Herzogs von Genua nicht akzeptirt; hier-auf beriethen die Fraktionen gesondcN, unb ba ber Kamps an der Jnnbriicke, am Berg Jsel, der zur Kapitulation dcS MarschaUs Bisson fuhrte, doch jtner Kamps, der mit Vorzug die Schlacht am Berg Jsel heiht, sand am 13. August ftatt, wo der Htrzog von Danzig, Marschall Lesevre, von ben Ti-rolern unter bent Kommando Andreas Hvfers unb Speckbachers auss Haupt geschlagen wurde unb aus dem Lande floh. Hoch oben am Abhange des PatscherkofelS blinkt das Kirchlein zum hl. Wasser aus dem Waldt her-vor, tin Zielpunkt frommer Wanderer, welche bahin wallfahren, tin Zielpunkt auch profaner Feinschmek-!er, welche ber Rus tines guten tiroler WeinS unb renornmirter tiroler KnSdel emporzieht, deren be-fonbere Wiirze wohl in ben 3 bis 4 Stunben stolen SteigcnS liegt, welche man hinter sich legen mutz, um jene« Fanomen tirvlischer Kochkunst zu crreichen. Jch Ibnnte noch aus viele Punkte ausmerksam machen, DSrser, Gehvste unb Villen, allein ich furchte, meine sreuudlichen Leser unb Leserinnen zu erntiiben, unb dort, wo die Natur so unerschopflich ist in ihren Reizen. dort reicht uberhaupt eine Be-schreibung nicht aus, die sich ohnehin nut aus einige flfichtige Zuge und Streislichter beschriinken muh. Auch crsorbcrt es die Rucksicht aus die Hanptstadt Tirols, datz wir fiber bem Reize der Gegend bie Stadt selbst nicht vtrgessen. ergabett sich fotgende Resultate: 35 Abgeordnete (von der »liberalen Union") halten sest an ber Kanbibatur des Herzogs von Montpensier. Die Progressistcn (80 an ber Zahl) haben sich mit 79 gegen eine Stimme sur ben Herzog von Genua crllcirt, aber erst nach langem Zureden bes Mar-schalls Prim, der kategorisch erklarte (wahrschein-in Folge seiner Unterredung mit Napoleon III.), datz der Herzog von Montpensier als cin Bourbon sich niemalS die spanische Krone aus das Haupt setzen dfirfe. Von den ..monarchischen Demokraten" punter Fuhrung Rivero'S) ist die Mehrheit dem Herzog von Genua giinftig. Die Repuvlikaner find selbstverstandlich gcgen jede Thronkandidatur; sie haben einen gcharnischtcn Protest gcgen die Haltung deS Mlnisteriums verbffenlicht. Nach dem „Rtivcil" hatten sie auch cin allgemeines unb sosor-tigeS Ergrciscn ber Waftcu bcschlosseu. Jhr Plan ist der, sich ins Gcbirge zu rocrscn, die Truppen dorthin zu locken, so die grohen Stiidte zu entblS-tzen unb bafelbft ben Sieg des Voltes zu sichcrn. Telegrammen aus Madrid vom 4. Oktober zufolge hat der republikanische Ansstand thatsachlich begonnen. „Die repudllkanischenBanben in Eatalonien, so hcitzt es, halten gegenuber ben Regicrungstruppen nicht Stanb. sonbern beschranfeu sich aus einen Verwli-stungsfricg. In Slnbalusieu existirt nur eine Banbe von 200 Mann. In GaUizien hat tint gleich starke Banbe bie Bchorden von Orense gesangen genom-men. In ben iibrigen Theilen der Halbinscl herrscht Ruhe. Die KortcS werden heute die SuSpendirung der verfassuugsmatzigen Freihcitcn votiren." Politische Rundschau. Laibach, U. Oktober. Gras Bismarck wird. wic dem „W. Tagbl." bcrichtct wird. nicht zur nachsten Session ber norb-bcutschen Bun deSversammlu ng nach Berlin zuriickkehren unb wiinscht dringend seine Demission ale preuhischer unb lauenburgischer Minister. Am Montag wurbe ber d a nischc Reichstag croffnct. In ber Thronrebe sagtc ber Ktznig: 333it bie NorbschlcSwigcr. vcrtraucn auch wir aus bie Wicbcrvercinigung mit dem, was danisch ist unb ts fein will. Die preuhische Regierung hat a tier-dingS nicht in ben Verhaltnisien einen geniigenben Anlah gefunden. nm bie begonncnen Verhanblungcn micder aufzunehmen. Unsere Ueberzeugungen in Vetress dessen. was die Gerechtigkeit und die woht-verstandenen Jnteresien ber bciben ©taaten sordern, ist so sest, dah wit Hoff en, eine entsprechende Aus-sassnng roerde sich auch preuhischcrfeits gcltenb machen unb einen Ausglcich herbcisutiren, wclchcr die frcund-schaftlichcn Beziehungen zwischen Danemark und Preuhen baucrhast befeftigen kann. Der Parifcr ..Figaro" mclbct unterm 4. Oktober: Ein Schreiben bes OrdenSgeneralS der Kar- metitcr an P. Hiazinth stellt demselben eine zchn-tagige Frist zur Ruckkehr inS Kloster unter Andro-hung der grohen Exkommunikation und der EhrloS-erflarung. ....... ........— ..........* I Zur Tagesgeschichte. — Wir lesen im „Pesti Naplo" : In dem un-garischen Pester Blatt sfir ..Sport und Turf" driickt Baron Fried. Podmaniczky seine Freude dariiber aus, dah mehrere ungarische Gestiitsbesitzer, als: Graf Bela Keglevich, Gras Karolyi rc., ihren Pserden ungarische Namen geben und gelaugt hierauf zu der Schlnhsolgerung, dah das Pserd Bllhke, das bei dem Rennen mit Hinderniffen in Baden-Baden den Preis geroann, obgleich dasselbe von anslandischen Eltern her-ftarnme, anjetzt dennoch ungarischer Staatsbllrger sei. — In Cayenne sollte am Geburtstage des Kaisers cin grohes Feuerwerk abgebrannt werden. Ein Funken von einern der ersten ©tilde pel in das Magazin, in welchem die Masse der noch iibrigen Fener-werkskorper ausbewahrt lag, und das ganze Material fing Feuer, wobei Hunderte von Schwiirmern, Raketen und zahlreiche Sprenggeschosse explodirten unb nach alien Richtmigeu unter die entsetzie Volksmenge flogen. Die Kleiber einzelncr Zuschauer wurden von ben Flam-mcn ergriffen, anbere wurden Halb erdrlickt odcr unter ben Filsicn fast zertreten. Zwanzig Perfonen, meist Frauen unb Kinder, erhiclten schrcckliche Branbwunden unb noch dreihig anbere wurden ntehr oder minder chwer vcrlctzt. Viete find inzwischcn schon ihren Wunbcn erlegen. Zur Affaire Hompesch-Miiller. Sonntags in ber ncunten Vvrmittagsstunbe ist es gelnngen, bie Kugel aus ber Wunbe Mullers glticf-lich zu entfernen. Der Vcrwnndete wurde zum Zwecke der Operation nartotifirt und roiihrcnb der eine halbe Stunde banernben Narkosc unternahni der Primararzt des Briinner allgcniciueu Krankenhauses Dr. Pohl die Exlrakliou des Projektile durch ben Schuhkanal. Die Operation geftaltete sich um so schwieriger, als die Kugel vorher aus ber Knochencinklemmung gelost wer-beit muhtc; biefelbc stak von ber iiuheren Schuhmilu-bung 2 ,/2 Zoll cntscrnt im Korper bes Keilbeines. Der Zustand Miillers ist im afigemeinen befrietoigeub und betrachtet man nunmehr die (Srhaltung seines Le-bens als vollkommen gesichert; diescr glUcfliche Um-stanb ist aber auch zum guten Theile der sehr robusten Natur bes Patienten zuzuschreiben. Fur das rechte Auge ist jedoch grofje Gefahr vorhauden; der Aug-apfel wurde zwar nur sehr uubcbeutenb gestrcift, ist jedoch in Folge der heftigeu Entzuudung ber Sehnen ungemein angegriffeit, unb wird sehr wahrscheiulich die Sehkrast vcrlorcn gehen. Auch das linke Sluge ist elwas simpathisch affizirt; beziiglich dcsselbcu hegt man aber feiue Besorguisse. Das Projektil biirfte so ziemlich zur kleinften Sorte von Revolvergeschossen gehoren unb hat durch das Eiudringen in ben Kuocheu eine merkwiir-bige llmgeftaltung erlittcn. Es ist in ber Mitte ge-theilt, die beibeit Theile Haugen nur durch eine geringe Verbindung znsammen, die Spitze ist gleichsalls in brci Theile gcspaltcu, zwischen dencn itcch Knochen-fplittcr stecfen. Lokal- ltitb Provmzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronil. — (J n d cr h c utig c n L a n dta g ssitzuug) wurde nach Berlesuug unb Bcrifiziruug des slovcni-fcheu Protokolls ber letzten Sitzung auch das dentsche Protokoll vom Schriftsiihrer vorgelesen. Dasselbe ent-halt a lie ©egenstanbe der Berhandluug, somit auch jene, die sloveuisch bebattirt unb bcschlosseu wurden, in deutschcr Sprachc, mit einzigcr Ausnahme des gefah-ten Bcschlusfcs, „dah die Sitznugsprotokolle in Zukunst im Sinne des tz 12 der Geschastsordnung dcutsch und slovcnisch zu siihren unb zn vcrisizircn find." Dieser Antrag des Bersassuugsausschusses wurde bios in slo-venischer Sprachc ins Protokoll aufgenonimeu. Regie-rnngsvertreter Eonr ab spricht ben Wuusch aus, bah bcrselbc ebenfalls in basselbe in beutfcher Sprachc aus-genonunen werbe. Sue tec unb Dr. Costa protc-stircn bagcgeit, unter Bcrusuug aus § 12 der Gc-schastsorduung, worin es heiht, dah bie Antrtige im Protokoll so aufzunehmen stud, wie sie gcstcllt und angenoinrnen wurden; letzterer wirft der Minoritat vor, sie wollc die Majoritat zwingcn, die Antrtige auch dcutsch zn stcllcn, obwohl sic selbst biesen Paragraf in der jctzigcn Fassung bcschlosseu Habe und nun, da er ihr unbequeni ist, dagegen remonstrire. Desch-ntann berust sich aus den in der letzten Sitzung ge« sahten Beschluh, der, wenn er einen Sinn haben soll, doch bahin zn deuten ist, dah jeder Antrag und jeder Beschluh sowohl dcutsch im beutschen, als auch slove-nisch im slovcnischcn Protokollc erfcheine. Uebrigetts enthalte das vorgelesene dentsche Protokoll die letzthin gestellten Antrtige Dr. Tomans und Dr. Costa's in deutschcr Sprachc, obwohl fie in slovenischer Sprachc gcstcllt und beschlossen wurden, warum wolle man eben bei jenent Antrage eine Ausnahme machen? Dicscn Anlah ergreist ber Abgeordnete Kramarič, um eine schon lattge vorbcrcitctc Anklagc gcgen die Gcrichts-beamtcn in Mottling wegen FUhrnng deutschcr Proto-kollc zn erheben. Es wird ihm zn wiederholten tnalen vom Vorsitzenden bcdcutct, datz dieser Gegenstand nicht hieher gchiirt, Kramarič sahrt in feinen Expektoratio-nen fort, bis ihm bcr President das Wort entzieht. Kromcr verlangt vom Landcshauptmann die strikte Durchfiihrung des letzthin gesahtcn Beschlusses. Conrad gibt die Andeutung, dah seiner Anforderung da-mit Geniige geleiftet werden kvmtte, menit zu dent im deutschen Protokolle stehenden slovenischen Texte cine Deutsche Uebersetzung geliefert wiirde. Der Landeshauptmann erklart, datz er nicht der Herr des Hanses set (Dobro), daher er den Landtag unt seine Meinnng befragen milfse, zngleich weist er daranf hm, dah die Sitzungsprotokolle Sr. Majestat vorge-legt wurden. Bei der Abstimmung, ob das bean-stcindcte Protokoll verifizirt werde, erhebt sich die Ma-joritat dafur (Oberbergrath Lipold bleibt sitzen). Man wird demnach im krainischen Landtag ouch m Znkunft cm Sprachengemisch von Protokollen zu hLren bckommen, das wohl ciit Unikum im perlamen-tarischcn Leben bildet und woraus sich die Sofistik bet Herren Svetec und Dr. Costa etwas zu Gute Hal-ten kanu. Zur Berlesung gelangt eiiie Ancrkennungs-adrcssc des Vcrcincs „Slovcnja," worin der Verdienste ^>er Landtagsmajoritat uni die Nation in schwlilstigen Frasen gedacht wird. (Wird stillschweigend zur Kennt-uitz genommen.) K o r c n iiberreicht eine Petition des $botf Obrcsa in Zirknitz im Namen des dort bestan-denen Verzehrungssteuer-Abfindungsvereinks unt Nach-tojj einer Nachtragssorderung der Finanzbehorde. Writers werden solgende eingebrachte Antragc, dercn Begriindiing in eincr dcr nachsten Sitznngen erfolgen wird, vom Vorsitzenden bekannt gegeben: 1. Von Dr. Razlag und Genossen ans Griin-dung einer wechselscitigen Brandschadenversicherungs-anstalt in Krain, worubcr der Laudesausschutz zn be-rathen und im nachsten Landtage die Antragc zu stcl-len habcn wird. 2. Dr. Z a r nik bringt solgende abgcsondcrtc Antragc ein: a. Der § 4 der Landtagsordnung ist dahin abzv-andern: Der Landtag wcihlt aus seiner Mittc ben Landeshauptmann unb desscn Stellvertreter; b. der Lanbcsansschnh hat in der nachsten Session die neuc Organisation der Lanbcswohlthatigkcitsanstaltcn w Borlagc zu brtngen; c. dcr Landtag wolle beschlichen: 1. die aus-schliehlichc Amls- unb Geschastssprache bei alien bem krainischen Landesauschusse untcrstehcnden Aemtem und Anstalten ist vom 1. Janner 1870 angcsangcn die slovenische; 2. der Landcsausschuh wird mit der Aussithrung dieses BeschlnsseS beanftragt. Bei der Zuweisnng dcr Regierungsvorlage itber Vcriilgung der Ranpcn unb Maikaser zur Vor-berathung, spricht Svetec den Wunsch aus, dah die ^gicrung anch den slovenischen GesetzeStext nachhole, unb ®a6 beibe Texte vom volkswirthschastlichcn Ausschnsse ein-gebracht roerbcn mogen. Conrad verspricht bies mit dem Wnnsche, datz auch in den Protokollen die vollste Paritat beiDer Sprachen dnrchgefiihrt werde. Die iibrigeit Gegenstande dcr Tagesordnnng werden °h»c Debatte erledigt. Gegcniibcr dem Antragc des ^wanzauschnsscs ans Ablchimng des bekannten Aner-^etens der Gcscllschaft der Mnsiksrennde in Wien, bc-an*ragt Gras Thnrn die Bcwilligung von 2000 si. ail8 dem LandeSsondc zur Griindnng eines Freiplatzes aw Wiener Konservatorinm und begrundet seinen An-lta9 unter anderem anch damit, dah, nachdem der slo-')ei,ischen Muse ein rcichlichcs Kostgcld gespendet wurdc, ®uch dcr Muse dcr Tonkunst ein bescheibencs Abcnd- nicht mitzgLnnt werden moge. Doch sein Antrag bei dcr Abstimmnng. Dcr nachstc Sitznngstag ist meitag. Tagesordnnng: 1) Bericht des Schulaus- ™)ufses uber die Schulaufsicht; 2) Bericht des Lan-^usschusses ans Wiederausnahme der im Borjahre 3^sahteu Bcschlussc wegen Acndcrung der Landcsordnnng if™ Laudeswahlordnung, scrucr aus Ablchnung dcr lrektcn Wahlcn in ben ReichSrath; 3) Bericht des i etfQffung8au8schufses, in wclcher Sprachc bie Gesctze . ling. Bob.-Crebitanst. ■ A2g.i Rnb°lssb.c»0(,fl.o.W.) Franz-Jos. (200 fl.©.) Lose. Grebi1100 fl. o. W. . Dvn.-DamPfsch.-Ges. ,u loo fl. &DI. . . Triester 100 fl. CM. . bto. 50 fl. o.W. . Osener '. 40 fl. 6.W. ©aim . „ 40 loIffV . „ 40 larb . „ 40 St. GenoiS „ 40 Winbisckgriitz 20 Walbstein . 20 Keglevich . 10 Ruoolssstist. lOii.S®. Weohsel(3 2Bon.) AugSb.l00fl.sitbb.W. "rtantf. ioo fl. , onbon 10 iCf. Sterl. : Paris loo stranes . Mllazen. iraif. Miinz-Ducaten. 2v-FrancSftit< »nterstiitzt von Sr. Ex-^ zcllenz demHerrnMinisterpriisidenten Grafen Taasse, 5] Sr. Exzellenz belli Freiherrn ». Mnnch-Bellinq 5j Hansen, General-Jntenbant ber k. k. Hostheatec, be'm £1 artistifchen Direktor bes k. k. Hosbiirgtheaters A Wols 3 -c. k Antheilnahine ant Untcrrichte ist »on Seite der k k. Hofschaufpieler Dr. A. Forster, Joses Le-L minsh), Emil Franz, Ed & Frz jtierfchner ? »nd Leo Friedrich vom Theater a. b. Wien ge ;! fichert. F lir aiiswartige Eleven ist in soi i--i beu Hanfern fiir Wohnung unb Berpflegnng Z gesorgt. Aitfragen unb Znschriften im Jnstitnts-^ Bureau: Jobannesgaffe Dir. 22, vis-ii-vis bcm ti n v Z salon. _ (307—3) I Die Direktivi! J ber erften Ssterreichifdjen Theater Akabemie 3 in Wien. Onrsderttansende von Menschen verdanken ihr fchbncs Haar deni cinjig uub allciu cxistircnvcn ji ch cist en und bi’licu I Haarwuchsmittel. -. Es gibt liichts Eesseres zur Erhaltusig I> ii ms als tic in allcn Weltthcilen fo be kannt unb Icrillmit geworbene, von medic. Antoritaten gepriifte, mit den fflilnzendoten uub wunderwirkendBten Erfol-gen gekronte. bon Sr. k. k. apostol. Maj e stat dem Kaiser Franz Josef I. von Ocster-relch, Konlg von Ur.garn unb hbkI B$el‘or*lcrmie>- der Ko|»riinnrc___________ Bohmen o to. etc., mit eiiiem k. k. ausschl. Frivlloglum fiir den ganzen Umfang' der k. k. osterr. Staaten uub der ge-• ammten ungar. Kronlan-der mit Patent vom 18. November 1805, Zahl 15,80 — 1802 aus-gezclohnetc Reseda-Krausel-Pomade, -%, »o bei regelmSsslgcm Oebrauche selbst die kahlsten Steli en bei! Hanptes voll-haarlg toetbcn; graue unb rothe Haare bekommen cine dunkle Farbe; si e starkt ben Haarboden, beseitlgt jetrc Art bon Schup-pcnblldung binnen wenigen Tagen voll-standlg, verhutet ba6 Ausfallen der Haare in kiirzester Zoit ganzllch, glbt bem Haare cincit nattirllohen Glanz, biefcS tonb nsellenfbrmig unb bewahrt es vor bcm Brgrauer. i>iS in bas hochste Alter. ii/G Diirch ihren hochst angenehmeu Gernch uub die prachtvolle Ausstattung - bilbetfle iiberdie? eimZierde filr den ftinsten .._............. 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Kleinmayr & Fed. 8am berg in Laibach.