Fundorte aus spatrepublikanischer und friihromischer Zeit in Razdrto am FuBe des Nanos Alma BAVDEK Izvleček V članku sta predstavljeni dve novi arheološki najdišči na Razdrtem: Mandrga. kjer smo našli predmete italskega izvora iz predavgustejskega obdobja, in Preval, kjer smo poleg prav tako italskih predmetov, katerih glavnina sega v avgustejsko obdobje, manjši del pa v prvo polovico 1. st. po Kr., našli tudi skromne arhitekturne ostanke. Obe pa predstavljata materialni dokaz o obstoju in pomenu križišča trgovskih poti pod Nanosom. Abstract Two new archaeological sites at Razdrto are presented in the article: Mandrga, where objects of Italic provenience from the pre-Augustan period were found, and Preval, where in addition to such Italic objects, mostly classified to the Augustan period with some material from the first half of the 1st century AD. some architectural remains were also discovered. Both sites represent material evidence of the existence and significance of a crossroads of trade routes below the peak of Nanos. Razdrto liegt irn siidwestlichen Tcil Sloweniens, wo der Durchgang von Norditalien nach Ostcn am einfachsten ist. Der Goli vrh auf der einen und der Nanos auf der anderen Seite schufen einen natiirlichen PaB aus dem Pivka-Becken ins Vipava- ^m m V Abb. I: Blick auf den PaB bei Razdrto. Rechts der Nanos. SI. I: Pogled na prelaz pri Razdrtem. Na desni Nanos. Tal, das sicli weiter nach Friaul hin offnet (Abb. 1)• Der Bereich von Razdrto war schon in der Vorgeschichte besiedelt. Schon damals stellte der PaB einen auBerst wichtigen Verkehrsweg dar. In der Umgebung gibt es mehrere vorgeschichtliche Ringwalle: Goli vrh. Dolge ravni und Dolgi grič am Nanos-Hang und Grad bei Šmihel pod Nanosom.1 Davon sind aufgrund ihrer strategisehen Lage am bedeutendsten Goli vrh auf der einen Seite und Dolge ravni am Nanos-Hang auf der anderen Seite des Passes. In der Antike wurden der PaB und der Berg Ocrci genannt. Laut antiken Quellen kreuzten sich dort schon vor der romisehen Besctzung der Siidostalpen die beiden HandelsstraBen, die von Italien nach Osten fiihrten. Die eine ging von Aquileia durch das Vipava-Tal, die andere dage-gen aus 'Iergeste an Skocjan in der Nahe von Divača vorbei. In Razdrto vereinigten sich die beiden 1 J. Horvat, Notranjska na začetku rimske dobe: Parti pri Stari Sušici, Ambroževo gradišče in Baba pri Slavini, Arli. vest. 46, 1995, 177 ff, si. I. NJIVE MANDRGA A, v \.) RAZDRTO < Abb. 2: Die Lage der Fundorte Mandrga (1) und Preval (2) bei Razdrto. SI. 2: Lega najdišč Mandrga (1) in Preval (2) pri Razdrtem. schlieBlich zu einem Weg, der nach Nauportus fiihrte.2 Im Jahre 1989 haben wir wegen des Autobahn-baus in zwei neuen archaologischen Fundortcn Rcttungsgrabungcn durchgefiihrt. Der erste liegt in unmittelbarer Niihc der Ortschaft Razdrto und heiBt Mandrga (Abb. 2: 1). Der andere ist vom ersten ca. 400 m in Rich-tung Westen entfernt und liegt auf dem hochsten Punkt des Passes, Preval genannt (Abb. 2: 2). MANDRGA Abb. .f.Tržišče bei Dolenja vas. Bronzeanhiinger (Foto Marko Hahič, Narodni muzej in Ljubljana). SI. 3: Tržišče pri Dolenji vasi. Bronast obesek (foto Marko Habič, Narodni muzej v Ljubljani). Im ersten Fundort westlich der Ortschaft haben wir einen Bereich von 1300 m2 erforscht. Hier wurden keinerlei Gebaudereste entdeckt. Cha-rakteristisch fiir den Fundort sind Ampho-ren, die im wahrsten Sinne des Wortes die gesamte Grabungsflache bedeckten. Sie sind in groBeren und kleineren Stiicken erhalten. Nur cine war nahezu vollstandig erhalten. Alle gehoren zum selben Typ, Lamboglia 2 (Abb. S: 4; 9). Daneben entdeckten wir auch eine grij-Bere Anzahl von Amphorendeckcln, die in einem Model (Abb. S: 3) oder auf der Topferscheibe (Abb. S: 1-2) hergestellt wurden.' Kennzeichnend fiir diesen Fundort ist auch Keramik mit schwarzem Uberzug in verschiedenen Formen und auch mit Stempeln (Abb. 7: 1-11). Sie war wie die Am-phoren im letzten Drittel des 2. Jhs. und der ersten Halfte des 1. Jhs. v. Chr. in Gebrauch.4 Funde aus dieser Zeit werden noch durch spin-delformige Becher aus dtinnwandiger Keramik (Abb. 7: 12) und graue venetische Keramik (Abb. 7: 13) ergiinzt.5Terra sigillata wurde hier nicht gefunden. Von den wenigen und sehr schlecht erhaltenen Bronzegegenstanden treten zwei Bronzefibeln hervor. Die erste Fibel gehort zum Typ Picugi 2 J. Sašel, Slrabo, Oc ra and Archaeology, in: Ancient Europe and tlw Mediterranean. Studies presented in honour of Hugh Hencken (Warminster 1977) 157-160 = id., Opera selecta, Simla 30 (1992) 630-633; id., Okra, Kronika 22, 1974, 9-17; M. Šašel Kos, Nauportus: antični literarni epigralski viri, in: J. Horvat, Nauportus (Vrhnika), Dela I. razr. SAZU 33 (1990) 17 IT. ' J. I lorvat, Začetek rimske dobe na prostoru zahodne in osrednje Slovenije. Rezultati preučevanja italske keramike (Ljubljana 1993, unveroffentlichte Dissertation) 5 ff, 39 IT. 4 lb., 60 f. 5 lb. Abb. 4: Tržišče bei Dolenja vas. Zufallsfunde aus dem Ring-wall. Beide Bronze. M. = 1:2. SI. 4: Tržišče pri Dolenji vasi. Naključni najdbi na gradišču. Oboje bron. M. = 1:2. Auf den lokalen Charakter dieser Fibeln ha-ben schon Guštin und Biba Teržan hingewiesen. Guštin datierte sie in die VI. Stufe von Notranjsko, das 4. Jh. v. Chr., jedoch hatte er dafiir keine stichhaltigen Beweise.8 Nach Ansicht Teržans sollen sie zum Typ VII f der Certosa-Fibeln gehoren. Wegen Formunterschiede sind sie eine Beson-derheit des Typs, der in die Stufen LT B2 - C datiert ist (namlich in das 3. und den GroBteil des 2. Jhs. v. Chr.).9 Mit Ausnahme der Fibel aus dem Grab in Matavun, das man nicht genau datieren kann, der Fibeln aus Stara Sušica, die von einem Graberfeld oder einer Kultstatte stam-men, und der Fibel aus der Ljubljanica wurden alle als Streufunde in Siedlungen gefunden. Des-wegen bleibt ihre genaue Datierung offen. Entdeckt wurde auch ein Schmuckgegenstand in Form eines Bronzepferdchens (Abb. 6: 3). Miinzfunde waren selten. Es wurden nur drei schlecht erhaltene Asse aus dem 2. Jh. v. Chr. entdeckt.10 (Abb. 6: 2) und ist nach Mitja Guštin fiir die Spiitlatenezeit (spates 2. und 1. Jh. v. Chr.) kenn-zeichnend.6 Die zweite, eine Certosa-Fibel (Abb. 6: 1), ist einer der seltenen Gegenstande, der an die au-tochthone Bevolkerung gebunden ist. Die Fibel hat einen rhombischen Biigel mit drei gleich breiten Querrippen und einen hohlen FuBknopf. Alle Fibeln dieses Typs, ausgcnommen der aus dem Ljubljanica-FluB, wurden in einem eng be-grenzten Bereich Notranjskos und des Kras entdeckt. Bislangbekannte Fundorte sind: Ljubljanica-FluB, Žerunšček bei Bločice, Tržišče bei Dolenja vas (Abb. 4: 1), Stari grad oberhalb von Unec, Razdrto, Baba und Ambroževo gradišče bei Slavina, Čepna bei Zagorje, Parti bei Stara Sušica und Ponikve bei Matavun (Abb. 5).7 Abb. 5: Verbreitung der lokalen Variante der Certosa-Fibeln. Die Fundorte sind unter Anm. 7 aufgefiihrt. SI. 5: Razprostranjenost lokalne različiee certoških fibul. Najdišča so navedena v op. 7. 6 M. Guštin, La Tčne fibulae from Istria, Arch. hi)-. 24, 1987, 51 ff. 7 I. Ljubljanica-Fluji: F. Stare, Nekaj železnodobnih predmetov iz Ljubljane, Zgod. čas. 6-7, 1952-1953, 71 ff, t. 1: 1. - 2. Žerunšček bei Bločice: unveroffentlieht. - .?. Tržišče bei Dolenja vas: in Besitz des Finders Franc Opeka, Dolenja vas 57 (Abb. 4: 1). AuBer der Fibel hat er auf dem Ringwall noch einen Bronzeanhiinger entdeckt (Abb. .?,■ 4: 2). Dem Finder mčchte ich mich fiir seine Bereitschaft, mir die Gegenstande fiir die Veroffentlichung zur Vcrfiigung gestellt zu haben, herzlich bedanken. - 4. Slari grad oberhalb von Unec: unveroffentlieht. - 5. Mandrga bei Razdrto: Abb. 6: I. - 6. Ha ha bei Slavina: Horvat (Anm. 1) t. 14: 8. - 7. Ambroževo gradišče bei Slavina: M. Urleb, Gradišče v Slavini, Arli. vest. 8, 1957, 151 ff, t. 3: 3; Horvat (Anm. 1) t. 7: 1. - S. Čepna bei Zagorje: M. Guštin, Notranjska. Kat. in monogr. 17 (1979) 33, t. 3: 4. - 9. 1'arti bei Stara Sušica: M. Urleb, Arheološke najdbe iz Stare Sušice pri Košani, Arh. vest. 30, 1979, 151 ff, t. 1: 11,14; Horvat (Anm. I) t. I: 1,2. - 10. Ponikve bei Matavun: G. Righi, l.a necropoli "celtica" di S. Canziano del Carso, Monogr. di 1'reist. 3 (1982) 38, tav. 2: Cq 18/2. 8 M. Guštin, Kronologija notranjske skupine, Arh. vest. 24, 1973, 479, si. 3: 4. 9 B. Teržan, Certoška fibula, Arlt. vest. 27, 1976, 325-328, 372. 1(1 I'. Kos, A. Šemrov, l)ie Fundmunzen der rdmisehen Zeit in Slowenien 3 (Berlin 1995) 99, Nr. 47. PREVAL Ein anderes Bild als in der Fundstatte in Mandrga bot sich uns im Fundort Preval. Wir legten eine Flache von 2500 m2 frei. Hier ent-deckten wir auch Gebaudereste. Im nordlichen Teil der Fundstatte wurde ein schlecht erhalte-nes steinernes Eckfundament im Mortelverband eines unbestimmbaren Gebaudes gefunden. Es hatte eine Breite von 50 bis 70 cm. Diagonal durch die gesamte Grabungsflache verliefen in Nord-ost-Siidwest-Richtung zwei verschieden breite parallele Graben. Beide, sowohl der breitere, als auch der schmalere, waren angefiillt mit Stei-nen, Ziegel- und Keramikstiicken. An den Graben wurden neun Pfostenlocher entdeckt. Auch diese waren mit Steinen und Ziegelstiicken angefiillt. Die beiden Graben und die Pfostenlocher waren aller Wahrscheinlichkeit nach Teile einer Konstruktion, wofiir wir keine passenden Vergleiche gefunden haben. Der zweite Fundort unterscheidet sich von dem vorigen auch durch die iibrigen Funde. Kennzeich-nend hierfiir sind eine groBere Menge Ziegel (imbrices und tegulae ohne Stempel). Amphoren Abb. 6: Mandrga bei Razdrto. Alles Bronze. M. = 1:2. SI. 6: Mandrga pri Razdrtem. Vse bron. M. = 1:2. sind hier sehr selten. Entdeckt wurden lediglich einige Amphoren des Typs Lamboglia 2, Dressel 6A, Dressel 6B und, wie es scheint, ein Henkel-teil einer Amphore des spatrhodischen Typs (Abb. 11: 8-11). Unterschiede sind auch bei der Feinkeramik zu erkennen. Die wenigen Scherben mit schwar-zem Uberzug (Abb. 11: 1-2) sind hier neben den Amphoren am altesten und konnen noch in die voraugusteische Zeit reichen. Eine Neuheit stel-len die terra sigillata (Abb. 11:3) und die Sariusscha-len (Abb. 11: 4) dar, die in augusteischer Zeit und in der ersten Halfte des 1. Jhs. n. Chr. in Gebrauch waren. In dieselbe Zeit fallen auch die Fragmente der glasernen Rippenschalen (Abb. 10: 5)." Von den Bronzegegenstanden ist am wichtig-sten die Fibel des Typs Aucissa (Abb. 10: 1), die in der augusteischen Zeit in Erscheinung tritt.12 Das Fragment einer bronzenen Giirtel-schlieGe (Abb. 10: 3) gehorte wahrscheinlich zu einer quadratformigen oder rechteckigen SchlieGe mit einem entenkopfformigen Dorn.13 Unter den Eisengegenstanden ist ein Hipposandalenfrag-ment (Abb. 10: 4) erwahnenswert. Der einzige Fund, der zeitlich in das 4. Jh. n. Chr. reicht, ist eine bronzene Zwiebelknopffibel (Abb. 10: 2). Im Fundort Preval haben wir mehrere romi-sche Miinzen entdeckt, die in den Zeitraum von der spatrepublikanischen Zeit bis zur Mitte des 1. Jhs. n. Chr. datiert werden. Hier wurden auch zwei keltische Kleinsilbermiinzen entdeckt.14 SCHLUSSWORT Das Material der Fundorte in Razdrto wird fiir die Veroffentlichung erst vorbereitet, deswegen konnen wir es nur annahernd abschatzen. Zum Teil hat es schon Jana Horvat in ihrer Dissertation und ihren Aufsatzen einbezogen und ausge-wertet; sie kam dabei zu interessanten Schliissen.15 In beiden Fundorten sind fast ausnahmslos Ge-genstande italischer Werkstatten vorhanden. Nur die Certosa-Fibel (Abb. 6: 1) und einige Graphit-tonkeramikstiicke (Abb. 7: 14) konnen der ein-heimischen Bevolkerung zugeschrieben werden. 11 Horvat (Anm. 3) 61. 12 M. Feugžre, Les fibules en Gaule miridionale, Rev. arch, de Narb. Suppl. 12 (1985) 173, 314 ff, pi. 168: E4. 1' R. Bockius, Fremdimpulse am Ende der Latinezcit im Rhein-Main-Moselgebiet, in: Siudien zurEisenzeit im Hunsriick-Nahe-Raum, THerer Ztschr. Beih. 13 (1991) 281 ff, Abb. 2. 14 Kos, Še m rov (Anm. 10) 99 f, Nr. 48. Aus diesem Zeitrahmen fallen nur die Titusmilnze aus dem Jahr 80 n. Chr. und die zwischen 364 und 378 gepnigte Miinze. 1 lorvat (Anm. 3) 60-62; ead. (Anm. 1); cad., Ausbrcitung romischer Einfliisse aul'das Sudostalpengebiet in voraugusieischer Zeit, in: Provinzialrdmische Forschungen. Festschrift fiir GUnter Ulbcrt (1995) 25-40. Abb. 7: Mandrga bei Razdrto. Alles Ton. M. = 1:3. SI. 7: Mandrga pri Razdrtem. Vse glina. M. = 1:3. Abb. S: Mandrga bei Razdrto. Alles Ton. M. = 1:3. SI. H: Mandrga pri Razdrtem. Vse glina. M. = 1:3. Allem Anschein nach ist der Fundort in Mandrga (letztes Drittel des 2. und erste Ilalfte des I. Jhs. v. Chr.) iilter als auf dem Preval, wo die iiltesten Funde noch in die voraugusteische Zeit gehoren, die Mehrzahl dagegen in die augusteisehe Zeit und die erste Halfte des 1. Jhs. Wahrscheinlich wurde der Bereich auf dem Preval in der Zeit besiedelt, als Mandrga aufgegeben wurde. In beiden Fundorten fehlen Gebaudereste, die auf eine grdBere Siedlung hindeuten wiirden. Abb. 9: Mandrga bei Razdrto. Alles Ton. M. = 1:3. SI. 9: Mandrga pri Razdrtem. Vse glina. M. = 1:3. Abb. 10: I'reval bei Razdrto. 1-3 Bronze; 4 Itisen; 5 Glas. M. = 1:2. SI. 10: Preval pri Razdrtem. 1-3 bron; 4 železo; 5 steklo. M. = 1:2. Abb. II: Preval bei Razdrto. Alles Ton. M. = 1:3. SI. II: Preval pri Razdrtem. Vse glina. M. = 1:3. Wegen der Lage an der StraBe und der groBen Mengen von Amphoren, einer typischen Handels-ware, hatten die Fundorte auf dem PaB vermut-lich die Funktion einer Handelsstation. I tu 1. Jh. n. Chr. nahm der Verkehr iiber Razdrto ah. Er wurde auf die neu gebaute StraBe iiber I Irušiea umgeleitet.16 Einzelne Funde (spatromische Fibel und Miinze) zeugen aber davon, daB der 16 Ail Pirum (Hruiica). Spdtrdmische Paf)befestigung in denJulischen Alpen, Miinch. Beitr. z. Vor- u. Friihgesch. 31 (1981); J. SaSel, Ail Pirum - rimska Štabna baza na HruSici, Kult. in. nar. spom. Slov. 159 (1988). Verkehr iiber den PaB nicht vollends eingestellt bedeutenden Kreuzung hat er das ganze Mittel-wurde. Die Funktion einer mehr oder weniger alter hindurch bis heute bewahrt. Najdišči iz poznorepublikanskega in zgodnjerimskega časa na Razdrtem pod Nanosom Prevod Razdrto leži v jugozahodnem delu Slovenije na kraju, kjer je prehod iz severne Italije proti vzhodu najlažji. Goli vrh na eni in Nanos na drugi strani sta ustvarila naravni prelaz iz Pivške kotline v Vipavsko dolino, ki se odpira naprej proti Furlaniji (si. 1). Območje Razdrtega je bilo poseljeno že v prazgodovini. Že takrat je bil prelaz zelo pomembna prometna točka. V okolici je več prazgodovinskih gradišč: Goli vrh, Dolge ravni in Dolgi grič na pobočju Nanosa ter Grad pri Šmihelu pod Nanosom.1 Med njimi sta zaradi svoje strateške lege najpomembnejša Goli vrh na eni in Dolge ravni na pobočju Nanosa na drugi strani prelaza. V antičnem času so prelaz in goro nad njim imenovali Okra. Kot poročajo antični viri, sta se še pred rimsko zasedbo jugovzhodnih Alp tod križali trgovski poti, ki sta vodili iz Italije na vzhod. Ena je šla iz Akvileje po dolini reke Vipave, druga pa iz Tergesta mimo Škocjana blizu Divače. Na Razdrtem sta se poti združili v eno, ki je šla naprej proti Navportu.2 Leta 1989 smo zaradi gradnje avtoceste zaščitno izkopavali na dveh novih arheoloških najdiščih. Prvo leži v neposredni bližini vasi Razdrto in se imenuje Mandrga (si. 2: 1). Drugo je od prvega oddaljeno okrog 400 m proti zahodu in leži na najvišji točki prelaza, imenovani Preval (si. 2: 2). MANDRGA Na prvem najdišču, zahodno od vasi, smo raziskali območje 1300 m2. Tu nismo našli nikakršnih arhitekturnih ostankov. Značilnost najdišča so amfore, ki so dobesedno prekrivale vso odkopano površino. Ohranjene so v večjih in manjših kosih. Le ena je bila ohranjena skoraj v celoti. Vse pripadajo vrsti Lamboglia 2 (si. H: 4; 9). Poleg njih smo našli tudi večjo količino pokrovčkov amfor, izdelanih v kalupu (si. S: 3) ali na lončarskem vretcnu (si. H: I-2).3 Značilnost tega najdišča je tudi keramika s črnim premazom različnih oblik in tudi s pečati (si. 7:1-11). Enako kot amfore se je uporabljala v zadnji tretjini 2. st. in prvi polovici 1. st. pr. Kr.4 Najdbe tega časa dopolnjujejo še visoki vretenasti kozarci iz keramike tenkih sten (si. 7: 12) in siva venetska keramika (si. 7: 13).51ere sigilate tu nismo našli. Med maloštevilnimi in zelo slabo ohranjenimi bronastimi predmeti sta pomembni dve bronasti fibuli. Prva je fibula vrste Picugi (si. 6:2), po Mitji Guštinu značilna za poznolatcnsko obdobje (pozno 2. in 1. st. pr. Kr.).'1 Za drugo, certoško fibulo (si. 6: 1), pa lahko rečemo, da je eden redkih predmetov, povezanih z avtohtonim prebivalstvom. Fibula ima rombičen lok s tremi enako širokimi prečnimi rebri in kapičast gumb na nogi. Vse fibule te vrste, razen tiste iz Ljubljanice, so bile odkrite na ozko omejenem območju Notranjske in Krasa. Do zdaj znana najdišča so: reka Ljubljanica, Žerunšček pri Bločicah, TVžišče pri Dolenji vasi (si. 4: I), Stari grad nad Uncem, Razdrto, Baba in Ambroževo gradišče pri Slavini, Čepna pri Zagorju, Parti pri Stari Sušici in Ponikve pri Matavunu (si. 5).7 Na lokalni značaj teh fibul sta opozorila že Guštin in Biba Teržan. Guštin jih je opredelil v VI. stopnjo Notranjske, to je v 4. st. pr. Kr., vendar pa za to ni imel trdnih dokazov.8 Po Teržanovi naj bi pripadale vrsti VII f certoških fibul. Zaradi oblikovnih razlik pa so posebnost te vrste, ki je opredeljena v LT B2 - C (to je 3. in večji del 2. st. pr. Kr.).9 Razen fibule iz groba iz Matavuna, ki ga ni mogoče točno datirati, fibul iz Stare Sušice, ki izvirata z grobišča ali s kultnega mesta, in fibule iz Ljubljanice so bile vse najdene brez zaključenih celot na naselbinah. Zaradi tega ostaja njihova točna datacija odprta. Najden je bil tudi okrasni predmet v obliki bronastega konjička (si. 6: 3). Najdbe novcev so bile redke. Našli smo le tri slabo ohranjene ase iz 2. st. pr. Kr.10 PREVAL Drugačno podobo kot najdišče na Mandrgi kaže najdišče na Prevalu. Izkopavali smo na površini 2500 m2. Tu smo našli tudi arhitekturne ostanke. Na severnem delu najdišča smo izkopali slabo ohranjene, z malto vezane kamnite temelje vogala neopredeljenega objekta. Široki so bili od 50 do 70 cm. Diagonalno po celotni izkopani površini sta v smeri severovzhod-jugozahod potekala dva različno široka vzporedna jarka. Oba, širši in ožji, sta bila zapolnjena s kamenjem, opeko in keramiko. Ob njiju smo našli devet jam za stojke. Tudi te so bile zapolnjene s kamenjem in opeko. Jarka in jame za stojke so bili po vsej verjetnosti deli konstrukcij, za katere nismo našli ustreznih primerjav. Drugo najdišče se od prvega razlikuje tudi po drugih najdbah. Zanj so značilne večje količine opeke (imbreksi in tegule brez žigov). Amfore so tu zelo redke. Našli smo le nekaj amfor vrste Lamboglia 2, amfore Dressel 6A, Dressel 6B ter, kot vse kaže, del ročaja amfore poznorodoške vrste (si. 11: 8-11). Spremembe je opaziti tudi pri fini keramiki. Maloštevilni koščki črno premazane keramike (si. 11: 1-2) so tu poleg amfor najstarejši in lahko segajo še v predavgustejsko obdobje. Novosti so tera sigilata (si. 11: 3) in skodelice Sarius (si. 11: 4), ki so se uporabljale v avgustejskem času in v prvi polovici 1. st. po Kr. V isti čas sodijo tudi fragmenti steklenih rebrastih skodel (si. 10: 5)." Med bronastimi predmeti zbuja največjo pozornost fibula vrste Aucissa (si. 10: 1), ki se pojavi v avgustejskem obdobju.12 Odlomek bronaste pašne spone (si. 10: 3) je verjetno sodil h kvadratni ali pravokotni sponi z enim trnom v obliki račje glavice." Med železnimi predmeti pa je omembe vreden fragment konjske sandale (si 10: 4). Edina najdba, ki sega v 4. st. po Kr., je bronasta fibula s čebulastimi gumbi (si. 10: 2). Na Prevalu smo našli več rimskih novcev, datiranih od poznorepublikanskega obdobja do sredine 1. st. po Kr. Tu smo našli tudi dva mala keltska srebrnika.14 ZAKLJUČEK Gradivo z najdišč na Razdrtem šele pripravljamo za objavo, zato ga lahko le približno ocenimo. Delno ga je vključila in opredelila v svoji disertaciji in člankih Jana Horvat in prišla do zanimivih zaključkov.15 Na obeh najdiščih izrazito prevladujejo predmeti severnoitalskih delavnic. Le certoško fibulo (si. 6: 1) in nekaj kosov grafitne keramike (si. 7: 14) lahko pripišemo domačemu prebivalstvu. Kot vse kaže, je najdišče na Mandrgi (zadnja tretjina 2. in prva polovica 1. st. pr. Kr.) starejše kot na Prevalu, kjer sodijo najstarejše najdbe še v predavgustejski čas, večina gradiva pa v avgustejski čas in prvo polovico 1. st. Verjetno so območje na Prevalu naselili približno takrat, ko so opustili Mandrgo. Na obeh najdiščih manjkajo arhitekturne ostaline, ki bi govorile o večjem naselju. Zaradi obcestne lege in zaradi velikih količin amfor, značilnega trgovskega blaga, sklepamo, da sta imeli najdišči na prelazu funkcijo trgovske postaje. V 1. st. po Kr. je promet čez Razdrto upadal. Preusmerili so ga na novozgrajeno cesto čez Hrušico.16 Posamične najdbe (poznorimska fibula in novec) pa pričajo, da prelaz kljub temu ni popolnoma zamrl. Funkcijo bolj ali manj pomembnega križišča je ohranil skozi srednji vek vse do danes. Alma Bavdek Notranjski muzej Ljubljanska cesta 10 SI-6230 Postojna