Nr. 214. Mittwoch, 21. September 1««7. 10V. Jahrgang. AibacherOMum. ?/n^""?."°"^''^s: Ml Poftuersenbung: ganzjährig fi. ,5, halbjährig sl. ?.s.o. Im Homp« oil! ^ Vie „«aibacher izeitun," «scheint täglich mit «««nähme der Von», und »eiert«« ' "li"pl'» ll n, Halbjahr!« sl, s,,»o ftllr die Zustellung in« »au, «anzjähr.g fl i, - Iusertionsaednr: Fill V Die «l»»i«l»r»tl,» befindet fich «°hnhosa»ffe II^. die «evattl», Wienerftraße ili, - Nnftäntiert« »riefe "nne vluftlnl,! bi» ,u < .^ile» 2l; l',. größere ver .^cile »i fr,; d»'! öslcrrn Wiederholungen pr, »seile « ll. ^ werden «,chl lüigrnnuimen und Manuscript« nicht zurückgestellt. Umtlicher Theil, ^ Se. f. und k. Apostolische Majestät habe,l mit ^lrrhöchst unterzeichnetem Diplome dem Oberstlieutenant " Infanterieregiments Friedrich Wilhelm Oroßherzog "°" Mrcklenburg-Strelitz Nr. AI Abraham Kasjan "" Adelstand mit dem Ehrenworte «Edler» allergnä-"g!l zn verleihe» geruht. z,, Sr. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^uchster E„tMichma. vom !). September d. I. dem ^'Murrten k. k. Oberbereiter Mathias Niedermayer l.!s,"""kennung seiner uieljährigen vorzüglichen Dienst-"^?!Z das Ritterkreuz des Franz-Ioseph-Ordens aller, ^gst zu verleihen geruht Di 3'^ k- k. Finanzdirection für Krain hat ernannt: ^k Steueramtb-Cuntrolore Vincenz Waida. Richard ^"rgel. Anton Nucic. Franz Schinkouz und ^an^ ^lehek zu Steuereinnehmern in der neunten «Wclasse; die Steueramts-Adjuncteu Franz Skrem. ^'ednch Martin cic. Leopold Afte. Aarthelmä Fer?^' ^'"^ ^'"^ "°" An driu li und Joseph 3ia,i » ^ ^ Steueramts-Controloren in der zehnten ^"'Klasse; den Feuerwerker des k. k. Artillerie-Zeugs-E?.. '" Graz Raimund Kraschovitz und die L«"^tnts-Praktikanten Richard Mally, Theodor Adi^." lmd Ignaz Mahorcic zu Steueramts-^^ in der eilften Rangsclasse._______________ Uichtamtlicher Hheil. Czechen und Deutsche. b'lmlln^ ?^"^' ben Dr. Ricger anlässlich des Iu. Älatt l «Politik, au dieses ihm nahestehende sehen ^"chW. hat bei allen Parteien berechtigtes Auf-Gnck??"a.erufen. Schon der Umstand, dass an diesen unz^.ber Eindruck der Ueberraschuug knüpfte, führt ^erlM'? 'n das Eigenthümliche der obwaltenden Meren ^' ^ '^ '"^^ "oglich, diese Kllndgebung des l»„a z" äu beleuchten, ohne dass man neben der Stel» in f) s^ czechischell Führers auch gleichzeitig die Lage schässo - 'ch u"b namentlich die Laae in Böhmen ^.'"s A»ge fasst. ^c,llt^^ Politik, welche den inneren Frieden des Vsllnal i?" ^'"'" ^'^e macht, hat ihre Weihe em» tzl,H'! durch den Ausgleich in Ungaru. Auch jenem ^ck 5 -^ «'engen Friedensbotschaften voraus. Die ^^" »hrerseits nabmen mit dem Beginne der Aera Taaffe den bestehenden Rechtsboden zum Ausgangspunkt für ihre Bestrebungen nnd sehen in dem gemeinsamen Parlamente das entscheidende Forum fur die großen Staatsangelegenheiten. Den Frieden jedoch haben sie auf diesem Wege nicht erreicht. Einerseits greift der Umstand hemmend ein, dass sie selber auf gewisse Wünsche und unerfüllbare Hoffnungen nicht verzichteten, sondern dieselben auf eine günstige Ge-legenheit vertagten, so dass die Fukunft ihnen die Er-füllung bringen soll; anderseits hat die politisch? Macht, die ihnen zncheil geworden und von der sie leinen maßvollen Gebrauch zu machen wussten, den Nationalitätenkampf namentlich in Böhmen mir zu größerer Heftigkeit gesteigert. Die widerspruchsvolle Position, die sich für die czechische Partei und ihre Führer daraus ergibt, tritt in zahlreichen Erscheinun« gen fortwährend zutage. Dr. Rieger ist zu einer Mis» sion des Friedens berufen, und doch dient er dem Streit nnd muss er im Kampfe seinen Mann stellen. Wie Max Piccolomini in Schillers «Wallenstein» trägt er Rüstuug uud Waffen des Krieges, indem er das Lob des Friedens verkündigt. Die Friedensbotschaft ertönt; aber es ist keine Aussicht vorhanden, dass sie das Ende oder auch nur einen Stillstand des Kampfes herbeiführen wird. Allein ein Mann, der den Beruf in sich fühlt, activ in die Politik einzugreifen und seinem Volke eine Autorität ist, hat schon außerordentlich viel dadurch gewonnen, wenn er der Welt beweist, dass er im Bewusstsein seiner Verantwortlichkeit sich von der Bahn nicht ablenken lässt, die er sich selber vorgezeichnet hat, und dass er seine Ziele mit Klarheit festzuhalten ver» steht. Wie heftig auch der Kampf tobt, so weiß doch Dr. Rieger. dass er die Mission des Frieden« nicht verleugnen darf und das« es der größte Fehler wäre, wenn er, momentanen Flucluationen gehorchend, das preisgeben würde, was bisher für die Herstellung des inneren Friedens geleistet wurde. Tin Wort gewinnt an Gewicht durch die Umstände, unter denen es ge> sprochcn worden ist. Es ist leicht, mit dem Strome zu schwimmen, sich zum Echo der allgemeinen Leidenschaften zu machen und die Tagesparole zu wiederholen, von der eine große Menge sich beherrschen lässt. Schwer aber ist es für einen Parteiführer, gegen die Leidenschaften allzukämpfen und die Mehrheit da» durch zu enttäuschen, dass Vernunft wieder zu sprechen beginnt. In Oesterreich stellen sich die Dinge so dar, als ob verschiedene Parteien in dem ewigen inneren Kriege einen außerordentlichen Erfolg und ein ganz besondere» Glück sehen würden. Von czechischer Seite werden die Fragen des Unterrichlswesens in überaus leidenschaftlicher und ungerechter Weise behandelt, und die Iungczechen haben es deutlich genug ausgesprochen, dass es ihr heißester Wunsch wäre. ihre Nation zu einer Kriegserklärung wider den Staat zu drängen. Auf deutscher Seite glaubt man Großes geleistet zu haben, indem man die Politik des passiven Widerstandes gegenüber dem böhmischen Landtage proclamiert. Es ist alles danach beschaffen, um diejenigen zu be« günstigen, die auf deutscher oder czechischer Seite den Leidenschaften Rechnung tragen. Zu Uebertreibungen ist man im politischen Leben nur allzu leicht geneigt; die Wahl des Iungczechen Blazet in der Prager Altstadt konnte als warnendes Exempel für diejenigen hingestellt werden, welche den Worten der Mäßigung noch Gehör schenken wollen. Zieht man das alle« in Betracht, dann muss mau doch einige Wertschätzung dafür haben, dass Dr. Rieger den Muth der Mäßigung besitzt, dass er im Gefühle seiner Verantwortlichkeit und seiner Stellung seine Ueberzeugung nicht verleugnet, sondern dieselbe in klarer Weise zum Ausdrucke bringt. Er besitzt Selbstvertrauen genug, um fich nicht zum Sclaven der Popularität zu erniedrigen. Man glaubt auf gegnerischer Seite den Versöh« nungsgruß des Dr. Rieger in erschöpfender Weise damit beurtheilt und abgeurtheilt zu haben, dass man denselben auf die Aufrichtigkeit der Friedensliebe prüft, die dem anerkannten Führer des böhmischen Volkes innewohnt. Es muss jedoch vielleicht noch ein anderer Prüfstein angewendet werden, um der Kundgebung des Dr. Rieger auf den Wertgehalt zu kommen. Es ist vielleicht erlaubt, ein Zeichen patriotischer Gesinnung darin zu sehen, dass er mit der Kraft seiner Autorität der streitenden Partei sich in den Weg stellt, das« er ein anarchisches Treiben und chaotische Verwirrung abzuwehren und sein Volk vor verderblichen Strömungen zu schützen sucht Man legt, mit Recht oder Unrecht soll hier nicht entschieden werden, ungeheures Gewicht auf die kleinsten Thatsachen, welche für das Verhältnis der beiden Nationalitäten in Böhmen charakteristisch erscheinen. Jedes fanatische Wort eines Unberufenen wird als höchst bedeutungsvolle Kundgebung hingestellt. Jeder Excess, jeder Zwischenfall wird für großartige politische Folgerungen ausgebeutet. Ist man nur einigermaßen gerecht, nicht gänzlich von der Parteitendenz ober dem Parteivorurtheile beherrscht, so kann man doch auch die Thatsache nicht ignorieren, dass Dr. Nie- Jeuilleton. Turteltiiubchens Witweuschch. Vla^l'i Vlms entsinnt sich noch der Trauer der bl'rser c^ ^"" ^l"' Verluste ihres Gatten. Hinter sein '„'^"rz ausgeschlagcueu Thür. dieser nach Zif-s'ch A berechnenden, geheuchelten Pariser Tmuer barg all j,» / grässliche Verzweiflung der Spanierin mit ^»drr ^"""strativen Uebertreibungen dieser südlichen ^'slnli'a / heidnisch sind. obzniar sie auf den Katho-litit, l,?s> lchwören und blutüberströmte Christusbilder ""bete,, A Jungfrauen mit den Schwertern im Herzen sich r: ' ^ Prinzessin schnitt sich ihr Haar ab. schloss ^ und empfieng niemanden. ^, ins ^" schwarzen Trauerlleidern und dem jun-zliill m?" Gchchtcbl'N glich sie einer Novize in ihrem Tage b'. ""wandelten Palaste. Sie brachte ihre ^sc»m i.^ Bildnisse ihrrs Gatten zu und speiste zwei U^ " Elchen Speisesaal, in dem sie täglich Minzen s ""flea.rn ließ. Der Stock, der Hnt des ^s uh ^" un Vorzimmer an dem gewohnten Platz, «Me l,_; wr immer geschiedene Herr des Hauses ^"kerl 5, ?^" sei. Und diese eigensinnig an den ^fll'na k festhaltende Pietät belebte ' die Ver-'" die e»l M^n l, ?""""r> 'n dem sie sich kennen und ^ und - ^ '"'' ""b der ihr Glück mit einem welt-"eganten Rahmen umgab, hatte sie nur eine einzige Freundin zurückbehalten, die Gräfin Ancclin, eine Salonsängerin, die es ihrer schönen Stimme verdankte, dass sie die Vertraute der Prinzessin blieb. Dieser unendliche, untröstliche laute Schmerz, der jedes Geplauder von sich wies, empfand das Bedürfnis nach Gesang. Das erleichterte ihre Thränen. So verstrichen zwei Jahre, sie flössen ebenso schmerzlich dahin, als sie in strenger Trauer gehalten wurdeu. Nur die Haare wuchseu wieder dicht und seidenweich und kräuselten und wellten sich in quel. lender Lebenskraft. Es war, als ub sie die Traner er. hellten, erheiterten; die dunklen Kleider schienen nur mehr eine elegante Caprice zu sein. Zu der Zeit wars, dass der Neffe vou Madame Ancelin, welcher der Prinzessin immer wieder bei seiner Tante begegnete, sich wahnsinnig in sie verliebte und den Gedanken fasste, sie zn heiraten. Aber beim ersten derartigen Wort. das man der Witwe beizubringen versuchte, fuhr die Prinzessin empor. Für sie lebte der Prinz noch, und der Autrag erschien ihr wie eine Beleidigung, wie eine Verleitung zur Untreue. Sie sah ihre Freundin längere Zeit nicht mehr. Der junge Mann verreiste, suchte zu vergessen, lehrte zurück und zeigte so viel Liebe, so viel Verzweiflung, dass Madame Ancelin von Mitleid ergrissen ward und beschloss, die Gewisscns-zweiflel der Prinzessin zn besiegen. . - Wie aber diesen eigenthümlich«'!' Charakter gewinnen, der nie nach Gründen forschte, sondern nur von Impulsen und Ueberschwänglichkeiten beherrscht ward. Sie bedachte, dass eine so ausschließliche Leidenschaft naturgemäß auch eifersüchtig sein muss«', und ver« suchte, sich alte Briefe des Prinzen zu verschaffen. Das war nicht allzuschwer. Der Prinz hatte vor seiner Verheiratung sehr viel geschrieben, und sein Gekritzel lag in so vielen abgesperrten Kofferchen und Schubladen verborgen, dass jede einzelne Besitzerin sich rüh. men konnte, das parfümierte Wappen de« hohen Herrn ganz allein zu haben. Madame Nncelin fand den Muth, sich den Wiedereintritt in den Palast zu bahnen, der wie das Grab des Verstorbenen war, ein stumme«, aber blütenbedecktes Grab, an welchem den ganzen Tag eine lebende Statue weinte; sie fand den Muth, der Witwe einige lofe Blätter eines banalen Romanes in undatierten Briefen zu überbringen. Das war lein bloßer Schmerz, das war ein Zusammenbruch! Arme kleine Prinzessin! Die Jahre des (Micks, die Witwenzeit. alles stürzte, alles verschwand in demselben Abgrund von Zorn und Verachtung. Nichts blieb übrig in ihr als der heiße Wunsch nach Rache. Das Porträt wurde aul dem Z,m-mer entfernt. Sie lieh das zweite Eouvert fortnehmen, diesen wohlbrhüteten Sitzplatz, der sie am Allelnjem verhinderte; und in dem bisher versperrten Vorzimmer, das von jetzt ab den Besuchen eröffnet war, verschwan- den Stock und Hut. ^ < > ^ Nun gabs Feste, Bälle. Soupers ,m Palm« Sora. So wie der Himmel nach langer Nacht allmählich m immer helleren Farben erglüht, so erstrahlte die Pnn« zessin in Grau und Lila. nnd Rosa und Blau, in all ihrer früheren Pracht. Dann eines Abend«, als sic in ihrem kleinen Warnchause anf und ab gieng, wandte sie sich an den Mbacher Zeitung Nr. 214. 1762 21. September 1887. ger in einem stürmischen nnd aufgeregten Momente den Muth fand, eine Botschaft des Friedens der Oeffent-lichkeit zu übergeben. Dass diese Worte des Friedens bei den Deutschen nicht sofort einen begeisterten Widerhall wachrufen werden. darüber hat sich Dr. Riea/r selber schwerlich einer Täuschung hingegeben. Aber die Thatsache selbst muss man gelten lassen, Dr. Rieger hat es gewagt, trotz des Äufflammens der Leidenschaften, an die versöhnliche Gesinnung zu appellieren, welche dem gemeinschaftlichen Interesse der beiden Nationalitäten in Böhmen entsprechen würde. Diese Thatsache ist doch wenigstens ebenso wichtig, verdient wenigstens eben solche Beachtung, als irgend eine Ungesetzlichkeit, die auf der Straße oder in einem Wahllocale begangen wird. Warum will man immer nur das sehen, was verdüstert, warum nicht auch für das ein Auge haben, was als freundlicheres Bild sich darstellt? Es ist viel leichter, den Dr. Rieger zu bekämpfen, die Aufrichtigkeit feiner Friedensliebe zu bestreiten, als sein Beispiel nachzuahmen. Das ist doch gewiss, dass Dr. Rieger, und sei es auch nur im Interesse seiner Autorität, die Herrschaft extremer Elemente abzuwehren versteht. Wir würden uns glücklich fühlen, wenn wir hinsichtlich der deutschen Führer in Böhmen, welche eine lange politische Vergangenheit für sich haben, das Gleiche zu behaupten vermöchten. Allein auf deutschev Seite hat man nicht den Muth. die Worte der Mäßigung zu sprechen. Auf deutscher Seite hat man die Thore weit aufgemacht, um den Leidenschaften Eingang zu gestatten; auf deutfcher Seite hat die extreme Partei eine große Macht erlangt und ist nahe daran, die Zü' gel ganz an sich zu reißen. Es ist im Grunde genommen im deutschen Interesse nicht viel damit gesagt und gethan, wenn man behauptet, dass die Friedensbotschaft des Dr. Rieger nicht aufrichtig gemeint sei. Man muss vielmehr in Erwägung ziehen, wie das Urtheil ausfallen muss. wenn man auf Grund des Rie-ger'schen Versöhnungsgruhes die deutschen Führer mit dem czechischen Führer in Parallele bringt. Das Geringste, was man zu erwarten vermöchte, wäre, dass auch auf deutscher Seite eine kräftige Ermahnung zur Mäßigung erfolge, dafs auch auf deutscher Seite einige Widerstandskraft gegen eine leidenschaftlich wilde Strömung sich kundgebe. Im Interesse der deutschen Partei in Böhmen wäre es gelegen, dass die Kundgebung des Dr. Rieger nicht unbeachtet und nicht ohne Antwort von Seite der Partei bleibe. Wenn man sich gegen den Versöhnung«« grutz des Dr, Rieger aufstellt und denselben unerwidert lässt, jo steht diese Kundgebung noch immer als That« sache aufrecht und ist keineswegs aus der Welt geschafft. Wenn ein Blatt, das die gemäßigteren Elemente der deutfchen Partei vertritt, sich mit der Be« hanptuug hilft, dass die Czechen schon längst den Weg der Versöhnung hätten betreten müssen, und wieder ein anderes Wiener Blatt, das in maßloser Steigerung des nationalen Princips das Heil sucht, ganz gelassen es ausspricht, das« solche Versöhnungsbotschaften des Dr. Rieger von Jahr zu Jahr erscheinen, so zeigt das, dass man jeder ernsthaften Erörterung absichtlich aus dem Wege geht und dass man selber die Ergebnisse fürchtet, zu denen man auf dem Wege einer einsthaften Erörterung gelangen müsste. Die Führer der deutschen Partei in Böhmen müssen im persönlichen und sachlichen Interesse sich von dem Vorwurfe zu entlasten suchen, dass sie den ewigen Krieg wollen und dass sie den Frieden um jeden Preis verhindern wollten. Das Schauspiel «Krieg im Frieden» ist in Oesterreich ein permanentes geworden; wie Dr. Rieger durch die wachsende Erfahrung zur Mäßigung hingelenkt wurde, so soll die Erkenntnis der Interessen-Solidarität endlich den Geist der Zwietracht und des Streites in Böhmen bannen. Ist es den beiden großen Parteien Böhmens auch nicht möglich, die Waffen aus der Hand zu nehmen, so sollte doch wenigstens ein Versuch zur Anbahnung des Friedens gemacht werden. Die Episode «Frieden im Krieg n>ürde wenigstens eine erquickliche Abwechslung in unser öffentliches Leben bring.n, nnd es wäre diese Episode ein erfreulicher Gegensatz gegenüber den Maßlosigkeiten, zu denen die politischen Lei« denschasten fortreißen. Politische »lebrrücht. (Einberufung des Reichsrathes.) Wie bereits gemeldet, steht die Einnerufuug de? Reichs« rathes für deu Beginn der M'it.'i, Oktoberwoch^ bevor. Sonach würde der Neichsrath also am 10. u,n>r Nten Oktober zusammentreten. Eine officielle Mittheilung hierüber steht indes noch aus. Bleibt es aber bei diese» Angabe, so würde mau beiläufig sagen können: Oktober Reichsrath, November Delegationen, Dezember Landtage. Da jedoch die Delegationen heuer in Wien tagen, so wäre auch ein Zusammentagen von Reich 5rath und Delegationen, d. h. eine längere Herbstsession des Reichs« rathes, nicht ausgeschlossen. (Der galizische Handwerker- und Genier betag) beschloss, in einer Petition an den Polenclub um Abänderung des Gewerbegesetzes unter Ab« lehnung des Antrages der anwesenden Abgeordneten, bloß die Abänderung des H Att der Gewerbe»Ordnnng (Handelsgewerbe) zu erbitten. (Dalmatien.j Vorgestern versammelte sich der neue Gemeinderath uon Spalato, um den Gemeinde-Ausschuss zu wähleu. Unter oen B^ifallsbezeiquugen eines zahlreichen Publicums wurde der bisherige Bürgermeister Dr. Bulat abermals zum Bürgermeister gewählt. Der Gemeinderath begleitete den Bürgermeister in cm'poi'L bis zu seiner Wohnung. (Ungarn) steht noch im Laufe dieses Monates eine Reihe hochwichtiger Ereignisse bevor: die Empfangsfeierlichkeiten in Klausenburg, denen die speciell sieben-bürgischen Verhältnisse ihr eigenartiges Gcpräge aufzudrücken suchen w?rden, die Eröffnuug des ersten Reichstages mit fünfjähriger Mandatsdauer und die Enthüllung des Deak-Mouuments in Anwefenheit Sr. Majestät des Kaisers; auch wird Ministerpräsident Tisza heute vor seinen Großwardeiner Wählern erschei« nen. Nun erwartet mau zwar in Budapest uon dem Minister nicht eine Art Programm, welches der Thronrede vorgreifen könnte; man rechnet jedoch wenigsten« auf allgemeine Andeutungen, welche der Combination namentlich auf finanziellem und wirtfchaftlichem Gebiete zur Orientierung dienen können. (Handelsvertrag mit Italien.) Anlas«, lich der Anwesenheit der Vertrauensmänner der italienischen Regierung, der Herren ENena und Lu,z;atti in Wien, war die erste Oktuberwoche für den Beginn der Handelsvertrags-Verhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien in Aussicht genommen worden. Dieser Termin hat nuu eine kurze Verschiebung er> fahren, da im auswärtigen Amte in den letzten Tagen eine Note der italienischen Regierung einlangte, in welcher diefelbe eröffnet, dass sie erst ill der zweiten Oktoberwoche in der Lage sein werde, in die Verhand< lungen wegen Ern.uerunq des österreichisch'italienisäM Handelsvertrages mizutnk'n. (Deutschland und Russland.) Einem Artikel der «Kölnischen Zeii.mg», wacher "Ohne Freund' schuft und ohne Feindschaft, überschrieben ist und M mit den Verhältnissen Deutschlands zu Russland beschäftigt, entnehmen wir folgende Stelle: «Angesicht« dcr uuzweideutigen Stimmung der russischen Oeseu-schaft würde der Entschluss de« Zaren, unseren greisen Monarchen in der alten Hafenstadt an der Oder zu begrüßen, einen gewissen Muth erfordert haben, UN» schon mit Grund darauf würde die russische Diplomatie den Versuch nicht unterlassen haben, auf die deutsche Dankbarkeit Wechscl zu ziehen. Wenn wir die au^ wärtige Politik Rnsslands. die vom Zaren persönl,'nd, nm du> Pforte von d" Nothwendigkeit zn überzeug!,, was die Anwesenheit de Prinzen Ferdinand von Coburg in Bulgarien nnd d> thatsächliche Ausübung der Herrsch^rrechte durch 'Y' betrifft. Kundgebungen und Schritte zur Beheb«"« dieses dem Berliner Vertrage wide: sprechenden H^ standes in Aussicht zu nehmen. — Das Organ de Anhänger Karaoeloos uno Canloos, «Trnovsla Ko>' stitucija», hört auf zu erscheinen. . . (Frankreich.) Dn> französische Regierung y" Don Carlos die Erlaubnis ertheilt, trotz der vor v>e Jahren über ihn verhängten Ausweisung durch Fl"^ reich durchzureiseu. Der spanische Prätendent ist "' 16. aus Buenos-Ayres in Bordeaux eingetroffen "" soll auch nach Paris kommeu. Wie dem «Journal de Mbats» gemeldet wird, sind viele Carlisten ans de baskischen Provinzen nach Bordeaux gekommen, " mit Don Carlos zu confeneren. > (Die nordamerikanischen Anarchi"^ ^ halten vielfach geheime Versammlungen ab und M. öffentliche Meetings zu organisieren behilf« P/^":,, gegen die Hinrichtung der verurtheilten Anarchisten Chicago. Tagesneuigleiten. Se. Majestät derKaiser haben, wie die «Kla^ furler Zeitung» meldet, dem Ortsschulrathe Sl> ^ tolai ob P^rncgq znm Schulerweiterungsbaue 1<>" zu spenden geruht. — (Eröffnung des neuen Nurgth^ ters.) In den nächsten Tagen soll die Direction Burqtheaters in Wien bereits in das neue Haus iibersle, Neffen der Madame Ancelin, der ihr, seit sie wieder im Lichte erschien, wie ein trüber Schatten folgte: «Jetzt will ich Ihre Frau werden, wenn Sie wollen!» Es wäre ihr am liebsten gewesen, wenn es gleich hier im Gewächshaus hätte sein können. Sehr bald darauf waren sie verheiratet und glück« lich, sie mit einer Art von Raserei, er erstaunt und verwirrt durch diese plötzliche Leidenschaft, sein Glück genießend, ohne es lange zu analysieren. In der Gesellschaft wurde diefe Heirat viel besprochen. Die Gräsin Ancelin, an ihre Romanzen-Phrasen gewöhnt, kam sogar bei der Gelegenheit auf ein reizendes Mot: «Seht einmal diefe Prinzessin! Man dachte, dass sie weinte — sie girrte bloß. Eine Turteltauben-Witwe!» Sechs Monate waren vergangen. Die Neuver« mahlten wohnten auf dem Lande in einem Schloss in der Nähe von Paris. Da befuchte sie die Freundin. Als sie das Paar so erblickte, wie es sein Glück still zufrieden, inmitte grüner Wiesen, unter lauschigen Buchen genoss, da entfuhr der guten Gräfin, die nie in die Ferne blickte, sondern stets nur die Augen auf die Gegenwart gerichtet hatte, urplötzlich das Wort: «Und doch war nur ich es, die euch fo glücklich machte! Meiner Treu! Ich bereue meine Lüge nicht!» Die Prinzessin blickte rasch auf. «Was meinst du? Welche Lüge?» — ^e Aristokratie mit Vorliebe besuche; der Kon'U ^l daselbst ein prächtiges Schloss, und die "',"' ^»i»' reichen Leute der Residenz hätten in Cintra 'yr ^ el-tas. Lusthäuser, die inmitten duftiger Vlnmeng^ baut seien. ,.. ^ h'^ «Es wohnen gleichfalls mehrere ^"s""^,,,. < und auch ein Amerikaner.» berichtete der -^ ^nig^ sprächig weiter, «den ich die Ehre hatte. u^ ^M' Zeit nebst seiner schönen Gemahlin und 1""°^ l"" schönen Tochter von Lissabon hierherzufahren- ^.„tl<, wohnen eine Quinta von fürstlicher Pracht. ^ ' ist das wahre Paradies auf Erden!» d'^l Nur mit Ueverwindnna. vermochte Ha"" ^ l,e-regung. in welche ihn diefe Worte versey"., Üaibacher Zeltung Nr. 214. 1763 21. September 1887. Der Eröffnungstermin wurde für den 1. Februar 1866 festgesetzt. -^ (Schwester und Bruder als Ehegatten.) Ein feltener und eigenthümlicher Fall beschafft icht weltliche und geistliche Behörden. Bruder und Schwester, die jahrelang ein außereheliches Verhältnis unterhielten, dem eine Reihe von Kindern entsprang, wurden im vorigen Jahre zn Ottakring getraut und leb-«>' als Ehegatten. Der Kaplan in dem czechifchcn Orte ^olli.i hatte gelegentlich der Taufe eines den Eheleuten Wenzel und Katharina Popp geborenen Kindes aus dem Taufschein der Eltern ersehen, dass dieselben Vruder und Schwester seien, indem sie eine gemeinschaftliche Futter haben, Der Verbinduug waren bereits sechs Kinder entsprossen. Vom Bezirksgerichte in Wollin einvernommen, sagte die Mutter der beiden Geschwister, Marie Vending er, folgendermaßen aus: < Meine Tochter Katharina hat meinen Sohn Wenzel Popp zum Oattcn, der elien von meinem ersten Gatten Josef Popp stammt, "ls Wenzel etwa zwölf Jahre alt war, nahmeu ich und «"'" Gatte Johann Haidinger denselben auf Arbeit mit ^ die Welt hinaus, und zwar giengen wir damals nach Ara iu. Die Tochter Katharina blieb daheim bei ihren scheitern. In Kram ließen wir den Sohn bei einem ^nurr uud kehrten nach Böhmen zurück. Weuzel blieb Waüdig in der Fremde, und Katharina gieng, als fie Mehn Jahre alt geworden war, gleichfalls in die Welt. fahrend dieser Zeit von zwölf Jahren war Wenzel ein-^cn „ach Hause gekommen, um seiuen Hcimatsschein zu Men. Er hatte also seine Schwester niemals gesehen, "der in demselben Jahre, und zwar an, Schlüsse dessen, kam Katharina schon nach Hause, sie sah damals '«em Ereignisse entgegen." Eine wesentliche Ergänzung M dleser Aussage bilden die Deposilioneu der «schwestcr-M,l Gattin» Katharina Popp, welche gegenwärtig im Lebensjahre steht. Sie diente bei eiuem Bauer in ^lern, wo auch Weuzel Popp als Knecht Beschäftigung si w '^'" leruteu sie sich kennen, ohne zu wissen, dass ' e Geschwister seien. Ihr Geliebter habe ihr nie seinen "Wen gesagt. Nachdem sie schon zwei Kindern das >n?" gegeben hätte, sei Wenzel Popft nach Wien gereist, d?" s" sich auch begab. Erst bei der Geburt des ^ten Kindes sei es zutage gekommen, dass sie und s<5^ Bruder und Schwester seien. Wenzel war darüber 'yr betrübt. «Weil ich aber fürchtete — erklärte Ka-die V? '^°pp "^ bass Wenzel mich verlassen und mir Nlnder zurücklassen könnte und endlich, weil mir Mein^ ^"^ sagten, dass wir heiraten dürfe«, schrieb ich Im? ^"^ Johann Haidinger um die Taufscheiuc. Mra. ^^^ wurdeu wir in der Pfarre Ottalriug auch 1!' Derselbe Geistliche, der mich traute, folgte mir deutssk ^mnmgsschein aus und fragte mich etwas in und v^ Sprache, was ich jedoch uicht verstanden habe, schon "'""ere mich bloß, dass er sagte: «Jetzt ist es Affni ^chehen., Ne Untersuchung in dieser seltsamen selbe, ^ abgeschlossen, und gestern ist aus Anlass der-zis,/ Gerichtsverhandlung vor dem Ottakringer Be-Gerichte durchgeführt worden. ^ . (Die Affaire im Wiener Zollamte,) ^ l>t die Zollamtsaffaire verwickelten Kaufleute Hugo Ea,iti"^^ und Jakob Schöffer wurden gegen hohe erleal "^ der Haft entlassen. Die beiden FirmcnchesS z>vis<5 ^" ^"^" ^- Strafbetrag uud eiue Caution die .- " '"^l) bis 4U000 fl. Außerdem wurden auch ler .^ ^°ll"lutsaffaire verwickelte» Dienstmann B or- und Zollamtsarbeiter Lehn er enthaftet, ^ledf s (Fallobst.) Es scheint, dass nicht ganz reife ^el mehr Stoffe zur Gettebildung enthalten als voll- kommen reife Früchte. Aus diesem Grunde ist Fallobst gut zu gebrauchen und findet die nützlichste Verwendung, Da man auch ganz kleine Mengen von Gelee oder Saft bereiten kann, so ist ein geringes Quantum lei« Hindernis. Das Verfahren ist folgendes: Man kocht die vorher gewafchenen, ungeschälten Aepfel im Kessel mög-lichst weich, ohne dass sie zu Brei werden. Dann lässt man sie in einem angemessen groben Gefäße zwei bis drei Tage stehen, denn dies scheint zur Geleebildung unerlasslich. Hierauf werden die Aepsel in einen großen Sack gethan und über ein offenes Gesäß gehäugt, so dass der Saft abtropft. Läfst das Abtropfen nach, so wird es durch gelindes Drücken oder Pressen befördert. Man darf aber nicht so stark Pressen, dass der Saft trübe und breiartig abfließt. Hört das Abtropfen auf, fo wird die Flüssigkeit in einem Kessel oder auf dem Herde fyrupdick eingelocht. Zucker wird nach Geschmack hinzugethan, doch ist es rathsam, lieber mehr als wenig zu nehmen, Ehe die Masse dick wird, fetzt man beliebig Vanille oder Zimmt, Ingwer ic. zu. Der erkaltete Saft wird in Fla^ schen gefüllt uud gut verkorkt, Gelee in Einmachgläser oder Töpfe. Diese Fruchtsäfte fiud köstlich zu Brot und Puddingsaucen und fiir Kinder- ein Leckerbissen. Hat »nan Quitten, so werdeu die schlechteren Früchte zerschnitten uud mitgetocht, oder man uimmt bloß die Schalen von Einmachquittc». In diesem Falle lässt man andere Würzen weg. Man kann auch reiues Quittengelee kochen, indem man steinige Früchte, welche eingemacht hart und augenehm sind, wie die Acpfel behandelt. — (Die Geliebte erfch offen.) Der Bauernbursche Ivan Majdak aus Vrabce bei Ngram hat vorgestern die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, dass er ehcvorgestern nachmittags seine Geliebte Katharina Loniaric erschossen habe. Er kam, erzählt Majdak, in die Wohnstube seiner Geliebten zu Besuch. Im Laufe des Discurses bemerkte Majdak eine doppelläufige Pistole auf dem Kasten liegen, nahm fie zur Hand, fpielte mit derselben, spannte die Hähne und richtete den Lauf scherzend nach seiner Geliebten, Majoal drückte ab, der Hahn fiel knackend auf das Piston, ohne ein Unheil anzurichten, denn der Lauf der Pistole war nicht geladen. Majdat drückte lachend auf das couragiert ihm die Stirne bietende Mädchen auch den zweiten Hahn ab — ein Schuss krachte, und Katharina sank blutüberströmt mit durchschossener Stirne zu Boden und hauchte nach einigen Secunden ihren Geist aus. Der Bursche stand erschüttert da und kam, wie erwähnt, vorgestern zum Gerichte und zeigte sich an. Die Uuterfuchung wird zu erweisen haben, ob die Angaben Majdaks wahr sind und ob nicht etwa ein vorsätzliches Verbrechen vorliegt. - (Dic Cholera in Italien.) Aus Messina wird gemeldet: Die Cholera wüthet fort. Am 15. d. kamen 257 Fälle, darunter t)5 tödliche, am IN. d. M. 2!11 mit 141 Todesfällen am 17. d. M. 170 mit lii Todesfällen vor. Unter den Todten befinden sich der Quästor Galimberti von Messina, zahlreiche Beamte und Aerzte. Die angegebenen Ziffern gewinnen an Furchtbarkeit, wenn man bedenkt, dass die Stadt von der Mehrzahl der Bewohner verlassen ist. — (Selbstmord einer Greisin.) Die Hausbesitzerin Louise Vattezney, eine 74jährige Greisin, Majorswitwe, versuchte, wie aus Budapest gemeldet wird, sich mittels Glasscherbe» die Adern zu öffnen, und er-hcnkte sich an der Thürangel, als die Verblutung nicht eintreten wollte. Sie wurde todt aufgefunden. Die Ursache scheint ein hartnäckiges Magenleiden gewesen zu sein. — (Neue Art von Reclame.) In Verviers stieg diesertage ein Luftballon auf, welcher bis über Aachen flog. Aus dem Ballon wurden über allen Ortschaften Zettel ausglworfen, welche Reclame für ein Geschäftshaus in Verviers machen. — (Aus dem juristischen Examen.) Examinator: »Was wissen Sie von der Bürgschaft, Herr Candibat?» — Candidat: «Nur die ersten beiden Verse!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Laibacher Gemeinderath.) Zu Beginn der gestern abends stattgehabten öffentlichen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes theilte der Vorsitzende, Bürger» meister Graselli, mit, dass er anlässlich des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers (die Verfammlung erhebt sich) den Herrn Landespräsidenten Baron Winller ersucht habe, Sr. Majestät die allerunterthänigsten Glück« wünsche des Laibacher Gemeinderathes gütigst übermitteln zu wollen, worauf Seiue Majestät huldvollst zu danken geruhten. (Lebhafter Beifall.) In gleicher Weife hat der Herr Bürgernleister auch zu dem Geburtsfeste Sr, tais. Hoheit des Kronprinzen Rudolf, zum Namensfeste Ihrer kais. Hoheit der Krouftrinzessin Stefanie und zum siebzigsten Geburlsfeste Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Albrecht die allerunlerthänigsten Glückwünsche des Laibacher Gemeinderathes dargebracht, wofür von sämmtlichen hüch^ sten Herrschaften der Dank ausgesprochen wurde. (Leb« hafter Beifall.) Der Herr Bürgermeister theilte weiter« mit, es seien ihm zwei die Stadtgemeinde Laibach betreffenden wichtigen Mittheilungen zugekommen. Die este betreffe die Sanction des vom krainischen Landtage in der letzten Session beschlossenen neuen Gemeinbestatuts und der Gemeindewahlordnung für die Landeshauptstadt Laibach (Beifall), welcher Gesehentwurf am 15. September d. I. im Landesgefehblatte publiciert und nunmehr in Gesetzeskraft erwachsen ist. Die zweite Zuschrift in-betreff des Zinses für das Nürgerspital lautet: «Löblicher Stadtmagistrat! Se. Majestät haben mit Allerhöchster Entfchließung vom I I. August 1887 über das Gefuch des Stadtmagistrates um Nachsicht einer Steuerstrafe und eines Steuernachtrages die Ermächtigung ertheilt, von dem dem Magistrate für die Jahre 1859—1876 entfallenden Theilbetrage pr. 1758 fl. 32 kr. im Nachsichtswege in Abschreibung bringen zu lassen. Im übrigen haben Se. Majestät die Erledigung des Gesuches dem l. l. Finanzministerium zu überlassen geruht. Das hohe l. l. Finanzministerium hat laut Erlasses vom 17. August l.I., -Z, 19 2W, dem Gesuche des Stadtmayistrates, insoferne dieses auf die Zinsstrase gerichtet ist, nicht willfahrt. Hie« von wird der Stadtmagistrat in Erledigung des Ma-jestätsgesuchcs vom 29. Iäuner 1887. Z. 20 08t,, mit den, Beisatze verständigt, dass die Abfallbringung des nachgesehenen Nachtragssteuer-Theilbetrages pr. 1758 st. 32 kr. sammt der entfallenden Umlage pr. 575 fl. 71 kr., zufammen 2334 fl. 3 kr., unter einem im Wege der hiesigen t. l. Steuerlocalcommission veranlasst wirb. Hiernach wird der Stadtmagistrat eingeladen, den hiernach noch aufrecht bleibenden Hauszinssteuer - Theilbetrag per 464 fl. 66 kr. sammt der entfallenden Umlage pr. 148 fl. 69 kr. daher zufammen 613 fl. 35 kr., sowie die ZinSstrafe per 2841 fl. 84 kr. nunmehr unverzüglich einzuzahlen. Für die t. t. Finanz-Lanbesdirection: Lufchan m. p.» Bürgermeister Orasselli beantragte, es möge Sr. Majestät für diesen Act hochherzigen Wohlwollens gegenüber der Landeshauptstadt Laibach im Wege des LandeSpräsidiums der allerunterthänigste Dank des Gemeinderathes durch eine besondere Deputation ausgesprochen werden. (Lebhafter Beifall.) In formeller Beziehung erwarte der richt» ' '^"" 6""^ bestand, er befand sich auf Nenk ^i^l gieug die Verfolgung, dem ruhig feines °uz Abenden Maulthier nach. Plötzlich ~ eine Glocke Am,"'? allzuweiter Ferne schlug eb?n mit hellem ^ M 10 Uhr, als das Thicr summt seinem Reiter dfil «^'"unale in den Schatte» auf der einen Scite Weges verschwand. Wilck ^ wandte der Kutscher sich zu Harry Stantou geritl^ ^ '" ^ Quinta des Amerikaners hineinritt "'' D. wo hatte ich denn nur meine Augen,» sw..,^' '^ ich nicht gleich den Mayordomo der ^"den m jhm erkannte!. Nlif c?^"lf! gebot Harry dem Sprecher, zu halten und P^,,, . "'ckkehr ^ warten, wobei er dem erstaunten lllls l/ ^" Goldstück in die Hand drückte und hierauf ^ärt/'"l 9"' ^""9 ""^ nach der Richtung vor« ^kutr, wu der Maulesel verschwunden war. ^rsen - ' . ^^ Moudlicht war ihm bisher günstig ge->r sch,' 'V ^^ dasselbe die grüßte Vorsicht, wollte fallrz, . "^feinden nicht zum zweiteumale in die Hände ^eife'ltc '"> ^"" Nacht in Newport, um - daran zli flltael^ "^ ^ ^""' diesmal mit Sicherheit nicht Urfsl^'A^?^'"a'b mit der größten Vorsicht in dem ^a»cr Äl"w' haltend, schlich er an der niedrigen ^tr d,^ "Uws „ach der wemilberlmlbten Thor-P.-' Awelche Kappet verschwunden war. ^Mle des Grabes herrschte um die Quinta Ein großer Garten umgab das Gebäude, und die Luft erfüllte ein beraufchender Duft. Blühende Väume und mächtige Oleander warfen gigantische Schatten über den Rafen; das Plätfcheru eine's Springbrunnens unterbrach einzig das Schweigen. Dcu Athen, anhaltend, laufchte Harry, ehe er aus dem fchützenden Dunkel hervortrat. Im nächsten Mo. ment fuhr er erschreckt zurück, als seine Blicke auf eine Gruppe blühender Yuccas fiel, die ihm im ersten Mo> ment wie eine Anzahl weißgekleideter Gestalten er. fchieuen. In der «ächsten Secunde musste er feinen Irrthum belächeln. War er denn zu einem nervösen Mädchen geworden? Behutsam weiter schleichend, näherte er sich dem hause, daü hier durch die Lü'cktl, der Väume schim. merte, einem zweistöckigen Gebäude mit stattlicher Front und einem rothen Ziegeldach, bis zu dessen Höhe sich üppiges Wcinlaub emporrankte. Die Verandas und Ballons schienen zu einem Treibhaus umgewandelt zu sei»,, «nd durch den Blüwnuald auf der unteren Ter-raffe fchimmerten Statuen und weiße Marmorvasen. Die Fenster des ebenerdigen Stockwerks standen ofstn und strahlten eine Flut von Lichtfülle in die Dunkel« hcit hinaus. Kein Laut unterbrach auch hier die Stille. Doch jetzt — Harry fuhr wie vom Blitz getroffen zu-sammcn - Schritte tönten vom Haufe herüber, und eine deutlich vernehmbare Stimme schlug au fmi Ohr, eine Stimme, deren Klang den Schlag feines Herzens lahmte und das Blut in seinen Adern stocken zu lassen drohte. Was Harry vernahm und ihn den Schritt hem> men ließ. war eine tiefe Stimme, welche mit einer zweiten Person sprach, die er ihres näselnden Tones halber sofort erkannte. Dieselbe qehörte niemandem anders als dem listigen Abraham Kappet an. Aber fo eifrig er auch laufchte. er vermochte wohl den Stimmenschall, jedoch lein Wort zu vernehmen, außer der Versicherung Kappels: «Es ist heute abends alles ruhig und wie aus-gestorben den Potomac entlang.» Einzelne Laute, welche darauf hindeuteten, dass beide von Fausta und der Schule sprachen, tönten noch ab und zu herüber. Doch jcht wieder, jedes Wort fieng Harry auf. Der Mayordomo war der Sprechende: .Miss Fausta hegt nicht die mindeste Absicht, uns zu verrathen. Sie hat leine falsche Ader in sich, aber sie wird des Schulmeisters schon bald müde werden und zu uns zurückkehren, ehe wir es denken.» D.e tiefe Stimme antwortete grollend und w.e es schien, drohend, und ein Gedanke, be. welchem e« chn eisig durchrieselte, überwältigte Harry ""' . ^ Konnten diese Menschen daran denken Fausta aus« ich in Sicherheit, und schon hatte dieser Kappe! chrr Fährte ausgespürt. Zweifellos war das an dl^em Nachmittag geschehen. (Fortsetzung ^oiqt.) Laibacher Zeitung Nr. 214. 1764 81. Sevtember 1887. Herr Bürgermeister einen Antrag alls dem Plenum des Gemeinderathes. Vicebiirgermeister Vaso Petricic beantragte eine dreigliedrige Deputation, und wurden in die Deputation gewählt: Bürgermeister Grasselli, Vice-bürgermeister Petricic und Gemeinderath Dr. Ritter von Bleiweis-Trstenisti. Die Stadtgemeinden Prag, Steier, Graz und Kralau haben ihre Berichte über die Thätigkeit der Gemeindeverwaltung pro 188ft eingesendet, desgleichen der Ingenieur Cesare Combi aus Trieft die Broschüre über die Frage der Tauern- und der Lacker Bahn mit besonderer Berücksichtigung der Strecke Trieft Herpelje. Der Herr Bürgermeister theilte schließlich mit, es habe in der letzten Gemeinderathssitzung der Gemeinderath Dr. Vosnjak, als es sich um die Honorierung des Wasenmeisters I or as handelte, seiner Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, dass nunmehr durch die Thierärzte in der städtischen Schlachthalle keine sinnigen Schweine mehr constatiert werden und Zweifel ausgedrückt, ob denn diese Krankheit ganz verschwunden sei, daher es wohl zweckmäßig wäre, dass die berufene» Organe darüber dem Gemeinderathe Bericht erstatten. Der Bürgermeister habe in dieser Angelegenheit die Thierärzte des Schlachthauses aufgefordert, darüber Bericht zu erstatten. Dieser Bericht ist erstattet und in Demselben betont worden, dass die sinnigen Schweine zwar nicht verschwunden sind, dass aber, seit die Assecuranzcafse für finnige Schweine aufgelöst worden ist, die Fleischhauer sehr behutsam seien im Ankaufe von Schweinen, von welchen sie annehmen, dass sie sinnig wären. Die Thierärzte der städtischen Schlachthalle seien aber fortgesetzt sehr minutiös in ihren» Dienste, nur sei zu bemerken, dass die sinnigen Schweine nicht mehr dem Wasenmeister, sondern dem Seifensieder übermittelt werden, nachdem dieselben, um sie für den Verkauf überhaupt ungeeignet zu machen, mit Petroleum imprägniert worden find. Auch die hohe Landesregierung habe sich mit Berufung auf die Zeitungsberichte über die betreffende Gemeinderathssitzung an den Stadtmagistrat gewendet um Erstattung eines Berichtes. Der Bürgermeister habe seinen Bericht er« stattet durch die Vorlage des Berichtes der Schlachthaus-direction, und das Landespräsidium sei mit der Vorkehrung des Stadtmagistrates vollkommen einverstanden und habe den Wunsch ausgesprochen, es möge zur Beruhigung und Aufklärung des Publicums an gleicher Stelle die Angelegenheit klargelegt werden. Diese Mittheilung des Herrn Bürgermeisters wurde vom Gemeinderathe mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. (Schluss folgt.) — (Die englische Escadre in Pola.)Die aus 11 Schiffen bestehende englische Escadre unter dem Commando des Herzogs von Edinbourgh ist gestern früh in Pola angelangt. Auf der Jacht «Surprise» befindet sich die Herzogin von Edinbourgh, an Bord der «Dreadnought» sind der Prinz Geo rg von Wales und der Prinz von Battenberg. Um 6 Uhr wurde seitens des Admiralschiffes «Alexandra» die Flagge salutiert; das Hafencastell, von welchem die Standarte weht, erwiderte den Salut. Um halb 10 Uhr begab sich der Hafenadmiral an Nord des Admiralschiffes zum Herzog von Edinbourgh; auch der Leiter der Vezirkshauptmann-schaft und der Bürgermeister verfügten sich zur ehrerbietigsten Begrüßung der Fürstlichkeiten an Bord. Die Kriegsschiffe im Hafen trugen kleine Flaggengala mit der eng-lischen Flagge am Großtopp. Das Gemeindehaus ist de-coriert. Als der Herzog von Cdinbourgh zur Erwiderung der Besuche ans Land fuhr, hifsten die österreichischen Kriegsschiffe große Flaggengala, und Sr. Majestät Schiff «Habsburg» löste den Kanonensalut. Abends fand Gar» tenconcert im Casino statt. — (Neue Instruction für Scontrierun-gen.) Der Herr Finanzminister hat eine neue Instruction für die Scontrierungen der Landes'Haufttcassen, Fi» nanz^Landescassen und Landes-Zahlämter herausgegeben, wonach die genannten Cassen von nun an mindestens zweimal im Jahre einer unvermutheten Scontrierung zu unterziehen sind. — (Pferdeprämiierung in Radmannsdorf.) Am I.September fand in Radmannsdorf eine Pferdefchau statt. Vorgeführt wurden a) 14 Mutter« stuten mit Saugfohlen; für solche erhielten Preise: Anton Presern aus Breg für seine Rothschimmelstute mit Stern, 4 Jahre alt, 40 fl.; Johann Gogola auö Studencic für seine Graufchimmelstute, 6 Jahre alt, 25 fl.; Franz Stroj aus Hofdorf für seine Dunkelbraunstute mit Vlümel, 7 Jahre alt, 20 fl.; Josef Kollmann aus Zapuse für seine Rothschimmelstute, 6 Jahre alt, 20 fl.; Vincenz Jan aus Untergörjach für seine Schwarzschimmelstute, vier Füße weih, 8 Jahre alt, 15 st.; Michael Verautz aus Vreg für seine Dunlelfuchsstute mit Blässe, 7 Jahre alt, eine silberne Staatspreis.Medaille; Johann Walland aus Hlebitz für feine Rappstute mit Spihstern, 7 Jahre alt, eine silberne Staatspreis-Medaille; d) 14 vierjährige Stuten; für solche erhielten Preise: Johann Bret tu er aus Noze für seinesKastanienbraunstute mit Streifen 30 st.; Johann Legat aus Zabreznice für seine Rothbraunstute mit Stern 20 st.; Johann Mihelic aus Noze für seme Rothbraunstute mit Vlümel 15 fl.; Anton Iskra aus Politsch für seine Dunlclbraunstute mit Stern eine silberne Medaille; Franz Dezman aus Hrase für seine Rappstute mit Stern eine silberne Medaille; e) 7 ein- und zweijährige Stutfohleu; für solche erhielten Prämien: Thomas Presirn aus Lesce für sein Sommerrappfohlen 10 fl.; Franca Roßmann aus Otot für ihr Rothschimmelfohlen !0 fl.; Johann Babic aus Vrezje für ihr Rothfchimmelfohlen 10 fl.; Simon Mla-kar aus Peracic für sein Schwarzbraunfohlen eine silberne Staatspreis-Medaille; Johann Preis aus Novavas für fein Nothschimmelfohlen eine silberne Staatspreis-Medaille. — Die vorgeführten Zuchtpferde ließen gute Wartung und Pflege wahrnehmen, und war das Resultat ein zufriedenstellendes. Nur könnte in einem Bezirke mit so intensiver Pferdezucht die Concurrenz und Vorführung eine lebhaftere und zahlreichere sein. — (Advocatentag.) Am Advocatentage in Graz betheiligen sich ungefähr 120 Perfonen. Zum Präsidenten des Advocatentages wurde Herr Dr. Alois Schloff er gewählt. Vorgestern fand die erste Plenarsitzung statt. Bürgermeister Dr. Portugall begrüßte die Versammlung namens der Sladt Graz. In der Abtheilung für Rechtsfragen wurde die Regelung des Rechtsschutzes in Nachbarverhältnisseu erörtert, in der Abtheilung für Standesfragen die Frage des Schutzes des berufsmäßigen Vertretungsrechtes der Advocate». Dr. Haus-egger beantragte, es fei anzustreben, dafs nur in der westlichen Reichshälfte Heimatsberechtigte in die Liste der Advocaturs - Candidaten eingetragen werden, damit die Einwanderung ungarischer Juristen nach Oesterreich erschwert werde. Der Antrag wurde angenommen. — (Tombola.) Am 2. Oktober findet zugunsten des ersten allgemeinen Laibacher Kranken-Unterstützungsund Versorgungsvereines und des Elisabeth-Kinderspitals eine öffentliche Tombola statt. Zu diesem Zwecke werden, wie man uns mittheilt, die Karten in den Lotto-Collec-turen, einigen Tabaktrafiken, Cafes, Handlungen und am Tombola-Tage selbst auf der Tribüne das Stück zu 20 kr. verschleißt. Die Gewinste sind folgendel maßen festgesetzt: 5 Terni a 5 fl. Silber, zufammen 25 fl.; 4 Quaterni il 10 fl. Silber, zusammen 40 fl.; 2 Quinterni a 30 fl. Silber, zusammen 60 fl.; erste Tombola 100 fl.; zweite Tombola 50 ft. Die gezogene,: Nummern werden laut ausgerufen und durch Ausstecken von Tafeln auf einem eigens zu diesem Zwecke erbauten vierseitigen Thurme in der Sternallee ringsum ersichtlich gemacht, die zur Gewinstbehebung präsentierten Karten von der auf einer ebenfalls zu diesem Zwecke erbauten Tribüne versammelten Commission geprüft und die gezogenen Gewinste sofort ausgefolgt. Die Glückskarte wird nach behobenem Gewinn abgenommen. Werden für denselben Gewinst mehrere Karten präsentiert, so entscheidet durch Sonderziehung die höchste Nummer. Die Nummern werden von einem Waisenkinde ausgehoben. — (Ein AdVocat aus der Anklagebank.) In Cilli fand vorgestern die Verhaudlung gegen den Advocaten Dr. Franz Strafella aus Pettau statt, gegen den die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Verbrechens des Betruges nach ^ !97, 199 » nnd 200 St. G. erhob. Das Beweisverfahren ergab, dass der Kanzlist Dr. Strasella's die fraglichen Beträge verheimlicht hatte. Der Angeklagte wurde demnach freigesprochen. — (Lebensrettungstaglia) Die t. k. Landesregierung hat dem Anton Mi lavec aus Kaltenfeld für die am 26. August 1887 beim Brande in Velsko mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung des neun Monate alten Kindes Anna Gerzelj aus der Gefahr des Verbrennens die gesetzliche Lebensretlungstaglia im Betrage von 26 Gulden 25 Kreuzer zuerkannt. — (Aus Agram) wird berichtet: Die Leiche des Hauptmanns Schm idler, welcher wegen Veruntreuungen verhaftet worden war und im Arrest einen Selbstmord verübt hatte, wurde einer gerichtsärztlichen Obduc. tion unterzogen. Die Art des Selbstmordes weist auf einen hohen Grad von Verzweiflung hin. Schmidler hat sich nämlich nicht erhenkt, sondern förmlich erwürgt. Die Schlinge des Handtuches, mit welchem er die fchreckliche That vollbrachte, wurde von ihm an einem der Haken, welche sich an der Wand des Districtsgesängnisses befinden und die sonst zum Ausklopfen der Montur benützt werden, befestigt; da aber sein Körper trotzdem bis zum Fußboden reichte, hat er die Füße angezogen und knieend den Tod erwartet. Man befürchtet, dass eine Anzahl Offi-ciere, welche im dienstlichen Verhältnisse zu Schmidler gestanden, vermöge ihrer Controlspflicht zur Ersatzleistung an das Aerar herangezogen werden dürften.______ Neueste Post. Oriqinal-Telegramme der «Laibacher Ztq.» Wien, 20. September. Der Process ZalewSli hat heute begonnen; Zalewski bekennt sich schuldig. Vroos, 20. September. Am heutigen Malwvertage unternahm das siebente Corps eine concentrische Offen-sivvorrückunq. welche vom zwölften Corps mit einem offensiven Rückstoß beantwortet wurde, wodurch die Offensive des ersteren aufgehalten worden ist. Se. Majestät der Kaiser sprach über die Anlage und Durchführung der Manöver seine vollste Zufriedenheit aus und belobte sämmtliche Truppen. Berlin, 20. September. Der Kaiser hat wegen ungünstiger Witterung du> Fahrt nach Gransee zu den Manövern des Gardecmpö aufgegeben. Metz, 20. September. Der sechzehnjährige Sohn Schnaebel e's, welcher am 14. September an der Landstraße bei Cheminot an einem Baume ein aufrührerisches Placat mit französischen Nationalfarben anheftete, wurde gestern, als er die Grenze passierte, verhaftet und in das hiesige Gefängnis gebracht. Southampton, 20. September.' Bei' der gestrigen Probefahrt des Dampfers «Clde» der Royal-M'I' Company zur Prüfung des neuell Maschinenkessels explodierte der Kessel, wodurch 8 Personen getödtel wurden, unter welchen sich der Obermaschinist befinoel. Petersburg, 20. September. Der türkische Botschafter Schakir Pascha begab sich zu vierzehntägigem Aufenthalte in die Krim. Sofia, 20. September. Vorgestern haben anläss-lich des Jahrestages der bulgarischen Union pawo' tische Demonstrationen fast in allen Städten Vulgarieüs und Ostrnmeliens stattgefunden, namentlich in Philip' popel. wo die Kundgebungen einen enthusiastischen C>>" ratter ttngen. Zahlreiche Veglückwünschnncis-Telegrannm' wurden an Stambulou, Stransly und Stojaiwv ad' qesendet. Volkswirtschaftliches. Nudolfswert, w. September. Die Durchschnitl^Preije stellten sich auf dem heutigen Markte wie folgt: sl. lr, ^!^ Weizen per Hektoliter 6 34! Eier pr. Stück , . . — '^ Korn » 4 32 Milch pr. Liter . . . ^ ,. Gerste » 4 32 Rindfleisch pr. Kilo . ^ Haser » KW! Kalbfleisch ' "' 3 Halbfrucht » 4 55! Schweinefleisch » " Heiden » 4 39 Schöpsenfleisch » ^ ^ Hirse » — — Hähnbel pr. Stilcl . . ^ U Kukuruz . 4 8« Tauben » . . ^ ^" Erdäpfel pr. Meter-Ctr. 2 40 Heu pr. 100 Kilo . , ""l^ Linsen pr. Hektoliter . — — Stroh 100 , - -^ ^ Erbsen » — — Holz, hartes, pr.Eubil" ^ "" Fisolen » ---------Meter..... ^ " Rindsschmalz pr, Kilo — 80 Holz, weiches, pr.Cubit' ^ Schweineschmalz » — 80 Meter..... ^ ^ Speck, frisch, » — 561 Wein, roth., prHelloli». 1« ^ Speck, geräuchert, » — 80 Wein, weifzer, » ^^» Verstorbene. Den 19. S e P t e m b e r. Anna Mecl, Arbeiterin, 4b 3' l^icmoma vLnt,ril,»N, . Den 20. September. Margarets Podgornil, Al«'s' dieners-Gattin, 5li I., Varmherzigergasfe .'l, Peritonitis. Im Spitale: Den 1 7. Scptembcr. Franz Zajc, Väcler, ^ 3" Tuberculose. ,. Den 19. September. Arthur Schulz, Buchhalte" Sohn, 10 I., Polanastraße lll), Gcdärmlähmung. Meteorologische Beobachtungen in kaibach^ z ^ W ft ""> ><.V.<.. ft fL.Mg" ?33.li9 l5/> NO. schwach heiter «,00 20. 2 » N. 730.06 ! 23.2 SW. schwach halb heiter Mc" 9 . Ab. 728,W! 15,8 SW. schwach. Regen ^ch Vormittags heiter, nachmittags zunehmende Bewölkung» ^ 5 Uhr Gewittecwolten aus W., daun Regen und lebhaftes ^>l^ noch unl i) Uhr anhaltend. Das Tagesmittel der Wärme ' um 4,2° über dem Normale. ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Vom Äiirgcrmeistcr beglaubigt. ^ Taruopol (Galizien). Ihre mit Recht als "ortrei>^ bekannten Apotheker R. Brandts Schwcizerpillcn haben ""Ae»l einem Magenkatarrh vollständig befreit, nachdem ich ver>cy :^ andere Mittel vergeblich dagegen anwandte. Ich '^^co"' kostbaren Pillen niemals bei mir fehlen lasfen. ^onife lV« ^Z Beglaubigt: der Bürgermeister. (I.. 3.) Apotheker N. »' ^ Schwcizerpillen sind k Schachtel 70 lr. in den ^potye'' ^ hältlich- doch achte man auf das weiße Kreuz in "them ^ und den Namenszug R. Brandts. ,-ist'is^' Es wird besonders vor den in Oesterreich vielfach ^^l den faifchen Schweizcrpillen gewarnt, nnd haben s'^ ,!^,l, famen Käufer den entstehenden Schaden selbst znzllsch^^^«^ (5) 48-38 . .^,-1 !»e8w Ijuell- ».kslmelMMotlM MM Mm, lMzl »Kl ^^! tottafor Bettunrt 5Wr M 1765 ^l. September 1887. Course an der Wiener Korse vom 20. September 1887. ^ d«n M«^ C°ur«bl0 82 70 >»«s«! ^°" ^taatsloft »5o fi, ,Nl» ?.'> 181 5« >»8<,v ^,/" stanzc 500 „ 1lN'4<>>.,«»0 >»«4>r c-." Vilnfl«! lUl» „ 13« l,0 13!«'25 !«k"l-«olenrente, fieuersre« . 9N05 ««.to "U'Ublentez«/, .... »»^5lio-' ^p'"ren,e 5°/» , . . . 87 I» 87 «5 ' 7!o"b.'«nl.i«u,l. °,!U>.S. ll.l.— l«i^. " ^"<"^rbl.uii5.-- t^!^"'«n «nl. K I<»0«,tz. w. 122 4NI«2'?0 ' '«-«eg,,z5 >-__ l'/° ^,^N"l^H,s b!o. «nleihe 187», fteuelslc, . 108 — iol! bo Nnlrbe,! b, Stadtgcmeinde Wien 10»—I0l>!.o Nnleben d, Etabtgemeinbe Wien <^ilb« und Void) .... —'— —— Pl,imicn^N,l d, E t^btgem, «l'ien »2» 75 130- Pfandbriefe (slit 100 fl.) Bndvncv, allg, o'fierl. 4"/»Gold. «25. 7N II« 25 dto, in 5u „ , 4>/, °/<> >«l 40«i'8n dto. in l.<> „ ^ 4°/° - »7 z<^ »7 ?5 No. Pläunen'Echulbvelschr,»»/, 10,251,12 75, l,'. H!)prtl,^cnbanl IUj. «'/,»/<, !lUl — »02 — c)cf»,. « 4°/o . 3»«0>0i! — dlo. , 4"/„ . . 09'60I<)l'- Ulift, «III, ?od«liclcd!t'Nct!«nzls. >„ >»-c>! in I. ,^u ve,l, 5'',°/,, —'— —'— ^riollläto.Oliligationen ,si!i l«»u fi,) «tlüadclb wefibahn I. Vmisfioil — — — — heibinanbs'Nllrddn^n in wilder ioo»5!^ , ivahn ! /,°/^ , iiv0 70Ili,4'— unst'ssauz. »ahn.....994,) 998ft Diverse tlose (per Stull). Licdillose ,00 fi......l,«5o n»- Lll>iy>,Lose 40 fi......47._ 4?s,li 4°/« Dcmau.Dampssch. ,00 fl. l,«—H7 — Va!l>achel Priim »0 z« il> Ofenci ^°se 4« sl.....<° . ^q-^ «olhen »leu,, oft, «ts.v. ,<»«,. ,^ «o u, 3l> Mudols°^rsc I« fi, ... ,«50 zi z, SalM'^ose 40 « Stüll), «lnglo.Oestülr. Vanl »00 ft. , ,n — ,,l 50 Vaiilvercin, Wicn«i, i<»o si. , 9175 9« 25 Vd,,«,.«nft,,Oest,zl00fI.S..^,^ _ , ^«dilbHnl, «llg,lln», lloufl. . 2»«.-l»»«-s,o Deposilenbanl, «Ug. 200 fl . 17z -!i?8 50 ^>ubcll>., oft. ü00,l. G. 5«,"/« «. ,24 ?^»,?i -Oeflv,i..Ung. «anl , . , °«2 - 884 -Umonban? !ll)l. '!. , , , lzvv zz'iw« 75 !!»lrtct)redan!, ^Usi, >4>, fi, .^5(,-— 150 s>0 G«lb War» ?lct!^ y«.ti T,ansport. Nnt i-nehmnuae». (ver E>tll«), «lblecht'Bahu «00 fl. Sllb« — — —'— NU°lb-l>ium,'Nahn »00 fl. Silb. >»2 5U 1»3 — »ulfla.tlpl. »tsenb, «on.«»» —.—! — Vöhm, Nvrdbohn ^5o fl — —____ llveftbahn «00 fl, . . , —>— — — Vuschliehlaber Visb. 50a fi. LVt, 774 —^g ^ ,. (lll.N) ^00 si, 213.50 214 !;» Donau . 2)ampffch«ffahN« . Vts. Qcstcrr. 5,00 fl. «Vt. ...3»8—400- Dr,n,-i,>.»,«>ofl,ö,W, —,------------ ilahlellbttn.Eiftudllhn 100 sl. . —.--------— KaschaU'Ol'n-b.Lisünb. ^>« sl. V, —-— —- -»!eml»era»«»trnowiy>Iafsu «isen«! dahn'Oeselllchaft !loyd, öft,°ung., Tlieft5l>0sl,^_4u« ^ Oefteri. »ioibwlfto. «ou fl. Silb, ^«1 ,5 ^«1 7l» dlo. (>it,U) ^ou ,' Silbcr .17,»—17,40 Prag-Duf«! «tilcnb, I5d sl. Silb. «, 5^ 2l 5!» «udols«^l!l/n »«) sl. 2llb«l 1»? - l»? ou Eiebendilr^ci »lisenb. »00 fl. — — —- — »elb W«« Sildbahn »00 ss. Silber . , , »» —^ »3 l.0 Güb-Nordb,.Vnb..«.«!X>fl. Tramlvah'Ves, wi, I?0fl, i. W. »33 b0 234 — , Vr,, neu 10« sl 4t — 4» «1 Iranspoii-Vesclllchakt 100 fl. , — — — — Ung.»g»ll». «tiseilb, l»(X! fl, Silber I« — I«« 5« Ung, storboftbahn W0 fl. «!lbel!,«4»5»« 7b Un»,weNb,<«aab>»r«»)»0Us<.E, .«4 75 Kb -- IndnftrieNctitn > (pci Ktllcl) 2ayd< unb Kindber», Hisen» unb Vlahl'Inb, in lvilN 1W fl. . — — — ^ «istnbabnw »^tibg. 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