64. Donnerstag den to. August 1837. Oesterreich. 28ien. Über das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserinn ist heute folgender ärztliche Bericht aus Zschl eingegangen: »Die Abnahme der Masernkralck-heit Ihrer Majestät der Kaiserinn schreitet sehr günstig fort; eben so ist auch das Befinden Ihrer Majestät b^riedigend. Ischl, den 1. August 1837. Raimann. Wien. Über das Befinden Ihrer Majestät der Ksiser inn lst heute folgender ärztliche Bericht aus Ischl eingcgauzen: „Der gestern angegebene Stand der Krankheit Ihrer Majestät der Kaiserinn dauert fort. Das Befinden Ihrer Majestät ist demnach gleichfalls befriedigend. Ilchl, den 2. August 1837. Naimann. ______ (Öst. B.) Wien. Se. k. k. Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 22. Juli d. I., in Berück-llchtlgung der vorzüglichen Verdienste, welche sich die beldcn Senioren.-Professoren des juridisch -politischen Studiums an den Universitäten zu Wien und Prag, Sebastian Ienull und Wenzel Gustav Ritter v.Kopetz, erworben haben, jenem den Titel und Nang eineS wirklichen Hofrathes, diesem den Titcl und Nang «ine« wirklichen GubernialratheS, beiden mit Nachsicht Ver Taxen, allergnädigst zu verleihen geruhet. (W.Z.) Unter den Festlichkeiten und Belustigungen, welche die schöne Natur und die Volksliebe mi Salzkammer-gute Ihren Majestäten bereitete, verdient unstreitig "vic Fahrt auf dem Hallstätter See, die am 28. Juli S^att fand, ihrer sinnigen Anordnung und ihres Hi^iNgencu Effectes wegen, eine ausgezeichnete Er- wähnung. Se. Majestät der Kaiser erschienen UM 1l Uhr Vormittags, in Begleitung Ihrer Ercellcnzen des Hrn. Staats - und Confcrenzminisiers Grase» von Kolowrat, und Allerhöchstihi es Obersthofmeisters, Hrn. Grafen von Segur, dann des k» k. Dienstkänt? mcrcrs Freihcrrn von Schweiger, und des k. k. Hrn. Flügcladjutanten Freiherrn von Moll, am sogenannte» Steg, und wurden von einer dort bereits versammelten ansehnlichen und zahlreichen Gesellschaft von Ischler Badegästen, dann von einer wogenden Volksmeng« mit lautem Freudenrufe begrüßt, welcher tausendstimmig in den nahen iBcrgen wicdcrhallte. — Hier am Ufer des Hallstätter See's ward Se. Majestät mit der allerhöchsten Umgebung von einem, nach Anordnung des k. k. Hrn. Hofraths Niner von Schiller, eben so zweckmäßig als bequem eingerichteten und geschmack-voll verzierten, von Waldgrün überschatteten Schiff« aufgenommen, dem sich, als es vom Ufer abstieß, cin Geschwader von 7t) bewimpelten Booten und Kähnen anschloß, welche in engeren und weiteren Kreisen, gleichsam in einem Wettkampfe als Schucllftglcr, das Kaiserschiff'umkrcuzten, und unter dem lauten Jubel des Frohsinns, wie cr sich in den bekanntcn Natur-tönen des Iodclns bei dem Alpenbewohner ausspricht, dasselbe auf der ganzen Fahrt begleiteten, während das Musikcorps des fünftenIägcrbataillons im gemessenen Nudertacte, in der unmittelbaren Umgebung des geliebten Monarchen, hinsegelte, und seine ernstere kunstreichere Harmonie anstimmte, zugleich ununterbrochene Frcudcnschüsse in den majestätischen UfcrbergtN gewittcrhaft nachdonnertcn. — Einen überraschend schönen, fast feenhaften Anblick gewährte ein durch architektonische Form und geschmackvolle Verzierung ausgezeichneter Triumphbogen, welcher in der Mitte dcs Sees, zwischen einer Doppelreihe vcrgrüntcr und ^ew,mpclter Fahrzeuge, wie cm schwimmendes Elland 254 über den Wasserspiegel sich erhob, auf dessen vordern Aeits der Segcnsspruch des österreichischen Volkes: »Heil dem geliebten Hcrrscherpaare!"— auf der hintern Seite der Wahlspruch unsers geliebten Landesvaters: »kecta tuei-i I« in kunstreicher Mosaik von Alpenmoos und Alpenblumen, nebst dem bekannten Bergmannsgruße: „Glückauf!« sich dem Beschauer darstellte. — Durch diesen Triumphbogen zog das Kalsevsch'ff, unter unaufhörlichem Freudcnruf und Geschützesdonner von den Uferbergen, nach Hallstatt, wo Sc. Majestät von dem dortigen Pfarrer im kirchlichen Ornate, von der festlich geschmückten Schuljugend und den Marktbe-wohnern ehrerbiethlgst empfangen, von einer Schülerinn Mit einigen passenden Worten ehrfurchtsvoller Huldigung angesprochen, und in die Kirche geleitet wurden. — Nach einem in tiefster erbaulicher Andacht verrichteten Gebete vor dem Allerhöchsten am Hochaltare kehrten Se. Majestät wieder zurück, ließen sich beim Austritte aus der Kirche von dem Hrn. Pfarrer Knie die Geschichte und Geschicke der uraltcrthümlichen, im Jahre 1285 nach dem Style des Augsburger Doms erbauten St. Michaelskirche, in kurzen Worten vortragen, und wurden sodann in das Hallstätter Amtshaus überschifft, wo cinc frugale Mahlzeit von Sr. Majestät und der allerhöchsten Umgebung eingenommen, und nach aufgehobener Tafel theils zu Fust?, theils in einem der, in hiesigen Alpengegendcn üblichen Tragsessel, die Wanderung nach dem wildromantischen Waldbache Strub angetreten wurde, eine erhabene Naturerscheinung, die bereits in so vielen gelungenen Productionen künstlerischer Begeisterung der Erinnerung der Ischler Badegäste als theures Andenken nahe gelegt wurde. — Se. Majestät fanden sich von den überraschenden pittoresken Naturbildern, von den bunten fröhlichen Scenen der Seefahrt, und von dem herzlichen Ausdrucke der ehrfurchtsvollsten Huldigung der treuen und biedern Bewohner des Salzkammergutes so befriedigend angesprochen, daß Allerhochst-dieselben die Rückfahrt über den ganzen See nach Höchsteigener Wahl anzuordnen geruhten, welche um 5 Uhr Abends erfolgte. (Ost. B.) Salzburg, den 26. Juli. Se. k. k. Majestät haben an den k. k. ob der ennsischcn Regierungspräsidenten folgendes Allerhöchstes Handschreiben zu erlassen geruht: „Lieber Freiherr von Strdensky! Ich habe auf meiner Reise durch die Ihrer Leitung anvertraute Provinz Österreich ob der Enns— dann m Linz, so wie im Kreise und der Stadt Salzburg die sprechendsten Beweise von echter Unterthanstreue — Liebe und Anhänglichkeit empfangen. Ich folge dem Dränge Meines HerzenS, indem Ich hierüber Mein besonderes Wohlgefallen zu erkennen gebe, und beauftrage Sie, dieß zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Da Ich übrigens in allen Zweigen der Verwaltung Mich von der guten Ordnung und dem regen Eifer für das Beste Meines Dienstes und das Wohl des Landes 'überzeugt habe, so finde Ich Mich zugleich bewogen, Ihnen persönlich und den Behörden Memc Zufriedenheit darüber auö-zudrücken. Salzburg, den 18. Juli 1837.« — Der Inhalt dieses eben so huldreichen als für die dankerfüllten Herzen der treuen Oberöstcrreicher und Salz-burger ewig unvergeßlichen Allerhöchsten Handschreibens wird nach dem ausdrücklichen Allerhöchsten Willen zur Kenntniß dcr berufenen Behörden und der ganzen Provinz gebracht. (W. Z.) 3 t a l i e n. Neapel, 22. Juli. Die neuesten Nachrichten aus Palermo lauten hinsichtlich der Cholera sehr beruhigend. Die Zahl dcr Todesfälle war am 20. schon unter 100 gefallen, auch genoß die Stadl vollkommene Ruhe, deren sie nach so großen Leiden hoch nöthig hatte. Dagegen spricht man hier um so mehr von dem östlichen Theile der Insel, »vw, wie es scheint, unter dem Volke, sowohl im Innern als in Messina, eine große Gährung herrscht. Außer den bereits nach Sicilien gesandten Truppen und dem bis jetzt noch nicht abgegangenen ersten Schweizer-Regiment haben auch noch ein Regiment dcr königlichen Garde, eine Schwadron dcr Eliten-Gendarmerie, zwei Compagnien Pioniers, so wie ein Regiment Lancicrs und zwei Geschütz-Batterien Befehl erhalten, sich zumEinschiffen bereit zu halten. Man kann nun die jenseits des Pharo sich vereinigenden Truppen auf 9 bis 10,000 Mann schätzen. Se. Majestät wird, wie man allgemein vermuthete, mit oben erwähnten Truppen, fürS erste aber bloß nach Reggio, abgehen, und von dort das Nöthige anordnen. — Nachschrift. Die Truppen haben diesen Abend Befehl eryalten, sich unverzüglich einzuschiffen; die Gendarmerie nebst Artillerie befindet sich bereits am Bord dcr Schiffe. (Allg. Z.) Frankreich. Nachrichten aus Oran vom 9. Juli zu Fo'.g5 war Alles ruhig. Es sind dort zwei Wochcnmärkw eingeführt worden, und Abd-el-Kader versprach, die Araber zu deren Besuch zu bewegen. Ein Gerücht sprach von Abd-el-Kaders Ermordung. (Grätz. Z.) Paris, 22. Juli. Die Minister beschäftigen sich seit einigen Tagen mit der Frage, wem da« Commando der Expedition nach Constantine anzu- 255 vertrauen sty. Man scheint zwischen dem General Bugeaud und dem General Damremont zu schwanken. Wenn Ersterer an die Spitze oer Expedition gestellt wird, so reicht der General Damremont ohne Zweifel sogleich seine Entlassung ein, denn seit er zum Generalgouvcrncur von Algier ernannt worden ist, scheint man ohnehin nichts unterlassen zu haben, um ihm in den Augen der öffentlichen Memung zu schaden. Vielleicht gibt man, um jeden Conflict zn vermeiden, dem Herzog von Orleans den Oberbefehl über die Expedition. (Prg. ^ Das Dampfschiff Chimere hat Nachrichten aus Algier bis zum 14. Juli übcrbracht. Trotz dem Frieden mit Abo-el-Kader hat sich der Grand der Dinge in der Provinz Algier nicht geändert. Die Hadschuten haben den Befehlen des Emirs nicht Folge geleistet, und weigern sich, die Waffen niederzulegen. Etwa 1900 Kabylen stehen noch vor Blidah und Koleah, um sich der Besitz-Ergreifung dieser den Franzosen durch den Vertrag von der Tafna abgetretenen Städte zu widersetzen. Eine von Bussarick gegen Vlida ausmarschirte kleine Co>-lonne wurde von ihnen angegriffen. Trotz dem Frieden wagt Niemand in der Ebene vorzudringen, und man hört von keiner neuen Ansiedelung. — Von dem Lager zuGuclma rückte der donige Commandant, Oberst Duvivier, ein eben so ausgezeichneter als ehrgeitziger Offizier, der di« Eingebornen auf das Tresslichste zu behandeln weift, ihr« verschiedenen Dialect« kennt, auch in seinem Äußern orientalische Züge hat, am 27. Juni mit 750 Mann gegen den Stamm der Achaich, welcher sich Achmed Bcys Truppen angeschlossen und sich geweigert hatte, den ihm von Frankreich vorgesetzten Kaid anzuerkennen. Der Überfall der feindlichen Douars gelang vollkommen. Die Fmcht eines 25stündigen Marsches und Kampfes waren 300 Ochsen, 2000 Hämmel und eine Zie-genheerde, welsche nach Guelma abgeführt wurden. Gleich am folgenden Tage erschienen die Stammhäup^linge der Achaich im französischen Lager, um ihre Unter« wcrfung anzubiethen, um Schutz zu flehen, und dem von den Franzosen gesetzten Kaid Gehorsam zu vcr-sprechen, worauf ihnen ihre Heerden, mit Ausschluß eines geringen Theils derselben, der für die Soldaten als Lohn ihrer Strapatzen zurückbehalten ward, zurückgegeben wurden. Dieser wichtige Stamm wird hinfort einer Seits durch die Furcht, anderer Scits durch den aus dem Handel mit Frankreich erwachsenen Gewinn im Zaume gehalten werden. — Treme-een, das anAbd-el-Kader fällt, ist geräumt. Die Chi-merc hat 100 Mann von der dortigen Besatzung, die aus lauter Freiwilligen bestand, alle von der Sonne gebräunt, nach Frankreich übersetzt. Auch der bisherige Commandant von Tremeccn, Cavaig-Nac, schickt sich zurAbrcise nach Frankreich an. (W. Z.) H p a n i e n. Ein Schreiben aus Bayonne vnn 23. Juli (im Messager) gibt San Vicente als den Punct an, an welchem die neue Carlistische Erpcditron, unter Zariateguy's Befehlen, am 20. über den Ebro gegangen ist; die Stärke der Expedition wird in diesem Schreiben auf 6000 Mann angegeben; sie soll die Richtung über VilloSlada nach Soria eingeschlagen haben. (Ost. B.) Der Moni teur vom 25. Juli enthält folgende vier telegraphische Depeschen: 1) »Mar seilte, 21. Juli. Der (französische) Consul zu Valencia schreibt vom 16. Morgens? »Das Gefecht (soll wohl heißen, der Sieg) wurde »lebhaft bestritten; die Details ha-»ben noch keinen officiellen Charakter, aber die Nachrichten sind günstig. — Die Handelsbriefe melden »einen Verlust von zwei oder dreitaufend Carlistcn. — »Eine Proclamation der Behörden von Valencia mel-»det, daß zwei alavcsische Compagnien zu den Con-»stitutionellen übergegangen sind." — 2) »Bayonne, 23. Juli. Nach einem ossiciellen Bericht, der am 20. in Saragossa bekannt gemacht wurde, hat Oraa am 17. die Carlistcn bei Ampias angegriffen, und ihnen Chiva weggenommen. Der Gouverneur von Tttuel meldet das Eintreffen von dreihundert Verwundeten und sagt, das Gefecht habe bis in die Nacht hinein gedauert, und sey am 18. fortgesetzt worden. — Am nämlichen Tage hat Iaurcguy ein carlistischeS Bataillon bei Humain angegriffen, und gegen hundert Mann davon getödtet. Die Cai listen von Navarra haben sich inS Mzamatba! zurückgezogen. — 3) »Bayonne, 24. Juli.HAm 20. sind neun carlistische Bataillons und fünf Escadrons, unter den Befehlen Zariateguy's und Elio's, zwischen Haro und Miranda über den Ebro gegangen. Eine am 19. bekannt gemachte Proclamation kündigt an, dasi diese Bewegung zum Zweck hat, den Marsch des Don Carlos auf Madrid zu unterstützen." — 4) »Bordeaux, 24. Juli, 5 Uhr Abends. Ein Bericht Oraa's vom 16. Morgens schätzt den Verlust des Feindes in der Affaire vom 15. auf mehr als 1500 Mann, worunter 400 Gefangene, eine große An-zahl Überläufer, 45 Fourgons, viele Waffen und Kricgseffecten. Man sagt nichts Bestimmtes übcr die Richtung des Prätendenten.« — Das Journal des Debats sagt über diese Depeschen-. »Das Gefecht, wovon diese Depeschen sprechen, ist das 2Z6 nämliche, welches die gestrigen Depeschen gemeldet hatten. Die Versionen sind, wie man sagt, sehr widersprechend, da die gestrigen zu verstehen gaben, daß der Vortheil nicht auf Seite der ConstitUtionellen gewesen scy. Man wird die Wahrheit erst später erfahren, wenn man die Correspondence« auf gewöhnlichem Wege und die Journale von der Gränze erhalten wird.« — Die Q u o tidienn e begleitet obi» ge Depesche und den Bericht des commandirenden Generals der eilften Militärdimsion über das Gefecht vom 15. mit folgenden Bemerkungen: »Der com-»nandirende General der eilften Division scheint eine Ehre darein zu setzen, den General Harispe (Commandanten der 20. Division) bei Fabricirung der telegraphischen Lügen zu übertreffen. Es ist ein Mann, der das Kriegshandwerk versteht, der uns sagt, das: der Prätendent geschlagen worden und Nichtsdestoweniger in der Richtung, die in seinem Plane lag, vorrückt, während sein Überwinder nach Valencia zurückgeht! Man muß sich einen sehr traurigen Begriff von Oraa machen , wenn NMl ihn die Verfolgung einer Armee, die 2000 Mann verloren hat, so leicht aufgeben läßt. Der Consul zu Valencia geht noch weiter in der Übertreibung. Er spricht von einem Verluste von 2 bis 3000 Mann auf Seit? der Carlisten; warten wir noch ein Paar Tage uad die Nachrichten aus Madrid werden uns sagen, dasi die Carllsten 30,000 Mann verloren haben und daß der Überrest ruhig seinen Weg nach Cuenca verfolgt, da die christinischen Generäle auf ihren Lorbern in Aalencia ausruhen. (Ost. 25.) Der M o ni teu r vom 28. Juli enthält folgende telegraphische Depesche aus Bordeaux vom 26. Juli, halb 6 Uhr Abends: .»Nach der Affaire vom 13. hat sich der Prätendent eiligst über Chelva, Abejuela und Manzanara bis Sarrion zurückgezogen, wo er am 19. cingct'-offen und am 20. nach der Sierra de Linares, in der Richtung von Mosque ruela aufgebrochen ist. — Oma folgte dem Feinde; er war am 18. in Chulilla. Er meldet, daß die Verluste des Don Corlos in der Affaire vom 15. weit bedeutender gewesen sind, als er Anfangs geglaubt hatte. Der Minister Erro befindet sich unter der Zahl der Verwundeten. — Es ist wahrscheinlich, daß die Carlistlsche Expedition alles aufbieten wird, um über den Ebro zurück zu kommen, und daß sie von in Niederarragonicn zurückgebliebenen Banden geschützt werden wird.« — Das Journal des Debats begleitet obige De- pesche mit folgenden Bemerkungen: »Die«Expedition des Don Carlos gegen Valencia hat gänzlich fehl-geschlagen, und die Schlappe, die er a« 15. bei Chiva erlitten hat, nöthigt ihn, ssch auf die kleine Festung Cantavieja, an der Gränze von Nieder« arragonien, zurück zu ziehen. Alle Briefe und Depeschen lassen hierüber nicht den mindesten Zweifel. Das Glück wendet sich offenbar zu Gunsten dcr con? stitutionellen Waffen. Es fragt sich nun, ob Don Carlos genöthigt seyn wird, über den Ebro zurück zu gehen, um wieder in die Gebirge von Guipuzcoa zuziehen, wie man heute melket." — Der Messa-ger urtheilt minder ungünstig über die letzte Bcwe? gung des Don Carlos: »Die neueste Depcschs bestätiget die Nachricht, die wir gestern von der veränderten Richtung im Marsche des Don Carlos gegeben haben; der Moniteur glaubt, daß Do,l Carlos die Absicht habe, über den Ebro zurück zu gehen; wir gehen nicht so weit; heute cingetroffene Briefe melden, daß Espartera am 13. in Cuenca eingerückt war, und in dieser Stadt Posto gefaßt hatte; Don Carlos wird den Durchpaß nicht haben forciren wollen; er wird besorgt haben, da cr wenig Geschütz und Cavallerie bei sich hat, seine ermüdeten Truppen dem Feinde, der in Cuenca Meister vo» guten Positionen ist, entgegen zu führen, und deß. halb eine andere Richtung eingeschlagen haben; aber von da fehlt noch viel bis zu einer Rückkehr nach Catalonicn oder in die baskischen Provinzen, die. um so unwahrscheinlicher ist, als Don Carlos auf die Diversion der zweiten Expeditionscolonne rechnen kann, der kein einziger bedeutender General gege»> über steht, und zu deren Verfolgung nur «inig,e Dctaschemcnts sich in Bewegung gesetzt haben." V r a s i l i e n. Die in England eingegangenen Nachrichten au» Nio be Janeiro reichen bis zum 17. Mai. Des Gerüchts, das am 18. Juli an dcr Londoner Börse-umlief, dasi daselbst eine Revolution ausgebrochcn sey,, wird darin mit keinem Worte erwähnt. Doch war dee Cours von 30 auf 27 gefallen, auch hatten zwei nach Nordamerika handelnde Häuser fallirt. Der Handel lag darnieder. Aus Nio Grande do Sul halte die Regierung erfahren, daß Bcnro Manuel, der einflußreichste Offizier in der Provinz, von der kaiserlichen Sache abgefallen und zu den Republikanern übergegangen war. Der Anführer der Regierungstruppcn, Cal-deron, war mit seinen 110Y Mann von den Republikanern geschlagen worden, und hatte dabei über 203 Mann verloren. (öst. B.) UeöMeur: Lr, Van. Heinrich. Verleger: Kgnaz Al. Evler u. itle,nmavr.