Prikmnrraiiims-Prrist: Kür Laibach: *»»Mrig . . . » P. 4« kr. ^Mrig . . .».«>. ««>»ihng. . . , . 4. *»»-Uich . . .-.7«. Mit der Post: *"Äihrig . . . » st. — kr. Hakbjihrig . . . r . r«, dreijährig. . . r . 7» . ^ Anstellung >u» Hau» »irrtel-Wrig rs kr., «vuatlich » kr. Enteine Rümmer» « Ir. «c>akli°«: BahNhosgafs- Nr. iS». Lr»»>r!io» «nt Zusrrair,-Sureau: KongrcHplatz Nr. 81 (Buchhandk'.ri von I. v.KIeinmavr L F. Bamkerz), Zuskilionrprcist: gür die einspaltige Pctitzeile Z kr. bei zweimaliger Einschaltung L 5 kr. dreimal L s kr. Jnscrtionsstemkel sedcSmal zv kr. Bei größeren'Snscraren und öftere» Einschaltung ent-xrechender Rabatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurLckgesendet. Nr. 32. Freitag, 9. Februar 1872. — Morgen: Scholastika. 5. Jahrgang. Tas Ccheitern des kroatischen Ausgleichs. Bezüglich der ungarisch kroctischen AuSgleichS-verhandlnngcn meldet der „Pester Lloyd": „Zwischen den kroatischen Vertrauensmännern und der ungarischen Regierung ist über einzelne Frage», wie z. B. über die Ernennung des BanuS, über die Verantwortlichkeit der Beamten, sowie über einen veränderten Mvdns für die Mahl der in den ungarischen Reichstag zu sendenden kroatischen Abgeordneten eine — freilich für keinen Theil unbedingt bindende — Einigung erzielt worden; such dagegen, daß Kroatien in finanzieller Beziehung statt der bisherigen Pauschalleistung eine gewisse Quote beitrage, ist grundsätzlich kein Einwand erhoben worden. Es scheint jedoch, daß die Mitglieder der kroatischen Na-tiviialpartei das entscheidende Gewicht nicht auf diese Fragen legten und daher auch hierin keine besondere Schwierigkeiten machten. Es war ihnen hauptsächlich darum zu thuu, zu zeigen, daß eine erhebliche prinzipielle Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen und der Regierung nun nicht mehr bestehe, und daß nunmehr die von ihnen gewünschten Personalverän-derungets sofort durchgeführt werden können, während sie ihrerseits die vom Grafen Lonyay verlangten Bürgschaften auch jetzt noch nicht zugestehen zu können meinten. Daran scheiterten denn auch die Verhandlungen. Die ungarische Regierung glaubte sich im Hinblicke auf ihre Verantwortlichkeit nicht berechtigt, sofort das Heft aus den Händen zu geben, sondern in Personalfrage» erst dann den Wünschen der Nationalpartei nachkommen zu können, wenn einmal in der Zusammensetzung wie in der Haltung des kroatische» Landtages die gewünschte Bürgschaft geboten fein wird." Das Pefter Blatt faßt den augenblicklichen Stand der Dinge in den Worten zusammen: „Vor der Hand sind die Verhandlun- gen ohne positives Resultat geschlossen, und noch ist nicht abzusehen, von welcher Seite und in welcher Weise dieselben wieder ausgenommen werden sollten." Wer den Charakter der kroatischen Nationalen, insbesondere der Stimmführer derselben kennt, für den hat dies Ergebniß nichts überraschendes. Das plötzliche Ueberspringeu von der äußersten Trotz-köpfigkeit zu der schmiegsamsten Nachgiebigkeit, vom wüthendsten Magyarenhaffe zur girrenden Verföh-nungSfrase, von dem schönen Traum eines Südslavenreiches zur staatlichen Gemeinschaft mit Ungarn, mußte jedem unbefangenen Beobachter als die schamloseste Heuchelei erscheinen. Völker wechseln ihre politischen Ucberzeugungen nicht über Nacht; der Jahrzehnde hindurch von fauatifchen Priestern und Demagogen geschürte Haß wandelt sich nicht im Handumdrehen in eitel Liebe und Wohlwollen. Kurz nach der Auflösung des kroatischen Landtages, wo alle Welt einen Schrei der Entrüstung, ein Aufschäumen des nationale» Zornes erwartet hätte, sahen wir die Führer und Matadore der nationalen Partei, die Mrazovic, Krestic und Konsorten bei Lonyay sörmlich bettein um Wiederausnahme der abgebrochenen Unterhandlungen. Nichts war inzwischen vorgesallen, was auf eine veränderte Stimmung in ungarischen Regierungskrisen hätte schließen lassen, kein Mensch hatte eine Ahnung davon, wie dasjenige nunmehr in Ofen gelingen sollte, was in Wien gescheitert war. Nur eine denkbare Absicht konnte hinter dem plötzlichen Entgegenkommen der Nationalen stecken, die Absicht zu täuschen, durch scheinbares Eingehen auf die Wünsche des ungarischen Ministerpräsidenten ihre Zwecke zu erschleichen. Aber auch noch anderes ergibt sich aus den überraschenden Zugeständnissen der kroatischen Führer. Alles nämlich, was sie jetzt so bereitwillig preiszngeben sich anheischig machten, bildet eine schnöde Verleugnung ihrer Wahlmanifeste und der berüchtigten September-Erklärung, die jedermann als ihr politisches Glanbensbekenntniß an-sehen mußte; und alles dies geschieht, ohne daß ein Hahn darnach kräht, geschweige, daß ein Schrei der Entrüstung darob im Volke sich erhebt. Das beweist einmal wieder haarklein, wie das dumme Volk von seinen Führern bei der Nase geführt wird, wie es sich um staatliche Fragen auch nicht das geringste kümmert, ja kein Titelchen davon versteht. Die Wühler und Hetzer bei den Wahlen machen ihm die glänzendsten Verheißungen, der Pfaffe erklärt den Glauben und die ewige Seligkeit bedroht, und der Bauer gibt gläubig den Demagogen und Pfaffen seine Stimme, verhilft ihnen dadurch zu Ehre und Ansehen uud hat das leere Nachsehen. Enttäuscht läßt er sich alsbald von einem ändern ehrgeizigen, geld-lüsternen und ämtersüchtigen „Volksmann" bethören und man nennt dieses Bcschwindelungöshstem die „nationale Frage," der „ugrociuM^ steigt aus den Schultern der gefoppten Menge zum gefeierten „Pa» trioten" auf. Die Quellen modernen Reichthums und bürgerlichen Wohlseins sind der zurückgebliebene» Menge nnter de» slavischen Nationalitäten verschlossen. Ge-werbefleiß, Handel, bürgerliche Thätigkeit kennende nicht, oder sie werden unter ihnen nur von Frerm-den geübt. Aber die beständige Berührung mit den besser gestellten und vorgeschrittenen Stämmen hat in ihnen die Genußsucht geweckt, sie lüstern gemacht nach dem behäbigen Wohlstand, wie er aus geordneter bürgerlicher Thätigkeit erblüht. Aber sie scheuen die Arbeit, die geistige wie die körperliche Anstrengung, die zu den ersehnten Güter» führt. Ihr ganzes Trachten geht daher nach einem wohldotirten Äinte, wozu cs nach der nationalen Gestaltung ihre-ganzen Staats- und Schulwesens auch keiner beson- Jeuiü'eton. Jahrbuch des östcrr. Alpenvereins. 7. B. Wien Verlag von Karl Gerolts Sohn 1871. (Mit neun Knnstbeilagen.) (Lckluß.) Kein Wuuder daher, daß bei diesen günstigen klimatischen Verhältnissen in einer flachen Gebirgs-mulde, in welche nun der Weg einlenkt, ein Bauernhof nach dem ändern sich befindet. Wie angenehm wandelt es sich da zwischen de» saftigen Wiesen und gut bestellten Feldern, und welchen Gegensatz bietet diese Gegend mit jener, aus der man eben gekommen, wo die Uralensische Tageule nistet und selbst Meister Petz auf feinen abseitigen Streifungen schon »tappt wurde! Leider dauert dieser angenehme Weg nicht lange, denn in weniger als einer Stunde hat man die schöne Gebirgsmnlde von SaverSe durchschritten und »un führt ein steiniger Fußsteig, der höchstens für ein gutes Saumthier uoch praktikabel wäre, von der obersten Gebirgseinfattelung dem waldigen Gehänge zu, während der bessere Weg den ^erkehr mit dem Innern des Dornikovaner ThaleS ^rznstellen scheint. Man schreitet anfänglich unter einem niedrigen Laubdach von Haselnußsträuchen, welche aber bald der Rothlmche weichen, deren herrliche Kronen ein den Sonnenstrahlen fast unzugängliches luftiges Gewölbe bilden. Hat man früher auf der Wanderung durch die hochgelegene offene Gegend von Saveräe vergebens nach der Spitze des Knmberges und der dieselbe bezeichinnden Kirche der heil. Agnes sich umgesehen, so schwindet in dem geschlossenen Buchenwalde völlig alle Hoffnung, ans einiger Entfernung des ersehnten Reisezieles ansichtig zu werden. Dafür ist die Ueberraschung um so größer, wenn man fast nach einer Stunde plötzlich in nächster Nähe eine kahle, allein stehende, mit einem massigen viereckigen Thurme gekrönte Bergspitze vor sich hat. Man beschleunigt ungeachtet der zunehmenden Steilheit und Rauheit des Bodens die Schritte und steht in wenigen Minuten an dem besagten Thurme, der als Glockeuthnrm in echt italienischer Weise von der verhältnißinäßig kleinen Agnes-kirche mehrere Klafter entfernt steht. Die zweite, ein paar hundert Schritte weiter gegen Osten gelegene Kirche des heil. JodokuS hat keinen solchen glockentragenden Trabanten znr Seite, steht auch an Umfang der Kirche der heil. Agnes nach, dagegen zeichnet sic sich dadurch ans, daß ihr eigentlich die höchste Spitze des Kumbcrges angehört; dei.n nach den barometrischen Messungen des MusealkustoS Karl Deschmann in Laibach hat die Jodoknskirche eine Meereshöhe von 3898 Wiener Fuß, während jene der Kirche zur heil. Agnes nach den trigonometrischen Bestimmungen des Generalstabes 3849 und nach Deschmann 3848 Wiener Fuß beträgt. Wer auf dieser Bergspitze, der zweithöchsten UnterkrainS, angelangt ist, wird insbesondere, wenn er den hier beschriebenen Weg gewählt hat, wo gleichsam mit einem Schlage die weite herrliche Aussicht vor dem erstaunten Auge sich aufthut, nicht sofort auf Ruhe, Erfrischung u. dgl. Bedacht nehmen, sondern er wird, gefesselt von der unerwarteten Erscheinung, sich ohne weiters dem Anblick der zu seinen Füßen auSgebreiteten Landschaft hingeben, deren ein Theil schöner als der andere ist; denn während die Gegend westwärts einem unübersehbaren Walde gleicht, dessen äußerste Marken der spitze Schneeberg, zu 5682' (als höchster Punkt Jnner-krainS westwärts von LaaS), und der langgestreckte Birnbaumer Wald bilden, ist die Ostseite ein völliger Gegensatz. Zwar fehlen auch da die Wälder nicht, aber die Träger derselben haben nicht die abgerundeten, in einander verfließenden Formen, sie deren Kenntnisse mehr bedarf; sie wünschen vor allem den Staatssäckel in ihre Hand zu bekommen, vorab, wenn dieser, wie in den Gebieten der Stefanskrone, von Deutschen und Juden gefüllt wird. Wer die Schulstube hinter sich hat, wirst sich aufs politische Feld, wo sein Ehrgeiz, seine Genußsucht, seine Habsucht bei einigem Glück und nie mangelnder elastischer Gesinnung vollauf Befriedigung erhoffen darf. Für rege Geistesarbeit, für bürgerliche Thätigkeit, für Kunst und Gewerbefleiß bleibt nichts von der VolkeSkraft übrig. Die Volksbildung liegt dabei ganz brach, wie überall, wo Adel und Geist-lichleit das große Wort fuhren. Darum ist es möglich, daß die unsinnigsten, staatsfeindlichsten Projekte der Agitatoren, sei es bei den Komitats- oder Land-tagSwahleü, die Majorität erringen. Wie die Czechen in Böhmen, die Slovenen in Krain, die Polen in Galizien, so macht auch die sogenannte kroatische Nationalpartei nach dem Siege ihre Gegner am liebsten mundtodt, verdrängt sie mit Gewalt oder Hinterlist aus Amt und Stellung und versvrgt ihre Hauptschreier. Da nun die Ministerposten und die fetten Sinekuren nicht für alle ausreichen, so beginnt der leer ausgegangene oder sich benachtheiligt wähnende sofort von neuem mit allen Mitteln zu agitiren, geht in die Opposition und schmiedet am Umsturz. Es ist darum leicht erklärlich, daß Mrazovit und seine Gesellen vor allem sich die BanuSwürde »nd die Ministerposten sichern wollten und in der Auhoffnung derselben in ihren Zugeständnissen an Vonyah bis zum äußersten gingen. Einmal im Be-nye der einflußreichsten Aemter, hatten sie auch das Heft in Händen, bei den bevorstehenden Wahlen einen Landtag zusammenzubriugen, der das unbequeme und lästige an den Zugeständnissen ja nur zu verwerfen brauchte. Doch bei Lonyay scheinen sie nicht an den rechten Mann gerathen zu sein, er verlangte Bürgschaften im vorhinein für die unionS-freundliche Zusammensetzung des künftigen kroatischen Landtages, auf daß die kroatische Delegation nicht die Stellung der ungarischen Regierungspartei gefährde, und die „Vertrauensmänner," denen es zunächst nur um ihren persönlichen Vortheil zu thun war, mußten die Verhandlungen abbrechen. Das jämmerliche Zusammenbrechen des kroatischen Ausgleiches, auf den die Ungarn als auf ein Meisterstück der Staatskunst mit so viel Stolz blickten, hat wenigstens das gute gehabt, daß auch dort das verderbliche einer Beschickung des Reichsparla-mentS durch eine Delegation aus den Landtagen er-kannt wird, daß der Ruf nach unmittelbaren Wahlen ln Kroatien, schon lange ein Postulat der unterdrückten Minorität, sich endlich auch in den ungarischen Regierungsblättern erhebt. Die durch die erheben sich zu mehr isolirten kegelförmigen Gestalten, unter denen sich der Donatiberg bei Rohitsch besonders hervorthut; dazwischen in kleineren und größeren Abschnitten da- entferntere Flachland von Untersteiermark und Kroatien. Das Bild gestaltet sich so zu einem mehr abwechselnden, während jenes der Westseite ungeachtet der theilweise sichtbaren Ebene von Laibach einen mehr eintönigen, nur für den Forstfreund ganz bezaubernden Charakter besitzt. Der Südseite verleiht wieder das von Ratschach an mehr und mehr sich erweiternde Savethal einen eigenen Reiz; leider sieht man bei den starken Krümmungen des Flusses nur partienweise die Thalsohle. Es bieten sich dann aber um so lieblicher die mittelst der Eisenbahn und guter Straßen verbundenen Ortschaften an den Fliißnsern dem Auge dar. Der Horizont ist größtentheilö durch das bis nahezu 3000 Fuß sich erhebende Uskokengebirge begrenzt. Eine zweite im Süden bemerkbare Wasserstraße ist die der Nenring (Mirna), welche besonders im Herbste an ihrem oberen Theile zn einem ausgedehnten Sumpf sich aufstaut, so daß die Herleitung des Namens Nassensuß, welchen ein benachbarter Marktflecken trägt, dem Laien wie dem Ge-lchnen wenig Kopfzerbrechen verursachen dürfte. kroatische Tyrannei bedrängten Slavonier hegten schon lange den Wunsch, ein ungarisches Komitat zu werden, wie die Ruthenen Galiziens die direkten Wahlen herbeisehnen, um der Bedrückung durch die Polen ledig zu werden, wie alle Minoritäten im Reiche nur in der Stärkung der Staatsmacht, in einem wirklichen Volksparlament ihr Heil erblicken. Politische Rundschau. Laibach, !). Februar. Inland. Je näher die Entscheidung heran-rückt, desto eifriger sind die polnischen Abgeordneten in Berathung der Haltung, die sie gegenüber dem Elaborate des SubkomiteeS einnehmen sollen, und es finden, wie es heißt, in ihrem Klub die erregtesten Debatten statt. Heute dürfte das Noth-wahlgesetz im Abgeordnetenhause zur Vorlage gekommen sein. In dem Entwürfe des Ministeriums haben die vielangefochtenen Minoritätswahlen keinen Platz gefunden. Derselbe begnügt sich vielmehr damit, dem Mißbrauche des Mandats durch Annahme, aber Nichtausübung desselben mittelst Ausschreibung von unmittelbaren Neuwahlen für diesen Fall zu begegnen. Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses nähert sich gleichfalls dem Ende seiner Arbeiten und wird demnächst mit der Drucklegung der Berichte begonnen werden; zum Generalberichterstatter wird Abgeordneter Dr. Brestel gewählt werden. In der letzten Sitzung beschäftigte sich der Finanzausschuß mit dem Erforderniß des Ministeriums der Landesvertheidigung. Das deutschgeschriebene Czechenblatt verwahrt seine Partei gegen die Beschuldigung, als ob sie an der jüngsten Akten-Desraudation im Prager Landesgericht die Schuld trüge. Die Art und Weise, wie es dies thut, ist von so unglaublichem CyniS-mus, daß wir nicht umhin können, die Aufmerksamkeit unserer Leser darauf zu lenken. „Ein Untersuchungsakt in Preßfachen — also argumentirt das wackere Organ für Ämgsinger und solche, die es werden wollen — ist das fadeste „Bündel" von der Welt. Ja, wenn das „Bündel" geheime Zirkulare des Herrn General Koller oder Verfolgungsinformationen des Herrn Dr. Glaser oder richterliche Versetzungsakte enthalten würde, ah, Bauer! das wäre allerdings was anderes, und da würden wir uns nicht zweimal sagen lassen, ob wir den Fund als uneigennützige Leute nicht an unsere Leser weiter adressiren sollen. Bei Preßprozeßakten ist nichts zu fangen. Also wie zu sehen, sind wir keine Strolche nach den Begriffen der „Verfassungstreuen," wir respektire)l in Böhmen das Eigenthum der ehrlichen Menschen, und wenn wir bei anderen etwas genauer in die Karten blicken, so liegen stets gewich- Oestlich von der Neuring in einer Thaleinbuchtung erhebt sich eine blaue Ranchsäule, welche die Gegend bezeichnet, wo die L. Kuschel' sche Zinkhütte und die dazu gehörigen Kohlenbcrgbaue liegen. ES er übrigt nur noch, einen Blick der Nordseite zuzu-wenden, welche, was Großartigkeit, Abwechslung, überhaupt was landschaftliche Schönheit betrifft, unstreitig den Vorzug vor den ändern Theilen des Panoramas hat. Sind es ja die wunderbar geformten und gefärbten Kalkwände der Karawanken, die Zierde Krains, welche hier den Hintergrund bilden, auf welchem sich die minder hohen und weniger rauhen, zum Theil bewaldeten, zum Theil bebaute» Vorberge ungemein schön abhebeu. Zn diesen Vorbergen ist auch das Grenzgebirge nördlich von Möttnig, das eigentlich einen Arm der Karawanken bildet, zn zählen, das im Goriverh seine höchste Höhe mit 4766 W. F. erreicht, während die höchsten Spitze» der Karawanken, der Grintouz nnd der Ojslrizo, bis zu 809l und 7420 W. F. sich er. heben. Ei» zweiter, dem beschriebenen Gebirge va-ralleler Zng ist durch die Tschcmscheniger Alpe charakterisirt, welche aber nur mehr eine Meeres höhe von 3792 W. F. hat, und an die sich gegen Osten die heilige Alpe «»schließt, deren höchste Spitze, tige Jnzichten zu Grunde, die zu verfolgen Aufgabe jede» ehrlichen Menschen ist." Die Differenzen zwischen der ungarischen Regierung und den kroatischen Vertrauensmännern spitzen sich immer mehr zu einer bloßen Aemter« frage zu. Selbst „Narod" schreibt: „Die Nationalpartei will las Landesbudget ihrer Leidenschaft und Ambition zu Liebe mit Pensionsbezügen vermehren, anstatt dasselbe zu vermindern." Das ist slavisch-charakteristisch. AnAland. Aus dem deutschen Reiche liegt keine Meldung von besonderer Wichtigkeit vor. Einige Blätter setzen noch den Federkrieg gegen die Ultra montanen fort. Sic machen den Klerikalen den Vorwurf, daß dieselben bemüht sind, Unfrieden zwischen Frankreich und Italien zu säen und erste«-für einen künftigen Feldzug gegen Italien, dessen Ziel die Wiederherstellung der weltlichen Macht de» Papstes sein soll, allmälig zu gewinnen. Deutschland könne jedoch — sagen die Offiziösen — einen solchen Plan nicht zugeben; denn eine Niederlage Italiens würde auch seine mit Hilfe Deutschlanderrungene Einheit zerstören und die französischen Chauvinisten mit einem Uebermuth erfüllen, der den Revanchegedanken gegen Deutschland in bedenklicher Weise Vorschub leisten dürste. In Straßburg wurden am 29. Jänner die Assisen eröffnet, und bei dieser Gelegenheit zum ersten male wieder in deutscher Sprache öffentliche Verhandlungen abgehalten. Der Präsident legte den Geschwornen die Frage vor, ob sie auch alle hinlänglich der deutschen Sprache mächtig seien, um den Anforderungen des Hofes vollständig Genüge zu leisten und alle antworteten mit einem deutlichen Ja! Der berühmte Dolmetscher unter der französischen Regierung — sagt die „Straßburger Zeitung" — ist damit also im wesentlichen außer Tätigkeit gesetzt und für die Zukunft unrettbar ganz dem Untergange geweiht. Der Wechsel im Kultusministerium und die neuesten Vorgänge im Abgeordnetenhause haben dir „Kreuzzeitung" so sehr erschüttert, daß sie ihre Hoffnung nicht mehr auf die Regierung, sondern allein noch auf das Herrenhaus setzt. Sie hält in ihrem letzte» Leit- u»d Klage Artikel wieder de« bösen Liberalismus eine harte Strasrede. Sie sagt, daß gegenwärtig aller Augen auf das Herrenhau-gerichtet seien, als auf das letzte Bollwerk der konservativen Partei. „Es handle sich bei den an dasselbe herantretenden Fragen darum, ob da» historische preußische Königthum, deutsche Freiheit, christliche Gesittung und Kultur aufrecht erhalten oder in ihre französischen Zerrbilder zersetzt und verwandelt werden." Sie wiederholt damit Behauptungen, welche von der konservativen Partei schon oft gemacht wor- der Javor, bis zu 3569' reicht. Der dritte, der Save uud somit auch unserem Standorte nächste Zug ist jener, in welchem der heilige Berg, svvt» j goni., bei Ulse füllt, »ach Deschmann mit 2686 W. F. ! Meereshöhe. Da die südliche, hauptsächlich bebaute ! Abdachung dieser Vorberge dem Kumberge zugewandt -ist, so ist es eine Unzahl von Dörfern mit ihren ! weißen Kirchen, welche da wie in einem sogenannten ; Krippelberge über einander sichtbar werden. Sie finden sich bis zu einer Höhe von 2000 bis 2500W. F., nahe bis zu derselbe» Höhe, bis zu der man da-Haidekorn, die Lieblings»ahrung der Landbevölkerung, verfolgen kann. War das Bild, welches die West- -seite bot, ein für den Forstmann vorzugsweise erfreuliches, so wird die Ansicht gegen Nord ans den Landwirth einen besonderen Reiz üben; aber man braucht weder Forst- noch Landwirth zu sein, e-genügt, einen offenen Sinn für landschaftliche Schönheit mit anf den Knmberg zu bringen und man wird sich schwer von der dortigen Rnndschau trennen- ! Mittlerweile war es Mittag geworden, und der Meßner oder Kirchenhüter, ein Bauer, der mit seiner kleinen Familie eines der hölzernen Gebäude auf der Südwestseite der Kirche inne hat, begab , in den vorhin beschriebenen Thurm und verkündete den sind, nämlich daß bei Einführung liberaler Institutionen, wie da- neue Schulaufsichts-Gesetz und d« Kreis-Ordnung, der Staat geschädigt werde, während man dies doch höchstens von dem Einflüsse de- Klerus und der konservativen Gutsbesitzer sagen rann. Die holländische Regierung geht in Sachen des Gesandtschafts-Postens in Rom ganz korrekt aus konstitutionellem Wege vor. Der „Staats-Courant" meldet, daß der bisherige niederländische Gesandte am päpstlichen Hofe, Herr du Chastel, von seinem Posten abberufen worden ist. Die Regierung hat somit gemäß dem Beschlüsse der Kammern gehandelt, und allen Bemühungen der reaktionären und klerikalen Partei, welche gehofft hatte, die Gesandtschaft beim Papste auf eine oder die andere Weife beibehalten zu sehen, ist thatsächlich ein Ende gemacht. Neber das neue Klostergesetz, welches die italienische Regierung demnächst den Kammern verlegen wird, gibt die „Voce della VeritL" näheres »n. Diesem Blatte zufolge wird die Bestimmung, welche die religiösen Orden abschafft und die Konfiskation aller ihrer Güter anordnet, auch auf Rom Anwendung finden. Die Häuser, in welchen die Ordens-Generäle residiren, sollen als internationales Eigenthum betrachtet werden, und dürfen diese Generale das nöthige Personal zur Verfügung haben, dessen Wohnsitz zu bestimmen sich jedoch die Regierung vorbehält. Die päpstlichen Renten werden in italienische konsolidirte Renten umgewandelt. An prak-ü/chen Schwierigkeiten wird bei der Durchführung b'eses Gesetzes, namentlich in der ersten Zeit, sich kein Mangel verspüren lassen. Der Papst leidet wieder an heftigen asthmatischen Anfällen. Die Jesuiten, welche fürchten, daß der Papst in Rom sterben und die Papstwahl in der italienischen Hauptstadt vorgenommen werden könnte, erneuern ihre Anstrengungen, den heiligen Vater zur Abreise aus Rom zu bewegen. Kardinal Antonelli hat Anfragen wegen eines Asyls an zwei Mächte gerichtet. Msgr. Cardoni, der Archivdirektor des heiligen Stuhles, legt ein Verzeichniß von Aktenstücken an, welche der Papst bei seiner eventuellen Abreise mitnehmen soll. Der Eifer für die französische National-Subskription läßt jetzt schon bedeutend nach, ehe er nur reichliche Früchte getragen hat, da die begeisterten Zustimmungen, von welchen die Spalten des „Moniteur Universel" und anderer Blätter wimmelten, in der Regel nur die Zusage der moralischen Unterstützung, nicht aber sofort die materielle Leistung der Unterzeichner enthielten. Schwerlich werden bis jetzt, in der ersten hochgehenden Periode > > > > , Mit einer weithintönenden Glocke der Umgegend die Mittagsstunde. Nachdem der Verfasser noch in anziehender Weise Kirche und Herberge auf dem Kumberge und mit ein paar Worten die GesteinSart geschildert, welcher der Kumberg seine Höhe und die dortigen Gebäude ihre Festigkeit verdanken (es ist der sogenannte Dachsteinkalk suntere Lias^ der in einer Mächtigkeit von mehr als 1000 W. F. über den dolomitischen, bis in die Nähe von Saverse reichenden Hallstädter Kalk abgelagert ist), tritt er den Rückweg an, und wir können nach dieser Probe ebenso einfacher, als verständnißvoller und anschanlicher Na-lurschildernng nur mit dem Wunsche schließen, dem Herrn Verfasser noch öfter auf diesem Felde zu be-Agnen; ja cs will uns scheinen, als ob der Herr ^ergralh vor allem das Zeug in sich hätte, einen ^»urislensührcr durch das an Naturschöiihcitcn so Main zu schreiben, wie solchen die Nachbar-^cr schon längst besitzen und dessen Krain allein I^er den Alpenländern noch immer entbehren muß. ^dcr sollte sich unter den 52 Mitgliedern des österreichischen Alpeiwereins in Krain nicht die eine °°er andere sachkundige und sprachgewandte Feder ''»den, welche cs übernähme diese empfindliche Lücke »usznfüllen? der Aufwallung, mehr als fünf Millionen Franken zusammengekommen sein, und dies ist doch nur der sechshundertste Theil der aufzubringenden Summe, die Verzugszinsen nicht gerechnet. Die reiche Fabrik-stadt Rouen, die Heimat Pouyer - Quertier's und der Hauptsitz der nach Schutzzoll schreienden Großindustriellen, hat im Ganzen 80.000 Franken gezeichnet! Mit besonderem Eifer nehmen sich in der letzten Zeit die Bischöfe der Sache der National-Snbskription an, natürlich nur mit Worten, nicht mit der That. Die partielle Ministerkrise in Frankreich ist bereits behoben, und zwar in einer Weise, welche der Linken weit genehmer sein wird, als den monarchistischen Fraktionen. Viktor Lesranc, bisher Handelsminister, wurde Minister des Innern, Goulard übernahm das Portefeuille des Handels. Es scheint, daß dies der aus den Frankfurter Unterhandlungen bekannte Diplomat ist, der auch bisher an den meisten Handelsverträgen Frankreichs mit auswärtigen Staaten mitwirkte. Durch diesen Wechsel kommt das wichtige Portefeuille des Innern in die Hände eines Mannes, der sicherlich in keiner Beziehung zu den Royalisten steht und der Republik gewiß ergeben ist. Die französische National - Ver -sammlung wird sich demnächst doch zu einer neuen rettenden That aufschwingen. Der Bericht über den Entwurf, die Trunksucht mit Strafen zu belegen, ist an die Deputirten vertheilt worden. Die, welche im trunkenen Zustande aufgefunden werden, zahlen demnach eine Geldstrafe von 1 bis 5 Franken. Der, welcher in drei Jahren zweimal wegen Trunkenheit verurtheilt ist, würde, wenn er sich ein drittesmal betrinkt, mit einer Gesängniß-strafe von 6 bis 30 Tagen und einer Geldstrafe von 16 bis 300 Franken belegt. Außerdem wird derselbe für unfähig erklärt, folgende Rechte anS-zvüben: I. das Wahlrecht; 2. das Recht, gewählt zn werden; 3. das Recht, Geschworener zu werden oder sonst ein öffentliches Amt zu bekleiden; 4. da» Recht, während zweier Jahre die Waffen zu tragen. Jeder Wähler, der sich bei der Abstimmung in trunkenem Zustande einstellt, jeder Zeuge, Geschworene, Maire, Gemeinderath, welcher bei Ausübung seiner Funktionen sich in trunkenem Zustande befindet, wird wie die bestraft, die zweimal wegen Trunkenheit vcr-urtheilt worden sind. Der Entwurf bestraft ebenfalls die Kaffee- und Weinwirthe, welche gestatten, daß ihre Gäste sich betrinke« oder bei sich betrunkene Leute empfangen. Zur Tagesgeschichte. — Der Arbeitertumult in Graz war bedeutender als man anfangs glaubte; bei der Schrei-ner'schen Bierhalle wurde ein Arbeiter getödiet, viele Personen verwundet. Von Schreiner zogen die Arbeiter in die ReininghauS'sche Brauerei, wo ebenfalls Fenster, Thüren und Gartenzäune zertrümmert wurden. DaS Eindringen in die Fabrik verhinderte das Militär. Der Kassier der Graz-Köflacher Bahn, welcher eben nach Hause gehen wollte, erhielt von einem Arbeiter zwei Dolchstiche und liegt schwer verwundet danieder. Die Verwüstungen sind gräßlich. Das Brauhaus in der Prankengasse, Schreiner'- Bierhalle in der Annenstraße, die Steinfelder Bierhalle und Reininghaus' Brauerei sind theilweise demolirt. Zahlreiches Privateigenthum ist ruiinrt. Die Familien der Pächter und die Familie Reininghaus wurden nur mit Mühe gerettet; die Infanterie-Angriffe blieben wegen des dichten Steinhagels seitens der Arbeiter meist wirkungslos; der Kavallerie wich die Menge. Die Stadt war in unbeschreiblicher Aufregung, für Abends die Wiederkehr ähnlicher Szenen befürchtend. — Um 3 Uhr Nachmittag« sind an den Straßenecken Plakate erschienen, in welchen der Bürgermeister die Bevölkerung zur Ruhe aussordert; Ausschreitungen wie gestern dürfen nicht geduldet werden, sondern müssen mit aller Energie, nölhigensalls mit bewaffneter Macht, unterdrückt werden. Die Arbeitsgeber werden aufgefordert/ ihre Lehrjungen Abends nicht auSgehen zu lassen. Auch Ansammlungen von Neugierigen werden nicht geduldet. Der Aufruf ist sehr energisch abgefaßt. — Nordlicht. Aus allen Theilen der Monarchie gehen Berichte über da- am Abend des 4. d. beobachtete Nordlicht ein; da diese Mittheilungen größ-tentheilS Wiederholungen sind, so verzichten wir darauf, sie zu reproduziren. Die „Köln. Ztg." bringt eine hübsche Beschreibung der Erscheinung wie folgt: Gestern Abends gegen 6 Uhr entwickelte sich am nordöstlichen Himmel der Kern eines Nordlichtes, das bald in einem breiten Streifen von Nordost nach Südwest über unsere Stadt zog. Oft war der Streifen in einen nordöstlichen und südwestlichen getheilt und übergoß das Firmament in seinem größten Theile mit schönem Roth. Oft verschmälerten sich die Streifen nach der Mitte hin und vereinigten sich, etwas südlicher gerückt, wieder, wobei sie dann in einzelnen Theilen in rother, prachtvoller Gluth erglänzten uud sich in längere Bündel und Strahlen theilten. Gegen 6'/, Uhr war das rothe Band wieder in einem anscheinenden Ausstrahlung«-punkte nahe beim Zenith vereinigt und zog sich südlich neben und fast parallel mit der Milchstraße über den Himmel hin. Allmälig schien sich der Vereinigungs-Punkt auszuschließen und dehnte sich in fast konzentrisch fortschreitender Erweiterung aus, so daß zwischen 6'/. und 7 Uhr sich eine von Westen nach Osten gestreckte ovale Krone gebildet hatte, welche, abgesehen von den breiten Hauptstreifen, nach allen Seilen von weißen und rothen Zacken umgeben war und über diese hinaus einzelne Strahlen oder dünnere Streifen aussendete, die schwächsten in nördlicher Richtung. DaS ovale Innere der Krone war nur scheinbar farblos, denn daS Licht der zu dieser Zeit gerade in dem inneren Raume stehenden Plejaden war merklich verdunkelt» und zwar nicht bloS durch den Kontrast deS umgebenden Glanzes. Von den Streifen waren einige vollständig weiß; auch waren die selteneren schwarze« Streifen deutlich zu erkennen und ließen, wie in der Regel, die Sterne Heller durchfchimmern, al- die- die rothen Streifen thaten. Bi» halb 9 Uhr dauerte da» Wechselspiel der Formationen und Farben, und zog sich dann da- Nordlicht wieder mehr am nördlichen und nordöstlichen Himmel zusammen, indem e» zwar allmälig an Intensität abnahm, aber doch bi- tief in die Nacht den größten Theil de» Himmel- mit einem röthlichen Schimmer überzog. In Paris, wo die Erscheinung gleichfalls gesehen wurde, meinten die Leute, sie bedeute baldigen schrecklichen Kampf und der Tag der „Revanche" nahe mit schnellen Schritten. — AuS Essen wird geschrieben: „Eine rüh- rende, durchaus verbürgte Geschichte treuer und hin-gebender Anhänglichkeit eine» ThiereS an seinen Pfleger hat sich in den letzten Tagen hier begeben. Da» Söhnchen eines hiesigen Handwerksmeisters war an einem heftigen Nervenfieber erkrankt. Bon dem Tage der Erkrankung weigerte sich die Hauskatze, ein besonderer Schützling und Pflegling des erkrankten Kinde», irgend welche Nahrung, selbst die ausgesuchtesten Leckerbissen, zu sich zu nehmen. Täglich besuchte das treue Thier den kleinen Patienten, liebskoSte denselben, indem eS auf daS Bett sprang und dem Kinde die Hände beleckte; im Uebrigen gab es durch Klagetöne seinen Schmerz kund. Unlängst wollte nun die Katze wieder auf das Bett springen, indeß durch das tagelange Entbehren von Speisen war dieselbe so entkräftet, daß sie den Sprung nicht mehr auSführen konnte und unter dem ergreifendsten SchmerzenSgefchrei gleich darauf vor dem Bette verendete." — Der englische Berichterstatter der „Time-" bemerkt in Bezug auf die diplomatische Anwendung der deutschen Sprache, daß dieselbe nicht so ausschließlich sei, als man hin und w eder annehme. Nur diejenigen Regierungen, welche Deutschland in ihrer eigenen Sprache anreden, erhalten deutsche Antworten, während französisch abgesaßte Noten auch französisch beantwortet werden. Die einzige Ausnahme von dieser Regel wird in Bezug auf Frankreich gemacht, indem man annimmt, daß die französischen Diplomaten nicht sowohl die allgemeine Diplomatensprache Europa'«, als ihre Muttersprache gebrauchen und daher auch deutsche Antworten erhalten. Hierin besteht die einzige Neuerung, welche BiSmarck eingefllhrt hat. — Zu Rutland im Staate Vermont (Nordamerika) wollte kürzlich ein Gentleman heiraten. Er richtete deshalb an die Inhaber vieler Kaufgewölbe, i« denen junge Mädchen beschäftigt waren, die briefliche Bitte um die Erlaubniß, „über diese Mädchen Revue halten zu dürfen," was ihm auch bewilligt wurde. So ging er von Haus zu Haus und sobald ihm eine junge Dame gefiel, erkundigte er sich bei dieser und ihrem Arbeitgeber um alle ihre Verhältnisse. Endlich fand er ein armes Mädchen, schön, fleißig, sittsam und bot ihr seine Hand an, die auch ««genommen wurde, wobei es an dem Gentleman nicht als Fehler gelten konnte, daß er in eine „Feuerfeste" greifen kann, worin 500.000 Dollars in amerikanischen Bonds liegen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheilen. Lokal-Chronik. — (Sitzung des k. k. Landesschulra-thes.) Aus Anlaß der H.'Ministerialverordnung vom 15. Dezember 1871, Z. 2802, beschließt der Landes-schulrath, alle Bezirksschulräthe aufzufordern, im Sinne des H 44 des Reichs-Volksschulgesetzes vom 14. Mai 1869 in jedem Schulbezirke eine Lehrerbibliothek anzulegen, und, wo solche bereits bestehen, die Erweiterung zu veranlassen, dann auf alle Ortsfchulräthe nachdrücklichst einzuwirken, daß auch an jeder einzelnen Volksschule eine Schulbibliothek in das Leben gerufen werde. Insbesondere sei darauf zu dringen, daß die imß 71 der UnterrichtSordnung von 20. August 1870 ange führten Lehrmittel an jeder Schule vorhanden seien, und zu diesem Behuse auch die Wohlthätigkeil der Schulfreunde und Patrioten anzusprechen. Die vom H. Ministerium mitgetheilten Anordnungen für Volks schul- und Bezirks-Lehrer-Bibliotheken werden auch für dir hierländigen Verhältnisse passend erkannt und die Drucklegung derselben in deuisch-slovemscher Auslage, dann die Betheilung aller Schulen mit derselben angeordnet. Auch wird beschlossen, sich wegen Erlangung einer Unterstützung für diese Bibliotheken an die hie sige Sparkasse zu verwenden. Realschullehrer Josef Opl wird über sein Ansuchen unter gleichzeitiger Zuerkennung des Titels Professor im Lehramte definitiv bestätigt und ihm die erste Quinquennalznlage vom I. Jänner 1872 angefangen zuerkannt. Die von der Landesregierung übermittelten Anträge des LandeS-SanitiitSratheS hinsichtlich der Untersuchung der hygienischen Verhältnisse der Schulhäuser durch die k. k. Bezirksärzte werden als im hohen Grade empfehlens-werth und deren Durchführung als wüiischenswerth erkannt, insoserne letztere vorerst nicht durch die Kostenfrage bedingt wird, deren Regelung dem VerordnungS-wege des hohen Ministeriums für Kultus und Unterricht, beziehungsweise der Landesgesetze Vorbehalten ist. — (Auszeichnung.) Unter den Etablissements, die bei der Triester Ausstellung mit der silbernen Medaille ausgezeichnet wurden, befindet sich auch die Laibacher k. k. priv. Baumwoll-Spinn- und Weberei. — (Zur Straßenpolizeiordnung.) Die politischen Behörden sind beauftragt worden, behufs der energischen Durchführung der für die Siraßen-erhaltung so wichtigen Bestimmungen des H 11 der Straßenpolizeiordnung vom 24. Oktober 1868, betreffend die Anwendung breiter Radfelgen, die im eigenen Wirkungskreise liegenden geeigneten Verfügungen zu treffen und den Gemeindevorstehern zu empfehlen, allen im Laufe der Zeit etwa statthabenden Vorkommnissen, welche aus die stricte Durchführung dieses Gesetzes einen hemmenden oder erschwerenden Einfluß nehmen sollten, besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, damU in dieser Richtung den Straßenadministratio-nen seinerzeit die erforderlichen Mittheilungen gemacht werden können. — (Ueberden neuen Kandidaten deö krainer L a n d e s f ch n lr a t h es), Professor Tusche k, den der klerikale Landesausschuß in Vorschlag gebracht, schreibt man der „D. Z." : „Es müsse davor gewarnt werden, diesem Vorschlag die Sanktion der Regierung zu ertheilen, denn Professor Tuschek, der als Ueberfetzer einiger deutscher Lehrbücher zu den bedeutendsten Kapazitäten der großen slovenischen Nation zählt, ist als Ultra-Nationaler bekannt und wurde zur Belohnung sür seine Gesinnung von Jirccek an das hiesige Gymnasium berufen. Zwar ist man allgemein der Ansicht, daß er zu den sogenannten „Jung-Slovenen" gehört; da aber diese Partei nur in den Köpsen einiger verschämter Nationalen besteht, so ist auch kein Zweifel, daß Tuschek im entscheidenden Momente stets mit der klerikalen Majorität des Landes-schulraiheS stimmen wird. Die Regierung würde daher nur im Interesse der Verfassungstreuen Krains handeln, wenn sie diesen Vorschlag, wie den ersten, zurück-weisen und die erledigte Stelle gar nicht besetzen würde. In diesem Falle würde Se. Exzellenz Minister Stre-mayr wenigstens das Mißtrauen verscheuchen, das seine unerklärliche Unthätigkeit in Sachen der Unterrichts-Methode und der Schulbehörden hierzulande — leider nicht ganz ohne Berechtigung — hervorgerufen hat. Noch immer bestehen die Verordnungen Jirecek's bezüglich des utraquistifchen Unterrichts in voller Kraft, noch immer amtiren Jarz und Scholar, noch immer lehrt Lefar den Schülerinnen der Lehrerinneu-Bildungs-anstalt, daß „das Sanskrit eine alte nrchinesische Sprache" sei; und wenn nun noch Tuschek die kleri kale Majorität des Landesschulrathes verstärken würde, was könnte uns dann noch von der Verfassungstreue Strcmayr's Zeugniß geben?" — (Feindseligkeit gegen deutsche Schulen.) Der Triester Stadtrath macht seinem Aerger über den Bestand der deutschen Schulen in Triest durch feindliches Vorgehen bei jeder Gelegenheit Lust. Die „Triester Zeitung" berichtet: Der städti fche Ausschuß hat i» der Sitzung vom 27. v. M fünf in Erledigung gekommene sogenannte Triester Sü> pendien fämmtlich an Stndirende des städtischen (ita lienischen) Gymnasiums verliehen. Die Nachforschungen, die wir über die Belheiligung der Studirenden des (deutschen) SiaatSgymnasiums an der Bewerbung um diese Stipendien gepflogen haben, ergaben, daß sieben dieser letzteren um Erlangung von solchen Stipendien eingeschritten waren, daß jedoch keiner derselben berücksichtigt wurde, obwohl ihre Würdigkeit nach jeder Richtung hin vollkommen dargethan war. Wir hören, daß die Statthalterei, die Verleihung der in Frage stehenden Stipendien für ihren Wirkungskreis vindi-zirend, den Beschluß des städtischen Ausschusses dahin abgeändert hat, daß zwei der erledigten Stipendien, die man minder befähigten Studirenden des städtischen Gymnasiums verleihen wollte, zwei nach jeder Richtung ausgezeichnet qualifizirten Schülern des Staatsgymna-sinms zuwies und so, unter Festhaltung der Würdigkeit und Befähigung als ersten Kompetenztitel die Gleichberechtigung der Studirenden beider Anstalten zum Genüsse dieser Stipendien zur Geltung brachte. Im Interesse des deutschen Gymnasiums und seiner Schüler wird die Entscheidung der Statthalterei nur mit Befriedigung ausgenommen werden können und gewiß dazu beitragen, den bei letzteren, wie nus versichert wird, eingerissenen Glauben zu beseitigen, daß ihre Bewerbung von vorncherein eine aussichtslose sei. — (Aus dem Am tsblatte der „La ib. Ztg.") Im Bezirke Stein sind ein Lehrerposten zu St. Gotthard, und ein zweiter zu Moräutsch zu be- tzen. Bewerbungen bis Ende d. M. an den Bezirksschulrat!). — Kundmachung der hohen Landesregierung über die Portofreiheit der Korrespondenz des Forstin-spektorS. — (Zur Notiz.) Wir machen unsere Stadt-abonnenten auf die heuUge Beilage unseres Blattes aufmerksam, enthaltend einen Prospekt von „Haus und Welt," Blatt für Deutschlands Frauen, welches Ihnen nicht nur der gewöhnlichen Stoff der Mode-zeitnngcn, sondern auch belehrende und unterhaltende Aufsätze bietet. Witterung. Laibach, 9. Februar. Bormittags bewölkt, Nachmittags in Nord gelichtet, die Alpen sichtbar. Wärme: Morgens 8 Uhr-i- 2.0", Nachm. 2 Ui-r ^ 7.1' 6. <1871 - 0.9°; 1870 - 10 0"). Barometer 739.58 Millimeter, stationär. Das gestrige Tages» mittel der Wärme -j 3.1", um 3.5" über dem Normale. Angekvimnene Fremde. Am 8. Februar. Widerspik, Nürnberg. — Orrauch, Braila. — Wettendoifer, Czakathurn. — Svetec, Notar, Jdria. — Gruber Kaufm., Graz. — Janscba Lengenfeld. - Kosir> Lengenfeld. - - Zoimami, Lengenfeld. — Boschar, Besitzers Steinbach. — Schweinburg, Wen. - Sormann, Pfarrer^ Unterkrain. KV««». Mühüng, Hamburg,—Dvronig Besitzer, Unterkrain. — DorZcl, Bauunternehmer, Welsberq. — Hermanu, Schneider, Olmütz. Gregoric, Stein. — Knbic, Besitzer Oberkrain. Sattler, Handelsreisender, Dresden. Verstorbene. Den 8. Februar. Michael Gorenc, Inwohner^ alt 46 Jahre, im Zivilspital am Magenkrebs. — Dem Autou Glavie, Bediente in der Zichorienfabrik, sein Kind Ernst, alt 1 Monat, in der St. Petersvorstadt Nr. 98 an Fraisen — Dem Herrn Ignaz Fasching, Werkführer, seine Gattin Josefine. alt 29 Jahre, in der Kapuzinervorstadt, Klageufurterftraße Nr. 70,d an der Luströhreuschwindsucht. Gedenktafel über die am 13. Febru ar 1872 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Kohlbesen'sche Real., Tschernembl, BG. Tscher-nembl. — 3. Feilb., Zunic'sche Real, aä Gradaz, BG, Tschernembl. — 3. Feilb., Tomazin'sche Real., StraZa, BG. Gurkseld. — 3. Feilb., Gorenz'sche Real, Bidem, BG. Gurk-seld. — Reliz., Obresa'sche Real., a>1 Turnlak, BG. Pta-nina. — 2. Feilb., Franko'sche Real., Westert, BG. Lack. Theater. Heute: Der Herr Direktor, oder die Blumen- Nettel. Posse mit Gesang i» 3 Acteu vou Kaiser. Musik von Klecr. Telegramme. Wien, 9. Februar. Die heutige „N. Fr. Pr." meldet: Das Subkomitee des Verfassung« aus- schusses hat die Berathurigen über die galizische Resolution beendet. Das Elaborat enthält crutono-mistische Konzessionen für Galizien auf Grundlage eines Kompromisses, worin Ministerium, Berfas-sungspartei und Polen übereinstimmen. Wiener Börse vom 8. Februar ipnc.Reiile, öst-Pa». dro. dto. öft.inSilb. 2vse von l»54 . . . eole von »88», »a»,e Sose von 18«0, Fünst, vramienlch. v. >864 . Steiermark >u5P2t. ILrnten, Krain a. Küstenland 5 , Ungarn. . zus , itroat. u. Eta». 5 , kiedenbürg. , b , »tattonalbanr . . llntou - Bonk . - - tredilanstall - - N. ». «»compte-«'!. «nalo.tistrrr. Bank O-st. Bodencred.-«. Ocst. Lvv°th.-Bank Geld War«l «1.50 «'.«O^Oeft. Hhpoth.-Ban, 70.10 70.20 . !>2.50 NS. ,-^rlor1tke»-0t>il4k. ivi.— I»I,2'> Südb.-BrI.,u5»otzr. dto. BonsspCl. Nordb. (Ivo ft. EM.) Sieb..«.<2VOfl.ö.W.) Staatsbahn Pr. Stiilk StaatSb. Pr. St. I««'. RudoIf«b.(SOttft.ö.w.) yran,.SoI.(20ttfl.S.) 118.— I 145.- 14-, SV SV.-! Sl.- ! »s. i» 80.30 83,50 77.5» 8,!.- 81. 84.- 7«. Steter. «»compt.-Bk. Aranko - Austria . . »ats. Aerd.-Nordb. . ktidbahn-Kel-lllch. . »ais.«l1Iaretb-«a-». Larl-Lndwi« Bahn kiebenb. «rlsenbahn. kiaal«bahn. . . . »ais. granz.IoseM.. »üaft.-Barcler »lsötd-Ktum. «ahn . «attou.ü.W. verloeb. llng. «od.^Sredttanü. kllg.öst.«od..Lredit. dto. I» . 851. 853.— 283.50 284. 335.— 33».50 1005. IVIO. S45 — »45.50 280.- 285. »8.-I02--2«2. - 263. IS4.-'IS4,50 ^1-^5. 2232. SOS. - Mi).50 - 215.-50 21«.-181,50 - 3S7. 20S.z>5 LOü.75 I7S.5V 184— 184.50 !>0. »0.20 88.50 8» (Seid Wirr W.- W.5» 112.— iir.rs »so.- i»32.— 104.75 105,>5 81.50 S2.— 181.50 132.— SS.,5 83-75 100.- 101.— Srcdtt »00>l. S.W. . ISL.b« IW, Don.-Damast».-Vel ,n 100 st. «M. . . Lrleftei Ivo ft. EM. . dt». 50ft. ö.W. Ofener . 40 fl. H.w' Salm . , 40 P-lst» . .40 I dary . , 40 , kt. Benot« „ 40 , NS.50 100.5» 120.50 121.5«. 5S.—' «0.-»1.50^ A.— Windischgrä« ,0 Waldflcin . 20 , Rndot1«stist.' 10 S.w. (» Mou.) »ug«d.l»Ost.südd.M. Yranll.lvofl. , . Lo»don 10 Ps. Etr^t. Part» 100 Franc» Katt. Mü»»-Ducale». »»-Kranc«Ma. . . 2».—l SV.— 3».-l »».— 3,.-> 21.50 22.SV 22 5» 28 — i«.-! i«.— 14.50 15 — > l St.70^ »4.!» 84.80 S5.— 112.80 113.— 43.00 43!« ! l0«.--!,0.«0 1.08 5.4! 8.V» I.v!»» .111.25 111.7K Der telegrafische Wechselkurs ist u»ö bis zum Schlüsse des Blattes wieder nicht zugekommen. »ruck von Jgu. v. «lrin»ayr » grd. Vambrrq in Laibach. Verleger und für dir Redaktion verantwortlich: Ottvmar Bamberg.