lnr Aunst, Wissenschaft und geselliges Leben. ?Gs Redigirt von Leopold Kordesch. ^ HO. Freitag am 2V. März 1844. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen, und allmonatlich ein in Wien von Meisterhand in Kupfer gestochenes kolorirtes Costumcbild, illyrische Volkstrachten in Doppelfigur enthaltend, in Großquart, Der Preis de« Blatte« ist in Laibach ganz« jährig «, halbjährig Z fi. Durch die k. k. Post unter Couuert mit portofreier Zusendung ganzjährig 8, halbjährig 4 fl. L. M,, und wird halbjährig vorausbezahlt. Alle k. k. Postamter nehmen Pränumeration an. I n Laibach pränumcrirt man beim Verleger am Raan, Nr. 190, im ersten Stocke. Die entflogenen Tauben. « Donizetti's : »Mai-i», äiKoNkil« »Iiincla si Ollll­ inounix,« »Do« ?3,8ii­ e»!« hat vielleicht dem Schncllschreiber Dumas viele Sünden zu vergeben, und doch wieder manchen Genuß zu danken, so auch die deutschen Theater­ freunde vom, Rhein bis zur Spree. — Flüchtige, leichte, frivole Ware mag oft scine Firm« bringen, dies Mal aber brachte sie ein Stück, dem man die Mache nicht vorwerfen kann, das prob« und stichhältig ist. — Der Vorwurf ist einfach, aber schön und dankbar; die Dictwn? nun, wer kennt die elegante, blühende, bilderreiche Sprache der französischen Dramatiker nicht? — die Handlung bleibt in ihrem Fortgange Nets interessant, (selbst wo einige Längen sich zeigen, weiß sie durch psychologische Gemälde zu fesseln) die Charakteristik ist außer der Hauptperson wohl etwas verzeichnet. — Baron Delaunay ver­ mählt sich in Neapel mit einer Italienerin, Ros» di Monte, führt sie nach Paris, seiner Tochter, bereits verlobt mit Arthur von Savigny, eine Mutter zu bringen. Ebcn diese Rosa war aber die erste Liebe Arthurs, der trotz sei­ ner neu. erwachenden Leidenschaft dennoch der Convenienz gehorchen, der nun nicht geliebten Amalie , dem einzigen Kinde des Barons aus früherer Ehe, die Hand zum ewigen Bunde reichen muß. — Herr Rosenschön war aus­ gezeichnet als Delaunay. Diese Liebe und Zärtlichkeit gegen scine Frau und Tochter, die Raserei und höchstgesteigertc Wuth, in welche ihn die entdeckte Untreue dieser angebeteten Frau versetzt, endlich die Uebcrwindung, die hervor­ brechende Kraft und Stärke, und das Hochgefühl des männlichen Gemüthe« waren mit den großen Mitteln, die Herr Rose «schön besitzt, wahr, natnr­ getreu, erschütternd dargestellt. Dlle. Niederleithne r sprach und nuancirte trefflich, war in allen Bewegungen und Pointen das unbefangene, kindliche, bezaubernde Wesen, eine reine, nie getrübte Seele. — Die bedeutende Krank­ heit der Dlle. Gebhard fängt nachgerade »», störend auf das Rcpcrtoir l>> wirken, welches nach dem Carneval sich sehr gebessert hat. Das allgemein! Bedauern mid Mitleid mag der auszeichneten Künstlerin den Beifall ersetzen, den das Talent und ihre seltene Darstellungsgabe ihr unfehlbar gesichert hätten, Sie hat einen Ruf nach Linz erhalte«, wird vielleicht aber diesem nicht Fo!«« leisten tonnen. — Herrn Schemenauer rufen wir mit Cäsar zu: Brutus, seit Kurzem geb' ich Acht auf euch; Ich find' in eurem Blick die Freundlichkeit, Die Liebe nicht, an die ihr mich gewöhnt! M-z, Auflösung des Näthsels in Nro. 23. Wergeben. Laibach. Druck und Verlag des Josef Blasnik.