PriunrnerationS-Prcise Für Lailiack: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Laibacher Nedaction Babn5c>f?^ffe 9ir. 135ä. Halbjäbr'g 4 „ 20 .. Lirrleljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ” 70 - . ... 12 fl. Ganzjährig halbjährig . Bitnetjährig gfir Zustellung ins Haus sitfltlj. 25 tr., monatl. 9 kr, einzelne Nummern 6 kr. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedit,»,»- L tznscraten-Bureau: ffnngreßylafc Nr. 81 (Buch, hauölung von 3g. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) I« ierlivnSHreise Für die einspaltige Pechzeilr' Ä 4 fr., bei roiei'erfioltcv'Stn; fd'alliiiig ä 3 fr. ‘ Anzeigen bis 5 Zeilen 30 ft —. ‘v^ Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre chender Rabatt. Für complicierten Satz befor. bere Vergütung. Nr. 199. yiittirid), 1. September 1875. — Morgen: Stephan K. «.Jahrgang. Serbien und der Ausstand. -Ter Schwerpunkt der orientalischen Verwick-liegt gegenwärtig offenbar in Serbien. Die ftXtt um die Erhaltung deö europäischen Friedens 2 mit jedem Tage, und nur die Serben an £ Woran)« MI m bat ichw»r,-n B-rg-n w-rd-n *,,7' welche den Friedensbemühungen der Machte ht aröWt Schwierigkeiten bereiten. Alle Elemente änOT Wi Snm S»6i*la(Kn. dl- l,tetnf*,flU*e ftsmeauttg wächst mit der Fortdauer des Aufstandes ^c®, ® türkischen Provinzen und es wird redenfalls roßer Energie vonseite des Fürsten und des 3W< üftettums bedürfen, um d.e Dessen zu zügeln. _ ' jedenfalls müssen schon bie nächsten Tage eine Lntscheidung bringen. Derwisch Pascha ist. wie aus Laje»» !*««#(* KZ abbttufen worden, aber nicht, wett er m Ungnade gefallen, sondern weil ihm .mG^enthelle eine viel wichtigere Aufgabe beschieden .st. D.e Türkei sch-mt Jriel weniger Gewicht auf d.e D.nge rn Bosnien e ber und in ber Herzegowina zu legen, sie richtet ür Auaenmerk vielmehr aus Montenegro und Serbin non wo die Sendlinge ausgegangen. d.e den •2 "1 aeorebigt, von wo die Insurgenten fort« to «nb Waffen, Schießbedarf und den stärksten erhalten, deren ganze paltung eine mehr als 2Stiae ist Nominell ist Derwisch Pascha zum Krntaouöerneur des an Serbien und Montenegro SS albanifclen Vilajets Monastir (Ober, ö) und zum Befehlshaber des dritten turk.- Jemllcton. Was uns arm und was »ns reich macht. Von »• Bernstein. rtT>enfdien suchen in der Welt nichts eifriger „„v „crfen nichts gleichmüthigcr fort als ! ? t? Zündhölzchen. Da ist eS denn eine in-»bgebrannte Ä g die Summe Goldes, welche eines Jahres in den Bergwerken der ^ bald nicht mehr ausreicht, um vizen Wett ft bezahlen, welche in einem Jahre * Z°"dhSlzchen zu o'rfen genutzt u”LUolb betrifft, fo wird die Ausbeute Was da ^ forg^am berechnet. Da 5 Bergwe feinen Theil gebiegcn, eilige* tobet man gemischt als Körnchen unb mengt in ® @anbe ehemaliger Flußbette unb in Merchen «V cma6e als Beimischung in anbcrn » geringe' bur^ die chemische Kunst ber Mallen, "flaer0nbert unb gewonnen wirb. In Mbung “«.ILngen hat bie neuere Zeit ben diesen ® |c gesteigert. Die Golbfelber Cali. scheu Armeecorps ernannt, aber seine eigentliche Auf gäbe ist, ein Bcobachtunasheer gegen bie beiben heimtückischen Nachbarn zu sammeln. Ein anderes Be-obachtungscorps ist an der Sübostgrenze Serbiens, in Bulgarien, in der Bildung begriffen. Heber die in Serbien herrschende Stimmung, welche zuerst diese Vorsichtsmaßregeln der Pforte hervorgerufen, erhält die „A. Z." aus Belgrad sehr bemerkenswerthe Andeutungen. Die Abgeordneten der Skupschtina, heißt es, haben sich von ihren Wählern mit der Losung „Krieg mit den Türken" verabschiedet; sie kommen in die Skupschtina mit dem festen Willen, eine Entscheidung in dieser Hinsicht herbeizuführen. Jetzt oder niemals! — so hört man in Serbien sprechen. Die Wogen gehen in Serbien hoch und es steht zu befürchten, daß diejenigen, welche unthätig diesem Sturme zusehen, von den Wogen ersaßt und unbarmherzig hinabgezogen werden. Heute steht nicht nur die Regierung auf dem Spiel, denn sie ist ja bereits geliefert, heute ist sogar der Thron in Gefahr und es handelt sich, wie uns scheint» nicht mehr darum, ob ein Ristic oder ein Matinoöic das Staatsruder lenkt, sondern vielmehr darum, ob die Dynastie der Obrenovic ihre Fort-bestandsberechtignng hat oder nicht. Die Stimmung ist eine schlimme und wählt Milan nicht zwischen zwei Uebeln, d. h. zwischen dem Rath, den er von gewissen Seilen erhalten, und dem Drängen des Volkes. das größere, d. H. erklärt cr sich nicht für die Action, dann glauben wir mit einiger Sicherheit sagen zu können, bajj man über Marinovic und sorniens und Australiens lockten die Goldgräber gar mächtig an. Die Goldwäscher und Goldscheider an Flüssen und in Bergwerken fanden sich angefenert. um durch verstärkte Ausbeute einzuholen, was ihnen die neuentdeckten Goldfelder an Gewinn zu entreißen drohten. Aber alles in allein hat doch das bisher ergebnisreichste Jahr 1855 nur für 240 Millionen Thaler Goldmetall gefördert. Der durchschnittliche Satz des Jahresgewinnes an Gold wird ungefähr auf 230 Millionen Thaler an Werth angeschlagen Wie aber sieht es mit den Zündhölzchen aus? In den zwei Jahrzenten feit dem großen Goldjahr hat sich die Herstellung der Zündhölzchen fo mächtig entwickelt, daß man meinen müßte, eS fei die Menschheit in eine wahrhafte FeueranbetungS. wuth verfallen. Betrachtet man gar die Arbeiten, welche zur Herstellung nöthig sind, die Summen, welche das Material erfordert und den von Jahr zu Jahr sich steigernden Verbrauch, wodurch das ganze Fabricationsproduct eben f0 schnell abgenutzt und fortgeworfen, wie es immer und immerfort alltäglich erneuert wird, so könnte man meinen, daß die Menschheit in dieser ihrer ewigen Verschwendung von Material unb Arbeit auf btrn Punkte bts allgemeinsten Bankerott« steht unb auf dem besten dessen Schützling einfach zur Tagesordnung übet» gehen wird. In Hinblick darauf scheint es hin so gefährlicher, daß Milan die Skupschtina nicht persönlich eröffnen, ja in Kragnjevac gar nicht anwesend sein wird. Schon dieses allein wird böses Blut erzeugen, und einen gewissen Schritt, den die Skupschtina thun könnte, nur erleichtern und beschleunigen. Oder hofft man etwa darauf, daß man sich der Skupsch. tintfc auf dem Wege der Gewalt werde versichern können? Man bedenkt eben nicht, daß die Nationalarmee heute den Krieg wünscht und der Skupschtina zujauchzen würde, wenn diese zum Kriege drängte. Die Lage ist, wie gesagt, eine sehr gefährliche. Bleibt die Skupschtina, so muß man aus einen Krieg gefaßt sein; löst man sie auf. so hat man eine Revolution zu befürchten, die Milan den Thron kosten könnte. Vielleicht fürchtet man eben dies und vielleicht läßt man den Fürsten eben deshalb nicht nach Kragujevac ziehen. Doch schon bie nächsten Tage müssen bie Entscheidung herbeiführen. Ganz in demselben Sinne sprechen sich die tonangebenden Blatter Serbiens aus. Der „Vidoodan" bedauert, daß eine Coalition nicht zu stände kommen konnte. Indessen glaubt er, über diesen Misersolg bei der noch in der Schwebe sich befindenden Cabinetsbildung ohne besondere Trauer zur Tagesordnung übergehen zu können, da die wichtigste Angelegenheit des Tages der Kamps der Serben mit den Türken ist. Die Brüder schlagen sich für die theuerstcn Güter der Menschheit: für Glauben, Freiheit, Ehre und ein Rechtsten. Davon ist in der Türkei feine Spur. Wege ist, anstatt in einer mythischen Sündflut, an welche sie nicht mehr glauben will, in der Feuerflut eines Weltbrandes unterzugehen. Wie viel Zündhölzchen werden denn gemacht und verbraucht? Bis auf die neuere Zeit hatte man nur einen sehr unsicher-. Maßstab für die Kenntnis dieser Zahlen. Aber seitdem Frankreich im Jahre 1872 eine Steuer auf die Fabrikation von Zündwaaren cinsührte, die alljährlich dem Staate mehr als acht Millionen Thaler einbringt, ist man imstande, den Verbrauch dieses Erzeugnisses der Industrie auch in ändern Ländern zu schätzen und auch die Bedeutung desselben als Kulturmaßstab in der ganzen Welt zu würdigen. Die in Frankreich auferlegte Steuer hat nem-lich dahingeführt, daß nur eine einzige große Aktiengesellschaft das alleinige Monopol zur Anfertigung von Zündwaaren in Händen hat. Diese Gesellschaft hat sämmtliche kleinen Fabriken. deren Zahl sich früher auf mehr als achthundert belief, angetauft, um sie in wenige große Etablissements zu vereinigen. Vorläufig sorgt sie nun in zwölf Fabriken für ben ganzen Bedarf und liefert in ihren Zahlen eine sichere Ueberficht desselben. Da nimmt man denn Die Untertanen des Sultans haben wol Pflichten, aber keine Rechte. Möglich, daß die ottomanische Rasse nur gewaltthätig regieren kann; aber die Rajah können länger nicht so leben. Ihre durch Jahrhunderte anhaltende Geduld ist erschöpft. Der Aufstand breitet sich immer mehr aus. Blut fließt auf allen Seiten. Der Waffenklang erschallt bis zu uns. Die Zeit ist ernst, die Zeit ist schicksalsreich, für Serbien gibt cs jetzt keine heiligere Pflicht, als den Fürstin Milan zu stützen, der die größte Last aus seinen Schultern trägt. Bor allem thun Einigkeit im Innern, Waffenruhe der Parteien Roth. Die Gedanken, welche den Fürsten bestürmen, sind die» selben, wie sie in jedem serbischen Kopf jetzt auftauchen. Wir müssen patriotisch genug sein, um die Verwirklichung jener Gedanken zu erleichtern, die uns alle — von der Hütte bis zum Regentenpalais — bewegen. „Vidovdan" schließt mit einem warmen Appell, daß alle Serben sich eng um den Thron des vierten Obrenovi! scharen. Der „3ftock“ meint in einem Artikel über die Wahlen und das abgetretene Cabinet. Die Nation wolle keine kalthöfliche Loyalität nach Oben, noch eine konservative Politik im Innern. Durch die Wahlen habe die Ration bewiesen, daß sie alle Opfer für die panferbifche Zukunft zu bringen gewillt sei. Das genannte Blatt zweifelt nicht im Mindesten, daß die Skuptschina im Geiste der bekannten vorjährigen (Brand-) Adresse der Majorität ihre Beschlüsse fassen wird. Die Initiative für den Krieg muß und wird vom Volke ausgehen. Fürst Milan wird dem Volkswunsche entgegentommen; — als Mitglied der Voiksdynastie kann er nicht anders handeln. Durch 50 Jahre schon versprachen wir den Rajah, Erlösung zu bringen — jetzt müssen wir unser Versprechen einlösen. Der Moment ist dafür geeignet, die Fahne des ZarS Duschan zu entfalten. Die Integrität der Türkei ist kein Dogma mehr für Europa. Die Großmächte werden gewiß nicht gegen Serbien und Montenegro mit Waffengewalt auftreten, wenn die Fürstenthümer ihren Brüdern helfen sollten, wie es ja sein muß. Europa wird den Kamps in der Türkei sich selbst überlassen, lokalisieren, wodurch der Wellsriede gewahrt bleibt. Eine Intervention ist undenkbar. Die Machte werden uns rathen, ruhig zu sein, der Pforte, Zugeständnisse zu gewähren. Wird der Rath nicht angenommen, dann ziehen sich die Diplomaten zurück; denn ein Einschreiten zugunsten der Türkei ist undenkbar. Für sich wollen die Mächte nichts. Die Deutschen und Magyaren können keine Annexion slavischer Länder wünschen. Und wollte Oesterreich zugunsten der Türkei einschi eiten, so werden eS Rußland und Deutschland nicht zulassen. Oesterreich sind die Hände gebunden. Wir verlange:! von mit Erstaunen wahr, daß Frankreich allein Tag für Tag 180 Millionen Zündhölzchen abnutzt und für dieses Vergnügen, wovon unsere Vorväter mit Stahl und Stein und Zunder und Sch>»efels'äden nicht die leiseste Ahnung hatten, alljährlich dein Staat noch sünfunodreißig Millionen Franken Steuer zahlt. Unter diesen 180 Millionen Zündhölzchen, die Tag für Tag von den Franzosen abgenutzt werden, sind so eigentlich nur 150 Millionen wirklich aus Holz, während an 30 Millionen sogenannte Wachö-kerzchen sind. Glücklicherweise wird hierzu aber nur nominell Wachs verbraucht; in Wirklichkeit bestehen diese Kerzchen aus Stearin, das nicht so theuer und so selten zu beschaffen ist, wie Wachs. Daß in einem Jahre 70 Milliarden solcher Zündwaaren in Frankreich verbraucht werden, läßt sich also leicht berechnen. Allein solche Zahlen bieten uns nur eine sehr undeutliche Vorstellung von ihrer Größe. Wollen wir uns ein Bild von der Masse machen, welche hierzu verwendet wird, so müssen wir sie uns übersichtlicher cintheilen und statt der enormen Zahl lieber Gewicht und Rauminhalt als Maßstab vor« füh«”* (Schluß folgt.) Rußland nicht mehr; mit der Türkei werden wir schon selber fertig werden! Serbien muß in die Äclion treten, den Orient zur Empörung bringen. Die Actionspartei in Rumänien wird bald, wenn auch nicht auf normalem Wege, zur Macht gelangen. Montenegro hält schon die Lunte in der Hand, Albanien bewegt sich und auch in Bulgarien wird der Aufstand bald ausbrechen. Die Skuptschina wird angesichts der Ereignisse den großen Entschluß fassen. Politische Rundschau. Laibach, 1. September. Inland. Ueber die Zollverhandlungen mit Ungarn verlautet, daß die ungarische Regierung über ihre Anträge zu dem Zolltarife schlüssig geworden sei und dieselben schon demnächst dem diesseitigen Ministerium übermitteln werde. Dann dürften wol die Konferenzen, die inzwischen unterbrochen waren, wieder ausgenommen werden. Banus Mazuranic hat die Interpellation M a k a n e c’ in Sachen der Unterstützung der Aufständischen in Bosnien und der Herzegowina schon am Samstag beantwortet. Der Banus legte den Hauptnachdruck darauf, daß die interpellierte Angelegenheit nicht in feinen Wirkungskreis gehöre. Die Indemnität für 100,000 fl. zugunsten der Insurgenten könne er aus Rücksicht für das ohnedies belastete Landesbudget nicht fordern und weil überdies die Et Haltung der bosniichen und Herzego-winischen Flüchtlinge dem Ministerium des Aeußern obliege. Hinsichtlich der vorzukehrenden sanitären Maßregeln erklärte sich der Banus für incompetent; dies gehöre in das Bereich der auswärtigen Politik. Schließlich warnte der Banus die Opposition durch unbesonnene Anträge und Äeußerungen den Bestand dieses Landtages in Frage zu stellen. Dieser Mahnung leistete der Landtag insoserne Folge, als er die Antwort des Banus gegen die Stimmen von nur drei Mitgliedern zur Kenntnis nahm. Leider harmonieren mit dieser Mäßigung keineswegs die auf Dalmatien und die Unterstützung des bosnischen Aufstandes gerichteten Wünsche des in derselben Sitzung verl:senen Adrchentwurfes. Der Ansicht, daß die Unterhaltung der Flüchtlinge Sache der gemeinsamen Regierung sei und deshalb vor die Delegation gebracht werden müsse, widerspricht ein Eorrespondent der „Bohemia", welcher sich über diese Frage also vernehmen läßt: „Die auf die verschiedenen Territorien der Monarchie übertretenden Flüchtlinge sind als solche den Gesetzen jener Reichsgebiete, auf die sie sich begeben, unterworfen und nach diesen zu behandeln. DaS gemeinsame Ministerium des Aeußern, das sich diplomatisch mit ihrem Schicksale zu beschäftigen haben wird, hat über dieselben keine wie immer geartete Executive, die den jeweiligen Reichsgebiete» zufällt. Wenn daher die Frage einer ojfi cietlen Unterstützung jener Flüchtlinge binnen kurzem actio werden sollte, so wird dies kaum in der Art geschehen, daß dieselbe aus dem gemeinsamen Reiche-säcfcl erfolgt, indem dieser für solche Ausgaben gar nicht vorgesehen ist und auch keine Summen enthalt, sondern in der Richtung, daß jedes Reichsgebiet für feine willkommenen oder unwillkommenen Gaste Sorge trägt." Der berliner „Post" hat mit ihrem Vorschläge, daß Oesterreich durch die Herzegowina und Bosnien für feine Verluste von 1859 und 1866 entschädigt werden soll, viel Staub aufgewirbelt. Rach der „Post" wäre dann die naturgemäße Gliederung des österreichisch ungarischen Staates die Triarchie. Cisleithanien würde bleiben, was es ist, ein deutsches StaatSwesen trotz seiner vielfachen slavischen Elemente, und ebenso Ungarn ein magyarisches Staatswesen trotz seiner nordslavischen, rumänischen, deutschen und anderen Elemente. Der dritte Staatötheil Oesterreichs aber wäre ein süd> slavischer in sich, von compacterer Nationalität als die beiden anderen. Es ist hervorzuheben, daß alle deutschen Blätter einstimmig erklären, d^ß die „Post" mit dieser Anregung in keiner Weise etwaigen Ideen des auswärtigen Amtes Ausdruck gebe. Treffend bemerkt die „Kreuzzeitung" zu den Mittheilungen der „Post" folgendes: „Ohne Oesterreich die Erwerbung jener Länder zu misgönnen, wollen wir nur bemerken, daß man im auswärtigen Amte jedenfalls so viel griechisch verstehen würde, um nicht wie die „Post" dem österreichischen Kaiserstaate die Beleidigung an« zuthun, daß man ihm die Triarchie als zukünftige Herrschaftsform zuwiese. Die Triarchie ist bekanntlich eine Herrschaft von dreien, sowie die Pentarchie eine Herrschaft von fünfen, und beide pflegen mit der Anarchie eine nähere Verwandtschaft zu haben, als mit der in Oesterreich-Ungarn rechte» giltig bestehenden Monarchie." AnSianS. Ueber die Verhandlungen der In« surgentenführer in K o s s i e r e w o verlauteten am Sonntag allarmierende Dinge, wie die Erhebung des Fürsten Nikola zum Oberhaupte der Jnsurrection, die indessen wol von wenigen geglaubt wurden. Daß die Gährung in Montenegro eint bedeutende ist und daß matt sich dort bald nicht mehr zu helfen wissen wird, das beweisen indessen die häufigen Reisen der maßgebenden Persönlichkeiten. Telegraphisch wird gemeldet, daß der montenegrinische iscnatspräsident und der Adjutant des Fürsten Rikola behufs einer Eonferenz mit dem russischen General-Consul in Ragufa angekommen seien. Die ernsten militärischen Vorbereitungen der Pforte an der montenegrinischen Grenze bei Antivari mögen diesem Schritte nicht ferne flehen. In Konstan -tinopel geht ebenfalls alles drunter und drüber; schon wieder hat eine partielle Ministerkrisis statt* gefunden. Effad Pascha ist,aus dem Ministerium des Aeußern in jenes der öffentlichen Arbeiten versetzt worden; ob die gleichzeitig gemeldete Audienz des Grafen Zichy beim Sultan etwas mit biefec Nachricht zu thun hat, steht dahin. Die „N. Fr. Pr." bringt einen Lrics aus Banjaluka über die Wirren in Bosnien, au« welchem zur Evidenz hervorgeht, daß der Aufstand dort ein Import-Artikel ist. Im „P-stcr Lloyd" erklärt ein Augenzeuge der Vorgänge: Eine so tüchtige Bevölkerung (wie die bosnische) wird schwerlich Revolution machen. Auch die Bevölkerung des Fürsten-ihums Serbien nicht. Die ist ebenfalls viel zu fleißig und sparsam, viel zu betriebsam, als daß sie ihren Wohlstand in ungewiss»'!» Kriege preisgebe« würde. Woher also doa, die Bewegung, welche unleugbar im Lande herrscht? Wir bedauern es, sagen zu müssen: Es sind unsere Landsleute serbischer Zunge, die nichts sind und etwas werden möchten, die Himmel und Erde in Bewegung setzen, um zu Vermögen und Stellung zu gelangen — catilinarische Existenzen, die das arme Volk miS» brauchen, es Hetzen, ihm von einem großen Serben* reich und von Vertreibung der Türken vordeclamie* ren. Von solchen Kreisen geht die große Propaganda aus, da wird geworben und zu Kriegszwecken Gelgesammelt, und cS wäre wahrlich Pflicht unserer Regierungen, ein wachsame« Auge zu haben nnd in jenen Grenzgebieten zu zeigen, daß sie die Herren seien und nicht die offenen und die geheimen Mitglieder der Omladina. Das offene Schreiben Ruffels an die Londoner Blätter, durch welches er zu Geldfammlungen für die Insurgenten in Bosnien und in der Herzegowina ansforoert, lautet in der „Times" : „Sir! Ich habe meine Depesche an Sir Hcmy Bulwer oom (September 1861 geleien. Ich las gleicherweise den Ausruf zugunsten der christlichen Rajahs in ihrem gestrigen Blatte. Ich erinnere mich, vor oieleit Jahren einem Meeting bei Lord Fitzw>lliam in Großoenor - Square zugunsten der griechischen Insurgenten beigewohnt zu haben. Ich Unterzeichnete für diese Insurgenten 50 Psu.ib Sterling. Es ist zu spät, um ein Meeting in London einzuberufen, aber ich bin bereit, zum besten der Insurgenten gegen die türkische Misherrschaft 50 Pfund Ster. Itno 211 unterzeichnen. Ihr ergebener Diener Russell. Pembroke-Vodyn, Richmond-Park, August 27." S\tn preußischen Ministerium des Innern sind dem Vernehmen nach vielfache Vorarbeiten ungeordnet toomn deren augenblicklicher Stand indessen noch nicht mit Sicherheit abschen lägt, was davon in der nächsten Session zur Vorlage gelangen wird. Noch immer unterliegt die Frage der Erwägung, ob das Smlem der Gesetze über die innere Verwaltung runächst für die altem östlichen Provinzen ganz durch-aeiübrt werden soll, bevor eine Ausdehnung auf Rheinland und Westpsalen und auf die neuen Pro-Binien erfolgt, oder ob man auch in den letzkgedachten Provinzen 1*011 jetzt vorgehen soll. „Gut Jnsormierte-wollen w'ssen, man werde sich für elfteres entscheiden, bod) scheinen auch hier bisher nur Bermulhungen Beabsichtigt ist die in angeftrebl vorzuliegen.^ ^ ^ ^ ^ in wMxx eine Decentrali Vorlage eine wird, wie einer sie in die Momente, da die orientalische Frage wieder auf der Tagesordnung steht, wenig gelegen kommen. Städte Ordnung, ialion der Verwaltung Berlin bereits angebahut war. Zahlreiche an Regierung gerichtete Kundgebungen konnten dieselbe * über ein dafür vorhandenes dringendes Bedürfnis im Zweifel lassen. Graf zu Eulenburg hat übrigens eine Badereise angetrelen und wird kaum vor Ende September nach Berlin zuruckkehren. Unter der Ueberschrist „Ein nationaler Skandal» bringt die ..Dofs'sche Z-itung" einen fulminanten Artikel gegen die deutschen Lour-“ q, i l a c r. Zugleich äußerte in Paris der h‘ ?' Iiuicole als ossiciöse ..Fransais" die Ansicht, “V 1 bje deutschen Katholiken besser berathen wären eine richtigere Vorstellung von dem gegen-s.i.iaen Verhältnisse der beiden Nachbarstaaten machen würden, wenn sic auf ihr Vorhaben, eine Pilger-s°^i durch Frankreich zu unternehmen, verzichteten. Allein," fährt der ..Francs" fort, ..wir möchten L« nicht einmal mit einem Rolhschlage in diese jmacltgcnheit «nmiscken; wir glauben, daß die brenalie und unbedingteste Zurückhaltung von der konkfct und von der Würde pebolcn sind. Dieses G-Ml wird auch ohne Z.veisel von allen Franz°,en beanffen werden, wela.ee auch sonst ihre polnischen und religiösen Ueberzeugungcn sein mögen." ^ie noch off.ciöfere „Agence Ham-" hat Grund zu der 11L MR die deutschen Katholiken IM Hinblick ^^'von^rUntlicben Meinung in Frankreich - rVn ..^(4« Xto nnti thtioti p£Qi daß die deutschen nnt hpri OOn bt. riniiimmifl geäußerten Wunsch d.e von ihnen ieciierie Pilgerfahrt aufgcbe» werden." Während aller Augen sich nach der Balkan-finfhinfrl rvcndm, fährt Rußland mit inner Ar- L n Central-A.ien fort, ohne sich durch bk ! Aschen Schreckansälle Alt-EnglandS au« dem So rfDt bringen z.. taffen. Die große Expedition S-asnowoosk am (uepifchen Meer nach Micro, Ä -'kniancn, unweit der Grenze vollem Gan^e begriffen. Die oon der Hauptstadt der Turkmanen, bajj tot t in von ^im!s"° schreibt'/'..Die einzige Macht, die den Weg „Aimee i jft (Großbritannien, hinten,al wir nun ^"-^7'°-rtheidig°n mußten, so könnte es im »Manista M.ro wol dahin kommen, 8 “„f r»» ei"«'«"»»««««1!» !lnatfi*i 'U An^sich! gegenüberstehen Ivcr-» mir müsse" uns du.ch d.e Ereigmsst leiten den. Wir u (ommt Ra>h, sagt die ..Times.« lassen." Rom« 3 ^ ejnmal in bie russische Aus-pt wird st« 9ifubanistaii mit derselben Grazie Ichlachlung ,v fcje «^„isgebung der Türkei. D-rhäl'N s zwischen England und ir frbeii.t wenn auch die ersten Allarmbenchte China s-b ' Heoorstchenden Krieg sich nicht be. kiber einen n°- q(1c ^älle ci„ sebr ernstes zu fläigen "'°^'„..er'sche Bureau" läßt sich;war aus •ein. C°0 * bQ& dort noch keine amtliche S1Vit-Wcutta melden. Heilung über Mit 'eine Jnsultierung des ciiglijchc» Ge' ., ^rch die chinesische Regierung ein landien g aber die Verhälinisse in Peking eS Klausen I"' . „scheinen ließe", Truppen zur Ab «>vnmehr rai. (Sbina bereit zu halten. Die fremden Willig "a?nD Chufro zusarnrnengetieten. Die gesandte" N" e^ina mog England eben in diesem Verwicklung Zur Tagesgeschichte. — Germanisierung und Czechisierung in Böhmen. Ein in hohem Grade charakteristisches Geständnis legt in seiner jüngsten Nummer der altczechische „Bndiwoj" ab. In einer gegen die Jungczeckien gerichteten Polemik bekennt er nemlich ganz unumwunden, Laß in Böhmen gegenwärtig weit eher von einer fortschreitenden Czechisierung als von einer tatsächlichen Germanisierung die Rede sein könne. Unter ändern schreibt er: „Wir Czechen sind, trotzdem wir uns in keinerlei Weise der Gunst der Verfassungstreuen, namentlich inbezug auf das Schulwesen, zu erfreuen haben, infolge unserer eigenen Stärke vollständig vor dem Gcrinanisiertwerden geschützt. Die Deutschen aber befinden sich trotz der Gunst der Versassuugstreuen, trotz der Majorität deutscher Schulen und trotz des verfassungstreuen Beamtenthums in steter Gefahr, ihre Nationalität einzubüßen und czechisiert zu werden. Reden wir offen. Jeder, der die Sprachgrenze im böhmischen Süden bewohnt, wird gewiß die Bemerkung gemacht haben, daß die czechische Sprache unter den Deutschen immer mehr an Verbreitung gewinnt. Gemeinden, die sich vor hundert Jahren germanisiert haben oder schon unter König Ottokar von Deutschen bewohnt waren, sind heute mehr als gemischt. Von Budweis angefangen bis gegen Sievern und Taus überall wird man sich mit dem Deutschen in czechischer Sprache ver-tändigen lönncn. Aehnlich verhält es sich im Bezirke Reu« bistritz, um Deutschbrod, dann im nördlichen und nordöstlichen Böhmen. Der braunauer Zipfel ist schon halb czechisch, ebenso die Städte gegen Reichenberg und Friedland. Selbst im Norden oberhalb Leitmeritz, Libochowitz, Saun und Saaz bis zur Grenze nimmt der Czechismus immer mehr überhand. Kurz mit einem Worte: der gegenwärtige Stand der Dinge kann nur den Deutschen zum Schaden gereichen." An lind für sich ist es allerdings nur czechische Prahlerei, zu behaupten, daß sich» die Bewohner der deutschen Bezirke Böhmens durch die czechischen Hetzereien und Wühlereien in ihrem Deutschtum irre machen ließen, zugleich ist aber dieses Geständnis der beste Gegenbeweis gegen die erlogenen Klagen anderer czechischer Blätter über die gewaltsame Germanisierung. — Für Photographen. Der „Dresdener Anzeiger" erzählt: „Wie furchtbar die Wirkungen des Cyan-ka liums sind und wie alle diejenigen, die mit diesem Gifte zu arbeiten haben, die höchste Vorsicht anwenden müssen, dazu liefert ein vor kurzem geschehenes Unglück einen neuen Beleg. Ein Photograph rieb, um von seinen Händen die schwarzen Silberflecken zu entfernen, dieselben mit einem angefeuchteten Stück Cyankalimn und dabei glitt ein kleines Bruchstück des letztem unter den Nagel eines Fingers, wo sich eine wunde Stelle befand. Alsbald fühlte er einen empfindlichen Schmerz und gleich darauf Schwindel. Um sich davon zu befreien, wandte er unglücklicherweise Essig an; denn dadurch wurde das Salz zersetzt und Blausäure erzeugt. Der Schwindel steigerte sich aufs höchste. Fieberschauer stellten sich ein, das Gesicht erbleichte, die Augen erloschen, die Kräfte nahmen ab und die Sprache versagte. Ein zufällig hinzugekommener Hausgenosse, der ihn in diesem Zustande fand, rief sogleich einen Arzt herbei, welchem es gelang, den Kranken zn ermuntern, daß dieser ihm die Ursache des Unfalles erzählen konnte; allein ihn zu retten Vermochte er nicht, denn die Symptome verschlimmerten sich wieder, und in der folgenden Nacht et lösch das Leben." — Der Schwimmer Capitän Webb ist bei günstiger Flut und ruhigem Weiter in 21 a/4 Stunden über den Kanal von Dover nach Calais geschwommen. Er stieg am 25. v. nachmittags wenige Minuten vor 1 Uhr zu Dover ins Wasser und kam am 26. morgens um 10 Uhr 45 Minute» in Calais an. Ein Logger und zwei kleine Boote begleiteten ihn. Webb hatte schon Proben von unglaublicher Ausdauer abgelegt. Er schwamm von Blackwall »ach Graveseud in der Tbemse zwanzig englische Meilen weit und bald darauf im Meere eine nicht viel kürzere Strecke von Dover nach Margate. Als er aber die Absicht kundgab, über den Kanal zu schwimmen, da erhob sich ein allgemeines Schlitteln des Kopses. Renommierte Schwimmer sind dieser Riesenausgabe schon erlegen, und das Beispiel Kapitän Boytons, der mit einem Schwimmanzug, Segel und Ruder ausgerüstet, dem Unternehmen sich kaum gewachsen zeigte, war noch zu frisch im Gedächtnis, als daß man hätte glauben können, Webb werde .das gleiche, ohne einen ändern Schwimmanzug, als öen von der Mutter Natur ihm verliehenen, ausführen können. So war man denn beim Mislingen feines ersten Versuches geneigt, weniger dem Winde und dem Wetter, als der Unzulänglichkeit seiner Kräfte die Schuld zu geben. Er hat nun aber auss bündigste bewiesen, daß sein Selbstvertrauen keine Selbstüberschätzung war, und eine Schwimmthat vollbracht, die ihm keiner vorgemacht und nicht jo bald jemand nachmachen wird. Ein mit den Strömungen im Kanäle wohlvertrauter Lootse war sein Wegweiser. — Aus dem Wunderlande Kalifornien. Man erschöpft sich in Kalifornien in Anpreisungen, um immer wieder neue Auswanderer anzulocken. Wie reich das Land ist an Gold und anderen Schätzen der Erde, wie üppig dort die Weizenfelder sichen und wie die Bäume unter der Last der Früchte sich biegen, davon haben wir schon längst gehört. Für den edelsten Trank haben speculative Farmer, nach dem Beispiele alter spanischer Mönche, gesorgt: auf den Rebenhügeln des gesegneten Landes schwillt die Traube an 30.000,000 Stöcken; aber das Wunderland enthüllt immer neue und ungeahnte Schätze; am Cajon-Passe stießen Arbeiter auf ein Honiglager in dem Felsen, sie suchten mit einer Stange dessen Tiefe zu ergründen, aber sie fanden keinen Boden, und als man ein Stück vom Felsen wegsprengte, da zeigte sich, daß Tonne auf Tonne des leckeren Saftes ausgespeichert war. Schließlich stellte es sich heraus, daß die Höhlung im Felsen eine Viertelmeile (englisch) laug und wahrscheinlich ganz mit Honig gefüllt ist. Am stillen Ocean arbeiten nicht nur die Vogel, sondern auch die Bienen emsiger als anderswo!! Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Herr Dr. Razlag) verließ gestern mit dem Mittagspostzuge Kram und begab sich in seinen neuen Bestimmungsort Rann in Steiermark. — (Herr Dr. Luigi Angeliui,) Oberstabsund Garnisons'Chesarzt, wurde an den normalmäßigen Ruhestand übernommen. — (Zu k. k. Lieutenants wurden ernannt) die Herren: Hugo Freiherr v. Reinsperg beim Ins.-Reg. Nr. 17, Eugen Reinisch und Ferdinand G v g l i a beim Feld-Art.-Neg. 12. in Steinadler gefangen.) Wie man uns aus Fmifcenthal unterm 30. August schreibt, wurde am 27. August aus der Herrschaft Freudeuthal ein sehr schönes Exemplar eines Steinadlers (Aquila fulva) mit sieben Fuß Spannweite der Flügel von einem Bauer auf einer Wiese, auf welcher sich der Adler, vom Fluge ermattet, wahrscheinlich auf der Wanderung von den jütischen Alpen in das sriauler Gebirge begriffen, niedergelassen hatte, mit der Hand gefangen. (Wolkenbrüch c.) In der Nähe von Prävali ging am 21. v. M. ein derartiger Wolkenbrüch nieder, baß der Micßbach alle Brücken, Stege und Mühlgerinne zerstörte. Beim Stoppenöiabuct (laute sich das Wasser und überschwemmte bie demselben naheliegenden Felder in einer Breite von 40 Klaftern. Bei Ossiach wurde die Strecke in einer Länge von 40 Metern verschüttet und auf diese Weise völlig uusahrbar gemacht. Am schrecklichste» witthete das verheerende Element in Tressen bei Villach am genannten Tage. Der Pöllingerbach überschwemmte die Straße und ergoß sich in die Keller befl UnterwiriheS. Die Landstraße ist allseitig arg beschädigt. Da« Bett de« treffener Baches war total mit Steinen au6gesllllt, und die demselben nabestehenbei, Häuser wurden bis zur Hälfte verschüttet. Treffen selbst gewährt eilten jammervollen Anblick. Die Bewohner des Orles sind an den Bettelstab gebracht und denken an Auswanderung. In Winklern bei Afritz verheerte das furchtbare Hagelwetter am 21. v. M. fänimlliche Wiesen und Felder. Der MaiS, der in aller Ueppigkeil dastand, wurde total vernichtet, und die Besitzer desselben müssen auf bie heurige Ernte vollständig verzichten. In Satteiiborf am Osstacher-See wurde bie Rndolssbahn derart beschädigt, daß der Verkehr unterbrochen werden mußte. Der Filistcrbach hat mit Baumstämmen und Gerölle die dortige Eiscnbahnbrllcke arg verdaust, und dieselbe wird infolge bet erlittenen Beschädigungen noch durch einige Tage sehr langsam befahren werden müssen. — (Für das Elisabeth-Kinderspital) ergab die am 22. August d. I. abgehaltene WohlthStigkeitS-foit6e im Casinogarten einen Reinertrag von 52 fl. 21 Ir., nachdem von der erzielten Einnahme per 80 fl. 60 kr. die diversen Kosten mit 36 fl. 39 kr. bestritten wurden. Dieses günstige Ergebnis ist vor allem dem Herrn Oberst - Com-mandanten des 46. Infanterieregimentes für die unentgeltliche Ueberlassung der Musikkapelle, so wie den geleisteten Uebcr-zahlungeu der p. t. WohlthSter und der Mühewaltung der betreffenden Schutzdamen zu danken. — (Landwirthschastl ich er Fortbildungs- Unterricht.) Der Ackerbauminister hat auf Grund der von den Landesschulbehörden vorgelegten Daten eine lieber» ficht über den Stand des landwirthschaftlüben Fortbildungs-Unterrichtes zu Ende März 1874 verfassen lassen. Diese Uebersicht läßt ersehen, daß auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Unterrichtes, und zwar sowol zur Einführung und Vermehrung der eigentlichen landwirthschastlichen Fortbildungsschulen, als anch zur Ausdehnung des in den Volksschulen ertheilten Unterrichtes in der Obstbaumzucht, in der Seiden- und Bienenzucht noch sehr viel zu thun übrig ist. Der Minister erklärt die Fortsetzung der statistischen Erhebungen über den Stand des landwirthschastlichen Fortbildungs-Unterrichtes uud des landwirthschastlichen Unterrichtes in der Volksschule auch für das Jahr 1875 als dringend wünschenswerth, und sind die entsprechenden Weisungen erlassen worden. — (Frauenarbeit.) lieber die Erweiterung des Gebietes weiblicher Erwerbsthätigkeit und deren Einfluß auf das sociale Leben hat neulich zu Wien Fräule'N Therese Mirani einen Vortrag gehalten. Die Rednerin beleuchtet die Frauenfrage vom praktischen Standpunkte. Sie wendet sich in der Einleitung gegen das Ueberschreiten der richtigen Grenze vonseiten einzelner, welche der Fianensache geschadet, den Spott herausgefordert und Bestrebungen nach höherer Selbständigkeit lächerlich gemacht. Im ganzen aber sei, was die Frauenwelt bewegt, eine gar ernste Frage der Zeit, und das Verlangen, aus dem Kreise des inneren Hauses aus das Feld des Erwerbes hinauszutreten sei nur infolge der zwingendsten Nothwendigkeit, hervorgerufen durch die Veränderung, welche die socialen Verhältnisse erfahren. Die Erziehung unserer Töchter sei aber bis vor kurzem mit den Anforderungen der neuen Zeit im grellsten Widerspruche gestanden. Der wichtigste Tbeil der Frauenfrage sei entschieden jener der Verbesserung der bestehenden und derCreiernng neuer ©tfiafsensgebiete für die weibliche Hand. Das Verdienst, zuerst in dieser Weise werkthätig ausgetreten zu sein, gebühre dem wiener Franen-Erwerbvereine, der bald Nachahmung gesunden. Die Rednerin gibt eine Schilderung der Wirksamkeit und des allmäligen Emporblühens dieses wvhlthätigen Vereins, hebt hervor, welche ganz neuen Gebiete sich dem Talente und dem weiblichen Fleiße, der Höheres anstrebt, durch die Kunstgewerbeschule eröffnet haben, und betont, wie gut sich der Versuch, die viel billigere weibliche Arbeitskraft zu verwenden, beim Post- und Telegraphendienste bewährt. Fräulein Mirani schloß mit dem Wunsche, es möge in Zukunft jede das häusliche Glück finden und der Mühsal des Er-werbens enthoben, aber auch jede für den Kamps gewappnet und mit den Mitteln ausgerüstet werden, um, wenn es gilt, auch selber ihres eigenen Glückes Gründerin sein zu können. — (Verkehrswesen.) Dem Ausweise über die Betriebseinnahmen der österreichischen Bahnen im Monate Juli entnehmen wir folgendes: Südbahn. Befördert wurden 784,527 Personen (17,265 mehr als im Juli 1874) und 6.992,600 Zentner Frachten (783,364 weniger als im Jahre 1874), die Einnahmen beliefen sich auf 3.126,313 fl. (162,619 fl. höher als im Juli des Vorjahres.) Rudolfs-b a h n. Befördert wurden 118,271 Personen (6501 weniger als im Juli 1874) und 1.752,258 Ztr. Frachten (64,637 mehr als im Juli 1874), die Einnahmen betrugen 315,353 Gulden (4190 fl. weniger als im Juli des Vorjahres). — (Unzukömmlichkeiten im Gebrauche des metrischen Maßes und Gewichtes.) Bei den unbestrittenen Vorzügen des metrischen Maßes und Gewichtes darf doch nicht in Abrede gestellt werden, daß es oft eine solche Anhäufung von Ziffern und so vielgliedrige Zahlen nöthig macht, wie matt solche bisher im Verkehr nicht kannte. Eine Kundmachung wegen Militärverpslegung in Krain verlangt, daß 83vot in Portionen zu 875 Druck von Jg. v. Klttnmaet * geb. Bamber Gramm, das Heu zu 4500 Gramm, Streustroh zu 1700 Gramm, Brennöl zu 1300 Gramm, die Portion Hafer zu 770 Sentiliter abzuliefern ist. Diese üietzifferigen Zahlen entstehen, weil man als Gewichtseinheit das Gramm angenommen , eine Gewichtskleinigkeit, die im Verkehre mit Eonsumartikelu gar keinen Werth mehr hat und nur als Hundert- oder Tausendfaches ein praktisches Gewicht ergibt. Streustroh mit 1700 Gramm ist am Ende doch nicht mehr als etwas über drei Pfund, und wenn man die Haferportion mit 770 Centiliter (!) bemißt, so ist das eine jedenfalls schwerfälligere Bezeichnung als die bisherige mit einem Achtel (Metzen). Nach Grammen und Centiliter, nach fo verschwindenden Gewichten und Maßen zu rechnen, wo es sich um Commisbrot und um Pferdestroh handelt, ist zum mindesten nicht praktisch uud gar nicht geeignet, das metrische System populär zu machen. — (Die Prämien wesen auf den österreichischen Eisenbahnen.) So kurze Zeit auch erst das Prämienwesen auf den österreichischen Bahnen in Ausnahme gekommen ist; so hat es doch ohne Ausnahme die schönsten Erfolge aufzuweisen. Sowol inbezug auf Ersparungsprämien als auch betreffs der Prämien für Abwendung von Un-glücksfällen haben sich jene Bahnen — und es sind deren nicht wenige — welche bei der Zuerkennung der Prämien nicht gekargt haben, auf das schönste belohnt gesehen. Spe-ciell die Präventiv-Prämien für Unglückssälle betreffend, wird der amtlichen Unfallstatistik pro 1874 ein Verzeichnis der Entdecker von Gebrechen an der currenten Bahn und dem Wagenpark und der dadurch verhüteten Unglücksfälle beigegeben. Die Ersparungsprämien tragen bei den acht Hauptbahnen durchschnittlich 29,« Perzent vom Material» gewichte ein. Gegenwärtig sind Prämien ausgesetzt: 1. aus Ersparungen an Schmiermaieriale, 2. an Brenn- und Beleuchtungsmateriale (beide nach dem Werthe und der Quantität des ersparten Materials), 3. auf Entdeckung radloser Achsen, 4. beschädigter Kuppelungen, 5. beschädigter Zugs-kettenhaken und 6. tyreloser Räder. Witterung. Laibach, 1. September. Morgens dichter Nebel, sehr kühl, dann heiter, nachmittags nach V/2 Uhr Sturm aus SW. mit Gewitter und Platzregen, um 2 Uhr in NO. gelichtet, die Alpen klar. 3 Uhr Aufheiterung. Wärme: morgens 6 Ubr 9 8", nachmitttags 2 Uhr -j- 128« C. (1874 4- 23 8»; 1873 + 21 7° C.) Barometer im Fallen 735 38 Mm Das gestrige TageSrnittel der Wärme + 14 0“, um 3'3° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 14 80 Millimeter Regen. Angekommene Fremde am 1. September. Hotel Etadt Wien. Geyer, Privat, Vidcm. — Lausch, k. k. Hauptmann, und Prandl, Reisender. Wie». — Roelh, Buchhändler, Leipzig. — Schüller, Holzbändler, Triest. — Hirsch, Kfm., Schweinsurt. - Rnmschättel, Dresden. Hotel Elefant. Gold, Reisender, und Doppler, Volkssänger, mit Frau, Linz. — Wittn, Ksm., und Rosa, Emilie und Gertrud Adler, Opernsängerinnen. Wien, — Migetti, Handelsm., Gvrz. —- Luziia, Sagor. — Jeretina und Juch, Littai. — Wauk und Kaliger, Lichtenwald. — Eder, RegimentsarztenSgattin; Kramer, Obergardrobier. und Reichmann, Schauspieler, Olmütz. Hotel lkuropa. Dr. Fluck, Veldes. — Porto, Bachmann und Bnger, Wie». — Trampusch, Görz. — Erjavc, Pro« seffor fammt Gernalin, Veldes. — Schutte, Professor, Ru-dolfswerth. — Pajk, k. k. Bezirkshauptmaun, Littai. Mohren. Debenz, fammt Schwester, Unterkraiu. — Kaukik, Jdria. Verstorbene. Den 31. August. Caroline Girod geb. Engel, Uhr» machermeistersgattin, 24 I., Stadt Nr. 168, Lungentuber« culose. Gedenktafel über die am 3. September 1875 stattfindenden Licitationen. 2. Feilb., Celhar'sche Real., DeiUschdors, BG. Adels-Berg. — 2. Feilb., Zelko'sche Real., Narin, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Prnß'sche Real., Radovica, BG. Möttling. — 3. Feilb, Bajuk'sche Real,, Radovica, BG. Möttling. — Reass. 2. Feilb., Kosir'sche Real., Terboje, BG. «rainbiirg. — 1. Feilb., Pecaner'sche Real., Gehag, BG. Rndolsswerth. — 1. Feilb., Naqel'sche Real., Werschlin, BG. Rndolsswerth. — 1. Feilb., Ucmann'fche Real., Großcerouc, BG. Rudolfs-werth. — 1. Feilb., Simoniic'sche Real., Pechdvrf, BG. Ru-dolsswerth. — 3. Feilb., Sormann'sche Real., Klenik, BG. Adelsberg. — Reass 3. Feilb., Kramaric'scke Real., Bojaus-dorf, BG. Möttling. — 1. Feilb , Krizan'sche Real., Möttling, BG. Möttling. — Relicit. Globoknik'scher Real., Neu-marktl, BG. Nenmarktl. - 1. Feilb., Plantau'sche Real., Rudolfswerth, KG. Rudolfswerth. Eine halbe Loge ist für die ganze Saison, eine halbe Loge aber von Ansang bis Ende Oktober zu vergeben. Näheres im Zeitungs-Comptoir. (548) 3 -1 FF* gegen Sommersprossen, Leberflecke, Wimmerl, Gesichtsröthe re. (539) 10-5 Diese Salbe durch zehn Abende angewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen. Leberflecke rc. Echt zu beziehen in der Landschasisapoweke, Graz, Sackstraße Nr. 4. Preis eines Tiegels fammt Gebrauchsanweisung 70 kr. Hauptdepot für Krain der Apotheke „zum goldenen Einhorn" des Victor Trnkozy, Laibach, Hauptplatz Nr. tn Eine Theaterloge im zweiten Stock ist um einen annehmbaren Preis zu vergeben. Näheres im Zeitungs-Comptoir. (511) 3—3 -Oel- m m U 1 Stiiolt y.n *50 kr., reicht hin, alle Sommersprossen zu vertreiben. Ein einmaliges Waschen mit meiner Sennen-blumen-Oel-Seife bewirkt, dass die rauhe auf- ^ gesprungene Haut sich sogleich in eine zarte, <72 weiche und geschmeidige verwandelt. ®er <56 Geruch übertrifft alle Wohlgerüche Indiens. Erzeugt von (542) 6—3 Ferdinand Fritsch, Wien, I. Bez., Schulerstrasse 20. Fabrikant ehem.-techn. Specialitäten. General-Depot bei Herrn Ant. Krisper in Laibach, Galanterie- und Nürnbergerwaren-Handlung. K m m U m Wiener Börse vom 31. Augnst. i(lp.! 09 60 69-70 ilb. 73—! 73-20 104*—1114*25 Staatsfonds, j (Selb j Ware 5pcrc. Rente, öst.i bto. feto. oft. in 6 Soft von 1854 . Lose »Oll 18H0, ganjelll*60|lll*80 Lose von 1880, Fünft.!llS'—!ilK'S2 PrämienI». v. 1864 .11*9.75 180*- Qrnndent.-Obl. Eiebenbürg. Ungarn Acticn. Ünglo-Bank . . . Erebitanfialt . . . Dekofitenbanl . . EScompte-Anstalt Franco»Bank 79-76 80-25 81-251 81-60 I JlOO-—| 100-26 .Ji08'40|2C8-d0 . 135-—Il36-— .|70ö— i 705-31*50 32— Handelsbank...........| 53 - 53-60 Nationalbank . . . ,j919--- 920-— Oest. Bankgesells. . Jl68.— 170-— Union - Bank..........| 85-10 85-30 BereinSbank..........— ■— BerkehrSbank 80— illsold-Bahn .... — Karl Ludwigbahn . . 219 — Äflif. Elis.-Babn . . 176 «ttif. Fr. 3o(cf66 . . i 156-75,157-25 KtaalSbahn 267.60|268-— Südbahn...............1 88-501 93-76 81- 219-50 176-25 Pfandbriefe. Allg. 6)1. Bod.-Credit. bto. in 333. . . Nation, o. W. . . Ilng. Bod.-Creditanft. Prioritäts-ObL ran, 3oses»-Bahn >cst. Nordwestbahn SiebenbUrger . . . Staat«bahn .... Südb.-Ges.zu 500 Fr. bto. BonS Lose. Eredit * Lose . . . RudolsS - Lose . . Wechs. (3Mon.) «ug»b.l00fl.südd.W. Franks. IOC Mark Hamburg „ „ London 10 Pfd. Sterl. Pari» 100 Franc» Münzen. Kais. Münz-Dncaten 20-FrancSmick . . . Preuß. «assenschline Lilber . . 100-- 89*40 95-CO 87' 93 75 93- 140*26 104-223 - Ware 100-25 8960 95*60 67.25 93- 93-16 71.25 140*75 104-50 225-- 163-75 13-50 93*10 54-45 54-45 111-65 4415 528 8-92 165 101-85 164- 14- 93*25 54-55 54-55 111-80 44-25 5-29 8-92* 165»' 102 — Telegraphischer Cursbericht am 1. September. Papier-Rente 69-65 - Silber-Rente ^ M -1860er Staatö-«„lehen lll'SO.- »1alilact.en916. -- London 111*70 - Silber 0160. -bucateu 5 27'/,. — 20-FrancS Stücke 8 92. — 100 Reichs-mark 55-05. ____________________ fl. Verleger Dttemar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.