priniimcralioiis - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 (1. 40 tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig . . , u f. _ fr. Halbjährig . . . s „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ FUr Zustellung ins Haiti» viertel- jährig 25 tr., monatlich 9 tr. Einzelne Nummern C Ir. Laibacher Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichiigl; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ktieklio n: Bahnhosgasse Nr. 1:12: Lkpcdilion utt) 3uftr«ltiv ßnrrnu: Kongrebplat! Mir. si (Buchhandlung »oit S. v.jklcinniaUr & R. Bamberg) 3nfntioii6preift: g'iir die einspaltige Pctitzeile fr bei zweimaliger Einschaltung u 5 tr. dreimal it 7 fr. i}J , JusertionSstciupel jedeömal &!■._ Bei grösjercn Inseraten, und öftere» ' , ? Einschaltung entsprechender Rabatt.-,'' V: ___________________________________ Nr. 13. DieNÄag, 17. Jälllier 1871. — Morgen: Priska. 4. Jahrgang. Sllwisch oder deutsch? Eine konstitutionelle Zentralgewalt, die ihre Autorität in 17 Ländergruppen und gegen eben so viele Landtage geltend zu mache» hat, ist durch das Gebot der Selbsterhaltung geuöthigt, den föderativen Elementen der Verfassung jede ' Ausschreitung zu wehren; sic muß mit dem ganzen Aufgebot ihrer Kraft der Ueberwucheruug des unorganischen Individualismus in den einzelnen Ländern, dem Ein-lenken in die Bahnen atomistischer Zerfahrenheit ; entgegenwirken. Die Unterordnung der Theile unter das Ganze ist eben die Existenzbedingung jedes Staates; läßt sich der Antagonismus der Theile auf dem Wege friedlicher Annäherung nicht versöhnen, steigert er sich vielmehr zur offenen Auflehnung, bann' bleibt dem Staate nichts anders übrig, als mit den wi-I verstrebenden Elementen den Kampf um's Dasein aufzunehmen. In dieses Stadium ist die akute Krankheit un-sers Berfafsuiigslebens getreten, und daß wir nun-mehr die Vage klar zu erkennen vermögen, ist das einzige, wenn auch nicht beneidenswerthe Verdienst, welches die bisherige Wirksamkeit unseres demifsw-nären Kabinets aufzuweisen hat. Als ein jeder Vermittlung unzugänglicher Gegensatz steht heute der SlaviSmus in der diesseitigen ReichShälfte dem Deutfchthmn gegenüber. Er bekämpft die staatliche Ordnung aus keinem ändern Grunde, als weil das Deutschthum sich damit iden-tifizirt. Ihn trifft die Schuld, daß sich die Situation^ nachgerade zu der Machtfrage: deutsch oder slavisch? zugespitzt hat uud Zisleithanien einem Wagen gleicht, der von vorne und von hinten mit kräftigen Pferden bespannt ist und von ihnen gleichzeitig angezogen wird. Untersuchen wir nun — so weit dies der uns spärlich zngemessene Raum gestattet — ob und bis zu welchem Grade den Ansprüchen der Slaven auf das politische Primat eine innere Berechtigung zukommt. Da müssen wir denn zuvörderst darau erinnern, daß die Slaven sich erst in jüngster Zeit zu einem regeren politischen Leben emporgerafft haben. Auf weiten Räumen, in zahlreichen polypenartig abzweigenden Gruppen zerstreut, scheiden sic sich in eine Menge kleiner Stamme, von welchen jeder sein eigenartiges Gepräge besitzt und sich durch gewisse nationale Besonderheiten vor den übrigen kennzeichnet. Vermöge ihrer geografischen Lage und Verkeilung haben sie mehr als irgend eine andere Völkcrfamilie in Europa fremdartige nationale Be-ftandtheilc in sich ausgenommen und sind von de» selben abhängig geworden. I» der österreichischen ReichShälfte bilden die Rorbslaueit (Ezechen, Mährer, Slovaken, Polen u»d Ruthcnen) in der Ge-sammtzahl von 9,200.000 und die Südslaven (Slo-veneu, Kroaten, Serben und Bnlgaren) in der Zahl von 1,734.000 ein bunt zusammengewürfeltes Gemenge neben und zwischen einer Bevölkerung von 7,230.000 Deutsche«. Jeder dieser Slavenstäuime hat seine eigene Mundart, und obwohl die vielfachen Idiome unter sich große Aehnlichkeit haben und die Ableitung von einer nnd derselben Stammessprache deutlich erkennen lassen, ermangeln sie doch des Bindemittels und Ferments einer gemeinsamen Litcratursprache. Die einander entfernter stehenden Gruppen sind kaum im Stande, sich gegenseitig durch den Stammesdialekt verständlich zu mache» ; insbesondere ist cs eine unbestreitbare Wahrheit, daß unter den österreichischen Slaven die Gebildeten in der deutschen Sprache viel besser schreiben, lesen und denken, als in den bei ihnen einheimischen Mundarten, weshalb ihnen die deutsche Sprache geradezu unentbehrlich ist. Die namentlich bei den Südslaven begonnenen linguistischen Verschmelzmigsvrrsuche haben die Sprödigkeit der Dialekte und die außerordentliche Schwierigkeit der Umbildung derselben zu einer für ernste Disziplinen geeigneten Schriftsprache ganz entschieden bloßgelegt und die Gefahr einer babilonischen Sprachenverwirrnng nahegerückt. Eine ähnliche Zersplitterung besteht auf dem religiösen und kirchlichen Gebiete; ein Theil der österreichischen Slaven bekennt sich zum lateinischen Ritns, andere gehöre» der griechischen Kirche an, wieder andere sind Lutheraner und Rcformirtc. Um alle diese Gegensätze nur halbwegs auS-zugleichen, müßten gewaltige Geistesrevolntionen vor sich gehen, wozu bei dem derzeitigen Anstande der meisten Slavenraßen nicht die mindeste Aussicht vorhanden ist. folgt.) Vom Kriege. Vor Paris gehen die Dinge ihren natnr-gemäßen Gang, bie Beschießung dauert mit g'eicher Heftigkeit und mit gutem Erfolge fort. Die Forts Jssy, Vanvres und Montrouge haben am SamS-tag fast ganz geschwiegen, überhaupt solle» diese Forts bis jetzt am meisten gelitten haben nnd fast sturmfähig fei». Jit der Nacht von Freitag auf Samstag fanden die erwarteten heftigen Ausfälle statt. Abermals mit unzureichenden Mitteln und nach verschiedenen Richtungen. Sie wurden entschieden zurückgewiesen. Ans Berlin wird darüber gemeldet: Die Ausfälle führten nur zu einem kurzen Kampfe, waren aber auf beiden Seiten, auf französischer in höherem Grade, verlustreich. Als Feuilleton. Erinnerungen aus Rom. VI. #• Die Künstler. (Schluß.) ,, Der Schöpfer des Laokoon setzte sich, wie nach >ym Michel Angelo uud Bernini, seine Nachahmer, Uffi« Kunstziel den Ausdruck, FidiaS und 8r Ausdruck^L" f bicfem &mdi baö Schöne, moif Jo [ obet °ft der Feind des Schönen, Srm Lr, L»Ulamminii^un0en der Muskeln und fifiS Srnm fl ^sichtszüge hervorgeht. Der « Schönen fremd, weil er sich durch Verzerrungen offenbart, welche die Fisio- Snorme und d.e Gl.eder verunstalten. Aus diesem Grunde sind ein von den Schlange» umwundener Laokoon, ein an den Baum gebundener h Sebastian, ein Christus am Kreuze nicht schön \u nennen. Der moratische Schmerz widerspricht weniger dem Begriff des Schönen, als der ftsiscke Eine Niobe, wenn auch vom Kummer gebrochen, ist * Siehe Jahrgang 1870: Nr. 66, 78, 79, 110 111 119, 120, 192 und 194. ' ' ' U' m' noch immer schön. Die Venus vou Milo endlich ist die vollendetste Verwirklichung des Schönen, denn an ihr erblickt man nicht allein keinen Schmerz irgend einer Art, sondern vielmehr das Entgegengesetzte, Ruhe, Heiterkeit, Schönheit, Zufriedenheit, Kraft, Jugend und alle anderen Attribute der Göttlichkeit. Damit also eine Gestalt das wahrhaft Schöne erreiche, muß Geist uud Körper von jedem Schmerz frei sein. Es ist ferner hiezu uothwendig, daß das Alter jenes sei, in welchem die Umrisse und Lineamente die größte Einfachheit besitzen, ohne welche es keine vollkommene Schönheit gibt. Eine alte Matrone wird nie ein Objekt des Meißels feilt, uud der eine solche bildet, wird ein vielleicht interessantes, aber nicht gefälliges Werk schaffen; er wird vielleicht viel Fleiß, aber wenig Verständniß an den Tag legen. Eben so wenig werden Gestalten, welche der Hunger abgemagert oder die Krankheit geschwächt hat, des Meißels würdig sein. Wer solche sehen will, wird nicht in das Atelier des Bildhauers, sondern in ein Spital gehen. Extreme Magerkeit und extreme Beleibtheit schließen die Schönheit gleicherweise aus, weil sie entweder auf den Mangel an einem nothwendigen Bedürfnisse, wie die Speise, oder auf die Angewöhnung eines Lasters, wie die Gefräßigkeit, hindeuteu. Die scho- nen Gestalten halten die Milte zwischen diesen beiden Extremen, sie find weder zu schmächtig noch zu stark. Was die geistige Stimmung betrifft, soll sie eher eine muntere als eine wilde, eher eine ernste als eine possenhafte, eher eine stolze als eine vertrauliche sei». Niedergeschlagene, gedrückte, vou Entbehrungen abgemagerte Personen flößen uns in der Wirklichkeit Mitleid ein, sie erwecken Liebe und Simpathie, weil sie lebendig sind und weil wir hoffen könne», daß ihre Leiden bald ein Ende haben werden. Nicht so die Gebilde der Plastik. Dieser versteinerte Schmerz macht uns schaudern; diese Qual des Marmors flößt uns mehr Entsetzen als Theilnahme ein, weil ihre Unbeweglichkeit uns voraussehen läßt, daß diese Leiden ewig sein werden. Die Haltung der Figuren soll eher eine ruhige alö eine bewegte sein. Die heftigen Bewegungen stehen mit der Bildhauerei im Widerspruch. Die Fürsten der Skulptur, Fidias und Michel Angelo, haben nicht Eine Statue gebildet, welche nicht im Zustande der Ruhe und des Nachdenkens sich befände. Der Zustand der Ruhe ist der Wirkung der Statuen günstig: nach einigen Sekunden der Betrachtung wird man sie für lebend halten können. Diese Illusion ist unmöglich, wenn die Gestalt im deutscherseits von Meudon aus die Artillerie in den Kampf eingrisf, gerieth der Feind in heillose Unordnung, die in Flucht ausartete; die Wege sind mit weggeworfeuen Waffen, Tornistern rc. bedeckt. Hiebei wurden mehr als 800 Gefangene gemacht. Unter solchen Umständen ist die Kapitulation wohl in Bälde zu erwarten, um so mehr als unter den Befehlshabern in Paris Uneinigkeit herrscht. Der Pariser „GauloiS" schreibt denn auch bereits: Paris, auf sich allein angewiesen, sei zu einer befreienden Aktion unfähig; es werde ihm ergehen, wie Metz, da bis Mitie Februar die Lebensmittel zu Ende sein werden. Bis zum Iß. Februar müsse eine entscheidende Schlacht zum Entsätze von Paris stattfinden, sonst sei der Widerstand ein Unsinn (absurde.) — Halb Paris ist bombardirt. Die Truppen Chanzy's sind nach ihren letzten Niederlagen in zwei Theile und nach verschiedenen Richtungen auseinander gedrängt. Der eine Theil, nach Nordweste» gegen Aletu/ou znrückweichend, hat den Mecklenburger ans den Fersen, der andere Theil wird gegen Weste» auf Laval zu vom Prinzen Friedrich Karl zuriickgedrängt. Einen wirklich tragikomischen Eindruck macht eine Bordeanxer Depesche, in welcher die letzten Niederlagen Ehanzy'S eingestan-den werden. „Ein Tagesbefehl Ehanzy'S — so heißt cs darin — konstatirt, daß nach glücklichen Kämpfen im Huiöne-Thale, an der Loire bei Veudome nnd nach de» Erfolgen am 11. nur iu Folge cinge-risseuer unerklärlicher Paniqne bei einem Trnppentheile Mans anfgegeben werden mußte, und fordert die Soldaten der zweiten Armee auf, de» Feind, der sich auf den französischen Positionen einfinden wird, kräftigst zn empfangen und aufzureiben." — Und daß die geschlagene Armee unausgesetzt verfolgt werde, meldet man ans folgende Weise: „Am löten Abends erschienen die Teten der feindlichen Kolon-nen auf de» zu unseren Positionen führenden Straßen. Es fand ein Avantgardegefecht statt, morgen wird auf mehreren Punkten ein Angriff erwartet. Dispositionen wurden getroffen." — Jetzt, nachdem Chanzy fast aufgerieben, rührt sich das von Bonrbaki zurückgelassene Armeekorps endlich ebenfalls nnd demonstrirt über Gien gegen Orleans, die dort znrückgelafse>t«n zur Beobachtung weit vorgeschobenen schwachen Abtheilnngcn Friedrich Karls natürlich zuriickdrängcnd. Aber hier heißt cs abermals: zu spät; jetzt, nachdem die Hanptarmee Ehan-zy's geschlagen wurde, haben jene Demonstrationen keine andere Folge, als daß die Deutschen sich aus das gut verschanzte Orleans zurückziehen. General Faid herbe, dessen Armee dnrch Zuzüge über Ealais von Eherburg aus bedeutend verstärkt worden sei» soll, hat sich ueuerdigö gegen die erste deutsche Armee unter Göbeu in Bewegung Begriffe ist, zu laufen oder zu kämpfen, wie der Athlet des Agathias (in Paris), oder zn fliege», wie der Merkur des Gianbologna, oder zn tanze», wie die Terpfichore des Eanova. Diese Figuren scheinen eine unnütze Anstrengung zn machen, wegen welcher wir für, sie leiden, und diese Mühe zerstört das Vergnügen, das wir an ihnen haben könnten. An dem größten Theil der Statuen Michel Angelo's sind die Muskeln zusammengezoge», aber die Glieder sind unbeweglich; die Anfregnng ist eine ga»z innere, ganz geistige. Desto tiefer ist der Eindruck, den sie auf uns machen. Die mithologischen Persönlichkeiten sind der Skulptur günstiger als die historischen und religiösen. Diese sind Wirklichkeit, jene sind reine Simbole oder Ideen, daher das „Ideal" des Schönen. Jupiter ist die Macht, Inno die Majestät; Apollo die männliche Schönheit, Bcnus die weibliche; Merkur die Thätigkeit; Herkules der Mnth; Minerva die Weisheit; Mnemosync die Erinnerung; die Musen die Künste und Wissenschaften. Wie schön auch eine Venus oder Minerva sein möge, niemand wird cs je entfallen, dem Künstler vorzuwerfen, sie zn schön gebildet zu haben; wie schön auch ein Apollo sein möge, niemand wird den Künstler tadeln, ihn zu schön gemacht zu haben. gesetzt. Letzterer war auf Amiens zurückgegaugeu und feine vorgeschobene Abtheilung hatte vor den andringenden französischen Kolonnen auch Bnpaume geräumt. Trotz seiner großen nnmerischen Überlegenheit dürste jedoch auch diesmal Faidherbe nicht weit kommen, da er anerkannt die schlechtesten Truppen führt, die Frankreich besitzt. Die Belgier konzentriren 5,0000 Mann an der Grenze, „in Voraussicht der bevorstehenden Ereignisse." Im O st e n konnten die Korps Bourbaki's, Eremers, Bresolles und Garibaldi's, trotzdem sie Werder wohl zurückdräugteu, noch immer keinen wirklichen Erfolg erringen. Bclfort ist noch immer von TreSkow belagert und Werder hält seine Linie uuerschüttert, wenn auch nur mit Mühe und unter harten Kämpfen fest, so daß die ihm zueileuden Unterstützungen wohl noch rechtzeitig ciutrcffcu werden. Von Garibaldi (Mcnotti) ist seit seiner Niederlage bei Montbard nichts zu hören. Die Preußen haben mit achtzig Geschützen die Belagerung v o n Lo n g w y begonnen. G io et wird ebenfalls belagert werden. Der Eoniinandant von Longwy erhielt die Weisung, zu verhindern, daß die prenßische Artillerie ihre Geschosse auf die Spitäler dirigire. Es find die iu Longwy befindlichen 54 preußischen Gefangenen iu die Krankensäle von Longwy eingeschlossen, damit sie das Schicksal der Kranken dort treffe. Das Bluubardcmeut von Paris. Ein langes Telegramm des Correspondenten der Daily Neros in Versailles meldet unter dem 8. über den Verlaus des Bombardements im ganzen Folgendes : ,,DaS Feuer der Fons hat beträchtlich abgenommeu unter der regelmäßigen stetigen Wirkung der deutschen Sprenggeschosse. Immer wieder aufs neue räumten die französischen Matrosen die Trümmer beiumitiiter Geschütze ab, fuhren neue Reservestücke ans und trugen die verwundeten Kameraden in die schützenden Wölbungen der Kasematten, und immer wieder aufs neue schlugen die Granaten ein, richteten Verrohung an und verursachte» ein allerdings nur vorübergehendes Schweigen. (,£6 ist mir wenigstens nicht bekannt geworden, daß bis zur Stunde irgeiid eines von den Fortö vollständig zum Schweigen gebracht worden roäre. Man hat bezüglich des französischen Feuers die Bemerkung gemacht, daß 400 Granaten in das offene Feld fielen, roo sie nicht den geringsten Schaden anrichteten. Bei den Batterien schlagen nur einige wenige ein. Zum Theil erklärt man sich diese Erscheinung durch die Schmierig tat, auswärts gegen eine unbestimmte Linie von Ranch und Erdauswürsen am Gipset eines Hügels Ziel zn nehmen, theUroeife auch durch den Mangel an gründlich ausgebtlbclcn Artilleristen in den französische» Werken. Anders ist es mit den historischen ober religiösen Gegenständen. Hier kann der Künstler keine Erfindungskraft bewähre» ; hier muß er die Natur kopiren und fick der Tradition anbequemen. Ist die Persönlichkeit lahm, so muß er sie lahm abformen, ist sic bucklig, so muß er sic bucklig machen. Ei» Jesus von der Schönheit eines Apollo wäre lächerlich; ein Petrus von der Erhabenheit eines Jnpiter wäre absurd. Die Knust zieht die Abstraktionen der Wirklichkeit vor ; sic liebt eö, ihre Tipen zu schaffen und in einer einzigen Persönlichkeit die in mehreren zerstreuten Eigenschaften zu konzenlri-ren. Sie legt dem Agamemnon alle Vorzüge eines großen Feldherrn bei, dein Achilles alle eines tapfere» Kriegers, dem Ulysses alle eines gewandten Staatsmannes, dergestalt, daß alle Feldherren, alle Krieger, alle Staatsmänner in irgend einer Beziehung einem Agamemnon, einem Achilles, einem Ulysses gleichen. Die griechische Kunst strebte darnach, zu ergötze», die christliche will uns belehre». Die christliche Kunst hat nicht das Schöne, sondern das Nützliche zum Ziele. Sie will in unseren Geist die Tugenden des Evangeliums, die Keuschheit, die Ar-rnuth, die Demuth, die Mäßigkeit, die Entsagung, die Verachtung der irdischen vergänglichen Dinge, Außerdem roarai die französischen Forts den deutsch» *■ Jiigenienr-Offieieren seit Monaten bekannt und ivurbfl ? von ihnen mit Muße studirt, während die deutsch» Batterien sich den Ingenieuren des Feindes als etwa« 1 Neues uud Unbekanntes enthüllten. 1 Als in ber Nacht vom 4. auf den 5. JännÜ f die mastirenben Bäume fielen, da stellte es sich h«-aus, daß die Batterien so plazirt waren, daß sie den 1 Forts so lästig als nur irgend möglich fallen konnten. 6 So viel steht überhaupt fest, die Ueberlegenheit bei. ' deutschen Feuers über das französische, sowohl Hinsicht- ' lieh der Genauigkeit als der mörderische» Wirkung, i? 1 erroiescit. Die französischen Geschosse brechen bei» Krepiren in weniger Stücke, als bie deutschen, und et findet somit eine Berschroeudung an Kraft statt. Satin auch arbeiten die Geschütze der Belagerten meist au6 Schießscharten oder Einschnitten hervor, roähreitd die Deutschen hinter der Brustwehr gedeckt stehen, so daß nur oben die Mündung hervorragt. Schlägt eine @ra»' uate iu eine Schießscharte ein, so ist das dort stehende Geschütz in den meisten Fällen zum Schweigen gebracht, während die Franzosen wenig Nutzen von ihrer Mn-nitious-Verschleuderug haben, wofern es ihnen nicht! gelingt, die Stahl- ober Bronzemündung zn treffen, t welche ihr einziges Zielobjekt bildet. Wir wissen nicht, inwieweit das Feuer der Deut-1 scheu die Wirkung erzeugt, Paris in Schrecken zu -setzen. Es ist Übrigens Thatsache, daß von allerhöchster • Stelle besohlen wurde, eine gewisse Anzahl Granaten : cm ausdrücklich bestimmten Punkten in die Stadt zu ! roersen, um den Parisern die Tragweite der deutsche» Batterien zu zeigen. j Politische Rundschau. Laibach, 17. Immer. Gutem Vernehmen nach sollte gestern Mittag : in Pest ein M i n i st c r r a t h unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers ftattfiubeu , zu welchem 1 Minister-Präsident Graf Potocki, die Acinistcr von Holzgethan und Baron de Prelis in Angelegenheiten ' ihres Ressorts cingelnden waren. In der Reich sraths-Dcleflc>tic> i, motiöirte Dr. G iskra seinen Antrag ans Feststellung eines Normallmdgets für de» Bedarf des Kriegs- 1 ministcrinmS. Seine Rede, die zwar noch immer nicht zu seinen hervorragendste» oratorischcn Leislntigen zählt, unterscheidet sich, der Presse zufolge, von feinen räthselvvlleu, widersprnchsreichen Auslassungen bei der General-Debatte sehr vortheilhast durch ihre Klarheit und ihren praktischen Inhalt. Beachtenswert!) ist der Schluß der Rede Giskra's, der sich offen und nachdrücklich „für die in den letzten Tagen einige-schlagene nette Bahn" der auswärtigen Politik erklärt und die Ueberzeugnng ausspricht, daß die An Näherung zwischen Deutschland nnd Oesterreich die Liebe zn den himmlischen unvergänglichen zurück« rufen. Die Götter des OlimpS personifiziren die Aienschheit in allem Glanze ihrer Jugend und Kraft. Die Götter des Paradieses sind vergötterte Menschen; sie haben unter uns gelebt; wir haben sie gescheit nnd gekannt, der Künstler muß sie so viel als möglich nach dcr wirklichen Natur bilden. Fast alle Bildhauer Remis bekenne» sich zu diesen Anschauungen. Eö wird genügen, abgesehen von Eanova nnd Thorwaldsett, aus zwei ihrer Schüler, die unlängst anö de» Lebenden geschieden sind, hinzuwcisen: Gibson und Tenerani. Während meines AnsetihalleS in Rom widmete ich bisweilen ganze Tage dein Besuche der Ateliers der nuzählbareu Bildhauer aller Nationen, welche diese Stadt bewohnen. Sonst war die Bildhauerei ein Monopol der Römer; seit der Mitte deö JahrhunderteS aber haben alle Nationen ihre Vertreter in diesem Kunstzweige und jeder von ihnen arbeitet fast ausschließlich für sein eigenes Land und wird nur von sei neu Latidsleuteu bewundert und beschäftigt. Die Amerikaner bedienen sich amerikanischer Künstler; die Engländer englischer; die Franzosen französischer; die Polen polnischer. Ungarn die beste Bürgschaft für einen dauernden Frieden biete. Aus Pest meldet man, das Graf Potocki neuerdings die Erledigung seines Demissions-Gesuches urgire» wolle, ein Schritt, zu dem ihn auch seine polnischen Landsleute zu drängen suchen. Der Krakauer „Czas" beginnt einen Zyklus von Artikeln über den Grasen B e u st, in welchen er beweist, daß der Reichskanzler angesichts der sich vorbereitenden Gefahren der Situation nicht gewachsen sei. Graf Benst ist, sagt das Blatt, ein Mann halber Maßregeln und halber Entschlüsse. Ein ho-möopatischer Politiker befriedigt niemanden, schafft nichts und was noch mehr, er verlängert die Krisis. Und deshalb glaubt der„E;as," daß eineReichskauzler-krisis nächstens erfolge» müsse. Der „Times" wird aus Berlin die Mittheilung der „Daily News" über das, was nach dein Falle von Paris geschehen solle, im allgemeinen bestätigt: Die deutsche Armee wird noch einige Provinzen mehr besetze» und bau» den Angriff der Truppe» erwarte», welche allenfalls i» den übrigen Departements organisirt werden; der Gedanke, ganz Frankreich zu besetzen, scheint aufgegeben. In dieser Lage soll die Bildung einer Friedenspartei in Frankreich abgewar-tct und mit dieser unterhandelt werden. Alt der Bildung einer solche» Partei zweifelt man nicht, seit sich im republikanische» Lager selbst eine nachdrückliche Agitation gegen die „Diktaturwirthschaft" Gambetta's geltend zu machen beginnt. Ans Limburg wird gemeldet, daß dort zirkulirende Petitionen die Wiedervereinigung dieses ehemaligen Bundesgebiets mit Deutschland begehre». Die Poiituskonfereuz dürfte heute ohne den Vertreter Frankreichs jusammenfreten. Bis Samstag Nacht war in London noch feine Nachricht über die Abreise Favre's aus Paris eingelaugt, trotzdem will ma» die Eröffnung nicht weiter vertagen , da die Pontusfrage endlich erledigt werden müsse. Zur Tagesgeschichte. Dem Tabor er Militär-Veteranen verein, welchem der Kaiser das Protektorat versagte, weil er czechisches Kommando angeführt, traten Fürst Karl Schwarzenberg, Fürst Paar und Graf Kclowrat bei. — In Graz wurde am Samstag wegen vierfachen Mordes ein gewisser Ulbt zu lebenslänglichem schweren Kerker veruriheilt. Ter Grichtshos zog sich nach der Urtheilüverlesniig rasch zurück. Der Bcrurtheilte fand sich veranlaßt, Schmähworte gegen das Gericht vozubringen; sprach aber Dankesworie zum Verteidiger und rannte dann mit dun Kopse gegen die Wand, blutend sank er zusammen. Mit Mühe wurde Ulbt gefesselt und zum Wagen über die Treppen geführt. Auf den Treppen entriß er sich zwei ihn führenden Gendarmen und rannte wieder mit dem Kopf aeqen die Wand. — In Prag fand Samstag ebenso wie in fast allen größeren Städten, wo man Grillparzers Bedeutung zu würdigen weiß, dem Dichter zu Ehren eine Feier statt. Die veranstaltete Festvorstellnng im Theater fand vor überfülltem Haufe statt und veranlaßte großartige Demonstrationen. Klars Festprolog, der Grillparzer als einen Beweis der deutschen Kraft in der deutschen Ost mark hinstellt, erregte sturmartigen Jubel, ebenso der Hinweis auf Oesterreichs deutsche Sendung. — Am Samstag fand bei Prag abermals eine Dinamitexplosion statt. 25 Kisten, jede mit 50 Pfund Patronen, explodirte» in der Fabrik und tödteten 10 Arbeiter. Die Ursache soll Unvorsichtigkeit sein. — Die Dominikaner in Prag kündigten dem Musik-Konservatorium das von dieser Gesellschaft seit ihrer Gründung gepachtete Unterrichtslokale, weil der Unterricht nicht frommen Zwecken diene. Die Unhoschter Bürger schickten au de» Papst eine Adresse gegen die Unfehlbarkeit ab. — Die Pester königliche Tafel hat in zweiter Instanz das erste Unheil im Prozesse des Fürsten Karageorgie witsch aufgehoben und wegen Theil-nahme am Morde des Fürsten Michael von Serbien den Fürsten Karageorgiewitsch zu achtjährigem, den Paul Trieslowitsch und den Klipp Stankowitsch zu vierjährigem schweren Kerker und zum Ersatz der Kosten verurtheilt. — Im MarktTüffer hat sich eine Feuerwehr unter ihrem Hauptmann Tieber unter entsprechender Feierlichkeit konstituirt. — Aus Italien kommen vielfache Klagen über den heurigen Winter, viele Bahnen sind unfahrbar; in Sardinien haben Hochwasser Verheerungen angerichtet. In Neapel und Sicilien herrscht schreckliches Wetter; die Oelbanm- und Orangen-Pslanzungen werden arg verwüstet. — Die bairischen Kn gelspritzen haben sich in den Kämpfen bei Orleans nicht so bewährt, als man gehofft hatte; der Mechanismus ist zu kom-plizirt, als daß er den Anforderungen, die in der Hitze des Kampfes an ein Geschütz gestellt werden, ausreichend entsprechen könnte; Versagungen kamen nicht selten vor (selbst u. a, bei einer vor dem König von Preußen angesteilten Probe). Ein anderer Uebelftanb ist, baß eö nicht weiter trägt, als das Infanterie-(Werder-) Gewehr, dessen Munition eö führt. 13.000 Cassepotgewehre konfiszirt. Donnerstag Vormittags gegen 11 Uhr erschien am Wiener Westbahnhofe ein Polizeikommissär in Begleitung eines Stabsoffiziers des Platzkommando's und verlangte von der Direktion der genannten Bahn jene Kisten zu beaugenscheinigen, die, 500 an der Zahl, laut Frachtbrief Mafchinenbestandtheile enthaltend, aus Steyer eingetroffen waren. Es wurde nun ein Beamter der Platzinspection bestimmt, der die Herren zum Bahnhofe in Penzig führte, wo die Kisten, die von der Waffenfabriks-Gefellschast in Steyer aufgegeben und die von einem Engländer in Empfang genommen waren, eben umgeladen wurden, um über die Hetzendorfer Verbindungsbahn nach Italien, bezüglich nach Frankreich abzugehen. Der Kommissär lies dte Kisten öffnen und es zeigte sich, daß sie sämmtlich komplette Chassepotgewehre, enthielten. Selbstverständlich erfolgte nun die amtliche Beschlagnahme der ganzen Sendung, die aus 13,000 Stil cf Gewehren besteht. Gleichzeitig erfolgte ein ähnlicher Vorgang in der Fabrik in Steyer selbst, wo, wie man vernimmt, jede weitere Fabrikation vorläufig sistirt sein soll. Die strengste Untersuchung gegen die Gesellschaft, die in so eklatanter Weise das Waffenausfuhrverbot umging, ist bereits eingeleitet. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Ernennung.) Der Supplent am Saibachcr Gymnasium, Herr WilhelmLinhart, ist vom k. k. Unterrichtsministerium zum Lehrer der naturwiffen-schaftlichen Fächer an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt ernannt worden. — (Klimatische Kontra ste.) Während bei uns ein sibirischer Winter herrscht, die Sonne nur auf Momente hinter der dicht geschlossenen Wolkendecke hervorguckt, und es tüchtiger Anstrengungen des Skirokko's und der Sonnenwärnie bedürfen wird, um die mehrere Fuß mächtigen Schneemassen abzuschmelzen, findet man in dem nahen Wippacher Thale keine Spur mehr von Schnee, und würde daselbst nicht die stürmische Bora ihre Herrschaft ansüben, so würde man in diesem südlichen Thale Krains die Milde des italienischen Klima's genießen. Aber einem Mährchen gleich klingen die Berichte aus Udine, wo, wie uns ein Laibacher schreibt, ein milder herrlicher Himmel schon wochenlang über die schneelose Ebene sich wölbt, die Temperatur Mittags + 12° erreicht, und die Städter in leichten Sommerröcken durch die bestaubten Gassen ihre Spaziergänge machen. Ja man möchte mit Mignon ansrufen! Dahin, dahin laßt uns ziehn! — (E r d st u r z.) In Feistriz sind die durch einen Wolkenbruch am 27. Dezember aufgelockerten Erd-nnd Steinmassen der hinter dieser Ortschaft sich steil Die Werkstätten der Bildhauer erstrecke» sich bisweilen durch 2 oder Erdgeschoßc und von einer Straße in die andere. Ma» zählt ihre Statue» nach Hunderten. Es ist ein unendliches Vergnüge», diese Wälder vo» Marmorsiguren von allen Geschlechtern, Altern und Dimensionen, alle» Epochen, allen Religionen, zu durchstreifen. Da begegnet man dutzendweise der Venus, der Madonna, dem Bacchus, dem Christus; aber im allgemeinen gesprochen, die mithologische» und fantastischen Su-I!.t J?nb der Mehrzahl. Diese Anhäufung so 'Nichlcdenartiger Gestalte» gibt Anlaß zu de» selt-’nmtcn Gegensätze», zu den unerwartetsten Begeg-nungeu, zu Szenen, würdig des berühmten Gedichtes von parnh. Nicht selten offenbart eine Venus Anadyomcne ihtc Reize vor einem Christus, der f t Haupt wegzuwendeu scheint, um sic nicht zu T» ctuJ?l.b ^»geheiterter Bacchus wirft einen lüsternen Blick auf eine büßende Magdalena ohne andere hülle als ihre langen, aufgelösten Haare; cm tanzender Fan» scheint mit seiner Munterkeit imb ausgelassenen Sprüngen den Todeskamps des von Pfeilen durchbohrten h. Sebastian zu verspotten ; et ne fröhliche Nimfe scheint mit einem verlieb-tcit Lächeln einen meditirenden stoischen Filososen oder einen betenden Franziskus zu reizen; ein zwei- .,_rrger. Janus, in den Händen die Schlüssel des Krieges und des Friedens, macht den Gegensatz zu einem h. Petrus, der die Schlüssel des Himmels und der Hölle hält; eine Eva zeigt den Apfel der Sünde einer Zythere, welche den Apfel der Schönheit in der Hand hält; eine mit Wasserkrug und Becher versehene Hebe, scheint einem zu Pergament eingeschrumpften h. HieronimuS einen Trunk an» zubretcu, der ihn gerne amiehmcn würde, wenn wir nicht da wären; eine Jungfraii mit den 7 Schmerzen ist verurtheilt, ewig einen reizenden Endimion zu bewundern, der auf weichem Rasen schläft, indem er seine Freundin Föbe erwartet; ein sterbender Gladiator flebt umsonst einen Aeöknlap um Hilfe an, der ihn nicht einmal eines Blickes würdigt; eine Büste Garibaldi's steht Angesicht zn Angesicht einer Büste Pins IX. gegenüber, welche sie zn bedrohen scheint. Die Malerei verfolgt ganz andere Zwecke als die Sknlptnr. Die Malerei ist wie ein Spiegel, in welchem die Natnr sich selbst wiederstrahlt, und der in voller Wahrheit alle Feinheiten der Dinge, Schatten, Farben, halbe Tinten, Nebensachen wiedergeben und den Beschauer vollständig täuschen kann. Das Gemälde ist eine stumme Szene, wo soeben zwei oder drei Personen sich znsammenfinden, um zu spre- chen und mit ihren Mienen das auözudrücken, was in ihrem Geiste vorgeht. Die Skulptur hingegen >>t ein Selbstgespräch, das an die Stelle eines Dialogs treten muß, es ist eine Zusammensetzung mehrerer zu einem vereinigter Momente. Eine Statue ist meist allein, und muß für viele handeln; eine einzige Persönlichkeit muß ein ganzes Drama vorstellen. Die Skulptur blüht noch, die Malerei ist in offenbarem Verfall. Die Pfleger der Malerei sind noch sehr zahlreich, aber sie haben weniger Glück als die Bildhauer. Unter den Italienern nennt man einen Po-desti und einen Consoni, welchen die schwierige Ausgabe zu Theil ward, die Fresken Rafaels in den Stanzen und Loggien fortznsetzen. Und beide haben diesen Auftrag angenommen. Und hente sind die Stanzen und die Loggien vollendet. Podesti hat verschiedene Episoden ans dem Leben PinS IX. und Consoni die vorzüglichsten Thaten der Apostel gemalt. Die berühmtesten Maler in den letzten zwanzig Jahren waren zwei Deutsche, Overbeck und Cornelius. Overbeck war der korrektere von beiden. Cornelius der mit mehr Fantasie begabte. erhebenden Abhänge in einer solchen Masse nnd Gewalt herabgerutscht, daß zwei Wirtschaftsgebäude ganz zerstört und das Haus des Domladisch bis zum ersten Stock mit Erde und Steinen verschüttet wurde. — (Maritime Ausstellung.) Am Iten April 1871 wird in Neapel eine internationale Ausstellung von auf die Seefahrt Bezug habenden Gegenständen eröffnet werden, wobei sich auch die österreichische Industrie in namhafter Weise beiheiligen dürfte. — (Neue Da m e n- Ziga r en en.) Vom 1. Februar d. I. an wird in Ärain eine neue Zigarettensorte unter der Benennung: „Feine dünne Damen-zigaretten," 41 Linien lang, in Kartons ä 50 einfache Stück zum Preise von 1 fl. 25 kr. für 100 Stück beim Verkaufe im Großen und zu 1 ‘/2 kr. für 1 Stück in allgemeinen Verschleiß gesetzt werden. — (Slowenische Universitätsvorträge.) Der „Grazer Zeituug" wird aus Wien berichtet : Wie bekannt, wurde die Einführung von Vorträgen über die Gegenstände der judiziellen Staatsprüfung in floveuifcher Sprache au der Universität in Graz angeordnet. Bezüglich der Durchführung dieser Verfügung hat nun der Herr Unterrichlsrniuifter von Streniayr bestimmt, daß nur solche Bewerber zu diesen Lehrkanzeln zugelasieu werden können, die sich nach den bestehenden Vorschriften an der Universität habi-litirt haben. Sollten sich nun für Praktika in slove-nifcher Sprache, welche gewissermaßen eine Ergänzung der deutschen Hauptvorträge bilden könnten, geeignete Persönlichkeiten finden, so würde für eine entsprechende Remuneration gesorgt werden. — In Marburg fand Sonntag" eine stark besuchte Parteiverfammlung der Deutschnationalen aus Steiermark, Kärnten und Niederösterreich statt. Die Versammlung beschloß einstimmig folgende Resolution: An Galizien sind Konzessionen zu machen, aber nicht die Autonomie ist zu erweitern, sondern dem Kron> lande eine selbständige Stellung nach der Landtags-Resolution einzuräumen. Als Gegenbedingungen wurde unter ändern die Abtretung von Biala verlangt. Die zalizische Vertretung soll in Galizien nicht betreffenden Angelegenheiten und Verfassungsänderungen an den Reichsrathsverhandlungen nicht theilnehmen und nur in einem engeren ReichSrath erscheinen. Die Mehr losten der Landesautonomie trägt Galizien selbst. — Die Resolution über die deutsche Frage besagt: Da eine staatsrechtliche Verbindung mit Deutschland unmöglich ist, so lange diese Verbindung eine Gefährdung des Einigungswerkes wäre, so ist ein engstes Zusammengehen mit Deutschland erwünscht. — Eine weitere Resolution fordert die Wiedererlangung der Delegations-Kompetenz für Zisleithanien und Die Ausscheidung Dalmatiens aus dem zisleithaiüschen Verbände. 24 Pfd. ft, 36. — Kevalescike ChocoJatee in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tasten fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Taffen ft. 36. — Zn beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wie», WaUsischgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur und Anto» Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in .ft'lagen für t P. Birnbacher; in Linz Hafelmayer; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klause uburg Kro » städter, und gegen Post-nachitahnie. Tag. Der Angriff wurde rnt allen Punkten zurA gewiesen, die Positionen nirgends durchbrochen. $ Telegrafischer Wechselkurs vorn 17. Jänner, i'perz. Rente Lsterr. Papier .'>8.20. — 5>perz 'Jieiile öfievr. Silber 67.60. - 1860er Staatsanleben 94.80. — . Bankaktie» 73!). — Kreditaktien ‘240.70. — London 124.25 — Silber 121.75. — A. f. Mtiiiz-Dnkateu 5.85'; - Ra-poleonsd'or 9.06. Witterung. Laibach, 17. Jänner. Seit gestern Abends anhaltend feiner Siegelt, vollkom menesThanwetter. Le mperatur: Morqens'6 Uhr + 0.6,” Nachm. 2 Uhr + 2.4“ E. (1*70 ~ 1.9“, 1869 — 1.5°.) Barometer im Fallen 324.49'". Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 4.6", um 2.8” unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.68'". Born heutigen Tage, St. Antonius, sagen die Italiener: St. AntoninS im Januar, findet er Eis, so schmilzt er es, findet er keinS, so macht er es. Angekommene Fremde. Am 16. Jänner. Stadt Wien. (Slemet, Ingenieur, Feistriz. - Rukl, Kfm., Wien. — Dioßruberg, Kfm., Wien. Elefant. Kunstel, Aßling. — Wisuiewsky, k. k. Zentralinspektor, Wien. — Furlaui, Triest — Niolli, Han-delsi»., Triest. — Eisenstälter, Handelsi»., Giissing. Dnlerlselter Hof. Berger, Ingenieur, jtiagenfyrt. — 'Sterit, Handels»,, Zwischenwässern. Eingesendet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise llevales-ciäre du Barry von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50sach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Zertifikate über Genesungen an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust», Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. Knr-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Staude zu lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven tnt ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenaufregung, die mich hin- nnd hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch'. Viele Setzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre llcvalesciäre versucht, und' jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Die Revalescifere verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Marquise de Br6han. Gedenktafel über die am 19. Jänner 1871 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Gorisek'sche Neal., Razbiire, BG. Littai. 2. Feilb., Blauc'sche Real., St. Martin, BG. Littai. 2. Feilb., (Sirice’fdbe Real, Unterjeffntitz, BG. Naffeitfufj. Erledigungen: Grundbuchführersstelle beim Bezirksgerichte Feldkirchen, 700 fl, bis 25. Jänner beim k. k Laudesgerichts-Präsidiiim Klageufurt. — Osfizialsstelle beim k. k. Laudesgericht Laibach. Gesuche bis 30. Jäuner beim Landesgerichtspräsidium. — Bezirks - Wundarztensslelle in Treffen. Gesuche bis 25. Jänner, bei der Bezirks-Haupt-mannschaft Rudolfswerth — Gefaugeueiiaufsehrsstelle bei der k k Strafanstalt in Laibach, bis 24. Jänner bei der k. k StrafHauSuerwnltuug. Theater. eilte: Rnr Mutter. Lustspiel in 2 Akten. Zehn iidchen und kein Mann. Komische Operette in 1 Akt Fr. Pan 1 ma n it als Gast Morgen: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Abteilungen und 7 Bildern von Bittner. Fr. Paul in a n u als 1 Pfo. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, In Blechbüchsen von */? Pfd. fl. 1.50, Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Bordeaux, lß. Jänner. Bourbaki meldet: Am 15. d. den ganzen Tag Kampf. Abends wurde Ntontbeliard, ansgenom men das Schloß, besetzt. Chanzy meldet: Der Feind greift all seits nachdrücklich an. Das Zentrum ist gewichen. Der Marsch wird durch Schnee verzögert. London, 17. Jänner. AnS Ber sailles, 1«. d. wird gemeldet: Der Feind demaskirte neue Batterien an der Südfeite von Paris, deren Feuer siegreich begegnet wird. Wir verloren zwei Offiziere und sieben Mann. Versailles, 15. Jänner. UnunterbrochencS Bombardement. Am 14. d. wurde das Lager von Conlie mit großen Vorräthen erbeutet und Beaumont besetzt Das Detachement des Generals Rantzau in Briare wurde von großen Feindesabtheilnngen an gegriffen und schlug sich mit geringen Verlusten durch Werder meldet vom 15. d.: Lebhafter Feindes angriff, besonders mit Artillerie; Kampf den ganzen Verleger und für i Danksagung. Für die so zahlreiche Beteiligung an den, Leichenbegängnisse unserer verehrte» Xante der Frau Aloism Kaiser (Edle v. ®rnncn|teni spreche ich hiemit im eigenen und im Namen meiner Verwandten unfern innigsten Dank ans. Laibach, am 17. Jänner 1871. (37) Emilie U. Gasjmriui. Die herzlichsten heutigen Tage. und aufrichtigsten Glückwünsche zum Vergißmeinnicht. (30) (Sin verrechnender Wirth wird gesucht. Das Nähere zu erfahren Domplatz Huns-Nr 306 bei der Wirthin daselbst. (27 2) Ich erkläre mit diesem ausdrücklich, das, ich wich weder mit Gelddarlehens Geschäften oder deren Vermittlung noch Besorgung von Dienstplätzeii, noch mit Realitäten Verkäufen befasse und mich mit diesen Geschäftszweigen au» früher nie befaßt habe. Ich wünsche, Snfi niemand menen derlei Geschäften seine Zeit bei mir und ich nicht meine sehr kostbare Zeit bei anderen verliere. Ich arbeite lediglich in Waarcn, nnd zwar vermittle ich solide Waareugeschäfte oder besorge reell kommissionsweise den Ein- oder Verkauf einer Wacire. (34—2) •loh. Alf. Hartmann, Komptoir im Grnuiuig'schen Hause. ,«m Befunde SüQiic! Zur Reinigung und Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches eignet sich das Anatherin-Mnnd-wasser von »r. J. «. Poihi, prakt. Zahnarzt in Wien, Stadt, Boguergasse Nr. 2, wie kaum ein anderes Mittel, indem es durchaus keine der Gesundheit nachtheiligen Stoffe enthalt, das Faulen der Zähne und die Weinsteinbilduiia an denselben verhindert, vor Zahnschmerzen nnd Mundfäule schlitz« und diese Nebel (falls sie schon ein getreten sein sollten) nach kurzem Gebrauche lindert und ihnen Einhalt thnt. (3-1) Preis per Flakon fl. 1 40 ö. W, Stets echt zu beziehen durch folgende Depots: In Laibach bei Petrlolö & Pirker, A. Krisper, Josef Karlnger, Joh. Kraschowltz, Ed. Mahr, E. Blrschltz, Apotheker, und E. M. Schmitt; Krainbnrg bei E. Krisper und Leb. Schaunig, Apotheker; Bleib »rg bei Herbst, Apotheker; SB araSbin bei Halter, Apotheker ; Rndolfswerth bei D. Rizzoll »nd J. Bergmann, Apotheker, nnd Josef Bergmann; Gurkfeld bei Erledr. Bömches, Apotbeker; Stein bei Jahn, Apotheker; WiPPach bei Anton Deperis, Apotheker; Görz bei Pontoni, Apotheker, und J. Keller ; Wartender g bei E. Gadler; H de 1Sberg bei J. Kupferschmidt, Apotheker; Bifchoslack bei C. Eablani, Apotheker; Gottjchee bei J. Braune, Apotheker; Jdria in der k. k. Werksapotheke ; Littai bei K. Mühlwenzel, Apotheker; Radmannsdorf in der Apotheke von Sallochers Witwe. Druck von Jgu. v. Ä leinmayr & F ed. Bamberg in Laibach die Redaktion verantwortlich: Cttomar Bamberg