UAUMIWNN3UW f n r Vaterlands Kunst i, WMnschaft und geselliges Leben. M''- II« Mw8t«3 a^n i«. MiirH. 1847. - Terßat bei Finme. »^ illst du entrückt der Alltaaswelt dick sehen, So klimme nur den steilen Nrrg hinan. Wo von der Nura, noch die Nuincn stehen. Die einst erbaut ein mackl'ger Frangipan. Von dort kannst du den Thalgrund überblicken. Durch den sich schlingt der Fiumara Band, Das nahe Meer, der fernen Berge Rücken llnd jeglich Scl'iff, wenn es sich nah't dem Strand. Sieh! wie der Fluß enteilt mit seinen Wellen, Dem Fluge gleich der rasch beschwingten Zeit, Um liebend sich zum Weltmeer zu gesellen, To wie die Zeit zur Mutter Ewigkeit. Sieb! wie das Meer vor dir sich endlos dehnet. Dem Vusen gleich, der über Zeit und Raum Sich nach dem Born der cw'gcn Liebe sehnet, Doch dessen Glück hier nur ein — leerer Schaum. Sieh! wie ringsum die Berge Stufen bilden, Als solltest du d'rauf steigen himmelwärts, Doch strebend in den irdischen Gefilden Zerfällt in Staub das arme Menschenherz. Sieh! wie das Schiff, bewimpelt und befrachtet» ?lack langer Fahrt den sichern Hafen sucht. Doch plöyüci, ist der Horizont umnachtet, Und es versinkt das Fahrzeug in der Bucht. Dort oben nur. unweit von den Ruinen, Dort öffnet sich ein wahrer Friedenspori Für Alle. die, der Himmelsfürstin dienen, Ein Gnadenborn, ein wundervoller Ort. Ein Kirchlein ward, wie die Legenden sagen. Und wie es noch zu seh'n auf manchem Bild, Von Engeln aus Loretto hergetragen, Daß sich auch hier die Jungfrau zeige mild. Ihr Schiffer auf des Lebens wildem Meere, Laßt deuten euch der Sage tiefen Sinn, Und zieht daraus selbst manche gute Lehre, Das; eurer Fahrt nicht fehle der Gewinn. Die Unschuld ist die Jungfrau, die ick meine, Der Tugend u»d des Segens reicher Quell, Die Unbefleckt? und die Makelreine, Der Morgenstern, der strahlet ewig hell. Die Engel sind drei Genien: der Glaube, Die Hoffnung und die Liebe Hand in Hand, Die mit euch zieh'n. wie Noah's Friedenstaube. Eh' Nahrung sie auf sünd'gem Boden fand. Den Tempel, den die holden Genien trugen. Der ist das gottgeweihte Menschenherz, Das Trost bedarf in seinen Prüfungstagen. Und Balsam, wenn es schwer verletzt der Schmerz. i Fr. S. v. 3t. /D e r , Schnee-Tunnel mn M^nn^i V^Ins Das »I l l y r i sch e B l a t t" vom 6. d. M. Hai den Lesern der „Laibachcr Zeitung" einen Aufsatz gebracht, durch welchen die am 3. d. M. Statt gehabte Eröffnung eines Tunnels am sogenannten Lu«uu8lV> begrub die Sommerstraße theil-weise 7 bis 8 Klafter hoch, füllte die Thalschlucht ganzaus, schob sich an die gegenüber liegende Berglehne der Kn-«lil» bis über die Wiuterstrasie und schien alle fernere Co-munication über den Loibl für längere Zeit gänzlich abschließen zu wollen. Durch die energischen Maßregeln des mit solchen Ele-nientarfällen seil längerer Zeit vertraut gewordenen Straßen-Assistenten, Karl Dorat, wurde zwar die genannte Passage durch Ausschaufelung der Schneemassen an der Winterstraße wieder geöffnet; allein nur zu bald entstand die gegründete Besorgnis?, was in dein zn erwartenden Falle, wenn die in den steilen Gebirgsabdachungen noch immer hängenden großen Schnecmassen abermals niederstürzen, zu geschehen haben wird, indem sodann das ganze Thal so sehr mit Schnee ausgefüllt werden müßte, daß an eine Durchschaufelung zwischen demselben fast gar nicht zu denken wäre. Diese kritische Sachlage der Dinge, die offenbare Lebensgefahr jedes Reisenden, welcher die zwar jetzt durchbrochene Winterstraße passiren mußte, die mit jedem Tage erwarteten Lawinenstürze und die durch dieselbe nothwendiger Weise hervorgerufene Sperre der Verbinduug zweier Provinzen, endlich die gar nicht zu berechnenden Störungen, welche hierdurch für den Handel und Verkehr erwachsen' müßten, waren so ernster Natur, daß es in der Thar einer reiflichen Ueberlegnng bedürfte, um zu jener entschlossenen Arbeit zu schreiten, welche wir nunmehr vollendet vor uns sehen. Es wurde nämlich, wie schon gemeldet, durch die eisstarren, haushohen Schneemassen der ersten Lawine in der Richtung der Sommcrstraße ein Tunnel, der, nebst den beiderseitigen offenen Einfahrten, nahe an 120 Klafter lang ist, durchgebrochen. Es läßt sich nicht läugnen, daß es Jedermann, der diese sonderbare Arbeit nicht selbst gesehen, im höchsten Grade auffallen muß, wie es denn doch denkbar sey, unter der Decke einer in sich selbst zerfließenden Materie gefahrlos durchzufahren; es ist sehr begreiflich, dafi die Bewohner des flachen Landes von dem Schnee des Hochgebirges keinen rechten Begriff haben, eben so läßt es sich durchaus nicht in Abrede stellen, daß es gar Manchem ein Lächeln, Kopf-schnrteln und Achselzucken abgenöthiger haben mag, als er das erste Mal gelesen: am Loibl ist ein Stollen durch Schnee gegraben worden. Ist es ja doch dem Schreiber dieser Zeilen eben so ergangen, bevor er die Wirklichkeit mit eigenen Augen gesehen. Von dem Augenblicke angefangen aber, seit er in diesem, zwar nicht so sehr an kühne Bauten, als vielmehr an Entschlossenheit und Eigenthümlichkeit der Idee erinnernden Stollen stand, haben ihn alle Witzeleien von früher verlassen. Die Joseph Freiherr v. Dietri ch'sche Gewerkschaft von Neumarktl bezieht jährlich zwischen 8 bis 9000 Centnel Roheisen von Karnten. Seit dem großen Schneefalle und der durch denselben hervorgerufenen Gefahr war der Bezug desselben mir besondern Schwierigkeiten verbunden, indem sich mehrere Schlitt-ler weigerten, ihr Leben dem Sturze der täglich zu erwartenden Lawinen preiszugeben. Der regelmäßige Be^ug des Roheisens trat aber seit der Eröffnung des Schneerunnels wieder in sein früheres Leben und in der verflossenen Woche gingen 400 Centner des bloß für die Gewerkschaft Neumarktl bestimmten Roheisens durch den genannten Stollen. Man soll es ja keinen: Fuhrmanne zumuthen, daß er seit der Eröffnung des Tunnels über die Winterstraße fahren werde, denn jeder derselben ist von der Gefahr losig- ^ keit der Durchfahrt persönlich auf das festeste überzeugt. Hier möge noch die Bemerkung stehen, daß nach Aussage alter, in der Gegend wohnenden Greise im Jahre 1779 oder 1780 an dieser nämlichen Stelle ein ganz ähnlicher Tunnel bestanden haben soll, durch welchen in den Bitt-Tagen der Pfingstwoche ganze Prozessionen durchzogen ; also stand derselbe noch jedenfalls wenigstens die letzten Tage des Monats Mai, und der Gefertigte ist überzeugt, daß alle Diejenigen, welche Interesse an Kunst- und Naturerscheinungen haben, in dem Falle, als sie diese seltene Gelegenheit Z einer sonderbaren Durchstollung durch Schnee sehen »rollten, solches noch in den warmen Tagen des Monates Mai wer-den thun können. Für jetzt strömt wenigstens aus der Umgebung Alt und Jung nach den, UL^niislii rin»^ um eine Arbeit zu sehen, welche ungesehen ein Mährchen schcinr. Neumarkrl, am 10. März 1847. ^ H, nkemius, Freiherr v."Dietrich'schei Buchhalter- Gine einfache Geschichte ans dem Gesellschaftsleben der Gnstlander. Ich lebte längere Zeit im englischen Städtchen Maid-stone, im Hause des Predigers an der St. Andreaskirche, Namens Füller. Während meines Dorrseyns kam oft Besuch aus London, unter Andern die Gattin eines der Familie befrenndrten Sachwalters, Mistreß Hento n. Sie war nicht die Jüngste, obwohl ich das bloß durch Zeitbcrechnung fand, als sie von Ereignissen aus ihrer Kindheit sprach, die dreißig Jahre zurück lagen. Anßerdem hätte ihre Frische, ihre Lebendigkeit, ihr bisweilen sehr rasches, fast zu rasches Wesen, vielleicht auf 20 Jahre rathen lassen, ein Irrthum zu Gunsten der englischen Frauen, der nicht selten ist. Sie machte Ausflüge in die Nachbarschaft, mit welcher sie bekannt war, und blieb zwei, vier, acht Tage. An Einladun-gen fehlte es nicht und war es ihr möglich, so schlug sie keine aus. Mistreß Füller hatte deßhalb auch in ihrer Ab-wesenheir für sie und sich die Einladung zu einem Balle angenommen bei Sir Thomas Spencer, einem reichen Baronet und unbezahlten Friedensrichter. Mistreß Hento" kehrte zwei Tage vor dem Balle zurück und schien ?en dN' . 87 - Artigkeit der „Spencers auf Skipton Hall" um so angenehmer überrascht, je weniger sie noch mit ihnen in Berührung gestanden. „Aber liebste, beste Mistreß Fülle r," rief sie plötzlich, »was soll ich anziehen?" —Dabei sah die hübsche Frau so betrübt aus, daß ich sie bedauert haben würde, wenn ich nicht hätte lachen müssen. Auch der Pfarrer lachte und seine Gattin lächelte. „Was ist denn daran so Lustiges?" fragte Mistreß Heu ton. „Lassen wir die Manner denken und lachen, was und worüber sie wollen," sagte Mistreß Füller. „Ich lächelte, weil ich im Geiste Ihre reiche Garderobe musterte und da. mit Ihre Bestürzung nicht zu reimen vermochte." „Reiche Garderobe? Ich bitte Sie, b.'ste Mistreß Füller, was hab' ich denn? Nicht ein Kleid, das ich nicht schon in Maidstone getragen." „Aber Ihr schönes, blaues Sammetkleid, warum nicht das?" — „Welcher Einfall! Trug ich das nicht vor zehn oder zwölf Tagen bei Flintfords ? Lady Spencer, wenn auch sonst Niemand, würde es augenblicklich wieder erkennen." „Gut, so lassen Sie es mit den Blonden garniren, die Sie nur gezeigt, und Sie müssen mir Recht geben, es gilt dann für neu." „Für neu aufgeputzt, ja," sagte Mistreß Henton. „Für meine erste Einladung zu Lady Spencer bin ich ihr ein neues Kleid schuldig." „Hier ist das nicht zu bekommen," äußerte Mistreß F'uller, „Sie müssen also nach London schreiben." „Das wird nicht nöthig seyn," rief Mistresi Henton und ein Freudenstrahl leuchtete über ihr Gesiäit. „Am Tage vor meiner Abreise kaufte ich 24 Ellen vom schönsten Atlas, den man sehen kann. Ohne zu wissen, warum, hab' ich ihn mitgebracht. Das soll mein Ballkleid werden. Die Herren müssen erlauben, daß ich den Atlas holen lasse; er ist wunderschön !" Die Zofe wurde gerufen, der Atlas gebracht, besehen, bewundert. „Aber beste Mistreß Hento n," wendete jeßt die Wirthin ein, „wer soll in der kurzen Z^ir das Kleid fertigen?" „Wer? und in der kurzen Zeit? Nun, die Modistin; es gibt ja deren zwei hier im Orce und der Ball ist erst übermorgen." „Ja, wenn wir in London wären; aber hier sind wir in Maidstone. Dort wird ein Kleid in einem Nachmittage sir und fertig, hi"' verlangt die Modistin in der Regel eine Woche." „Solche Trägheit darf ferner nicht geduldet werden und Sie sollen sehen, ich bekomme mein Kleid bis übermorgen." Am folgenden Morgen, früher, als die Damen sonst auszugchen pflegten, begegnete ich Beiden auf dem Wege zu der Modistin. Ich begleitete sie,, und so wurde ich Zeuge des dortigen Vorganges. — Mistreß Henton hatte viel anzuordnen und sprach sehr decidirt. Der Nock sollte außerordentlich „bouffant," die Falten ungewöhnlich dicht, die Falbeln dreifach, das Corset picm«, die Aermel kurz und bau- schig, das Kleid bis morgen Abend Schlag halb 7 Uhr ab.-geliefert werden. Die gute Mistreß Tucker, die bei jedem einzelnen Befehle freundlich gelächelt und beifallig genickt hatte, erblaßte bei dem letzten, zögerte und stammelte dann, sie fürchte, dieß werde nicht möglich seyn. „Die Frage ist, Madame," erwiederte Mistreß Henton, „ob Sie den Auftrag binnen der bestimmten Zeit ausführen können und wollen, oder nicht." Die Modistin wollre nicht Nein, getraute sich aber auch nicht Ja zu sagen. Sie wollte es überlegen nnd in 2 oder 3 Stunden Nachricht geben lassen. „Ueberlegen!" rief Mistreß Henton, „und dazu 2 oder 3 Stunden! Himmel! in der Zeit wäre das Kleid zugeschnitten. Ich sehe schon, ich muß zu Mistreß Gore gehen." Das fuhr der guren Frau durch Mark und Bein ; sie haßte, verabscheute die Nebenbuhlerin; so sammelte sie denn ihren Muth nnd sagte, sie wolle es versuchen. „Auf's Versuchen lass' ich mich nicht ein," versetzte Mistreß Henton. »Entweder Sie können es, so thnn Sie es, oder Sie können es nicht, so lehnen Sie es ab. Und was nehmen Sie für ein solches Kleid?" Die Modistin nannte den Preis. „Lächerlich wenig!" rief Mistreß Henton, „ich zahle Ihnen das Doppelte, wenn Sie mir das Kleid versprechen." (Fortsetzung folgt.) Aphorismen. (Aus der „Pannonia.") Die Ehre ist eine momentane Schönheit; ihr wehen nur die Schmeicheltöne leicht verfliegender Blatter; sie wird eine Beute der Zeit und tritt von der Bühne des Seyns unter die Coulissen der Vergessenheit; der Nuhm aber ist eine Mumie: sein Name steht mit einem ehernen Griffel fest auf Clio's Tafeln gedruckt. ' Die Armuth ist ein Weib, aber kein junges, flatterhaftes, sondern eine sauergrinsende Tantippe, die nicht aus dem Hause weicht und ihr Subject bis auf's Blut plagt. — Der Reichthum ist ein Mann, aber kein beständiger, treuer Familienvater: ein junger Springinsfeld, heute da, morgen dorr. — Das Geld ist ein adoptirtes Kind, das uns getreu bis zum Grabe geleiten sollte; allein — uner-kenntlich, wie sie 's alle sind, läuft es uns in der größten Noth davon. Die Liebe ist der einzige Genuß auf Erden, welcher ausschließlich ein Gut der reinen Seelen ist. — Ein Beweis ihrer Göttlichkeit! Hymen und Amor sind zwei Erzfeinde — selten, daß man sie bei einem Hochzeirsmahle beisammen sieht! Unsere Schönen gleichen den Engeln in ihren Attributen: auch sie haben feurige Flügel, womit sie versengend vor unserem Herzen flattern, aber — dann davon stiegen! Als man dem Tage der Vermählung den Namen „Hochzeit" gab, wurden wahrscheinlich die Jungfrauen nicht so alt, wie heutzutage: man sollte daher jetzt dieses Wort in Superlativ stellen und sagen: Des Herrn N. N. Tochter hat heute „Höchstzeit." L. N—n. 88 Feuilleton. Gine Vanknotenfcilschcr-Vande. — In Pesth hat mau eine Banknocenfälscher - Bande verhaftet, »reiche schon im Begriffe war, 120.000 fl. C. M. in Zehner-Banknoten in Umlauf zli bringen. Die Bande besteht aus zehn Mitgliedern, davuncer zwei Frauenzimmer. Bester Dünger fiir alte Hbstbäume. — Unter allen Dungerarlen n'irkr keine auf alre Obstbäume kräftiger, als Schlammdünger. Wenn alte Zwetschkenbäume gar nicht mehr cvagen wollen, werden sie durch denselben wieder zmn reichliche,! Ertrage gebräche, wenn man sie einige Fuß hoch damit nmlegt. Gin unterirdischer ZVald. — Bei der Trockenlegung des großen Sumpfes zwischen Middleton und Fails-lvorth in England fand man sechs Fuß tief unter der Erde einen großen Wald von ungeheueren Baume», meistens Ei-chcn, Kiefern und Eiben. Einige von den Eichenstämmen messen fast zwölf Fus; im Umfange, und vierzig Fuß in der Länge. Manche Stämme sind bis an die Spitze von noch ganz gesundem Holze; der größte Theil ist aber in der Urzeit durch eineu großen Brand verkohlt. Sonderbar ist es, daß alle bisher aufgefundenen Bäume nach Südost oder Ost gekehrt lagen. Astronomische Seltenheit. — Der verflossene Monac Februar 1847 bieter eine astronomische Seltenheit dar. Der Mond war nicht in Opposition mit der Sonne; der ganze Monat ist also ohne Vollmond verflossen. Das letzte derartige Ereignis; fand im Jahre l80!) Starr. Was würde» die Astrologen einst hieraus geschlossen haben? Spiel des Aufalls. — Kürzlich starben, wie der Humorist meldet, die Bürgermeister vo» Klosterneuburg und Korneuburg, beide an einem Tage. Der eine hieß Scherz, der andere Ernst. Fatale Vcgea.nnnss. — In der Dorothecrgasse in Wie» steht ein schlichtes Haus, welches Jemanden, der Wiener Mysterien schriebe, reichlichen Stoss böte: das Versatzamt. Demselben gegenüber befindet sich ein Privathaus; dorr wohnt zu ebener Erde ein Weib, dem Jeder, welcher nicht in das fatale Haus selbst gehe» will, einen Besuch abstattet, die Gegenstände, die er »versetzen" will, dort läßt und dafür de» andern Tag Versatzzettel und Geld erhält. Kürzlich war ebeu ein junger Mann bei diesem Weibe, bleiche Nachfaschingösorgen im Gesichre geschrieben; er steckte eben einige Banknoren e>n und sagte seufzend! »Ich hätte gedacht, für diese Uhr mehr zu crhalcen." Er öffnet die Thüre und stößt auf eine junge Dame, die eben hereintrc-ten will. Beide verlieren die Sprache. Endlich stottert die Dame: »Wohnt hier nicht der Hausmeister? Ich will mich nach eiuer bekannten Frau erkundigen, die in diesem Hause wohnt." — »Nein," stammelt der junge Mann, »ich glaube, gegenüber." Es war ein Liebespaar, das lange sich durch Lu,rus gegenseitig zu täuschen wußte. Gin Wink bei der gegenwärtigen Vrot- Thenerung. — Als der große Pitt Minister war, ver-ordnete er bei einer Hungersnoth in London, daß kein Bäcker frischgebackenes Brot verkaufen dürfe. — Sogleich minderte sich der Verbrauch um ein Drittel. Papierkorb des Amüsanten. Als ein bekannter Komiker kürzlich in einer Gesellschaft war, in welcher Dreizehn zu Tische saßen und die Hausfrau dieß mit Entsetzen bemerkte, äußerte der Komiker: »Habeil Sie keine Angst, meine Gnädige — ich esse für Zwei!" Ein Herr auf dem Lande, welcher auf ei» ungarisches Journal seit dem Bestehen desselben prännmerirt war, ersuchte kürzlich die Redaction jenes Blattes i» einem Schreiben: »sie möchte — da er schon alt sey und schlechte Augen habe — wenigstens sein Eremplar mir größeren Lettern drucken lassen." Eine norddeutsche Zeitschrift bringt eine Ballade von einem Herrn I. Ranze, die als Muster aller ranzigen Schwerenochs-Balladen gelten kann. Hier nur eine Strophe: Wenn die Geister um Mitternacht spuk.-,,, > lind die Todten aus ihren Grüften rucken; » Da öffnet sich mit Macht M Des Kirchhof's Tlnire, und kracht! » Und .'s luü'ckt herein W Fein Trude fein. W Irrt unter den Gräl'ern im Kreise herum D Und sinket den Todten in die Arme — bi:m! — ^ Herr nnd Dame anf dem Balle: »Mein Herr, ich bedaure unendlich, bis zum Jahre 185! auf alle Tänze schon engagirt zu seyn; wenn Ihnen indeß die erste Polka 1852 beliebt — mir großem Vergnügen." Literariseher Vourier. Vor wenig Tagen erschien in Wien im Verlage der k. ?. Hof» »nt> Ttaatsdruckerei ein sehr interessantes Werk: „Die türkische Grammatik" in Z Abtheilungen, verfaßt von dem ausgezeichneten G> lehrten und Orientalisten Dr- A u g u st P f i tz m a i e r. Das Buch enthält Regeln in der türkischen, persischen und arabischen Sprache. In Leipzig hat das im Jahre 18'4? begonnene Werk: „Allgemeine (Kulturgeschichte der Menschheit/' uon WustavK ! emm nach den besten Quellen bearbeitet und mit rylograrhischen Abbildungen von National - PhV^ siognomien. Gerathen, Waffen, Trachten :c. versehen . >m Verlage »"" L- W. Teubner. so eben vollendet die Presse verlassen. Das Werk zÄ^ 5 Wände. Der geistreiche Literat. M. («. Tavhir. ist, einer Einladung z» Folge, am 6- März von Wien nach München gereis't. Er wird nur we« nige Wochen dort verweilen, Nich längerer Unterbrechung ist endlich wieder eine neue Lieferung von dem bekannten, höchst interessanten Werke «Neuer Plutarcb, odcc Bildnisse und Biographien der berühmtesten Manner und Frauen allel Nationen und Stande n." ers^ienen und an die Buchhandlungen Versen' dct worden. Vor einigen Wochen trat in Wien der hundert und sechste V,in> der „Jahrbücher der Literatur," redigirt und herausgegeben von Dein« hard stein, an's Licht; ein Werk, welches die Aufmerksamkeit aller We-lehrten in Anspruch nimmt, weil es, wie wir es in der „Theaterzei-tung" recensirt lesen, das Wissenswürdigstc mit dem Zeitgemäßen verbindet. Fr an; Vtelz Hammer hat unter dem Titel: «Heimgarten« >" Pesth bei G. H c ck e n a st zwei Vändc Novellen herausgeben, die sich de« bessern Litcratureizeugnissen anreihen sollen. — d — Theater - Nachricht. < Da kürzlich das neue Lustspiel: «der Vetter" so außerordentlich ge', fiel, ohne das; der Besuch des Theaters am Abend der Vorstellung ^ zahlreich gewesen, als dies, ohne Zweifel geschehen wäre. wenn d>< Theaterfreunde von der Trefflichkeit des Stückes avisirt worden wäre»! so bringen wir hier die interessante Nachricht, daß die tbatige Directioü noch vor den Feiertagen zwei sehr ausgezeichnete neue Stücke zur Auffüh' rung zu bringen gedenkt, die überall Furore gemacht haben. Eins davo" heißt: „Drei Herren und drei Damen.» ist ein Lustspiel in 3 Acten, «us dem Französischen übersetzt und hat die Herren Dennery und LeM°'" zu Verfassern, deren Lustspiel: «Der Mann ist seiner Frau Schutz, ^ Fl'au ihrem Manne Gehorsam schuldig,» jüngst so gefiel. Das zwc>^ Stück heißt: «Eine Mutter aus dem Vürgerstaude,« Schauspiel >>' Acten und einem Vorspiele, von Charlotte V i r ch-P fe i ffer, «"" soll ihr bestes bisher erschienenes seyn. — d ^ _____________________________________________________________^-> Verleger: IgnazAloisGdler v. Klein mayr.