LMacherWMtung. Nr. 9. Pränl!i!ieiatl«n«pr«l»: Im llomptoll ganzj. ft.ll. t>.!l^j. ft. 5.5N. Fllr bieZuftellulig in« Haul halbj.ü^lr. «titdel Poft ganzl.st. lö, halbj.fi.7.50. Mittwoch, < 3. Jänner ÄNleltl onsgtbühr bi« 10 Stilen : lmal «0 lr., «m.8«lr., 8m. 1 fl.isonstpr.Ztilk im. 0ll.,»m.«lr., »m. lo lr. u. s. n». Inl«tion«stemhel jebrsn:.»ul<. 186». Nichtamtlicher Theil. über Montenegro Dic Reise des Firsten Nikolaus vou Montenegro ^bt dem Petersburger „Golos" bereits Anlaß zn cinem langen Artikel, welcher den, jungen Fürsten aus den schwarzen Beigen einen günstigeren Empfang in der ^zarcnstlldt bereiten soll. Dieser Aufsatz verdient im ^gciuvcirtigcn Augenblicke wegen der eingeflocktenen Be« Pachtungen über die Orienlfragc und die Stellung Ruß-lands zu derselben alle Beachtung. Das Petersburger ^latt beginnt seine Betrachtungen über die Vage der Insten auf der Valkanhalbinscl zunächst mit einem Sündenregister, das es dt"den hofft. Aber der „Golos" gibt ihm hierüber Ge-"^'alpardon. Nach dcin Tode dcS Fürsten Daniclo hät-^" sich nämlich in Ccttinjc zwei Parteien gebildet, von benen die eine ein Anlchcn an Frankreich, die andere ein solches an England als Devise angenommen; bezüglich AMands hätten damals die Westmüchte und die Hohe ^ortc einstimmig dem Fürsten Nikolaus eingeredet, daß , ""ch seiner Niederlage im Schwarzen Meer ganz Mnüchl^ sci und für das kleine ^and unweit dcS "lUischci, Meeres gar nichts lhnn tönuc. Es fchcinc '", der Fürst habe ..diesen verrälherischcn Rathschlägen" , .^ zntlang Gehör geschenkt: darauf deuten wenigstens "k Vcnn'ihungcn ^^ ^^^.^ ^ Eonstautinoftcl hin, l für Aiontcncgru die Schleifung dcr türkischen Block-^^,er «„ dessen Grenzen und die Abtretung eines kleinen , reifm Landes nm adriatischen Meere mit einen, Hafen "" erzielen, welcher dem von allen Seiten eingcschlosse-"l. ^andc wenigstens cincu freien Athemzug in die wr,ge Welt bieten könnte. DaS Mißlingen habe indeß "' Mrstcu belehrt, daß die französische Vermittlung s..^mcm Resultate führe und als Grund gelte haupt-nü« . ^' ^onuurf. daß Fürst Nittta nicht die „ge-^Mndc Fiindseliglcit" gegen Rußland docnmcntirt hätte, lctzte^ ^ ^^^' ^'ankrc'ich noch Oesterreich, auf welches licui/V""" ^uials in Ecttinje große Hoffnungen ge-z^ d'.ls vermocht, die ^agc des Bandes um ein Haar kenne,, >! .^'^ ^a fordert die Gerechtigkeit, anzuer-llotz M -m , ^'^ chrcnwcrlhc Elation von Montenegro, ^ ^ Mißgriffe und Schwantungen ihrer Negierung, ihrer seit Jahrhunderten bestehenden Zuneigung zu Ruß' laud unerschütterlich treugcblicbcn ist. Der Instinct der Nation hat in ihren Gefühlen sich nicht eine Minute getäuscht, sondern jederzeit den Feind vom Frcnndc unterschieden. Jetzt hat sich offenbar auch Fürst Niko-lans überzeugt, daß die Sonne Montenegros im Osten aufgeht, nnd darüber kann man sich nur freuen. Nur wird Nußland im gegenwärtigen Moment die unerträglichen Leiden Montenegros kann im Stande fein, zu erleichtern; es kann iym nur den Rath ertheilen, treu den alten Ueberlieferungen seiner Väter, alle seine Kräfte zusammenzuhalten für den großen Kampf, der aller Wahrscheinlichkeit nach demnächst im Osten zwischen Christen und Türken ausbricht. „Die Westmüchte hätten zwar bereits Maßregeln ergriffen, um den russischen Einfluß auf den Ausging des dnrch sie selbst hervorgerufenen türkisch-griechischen Streites möglichst zu beschränke»." Die Pariser Eonfc-renM sollten auf das Ultimatum der Pforte beschränkt und alle audern Fragen zurückgewiesen werden. Rußlaud werde uuu sich zu entschließen haben, diese Bedingungen anzunehmen oder von der Confcrcnz zurückzutreten. Bon deli Berathungen jedoch wcgen jener Einschränkung sich fern zu haltcu, sei für Rußland eine Unmöglichkeit. Die Hauptaufgabe des Augenblicks liege in der Beseitigung der Gefahr für den Weltfrieden. Trotzdem dürfte es für Montenegro nützlich sein, wenn dessen Fürst Gelegenheit fände, persönlich an Ort und Stelle vou den eigentlichen Absichten Nnßlands im Orient sich die Ueberzeugung zu verschaffen, nachdem dieselben im Westen fortwährcud im verkehrtesten Lichte darge stellt werden. „Wir hoffen, Fürst NicolauS wird die beste Ueberzeugung mit nach Hause nchmeu, daß die Interessen Montenegros umerc Regierung jederzeit sehr nahe angingen, und daß Rußland das einzige Land in Europa ist, welches unbeugsam auf die Befreiung feine» östlichen Glaubensgenossen vom türkischcu Joche hinarbeitet. Wcnu er alles gesehen, was seit dem Pariser Frieden iu Rußland geschehen znr Entwicklung feiner Macht nach innen und nach außen, dann wird Fürst Nicolaus schon persönlich ;n dem Glauben gelangen, wie weit die Persichcrungeu uusercr Nebenbuhler im Orient bezüglich der vermeintlichen Schwächung Rußlands seit dein Krimkricgc gerechtfertigt sind. Wohl haben wir im schwarzen Meere nicht mehr die Flotte, welche in Si-nope die türkische Seemacht zerschmetterte; dafür steht in Kronstadt eine Panzerflott?, dic sich mit mancher andern messen kann. Unsere heutige Landarmee aber tonnen wir in keinen Vergleich stellen zu der iu deu Fünfziger-Jahren. Wir find zwar keineswegs vollkommen gerüstet zum Kriege; aber jedenfalls wird uns der letztere nicht wieder so überraschen, wie 1K):l. Der besiegte Kaukasus absorbirt nicht mehr die besten Kräfte un- serer Armee, und die neuen Eisenbahnlinien, obgleich noch lange nicht vollendet, erleichtern doch im hohen Maße die Eoncentrirung nnscrer Militärkräftc auf jen-nen Pnuklcn, wo uns eine Gefahr droht und wo e« nothwendig sein wird, die Interessen unserer östlichen Glaubensgenossen zu schützcu. Andererseits wird Fürst Nicolaus erfahren, daß dic Befreiung der türtischen Christeu nur vou ihnen selbst abhängt, und daß Nuß» land nur dann sein Schwert zu ihrem Schutze ziehen wird. wenn sie, ihre Privat-Differenzcu vergesscud, wie ein Mann sich erheben für ihre gemeinsamen Interessen. Die Montenegriner sind bei aller ihrer Tapferkeit zu schwach, den Kampf mit den Tilrlrn aufzunehmen. Aber darum müssen sie dessen eingedenk sein, daß in «hrcu Adern slavisches Blut rollt, daß der Moutene-griner, der Serbe, der Croate eine einzige Nation sind, zunächst verwandt dcu Bulgaren, den Slovcnen und Illyriern, sowie jeuen Stämmen, die sich zwar zum ISlam bet^nneu, aber ihre slavische Abkunft noch nicht vergessen haben. Jetzt ist uicht die Zeit, an die Oberherrschaft des einen oder des anderen Stammes zn denken: alle Christen im Orient müssen uuter einer einzigen Fahne sich schaarcn, unter jenes Kreuz, daS dem ersten christlichen Kaiser des Orients am Himmel erschien. Ein Religionskrieg — in Europa nicht mehr möglich — ist in der Türkei uuoermeidlich geworden. Nur untcr der Fahne des Kreuzes gegen den Halbmond tonnen in Reih und Glied mit einander kämpfen: der Grieche uud der Bulgare, der Serbe und der Rumäne. Nur dann wird sich das göttliche Wort erfüllen: in Iioc vinc<'i>'. daS ciust hoch über Earigrao emporstrahlte. Nur daun wird das glaubeusveibrüderte Rußland für einen Moment seine eigenen Auaclcgenheitcn beiseite legen und seinen östlichen Glaubensgenossen die Hand M Hilfe reichen. Ohne diese Poraussctzuuc,, ohne eine vollständige Einstimmigkeit untcr allen Christen dts Orients kann Raßland, wenn es dcr Stimme seines Verstandes folgt, lediglich auf Mürzuug des Blutvergießens hinarbeiten, dessen Resultate nicht die Befreiung des Orients, sondern nnr eine noch schwerere Kucchtnng desselben sein würden, gleichviel, ob durch die Türkei oder durch die westlichen Staaten deren Joch mindestens eben so schwer auf ihuen lasten würde, als daS türkische."_______________ ____ Milncnts-Neficmncn.' (Schluß.) Die sogenannte zweite Hand, unsere Manufac« turistcn nämlich haben sich m dem VerlMmssc ver- ' Wir hoffen, daß dic freimüthige, offme Sprache diese« Attilclö iiicm.uioeil un'lctz'.'x wird. Er bttnfft ciillil Gcgmstand, dcssm iisfmtllch^ El'in'lermig ssnviß von lülge'.mmcni Iittcreffe mid Nu^m ist n»d nur der Sachc, uicht dm Plvsmlm gil>, Mlttletml. "l Liebeo-Nonum in drei Driefen. Voll I. Schmied!. jung Nll^^"' cm Mann, (wie, wenn jemand wcdcr in sei,, , "ll genannt werden mag, mau zu sagen vflegl), Ecele m V^" ^rcn, aber auch wirklich an Leib und ^en'.Ick '^"lN'lcn Pcrstanrc dcS Worlcs vom allcr-M licsoi^'""d> Koin, überdies nicht unbemittelt und heirat,,. ' fnßtc urplötzlich den Entschlnß z„ — slmt^ellilll.^.'"^cscllculcbttl bcganu nämlich seinen ^g zu „ ""' höherer Sphäre öfter störend iu den Allans ^. und __ übel- die Zeit des Flattersinxb ?"">ß, °Iw ^ 'hm tagtäglich lästiger, manchen n"' lamnn'. !^cn das Vebcn reimlos sein würde, blos °'sc vcfd ' , 'lessenheitsmacher Zufall oder gar seiner Nach ' '" in müssc». ^"ßte seh, " .^'" Berathen mit sich selbst - denn er . N,Ui ni^v!' b"b i„ solch hochnölhlichcm Falle freu,-°"rchdlin^ ^ugl, »der - bcsscr gesagt — "ichl ','" Wc,bes^"'" ^ "ut sich übcrciu: dic Wal,l sei °'^cr Acz,elw,," .'" ^"^ ^'"" -^crzcus, dem er i>, ""d v°>, de/ ^ ^""" Z"""^ anzntlnin sich gelobte, °' 'h" seit de V ^^ Sch,cks.ls abhängen zn lassen, «. "Der 2... ^"' d^ünst'gt ha,,,. ?l""n"," wa?l> ls /, Herons ist des Schicksals ^" Strauße ^° ^ Wahlspruch zum bevorstehen- Vald nach dieser offenbaren Herausforderung Amors und Hymens vou Seite eincs schwachen Sterblichen wurde in einer Kirche dcr Residenz, die auch Wilhelms Wohnsitz war, das Namcnöfcst des LandeSpatrons --eines erlauchten Ahnen deö allgelicbten Herrscherhauses — gefeiert. Wilhelm dürfte und wollte dabei nicht fchlci, uud fand siä,, aus Besoraniß nichts zu v.-lsänmcu, etwas oor dcr brstinnntcn Stunde ein. Iüdciu er nun, in Erwarlnug dcs Festes nnd dc> Dazugchörigcll, die r.ichlich ooihu:dcncu wcrl!>"llct! Gemälde und Maimo^gebildc im Sinne der Frömmk,-teit uud Kunst beschaute, crbl ckte er an den Stufen eines Seitcnaltars eine wciolichc Gestalt vou reizenden Foi men kniend, in sichtbarer Ei Hebung des Geistes zum Himmel, der Welt gleichsam entrückt, so daß sie sich ihrer irdischen Hülle gar uicht mehr bewußt zu sein schien. Wilhelm, uon diesem Anblicke im Innersten ci> gliffln, wähnte in dem lieblichen, von Nimbus der Andacht nmflossenm Antlitze das Abbild dcr Raphael'sch^, Madonna am Altarl'Iatlc zu sehcn nnd konnte dem mächtigen Dränge nicht widerstehen, sich in den Anl'lick ocr so anziehend Velcndcn zu vertiefen. Duß er sie, ungeachtet seiner beinahe undei'cheidc neu Amiäheiung, nicht ans seine Person anfmerlscun zn machen vermochic, bezaubeite ihn vollmds - uud wi eln Älitzstial,! ful)r der Gedanke in ihm anf: dicft ist d,r vom Himmel zor Lebcns^fllhrtm bestimm«! An gc-weihlcr Stätte führt sie dir dein guter Eoge! entaegen. An dieser nämlichen Stelle soll — so Gott will — des Priesters Segen mich auf ewig mit ihr verbinden. Das Zuströmen der Menge weckte ihn aus feiner süßen Träumerei und auch die fromme Schöne aus ihrer Entzückung, worauf sie, wie ein aufgcschenchtes Reh, durch das wogende Gedränge gesenkten Blickes forteilte. Mit aeuaucr Noth gelang eS Wilhelm, einen eben eingetretenen Bekannten um dcs holden Wesens Namen und Stand zu befragen und von ihm zufällig das Eine und Andere zu erfahren. Vorlänfig qcniigtc es ihm zu wissen, daß die ihm bis dahin unbekannte Heldin dic Tochter eines Edelmannes vou beschränktem Eiukommcn sei, dcr nebst ihr noch ein paar Kinder zu versorgen hatte und dem ein Eioam von Wilhelms Rang uud Vermögen jedenfalls willkommen fein dürfte. Zuerst — sprach Wilhelm zu sich selbst — suche nun das Mädchen zu gewinnen, damit dn um sie beim Vater auf festem Grunde werben könnest. Allein, wie dies anfangen? Wie denn anders als mittelst eines Ariefchens — wie das allenthalben üblich. Dieser Bote dcr Liebe lautete wie folgt: Verehrtes Fränlein! Ich war so glücklich. Sie hcuie Vor« mittaas in dcr Kirche znm erstcu male zu scheu. — Für den Eindruck, den sie anf mich gemacht, hat die Sprache keinen Ansdrnck. Am allerwenigsten tangt der todte Buchstabe zum Dolmetsch dessen, was ich unaussprechlich empfinde. — Ich kenne bereits Ihre häuslichen Verhältnisse und finde sie dcu meinen angemessen. Nicht eben so sind mir jene ihres Herzens bekannt. Darf ich wohl hoffen, dasselbe mit Ihrer Hai< die Waarc alls dem Magazine gedrcicht habcu, uud daß cs möglich wäiv, diese ^iorin ^obnc Ansnahntt) ein^niührcn, daran glaubt kaum cin Fünftel der hiesigen Manufacturistcn. Auf uuscrcm Platze war und ist nichts leichter als Cassa zu machen, vorausgesetzt, daß das gewisse Trifolium beisammen ist. Wir würden uns die Frage erlauben, ob, wenn diese Gcldmacherci beschränkt werden würde, ob sagen wir, der hiesige Commissiouär, wie cs in den Städten am Lande, wo sich keine Crcditinstitutc befinden, dcr Fall ist, darauf dringen würde, daß scinc Kundschaft für dic bezogcnc Waare Wechsel gibt? Hier freilich ruht das Gcldschafscu auf Donüzilc, vorausgcsetzt, daß dcr Acccplant gut ist, was wir doch annehmen müssen, schr im argen, man konnte sagen, daß ein moralischer Credit, dcu man anf die Person dcs Nemittentcn, dessen Geschäft, dessen Vebcnowcisc in und außer dcm Hause und deffcu Art Geschäfte abzuwickeln, audcrorts iu Cultur-Staaten oder iu den nördlich gc legcucu Proviuzcu der Monarchic anzulegen pflegt, hicr fast gar nicht cristirt. Wir sagen nun', daß wenn die gewisse Geldmachcrci beschränkt werden, an die Kaufleute dic Nothwcudigkcil herantreten würde, die Wanrcnbcträgc acccptircn zu lassen und cs wcrdcn sich nach und nach uuscrc Eöcomptenrs hcrdeilasscu, gute Domizile zu nchmcu, und wenn nicht, so wird cs die Allfgabc der Kaufleuce bleibeu, sich für diesen Zweig ein Wieucr Hans zu halten; so haben wir es zur Zeit unseres Wirkens als Commit bei dcu verschiedenen Häuser», wo wir gedient haben, ge> schcn nnd gemacht. So viel steht fest, daß wein, ich nicht Cassa habe, ich auf Grund mciuer Domizile mir auf reelle Wcisc Geld schaffen taun, habc ich jedoch weder das ciuc noch das andere, so muß ich auf die hier gebräuchliche Weise Geld machen; welche uun von den zwei Arten jene ist, die unserem Vcrstandc nnd dem Gefühle der Sicherheit bcsfcr entspricht, überlassen wir dem Urtheile des commcr zielleu Publicnms. Was unsere Gcschäftsrcgic als folchc betrifft, fo ist dieselbe eine enorme zu ucnuen, und es gehurt unserseits fast Rücksichtslosigkeit da;u, die Erörterung dieser Fragen so recht und schlicht herauszusagen. Nehmen Sie Frankreich, die Schweiz, Deutschland, bei uns in Oesterreich z. B. Tirol, Salzburg, Ober österrcich, sogar Böhiucn, nnd ^?ic werden finden, daß in diesen Vändcrn der Handverkauf vorherrschend durch Vadcnmädchen vcrscbcn wird, und wcßhalb auch nicht? Ciuc solche Person ist für das Detail-Gcschäft unbedingt unverdrossener als cin Manu, nnd was die Waarcnkcnntniß anbetrifft, so haben wir von Frauenzimmern die mchrcrc Jahre hinter dcm Pult beschäftigt sind, sogar eine bcsscrc Meinung, als von Männern: gönnen Sie dicscr Sache dic Anfmcrksamteit, wclchc sic ver dient, und ich müßte wenig prophetische Gabe besitzen, wenn ich uicht als bestimmt anuchmcu tönutc, daß dic Zcit nicht uichr fernc ist, wo der Chef übcr das Studium dcr Gcschäftsregic tounueil uud zu dein augcdcntcten Äilitlel greifen wird. Wiffcn wir ja doch allc, daß jeder Commis beim Handverkauf sich an die Rummcrirung dcr Prcisc aul Packet der Waare hält; wir wisscu sogar, daß wenn der erste Commis irrthümlich ciue Waare untcr dem ^ Cinkaufsprcis odcr WO pCt. darüber uotirte, der bc-^ treffende Commis ohuc wesentlichste Gewissensbisse uud ! ohne seine durch Jahre gcsammclle Waarcutcniitniß besonders zu iucommodiren, ganz getrost nach dcr irrthüm-^ lichcn ^iummcrirung weiter vertauft; — diese Fälle sind ^ nicht allgemein, abcr sic sind schr häufig. Wir hatten Collcgen, deren Blick regelmäßig von morgcus Früh bis Abends zur Sperrstunde auf deu Stunden-Zeiger dcr Uhr gcrichtet lvar, was Wuudcr? Die Leute hatten von ihrer Aufgabe tciucu echten Begriff, jede Kundschaft die in das Gewölbe trat, war ^ eine Art von nwmcntancm Fcind für sic, weil sie ihn ^ in scincm Gcdantenflugc, welcher nebenbei bemerkt, alles mögliche andere, nur uicht das Geschäft umfaßte, störte, ^ nud das; diese Leutchen dicgutc Kundschaft auf irgend cincn äußeren Bedarf iu Waare aufmertsmn gemacht hätten,' Gott bewahre; waren fic doch froh, daß die Kundschaft beim Tempel draußen und sie wieder mit ihreu augc- ^ uchmen ^»deeu allein sein konnten. Während dcu Ge-schäftsstundcu gchört dic Zcit dcu^ Geschäfte, respective dcm Brodhcrrn, das ist unumstößlich, wer sich als' Diener zn dieseu Anschauungen nicht bcqucmcu will, dcr' soll rücksichtslos aus dciu Geschäfte cntfcrut werden, im Geschäfte gibt es kciucu Schcrz, uud Nückfichtcu follen uur daun obwalten, wenn dieselben gerechtfertigt erscheinen. ^m Anfange kam uus diese Weiber-Wirthschaft etwas sonderbar vor, abcr nach zchn odcr zwölf Iahreu, l während wclchcn wir jene Bänder bereisten, überzeugten' wir uns, daß die Sache nicht „Ohne" sei; in Tirol,! Baiern, Württemberg uud Badcn zahlt mau dieseu' meistens im Hause sclbst ausgclcrutcu Fraucuzimmcru" von W bis l-10 st. pr. Jahr, uud läßt fic außerdeul bci ihrcu Hausklcidcru cin Crtra - Houorar einfach dadurch crrcichcn, daß nlau ihneu die Stoffe für dic Gc-^ schäftsklcidcr schcnll: bcfindet sich tcinc Kundschaft iui' Gcwölbc, fo wird gcnäht odcr gcstrickt; diese Gewölbes schcu wic ciu gut erhaltenes Salou - Zimmcr aus, uud ^ incht einer, souocru viele Chefs, Buchführcr uud Ma-' gaziucurs von großen M^uufnctur Couunifsionsgeschaftcn ^ versicherten uus, daß diese Ladenmädchen zum Hausvcr-' tauf für gewöhnliche Kuudcn, ja fogar für Hansircr' deu Vorzug vor Mäuucrn verdienen. Das Ersparnis; der diesfälligen Geschäftsregic vc läuft fich bei gleicher Anzahl von Kräften wie t zu 5),, wobei nicht zu vcrgcffcn ist, daß Francnzimmcr, dic im Gcschästc vedicnstct sind, in dcn sonstigen Ansprüchen,! >iost, Logis nnd Bedienung vctrcsfcnd, keinesfalls fo difficil sind, als unser Gcschlccht. Ucbcr dicsc Fragc hättcn wir noch schr vicl zu sagcn, doch überlassen wir es dcr Phautasic dcs bctrcf-^ fcndcn Hcrrn Chcfs das Nichtgcsagtc zu errathen oder es! stch zu dcm cutworfcneu Bildc wcitcr auszumalcn. ! Auf da<^ füilftc Capitcl kommend, haben wir in ^ Anbetracht, daß wir uus iu diese besprochenen Crschei- ! nungcn, in die derzeitige Situation so recht hincindachten, ! habcn, sagcu wir, dieses füufte Capitel fast untcr einem ' crfchöpft. ^ ! Wir habcn nur noch zu bcmcrlcn, daß leider diel Mchrzahl nnscrcr Gchilfcn dcs N^annfactur - Geschäftes' die Gcdicgcuhcit dcs Kanfmanncs lediglich in der ^ gewandten Art die Knndschaft zum kaufen zn bewegen fncht; ist das Individuum in dieser ^lichtung tüchtig, so hat sein Chef an demselben sonst cinc gulc Agnisition gemacht; abcr gntc Vcrkänscr pflc-gcn allch hausircndc Slovalcu, Ätarkt-Kränicr, Markt- mein llubcscholtener Name. Auch mciu rciucS Gewisscu ilift es nur zu. Fällt ihre Antwort günstig aus, so stche ich in der nachstcu Stunde mit luciucr förmlichen Wcrbuug um Sic, meine Theuerste, vor Ihrcu, Herrn Vater. Iudcsscn lebe ich dcr ttostoullcn Ci Wartung, mich bald, recht bald ucuncu zu dürfen Ihren Sie cwig licbcudcu Wilhelm. Am folgenden Morqcu crhiclt uufcr feuriger Vraut-werbcr, dcffcn ausgcvcgtc Phautasic ihm während dcr Nacht allc wounigcn Sccnrn des rrstcn ^nsammcu-trcffcnS, dcr Verbindung mit scincr Geliebten und dcs darauffolgenden Entzückens im Nosenlichte vargcstcllt hattc, „achslcheudc Antwort.- Geehrtestcr Herr! Wcr sollte Sie nud ihren Voll-werth als Mann uicht lcnucu? Ich schätze mich glücklich, il,rc Ausmcrtsamlcit erregt zu habcu. Aber glauben Sie ja uicht, Ihr liebevolles Bemühen in dcr Kirche, sich mir zu uähcru, sci mir entgangen. Mit dcm rcchlcn Augenwinkel bin ich jcdcr Ihrer Bcwcgnngcu gcfolgt. Sclbst beim Weggehen habe ich nntcr dcu gesenkten AugruUdcru Ihrcn mich verfolgenden Vlick wohl bemerkt. Ob ich gcucigt, ihrcm ucidcuSwcrthcn Autragc zu willfahren, darf ich Ihnen uur im Beisein meiner licbcu Clteru gcstchcu. Daß Sie abcr dicseu damit willkommen scin werden, dürfen Sie als cin im besten Nufc stcheu-dcr Mann gar uicht bezweifeln. Indeß kanu ich Sic vcrfichcrn, daß ich — von jeder Verbindung noch vollkommen frci — mciu Lcbcnsglück getrost Ihnen anvertrauen und solches nur in dem Ihrcn fmdcn werde. Ich biu mit achtungsvoller Sehnsucht, ^ic bci uns zu scheu. Ihre ergebenste Molly Z—a. Wilhelm (welches Mädchen wird es glauben?) statt dicscr gcwih schmeichelhaften Ciuladung uud scincm cigc-ucn Versprechen nachzukommen, schickte an seiner St.Ut nur wcuigc Zeilen, uänüich: Schätzbarstes Fräulein! Ciu Mädchen, welches, während es Gott anzubctcn scheint uud dic Andacht bis zur Täuschung verkörpert, mit dcn Augenwinkeln nach Männern schielt, tonnte schr leicht cin Gleiches thun, während dcr Gatte sich von ihr geliebt glaubte. Ich abcr mag dicsc bittere Crsahruug nicht machen und danke Ihncu gewiß herzlichst, daß Sic mich mit Ihrcr prciS-wcrlhcu Offenherzigkeit ciucm gefährlichen Wahuc cut-rifscu haben. Dafür rechncu Sic jedoch auf dic rwigc Erkenntlichkeit uud Hochachtung IhrcS ergebensten Wilhelm. So war denn der gutcu Molly Offenherzigkeit anch wieder ciuc dcr vielen zur Uuzcit angebrachten nnd cin Roman zn Ende, dcr erst uach dcr Ehe, womit die mci-slcu aufhören, recht iutcrcffaut hätte wcrdcn köuucn. Wilhclm, deshalb wcuigcr zn bcdaucrn, als dic fremde Vcidcn uud Freuden gleich gierig verschlingende ^escwclt, gcht scilhcr noch immer auf Frcicrö Füßcn umher. — Man fagt, Äcolly's — der schnöde ver-fchmähctcn — hochcrzürntc Mutter habe ihm — dem heil-' los klugen — in dcr vorhabenden Aufsuchung eincs Wcibcs nach scincm und jcdcs gcscheidtcn Manucs Wunsche, die Waudcruug des ewigen Juden prophezeit. l wcibcr ja oft ^cutc, dic weder lcscu uoch schreiben köN' neu, zu sciu; vou cincu gesellschaftlich und commcrzicll gebildet sciu wollcuden Gehilfen verlangt man etwas mehr; wir wollen damit keineswegs gesagt habcu, das! dcr Bctrcsfcude die Höhcrc commcrcicllc Äildnng habc« müssc, fondcrn er wollc feinc freien Stunden Fachstudien, cinem ernsten^iachdcnkcn übcr dic Möglichkeit, ciuc Efi' stcnz zn erringen nnd wiederholtem, ja fortgesetztem Mi-, nuilgs Austausch mit tüchtigen, besonnenen uud reelle» Gcschäftslcutcn widmen. Es genügt im Anfange, namentlich wcnn man bl»5 ^nit cinigcn hundcrt Gulden ersparten Gcldcs beginnt, ^cin kleines Waarcn-^agcr, welches man sogar vom hic ^sigcn Platzc zusammcnstcllt n»l crst mit den Jahren nach uud nach vorwärts zu kommen, wie wir doch ^Beispiele sclbst hicr am Platzc bcob achten kön-^ncn, nnd vor allcm darf dcr Anfänger nicht voil dcr An' ^ schannng ausgehen, cr habc durch sc uc Gcschäftsbcgriü'' duug irgcud ciuc persönliche Frcihcit crruugcn, dcnn gc' ,radc dcr Anfänger vcrlicrt scinc Frcihcit, und wird total , Sclave fciucs Gcfchäftes. Dcr Anfängcr dcr niit schwachen! odcr gar kcinctt' ^Betricbsfoudc cin Geschäft legiuut uud iu der crruugc ^ncn Selbständigkeit vor allem seine persönliche Frcihcit und Uuabhängigkcit gefunden zu haben wähnt, der i»' ^Beginne seiucr sclbstäudigcu Vaufbahu uicht dic äußerste Ockonomic sowohl bezüglich dcr Hilfskräfte des Hauswesens, besonders abcr dcs odiosen «onto M'ticnwi'o einführt nud daran festhält, dieser Mann trägt ^den Keim der Existenz-Auflösung iu sich, -leider gibt es eiuc Sorte Menschen, wclchc dicscn hoch ! wichtigen für die zweite Hälfte dcs ^cbcns entschcidcndc» ' Schritt mit dcrsclben Vcichtiglcit machen, als gälte c^ ^ cinen angenehmen Spazicrgaug. Um nun noch der Herren Geschäftsreisenden, wclchc auf ciuc fo bereitwillige Weise deu mittellosen Anfänger ^ untcrstützcn, zn gcdcnken, müssen wir aus uuscrcu gc 'n,achtcn Crfahrnngcu nnd ans dcu sich fast täglich wic ^ derholcnden Fällcu bcrichtcu, daß diesc Hcrrcu füuf V«o ^ uatc nach Begründung cines solchen Etablisscmcnts, daher circa cin Monat vor Fälligwcrdcn ihrcr crstcn Post bci ^ dcnselbcn, ^ allerorts ihre leisen Befürchtungen über !die Sicherheit dcr in Ncde stehenden Post odcr ihr»' 'Wüusche übcr die bcrcits überstandcuc Einbringuug der selben laut wcrdcn lassen. Dies hcißt beilänfig, dcutsch gesagt: Sie machen ci<, iwic es die Wiener Kaufleute neuerer Fa^on mit de" ^ polnischen Juden machen, nämlich: Sie auimiren den - Anfänger zur Etablirung, fidiren ihin ein- odcr zweimal ^ und brcchcn ihm dailn das Genick; sic machten ihr Gc Schaft mit Nutzcu — dcm Ucbrigcn, was folgt, gehc» fic ans dcm Wcge. ^ Wcnn fich ein hicfigcr iiaufmanu übcr dic Credit ^ fähigkcit feiner Collcgen am Platze genau informirc» l will, so rathen wir ihm, in cin Verhältniß mit Mar lmcnrs dcr Caf<^s odcr dcu Kcllucriuucu der Bicr Ncsta» rationcn zu treten, das hcißt, diesclbcn zn bcanftragc», ^dcm bci diescu Tischcu zwischen den Herren Geschäfts reisenden laut geführten Discurs Ohr zu leihen — m'd zu berichten. Die Nonchalance, mit wccher diese Herren die Credit« fähigkcit der hiesigen Kaufleute im Kaffee odcr Bin' haus ganz laut und uugcnirt bcsprcchcu, ist im hohc»' Grade originell. Dcr „VMöstcund" glgru dcn RalionMüls-schlvindcl. Wien, 9. Jänner. Wir habcn jchon vor länger^ Zcil anf die im clericalcn Lager sich vorlicrcilendc Spa^ taug anfmerlsain gemacht. Sie hat ihrcu Oruud >>> der von cinem großen Thcilc dcs Clerns bclicbtcu uü^ von dcin andcrcn Thcile perhorreöciitcn Verquickung dcl ^ivitiouülitätSbcslrcbliugcn-mit den Ziclpliultcn dcr Ullr^' montanen. Dicscr Widerstreit dcr Anschauungen tri'l mehr uud mehr in dcn von dcm Elcius subucutiouirlc" pudlicislischcn Oraanen hervor nnd fördert rccht erba»' lichc Din,,e zu Tagc. So briu^t hcutc daö Leibdlalt i-cs Cardinals iltaufchcr, dcr „Vollsficuud," in ciittl Polemik gegen dic gleichfalls clericalc, d^bci abcr slavish" lhümcludc „Mc>r. Ollicc" »nd znglcich zur Chic"' rcttung dcs Wcihbischofs Kutsäitcr, cinc Co>lcsvondc!^ ans dcm mährisch-schllsischcu Gcdirge, in welcher cs unlcr anccrcm hcißt, daß, als dcr Genannte dic Olmiitz^ Diöccsc lcitclc, „bcr bedalnruSlvcithe Nationalität schwindet daselbst ganz unbekannt war und nur in dsl allerncnesten Zcil sich ein ganz frcmdcr Einfluß auf d'^ Leitung dcr Diöccsc geltend macht, dcr auf scinc Fah" daö ^tationalüätsprincip gcschricbca hat, nud offcn a» Verdrängung alles Dcntschen ausgeht, fo daß stch l" uns im Gcbirgc »ic Anficht vcrbrcilct hat, uic:'.ui>'° dürfc bcim Konsistorium sich sehen lassen, dcr "i^ mährisch z" sprcchcu vcrstcht. Daß hiciüdcr dic U>'H^ flicdcl'bcit täglich wächst, ist wol'l bcgrtiflich, und wc>u dicscr fremdcü Agilalion nicht bald von compc!^'^ Seitc cin Ziel gesetzt wird, so werden dic üblen F^ gen das Gewissen aller schwer belasten, die da cin;^ ttctcu berechtigt und vcrpflichlct sind." Die Di>^ müssen weit gedichcu sein, wiuu die Clericalcn geß einander salche Anklagen zu crhcbcn beginnen. (Dcb-1 65 Mahlstcucllmllulte in Jalicn. Mahlsteucrunrnhen und lciu Ende! So schcii't die Devise der ilalicuischcn Vlattcr in dcn lctzicu Tagen M luutcu , da trotz dcr Bereitwilligkeit dcr Ncgierung. den Äcühlcubcsitzeru jcdc mögliche Eilcichttlung bei (3>it-l'ichiimg dcr Stcucr zu gewähren, doch noch immei nicht mir Arbeitseinstellungen seitens dcr Müller, sondern auch Tumulie und Excesse crnstestcr Art seitens dcr Bevölkerung vorkomM'N. So meldet die amtliche »Florentiner Zeitung", daß in'Cento, Provinz Bologna, ""' 7. d. M. die Mcnticr in das Nlnuiciftaliläts-Ul'd Uutcrvräfectnrlocal eindrangen, do,t Bcrwüsluugcn umstellten, dic vorhandenen Acten verbrannten und dir Tclegraphend'ähte abschnitten. Die wenigen Soldatc» ^."' Garnism, leisleten Widerstand und verwundeten einige Tumultuautcu, woranf dic Nuhc wieder hergc st-llt schien. Noch einslcrc Vornan,',e fanden am s.lbeu Tagc '" S. Giovanni in Krsiccto, alcichfalls in dcr Pro-"U'z Bologna, stalt. Dort drangen 2000 Bauern ^»fallö in die annlichcn Gebäude c,n, verübten Ver-^i'stnugcn allcr slrt und plüudcitc» sodann anch in dcn Häliscrn dcr reichsten Ortsbewohner. Die^ herbci-lummencn Truppen wurden Mlt Flintenschüssen cm ^auqen und mußten den Eintritt iu dic Ortschaft er-knipsen. Fiu'f Äanern blieben auf dem Platze und vuk wurden verwundet, worauf die Meuterer die flucht "griffen. Auch aus andcrcu Ortschaften dcr Emilia liegen ^ülichc Nachrichten vor, so aus Castcl S. Pictro und ^»livoglio, wo dcu Bauern ganze Wagenladungen von Milttcn abgenommen wurden nuo viele Verhaftungen ^t!fm,dc>i; ans S. Piclro in Casalc und Pellcqrino ^'" Pcmncsan!sch?n), wo die Exccdcnlcn sich dcr Fliu-^'" dcr Nationalgardc bemächtigen; ans Sorbolc, wo ^ zu einem blutigen Zusammenstoß kam :c In An» cunc, fo^dcrtcu Maucranschlage direct znr Stcncrvcr« ^c>acrui'g auf „widrigenfalls man nicht zur Republik klangen könnte." Partciungcn in Mittclitlllicn. Miltilitalicn, schreibt cin italienisches Blatt, wird mt längerer Zeit von rcpubliccmischcu und clericalen ^ecten bearbeitet und vcrgiflct, ohne daß dieselben bis l^t in ihnm gefährlicheu Treiben ilgcndwic gestört vrden »raren. Diese be,dcu Scctcn — und nicht c.wa ^partuen — ermangeln uicht allcr Vertntnng im Par» ., ^"l, aber sie sind von dcr pmlamcutarischcu Oppo- ,^ ^trennt und ucrschicdcn. Nenn die letztere in ! »'unrigs Augenblicken ans dcm Treiben der Secte w/s,.' i'chf, so muß man nicht die Beweggründe vcr- ^Hcln, von denen diesc und jene a/lcittt wcrdco. Dic ^"llll„cuta,ischc Opposition bcgmigt sich Äanktttc zu ^llen, in Turm sich salbst zu besingen, in dcn Znslaii^ d!! ^ Bandes Mittel und Gründe zn suchcu, um sich s^s^cgieru!^ zu bemächtigen, wcnu der Augenblick " ccyt gwM ist, so ist doch der Ehrgeiz in einem ^'Ul Staale gcrechlfcrtigt. Aber dic schwarzen und Äle«! ^ Sccten haben g"uz andere Absichten und St^. "' ^'^ hclM nnd stacheln die Gcistcr auf iu wm,d "'^ ^"^ l'e scha^" Gclegcnheücn und Bor-in !)l><^ ^"tuultcu und Aufläufcu; sie geben Anlaß und ^cr!^^ 6°"fliclcn, halten das ^and iu Aufregung Vcmk ael"^^ ^'^ Meinung, daß alles aus Nand'nud alles ali^n/" ^^' Hc)ff"ung Z'l bewirken, daß wiiklich denhcit des 3'^ ""^ ^""b achc. Iu dieser Verschic-de„c„ dn« -^ ^"^ ^" opposilionellcu Eleiuentc, von Licrui,^ c..,^'^ bas Ministcrinm. das andere die 3tc< "^"t, iil ^ stampft, licgt dcr Ornnd, warum Pic-vorwic^ s^^" bloS die parlamentarische Opposition Mm, sei^ , ' ^'l)ig verhalt; während die Emilia, wo ^'l'ü'tüni '^ ^" Scctcu erlaubt l)at, dmch achcimc Nc^itnttn ^" ^'"^ duich Zcituugcu die Oliclhand zn das fl^ ' >'^ in Aufruhr befindet. Wie dic Elclicalcn alifhs,,,. ^^nd, su möchten die Ncpublicaucr die Stahle ^rsch^^"' die einen und die andern haben für scl,r solang. ^ . 'Zwecke cin und, dassclbc Mittcl, nnd sich. V^.^ >^ch um dicscs Mittel handelt, v.rira^u sie schon dic ^',^ ''^ ^cnclicn die republicauischeu Scct n unt dcn B^ ''calbcitct hätten, wie cö dcu Clericalcu ^^'st ,vic i„ ^' gclnngeu ist, so wüidcu wir heule da> ^^""g sch' " ^nnlia sowol'l jene als diese iu Äc> '' ^", Unu i^" tm" uicht gcsch.Iicl', so sehen wir, "'ngcn Dorf '^"ichicd von dcr Emilia, zwar in ^°bcu ^^'" und Flecken die Landbcvölkerlmacn sich '^' die .is, d°b d^cgcu das städtische Proletariat M^^^^,^mein^ ^^tung dcr Bürger im Zaume w "«"«^Puäland. ^l'listcrs W^"""".(Der Finanzbericht des ,,/'^c saqt- a> ^'/^ «" dcn Kaiser ist erschienen. ? ' ^^ Willio^. schwcd^dc Schuld wurde von W^ «' feuern i» V?"""' ^"' ^'nganq dcr indircc- ^ ''""' Ue ers^ " ^^^ lM im Vergleiche zu ?''^^«hrn ' I,v«" 34 Millionen c.gebcn. Die n ^ ^'"- Dic ^ '^ ""b lein rccl.ficirtcs Bud- "^ ^ wiilli neu Ü!>'^" ^^änznugscredite betragen ""cu nnd werdcu reichlich durch dcu Ncber- schuß der Steucreinnahmen ausgeglichen. Das Ordinär-budget für 1870 ftrüliminirt dic Einnshmcn auf 1?3() Millionen, die Ansgabcn a»f 1650 Millionen, was cincu Ueberschuß vou Ktt Mill. ergibt, dcr mit den Ueber-schlissen dcr früheren Budgets für das E^lra-Ordiuar-Budget dicncu wird. DaS Amortisatioüs-Vndgct im Jahre 1870 wird 42 Mill, dnrch Neutcnaulanfc zu placircu haben. Ocr Bericht constatirt. daß das Jahr 1808 durch dk Altcruativcn von Vertraueu und Vefüichinuge,,, von Thätigkeit und Erschlaffung qetcnnzcichnct wurde. Nach u»d nach hat sich die öffculliche Mcinnng daran t,ewöh»t, dic polit,schcn Ve,haltn,ssc gesünder zn bculthc,lcn. Es Hat ein elllrcklicher Aufschwung, namentlich in den letzte, Atonalen stattgcfuudcu. Dieser Aufschwung, wclchcu mau dem Vertrauen verdankt, beweist, wie schr der Friede dem Lande nothwendig sei, bis zn welchem Grade derselbe fruchtbriiMnd werden lönne »nd wie sehr di^ öffentliche 'Minuug Necht hat, dcn Bemühungen Cn. Äiajestät Beifall zn zollen, um dcn Eonflicten, welche oeu Fricdcu stören könnten, so weit dies von Ihnen abhängt, dnrch gütliche Intervention vorzubeugen. — 11. Jänner. (Die Conferenz.— „Moni-t c u r"-A uiso.) Gricchculand beansprucht in dcr Eonfe-renz eine gleiche Stcllnug wie die Türkei. Die Mächte beschlossen iu der Eonfcrenz, Griechenland nnr eine Eon-sultativstiinmc zuzugcstehcu. Der griechische Gesauotc tele-grafirtc nach Athen die Anfrage, ob er unter diesen Verhältnissen dcr Eoufcrenz beiwohnen solle. — Der „Mo-nitcur der Armee" sagt: Frankreich ist in dcr Lage, allen Eventualitäten die Stirne zu bieten; es ist heute slark genug, um mit allen europäischen Mächten iu Harmonie zu leben und diejenigen erfolgreich zn bekämpfen, welche einen ungerechten Krieg unternehmen wollten. — (Vertrag zwischen Königin Isabella und Don Earlos.) Der „Ganlois" vernimmt, ohne die Meldung verbürgen zu wollen, daß cin Vertrag zwischen der Königin Isabella nnd Don Carlos abgeschlossen worden wäre. Dieseln Vertrag zufolge sollte Isabella zu Gunsten des Don Carlos abdanken; dcr Prinz von Astnricu sollte mit dcr Tochter des Don Carlos vermalt werden und dieser später zu Guustcn seines Schwiegersohnes abdanken. Mit Recht mciut dcr „Gm,loiö", diese Combination sei mehr sinnreich als wahrscheinlich. Die Tochter des Don CarloS Hut erst vor einigen Wochen in Paris das Licht der Welt erblickt. Gussland. (Gladstone's Pläne. — Finanzielle Schäden,) Der neue englische Premier» minsler Gladstone gedenkt unmittelbar nach Elöffnuug des Parlaments sich dcr irischen Zustäudc ernstlich auzu-uehmcu und uicht nur zur Abschaffung dcr prolcstau:i-schcn Staatskirche, soudciu anch zur Regelung des Schulwesens und dcr Pachtverhältnisse zu schreiten. Ob es ihm gclingcu werde, dadurch die Irländcr mit England ansznsöhncn, läßl sich vor dcr Hand nicht sagcu, inccm dicsclbcu sich noch immcr sehr störrisch zeigen. Mittlerweile ist die Regierung bemüht in die ucischic-dcncn Zweige dcr Verwaltung die möglichste Sparsam' keit cinzuführcn. — Englands Staatseinnahmen im Jahre 1868 weisen gegenüber dem Voijahrc ciucu Zn-wachs von 3,^00000 Pfd. Sterling nach. Wer diese Summe allciu ins Auge faßt, könnte dem ^ande zu ciucm solchen güustigcn Ergebniß gratulircu; allein dcr Eindruck dieser Resultate wird bei dcm Hinblick aus dcn Ausgabcnansweiö sehr abgeschwächt; hier zeigt sich nämlich, daß das bisherige Ministerium eine arge Witthschaft gcfnhit habe. Der abyssinischc Krieg soll statt dritthalb Millionen 5), nach anderen sogar 7 Millionen Pfd. St. gekoste! habcn, so daß trotz dcr erhöhten Eiulommcnstcnrr am Schlüsse des Verwaltungs-jahrcs sich ciu namhaftes Deficit hercuiostcllcn düiftc, zu dessen Dccknna schon jetzt umfassende Rcductionm im Heeres« und Flottcubudgct eingeleitet werden. So z. B. sollen mchrcre altmodische Schiffe, dcrcn Reparatur jährlich große Beträge in Anspruch nimmt, ali^c-bruchcn ot'cr verkauft, viele Marincs^ldalcn entlassen, cm grosser Theil dcr Garnisonen in dcu Colouicn, namentlich aus Canada, Australien und Maurttius zu-rückaezoacl, und die Zahl dcr Viircaubcamlen stark >c-dlicin werden. Mit ^ctzteru ist bereits der Anfang gc-macht worden. Etwa 300 derselben, die als eulbchr> lich erkannt wlüdcn, sin? theils gänzlich entlassen, thcilo ans Halbsold gesetzt worden. Velssrad. d. Jänner. (General Strat imi-r o w i t s ch 's M a n i f e st. — S c r b i e u s S t c l l ll n a,. —-Kriegsmacht des Landes. — Sonderbare Vorgänge an dcr griechisch-türkischen Grenze.) Die hiesige Stimmung ist dcm Kriege sch, aünsllg, und der General Stralimirowitsch hat dieselbe "och bcdcntcnd erhöht durch einen Anfiuf im „Naftre» dak" an dic serbische Nation," welche er auffordert die Gsiechcn im Kampfe gegen die Tmkcn zu unterstützen. Dcie Disposition behalten, d »mit stc i,n Stande sci, il)!cu Einschluß a,f ,ii^ n>t ^, f^^,,^ ,^,^chc den sei blichen Intcicssm nm besten entsprechen »uüide. Dic Giöße dieser InNrcss.n, dcr Eiust deö Mumexlö uud die Unqcwlßheit daiüdcr waö folgen wird, lcgcn un^ cinc besondere Vorsicht «uf, die wir um so eher beobacht icn köuücn, als Serbien kein Ercigniß unvorbereitet finden kann." Die R^giernug braucht sich freilich nicht zu überstürzen, da sie doch 120.000 Mann in Waffen, ciu prächtiges Kriegsmaterial und volle Proviantmaga» ;inc besitzt. Indessen ist es mehr als wahrscheinlich, dcpl,tcn (griechische Räuber) sei TagS darauf nach Thessalien eingedrungen. Merkrrürdige zc'ricgecrllärung das. Denn ohue Zweifel würde das Losschlage« nach diescu Vorgängen nicht lange auf sich warttn lassen. Athcn, 11. Jänner. (Kriegerisches) Das Gymnasium und die Universität wurden geschlossen. Die Sindci'lcu halten Waffenübungcn. Ans dem Qrient. Eiu Telegramm aus Madras, 2. Iäuncl, meldet dicAukunst Lord Mayo's dem ie in Prag.) Dic Präger Sanitätsbehörden habcu Gclcgcnhcit gchabt, sich mit einem Schauplätze mcüschlichcn Llends, mit einer Ansammlung von Scdmul; und sscanlheil, von Nrmath und Nolihcit zu befassen, wil» man sie nicht besser ersinnen, der Hüllenbrclighel nicht brsser maln, tunntc. In dem in der Präger Inden« stadt gelegenen, llbrigrnö von Christ-,'N bewohnten Hause Nr. ^. 207 — 5 in dcr altcu Poslgasse, lamen M/zlich so zahlreiche Ectlanlling«iäUc' am Flccllyphuö vor, daß sie nach und nach einen bedrohlichen Chaialter an^uüehme» lieganncn. Da nun in den lelzten Tagen nM nur keinc Adnahmc dcr Epidemic, sondern im Gegentheil cine Zunahme zu bemerken war, inocm ucucrl'ch sieden Personen von der Krankheit ergriffen wutden, überdies aber die vorliegenden Berichte dahin lauteten, daß jene Uedclsta'nde, welche beu Ausbruch der Cpidemie veranlaßten oder doch ihr Umsichgreifen wesentlich sijrdein halsen, ungeschwächt fortbestehen, so sah sich der StclUhaltcrcililter FML. Koller veranlaßt, in V^ileitu,,^ des Lanocs-M'dizinc,lr.-.lhes Dr. Slodc, und deö Präsioiatsecrt'tals Nolly sich persönlich von dem schauderhaften Stande der Dinge zu uberzenqen. Aus dem erneu Hause allein waren bereits 4 7 Typhusttanle >m allgemeinen Krarilenhause und im F>anz Iolephs-Kiadelspilale ur.tcrgibiacht worden und ti-ohoem sino die klnncn , von Echnurk, Ungeziefer und Fuchligkcit sliotzenocn Wobnung^n üdersüllt, Hmrderte der änuslen und verwal'llosesllU Personen bewegen sich da unter Kranten, hilflosen Gcnjen und hungnndcn Kindern bunt dulcheinander. I„ einigen dieser von' mcphitischen Tilnslen geschwängerten ^aumcu gibt es Kinder, die iu Folge der (5rkrank,ng ihrer Ellern gänzlich verlassen, ohne Schutz und ohne Sudsistenz dem Hunger und Elende pleisqegcben, dastehen. Dazwischen vlgetiien ein völlig erblindetes Indiol» duum und ein wegen hochgradigln Marasmus ganz arbeitsunfähiger, scho» sllt längerer Zeit bettla^eriaer Greis, und überdies eine Menge der äimsten uno veiloinm^nsten Indi« viciuen, welche aUe nach ihrer Aussage bisher nur von einigln hochherzigen Wobltkätern UiUeriMungen bezogen, von r>ci Commune, welche hnzu gesetzlich verpfl chlet ist. aber lnlfloö gllassl» wu'den. Dec MzugSeaiKil ,)es Haus»s ist tdolwrise eingli'<ürzt, woouich eine Stauung dll Ez'creMiNte u!,d d^s U,naths hr>beig>illl)'t wurde, die gerade ui'tcr dem Älelleibuoen enies Oceihleiluoens ihr Centrum hat. Die AuZüiömung der wahrhaft g'sligen Gase aus Anlaß di'seö !cho» seit Ililiren be>Uhe»ocn Einsturzes v>rp>slet die Luft oer ganzül Umgebung, in b.soiroers hervorragender Meise aber die Almoipdäre jenes Greihlciladens, unter dessen Fuß' dooeu die Kloale in dcn Hauptcanal einmündet und alle, Viclualien dieses Ladens, auf welchen die Aewohuer dcS 66 Hause« uno die äcmeien Classen der Umgebung angewiesen sind , sind im wahlsteil Iiune von den pestartigen Aus' dünstungen inficiit. Die Aborte übeiflulhcu von menschlichen Efclemenlen und gleichen wahren Kloalen; auch die ZugHnge z>, denselben s,no überschwemmt. Die Stuben bc« finden sich im elendesten Zustande und sind derart überfüllt, vah es einem unbegrcisllch erscheint, wie in einem Naume, wo nur für ein oder zwei A^Nen Plah ist, zehn bis zwölf Pelsonen schlafen tonnen. Die Inwohner sino grohtentheils wahre Vltllergestaltrn: ein junger Mann (MitHcurlauber) lag bercils zwei Tage lcanl und hilflos, ohne Alznei und ohne ärztliche Hilfe da. — (Ungarische l)l ä u b e r ch t o n i t.) Wie Rasende erzählen, werden nicht nur Postwagen, wclche in der untrren Gegend Geldsendungen führen, sondern vo» l^zegled aus auch die Eisendahnzüge durch eine Mlitärrscoite begleitet. In den entlegenen Geqendc» si,ld in jedem VahnwHchtcr« hause drei Mann Infaiitrie untergebracht. —. (Alte Zeitungen und Placate für die Dr u ck erc i w i c t> er z n v e rwe» d eu.) M. Iouglci, Mitarbeiter deS ..kouvolll!«»« iii! schreibt die „Timeö" - „In uusnn Äiclierö haben wir cine Presse gcpriift, luelche alles üb?» triste N>as bieh^r auf dem Gebiütc der Druckerei erfunden und geleistet worden .st. Endloses Papier wickelt sich um eiiil Rolle, welche je nach Bedarf, dcr Presse Papier liefert. Die ^'aschinc kann auf dirle Weise iu eilier cinzigen Sülndc 4»;.900 Bogen liefern; sc> etwas unerhörtes ist noch nichl dagewesen; aber dabei schneide! die Maschine nuch noch die Bogen ab, falzt sic mid liefert einen nach dein andern fcrltg ab." - Das ist in dcr That alles, was man verlangen kann. Locales. — (Eine fette Laibacher Ente) lommt uns ge» lade schuhss'lrcht. In der I hten To^en wurde cin angeb» lich 2r. jürsldi'chostichrn G>ad^u Heun Dr. Widmer auf einem Öpaziergange widersahlener Äaubausall i>l vielsachen Ausschmückungen und Visionen in der Stadt colpormt, und entlich ue,sicherten sogar sonst s.hr l,r„sthaste Personen, die S^che !>i volltommen wahr. Wir lüonen aber aua btstel Quelle velsichcrn, dah di« romantische G. Nyloli zum ^yrcr cxlrn ,>lnl!,!l> am Oymiiclsillni in Czcriiol),tz tlnani't. Wien. II. Jänner. Das HeirmhauS wird nach seinem Wuderzllsammcntrilt a!S cine der ersten Vor» lagen den Entwurf ülier dic Einführung der Geschwot> ncnucrichte iu Plcßsachcn in A>.'tlUl)l!ilg ziehen. Es uerllUlttt, daß die juridisch-politische Commission den Elllwurs in der vom AtigcordnctcnlMsc bcschlosscnm Fassung zur Annahme empfehle. Prag, 11. Jänner. (N. Fr. Pr.) Hier cinge-troffenc Nachrichten auö Pelerslinrg melden, daß der Sccrctär des Fürsten von Montenegro, Herr WaSlit, zum geheimen Secrclär für Montenegro und die Herzegowina ernannt wurde. Auf seine Veranlassung seien noch zehntausend Hinterlader nach Montenegro geschickt worden, wo deren bereits Z0.000 vorrätyig sind. Ein höherer russischer Officicr habe die unteren Gegenden aufgenommen, und diene sein Elaborat zum Studlum für russische Officiere. Prag, 11. Jänner. (Pr.) Iu dcr heute Abends stattgcfnndcnen Stadtvcrordnelcn-Schung hob dcr Bürgermeister die Vcrdicusie des Oberflburggrafeu Ehotet um Prag uud Böhmen hervor. Der Beschluß, demselben cin Monument zu errichten, wurde hieraus einhellig gefaßt. — Zum Bürgermeister - Stellvertreter wurde itanfmann Hulcsch neuerdings gewählt. Pest, 11. Jänner. (Ocli.) Ucdcr Aufforderung Nyary's trat heule um 4 Uhr Nachmittags oic Oppo-siliou dcs Pcslcr Eomilalö zu einer Wal)lvcisaiNlulllNg zusammen. NlMl) cntwickcllc in längerer Ncdc die poll» tische Situation des Bandes und fordert die Opposition auf, ihr Möglichstes zu lhiin, um dem unuolllommencn EonstüutionaliSmus cin Elide zu machen. Di^ Vcr-sammlung beschließt die Allfslellung cincS oppositionelle!, Ecl!ltalcomlt(!'s für das Euniiiai, wclcl>s die Aiigclcgen» heit der Eandidalen allein besorgt; 'ferner, die Maudes« confcrenz der ^ioteil durch Mgcolonctc zu beschicken. In Eulistanlinopel wird uelsich.-ll, England ljabe lx-schlosseli, die Turlci mi! ganzer Hiachl zu unteislichen und erwartet man, die Hliilclilieclflotte uuler Admiral Paget wcroc schon bald vor den DaldancUcn tlcilzcn. Paris, 11. Jänner. (Pr.) Dcr griechische Bevollmächtigte Nangabc hat zwar dagegen reclamirt, d.'ß Griechenland nur eine eonsnlaliue StlUlinc cingerälimt wurde, aber nicht proteslirt. Die Vertreter dcr Mächte sind hierüber befremdet, weil sie glaubten, cs sei früher auch in diesem Punkte eine Uebereinstimmung erzielt worden. Rangabc hat telegraphisch nach Atyen über dcn schlechten Eindruck seiner Erklärung berichtet. In osficielleu itrciscu glaubt man, der Schrill Griechenlands werde isolirt bleiben und leine ernste Tragweite haben; ein Arrangcmeut gilt für sehr wahrscheinlich. Par >S, 11. Iäimci (Dcb.) M,t Bcstimmllicit wird behauptet, e« sci iu dcr ersten Sitzung dcr (5ou-fcl'cnz keine ilicde daoon gewesen, daß lie Pforte dcn uicrlcn und fünften Puntl ihrcS Uliimalumö anfge» gcbcn habe, oder daß ihr deren Zmückzichung zugc-mulhet wurde. Paris, 11. Jänner. Wie Priuatnachrichten be» sagen, hat dcr griechische Gcsandte keineswegs, wie ein hiesiges Blatt meldete, gegen die Griechenland in der Confcrenz bereitete Stellung protestirt, aber er hat für Griechenland die gleiche Stcllnng, wie sie die Türtci einnimmt, in Ansprnch genommen. Die Mächte habeu über diesen Punkt vor dcr Eonfcrcuz einen Beschluß gefaßt , indem sie Griechenland nur cine consultative Stimme zugestanden haben. Dcr griechische Gesandte Nangabc hat nach Athen lclcgrapyirt und Instruelionen verlangt, ob er unter diesen Verhältnissen dcr Eonfercnz verwohnen soll. Paris, 11. Jänner. Die „France" schreibt: Die Bevollmächtigten dcr Eunfercnzmächte versammelten sich Samstag Abends in offiziöser Weise und sollen beschlossen haben, Griechenland gemeinschaftlich einzuladen, auf der Forderung Nangabc's nicht zu bestehen. Die „France" fügt hinzu, cS sci möglich, daß die Antwort Griechenlands zu spät eintreffe, als daß die zweite Sitzung dcr Confcrcnz Dienstag stattfinden könnte. E o nstan t i I, opcl, ll. Ianlnr. (Tr. Zig.) Die „Turquic" mcldel, Sadik Pascha soll am M,llwoch nach Paiis behufs Anofiiidigin^chlmg einer finanziellcn Combination für ilriegscvemnalilälcu abreisen. Zwei türkische Fregatten gingen am Samstag mit 36 gezuge» nen Geschützen und Munition für die Armee nach Th.ssalicn üb. ES heißt gerüchlweise, die Mitglieder oeö Iusurr.clioilScomit^S auf Crela scieu verhaftet. Belgrad, II. Jänner. (Pr.) Die Serbia meldet anS Nustschul, daß daselbst zehntausend Mann erwartet werden, welche längs der rumänischen Grenze aufgestellt werden sollen. Telegraphische Wteibselcourse uom IA, Jänner. üverc. Metalliques !^0.8 '. — 5uerc. M. talliqnes mit Mai- und Nooember-Ziiiscil W «0.-üverc. Natio»a!-Äl!lchcu65>,30. — 1«60cr Kiaalsanlcl,.-» !»2.W. - Oaukaclien 68? - Creditaciieu 253.30. -London II!).?«. — Silber N7.50. — jl. k Ducatcn 5.08. Handel und WolkswirUchastliches. Priester Bierbrauerei - Gesellschaft. Nachdem dil,' Actic,niirc oer n,!glü(fsclige>l Tricstcr Äierdraiierci-Gcsel:-schclft im December liorigeil Jahres dic Auflösung der Gesellschaft und die Liquidation dersl'lln'ii bcschlosscll halben, hat das Handels- imd Sc^gericht uou Trieft aiu 2'.». Decciuber die l,'i-quidalioll au fil»f Liquidalorcii übertrageu, uud uuu werden die „alljallig Vcihl'iligtcn" und insbesondere die Gläubiger anfgefor« dcrt, sich bei dcr Gcftllschnft zu nieldo,!. Daß die uxler uubc'sireit' uar gillistigcu Verhältüissc» i»ö ^'cden gerufelie Triester Bier-draucre, lediglich an luiserabler '.'ldmiüistlatiou und unfähiger Leitung zu Gru,!de gegaugin ist, unterlieg! wohl leii.em ^meif^l Nun wäre es ciln-r dl'ch wenigstens Pflichi der Liciuidatoren, den „allfällig Vtthciliglen" eine Ansttürung itlier die Sachlage zu geben. Eine Rechiscrtignug der brstaudcueu Wirthschaft mag ihneil schil'rr werden i aber sie sollten zum miudesteu uichl vcrabsnumeil, den Aetheiligten bald ,^u sagen, wie eS mit dcni falli cn Unternchiueii in Wahrheil bestellt ist. Il>terl,atio,l!ilc Vrilfillarke» Die vier Slaaten ssranlreich, Italien, Belgilli und die Hchwei;, welche den französischen Hiiiinzfus; adoplirt haben, becidsichtigl'n liun auch inter-nalioiiale iUriefmarlen einzuflihrcn, die iil den u,er Staalen mit gleichenl Wrrthc circuliren wilrdeu. Nlldolfszvertli, 11. Jänner. Die DurchschuittS-Preise stllltrn sich auf dem hculigen Äiarkie, wie folgt: ^ lr. ^ fl. lr^ Weizen p>r Melden 5— Vuttcr pr. Pfund . —50 Korn „ 4 Eicr pr. Siilcl . . -- l! ^'"ste „ -^ ^ .^ Niilch pr, Maß . — . N< >Vafer « 1 70 Rindfleisch pr, Psd, - ^'<1 Halbfrucht „ 4 !z0 Kalbfleisch ,. — 2<: Heiden ,. 3 2U Schwriucsieisch „ — 22 Hirse „ — , . - Schöpsenfleisch „ — - Kutnrutz „ 2 90 Hähudcl pr. Stilct — ^l' Crdäpsrl ,. 1 U0! Taubeu „ - ^0 l'msen „ U 40 Heu pr. Centner . 1 'w Erbsen „ 6,40 Stroh „ . 1 N> ^'s°l"l ,. 5 - Hol;, hartes, pr. Klft. 6 ^ — Rüidöschinal, pr. Pfd. — ! 45 — weiches, „ — ! — Gchweincschmalz „ - ! 45 Wein, rother, pr, Limer 4 — Spech frisch. „ .- , 30 ^ — weißer „ ^ ! - Specs, geräuchert, Pfd. — ' ^ ^ Angekommene Fremde. Am 10. Jänner. Stadt Wien. Die Herren: Gcrbez, von Saua. — GiMler und Krippclbl'rg, uou Neichenstcin. - - Milch, Werner, Hol, Kmifl., und Hecne, Ingenieur, von Wien, — Foulai»,', ','Igeilt, uoii Tricst. - Ingouil.', Kanfm,, vuil 5traiuburg. — Nölh's, Kaufn!., von G^tlschcl' Elefant. Die Hcrrm: Tachau und Roller, von Wien. — Ic>-nuvii^ und u. Foi»cariiii, von Tricst. — Tiller und Sachs, Hinidelöl,, von Pest. — <3lcrn, zraufm., von Agram. — Ze' »lit!!, Vaniinternchmcr, voii 2t Peter. landschaftliches Theater. Heute: Das Mädel aus d.r Volstadt. Posse mit Gcsling iu 3 Alten uc>u ^)i r st r o y. Melearolliljische ^eolnilljluil^ul ill l^aiüach. H ».8 Z ! <8 « «ll ! 3l" s 6 Il.'iW!^31^^—^^ ^ÖTschw'ach "trNbe 1' 4>j ^- 3 »! O. schwaä) ^ trllbe Tagilbcr dichi bewölk!. Wolkendecke einfarbig. Ostwind uichl sta>t, jedoch durchdringend lalt. Die »ormale Wintcrlcillc hat sicl! eingestellt. DaS Tagesmiltel der Wärme — 3.0°, um 0-9" N>u tcr dein Normale. " Veraulworillchcr Nrdaclcur: Iguaz v. H l"e^l^^lly r. ^lnt'l^N^pl'll'^s ^t,<,<>n, II. Jänner. Die Börse vcrlehrlc iu maller Stimmung und die Papiere stellten sich durchgehende billiger, währeud Devisen uud Valuteu uuvcräudert schloffen. Geld ZiNl/lNPll»«)!. Msig Geschäft bcschräult. Oessentlicke Vckuld. X. des Staate« (filr 100 ft.) Geld Waare In ». W. ,u 5pLl. fllr 100 fl. 5?.25 i'?.'n. dtltu v. .V 1««« .... bl.«0 l,^.— detto rückzahlbar li) - . - ^.- ^d.^ detto / (i) . . . Ü6.25 W.50 Silber.Anlthen von I8'i4 . . 72.— 72.50 Silbcranl. 185 30 « „ „ Apr.-Loup, „ 5„ ..- . . Mctalüquc« . . . . ^ l> „ i)0 40 «1,^0 ditto mit Mai-Goup. „ 5 „ —.— -.— belto.....„ 4j« 5)4— 5450 Mit Verlos v. 1.1«39 . . . I«3— !«>'<., 0 . ^ « ^ 1854 . . . 85 25 V5.75 „ „ „ 1"i0zu500fi. !»ii.Il' l<2.20 ^ « « I860 „ NX) « 96.75 ;)7. - ^ » „ « 18«4„IlX)„ 113. 113 20 lomo'Rentensch. zu 42 1.. «u»l. 2l,— 2l 50 Domainen 5perc iu Silber N2.'<0 113.— ll der Kronländer (für 100 sl.) Gr.-Hntt.-Olilln. Vicderüflcneich . zu 5°/, ^?.?5 88 25 Oberefterreich . «5„ «g.-. 8!) 50 Salzburg .... « b „ 87.— 88. - Vcld Waare Bühmen .... zu 5'/, 91.75 92.50 Mähren .... „ b „ 89.— 89.5" Schlesien .... „ b „ 8850 89,— Stc,ermarl ... „5„ ^__ t<9.— Ungaru......5 7^ 5s, 79 _ Tcmeser-Büuat . . 5 77— 77.50 Ernatien uud Slavonien ^ b " 78 50 79.— Galizien......5 " <;«.25 6«'?5 Siebenbürgen ... « 5 ,. 74,— 74.50 Vulovina .... ^ 5 „ W „_ 695)0 Ung. m. d. V.-C, 1867 „ 5 « 78..., 78 50 Tem.B.m,d,zl>.-E. 1867 „ 5 „ ?«,75 77.. Actie,, (pr. Stitcl) Nationalbanr...... ^^— 684- Kaiser Ferdiiiands-Nordbahn ,u 1(^ si. CM . . . 2015-2020- Lredil-Tiustalt ^u 27.30 307.40 Kais. Elis. Bahn zu 20l. ,l. CM. I7 )53. -Süd.St.-, l.-ven. u, z.-r.E. 200 si. Ü. W. oder 500 Fr. . . . 207.80 207 90 Geld Waare Gal.Karl-l'ud.-B. ,.20l!fI.CM. 2>3.— 213.50 Böhm. Weslbahn zu 'rnr,nnDer Atticu . 174 5^175.- Vcrsichc'r.-Gesellschaft Donau . 250,— ii54.- Pfandbriefe (für 100 fl.) National- l bank aus > verlosbar zu 5°/» 98 6>» 98,80 6. M. j ^taliaiiulb.aufij.W. uerloöb.5 „ 94.- l>4 20 Uug. Bod.-Ered.-Aust. ,u 5>/, „ 9'2 75 93.— Nllg. öst Bodtu-Eredit-'.'lustall verlo«bül n' 5"/^ in Silber 106. 0 107 — dto.iu33I.rüclz.zu5pEt.iuö.W. 39.— 89.50^ Lose