Redaction urid Expediti on: Bahnhojgasse Nr. 16. Nr. 37. VrauumerationSprrise: ftiir Laibach: «Sauzj. fl. 8 40; Kustellung in- Hau« vrttj. LSkr. Mit der Post: Ganzjahr. fl. 18 Montag, 16. Februar 1880. — Morgen: Flavian. 3nfcition«pttii«: 6in* i>«ltige Pelitzeilr » 4 !r., bet Wirderdolungen » 3 li. Hn» tciflen bis 6 Aei>e» 20 It. 13. Jab Oesterreich vnd Jtalien. Wet, mit dem kigenllichcii Stonbe brr Verbal tnisie, weniger vertraut feine Kenntniffe fiber die Wechselstellung Oesterreichs zu Jtalien bloh aus den Zeitungsnotizen und Artikeln der letzten Tage fchopste, der musste fast zur Ueberzeugung kommen, doss schon mit dem nachsten Frfihjahre die Thaler deS Trentino vom Waffengetose eines wilden Krieges wiederhalleii werden. Sprach man doch von gar nichts anderni, als von den Forts, welche die italienische Regierung am Gardasee erbauen lasst, und von den grotzartigen Ansammlungen tisterreichischer Trnppen in Sudtirol. Diese Alarm-nachrichten haben naturlich nicht verfehlt, auch jene sensationelle Meldung wieder in Erinnerung ju bringen, nach welcher Oesterreich die italienische Regierung verstandigt haben soli, dass stir den Fall eineS Putsches der „Jtalia irredenta" die Wahrscheinlichkeit vorhanden sei, dass Jtalien tin solcheS Vorgehen mit einem Gebietsverluste bfitzen werde. Dazu kanien noch die Berichte fiber einzelne Demonstrationen der Jrredentisten, welche gleich-falls dazu beitragen, den Glauben zu verbreiten, dass die italienische Regierung zu schwach oder aber nicht gewillt sei, dem Treiben dieser Ruhe-fttirer mit Entschiedenheit entgegenzutreten. Ge-wohnt, von Jtalien stets das Schlimmste zu er-warten, hat die osterreichische Preffe die Stellung Oesterreichs zu seinem sfidlichen Nachbarstaate in einer Weise besprochen, welche zugleich als ener- Jischer Protest gegen die annexionistischen Plane jtaliens gelten konnte. Moglich, dass man in dieser Beziehung etwas zu weit gegangen ist. Aber mehr als lacherlich ist es, wenn nun die italienische Regierungsprrsse Oesterreich der biiswilligen Absicht beschuldigt, seinem Grenznachbar durch die Verbreitung verleum-derischer Gerfichte Unannehmlichkeiten zu bereiten. Denn baron ist boch wahrlich Oesterreich ganz unschuldig, wenn beispielsweise trust zu nehmenbe italienische Staatsmanner in offentlichen Versamm-lungen erklaren, bass bie Schwache der Regierung ber „Jtalia irrebenta" gegenfiber Uisache sei, wenn Jtalien sich in einem Zustanbe volliger Jsoliernng befinbe. Die Bemerkungen ber „Opinione" aber, nach welchen bie italienische Annexionistenpartei ini Lanbe kein Ansehen genieht, lirnnen anbererseits Oesterreich nicht veipflichten, fiber bas Treiben einer politischen Tollhauslerbanbe mit Schweigen hinwegzugehen, wenn burch bieselbe Friede unb Ruhe im eigeuen Lanbe gestSrt tuerben kann. Unb boch kann man ben mahgebenben osterreichischen Regierungskreisen bas Zeugnis nicht versagen, bass sie jeben Anlass vermieben, bie Beziehungen zwischen ben beiben Nachbarstaaten uberhaupt zur offentlichen Discussion zu bringen, Weil eben unter ben gegebenen Verhaltnissen bie Moglichkeit nahe lag, bass babei Worte fallen konnten, welche nicht gut mit ben officilifen Freunbschastsversicherungen in Einklang zu bringen warm. Ist es ja boch, wie ber ..Bohemia" aus Wien geschrieben wirb, bekannt, bass ber Minister bes Aeutzern, Baron Haymerle, sich fSrmlich Mfihe gab, eine Kunbgebung ber Delegationen, welche gewifs so imposant wie patriolisch ausgefallen ware, zu verhuten unb zuruckzubrangen. Was ihn hiezu bestimmt haben mag, war gewiss nicht Schwache, sonbern Nucksicht fur einen Nachbar-ftaat unb ffir eine benachbarte Regierung, mit welchen bie besten Beziehungen zu erhalten er immerbar bcmiiht ist. Die mahgebenben Politifer in Wien unterscheiben eben genait zwischen ber italienischen Regierung nnd ber „Italia irrebenta", sie wiffen auch, bass die vcrdochtige Gemeinschaft, welche den Ramen ber „Irrebenta" sfihrt, mehr eine Gesahr ffir Jtalien als fur Oesterreich ist, bass sie vielleicht auch mehr barauf ausgeht, ber italienischen Regierung Verwicklungen zu bereiten, als bie phantastischen Ziele zu verwirklichen, die sie auf ihr Programm gefetzt. Doch bei HitzkSpfen, wie es bie Jrrebentisten einmal find, mufS man sich auch der tollsten Etreiche versehen, unb be8* Halb war es nur eine Mahregel ber Vorsicht, wenn bie Regierung sich bestimmt sah, zur Ver-eitlung etwaiger abenteuerlicher Anschlage der »Italia irredenta" unb zum Schutze ber ffibtiro-lischen Greuze bie Garnisonen baselbst zu ver-starken, bass sie alien Eventualitaten zu begegnen im Stanbe sinb. Es find auch, wie die „00-hernia" weiter versichert, keineswegs bie Truppm in Sfibtirol auf ben Kriegsstanb versetzt worben, vielmehr ist nur jener Friebensstanb hergestellt worben, bet bis zum Jahre 1878 bestand und bamals burch ben Ausmarsch ber fur bie Occupation Bosniens uub ber Herzegowina nothigen Trnppen verminbext wurbe. Diese Matznahme ber Vorsicht sei nicht blotz zum Schutze ber Grenze gebolen, sie eNtspreche auch einer internationaten Pflicht, ba es gerobe im Jnteresse ber Erhaltung guter Beziehungen zu bent ofsiciellen Jtalien ge» Iegen ist, a lie Putschversuche wahnwitziger Aden-teurer rechtzeitig nieberzuschlagen, the sie toeitere Complicationen hervonuscn. In biesem Sinne soll die italienische Regierung von ber geplanten Truppenvermehrung verstanbigt unb in biesem soll auch die Matznahme von der italienischen Regierung aufgenommen warden fein. Wenn ganz Jtalien hierfiber bie Aiiffaffung theilt, zu ber bog Ministerium Cairoli in bieser Hmsicht sich betennt, batin sei nicht zu besorgen, bass hieraus irgenb eine Tifibung bes guten, freunbschastlichen Nach-barverhaltnifseS zwischen beiben Staaten sich er* geben werbe. Wir konnen ber eben angeftihrten osficiiisen Mittheilung nut bie Bemerkung beisugen, bafS sie ben wirklichen Berhaltnisscn weit eher zu ent- IeMeton. GeprLft und bewiihrt. Roman von Ottsried Mylius. (Fortsetzung.) Melanie blickte erschrocken, beinahe argwvhnisch 1« ihm auf, los aber nur Milde und Besorgnis in Onkels Ziigen. „Jch muss dir zunSchst eine Thatsache mit. theilen, welche Edwin auf mein Geheih dir feither Vvrenthalten hat," fuhr der Oheim fort. *(£in ge-heimer, rathfelhafter Rapport zog mich felber zu dem jungen Manne, denn er ist der Eohn einer Frau, die ich einst beinahe biS zum Wahnwitz ge-liebt Habe." „6ie, lieber Oheim?" fragte Melanie fast uu° glSubig. w@o ist es, mein Kind. Ich war ein fiber-mttthiger junger Ofsicier, der sich darin gefiel. in seinem tleinen Lebenskreife den AlcibiadeS zu fpielen, ben die Schulden nahezu erdrfickten, ohne ihm jene thSrichte Eigenliebe und jeneu freveln Seicht* ftnn rauben zu fOnncn, welche fich im Becher deS VenusfeS betaubeu und aller Waruungen fpotteteu, und die man daher oft falschlich fur Muth oder ©eninlitfit halt. Ich blicke mit Reue und Wider-willen, ja mit Berachtung auf jenc Lebcnsperiode zuruck, obfchon ich sie spater schwer gebusst Habe. Zu einer Zeit aber, wo ich auf der HSHe meiner Thorheit stand und mir unter ben hohlkSpfigen jungen Officieren meiner Garnison eine Anzahl blinder Nachahmer heranzog, leriite ich burch einen Zufall eine jnnge Dame kennen, welche ich im Uebermuth einer heitern Laune insultiert hatte. Da ich aber meinen Jrrthum unb gihler einge-fehen, hatte ich eS anch ffir geboten erachtet, ben* felben ans freien Stricken abznbitten, unb fo stellte ich mich benn ihrem Voter vor, gestanb meine Roheit unb bat ihn urn die Erlaubnis, pctsSulich die Verzeihuug seiner Tochter nachsnchen unb ihr meine freiwillige Berfetzung nach eiuer andern Garnison onbieten zu dfirfen. Es fam aber ganz andets. ols ich erwartet hatte. denn der Mini« sterialrath von Lenz, AmalienS Vater, hielt mir an-fangs eine ftrenge Standrede fiber meine unverant-worttiche Lebensweife fiberhoupt unb mein Senehmen gegen seine Tochter insbefonbere, gab sich dann aber als Jugenbfreunb meineS Oerstorbenen Voters zu erkennen unb gewShrte mir Zutritt in feinem House, — ols ein Mittel, wie er sogte, um mich ails bem Kreise meiner Kameroden zu entffihren Der gute Maun lictz sich nicht traumen, dass AmalienS anfcingliche Eiitriistung gegen mich in Liebe umfchlagen kSiine. Aber sie roar ein ganz eigenartiges Ge-schiipf: lieb nnd weich unb gefiihlvoll, reich begabt unb fchwarrnerifch, anmuthig, ohne fchSn zu sein. aber von einem ungemein gewinnenben Wesen. Du sindest in Edwin gorberg ihr voUendetes Eben« bilb. Knrzum, wir fannten einonber noch keinen Monat, so liebte ich Amalien mit all' bem Seiben-schostlichen Uiigeftfim, bas ber Unstern meines gonjen fiebens roar, unb sah mich wieber geliebt. ES war unset sfifics Geheimnis, bas wir ber Welt ver-bargen. Hett von Lenz wfirbe bieses BerhSltnir niemals zugegeben haben, AmalienS Mutter ba gegen ignorierte es ober schien es nicht zu bemetfen Die Eiitdcckung komite jedoch nicht ausdleiben. Herr von Lenz gait fur reich unb hielt ein ossenes Haus. roorin a lie Seute von Anszeichnung unb Vetbienst fich versammetten unb Amalie als einzigrs Kind einen Hanptanziehiingspunkt bilbete. Ein junger Jndu-flrieHer toarb um sie und geroonn ben Voter ffir sich. abet Amalie verfagte ihm ihte Hanb unb gestanb enblich, basS ihte Neigung zu mir ber Grunb ihrer SBeigetung sei. Ich hatte eine Unttrrebung mit ihrem Voter, roorin er mich fchlcchthin ffir Iprechen scheintalr die Alarmnachrichten der letzten Tage. Oesterreich-Ungarn. Nach cinem unS auS Wien zugegangenen Briefe gewinnt in besser unter* richteten Kreisen die Meinung Bestand, dass schlictz« lich die Completierung durch Beamte das einzige Mittel sein roetde, um die Coalitionspolitik des Grafen Taaffe fiber Wasser zu halten. Doch musse auch cine solche Matzregel alS ein Erfolg ffir die VerfassungSpartei aufgefasst roerdett, falls Manner roie Baron Conrad von Eybesfeld zur Erganzung deS Cabinets berufen wurden. Was tie Person des eben genannten Ministercandidaten anbelangt, so soll dieselbe durch Stremayr selbst in Vorschlag gebracht worden sein. Davon, dass Stremayr ganz zuriicktritt, ist momentan keine Rede mehr. Nur sagt man, dass er bus Unter* richtsportesenille in die Hande Taaffes zurucklegen toerde, wahrend das biSher von Taaffe verwaltete Ressort deS Jnnern an Baron Conrad ubergehen soll. Wie unser Gewahrsmann writer berichtet, solleu auch fur die fibrigen derzeit noch unbesetzten MinisterfauteuilS hohere Beamte in AuSsicht ge--nommen sein, doch seien die darauf beziiglichen Eerfichte noch so unklar, dass ffir jede der ein-zelnen Stellen zwei, ja selbst drei verschiedene Eandidaten namhaft gemacht werden. Wie man in entschieden regierungSsreund-lichen Kreisen fiber die innere Sage denkt, geht aus einem Artikel der „Presse" hervor, welcher im Hinblick auf die conservativen Grundsatze des Grafen Taaffe den NachweiS erbringt, dass der Xitel »conservativ", welchen Graf Hohenwart fitr seine Partei in Anspruch nimmt, vurchauS nicht hinreicht, um die Umsturzplane der Rechten zu maSkieren und letztere als die Stutze der Regie-rung erscheinen zu lafsen: »Conservativ ist nicht, wer die Berfaffung auf das Oktoberdiplom von 1860 und wenn moglich noch weiter zurfick-fchrauben mochte; conservativ, d. h. das Bestehende erhaltend, ist nicht, wer den derzeitigen Organis-mus der Schule zerstoren, die Einheit des Eifen-bahnsystemS zerreihen, daS Concordat, langsam oder schnell, je nachdem es geht, zurfickbringen will. Conservativ ist nicht, wer die ganze Stadt-administration zertheilen, in die Amtssprache ein ChaoS bringen, die oberste Einheit in der Jnstiz, wie sir ein oberster Gerichtshof reprasentiert, auf Umwegen abschaffen will. Eine Partei, die solche Ziele hat, ist zum mindesten reactionar und un-terscheidet sich von jener, welche sir immer als Schreckbild, weil sie das Oberste zu unterst kehren will, vollsfihrt, nur dadurch, dass sie die UmwSl- rinen Undankbaren erklSrte und mir sein Wort gab, daft mit seiner Bewilligung Amalie niemals die Meinige werden wilrbe. Zugleich verbot er mir ftiit HauS. Um jene Zeit erhielt ich einen neuen Schwa-dronSchef, einen Mann, den ich in meiner fruheren Periode deS LeichtsinnS nnd Uebermuths einmal brm Gespvtte meiner Kameraden preisgegebcn hntte, und der mich nun seine Rache enipsinden lieh. Ich bekani Etreit mit ihm mid kam insolge dessen auf die Festung nnd nach erstandener Strase in eine andere Garnison, namlich hierher nach Ortheim. Hier ersuhr ich eines Tage». daft Amalie, mit welcher ich immer noch insgeheim Briefe gewechselt, mich den noch vcrrathen und einen andern geheiratet Hebe. Dies war ein surchtbarer Schlag ffir mich, denn er mochte mich irre an der Menschheit, und ich ward innerlich ein Berachter der Menschen, ein falter, ernster Skeptiker. wahrend ich Luherlich wie-der in den ganzen wilden und rohen Tanmel meiner srfiheren Lebensweise versank. bis mich mein Schick-sol ereilte und ich meinen Abschied nehmen mnsste und hilsloS, ohne Kenntnisse n»d Lcbensbernf, in die Welt hinaus geschleudert wurde. Ich war da-nialS namenlos unglucklich, denn ich war cibittert gegen Amalie und fuhlte doch, daft ich selbst die zung des Bcstehenden im Wege deS Gesetzes, die andere im Wege der rohen Gewalt erreichen mochte. Aber conservativ, das Bestehende be« wahrend, ist die Eine so wenig wie die andere. In Wirklichkeit conservativ ist in Oesterreich nur eine Partei, und diese ist die liberate." Es ist das ganz derselbe Schlusssatz, den auch wir schon wiederholt zu verfechteu ©rleqenheit hatten. Wenn die »Narodni Li sty" gut unterrichtet find, ist der Czechenclub bereits in nicht weniger als in sieben verschiedene Fractionen gespalten. Mag nun auch diese Meldung etwas ubertrieben sein, so lasst sich doch nicht in Abrede stellen, dass die altczechischen Bersuche, sich ben Feudal-clericaleu in der Schulsrage angenehm zu er* weisen, ohne deshalb in ben Geruch des Ultra« montanismus zu gerathen, feinesroegs gut aus-gefallen find. Zwar sagt die „Politif", dass man ganz wohl gegen das Memorandum der Bischofe sein konne, ohne durum gegen die Liech-tenstein’i'cheu Antrage stimmen zu mfissen. Denn die Bischiife, die seien gegen die Freiheit; die Antrage der Ffiisten Liechtenstein spiachen aber ffir die Autonomic, und letztere mfiffe man um jeben Preis unterstfitzeu. Aber diese Auseinander-setzung, nach welcher die Autonomic selbst auf oem Wege der Reaction anzustreben ware, ist so unglucklich gehalten, dass sie eben nur dem er« wachenden Misstrauen bet czechischen Wohler neue Nahrung zu geben vcrmag. Die Polen scheinen es bereits uberbrfissig geworben sein, die Schlepptrager der Clericalen zu machen. Zu der abwahrenben Haltung gegen* fiber ben Clericalen mag ben Polenclub zu nicht gerittgem Theil die Haltung der liberalen polni-schen Presse destimmt haben, die. seitdcrn das Memorandum der btihmischen Bischofe bekannt wurde, nicht mfibe wird, das Bfindnis der Polen mit den Grafen Clam und Hohenwart zu bekampfen. ..Dziennik Polski" nimmt mit Genugthmmg Act von ber Nachricht, dass der Polenclub beschlossm habe, ein aus Reactionaren gebildetes Cabinet nicht zu untcrstfitzcn. ..Die Rcchtspartei, sowie die Altczechen", schreibt das genonnte polnische Blatt, ,sind also durch das Abwerfeu dec Maske auf dem Punlte, deS Bundnifses mit dem Pol. nischcn Club verlustig zu gehen. Wird ouch der Polenclub daburch zu feinen bisherigen Gegnern hingebrangt, so freut es unS doch, dass ihm bnbei bie Augen aufgegangett find und ber Club daburch auf ben ffir die Bertretung Galiziens einzig rich« tigen Weg hingewtefen worden ist." Deutschland. Wie vorauSzusehen war, so ist man auch in Deutschland sehr erst aunt darfiber, Treulose noch liebte. Aber das Schicksal hat mich an ihr geracht, denn sie hatte mit jener Berhei-ratung auch ihr eigeneS Lebensgluck verscherzt, und ihr erster Gatte soll an Gist gestorben sein, daS er selber genommen, als seine Hosfimngen auf ein reiches Erbe von seinem Schwiegervater sich nicht bewahrten und sein niiihsam balanciertes Schulden-gcbande fiber ihm zusaminenbrach, — das letzte, was ich in der Frernde von Amalie erfuhr. Eist als Edwin sich wieder bei uns einfuhrte, lernte ich die spateren Schicksale seiner Mutter kennen." „Uiid was bewog Herrn Forberg, sich Jhnen zu nahern?" sragte Melauie mit Sngstlicher Spannung. „Die bringende Bitte seiner sterbenden Mutter, sich nach mir zu erkundigen und mir ein Portrat von ihr, das zur Zeit unserer heimlichen Berlobung ffir mich gemalt worden war, mit der Versicheruiig zu fiberreichen, dajs Amalie nie oufgchdvt habe, mich zu lieben und zu beklagen; dass ich ihre erste und einzige Liebe gewesen sei und sie mir die Trene des Herzens bewahrt Habe ihr Leben long. Ein Brief Amaliens belehrte mich nach so langeii Jahren erst, dass sie jenern ersten Gotten ihre Hand nur auf die dringenden Bitten ihres Voters gereicht, der ihr ge^anden hatte, dass sein scheinbarer Reich- dass die Thronrede der engen Beziehungen zwifcherr Berlin und Wien mit keinem Worte gedachte. Er heitzt, dass diese- Schweigen das Resultat eines CompromisscS zwischen dem Kaiser und dem Kanzler sei, dereii Attschamtngen bekanntlich in dieser Frage vom Anfang an auseinander gegangen find. Wa» nun die „National-Zeitung" entschieden vermisSt, ist ein PassuS fiber die HandelSbezichungen Deutschlands, speciell die Berhandlnngen mit Oesterreich; zwischen beiben Staaten sei ein Pro-tokoll ausgetauscht worden und es sei wenigstm* moglich. dass der Reichstag sich noch mit einem Bertragc zu beschastigen haben werde; dem bis* herigen Gebrauche habe es entspiochen, internationale Acte dieser Art schon in der Thronrede anzukfindigen. Die ^Schlesische Zeitung" sagt, wenn darauf ver-zichtet wurde, deS engeren FrenndschaftsbundeS mit Oesterreich ausdrucklich zu gedenken — jeder darauf beziigliche Wort wfirde vom Reichstagc mit dem lauteften Beifallssturm begrfiht worden set« — so wurde dies Opser zweisellos gebracht, um einer Sfflieberannaherung Russlands den Weg nicht zu verlegcn und gleichzeitig die Gesuhlc Frank« reichs zu schonen. Es heiht fibrigens, dass man im deutschen Reichstage sich mit dem Plane trogt, den Ffirsten BiSmarck in irgend einer Form um Aufklarung fiber die Abrnachungen mit Oester-reich zu ersuchen. Vermischtes. — Feuer auf dem Salzburger Bahn-h o f e. Borgestern nach 6 Uht morgens broth in dem Ssterteichischen Eckpovillon deS Salzburger Bahn-hofes obermols Feuer ous. Der Dachstuhl brannte vollstandig ab und wurde auch die Oberlichte *c§ dortigen Vestibnls durchgeschlagen. Wohuungen nub Kanzleien blieben unversehrt. Die Ursache de» Brandes ist bisher nnbekannt. Die Direction h«ltte schon nach dem ersten Brande die umfassendsten Erhebungen fiber die mnthmahlichc Ursache verim-lasst, ohne dass jedoch bei der sehr eingehende« Untersuchung irgend ein bestimmter Anhaltspunkt gesunden werden konnte. — Eetbstmord fine's MagistratS-beamten. Aus Wien wird geschrieben: Grohe Theilnahme errcgt unter den MagistratSbeaniten der Selbstmord des Stenerarntscontrolors Ferdinartd Habit, welcher sich vorgestern nachmittags um halb 3 Uht in seinem Bureau in der Wipplingerstrahe erschossen hat. Habit ist verheiratet nnd Bater Vvn vier nnmfindigen Kindern. Das Motiv des Selbst-inordes liegt in misslichen BermSgenSverhSltnisirn. Obwohl Habit einen Gehalt von fiber 2000 ft. thum eitel Trng gewesen sei, um einen reichen Mann ffir Amalie zu kSdern, und daft ihre Mutter wurde betteln mfissen, wenn Herr v. Lenz PlStzlich wegstfirbe. da er nicht einmal doS Sett sein tigen nenne, auf welchem er sein Leben aushauchen werde. J» der That fund sich auch bald noch Amatienft Berheiratung bei dem XoBt ihres Voters, daft er sich seit Jahren der Veruntreuung omtlicher ©elder (chuldig gemacht und diese, wie sein srfihercs Ber-mSgen, einem unseligen Hong zum BSrsenspiel gtf* opsert hatte " ,Barmherziger Himmel, das war ja furcht-bor!" rief Melanie erschfittert. „Und Sie wollrn nun den armen Edwin die Schicksale seiner Muttek entgelten lassen?" „Da sei Gott vorl" versetzte Onkel Rudolf. ..Edwins Voter war ja ein anderer und stand irit Ruse eines Ehrenmannes. Ich habe im Gegeiitheil den Jnngen lieb gewonnen, schon weil er mich so lebhaft an seine Mutter erinnert. Ich war deshaw so schwach, ihm den Zntritt in nnserem House zu gcwahien, wodurch jene Beziehungen zu dir rnf? stauden, die ich nicht billigen kann. Erschrick nicht. Kind, sondern HSre mich ruhig und ohne VorurtheN on. Edwin hat heute Abend um deine Hand a* gehalten, weil er deiner Liebe sicher zu sein ivahnte.* Hezog, konnte er doch, da wiederholt Krankheitssalle in seiner Fainilie vorkamcn, nicht das Auslangen Pnden. Seine Gattin liegt seit Wochen schwer Iran! danieder. Als er hente frfih seine Wohnung in WeinhauS, JohanneSgasse Sir. 18, verlietz, verab-schiedete er sich roeit herzlicher als sonst von seiner franfen Gattin und seinen Kindern, driickte sie wiederholt anS Herz und kiisste sie zSrtlich. Sichtlich gedruckt verlietz er das Haus, begab sich in sein Bureau im ersten Stvcke des Magistratsgcbaudcs, Hesorgte seine Geschiiste u»d schoss sich nach Schluss der Bureaustunde aus eineni Terzerol rine Kugel in beit Muud. Er blieb sofort toot. Habit war 54 Jahre alt und erfrente sich grotzer Beliebtheit. — Ein Kind erfroren. Am 3. d. M Legab sich das Ehepaar Franz und Maria Zibret in der Gemeiude Dorbopvlje lei Montpreis, Bezirk Rann, in das Dorfwirtshaus und lietz seine vier llciuen Kinder unter Aussicht der 18jahrigen Tochter Maria im Hanse zuriick. NachmittagS nahm die I8jahrige Tochter drei Kinder und folgte den Silent -rbenfalls ins Wirtshaus, den vierjahrigen Knaben, »velcher cben schlies, lietz sie zu House. Urn acht Uhr abends kehrte Maria wieder nach Hause zurfick und sand den Knaben nicht im Wohnzimmer. Sie «ilte zu den Eltern ins Wirtshaus, dieselben waren Lber schon volltrunken, ffimmertcn sich nicht weiter urn die ihnen gewordene Nachricht und nm das Schicksal des Kindes und blieben noch bis Mitter-«acht daselbst. Des Morgens wurde der Knabe loiim 200 Schritte vom Hause entfernt im Schnee «rfroreu ausgefunden. Die strafgerichtliche Erhebung wurde sofort eingeleitet. — Der Schweizerin Klage fiber die /Kal te. Aus dem Canton Uri schreibt ein Schwei-zer Landmann: „Jch Habe diesen Winter schon man* chen grimmig kulten Tag verlebt, aber toie der letztverslossene 26. Janner einer war. gewiss noch feiitctt. Jch stand morgens sriihe aus und wollte Weihwasser nehmen; aber dasselbe war im Weih-wafsetkessel stark fiberfroren. Mcine Frau, die Eeppekathry, versiigte sich in die Kfiche. Entsetzlich! Der schwarze Kasfee, den sie abends vorher in einem Kriiglein sorgsaltig vorbereitet hatte und nun schuell (b. h. noch vor bent Morgengebete) anfwSrmen Wollte, war braunes Eis geworden. Jch gieng in ken Stall, urn die Kuhe zu sfittem. Aber der wohlumhullte Sodbrunnen war selsenfest eingefroren. Zm Hause tteueS Unheit und neuer Jammer! Die junge Katze, die wegen ihrer vortrefslichen Geistes-ttitd Eemiithsanlagen zu den schSnsteu Hoffnungen brrechtigte, lag erfroren vor der hinteren Haus-thfire. Mcine Frau Bffnete ahnungsvoll den Hfih-»rrstall — o unendlicher Eierstock I Die zwei Hfih-««r, die von acht anderen ihr noch fibrig gcblieben „Unb Sie haben ihn abgcwiesen I" flusterte Melanie voll Seelenangst. „9tein ; dies wlirde einen Menschen von feittem Cefen vielleicht nut in seinem Glauben bestarkt haben," erwiderte Rudolf Hellboru ruhig. „9Zein, als dein vaterlicher Freund uitd gleichsam Bormund lag mir eine ondcre Pflicht ob. Jch schilderte ihm beiite Lage, die AbhSngigkeit von beiner Stiefmutter, -eine Mittellosigkeit; ich verwies ihn an seine eigene »ngesicherte Stellung unb an die Abhangigkeit von ; Jeinem Oheim. Jch hanbelte nach Gewissen unb Pflichten, inbem ich von ihm verlangte, bass er seine Absichten anf bich seinem O»kel anvertraue, unb mich bercit rrklarte, meine Einwilligung zu er* ihcilen, wenn drei Bedingungen ersullt seien: nant--lich erstens beiite Zustimmung unb biejenige seines Oheims; zweitens ber N.ichweiS einer gesicherten Lebensstellung; unb brittens, der Verlauf einer dreijahiigkn Vcrlobnngsperiode, damit ihr beide ture Herzen und Ncigungen noch geitauer prufen kSnnlet. Findest dn dieje Bedingungen lastig, wenn ich dir zugleich sage, dass ihr beide volle Freiheit haben solit, mit einander Brie>e zu wechseln?" „Jch daiile Ihnen, lieber Oheim I Jch bin ja Lberzeugt, bass Sie mein Bestes im Auge haben", waren, lagen, vor Frost erstarrt, unter der Stonge, aus der fie die letzte Nacht zugebracht. Grotze Thranen standcn in den Augen der lieben Scppe* kathry und sie sprach: „Karlifranz! Jetzt gesriert auch mir das Herz im Leib; ich mSchte sterben mid in ben Hintntcl gehen; denn da ist es doch warmer und gefriert kein schwarzer Kasfee mehr." — Zulukrieg in Rom. Wie aus Rom geschrieben wird, haben die daselbst gastierenden Zulus zu ahitlichen RuheflBrungcit, toie fie selbe in Prag in Szene sctzlcn, Anlass gegeben. Ein in enropaische Tracht geileibeter Zulnkafser beluftigte sich am letzten Donnerstag bant it, bit ben Corso passierenben Damen mit Blumcnstrautzchen zu be* wersen. Als ihm dies seitens der (Btadtsergccmten unterfagt wurde unb man Anstalt niachte, ihn mit Gewalt von seinem Stanborte zu entfernen, cr* wcichle bie unbczcihmte Wilbheit in bem Zulu, unb die ihn angreiseiiden SicherheitswSchter, acht an ber Zahl, waren nicht im Stande, ihn zu bewaltigen. Local- und provin)ial-^ngelegenheiten. — (Zur neuen Stabtaufnahme.) Wie wir im Anhange zu ber kfirzlich von uns gebrachten Notiz fiber bie tteue Stadtaufnahme vernehmen, rfihrt bets Offert zur selben vom berzeit im Dienste bes krainischen Lanbesausschusses stehenbeii Eisen* bahnbau-Jngenienr Schramek her, unb erwahnen wir, basS im Offerlpreise nicht nur bie complete Stadtausnahme, sonbern auch bas Nivellement ber Stabt mitbegtifsen ist, welches letztere ohnehin einen integrierenben Bcstandtheil bet Ausnahme bilden mfisste, wenn selbe a Be it Anforberungen geniigen soll, die man berechtigterweise an tine mit solchen Kosten berbundene Arbeit stellen kann. — (©eneraloersammlung.) In bet gestern unter Vorsitz bes Prasidenten Herrn Dreo abgeholtenen Generalversarninlnng bes HandelS* Kranken- unb UnterstfitzungsvereinS wurbe ber Be-richt fiber bos vergangenc VetrinSjaht tiorgelegt, in welchem besonbers ber Wohlthat Etwahnnng gethan wird. welche bas vorzfiglich eingerichtete Spital im SicchenhauS ben Zweckcn bes BereineS ge* wShrt. In Bezug aus die auswortigrn Filialen weist der Bericht deS Herrn M. Treun die Vor-theile ziffermatzig nach, welche bem Vereine dutch die Ausnahme auswartiger Mitglieder erwachsen. Der JahreSbericht, befien wesentlichste Ziffern wir bereits verSffentlichten, schlietzt mit bem Ausdrncke des Dankes sowohl ben Mitgliebern gegenfiber, als auch gegenfiber ber Direction unb hebt namentlich auch bie Betbienste hervot, welche sich baS Ball-comite um bas Zustanbekommen bes ffir bie Ver-einskasse eintraglichcn Ballfcstes erwatb. Nach er* sagte Melanie trust lachelnb, bettn ein fiberwaltigenbes Grfuhl von Dankbaikeit gegcn ihren Onkcl, von besriedigter Eigenliebe, brautlichent Gliick, orgtofem Bertrauen dabei von rinem seltsanien Bangen zitterte dutch alle Fibctu ihrcs Wesens. „Gute Nacht, Kind! Lege dich schlasen und fiberlasse es bent Himmcl, wie er biese Sache ffigen wird. Wir haben das Unsete grthan, unb erffillte Pflicht ist ein sanftes Nuhekisscn!" Drt Oheim gieng, abet als Melanie langst schon ihr Licht gclBjcht hatte und in einer untlaren tiefen Gemfithsbewegnng ihr von so vielen Affecten grprefstes Gcntfith im stillen, milden Weinen et-leichterte und der Schlnmmer vor all' ben chaoti-schnt ©ebanfcn, Griniiccungen und Zukunsts Ahnuit-gen floh, horte sie ben alten Oheim noch mit ge-meffencn Schritten bruuten in seinem Wohnzimmer aus- unb abgehen. Vierzehn Tage vergiengrn trube uub in er* wartnngsvollcr Spannung, ohite bass von Edwin ein Lebenszeichcn einlraf. Melanie hegte zwor nicht ben minbefteit Zweifel an ihm, aber es sctzte ihre Gcbnld und ihr Ver-trauen boch ouf eine qualooDc Probe, boss er so ,{5umig im Schreibeit war. Mittlcrweite war ihre folgter Genehmignng bes RechnungSobs.chlufles wurde fiber Antrog be6 BereinSmitgliedeS Ledtnig be* schlossen, die frfiheren 9trchnimgsre6ib#*trn um die neuerliche Uebernahme ihreS ArnteS zu trsuchrn, worouf, nochdern keine weiteren Antrage Dtfrfagtn, die Versommlung ffir gefchlofsen erklSrt wurde. — (Erklarung.) Herr I. W. Stedry, Handlungsagent in Laibach, ersucht uns um die Ausnahme einer Etflflrung, bass die in «nfeter letzten Rummer erschienene Notiz fiber einrn inter-cssantcn Zwischcnsall in der ..Maikcrada Sokolova" nicht von ihm cingefendet wurde. Wit kommen dieser Bitte mit Vetgnfigen nach, fbniten aber eine un& vom „Sokol"-Bereine zngedachte ongebliche Bexichti-gung dcshalb nicht in unset Blatt ausnehmen, weil bieselbe fcineswegs eine sachlichc Berichtigung. |on» bem eine Polemik gegen ben oben erwShnten Htttn enthalt, ben man ganz ohne alle Urfache mit bet Urheberschaft unserer Notiz in Serbindung brachtr. — (Die evangel. Gemeiude) hflft morgen Dienstog, ben 17. b. M., abenbs eine Gemtlndr-versammluitg ab, itm fiber ein Gesuch beS Herrn Psarrers Schock um Entlofsung vot Ablouf stiner Kfinbiguttgsstist unb fiber bie Berufuug stints event. AmtsnachsolgerS Beschlnss zu faffcn. — (Wiener J ux br fibe t.) Die unter diesem Namen in Wien wohl bekannte Mnfif- unb Sangergesellschaft hat sich gestern hier in Laibach zum erstenmote in ben RrstanrationslocolitStrn df-Hotrls „Europo" probuciett. Bei bem Umstande, als bas Reprrtoire bet sogenannten VolttsSnget in letztet Zeit bie Zote in hetvottagenbet Wrist zt» cultivirren pfltgt, holttu wit uns ffir verpslichtet, barauf zu verweifen, boss die „Wientr Jnxbtfider" in ihrrm teichhaltigen Programme keinen Raum fit ObscSnitaten gelaffen haben. Musik unb Gefang waren gut unb vetbienten ben Beifall, den fie gefkrit gefunben. — (Det Abgeotbnete Dr. Bo5njaf) hat im Budgetausschusie einen ResolutionSantrag grftrllt, nach welchem in den Mittelschnlen von Krain, Sfidsteiermark unb bem Kfistenlanbe ben slovenisrh^n Schfilcrn ber Unterricht in ihrer Muttersprache fr-theilt, babei benselben abet Grlegenheit geboten werden soll, auch bie beutsche Sprache zu erlernen. Ffir den ersten Slick fieht dieses Berlangen ganz nnbedenklich aus. Wenn man aber bie ©ache rtwas grnanrt uberlrgt, so wirb man in biesem RrsolutionSantrqge auch sofort brtt Pfetbefutz bet SlovenisierunglSmanie herausfinben. Da nSmlich nicht in j -bem Ghmnasinm unb in jeber Realfchule Parallelklaffrtt ffir beutsche unb fur flovenifche Schfiler errichtet werden kSnnen, fo mfissten die Kinder deutscher Familien innerhalb deS ganzen Umkreises der slovenischen Erde barauf verzichten. den Unterricht in ihrer Muttersprache zu Stiefmutter frit longer Zeit zum erstenmale wieder da gewesen, um sich zu trfmtdigrn, ob wohl baS Grrficht wahr fci, bass Evwin Forbrrg sich mit Mrlunit vrrlobt, ohnt bass fit, bit Mutttr, rtwa» dovon erfahren Habe; aber Oitkel Rudolf Hatte eS einen buntmtn Stadtklatsch genannt und det SchwL-gerin tinsach ettoidert: wenn an bem Grrfichte etwas WahreS gewesen ware, wfirbe sie es schon erfahren haben; allein eS fei seine Sache nicht, feint Nichte wie saueres Bier auszubicten, wie on bere Seute tS mit ihren TSchtern thaten. Die Majotin fiihlte ben Stich, benn es war bekannt, bass fie ihre bti* ben Tiichter allenthalben zu zeigeu und im8 glfin-zendstc Licht zu stellen brmfiht war. Kein Ball, tein Conccrt ohne bie Anivesenhcit ber Mojorin Hellborn unb ihrer TSchter im teichsten tnobijchen Putzc, unb autzerdcm keine Woche, ohne irgnib tin niehr Oder minder zahlreich besnchies hauslicheS Fest droben mif dent Lmtbhofe, wozu mit den E»t-labtmgrn unter ber jfingrrn MSunerwelt nicht ge* grizt nmtbe; bozu noch im Sommer ber Brsuch von Babeii-B»bcn oder irgenb einem an bent fashio-nableii Bade ouf mchrere Wochen, und trotzdem immer noch tein Mann {fit Giscla, bie bereits zn vetbltihen begannl tSortscpuntz solgt.) genit&rn. Uxib da reden die Herren WortsShrer der nationalrn noch immer von bescheideneu WLnschen and von finer augeblich gnnz unertraglichen Be-drSckung der Nation dutch die Vetsassuugspartei, obwohl. toie der Abg. Dr. Helsberg in seiner Replik anf die Jeremiaden VoDitjaks treffend bemerkte, •gtrade im Zeitalter der Verfassnng die Sprach-grenzen allenthalbrm zu Ungunsten des dentschen Elements zurnckgedrangt tour ben. — (Theater.) Gestern nahm Frl. Anatour vom Grazer LandeStheater als Caroline in Costas „Blitzmadel" Abschied vom hiesigen Publicum. Waren schon ihre friiheren Lcistnugeu als gelnngene zn bezeichuen, so hat Frl. Anatour gestern eine Lebendigkeit uud Warme deS Spiels rntroitfvlt, welche ben vortheilhaften Rnf wohl rechtfertigt, deffen sich die Debutantin ersrent nnd welcher nnter anderem znr Folge hatte, bass von ©eite der Grazer Theaterkritik ber Wunsch ausgesprochen wnrbe, Frl. Anatour mSge auch unter bvt nenen Direction ver bortigen Biihne erhalten bleiben. Hoffentlich wirb biese Anerkennung unb ber lebhaste Beifall, mit welchem bit gestrige Vorstellnng aufgenommen wurbe, bie scheibenbe ftiinftlerin fiber ein kritisches Urtheil trSsten, baS ihr nenlich in gnabigfter Weise tinige „recht geroinnenbe Eigenschaften" als Local-sSngerin zuzusprechen, ber „Schauspielerin" Anatour aber ben Mangel ber Jndividualisierungs-fShigfeit rundweg in Abrede zu stellen geruhte. Reden Frl Anatonr, welche in jeder der vorkom-menden Verkleidungen cine durchwegs gelnngene Eharakteristik der betreffenden PersSnlichkeit lieferte, machte sich Herr Mondheim in der gleichen Weise um den Erfolg des Abends verdient. Wir gra-tulieren Herrn Mondheim zu feinem gcstrigcn Spiel vnd zu dem Fleitze, mit welchem er Geste nnd Eprache seiner schwierigen Rolle in alien Eiiizelnheiten mit prachtiger Lebensfrische auszustatten verstand. Bon den filuigen Darstellern verdient Herr Director Ludwig als „Baron Jnhasz" und Herr Frederigk als ,Professor Birke" lobend genannt zu werden. Das Ensemble klappte, nnd wurbe bie Gesammlleistung vom vollen Hanse sehr beisallig aufgenommen. — (Benefiz.) Die bereits angekiindigte, aber infolge bes Gastspiels verschobene Benefiz ber Frau Heinfe ftnbet morgen statt. SBie bekannt, hat die burch ihre Buhnenleistung riihmlichst bekannte Veneficiantin fiir biesen Abend bas treffliche Stuck ,Haus Faurchambault" gewahlt, auf besseu Vorzuge Wir unsere Leser bereits aulasslich miserer trsten Anzeige ausmerksam machteii. Hier sei nut erwahut, dasS bas Anffuhlungsrecht bloh fiir einen einztgen Abenb erworben wurbe, worauf wir schon beShalb ganz ausdrucklich verweisen, weil bei bent hohen Preise, welcher fiir bieses Stiick verlangt wirb, das hiesige Publicum nicht so balo Gelegenheit zum Be* suche einer zweiten Auphrung bcs in Neve steh.n-den dramatifchen Meisterwerkes haben diirfte. * * Aus Cilli, 13. b., wirb geschrieben: „Das plvtzlich eingetretene Thau- unb Regenwetter ber letzten Tage verursachte einen iiberaus starke« Eis gong in ber Sann. Der machtige Anprall ber Schollen an bie hiesige Saniibriicke lietz fiir bieselbe in der heutigen Nacht bas Schlimmste besiirchten. Die Gesahr gieng indcS voriiber. Dagegen wurben in ber gleichen Nacht die zwischen RSmerbab unb Steinbriick nach Gairach fflhrenbe Briicke fowie bie Briicke bei ber Oelfabrik.in Steinbriick burch bie Wncht ber EisblScke nicbergeriffen; fetiter wurbe lae mittlere Joch bet von RSmerbab noch ber Ge-werkschaft Brezno fiihrenben Briicke zerstSrt, wah-renb bie zweite, nach bent Babe fiihrenbe Briicke ganzlich verschont blieb. Der Wasserstand in der Sann ist in den Nachntittagsfiunben bereits bedeu-tend gesunken. daher auch weitere Unfalle nicht leicht eintreten biirfttn." Witterung. Verstorbene. Laibach, 16. Februar. Den IS. Februar. Anton Kocmur, TaglShnerS- Morgens theilweise bewolkt, dann heiter, schwacher i lolm, 8 Mon., Karlstabtervorstadt Nr.>14, Hydrocephalus Sudwest. Temperatur: morflcrtsfc7 11 hr — 16", nach- acatus. — Johann Klun, Gyiiinasialschuler, 18J., Dom» mittags 2 11 hr + 4 4» C. (1879 + 3 6», 1878 + 5 6» C.) Barometer im Fallen, 733-89 Millimeter. Das vorgestrige Tagcsmittcl der Temperatur + 06», das gestrige — 2 7», beziehungsweise uui 0 9° itber und 2 4» unlcr deni Normale. Angckommene Fremde am 15. Februar. Hotel Stadt Wien. Popper, Ksm., Wien. — FrShlich, Reisender, Budapest. Hotel Elephant. Aichholzer, k. k. Obersvrster, und Hla-vačet, k. f. Obcrsorster, GLrz. — GILtzl, Reisender, Wien. Kaiser von Oesterreich. Rubini, Triest Mohren. Kristan, Lederer, Radmannsdors. — Firm, ©ogor. Lebensmittel-Preise in Laibach am 14. Februar. Weizen 10 fl. 56 kr., Korn 6 si. 50 kr., Gerste 5 fl. 20 kr., Haser 3 fl. 41 kr., Buchweizen 5 fl. 39 kr., Hirse 5 fl. 39 kr., Kukuruz 6 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erdiipsel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm ; Fisolen 9 fl. — fr. per Hektoliter; Rindsctimalz 90 kr., Schweinsett 70 kr., Speck, frischer 56 kr., gcfclchter 60 ft., Butter 70 kr. per Kilo-aramm: Eier 2'/, kr. per Stiick; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., Halbjlcijch 56 kr., Schweinfleisch 48 kr., Schopsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 94 kr., Stroh 1 fl. 69 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl. — kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weitzer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel iibev die am 18. Februar 1880 ftnttfinbenben Lici-tationen. 2. Feilb., Maisen'sche Steal., Jakovce, BG. Mppach. 1. Feilb., Premrov'sche Real, St. Michel, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Devjak'sche Steal., Kalze, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Kraschowiz'sche Steal., Neudors, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Molk'jche Steal., Oberdorf, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Svet'schc Real., Niederdors, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Sajovcc'schc Steal., Bergana, BG. Landstrah. — 3. Feilb., Furar'jche Real., Grohwodeniz. BG. Land-strah. — 2. Feilb., Mechle'sche Steal., Udinje, BG. Laibach. — 2. Feilb., Krcgar'schc Steal., Lukowiz, BG. Laibach. — 2. Feilb., Manz'sche Steal., Untcrgolo, BG. Laibach. — 2. Feilb, Petritsch'sche Steal., Loke, BG. Laibach. 3. Feilb, Slupar'sche Real, ad Flodnig, BG. Krainbmg. — 3. Feilb, Logar'sche Steal., Oberdors, BG. Loitsch. — — 1. Feilb., Plrnat'jche Steal., Jarsche, BG. Stein. — 1. Feilb., Jagodiz sche Steal., Olscheuk, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Gerjovi^sche Steal., Ribnica, BG. Landstrab. — 3. Feilb., Rojanc'sche Steal., Topol, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Gomilar'sche Steal., Medwedjek, BG. Nassensuh. — 3 Feilb., Mesc'sche Steal, Brod, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Ropert-sche Steal., Brunndvrs, BG. Latin(t). Telcgraphischer CurSberichl am 16. Februar. Papier-Reiite 71 50. — Silber-Rente 72 25. — Gold-Oientc 85 05. — 18L0er Staats-Anlchen 129 75. — Bant-actten 837. — Credttactien 304 —. — Lonvon 116 76. — Silver — . — St. k. Mirnzducaten 5 53 — 20-FrancS- Siiicfe 9 34'/,. — 100 Steichsinark 57 65. Chcatcr. H e u t e iungerader Tag): Die Waise von Lowood. Schouspiel i» 4 Acten von Chari. Birch-Pseiffer. play Nr. 14, beiderscilige Lungentuberciilose. Telegram,«. (Original-Telegr. des „Laib. Tagbl.") Jdria, 16. Februar. Die Gemeindevorstands-wahl ist heute in gemabigtem Sinne ausgefallen. Geivahlt wurden zum Biirgermeister: Hett Ca-jetan Stranecky einstimrnig, zu Gemeinderathen die Herren Franz Golli, Dr. Baaz und Franz Diditsch mit elf gegen acht Stimmen. Wrchttg fur Nahmaschinen-Handler! Billigste und beste Einkaussquellc von Niihmaschinen-bestandtheilen, Schisfchen, Nadeln, Riemen und Metall-waren a tier Systeme in ber Fabriksniederlagr D. Steiner, Wirn, VII., SigmundSgaffe Nr. 6. Jllustrierte en gros-Preislisten aus Berlangen gratis unb franco. (67) 6—1 Die Gesertigten geben bie Nachricht von bctn fie hiichst bctriibriiben Verluste ihreS innigst-geliebten Gatten, riicksichtlich Vaters, Schwieger-vaters unb Grohvaters, bcs Herrn Valentin Murnig, k. k. Lonbesgerichtsrath im Ruhestanbe, welcher heute um 9 Uhr morgens im 86. Le« bensjahre nach knrzem Leiben unb nach Em-psang ber hciligcn ©terbcfacramcnte ruhig im Herrn entschlafen ist. Das Lcichcnbcgiingnis findet Sonntag ant 15 d. M. um 4 Uhr nachmittagS vom Sterbe-hanfc aus statt. Die Seelcnmcssc fiir den Vcrstorbencn wird am Samstag, den 21. Februar, um 7 Uhr friih in ber hiesigen Psarrkirche gelesen werben. Der Verstorbene wirb bem frontmen An-benken ber Vcrwanbtcn, Frcunbc unb Bckanntcn cmpfohlcn. A b c l s b c r g am 13. Februar 1880. Agnes Murnig geb. Nagale, als Gatlin. — P. Othmar Murnig, Capitular bes Bcncdictincr-klosterS St. Lamprccht, Superior unb Dechant in Mariazell, als Sohn. — Scraphine Habels-bcrgct gcb. Murnig, als Tochter. — Wilhelm Habelsbcrger, k. k. Obersiiiaitzrath im Sfuhc-stanbe in Graz, als Schwiegcrsohn — Wilhelm Habclsberger, Jurist, als Enkcl. Maria Lentsche gcb. Hiebl gibt im eige-ncn fowie im Stamen ihrcr fiinber unb ber iibriflcn Vcrwandten ini tiefstcn Schmerze Nachricht von dem zu fiiihcn Hinscheiden ihrcs in* nigstgclicbtcn Gotten, respective Voters, Schwie-gcrvatcrs, Grohvatcrs nnd Brnbers, bes Herrn Udiaet £enffdie, Hiiuser- unb Steatitatcnbeftftre in Laibach unb ?auctjo, welcher gestern, ben 14 d. M., Halb 11 Uhr nachtS, ocrschcn mit ben hcil. Stcrbcsacramcn-ten, nach schr kttrzcn unb schmcrzvollcn Lcibcn im 61. Lcbcnsjahrc sclig im Herrn cntschlum-ntetle. Die Hiillc bes thcucren Vcrblichcnen wirb Dienstog, ben 17. b. M., vormittogs 10 Uhr im Sterbchnuse (Louerza) feierlichst cingescgnct unb sobann auf ben Fricbhof nach Rudnik znr Bci-scpung in ber Fomilicngrnst iiberfiihtt. Die hcil. Seelenmessen wcrdcn in meh« rcreit Kirchcn gelesen wcrbcn. L a n e r 4 a am 15. Februar 1880. Spitzwegerichsast. Der auf cine forgfaltige, nur befondere Methodr an# ber frischen eigcncn Art Spitzwcgerichpflanze bcreitcte East ist bei Brust- unb Lungcnlcibctt, Bronchiol-Vcrschlcimung^ Husten, Heiscrkcit, Kcuch- unb Krompfhusten bei Erwach-fencn unb Kinder« als bestcs Hilfs- unb Hcilmittel an* juentpschlen. Allcinigcs Depot bes wirklich echten, an Wirksamkeit unubcrtroffencn ©oftcs beftnbet sich bei Victor v. Trukdczy, Apotheker „jum golbcnen Einhorn" in Laibach, Rathaus-platz Nr. 4. (42) 15—6 Drmk »ox Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Berleger: Ottomar Bamberg. KLr die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.