AllluNuM Nr. litt. PiänumerationSprei«: Im Comptoir ss höchster Entschließung vom 8. Mai d. I. dem Staats« ^ buchhalter im Küstcnlandc Franz Andrcjla bei seiner ilber eigenes Ansnchen erfolgten Versetzung in den blci-' bcuden Ruhestand in Ancrkcnnnng seiner vicljährigcn,^ sehr eifrigen nnd ersprießlichen Dienstleistung taxfrei den! Titel eines RegicrnngSrathcS allcrgnädigst zn verleihen llcrnht. Erlaß >cs k. k. /inmnlmMerimns vom 28. April 186«, Z. 18840, giltig für das ganze Neich, i'bcr dic Bemessung nnd Entrichtnng der Gebühr von den Versicherungsverträgen. Auf Grnnd der mit der Allerhöchsten Entschließung vom 20. April 1«66 erhaltenen Ermächtigung findet l>c»S Finanzministerium zu verordnen, wie folgt: §.1. Es wird den Vcrsichcrnngsgcscllschastcn ge-stallet, statt der in der Tarifpost 5)7 !<' des Gesetzes vom i:j. Dezember Ift62 für die Vcrsichcruugsuerträgc bcsliulmten, mit Rücksicht auf die Dauer der Verficht« lung nach §. 16 der Gesetze vom !). Februar und 2. August 1850 zu dcrcchucudcn Gebühr, von den künftig abzuschließenden Versicherungsverträgen eine Gebühr dergestalt zu entrichten, daß von allen ans Grnnd dieser Verträge entrichteten Prälnicnzahlnngcn, ohne Rücksicht a»f die Dauer derselben, in dem Matze nnd nach dein Zcilplmltc als sie einstießen, die Gebühr nach Scala il Kl! berichtigen ist. H. 2. Bei den wechselseitigen Versicherungsanstalten lind bei den Frachtversicherungen ist dic im tz. 1 er» U'ählüc Gebühr nach der Gcsammtsnmmc der monatlich culf die im i>. I bcmcrllcn Verträge cinfließcndcn Prü> llnci,, bei anderen Vcrsichcrnngsanstaltcn aber uon jeder tluzclncn Prämienzahlung libgesoildert zn beinessc». tz. 3. Die Entrichtung dieser Gcbühlcu hat monatlich Uüchhinein unmittelbar zn erfolgen. tz, 4. Durch die vorerwähnten Vcrlragsgcbührcn ^t das Rccht dcS Staatsschatzes anf dic von den An-falten zu cntrichtcudcu Gebühren für Elllpfangsbestäli. sUmgen feine Aendernng zu erleiden imd es ist dic Gebühr ^r diese Empfangsbestätigungen neben der Gebühr für b'c Vcrsichernngsverlrägc zn cnlrichlcn. §. 5). Die in der gegenwärtigen Verordnung bc-^immtc Ait dcr Bcmcssnng und Entrichtung der Gebühr ^r die Versicherungsverträge hat nur bet jenen Gesell. 'Haften Anwcndnng zn finden, welche hierum ausdrück« ^ch bci der Finauzlandcsbehordc ansuchen, und es blcidt ^>l letzteren dic Bestimmung dcs Zeitpunktes überlassen, ^>it welchem bci jeder Gesellschaft dic ncne Bennssungsart '" Wirlsamleit zn treten hat. §. i). Gesellschaften, welche ihre Behandlung nach s.ln Bestimmungen dieser Verordnung crwiill haben, ^ uicht berechtigt, hicvon wieder abzngehcn nnd dic ^ickkrhr zu den früheren Beincssungsbeslimmuu^en zn ^rlangcu. . §. 7. Die Gesellschaften, welche auf die Bchano-^g „ach der gegenwärtigen Verordnnng Anspruch ma-^^- haben ein besonderes Journal über alle Prämien« Klüngel, von solchen Vertragen, auf welche diefe Vcr-^bnnng Anwenduug fiudct (^. 1), zn führen, hicnach ^ Vcrlragsgcbührcn zn bemessen, monatlich abzuführen ^ >n derselben Frist den Finanzbehördrn die vollslän-'äen Ausweise vorzulegen. s. Ucberhaupt fiudet anf dicsc Ionrnalc nnd die den-^°cn zu Gruudc liegenden Urkunden der §. 12 dcs °>^cö vom 13. Dezember 1862 volle Anwcndnng. ,.. §- 6. Diese Verordnung hat sogleich in Wirlsamkcil «« ll-ltcu. tz,„ ^lm Ul. Mai 1866 wurde in der l. k. Hof» lmd y'""bbnlctcrci in Wicn das XlX. Stück deS NcichSnrsctzblattcs '^llttil'u und versendet, Nr '.7 'slide cuthält unter , " dic .Nnudiuachnng dcs FinanzmiiilsienimiS vom d. ^>ial 18>'>n ith^. dir Anodohmmg dcr im Kralancr Grwte sc,t ^ Frblnar 1«l'>«; m Wirtsanttcit stchcndm Zolln'mäßuiüuss Nlr Gfln'idc auf die Einfuhr über die Orcnze der Bulo- ^ 5.3^" gcc,cn Rusiland nnd dic Moldcm; " dcu Evlasz dcü FinanzniinistninniS voin 12. Mm I860, uucr da« Bcrbet dcr Anesnhr uon Octrridc über dic i,'an-°"gnnze a.cc,cn dcn Zollucrein uud die Schweiz, giltig fltr «."Ue Kronlandn-. °"l l. l. Rcdallillns»Bureau dc« Ncichilgcschblattcs. Richtalnlsicher Theis. Laibach, 15. Mai. Gegenüber dem Drängen auf Embernflmg einer Volksvertrclnng kommt die „Oeslerr. Ztg." nencrlich anf die Unmöglichkeit znrück, eine wirkliche, alle Theile! dcS Reichs umfassende Vertretung im Augenblicke! zu Stande zu bringen. Si( wendet sich hiebci ebenso, gcgcn dic Cinbcrnfung des en g c r e n RcichSrathS, als gegen jene der Landtage, welche in Rcichgan-geleg cn heilen nicht kompetent sind. Wenn aber auch die NcichSvcrtretung noch nicht zu Staude gekommen ist, so ist die Wiederherstellung derselben das unverrückbare Ziel der Rcgiernng, und in dieser Beziehung ist der Schlich des Artikels uon besonderer Bedeutung. Er lautet: Die Regierung hat ihren Willen, sich mit einer Rclchiüvertrctung zu nmgcbcn, nicht blos feierlichst verkündet, sie hat ihn seither mit Aufrichtigkeit und Hin-gebnng bethätigt. Das Ziel ist noch nicht erreicht, aver wir find ihm entschieden näher gerückt, und vielleicht wird selbst die gemeinsame Gcfahr das Bcwnßlsciu der gemeinsamen Interessen vollends zum Durchbruch bringen und wird der Erlist dcr realen Vcr« hältnisfc über einzelne formale Schwierigkeiten hinweghelfen. Einstweilen ficht nur das Eine fest: I» Preußen arbeitet das Ministerium mit einer fertigen t o n sl i tu t i onellcn Masch ine wescnllich an der Adtödtnna. deS i o n st i. tutionellen Wesens; in Oesterreich ist dic Rc-gieruna gewissenhaft bestrebt, bis. ,eS gelungen, diese Maschine aufzustellen, die konstitutionellen Prinzipien nicht zn schädigen. Der Appell an eine Volts Vertretung ist unmöglich; die Regierung appcllirt vertrauensvoll an die QncUc d^scr Vertretung, an daS Voll fclbst! Alles in allem — wir verdächtigen das Drängen nach einer Vollöuertrctnng nicht und wir ucrnrthcilcn es uicht. Niemand ist vielmehr inniger als wir überzeugt, daß es den lanlcrslcu patriotischen Erwägungen seinen Ursprung vcrdcullt. Aber die RcgirrnNsi hat eine andere und höhere Pflicht, als blos dcn Bedürfnissen des Tages zu genügen, nnd weil sie sich das Ziel gesetzt, für Oesterreich eine Vcrfasfuug zn schaffen, die auf dcm festen Grnndc der gegebenen Vcihältnissc und dcö freien Zusammenwirkens allcr seiner Voller rnht, deshalb hat sie weiter hinanS zu blicken als auf die nächste Stunde, und Sorge zn tragen, daß nicht Utilitätsrücksichten deS Moments das Gelingen eines Werkes in Frage stellen, welches das dliucrudc ssnndamcnl eines gesunden Vcr-fassuugSlcbcns zn werden bestimmt ist. Was die Situation gegenüber dem Auslande betrifft, so findet die „Ostd. Post," daß sie in den zwei Zeilen der „Rordd. Allg. Ztg." gipfelt: „Preußen hat in dieser bedrohlichen kage nur einen Weg. Es hat seinen Feinden znuorzukom« men." Und daS Motiv hiczu ist dic Aunahme dcS sächsischen Antrages am Bunde, der auf „Omnipolenz Oesterreichs in Deutschland, Mcdiatisirnng Prenßcns nnd Vergrößernng SachscnS auf Kosten Prcnßcus" ab. ziele. Unter dcm „Vorwandc" dcs BnndcsrcchlS solle Preußen durch Besetzung der wichtigsten militärische» Positionen wehrlos gemacht werden, ehe cs noch einen Schnß für seine Vertheidign»,g gethan habe. Hicmit wärc denn der Kriegsfall endlich gcfnndcn und die „Dcfcnsiohalluug" Preußens wieder glänzend bestätigt. Indessen dürfte dic Lösung dcS dnrch Graf Bismarck so künstlich verwirrten Knotens der inneren Politik dnrch dic nen zn wählenden Abgeordneten nicht so leicht gclingcn, als die Bismarck'schc Innterpartci eS sich vorstellen mag. In dieser Anschanuna. bekräftigt unö cin Artikel der „Köln. Ztg.," in welchem cS heißt: Graf Bismarck kaun nnmöglich glanbcn, feine ans» wärligc Politik zähle so viclc Frcnnoc nnd Bewunderer, daß das Abgcordnctcnhanö deshalb ciu Auge zudrücke» werde über sciuc iunere Politik. Und doch beruht die Auflösung dcs Laudtagcs nnd dic Anordnnng von Neu-wahlcn auf dem Gedanken, daß dicsc Ncnwahlcn dic Anhänger dcö Ministeriums verstärken, ihm wohl gar dic Mehrheit zuführen würden. Eine große Selbsttäuschung, wie die Wahlcn nächstens beweisen werden. Für einen uolhwcudigcn Krieg wird die preußische Laubes. Vertretung allcS bewilligen; bis jetzt aber ist eine solche Nothwendigkeit nicht zu erlcnncn und bis dahin wird ein Krieg als cin solcher angesehen wer« den, der willkürlich durch die vom Land« tage nicht gebilligte Politik des Grafen Bismarck herbeigeführt sei. In dem für das Ministerium günstigsten Falle wird daS Abgeordneten« haus aber, ehe es Geld bewilligt, die Anerkennung seine Rechte fordern. Znm Schlussc haben wir eine bedeutsame Mani-fcstation der „Abopst." zn verzeichnen. Sie sagt: Wir haben noch ein sehr ernstes Wort an cin inländischcsBlatt, an die,,Narodny List y", zu richten. Wir haben nämlich mit gutem Grunde dcn Satz ausgesprochen, daß Oesterreich, einmal angc-griffen, mit Selbstbewußtsein werde sagen können, daß es tcine egoistische Politik, keine spezifisch-üsterrcichifchc Idee gewesen sei, zn deren Vertheidigung cS die Waffen ergriffen. In der That wäre cs einc allgemeine Idee, die Idee der Fcsthaltnng deö Rcchtcs gcgcn Unrecht, cs wärc die Abwehr gcgcn einen Alt staatlicher Willkür, zn dem Oesterreich kcinc Vcranlassnng gegeben, endlich die Vcrthcidignng der geschichtlichen nnd rechtlichen Stcl« lung des Reiches in Deutschland wie im Systeme dcS europäischen Völkcrlcbcus. Ein solches oberstes Priuzip der Politik hängt enge mit der Individualität Oesterreichs zusammen, wie cs mit der Individualität jcdcS an-dcrcn Staates zusammenhängen würde, man darf eS aber darum kein egoistisches nennen. Wissen die „N a r. Listy", was es bedeutet, wenn man, wie sie wollen, den staatlichen Egoismus zum obersten Grundsatz jedcr Politik erhöht? Es bedeutet die Sanktion jedeöCr -o bcrnng ökrieg cs, die nackte An erkennn na. dcs Satzes, daß Macht vor Recht geht. Die „Nar. Listy" fürchten, daß ein anßcröstcrrcichischcö Interesse in der gegenwärtigen Krise dcn Ausschlag geben könnte. Wir wüßten nicht, waS sie zn dieser Vesorgniß berechtigen würde. Wird der Krieg wirklich dnrch jcnc Zicle hervorgerufen, welche die preußischen Blätter offen als die Zicle PrcnßcnS bezeichnen, handelt cS sich in der That darum, die Tcndcnz cincr Vergewaltigung DcutschlaudS von Seite PrcnßcnS, cincr unberechtigten Machtcrwcitcrnng dcs lctztern zurückzuweisen, dem Krieg dcu Krieg entgegenzusetzen: dann ist cS nicht ein allgc^ meines allein, sondern anch cin schr nnmittclbarcs, nicht cin dcntschcs nnr, sondern anch cin österreichisches Interesse, das Oesterreich dic Waffen in die Hand zwingt. D i e „N ar. Li st y" aber möchten wir fragen, ob sie dic Nationalit ät, die sie vertreten, für besser gesichert sehen neben einem zcntralisirtcn d e ntsch en E in hcitSst a at, wie ihn Prcnßcn nnter seiner Herrschaft will, einem Einhe itSstaate, der die homogenen Elemente an seinen Grenzen der Natnr nach an sich ziehen nnd mit der Heranziehung Böhmens das nati on a l- sl a v i sch e E le < ment daselbst crb arm nngsl oS verschlingen würde, odcr indem f ö dcrativ ora. nn is irten Dcutschland, daS dicAchtung aller berechtigten Individualitäten, die Gleichstellung aller konkreten Elemente voraussetzt? Die Antwort kann nicht schwer fallen. Dic „Reform" über dic neuc /manM'rlllwn. Die Ausgabe von Staatsnotcn, seit längerer Zeit als Schrcckbild dargestellt lind mit dcn schrecklichsten Bedenken bekämpft, ist nnn in einer Weise rcalisirt worden, daß die Opposition, wenn auch nicht verstummte, so doch sich auf dcn mildesten AnSdruck der allgemeinen nnd besondern Bcdcnllichlcitcn nnd Besorgnisse dc-schränkte, die sich bci cincr Vcrmchrnug dcr Staatsschuld überhaupt uud bei dcr Ausgabe von Papiergeld insbcsondcrö von selbst aufdrängen. Allerdings hat zn dieser milden Auffassung dic patriotische Erwägung der unabwcislichen Nothwendigkeit beigetragen, aber cs kann anch nicht in Abrede gestellt werden und wird selbst uon dcn Gegnern dcS Ministcrinmö nicht in Abrede gestellt, daß die ncncste Finanzoperation geschickt gemacht ist, um die unvermeidlichen Nachtheile möglichst zn uer-mindern und zugleich einen wirthschaftlichen Vortheil zn erreichen. Dcr Staat übernimmt die im Umlanf be« findlichen 112 Millionen Banknoten zu 1 st. und 5 fl. nnd behält sich vor, dicsc Summe bis auf 150 Mil-lioncn zn erhöhen. Diese Staatsnoten bleiben mit ZwangskurS in Umlauf, aber nunmehr auf Rechnung dcö Staates, dcr die Zeit und Art der Einlösnng durch ein besonderes Gesetz bestimmen wird. Die National-bank stellt dem Staate für die von ihm übernommenen Noten sofort dcn gleichen Bttrag in Banknoten höherer 744 NpointS zur Verfügung. Wenn man die Sache ohne Beschönigung beim rcchtcn Namen nennen will, so stellt sie sich eben als ein ZwaugSanlchcn von 112 eventuell 150 Millionen Gulden dar. Aber mau muß gestehen, daß der Zwang in dicscr Modalität am wenigsten schwer empfunden wird. Man darf sagen, daß die Bevölkerung entweder unmittelbar selber oder durch ihre Vertreter unter dcn obwaltenden Umständen dieses ZwangSaulcheu bewilligt hätte. DieS beweist auch die Aufnahme, welche die Maßregel im Publikum findet. Wenn auch im eisten Augenblicke das kleine Kapital aufgeschreckt in die Wechselstuben eilte und dort für Edelmetall sogar ilbcr 30 pCt. zahlte, so trat doch alsbald, und zwar an der Börse selber, eine erfreuliche Korrektur der ösfcnt-lichen Meinung ein. Der Streit, ob durch die Operation das Baulprivilegium verletzt sei oder nicht, ist unter den obwaltenden Umständen ein müssiger. Srcug ju< ristisch läßt sich über die Frage streiten, politisch aber ist cS über jede Streitfrage erhaben, daß kein Priui-legium im Staate gegen die Existenz des Staates ge» richtet sein darf. Ist der Staat in einem nothgedruu-gencn Existenzkämpfe unzweifelhaft berechtigt, Gut nnd Blut seiner Bürger zu verlangen, so hat er gewiß auch daS Recht, für den gleichen Zweck irgend ein Privilegium, also auch das Bantprivilcginm zeitweilig zu suSpcndiren oder zu modifizircn. DaS schwerste allge« meine Bedenken, welches der Emission von Papiergeld entgegensteht, entspringt daraus, daß die Leichtigkeit dieses GeldmachenS leicht zu einem Uebermaß in demselben verführen kann, wie dieS erfahrungsmäßig schon ge« schehen ist. Unsere Regierung beschränkt nnn durch das Gesetz vom 5. Mai die ganze SlaatSnoteuoperation auf höchstens !50 Millionen. Davon zirluliren aber bereit? 112 Millionen als bisherige Banknoten, so daß also eventuell nur noch 38 Millionen neue Staatsnolen fabrizirt werden sollten. Wenn freilich die auswärtigen Konflikte fo arg werden, wie es gerade zumeist von den Journalen proguoslizirl wird, die in finanziellen Dingen am ängstlichsten mißtranisch sind, dann dürfte die Staats« notcnprcsse wohl noch mehr zu thun bekommen. Jeden« falls wird aber dies nur offen und durch ein ncucS Gesetz geschehen. Die ganze Gcbahrung aber ist unter die Ucberwachung der Kommission für die Kontrole der Staatsschulden gestellt; die Männer dieser Kommission werden gewiß in Folge ihres doppelten Mandates dem Kaiser und dem Volle gegenüber die Pflicht strengster Wachsamkeit üben. Patriotische Kundgebungen. Das Wiener Freiwillige ukorpS soll bis auf 4800 Mann gebracht werden, fo zwar, daß sich 4 Bataillone zn 1200 Mann bilden, und deren Equi-pirnng soll dieselbe wie im Jahre 1659 sein. Bereits wurde in sämmtlichen Volksschulen WicnS angeordnet, Eharpic zu zupfen, welche jeden Samstag abgenommen wird. Ebenso werden bereits in dcn Klo» stern der Ursuline rinn cn Binden, Vcrbandslückc verfertigt und Eharpie hergerichtet. In Linz wird auf Kosten deS Landcsfondcö ein Frciwilligenbataillon von 1500 Mann errichtet und cqui-pirt werden. Eine besondere Regsamkeit zeigen die Prager. Mittwoch Nachmittags verfügten sich die Kommandanten der bewaffneten Bürgcrkorftö in Prag, Major Bcrnt, Major Klenka und Hauptmann Popclarz, zn dem am- ! tuenden Bürgermeislcrstelwcrtrctcr Dittrich, um zu erklären, daß die BürgcrlorpS zur Disposition stehen, sobald ihre Verwendung zu militärischen Diensten in Prag nothwendig sein sollte. Ebenso wie Königgrätz und Iosefthstadt wird auch an der Befestigung und Verprouianlirung Thercsicn-stadtS eifrigst gearbeitet. Vor Kurzem wurden dorthin allein 500 Stück Rindvieh eingeführt nnd wird noch mehr erwartet. Mehr als 500 Zimmerlenle arbeiten unaufhörlich in der Festung und viele hundert Arbeiter sind au den Wällen beschäftigt. , Wie dem „Wanderer" tclcgraphirt wird, ist in Lembcrg Donnerstag Abends Graf StarzynSli (früher k. l. Major) mit der kaiserlichen Ermächtigung einge» troffen, die Formation eines auS 1000 Mann bestehen» den Freiwilligen-Uhlanenregiments sogleich in Augriff zu nehmen. StarzynSli, der sein ganzes bedeutendes Vermögen zur Disposition stellt, tritt an die Spitze deS Regiments und ernennt die Chargen bis zum Obcrlien-tenant; die Rittmeister werden vom Kaiser cruaunt. AuS sslagenfnrt meldet man, daß man sich dort in aristokratischen Kreisen mit einer Geldsubslription zum Zwecke der Errichtung eines kärntnerischen Frciwil-ligcnlorps, wie ein solches auch im Jahre 1848 gegen Italien znr Vertheidigung der Landcsgrcnzc entsendet wurde, angelegentlichst beschäftige. (Vorstadl-Ztg) Oesterreich. Wien, 13. Mai. Ill Es ist bezeichnend für die momentane Situation, daß als heute morgens der patriotische Aufruf deS n. ö. Landesmarsch alls und deS Bürgermeisters von Wien an den Mauerccken angeschla-gen erschien, alle Welt in demselben bereits jene kaiserlichen Manifeste „an Meinc Völker" zu finden glaubte, von welchen man annimmt, daß sie den AuSbruch der Feindseligkeiten begleiten sollen. Mit dieser Stimmung ging die in dem hcutigcu Privatverlchrc der Effekten-Sozietät Hand in Hand. Dort wellte man wissen, daß der königlich preußische Gesandte Freiherr v. Werther eben diesen Anfruf zum Aulaß genommen habe, dem Grafen McnSdorff zu erklären, daß cr unter diesen Um> ständen nicht langer in Wien verweilen töune und die Residenz heute Abend noch verlassen werde. Zugleich wurde dem Einmärsche der Preußen in Sachsen für heute Nacht entgegengesehen, nud das schon heute morgens in der „Wiener Zciluug" für morgen früh angekündigte Extrablatt als in der Absicht für afsichirt angeschen, nm die allerhöchsten Manifeste zu bringen. Dieser Anschauung der Dinge gegenüber verhielt sich der Sonntagsuellchr natürlicher Weise fast gänzlich passiv. Es muß aber nichtsdestoweniger bemerkt werden, daß der wenige Verkehr, welcher überhaupt statt hatte, iu einer gewissen festen Haltung sich vollzog. Diese Erscheinung scheint zu beweisen, was in diesen Glät< tern bereits zu wiederholten Malen angcdentct wurde, daß die Börse dcn Kriegsfall bereit« so ziemlich cSlomp< tirt habe. Der Statutencntwurf dcS Wiener vollswirth-schaftlichcn Fraucnucrcin S soll von der Statt« halterci genehmigt sein. Der Zweck dieses Vereins, nämlich die Unterstützung der wirlhschafllichcn Thätigkeit sowohl der iu Familien lebenden als auch der allciu stehenden Frauen, soll im allgemeinen angestrebt werden: durch Vortrage und Schriften über Erwcrbsfähigkeit und Erwcrbögcbiele dcr Frauen, durch Bekämpfung und Ac« seiligung dcr Vornrthcilc und Hiudcruijsc, welche mancher Frauenarbeit im Wege stehen; durch Unterricht für Ac-rufs-, Gcwerbs« uuo Haudclsgcschäftc dcr Francu; durch Vermittlung entsprechender Arbeiten und Geschäfte; t>urch Errichtung vou AuSstcllungs- und Pcrkaufslokalen für weibliche Arbeiten; durch Zuweisung vou Freitischen, durch Gcldunterstützung, durch wohlfeile Logir - und Spcisehäuser für Frauen und cudlich durch Vcrsorguugs-, Pensions' nnd Kranlcniuslitutc für dieselben. Gewiß ein löblicher Zweck in so ernster, schwerer Zeit. Wien, 12. Mai. Ueber baS Verschwinden! der Silbcrsechser aus dein Verkehre bringt die hcntigc „WicnerZtg." einen längeren Artikel. Sie lonstatut zuuächst, daß in einiM Grcnzprouinzcn bereits Stok-luugcn im Klciuverlchlc ciugclreten sind; selbst in Wien habe es dcr Scheidemünze wegen schon Anstünde gegeben, uud eS heiße sogar, daß hie und da Noten zu Einem Gulden in vier Theile zerstückt werden, um in ihren Thcilbeträgeu als Surrogate dcr kleinen Münze zu dienen. Dennoch stellt es die „Wiener Ztg." entschieden iu Abrede, daß durch die Abnahme dcr Zir< lulalion dcr Silberscchser resp. Zehnkreuzcrstückc ein effektiver Mangel an Scheidemünze überhaupt eingetreten sei oder in der nächsten Zeit eintreten werde. Es isl fortwährend neue Kupfermünze ausgeprägt worden nud befinden fich von der Gcsammtfumme der vorhau« denen Kupfermünzen per 10 Millionen Gulden fast vier Zehntel, d. i. 3,800.000 Gulden, in dcn landcsfürst. lichen Haupttasfen, wo sie biö in die ncucstc Zeit todt liegen bleiben mnßtcn, weil dcr Umlanf mit Scheide-! müuzcu übersättiget war. DaS Nächstliegende ist nun, ^ daß diese 3,800.000 fl. in Kupfermünze auS den lan-^dcSfürstlichm Kassen dem Verkehre zugeführt werden, iund hat das Finanzministerium dicsfalls die erforderlichen Vorkehrungeu bereits getroffen. Nicht minder ist anch die Auswechslung dcr in den Kasscu noch erliegen-den Silbcrsechscr (Zchnkrcuzcrstückc) gegen Noten nach wie vor gestattet. Endlich haben die Staatskassen noch cincu Vorrath vou beiläufig 2 Millionen Gulden in Münzschciucn zu 10 kr. zur Verfügung, welche im Falle eines dringenden Bedarfes anstandslos herausgcgcbeu werden lönucu. Durch diese vc>schicdcncn Mittel wird dcr reelle Acdarf des Publikums an öcheidcmüuzc für längere Zeit gedeckt sein. Zn einer Aufregung wegeu mangelnder Scheidemünze liegt ein gegründeter Anlaß nicht vor und dem gefunden Sinne und Verständnisse der Bevölkerung kann sicherlich zugcmulhct werden, daß sie die ucrhältnißmaßig geringfügige Unbequemlichkeit dcr jetzt in dcn Vordergrund tretenden vorzugsweise»! Benützung dcr Kupfermünzen eben nur als eine UcbcqucM' lichlcit hinnimmt. — 13. Mai. (G..C.) Durch das ReichSgrsetzdlatt wird iu dcu nächsten Tagen eine kaiserliche V e r-ordnuug publizirt werden, welche mit Bezug auf die Pariser Dcllaraklioncn vom Jahre 185tt über die Ab-schaffung der Kaperei und über die Rechte der Neutralen bestimmt, daß Handelsschiffe und ihre Ladungen aus dcm Grnnde, daß dieselben einem Lande angehören, mit welchem Oesterreich im Kriege ist, von österreichischen Kricgsfahrzengen zur See nicht aufgebracht, noch von österreichischen Priscugcrichten als gute Prise crklärt werden können, wenn die feindliche Macht österreichischen Handelsschiffen gegenüber die Gegenseitigkeit beobachtet. Ans Handelsschiffe, welche Kricgst outre baud c führen oder rechtsverbindliche Blockaden brechen, findet diese Bcstimmnng keine Anwendung. Uusland. Verlin, 11. Mai, Nachts. (Pr.) BiSmarck beabsichtigt mit einem (liberal«kouservativen) Koa lit ionS-Kavinet vor dcn Landtag zu treten. Die preußische Regierung soll cine Summation an Hannover wegen der Rüstungen gerichtet und die militärische Besetzung der Elappenst raßen angekündigt haben. Eine preußische Antwort ans die die Herzogthümer-Frage betreffende Note Oesterreichs wird nicht erfolgen; weitere Verhandlungen sollen nur auf Basis der eventuelle» deutschen Parlamcnts-Beschlüsse gepflogen werden. Die zweite Landwehr-Altersklasse erwartet die Einberufung. — Von gut unterrichteter Seite vernimmt die „A. A. Z.," daß Baicrn, Württemberg und Baden nächstens iu eiucr außerordentlichen Guudes-tagssitznng den Antrag auf Mobilmachuug der Bundcsarmce stellen würden. Dieser Antrag hätte jedenfalls die wohlthätige Wirkung, die Entscheidung in dcr Kriegs- und FricdenSfrage zu beschleunigen. VreSlau, 10. Mai. Dcr „Oest. Ztg." wird von hier geschrieben: Die preußische Regierung hat eine entscheidende Maßregel getroffen: sie hat verfügt, daß alle Kasscngeldcr, die Waisen-, die Kirchen-, die Vereins- :c. Gelder, binnen 14 Tagen gegen AuSfolgung von vier-prozcutigcn Staatsobligationcn an die Kreiekasscn abzn-führen sind. Die Mittel für den Krieg sind somit zunächst auch ohne deu Landtag geschafft. — Die Vorbereitungen im Uebrigcn gehen ihren Gang. Hier in VreSlau ist das Gardc^Aitillcrieregimcnt eingetroffen, das schlesische Arlillcriercgimcltt ist bcrcitS an die Grenze marschirt. Die Festung Glatz ist vollständig armirt; jedes Thor wird von einer vierfachen Pallisadcurcihe nnd von 2 Ka< noncu vertheidigt; man arbeitet jrtzt an dcr Errichtung von Blockhäusern. Bei Ncissc, dessen Pallisaden meist fertig von österreichischen Holzhändlcrn geliefert worden, findet eine größere Kouzcntrirung statt. In Frankenstein sind uicht weniger als 300 gezogene Geschütze ausge-stellt und 4000 Maun Artillerie mit den entsprechende» Infanterie- nnd Iägermannschaftcn einquartiert. Von der italienischen Grenze, 9. Mai. (Alls-Ztg.) Dcr vorzüglichste Konzcutratiouöpunlt dcr italienischen Truppen wird Bologna und in zweiter Reihe Modcna sein, da mau den „Angriff" der Oesterreicher vorzüglich auf dcr Po ncr diesem Viereck allerdings ein Dreieck Ferrara<2) logna'Eremoua gegenüber, welches iu seiner Bedeut" ° nicht zu uutcrschätzen ist, aber jedenfalls dem osterl chischen Viereck bei weitem nachsteht. Auf beiden Se" bestrebt man sich, diese wichtigen Punkte anf das be! zu versorgen, um sie auch für eine lange Gelageru vorzubereiten; für Italien hat Herr Landau die 9 sammten Armeclicferungcn übernommen, wobei "^ ^ von ungefähr 200 Millionen iu Aussicht stehe"- ^. leichteren Hcrbeischaffung dcr Truppen sind von 's nischer Seite tägliche Subsidiarzüge von dcn wicht's .^ Plätzen der Halbinsel angeordnet. Der vielgenam^ General Govonc übernimmt daS Kommando einer vision in Piacenza. <-,^, Aus Florenz wird dem „Vtrld." über den 7^,, rationsplan der italienischen Flotte gemeldet: """^ß die Operation der Landarmee derart fixirt wnrdc, dieselbe einen gleichzeitigen Angriff auf die österreich' " Positionen am Po und Mincio zu unternehmen ') wurde nun auch dcr Flotte ihre Anfgave Mewm ., wonach dieselbe sich in zwei Geschwader i" .^l len haben wird, von denen das eine unter Vizcavn V, Vacca eine Expedition gegen die dalmatinli ^ Küste, die andere unter Vizeadmiral Mbinl gel, 745 Venedig ;u operlren hätte. Die grvßtc Verlegenheit für die Operationen dcr Flolle ist dcr Mangel an Trans« Portschiffen und Landungsbooten, nnd an3 dieser Beile-genhcit wild Italien dcr mächtige Protektor rcißcn, da derselbe der piemontcsischcn Äiarine cine glojzc Anzahl solchcr Fahrzeuge üderlassen wird. Dcr Beginn dcr strengsten ?tentralilät Frankreichs! Hagesueuigkeiten. — In den Listen der österreichischen Armee sinden wir folgende noch immer in altiver Dienst« leistn n g stehende Offiziere, welche die Freih cito« kriege mitgemacht haben: Die FeldmarsclMe Graf Wra» tislaw (zu jener Zeit Oberst) nnd Varon Heft (damals Major). Von den heutigen Felozeuglncistern und Generalen der Kavalerie waren Gras Coronini Oberlicutenant und Graf Degenfeld Lieutenant. Von den Feldmcnschall>Liente< uanten waren in jener Epoche: Varon Lcbzeltern Haupt« wann: Varon Ottinger, Varon ^arl Simbschcn und Varon Nagy lDberlientenantc i Varon Prolesch, Graf Nobili, Varon Anders, Varon Trcihann, Varon Zobel und Varon Deu« chert Lieutenanle: Varon Mamula und Aaron Urban badeten. Von den G«neral« Majoren waren Vubna und Knoll Lientenante i die Oberste Varon Mayer nnd Wanner Oberlieutcnantc: Weift Lieutenant: Obermilller, Muralt nnd Flcclhammcr waren badeten; endlich die jetzigen Nilt^ Meister in der Arcieren«Lcibgarde Glotz und Poöpischill da» wal>5 Licutenante. — Da2 Armet'Oberlommando hat sich an das Kultus« Ministerium mit dem Ersuchen gewendet, die Ordinariate einzuladen, baldigst dem apostolischen Fcld'Vilariatc eine entsprechende Anzahl von Negular« und Sälularn „Tel." dahin ergänzt, daft die Organisation eines solchen von dem Grafen Arthur Mcnnsdorff, Vrudcr unfcrcs Ministers des Auswärtigen, geleitet würde. Tas ilorftl würde unter dem Titel „Oestcrreichische Alpenjäger" ins Leben treten und in Steier« l»arl, Kärnten, Krain, Ober« nnd Niederi)stcrreich ge< wurden werden. Nach den bisher getroffenen Vcslimmungen würde es nur im Feldzuge gegen Italien seine Verwendung finden. Das Hauptdepot wilrdc in Graz seinen Sitz haben. Graf Mcnnsdorss hat sich nach Wien begeben, um an maß« gebender Stelle die nöthigen Voreinlcitungcn zu treffen. — In Zcngg bat dieser Tage dcr neu geweihte Priester Herr Mathias Grünbnt, der vor einiger Zeit vom Iudcnthum zum Christenthum übergetreten, die erste Messe gelesen. l»r ist mit seiner ganzen Familie vor mehreren Jahren zur wmisch5 Veispiel die „Schief. Ztg." die Thatsache, daft vom -"rcslcwcr Stadtgericht allein 00 Nichter und Veamte zur "andwchr eingezogen wurden und daß, wie die „VreSl. Ztg." "Mit, lin Geschäft daselbst geschlossen weiden muhte, weil "cide Chefs, dcr .slummis und der Hausknecht sich als Land« wchtmäimcr stellen muftt'.n. — Der Daily Telegraph glaubt versichern zu 'ünnen, daß die Nachricht, von der man vor einigen Tagen 'Vrach, wonack Herr Motley aus Washington Inslrultio-"en erhalten Hütte, im Falle einer Sendung von österreichi-'Heu Soldaten nach Mexiko von dcr österreichischen Negic» ^"3 seine Pässe zn verlangen, durchaus falfch fei. fokales. — Im Augenblicke der eben stattfindenden Äerathung "cgeu Errichtung eines Schntzenlorvö dürfte die Zurück« ! "lmig auf die „Geschichte der ehemaligen Stadtmiliz " Hauptstadt Laibach" vom Herrn Dr. Heinrich Costa, im '^-lyrischen Vlatlc" vom 28. März 1848, am Platze sein. ^ (Statur schau.) Laib ach, 15. Mai. An Acker« h "b^n u„d wüsten Plätzen treten bereits Repräsentanten l für Ende Mai und Anfang Juni charakteristischen Flora ^ "ls: Der Feld thy miau sl'l>)mu, 8(r^IIum), die <^ ^«Kamille (^nllxiui^ «rv« l,tii>), die gemeine ^ "serblnme (^lli)'>l>!,lll^ti!l,ln /.ciKumlln'mm»), die U»d^' ^ ^ " "' ^ (l'">!l,ui'^l ('yüüliu), das schwefelgelbe ^ hohe Habichts traut (lln'l-lxml», !'>!08cllll) ll. s»!u>nl!lim), der Wiesen salb ei (8l,lvin rirnlon,^^), der ostelr eichis che Ehrenpreis (Vci-omcn uu8lril>l:l>), der Ven usspiegcl (^lu»ls»lullilii >>s,cculu!l>), der Klatsch« mohn (!'l>iu>v<>l' lillm>:>5), das gemeine Sonnen« ! röschen (Ill'Iic>nl1>»'imun vulture), die kleine Wachs«! blumc (<^l'ii>lll<5 lüiüol-). ! Von dcr reichen Ausbeute der Wiesen mögen hier nur folgende stehen: DaS Knaulgras (Dnel^Ii« ^lomsii nt«), ^ der zweijährige Pippau (l>t>l>i>- l)il,'Nili'.'>), dcr grohc ^ Aocköbart sl'l-«^l)^(i^<»^ „il^oi)^ die ausgebreitete Glockenblume (^»mpiülulu l'"lulll), der Sauer» ampfer (liulncx «oc l(i8i>), die verschiedenen Wegetritc (I'iüiilüsso), die Zaun« und Futterwicke (ViVill «c^ium, V. Zl.liv.i), die Kulu lsli cht n ell e (l^^ clinic t!o.^ cuouü). Die Vergwiesen schmücket der gemeine Actelei. (^»lml<'2i<< vul^ilri«). ! Dcr Löwenzahn Cl'nl'uxnomll oslicinulü) setzet! sehr reichlich seine befiederten Samen in leicht verfliegenden Kugeln an. An feuchten schattigen Stellen blühet: die vierblHtt-rige Einbeere (l'ln i» ), die eiblättrige Listere (I.i^tcrl, uvnln), das blattlose Vogelnest (Xcollil! »»«w», l»vi>). Di» Hecken und Gebüsche zieret: d«r blaublühende Steinsame (l.illwspl^muill ^uiiiu^ococi-li-ll,u>l>), das melisfenblHttrige Immenblatt (^lc- Iill>8 ^(Ü^Nslll^lllllü). Iu Wäldern und an Waldrändern blühen: das aus« gebreitete Flattergras (^liliu», cllu^liill), der ge«, meine Sanilel (^lmilixlll linofiü^,), der Wald« Oedermennig (^l (»»«ilnu «gl liü<»ln), ! daS Voralpe n-Kreutzlraut (s<,'nocia l>lj,o«li i,>,), die j walderbsen artige Wicke (Viciu 0i-l)l)oi8). An Waldbächcn: der rauhhaarige Kälberkropf (('l»l»l'i'lipl>>l!u!!! llit-tjululil), der stinkende Bärenlauch (^ilium ur^iünin): auf Kallfclscn: die gemeine Möh« ringle (lVI'il'llt-mFi!, ilm^co«i>). Während die Flora dcs Sandstein» nnd Schiefergebirges nunmehr nur wenig Abwechslung bietet, pranget jene der Kal'bergc in der farbenreichsten Alütenpracht. Auf den nahen Villichgratzer Bergen blühen an,den turzgrasigen steilen Aerg° abhängen und auf nackten Felspqrthifin,: Das bunteKna» denkraut (Ol^'lii,«, vul/ü^^t.,), der graue Löwen» zahn (I^unlcllml inciluw^), daßlf^cts chroth blü h end e Habichtskraut (IIi0ru(.'!,Ull» mcül'liulm»), die Herz« blättrige Kugelblume (Klolmliil-m ool'(lito!ii»), der, stengellofe Enzian (KlmtilMll »<^null«), derStein-und dreischnittige Baldrian (Vglci-julm «nxnlili«, V. tripl<>i >8), das ölandische Sonnen röschen (lli txiliixli^uili), der goldlackblüthige Hederich (l^i^'!>linu!» ^Ilcü'slUllliu«), dcrw oh l ri ech« nd e Seidelbast (l)lii»lmo ^n^oi-ln»), das eiblättrige Vingellraut (^ll'lculjl>lii! ovulu), das llcinblü« thige Fünffingerlraut (l'olcnlilli, miolnl!ll»n), der dreikantige Ginster ((^nisll, tiOl»sio»n). Die in Vlülhenfülle stehende Hopfcnbuche und Felsenbirn bilden daselbst das Hauptgcbüsch. An sumpfigen' Stellen ist das Sump f - L üuselran t (l'rlliculnris lililu5ll-i8) nicht selten. Im Hochmoore hebet die Moosbeere (Vuccilmml (.>x)'cuc:^u^), die schönste unter den europäischen Vaccmien ihre zarten, wachsartigen, rosenrothen Corollen auf schlanken Schäften ans dem schwellenden TorsmooZpolsler in die Höhe. Ans der an Erscheinungen nicht minder reichen Insel« tenwelt heben wir nur das Auftreten des größten europäischen Nachtschwärmers, de« grohen N a chtp fa u en aug es (^iUuriiill p^ri) hervor. Zum Schlüsse machen wir unsere Leser ans die im ehemals Velasti'schcn nun Prückcr'schen Garten in der Gra« dischavorstadt zur Vlüthe gelangte l'c>ull>>vniil impci-mli« auf« mertsam, einen japanesischen Vaum, dessen Kultur in Europa > erst seit etwa 20 Jahren eingeführt wordcn ist. Seine in NiZpeu stehenden großglockigen, blauen Vlumen, aus den dichtsilzigcn, zimmelbranncn Kelchen entspringend, wetteisern in Form und angenehmem Duft mit den prächtigsten eroti» scheu Gewächsen. Die Vlülhenlnvspen frieren jedoch bei uns gewöhnlich im Freien ab, daher ein blühender Vaum cine Seltenheit. In Paris haben die alljährlich blühenden Paulownien des ^niin c!c« siinnl^ eine grohc Berühmtheit erlangt und werden von Tausenden dahin pilgernden Vlumensrcunden bewundert. Der „Deb." g,ht von ihrem Tricstcr Koriespon« denlcn unterm 11. d. folgende h ochwichti g e Mittheilung zu: „Ich vci'nchme socbcn aua guter Qucllc, daß daS italienische Geschwader dcS Kontre-Admiralö Vacca dic Vucht von Tarant verlassen und im adriatischcn Meere cinc Aufstellung zwischen An con a und dcr dalmatinischen Insel Grossa eingenommen hat, wodnrch sie den ganzen Golf von Trieft absperrt, Venedia, Trieft, Pola und Fiume bedroht. Die Isola Grossa liildct die äußerste Linie dcö oalmatiuifchen Archipels, gegen-udcr dcr Hauptstadt Zara, hat gute Häfen und diufte von dcn Italicncrn alles versucht werden, um iu ihren Besitz zu gelangen und sich dadurch iu unserer nächsten Nähe l'l <,!,ovlll'dc>j adriatischcn MccrcS zu setzen uud auch an der Osttnste desselben eiuen Waffenftlatz und Stützpunkt zu haben. Hinter dicscm ersten Treffen der italienischen Flotte kann daS Gros derselben nntcr dem Admiral Persano ganz Dalmaticn bedrohen." Prag, 12. Mai. Ihre Majestäten Kaiser F er. dinano uud Kaiserin Maria Anna werden ihren Sommeraufenthalt in InnSlirnck nehmen. Die Ab« reise dcr Majestäten soll um Pfingsten cisolaen. — Das heutige Abendblatt der „Präger Zcitnng" enthält die offizielle Bekanntmachung deS Silliersechserausfuhr. Verbotes. ' ^ Müllchen, 13. Mai. Eiuc zweite Konfe« renz dcr Minister aus den Mittel- und Kleinstaaten wird moracu iu Vamberg stattfinden; Minister v. d. Pfordtcu ist heute dahin abgereist, l Frankfurt, 13. Mai. Dcr Vorstand des im Jahre 1802 in Weimar gegründeten deutschen Abgeordneten! a g c S hat die Mitglieder zu einer Ver. Sammlung auf den 20. Mai in Frankfurt ein-geladen. Zur Theilnahme sind alle gegenwärtigen nnd > gewesenen Mitglieder dcr deutschen Vollöocrtretuugell sämmtlicher deutschen Bundesländer berechtigt, welche die Einigung und freiheitliche Entwicklung Deutschlands anstreben. Darmstadt, 12. Mai. Heute hat eine Konferenz der KliegSlllinistcr und GcneralstabSchcfs uerschic-denlr Mittelstaatcn in Bruch sal zur Besprechung wegen Aufstcllnng dcS achten Armeekorps stattgefunden. Berlin, 13. Mai. Auf Bericht dcs Staalömlni-steriums verfügt eine königliche Verordnung uom 12tcn d. M. auf Grund Art. 63 der Verfassung dic Auf. hevuug dcr Wuchcrgcsctze. Eiu Extrablatt dcS „Staals-Auzeigcra" publizlrt die betreffende Verordnung. Berlin, 13. Mai. (N. Fr. Pr.) Die ürörteruugen über die Hcrz o gthümc rfrag e sind sistirt. Mailand, 12. Mai. Nach der „Gazetta di Milano" wird daö Armeehauptquartier in Piacenza sein. Paris, 13. Mai. (N, Fr. Pr.) Die Donaufür st c n t h ii ui e r - K u n f e r e n z hat sich mit der eventuellen Acsctzuug der Fürsteuth üm er durch die Truppen des Sultans einverstanden erklärt. London, 12. Mai. Die Negierung suspcn-dirl die Ban kalte uud wird dic Zustimmung des Parlaments nachträglich einholen. Man hofft, die Panique dadurch aufzuhalten. Es haben mehrere große Fallissements stattgefunden. Telegraphische Wechselkurse vom 11. Mai. ! 5perz. MstalliqueS 52.U5. - 5perz. NationalTlnlrheil 57.75. -vaulaltisii '. — ssreditaltien 12.'l.10. — 18l;<)er Staatsanlehen 08.10. - Silber 1^1.50. - Voiidou 1^1. — K. l. Dulatcu 0.«^. Das Postdampsschiff „Ttutonia," Kapitän Haack, am 28. April von New.York abgegangen, lst nach einer Reise von nicht ganz 11 Tageu am 9. d. M. iu Cowes angclommcu und hat alsbald die Reife nach Hambnrg fortgesetzt. Dasselbe überbringt 230 Passagiere und 750 TonS Ladung. Meleorologische Reoöachluilgell in Laibach. ^ ! » .2 2 <2 " « S5"H 6 u. Mg7"ä25.iü -f- .^.1 ! windstill , Mbcl "I 14, ii „ N. 3^4.v3 -^12., NW. schw. grüfzlh. bew. ^''" 10 ., Ab. 32l;.o<, ! ^ 6., NW. schw. stcv»r»hcll ! ^M > Der schon nm A Uhr früh ciugttrelcne Nebel schlitzte die Laibacher Ebenc und dm Morast uor dem Neife. Untertags Ne-genwollsn. Wschselnder Wollei!',üss, Abends aus NHZ. Nach 7 Uhr Negen, ge^cii 10 Uhr ganz anegeheitert. Veraillwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleininayr. Fl!r die, allgemeine warme Theilnahme wahrend der >