pcänumtraiio»»-prtisk: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ ierteljährig. . . s „ io „ Monatlich . . — „ 70 „ M i l der Post: Ganzjährig . . II fl. — tr. Halbjährig . . . fl „ 50 „ Vierteljährig. . 2 75 „ Kür Zustellung in« Hau» viertel' jährig S5> tr., monatlich 9 tr. einzelne Nummern ti ft. Laibacher Xnplatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtig!; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 36. Dienstag, 14. Februar 1871. — Morgen: Faustm, tt 16 a It I i» n: vahnhosHasie Nr. ms. (Kriitiiiliiui uni 3#|>mlrn-flutrnn: ÄongtcfiV^H' Nr. hl (SiKthitnblung von 3. B.ÄleinmaOrif?, Bamberg). Z»scr1ion»prcisk: iviir die einspalf'^e Petitzeile :i kr. l'ei zweimaliger Einschaltung it 5 kr. dreimal it 7 kr. 3uferiion6tlemt>el jede«mul .so Ir. Bei größeren Sitferater. imb öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. Eine gute ^!ehre aus dem deutsch-sran-zösischen Kriege. Die „Sndslavische Zeitung," deren deutschfreundliche, non »ns bereits einmal erwähnte Betrachtungen über den jetzigen Völkerkrieg von den slovenischen Blättern mit dem Anathem belegt werden, schließt einen längeren ZikluS von darauf Bezug nehmende» Artikeln mit folgenden, auch für die Slo-venen beachtenswerthen Bemerkungen: Aus dem deutsch-französischen Krieg lernen wir vor allem den hohen Werth der diSziplinirten selbstbewußten Bolkskraft gegenüber dem nur geringen, ja in gewissen Fällen geradezu negativen Werth, welcher,dem nationalen Enthusiasmus aus den so manche Volksführer, und auch, bei »ns so großes Gewicht legen innewohnt. Wie ist der Deutsche das geworden, was er jetzt vorstellt? — Nun er ist dazu gekommen, was er ist, zuerst und vor allem auf dem Wege der nüchternen Erkeuntniß, daß man, um vorwärts zu kommen, immer zuerst den ersten Schritt, dann den zweite» und so fort thun muß, — während der „Enthusiasmus" den ersten Schritt in der Regel übersieht oder gar verschmäht, und, immer nur sprungweise vorgehend, gewöhnlich für einen Satz, den er nach vorwärts inacht, zwei Sätze durch die natnrderben Nasenstüber der theuer erkauften Erfahrung zurück-geworfen wird. Wie drollig nahm sich der deutsche Michel ans, als er in blöder Verlegenheit seiner urwüchsige» Gründlichkeit sich hinter den Ohren kratzend, zwischen den beiden süß duftende« Heubündeln, der Freiheit nämlich und der Einheit, ewig hin und her schwankte und nicht zum Entschlüsse kam, nicht zur That, und damit auch nicht zum Genüsse eines der beiden lockenden Heubündel gelangte — und wie mannhaft stand er da, als er endlich resolut den ersten Schritt gethau, und wie leicht wird ihm dann der zweite werden. — Einmal den rechten, den praktischen Weg betreten, hat er rasch begreifen gelernt, er hat aber auch arbeiten, und zwar gründlich, wie er von HauS aus ist, tüchtig arbeiten gelernt, und auf dein Wege der menschcnehmtben Arbeit kam er zum Bewußtsein seiner Kraft und dadurch zur Selbstachtung, und diese erzeugt im kraftbewußten Menschen gerade den richtigen Wärmegrad, um die Maschine rüstig vorwärts zu treiben, während die lieberheizung durch das fortwährende schüren des „Enthusiasmus" die Maschine häufig zum stehen, wohl auch zum springe» bringt. Wie sonderbar nimmt sich vom Standpunkte der Gegenwart der Deutsche ans als begeisterter Burschenschafter der 20er und MOer Jahre, wo er mit überreiztem „Hochgefühl in der deutschen Hochbrust" und mit ungeheuerem Aufwand von enthusiastischer Dampfkraft au der Herstellung des großen deutschen Vaterlandes arbeitete aus der Schul- und auf der Bierbank, als Geheimbündler und politischer Kannegießer par excellence, — und waö hat er mit all seiner welterfüllenden nationalen Begeisterung, mit all seinen Geheimbünden, politischen Karrikaturen, Parlamcntspieleii, Redeiilmii'-gen und großen Fräsen, mit all seinen auf das künftige große deutsche Vaterland eingeheimsten Mäuschen zu Stande gebracht ? Nichts als Kopfweh und politischen Katzenjammer — und wie ganz anders, wie ernst erscheinen die Anforderungen, die das Leben a» de» deutschen junge» Mann jetzt stellt, wenn er de» Ehrennamen eines Patrioten sich verdienen, wenn er in den Vorderreiheu seines Volkes mitthun will! — Diesen Anforderungen kann aber nur durch ernstes streben, durch lernen und viel lernen, und vor allein durch tüchtige Arbeit genügt werden. Wir möchten dies ganz besonders der Berücksichtigung auf Seite derjenigen empfehlen, die auf unsere Jugend Einfluß nehmen, die sie zu leiten und ihr zu ratheu berufen sind, — und wir möchten gleich hinzufügen, daß die Arbeitsübung, welche die Neuzeit der patriotischen Jugend fordert, nicht gerade in politischer Richtung zu suchen ist, ja wir müssen es ausdrücklich betonen: je weniger Politik, um so besser für die Jugend! — Diejenigen sind nicht ihre wahren Freunde, die der Jugend schmeicheln, sie an-treiben, Früchte auzufetzen, bevor sie noch recht ans-geblüht - die Früchte, die auf solchem Wege sorßirt werde», sie werden von keinem Nutzen sein, für niemand, und der junge Stamm, wenn auch noch so saftig und frisch, wird, so behandelt, verkümmern und im Kampfe des Lebens nach Anerkennung ringend, zu Grunde gehen.— Die Jugend ist ohnehin schon der natürlichen Anlage nach leicht enthusiastisch gestimmt und es ist Gewissenssache, dieses Gefühl durch künstliche Uebcmizung noch zu schüren — es wird damit in moralischer Beziehung kein anderes Resultat erzielt, als cs die Folgen des Rausches sind in fisischer Beziehung, und diese Folgen wirken auf den Organismus um so zerstörender, je länger die Berauschung andanert und je häufiger sie sich wie dU'holt. Der wohlmeinende Freund der Jugend wird daher darauf bedacht fein, beit ohnehin naturgemäß zur Begeisterung leicht hinneigenden Sinn der Jugend eher zu temperiren, als zur Ueberschwänglichkeit zu steigern, und zu solchem temperiren ist wiederum nichts so sehr geeignet, als die ernste, geregelte Arbeit, jede ehrliche Arbeit auf welchem immer positiven Feuilleton. Napoleon der Dritte. Ein Rückblick auf sein Einporkommen und Regime. Bo» 31 m o n t v. Lcr » c » feld. I. (Fortsetzung., Den nächste» Tag war Prinz Ludwig Napoleon von London in Paris angekommen, nachdem er zuvor seine Ankunft der provisorischen Regierung brieflich mitgetheilt. Die provisorische Regierung mH sich jedoch veranlaßt, denselben sogleich wieder uver die Grenze zurück zu befördern, bediente sich aber hiezu äußerst geräuschvoller Maßregeln, welche bie allgemeine Aufmerksamkeit mehr denn nöthig auf den berüchtigten Agitator lenkten. Prinz Napoleon sah sich durch dieses mißglückte Unternehmen vorderhand aller Hoffnung beraubt und in peinliche Untätigkeit versetzt, aus der er erst zu erwachen begann, als die unheilvolle Arbeiterbewegung in den Junitagen 1848 ausbrach, wobei die bonapartistische Agitation die hervorragendste Rolle spielte. Es gelang der republikanischen Partei, diesen ans irrigen Konsequenzen der sozialistischen Ideen entstandene» Aufstand zu unterdrücke» und den biederen Eavaignac zum Diktator der Republik aufzustellen, aber diese Maßregel selbst, die sehr absolutistischer Natur war, konnte sich unmöglich auf die Dauer halten. Die gebotene stramme Leitung des Volkes von Seite der Diktatur hatte diese Republik unmöglich gemacht, und die konstituireude Nationalversammlung schritt endlich ernstlich an den Gedanken, an die Spitze der Republik einen Präsidenten zu stellen, wobei cs sich darum handelte, ob die Wahl desselben aus der Legislative oder au« der allgemeinen Volksabstimmung hervorgehen sollte. Bei der Repräsentantenwahl fielen die Stimmen dreier Departements auch auf Prinz Ludwig Napoleon, und er nahm hiemit an den Berathungen der Konstituante Theil. Die Stimmen betreffs der Art und Weife der Präsidentenwahl waren getheilt, man wollte einerseits das Recht derselben der Kammer Vorbehalten, um besser die so nothwendige strammere Regierung führen zu können, anderseits plai-dirten die Vertreter einer sehr unzeitigen Gefühlspolitik für das allgemeine Stimmrecht, da ma» dem Volke nicht mißtraue» dürfe und nur sei» altes, angestammtes Recht zu wahren wäre. Durch die Beredtsamkeit Lamartine'S entschied man sich für daö allgemeine Stimmrecht, und die Präsidentenwahl schwebte zwischen den beiden Kandidaten Eavaignac und Prinz Ludwig Napoleon. Erstem1 hatte durch seine nachsichtige, gemäßigte Diktatur, die so wenig für die Republik taugte, einen großen Theil seines Anhanges verloren, und so traf es sich, daß Napoleon am 10. Dezember 1*48 zum Präsidenten der französischen Republik ansgerufe» wurde. Mit tadelloser Gewandtheit verstand er es von nun ab, daö Vertrauen der Kammer und die Theilnahme der Naton zu rechtfertigten und selbst die allseitigen Erwartungen der Konstituante auf eine strammere Führung der Zügel der Regierung blieben nicht lange aus, wenngleich ihre eigene Wirksamkeit durch Napoleon's Energie mehr und mehr abstarb. Er wnßte sich von der Kammer immer mehr zu einanzipiren, und fein volles Jahr nach dein Antritte der Präsidentenwürde fielen die Wahlen für die gesetzgebende Nationalversammlung, die nun au die Stelle der Konstituante treten sollte, durchwegs im monarchischen Sinne aus. Bei all' dem verstand es Napoleon's Genie, das leicht lenkbare und sanguinische Volk zu gewinnen, das er einerseits durch glänzende, den Patriotismus und Nationalstolz anspornende Thaten befriedigte, anderseits durch Hebung des arg geschmälerten Klerus, Felde, denn aus der Sammlung Der Kräfte und geregelten Arbeit entspringt das kräftige Selbstgefühl, die Selbstachtung und alle diejenigen so werthvollen persönlichen Eigenschaften, welche solches brauchbare Material schaffen, wie es Preußen in Deutschlands mannhafter und wohl disziplinirter Jugend nach Frankreich führte. Man tröste sich nicht damit, daß, wie das junge Deutschland Zeit hatte, sich auszuleben und seine Tölpeljahre dnrchzutoben, ohne dadurch an Mort und Kraft zu verlieren, so auch unserer Jugend die enthusiastische Alteration der Lehrjahre nicht von Nachtheil sein werde. Die Natur — und diese diene uns zum Borbild immer und überall — die Natur schafft wohl alles und jedes nach denselben unwandelbaren Gesetze», aber sic arbeitet nicht immer in denselben zeitliche» und räumlichen Proportionen und Dimensionen, und diese stehen im genauen Berhältniß zn den immer neuen und wechselnden Kräften, die, von dem menschlichen Geist fort und fort entdeckt, in ihre Werkstätte nach und nach eingeführt werden — diese Kräfte sind aber in dem Zeitalter des DampfeS und der Elektrizität bei weitem nicht mehr dieselben, wie sie es waren, als der Deutsche noch seine Lehrjahre durchlebte — die Jahre der süßen Jugendeselci und idealen Duselei werden die Bölker fortan ans ihrem Lebensalter streichen müssen -- die Natur selbst zwingt sie dazu, wenn sie nicht Zurückbleiben, wenn sie nicht znlafscn wollen, daß der Zeitenstrom über sie hinweg seinen unwiderstehlichen Vaus nehme. Der erhitzte Enthusiasmus hat sich zu allen Zeiten und aut meisten in der Neuzeit in de» meisten ausschlaggebenden historische» Momenten als kein verläßlicher, ja zuweilen als ein inferiorer tind sogar als ein schlechter Faktor erwiesen, sowohl int normalen Staatöleben, als noch mehr in Momenten der Entscheidung der Schicksale ganzer Bölker, namentlich wenn der Enthusiasmus in die Schranke» tritt mit der bewußte», wohldisziplinirte» gesunden Volkskraft. Daran gemahnt uns die Geschichte schon mit der Zeit Alexanders des Große» und auch in ZäsarS Zeiten und in der neuen Zeit mit der großen Napoleon',chen Epoche und auch deren unglücklicher Nachäffung Napoleons 111. Noch hätten wir darauf hitizuweisen, wie schwach die auswärtigen Simpathien und Antipathien in solchen Momenten in die Wagschale fallen — jene hatten Frankreich keine Hilfe, keine Erleichterung zu bringen, und diese Deutschlands gewaltige Schritte nicht auszuhalten vermocht — eine weitere Lehre, wie wenig dergleichen Gefühlsetnotionen zur Richtschnur einer verständigen Volkspolitik taugen. zu welchem Zwecke er die bekannte römische Expedition inaugurirte. Diese letztere verursachte von Seite der republikanischen Partei eine heftige Opposition, da sie nach ihrer Ansicht den Grundsatz der Verfassung umgehe, sich in keinerlei Weise in fremde Freiheitö-bestrebungen einzumengen, und namentlich Ledru-Rollin bemühte sich in der Nationalversammlung, energischen Protest gegen dieses Borgehen einznlegen; bei all dem jedoch fiel der Antrag der Jakobiner, den Präsidenten in Anklagezustand zu versetzen, durch, und eine beabsichtige Bolksmanifestation gegen diesen wurde durch große militärische Gegendispositionen gründlich vereitelt. Man kann sagen, daß wie nach den berechtigen Junitagen die demokratische Republik in eine republikanische Diktatur umkippte, diese in Folge der Ereignisse des 13. Juni 1849 nunmehr vollends in der Einzelherrschaft ausging, die sich in Prinz Napoleon manifestirtc. Die nächsten GewaÜmaßregeln waren die Verhängung des Belagerungszustandes Über Paris, die Verhaftung vieler Dcputivtcn, Beschränkung der Preßfreiheit, Annullirung des Vereinsrechtes und Begründung der Verantwortlichkeit der Kammer für tnmnltna-rische Ausschreitungen, und ein Beweis, wie sehr forvumpirt diese letztere schon damals gewesen feilt Die englische Thronrede. London, 9. Februar. Das Parlament wurde heute mit folgender Thronrede der Königi n eröffnet: Mylords und Gentlemen! In einer Epoche von solcher Bedeutung für die Zukunft wie die jetzige, ist eS mein ganz besonderer Wunsch, aus Ihrem Ruthe Nutzen zu ziehen. Ein Krieg ist int Juli «ungebrochen zwischen Frankreich und Deutschland, der bis in die letzten Tage mit beispielloser Heftigkeit wüthet. Seine Verheerungen könnten nach wenigen Tagen erneuert werden, wenn man nicht mit mäßigem mtb vorsichtigem Rathe sich an die beiden Parteien wendet, a» dere» Wohlsein wir ein Lebeusintcresse haben. Für die Zeit ihrer Trennung habe ich versprochen, meine Aufmerksamkeit beständig anf de» Gegenstand der neutralen Verpflichtungen zu lenken, die Erweiterung deS Kriegstheatecs zu verhindern und bei erster Gelegenheit zur Wiederherstellung eines baldigen chrcitrocrthcit Friedens beizutragen. Sorgfältigen Werth legend auf die Herzlichkeit unserer Verbindungen mit beiden Kriegführenden, enthielt sich die Regierung von allem, was als eine nnnöthige, unberufene Einmischung zwischen die Parteien hätte gedeutet werden können, so lange sich keine Neigung zeigte, Bergleichsbedingnngen vor-zuschlage», welche die andere anuehmeu konnte. Der Waffenstillstand wird nun benützt, ein Parlament in Frankreich zufaintnenzuberufeu. Erbrachte eine Pause in die beständige beiderseitige Anhäufung von Leide» und erweckte die Hoffnung auf einen vollkommenen Bergleich. Es ist mein Wunsch, daß diese Unterbrechung den Frieden her-beiführe, einen Frieden, der für beide betreffende große, tapfere Nationen mit der Sicherheit und der Ehre vereinbar ist, darum auf die Zustimmung Europa'S hoffen kann und vernünftige Hoffnungen auf lange Daner gibt. Der König von Preußen hat den Titel „deutscher Kaiser" angenommen, nachdem ihn die Fürsten der Nation hiezu aufgeforbert. Ich brachte ihm meine Glückwünsche zu dem Ereignisse dar, welches die Konsolidirung und Unabhängigkeit Deutschlands bedeutet und — ich bin überzeugt davon — der Stabilität des europäischen Staateusistems zuträglich gefunden werde» wird. Ich bemühte mich auch, das Einverständnis; mit den anderen europäischen Mächten aufrechtzuer-hotten. Die Heiligkeit der Verträge wurde betont und alle Besorgnisse, daß der bindende Charakter der Verpflichtungen von 1850 beseitigt werden mag, spricht ans dem Umstande, daß jene Gewaltmaßregeln ohne ihrem Widerstreben inszenirt werden konnten. Napoleon bekam die Hände immer freier, und um den uöthigen Halt im Volke zu erlangen, unternahm er noch in demselben Jahre eine größere Reise in die entlegeneren Provinzen Frankreichs, wo er sich überzeugen konnte, daß das Volk in Folge der maßlosen Ausschreitungen der rothen Partei sich ermattet fühlte und es im Interesse des Landes und der Nation liege, die Monarchie zu begründet. Napoleons Benehmen nach seiner Rückkehr gegen die Kammer war nachgerade rücksichtslos, und nachdem er mit der Botschaft vom 31. Oktober 1849 die persönliche Regierung ankündigte, de-kretirte er aut 31. Mai 1850 die Aushebung des allgemeinen (Stimmrechtes, wodurch die Vergewalti-gtmg ihren Anfang genommen hatte. Ein Antrag der Kammer tut darauffolgenden Jahre auf Orga-nisiruitg einer parlamentarischen Armee zn ihrem Schutze gegen die Ucbergviffc des Präsidenten entbehrte des gesetzlichen Haltes und zog einen energischen Protest des Präsidenten nach sich, der sowohl das Mißtrauen wie die Maßregel als eine Beleidigung seiner Würde an sah. — DaS war der Vorabend zum Staatsstreich. Die absolute Gewalt lag itt den Händen Na- könue, wurden dadurch entfernt, saß die Konferenz sich itt London versammelte. Diese Konferenz hat ttutt seit einiger Zeit gearbeitet, und ich hoffe zuversichtlich, daß das Resultat der Beratungen die. Ausrcchterhaltung der Prinzipien sein wird. Die Lehren in militärischer Beziehung, welche uns der gegenwärtige Krieg gegeben hat, sind ebenso zahlreich als wichtig gewesen. Ein Gesetzen! Wurf, betreffend die bessere Örganisiruttg der Armee und der Land-Reservetruppen, wird Ihnen unverzüglich vorgelegt werben. Ich brauche denselben wohl kaum Ihrer sorgfältigen und unparteiischen Erwägung zu empfehlen. Schließlich wird in der Thronrede noch mit» getheilt, daß die Verhandlungen mit Washington von der beiderseitigen Geneigtheit Zeugnis) abtegen, die Differenzen zwischen den Vereinigten Staaten und Amerika zu ordnen. Vom Kriege. Nach Beschluß des KriegSratheS in Versailles muß Be 1 fort vor Ablauf des Waffenstillstandes entweder sich ergeben oder mit Stürm genommen werben; seit dem 11. Februar Morgens ist die Beschießung von beiden genommenen Kuppen Han tes-PcrcheS und BasfeS-Perches attS sehr heftig. Von gut unterrichteter Seite wird der Berliner „Post" mitgetheilt, daß die noch entstehenden Nnchsenbungett von La n dw ehr tr npp en nach Frankreich fämmtlich sistirt worden sind, und kann diese Maßregel tvoht auf die Wahrscheinlichkeit eines Friedensschlusses bezogen werden. Dagegen wird die Zusendung von Ersatzmannschaften an die im Felde stehenden Linientruppen in dem Maße er« folgen, um die Bataillone mindestens wieder auf eine Durchschnittsstärke von je 800 Mann zn setzen, wozu erforderlichenfalls zwischen den einzelnen Regimentern ein Ausgleich ihrer Ersatzmannschasten statt haben dürfte. Die Deutschen haben der Stadt Rone n eine K riegs Ko » tridnli o u äuferiegt. Vier Mil lionen waren Sonntag, zwei Millionen gestern zu zahlen, widrigenfalls die Notablen der Stadt ver haftet werden und die Kriegs-Kontribution erhöht werde. Die Gründe dieser strengen Maßregel sind noch nicht bekannt geworden. Eine Verordnung der französischen Regierung verfügt die sofortige Einstellung der Altersklasse von 18 71 in die aktive Armee. Eine Losung findet nicht statt. Die Leitung des Kriegs Ministeriums hat General Leflo übernommen. lieber die französischen Rüstungen berichtet der Bordeauxer Korrespondent der „Pr.": Im Augen- poleons, und es bedurfte nur eines geeigneten Momentes, dieselbe zu tegitimiren. Die Korruption der Kammer hatte ihren Höhepunkt erreicht, ihre Zerfahrenheit, Energielosigkeit, ja selbst Bestechlichkeit ihren faktischen Zerfall bewirkt, und so mußte e& kommen, daß der Präsident auf sie keinen Werth mehr legte und nur darauf bedacht war, das Volk für sich zn gewinnen. Ick habe oben angeführt, welche Hebel er bei dem Antritte der Präsidenten würde in Bewegung setzte, mit seine Ziele zn erreichen, und wie wir gesehen, haben sie sich vollends bewährt. Napoleon war diesmal mehr denn je be iniiht, die Notwendigkeit der Wiederherstellung der Monarchie der Nation anschaulich zu mache», welcher hiebei auch gleichzeitig die Rolle ztisalleit sollte, zuerst das Kaiserreich z» wünschen. In der That bestand eS, Napoleon hatte keinen Grund, sich mit dessen offizieller Proflaminmg zu übereilen. Er unternahm abermals eine Reise, und zwar im August 1852 in die südlicher gelegenen Provinzen, woselbst er zum ersten male offen die Absicht aussprach, sich die Kaiserkrone auszttsetzeit, da daS Kaiserreich der Friede sei und von ihm einzig nur die materiellen Garantien der Nation geboten werden könnten. Nach einem glanzenden Einzüge in Paris hielt Napoleon die Zeit für genaht, eine Neugestaltung der Ver- bücke hat hier die Kriegs-Administration noch immer vollauf zu thun, um den bunt durcheinander geworfenen Truppen das uothwendigste Ausrüstungsmaterial nachkommen zu lassen. Chanzy's Armee steht heute wieder am besten da und dürfte am ehesten »och bereit sein, den Kampf nothdürftig wieder aufzunehinen. Die Armee des Zentrums konzentrirt sich um Bierzon herum, wogegen die neue Ostarmee in Lyon zur Aufstellung gelangt. Am 5. d. fand dort eine Revue über zehntausend Elsässer statt, die in drei Legionen (mit 14 Geschützen und 2 Reiter-Eskadronen) formal, eine sehr tüchtige Truppe abgeben sollen. Hier in Bordeaux werden gegenwärtig 300 Kanonen ausbarkirt, welche ein amerikanisches Schiff letzte Woche herüberbrachte. Neue Aufgebote wurden seit dem Waffenstillstand nicht effektuirt. Dem „Bund" zufolge suchte die Schweiz die Verwendung des Grase» Bismark für die R ü ck-kehr der i»ter»irten französischen Armee nach. Graf B i s m a r k lehnte durch den Gesandte» Röder dieselbe ab, weil die französische Regierung erfahrungsmäßig außer Stande sei, eine Garantie zu geben, daß die zurückgekehrte Armeet nicht wieder sofort gegen die Deutschen marschiere. Graf Bismark ersuchte die Schweiz, in ihrer bisher in loyaler Weise ausrechterhaltenen Neutralität für eine hoffentlich noch kurze Zeit fortzufahren und dadurch an der Beschleunigung des Friedens theilzunehmen.___________ Politische Rundschau. Laibach, 14. Februar. Nebst Ezedik und Pretis treten auch Rokitansky, Jelinek und Harum aus dem Unterrichtsministerium. Dem „Wr. Tgbl." zufolge ist Freiherr de Pretis zum Statthalter des Küstenlandes ernannt. In Prag soll am 10. Februar bei Rieger eine Parteikonferenz abgehalten worden sein, in welcher man beschloß, das neue Ministerium „wohlwollend" zu behandeln, aber bei den staatsrechtlichen Forderungen unerschütterlich zu beharren. Wie »in» der „Presse" aus Prag vom 11. Februar meldet, erzielte Dr. Rieger bei den czechische» Blättern eine Einigung dahin, dem Ministerium Hoffnung aus Nachgiebigkeit zu mache», um rasch Konzessionen herauszupressen. „Narodni Listi" sagen: „Wen» die Regierung ehrlich genannt sein will, so muß sie das Schulgesetz ansheben." Graf Leo Thun ladet die Großgrundbesitzer zu einer konservativen Parteiversammlung ein, die erst in Prag, dann in Wien stattfinden soll. Die „Politik" plaidirt bereits für Beseitigung des Reichsrathes. Das edle Blatt schreibt: „Die Verfassungspartei müsse wie ein böser Köter behandelt werden. Das schreiben gegen die Verfassungspartei nütze nichts, nur Strenge; deshalb räth die „Politik" zu „energischen Maßregeln" gegen alle, die auf verfassungsmäßigem Wege wandeln." Andererseits rüste» sich die Deutschen Böhmens zum Widerstande in Volksversammlungen. Die Urtheile der ungarischen Presse über unser neues Ministerium lauten gleich dem der diesseitigen Blätter sehr abfällig und bekunden deutlich das Unbehagen der Ungarn. „H o n" meint, das Kabinet bestehe aus „Feudalen." Kürzer noch faßt sich „Ellenör", der das neue Ministerium einfach eine „riesig große Blamage" nennt, ebenso die halbofsiziöse „Pester Korrespondenz." Die Ur-theile der auswärtigen Blätter wiederzugeben ist nicht möglich, »mit würde mit dem Paßgesetz in Zwiespalt geratheii. Nur die nltrakonser-vaüve „Kreuzzeitnng" zu zitiren sei uns gestattet. Das fromme Blatt meint: „Man sagt, die Regierung müsse über den Parteien stehen; das mag sein, jedenfalls steht sie außerhalb denselben, hat also keine Partei hinter sich. Erinnert man sich der lange» Geburtswehen, die vorangingen, so wird man vielleicht versucht, zu glauben, man habe es hier zu thun mit einem Ministerium der Verlegenheit." In der italienischen K a m m e r wurde das Ministerium über angebliche klerikale Umtriebe und geheime Rüstungen interpellirt, worauf jedoch eine beruhigende Antwort erfolgte: Die Regierung werde feine Vorsicht außer Acht lassen. Hervor-gerufen wurde die Interpellation durch Jvurnal-nachrichten, wonach sich in Belgien ein katholisches Komitee gebildet haben solle, um einen bewaffneten Zug gegen Italien zu organisiren. Dieses Komitee habe Verbindungen in Oester-reich, Spanien und einigen Departements Frankreichs. Als Zusammenkunftöort dieses modernen Argonautenzuges, hieß es, sei eine Insel im Mittelmeere ausersehen. Allen einzelnen Nachrichten zufolge sind die Wahlen inFrankreich überwiegend gemäßigt, ja monarchisch ausgefallen, und die Hoffnungen auf endlichen Abschluß des Friedens somit nicht ohne Halt. Heftige Stürme werde» in der am Sonntag in Bordeaux eröffueten Nationalversammlung nicht ausbleibeit, aber das Friedensbedürsniß ist zn allgemein und zu lebhaft empfunden, als daß nicht schließlich die Vertreter der Nation demselben Rechnung tragen sollten, wenn auch' unbedingte Nachgiebigkeit nicht zn erwarten ist. In dieser Beziehung faffung zn beantrage», welche der Senat in der Wiederherstellung des Kaiserreiches sah, und zwar in der Person Ludwig Napoleons! ES war der 2. Dezember 1852. Die eigentlich verletzende und verbrecherische Tragweite des Staatsstreiches lag darin, daß Napoleon die Korruption der Kammer und ihre charakterlosen Elemente aiisnittzte, um auf dein angebahnten Wege zur persönlichen Regierung fortzuschreiten und die Schlußabsicht mit einem RechtSbrnche zu krönen. Die jüngste Katastrofc hat im6 eine Anzahl Beweismittel ans dem Tuilerienkabinete überliefert, die klar sehe» lassen, wie weit die sittliche Verderbtheit jener Generation reichte und wie das Verbrechen des 2. Dezember eigentlich „nr die Konsequenz einer Reihe anderer Verbrechen sei. Der bekannte Schriftsteller Gustav Rasch veröffentlichte vor kurzem in der „Tagespreise" eine» Ziklus äußerst interessanter Artikel über die „Abenteurer, Minister und Kreaturen des zweiten Kaiserreiches," ans welcher ich nachfolgende Stelle entnehme, lim das Ge« sagte zu argumentiren. Er sagt: „Die Mensche», welche sich mit einander verbanden, um das Verbrechen des 2. Dezember zu iuszeniren und mittelst Meineid, Massenmord, Verralh und Niederträchtigkeit jeder Art durch-zuführen, wäre» sämmtlich Abenteurer u»d ruiuirte Lebemänuer zweiter Klaffe, ehrlose und verbrecherische Subjekte, welche das letzte Abenteuer ihres erbärmliche» Lebens versuchte», ui» ihren finanziellen Ruin und dem Schuldgefäuguiß zu Elichy zu entgehen. Ans diesem Auswurf der Gesellschaft, aus Spekulanten, denen alle Mittet, reich zu werden, recht waren, welche sich in ihren Spekulationen der Fälschung und des Betruges bediente», ans Jntrignan-ten, Kourtisanen und falsche» Spielern, ans eitlen, slellensüchtigen Ignoranten und Dnmmköpfen. aus Unteroffizieren, Lohuichreibem und Advokaten vierten Ranges hat das zweite französische Kaiserreich seinen Hof, seine Verwaltungen, seine Offizierkorps, seine Ministerien, seine Gerichtshöfe, seine Polizei, seine Präfekten und Bürgermeister rekrntirt." Ich glaube, hiezu bedarf es keines Kommentars. Ganz Frankreich muß damals korrumpirt gewesen fein, und aus allen Theiten des Reiches rekrutirtcu sich die Trabanten des zweiten Empire, und in welch' gräßlichem Zustande sich die Kammer befunden haben mag, dafür sprechen nunmehr zahlreiche Enthüllungen über damalige Regierungömitglieder. Napoleon hatte die Spitze seiner Macht erklommen, und es sei nun unsere weitere Ausgabe, denselben auf der Höhe der Situation zu verfolgen. (Fortsetzung fclß'.) bemerkt der „Moniteur" von Bordeaux: „Es ist ein Jrrthum von den fremden Mächten und Deutschland, wenn sie glauben, daß die künftige Majorität der Konstituante resignirt alle Bedingungen Bismarcks unterschreiben wird. Leute wie Thiers und Latour sind nicht weniger eifersüchtig auf Frankreichs Ehre, als die exaltirten Republikaner. Ihre Entschließung wird nicht weniger aufrichtig und unerschütterlich sein." Um die zeitraubenden Nachwahlen zu ersparen und die Verhandlungen zu beschleunigen, ist die Idee aufgetaucht, die Nationalversammlung möge den Beschluß fassen, daß die mehrfach Gewählten fämmtliche Mandate annehmeu uud ebenst) viele Stimmen repräseutireu, als ihnen Mandate übertragen wurden. Danach hätte zum Beispiel der in achtzehn Departements gewählte Thiers achtzehn Stimmen in der Nationalversammlung. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser sind Samstag um halb 5 Uhr Abends im besten Wohlsein in Meran eingetroffen und vom Bezirkshauptmann und Bürgermeister ehrfurchtsvoll empfangen worden. — Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung Pauler's zum Kultusminister, Toth'S zum Minister des Innern und PejacsevicS' »um Minister für Kroatien. — Bei Feststellung des Gesammtbudgets seilender österr. Delegation ist ein AddirungSsehler unterlaufen, so daß jetzt die ungarische Delegation zur Verbesserung des JrrthumS auffordert, um das Budget zur kaiferl. Sanktion vorlegen zu können. — Die altczechischen Organe erzählen über die Kabinetsbildung folgendes: Die Bildung des neuen Kabinets fällt in die Tage vor der letzten Kaiserreise nach Pest. Graf Hohenwart konferirte wiederholt mit Erzherzog Albrecht. Das Programm wurde dem Kaiser durch den Grafen Bellegarde vorgelegt. — Wien ist am Sonntag von einer Ueber-s ch w e m m n n g heimgesucht worden. In Folge Festsetzung eines Eisstoßes im Donaukanal stieg das Wasser und trat schließlich aus, so daß Theile der Leopoldstadt. Roßan. Weißgärber und des Praters überschwemmt wurden. Das Unheil ist um so größer, da sowohl die Bevölkerung als die Behörden von demselben völlig überrascht wurden und von keiner Seite genügende Vorkehrungen getroffen waren, um den Wirkungen de« momentanen Anpralls des Wassers einen Damm entgegenzusetzen. Man war durch den eingetretenen Frost bei dem man eine Waffeigesahr nicht befürchten tu müssen glaubte, so vertrauensselig geworden, daß man ganz entsetzt war. als Morgens die erste Meldung von Linz kam, daß ein starker Eisstoß von Salzach abgegangen. Nachmittags 3 Uhr trat das Waffer bereit« über die Ufer des Donaukanals und blieb in stetem Steigen bis 9 Uhr. Alle betreffenden Behörden und Organe blieben im Dienst, weil man daS ärgste für die Nacht befürchtete. Um 11 Uhr endlich siel da« Waffer wieder. Trotzdem war nicht alle Gefahr ent. schwunden, weil der Eißstoß noch immer seststand. — Man schreibt ans Graz vom 10. d.: „In der «roßen Zichorien-, Chokolade- und Kanditenfabrik vott Johann Seltner in der Murvorstadt (unmittelbar am Südbahnhofe) brach heute Nacht« kurz nach 1 Uhr plötzlich Feuer aus und halte i„ kürzester Zeit den ganzen linken Flügel des Fabrikgebäudes bis zum Dachstuhle hinauf ergriffen. Als die Feuerwehr ankam (sie hatte eben einen Brand bei Puuiigam gelöscht,, mußte sie sich daraus beschränken, die weitläufigen Wohngebäude und de» rechten Flügel der Fabrik zn retten ; die im linken Flügel aufgehäuften Vorräihe waren uit-rettbar eine Beule des Feuers. Hunderte und Hunderte von Personen, darunter die ganze Musikkapelle von Maroicic-Jnsanterie saimnt ihrem Kapellmeister, eilten aus benachbarten Ballsälen herbei nitd wendeten alle Kräfte an, des Feuers Herr zu werden. Auch zwei Bataillone Infanterie kamen bald angerückt uud griffen zu. Leider fehlte cs empfindlich an' Wasser, n'nd eS wäre aller Grund zu der Besorgniß vorhanden gewesen, daß daS Feuer die meisten der umliegenden Häuser ergreifen würde, wenn nicht der Ctatio'nö-Ches der Siid-b.ihn mittelst Tendern große Wasserfässer lätte herbei. führen lassen. Eine von zwei streitenden Arbeitern umgestürzte Petroleumlampe hätte angeblich den furchtbaren Brand verursacht." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Adelsbcrg, 11. Februar. (ZuIN Fasching.) Der hiesige Kasinoverein veranstaltete heute Abend ein Kränzchen in den Lokalitäten der Frau A. Doxat. Da nun Adelsberg der bedeutendste Ort Jnnerkrains ist, so ist eS selbstverständlich, daß auch die Nachbar-orte Planina, Zirknitz, Präwald, Wippach ihr Kontingent lieferten, und wirklich war die Theilnahme eine rege und daS Publikum ein gewähltes. Wer die hüb» schen Lokalitäten Doxat's kennt, wird begreiflich finden. daß für die Tanzlustigen reichlich gesorgt war, und die frühen Morgenstunden verabschiedeten erst die Jünger Terpsichorens. Das Arrangement war vortrefflich und die Herren Arrangeure haben sich abermals, wie im verflossenen Jahre, um unfern Dank verdient gemacht. Frau Doxat hat es neuerdings verstanden, ihr Renommee zu befestigen, .denn ihr Buffet war ausgezeichnet und Küche und Getränke ließen nichts zu wünschen übrig; wir können daher diesen Abend mit Vergnügen zu den genußreichsten der heurigen Saison zählen. Lokal-Chronik. — (Herrenloses Geld.) Ein Betrag von mehr ale 25 Gulden wurde bereits am Aschermittwoch deS Jahres 1849 am hiesigen SUdbahnhofe gefunden und am 7. d. M. beim hiesigen Magistrate abgegeben. Der Eigenthümer wirv jetzt aufgefordert, binnen Jahresfrist seine Ansprüche gellend zu machen, widri-genS anderweit über die Eumme verfügt würde. — Nach dem neuenGymnasiallehrplan wird die R e l i g i o n s l e h r e in Zukunft keinen Be-standtheil der Maturitätsprüfung an Gymnasien mehr bilden, auch wird es auf das Gutachten der betreffenden LandeSfchulräthe ankommen, ob überhaupt die Religionslehre noch am Obergymnastum als obligater Gegenstand behandelt werden soll. — (Theater.) „Czar und Zimmermann" kam gestern im ganzen in befriedigender Weise zur Aufführung. Der Benefiziant, Herr Raster (van Bett), führte feine Partie sehr anständig durch und fand wiederholt lebhaften Beifall. Die übrigen Mitwirketlden, Frau Pauln,an» (Marie), Herr Rüdi ng er (Iwanow) und Herr Trier (Czar), hielten sich ebenfalls ganz brav, nur schien letzterer stimmlich nicht besonders gut dispvnirt Herr SM eben hatte ausnahmsweise die Rolle des „Chateauneuf" übernommen und führte sie mit seiner ansprechenden Stimme in gesanglicher Beziehung ganz wacker durch, während er, was Spiel und Auftreten" anbelangt, noch sehr viel zu wünschen übrig lägt. (Sine sehr unliebsame Pause entstand im 8. Akte, weil das Orchester nicht rechtzeitig einfiel. Morgen ist wieder ent sehr-anziehender Novitätenabend. Es kommt Rosens „Des Nächsten Hausfrau" zur ersten Aufführung, ein vortreffliches, äußerst wirksames Lustspiel, das eines der beliebtesten Repertoirestücke des Karltheaters in Wien geworden ist und auch an vielen anderen Bühne» schon mit lebhaftem Beifalle gegeben wurde. Daneben geht auch noch ein einaktiges neues Stück, „Sauer," von selbem Verfasser in Szene, das sich ebenfalls des besten Rufes erfreut. — (Berichtigung.) Der Name des neuen Sektionschefs im Unterrichtsministerium wurde gestern falsch abgedruckt, man wolle lesen: Zhishmau. Ans dem Bereinsleben. (Handels-Kranken- und Pensions-Ber-ein in Laibach.) Generalversammlung am 12. Februar. Anwesend: Vorsitzender Vereinsdireklor A. Dreo, Schriftführer Direktor-Stellvertreter M. Treun, uüd 40 Mitglieder. Der Vorsitzende begrüßt die Versammlung mit einer kurzen Ansprache und eröffnet die Sitzung; derselbe trägt sodann den Jahresbericht über die GefchäftSthätigkeit des Vereines im abgelanfenen Jahre vor. Laut desselben ist die zur Zeit der Gründung (1835) in Aussicht gestellte Pensions-Anstalt im vergangenen Jahre faktisch eröffnet worden; aus diesem Grunde wurden neue, den Anforderungen der Gegenwart entsprechende Statuten ausgearbeitet. Zur Kräftigung des Vereines werden statutengemäß auch unterstützende Mitglieder ausgenommen, und die Direktion hat zur Erreichung dieses Zweckes Einladungen zum Beitritte an hiesige und auswärtige Fabriksbesitzer und Kaufleute ergehen lassen. Im vergangenen Jahre sind 4 General- und 14 Direktion - Versammlungen obgehaücit und 446 Geschäftsstücke erlediget worden. Bei Beginn dieses Jahres zählte der Verein 17 Ehren- 2 unterstützende und 240 wirkliche Mitglieder, das ist 43 Mitglieder mehr, als bei Beginn des Jahres 1870. Am Schlüsse des Jahres 1870 betrug das Vereins-Vermögen 27.023 st. 70 kr., welches sich im genannten Jahre um 1237 fl. 41 kr. vermehrte. Die wirklichen Einnahmen pro 1870 beziffern sich auf 2814 ft. 13 kr., die Ausgaben auf 1323 fl. 22 kr., darunter die Kosten der Krankenpflege, der zeitweisen Unterstützungen und Beerdigungen mit 787 fl. 6 kr. Der im laufenden Iahte verstorbenen 6 Mitglieder gedachte der Vorsitzende in einigen warmen Worten, welchen die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ihre Zustimmung erlheilte. Dem MitgUedc Ferd. Zezzen-berger in Kirchdorf (Obervsterreich) wurde wegen feines vorgerückten Alters und völliger Erwerbsunfähigkeit die von der Direktion beantragte Verleihung einer lebenslänglichen Jahres-Pension von 150 fl. genehmiget. Gewählt wurden: In die Direktion anstatt des ausgetretenen Herrn H. Halbensteiner, Herr V. C. Gerber; in den Rechuuugö-Nevisious-Ausschuß die Herren: Johann Jamschck und Johann R. Plautz juu. und als deren Ersatzmänner Fr. Schautet juu. und Gustav Stedry. Schluß der Sitzung halb 12 Uhr. Witterung. Laibach, 14. Februar. Nachts sternenhell, Morgens schwacher Dunstnebel, heiterer Tag, sehr kalt. T e m p e r a t u r: Morgens 6 Uhr — 12-8°, Nachm. 2 Uli — 8.6" E. (1870 j 2.0*, 1368 + 5-7"). Barometer 320.1 (I"'. Das gestrige Ta ges-mittel der Temperatur - 0.2", um 8.0" unter sein Normale. Äugekommene Fremde. Am 13. Februar. Elefant. Mahorfchitz, «aufm., Berlin. — Pehntti, Pri-vat-Beamte, (üitli. - Dr. Zippe, Arzt, Wien. — Ga«> pari, Watet. - Ymct, ftaufm., SUSicit. - Lodes, Förster, Pasing. — SOtojche, f. k. Inspektor, Graz. - Bla», Kauf»,., Manisch«. — Boncky, Geschäftsführer, Pest — Puterlif, Kauft»., Wien. - Neimiami, Wien - Brüder Mama, Innsbruck. — Koschier, Private, Sarteuberg. Stadt Wien. Majer, Kauf»!, Wochein. — Perc, Ober laibach. — KwiS, Graz. Verstorbene. Den 13. Februar. Maria Jaklit, Inwohnerin von ftanmje im Bezirke Gurkfeld, alt 58 Jahre, im Zivil -spilal an der Lungenschwindsucht. Gedenktafel über die am 1 (i. Februar 1871 stattfindendm Lizitationen. 1. Feilb., Globocnit’jche Neal., Kropp, BG Radiuanns-dorf. — 8. Feilb., Pregl’sdie Real., Ustje, BG. Littai. — 2. Feilb., Groznik'sche Neal., Zaverstnik, BG. Littai. — 2. Feilb., GorHel'sche Real., Nazbure, BG. Littai. ii. Feilb., Oberstar'sche Ncal., Rakitlüz, BG. Reifniz____________ Theater £>eute: <£jav und Zimmermann. Komische Oper in iS Akten. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Pest, 14. Februar. UiiterhanSfitzung. Hetfy interpcllirt den Ministerpräsidenten um Änfklärrng über die innere politische Lage, in Anbetracht, daß die DerfaffungÜ-seindliche Art der letzten Ministerernen-nungen in Ungar» und jcnseitS der Leitha gerechte Besorgnisse erwecken niiiffe. Bordeaux, 12. Februar. Erste Sitzung der Nationalversammlung. Gegen 300 Deputirte anwesend. Alterspräsident Dazy führt den Vorsitz, er beantragt sogleiche Konstituirung. Arago bemerkt, daß die Wahlresultate von 30 Departements, besonders von Paris und den okkupirten Departements, noch unbekannt seien. Die Versammlung beschließt sogleiche Kvnstituirnng und ernennt die Sekretäre. Seidcn-Cliignons. Haai-Einlag-Wolle e S3 D S3 A. J. Fischer. Seiden-Zöpfe, m te N CB Herrn l)r. .1. (j. Popp, prakt. Zalmarxt in Wien, Stadt, Bognergasse Nr. 2. Mit Gegenwärtigem bezeuge Ihnen mit Vergnügen, (lass ich, nachdem ich schon viele Mittel ohne Er-folg' iiiigewiuiilt, durch e»ol6..S)act ---------- l’riorlt&u-ObltK, j ©iibb.=©efTji! ,ick> jjr.' 114.30 fclo. »Kl* SliorcS. (100 R. (53«.) I t,a _ Sieb.-«.,200fl.ö.W.>! 88.— Staatsbahn Pr. Stück! 1s5.no Staatsb. Pr. St. 18671132.60 Radols»b.,3ooft.«.W.)! 89.90 granv-3cl. (soofl.e.) h — ▲otion. Hationalbant . . . Union - Ban! . . . 6rebitan|talt . K. ö. <5*comt>U"iStf. Lnalo.öfterr. SBnnf . Den. Bodencrcd.-il.. Oest. Hypoth.-Bank . Steter. Eicomvl. Bk. Franko - Austria . . Staif. Ferd.-VIordd. . Südbahn-Ges-llsch. . Reif. Elisabeth-Bahn. Larl-i!udwig-Äabn Siebe,ib. Eisenbahn . Staatsbahn.... Jtai(. Franz-2ossf«v.. SJfänff.-Sarcfer <£.,». «sölb-Fium. Bahn . Pfandbriefe. Vlalbn. Ö.3B. »ertoet. »S.—! 93 25 ttng. Bod.-lLreditanst.' 88.50 89.— «llg.öst.Bob.-Lrebtt. 106.25il0ü 7ö hto. tn . 87.75| «8 So 714.— 716 238.40 2.18.60 »51.701X51 80 810.-I&15 — SlS.70ISH.9l »38. r 240.— 213.— «16.-*80.-j — 103.— II 8.S5 20(.7i 2112 185.40,185.70 223.— 2SS 60 245.- 245 äf 168.— 168 i0 38!.— 381.SO 193.50 194 163.75 161 25 ,70.60 170 75 itcMl 100 ft- Ü. SS. . Dcri.-Dampisid. Gel W 100 fl. iJOit. . . trieftet 100 fl. liili. . btc. 50 fi. S.W. . CUltet . « fl. li.ZE, Salm . „ 40 „ 4'alftt) . „ 40 , L!ard . „ 40 „ St. (Benote40 „ •TBlnbifUgrät 20 „ ÜBatbflcin . 20 „ »eglevich . Hl fRubolfdftift. lOü.W. Weehaelfsiuion.) Sa»«'.100fl.fübb.2ö. §ra»!f. ioo fl. , „ «Nbon 10 Pf. Stert. Pari» ioo Franc« . Mttöson. | Kais.MüNL-Ducate».! 5 851 ro-yrancgstück. . .1 9.95* BereinSthaler . . . 1.84 Silber . . , J121.76 \\M - 96.— |117.—— | l»3l— .19.50 29.— 86.5C1 i 31.50 : 20.50 22-15.—-15.50 ! 103.60 1103.75 124.85 Ware 114.60 889.-- 93.25 89 25 136.— 133.— 90.25 94 ib 98.— 122.— 84*.— t0.- 30.— 86.50 82.50 22.— L3 — 17.— 10 60 1(U. 75 103.90 124.30 5.86» 1.84» 12225 Telegrafischer Wechselkurs vom 14. Februar. 5perz. Rente österr. Papier 58.50. — 5perz. Rente österr. Silber 67.90. — 1860er Staatsanlehen 94.25. — Bankaktien 723. — Kreditaktien 251.70. - London 128.90. — Silber 121.65. - K. 1. MUnz-Dnkaten 5.84 - Na-poleonsd'or 9.92'/,. Druck von I yn. v. S f ei nmo ii: ii %e't Bamberq in Berfkfler und für die Redaktion oerantmertfi*: CUtomar Vamberg