(Pottnina pUteaa * gotortaL) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat •trtftUftan« preis« fit da» Inland: vierteljährig »0 Dt«, halbjährig 80 Sin, ganj-jährig 160 Dtn. Kür da» «»»land entsprechende «rhöhnng. Einzelnummer Dln I.Sv W«»alt»»g I Gr«t«n»»a «Nt» 5, X«l«p|on Ib. 21 (intenubant t» d«r S«a»oUmnf p, MHigftai »»»khren »ntg»g»ng»n»nnn»n Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Rummer 11 I Telje, Donnerstag, den 5. Februar 1831 || 56. Jahrgang Einschreibung in die deutsche Schulabteilung in Celje Am Montag, dem 2. Februar, traf bei dtr hiesigen Schulbehörde der Auftrag des Unterrichtsministeriums ein. an der staatlichen Volksschule in Celje sofort eine Abteilung mit deutscher Unter-richtssprache für die deutschen Kinder der Stadt Celje zu errichten. Die Einschreibung ftndetamSams-tag, dem 7. Februar, von 8 bis 11 Uhr in der Kanzlei des Leiters der Knaben-oolksschule Herrn Oberlehrer Josko Bizjak statt. Die Einschreibung wird von einer in der bezüglichen Schulvcrordnung vorgesehenen viergliedrigen Kommission vorgenommen, in welcher auch zwei Vertreter der deutschen Bevölkerung sitzen. Die Kommission wird, wie wir von zuständiger Seite erfuhren, bestehen aus den Herren SchuUn-ipektor Peftovsek, Oberlehrer Bizjak, Gemeinderat Franz Rebeuschegg und dem Mitglied des Orts-schulrate» Dr. Georg Skoberne. Bei der Einschrei bung haben die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten die betreffenden Kinder durch Vorlegung des Schul-ausweises (solski izkaz) anzumelden. Die Kinder selbst brauchen nicht zur Einschreibung zu erscheinen. In Betracht kommen nicht nur die Kinder der 1.- 4. Klasse der Volksschule, sondern auch der 1. und 2. Klasse der höheren Volksschule. Wir machen die Eltern darauf aufmerksam, daß eine Namensanalyse nicht mehr angewendet werden darf. E» liegt vielmehr in der dankenswerten Absicht unserer Regierung, allen deutschen Kindern den Unterricht in der Muttersprache zu ermöglichen. Als objektives Merk-mal gilt die in der Familie gesprochene Sprache. Jede elterliche Erklärung muß zur Kenntnis ge-nommen werden, d. h. jedes angemeldete Kind ist in die deutsche Abteilung zu versetzen. Herrscht auf Seite der Kommission bei Aufnahme eines Kindes nicht Einstimmigkeit und erfolgt ein Einspruch seitens des staatlichen Vertreters, so wird die Ein-schrei bung trotzdem nach dem Wunsch der Eltern vorgenommen und das Kind verbleibt bis zur letzt-instanzlichen Entscheidung des Unterrichtsministeriums rn der deutschen Abteilung. Es wird die Eltern interessieren, daß ihr so oft geäußerter Wunsch nach rein deutschem Unter-richt in den zwei untersten Klassen nunmehr erfüllt wird. Wicht minder wichtig ist für die Eltern der Umstand, daß von der 3. Klasse an der Unterricht in der Staatssprache so intensiv gepflegt werden wird, daß die Kinder im entsprechenden Alter mit vollentsprechender Kenntnis der slowenischen Sprache in eine Mittelschule eintreten können. Wir verhehlen uns nicht, daß die plötzliche und unvorbereitete Eröffnung der deutschen Schule mitten im Schuljahr von einigen Anfangsschwierig-keilen begleitet sein wird. So z. B. kann vorläufig der Unterricht —' allerdings mit voller Stundenzahl nur nachmittags erteilt werden, weil in der Geschwindigkeit keine eigenen Schulräume zur Ver-fügung gestellt werden konnten. Ferner werden manche Eltern Bedenken hegen wegen der päda-gogijch zweifellos nicht günstigen Verpflanzung der Kinder in eine andere Klasse, unter eine andere Lehrperson und in eine andere Unterrichtssprache. Aber alle diese Bedenken haben vor dem großen und zukunftweijenden Erfolg der Erlangung einer deutschen Schule zurückzutreten. Anfangsschwierig-keilen gibt es ja bei jeder Sache. Sie werden zweifellos von ganz kurzer Dauer sein und unsere Schule wird das bieten, was unseren heißen Wün-schen und Bedürfnissen entspricht: die Kinder werden die Elemtarbildung in ihrer Muttersprache genießen, die kulturellen Schätze des deutschen Volkes werden ihnen nicht mehr verschlossen sein, und darüber hinaus werden sie jene Kenntnisse erwerben, die sie unseren slawischen Mitbürgern vollkommen gleich-wertig an die Seite stellen werden. Dies alles ist nicht nur für die Eltern der augenblicklich schulpflichtigen Kinder von ausschlag-gebender Zukunftsbedeutung, sondern noch mehr für die Eltern, deren Kinder erst in den folgenden Jahren in die Schule kommen werden. Das Erscheinen vor der Einschreibekommission ist daher Pflicht aller deutschen Eltern! Oesterreich und Ungarn Der Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Gras Bethlen und die Unterzeichnung eine» erweiterten östareichisch-unaarischen Freundschaftsvci tragen können nicht nur lediglich als diplomatische Höflich-keitsgeste anläßlich der Vollziehung eines politisch-juristischen Staatsaktes gewertet werden. Die Presse beider Länder begleitet den Besuch des Leiters der ungarischen Politik in Wien mtt geschichtlich politischen Ermnerungen, die nicht nur historischen Pietätswert äiben. sondern deutlich den Willen zu neuer kon-ruktlver Gestaltung zeigen. Wenn Oesterreich und Ingarn ihren Freundschastsvertrag ausgestalten und Abmachungen über Vergleichs- und Schiedsgerichts-vafähren treffen, so bedeutet das besonders im ge-senwSttigen Augenblick den Versuch, Tradition und Empfindungen aus der Vergangenheit her auch für W Zukunft wieder politisch und wirtschaftlich frucht- bar zu machen. Jahrhunderte hindurch wurden die durch einen Bindestrich geeinten Namen beider Länder als einheitlicher Begriff genannt. Es hat etwas Richtiges, wenn österreichische Zeitungen jetzt darauf hinweisen, daß die österreichisch-ungarische Monarchie nicht nur eine äußere staatsrechtliche Einheit, nicht nur die frucht einer geschickten dynastischen Haus-machtpalitik gewesen ist, sondern daß sie im südost-europäischen Raum eine gewaltige kulturelle und wirtschaftliche Aufgabe erfüllt hat. Ohne den elnl- !»enden Rahmen Oesterreich-Ungarn» wären die ver-chiedenartigen Völker und Länder niemals zu der gleichen nationalkulturellen und wirtschaftlichen Auf-wärtsentwicklung gelangt, deren sie sich vor dem Kriege erstellten. Eine Annäheruna Oesterreichs an Ungarn kann ohn« vettere» als berechtigter versuch gedeutet Verden, einen ersten Schritt zum europäischen Zweckzusam menschluß zu tun, falls diesem Schritt weitere un-bedingt notwendige Maßnahmen folgen. Den Anstoß zu den Verhandlungen zwischen Oesterreich und Un-garn gaben wirtschaftliche Entwicklungen der letzten Zeit. Der Gedanke eines geregelten Warenaustauschen zwischen den beiden Ländern in den Form bindender Bestimmungen hinsichttich der zu übernehmenden Agrar- bzw. Jndustrieprodulte besteht schon seit längerer Zeit. Der frühere Bundeskanzler Dr. Selpl und auch Dr. Schober haben die Neiguno unga-rijcher Wirtschafte« e zu einem solchen Zusammen-scyluß wiederholt sest teilen können. Ungarn kann in absehbarer Zeit seine Industrie nicht so entwickeln, dag es die Einfuhr entbehren kann. Oesterreich ist aus Getreideeinfuhr angewiesen. Ungarn hat nun im Jahre 1929 Jndustrieerzeugnisse im Werte von etwa einer Milliarde Pengö eingeführt. Hiervon entfiel auf Oesterreich ein Betrag von 142 Millionen Pengö, auf die Tschechoslowakei ein Wert von 234 Millionen Pengö. Auch im alten Oesterreich schon waren die böhmischen Länder Hauptträger der in-dustriellen Erzeugung und beherrschten den ganzen weiten Markt innerhalb der schwarzgelben Grenz-pfähle. Nun hat sich die Tschechoslowakei zu einem Zollkrieg mit Ungarn verleiten lassen. Ungarn wird dadurch veranlaßt, in stärkerem Masse als bisher seinen industriellen Bedarf in Oesterreich zu decken. Als Gegenleistung verlangt Ungarn, daß Oesterreich von dem ungarischen Getreideüberschuß, der bei nor-maler Ernt« 5—6 Millionen Meterzentner beträgt, einen größeren Anteil übernimmt als bisher. Dieser Ausgleich stößt theoretisch auf keine erheblichen Schwierigkeiten, da Oesterreich jedes Jahr 8—10 Millionen Meterzentner Getreide einführen kann. Dieser wirtschaftliche Interessenausgleich kann der Anfang einer weiteren Entwicklung werden, die über Oesterreich hinaus Deutschland, den Hauptin-teressenten am südosteuropäischen Markt, heranzieht, auf der anderen Seite die übrigen südosteuropäischen Staaten zu einem vernunftgemäßen Interessenaus-gleich gewinnt, um der deutschen Industrieerzeugung Absatz zu schaffen und die Agrarprodukte des Süd-ostens im Rahmen des Möglichen aufzunehmen. Daß auf die Dauer auch widerstrebende Staaten in diese Neugestaltung einbezogen werden müßten und würden, wie die Tschechoslowakei, steht außer Zweifel Deutschland, das bisher durch die Fragen der sogenannten großen Polittk, Räumungsfrage. Tributfrage, Abrüstungsfrage und Ostrevision, völlig in Anspruch genommen ist, würde gut daran tun, als eine besonders naheliegende Aufgabe die Be-Ziehungen zum Südosten endlich einmal unter großen und fruchtbaren Gesichtspunkten zu regeln. Gewisse Quertreibereien, wie der Versuch, Deuschland politisch und wirtschaftlich gegen den Südosten abzuriegeln durch Wiederaufrichtung einer Habsburgischen Personalunion zwischen Wien und Budapest, sei e» unter italienischem oder französischem Schutz, würden in dem Augenblick ihre letzte Gefährlichkeit verlieren, wenn Deutschland anfängt, wirkliche Südosteuropa-Politik zu machen. Besondere Hindernisse für einen engeren Zu-ammenschluß zunächst Oesterreichs mit llngarn be-tehen nicht. Die Burgenlandstage hat zwar auf »eiden Seiten gewisse Stachel hinterlassen, in Un-garn, weil man den Verlust auch dieses rein deutschen Landes nicht verwinden kann, in Oesterreich, well Oedenburg als natürliche Landeshauptstadt aus dem Burgenland herausgeschnitten worden ist. Diese stim-mungsmäßigen Gegensätze sind aber in Wirklichkeit mehr lokaler als allgemein politischer Natur. Auch die kulturelle Gleichberechtigung der Deutschen in Ungarn, über deren Beeinträchtigung auf schul-mäßigem und gesellschaftlichem Gebiete gerade in letzter Zeit viele Klagen laut werden, dürfte sich bet einigem guten Willen der maßgebenden Kreise Ungarn» und der Verwaltungsbehörden schnell ver- Seite 2 ve»tsche Z«it» ng stummer 11 wirklichen lassen, weil Graf Belhlen grundsätzlich ja, z. B. loifber bei seinem Besuch in Berlin, das na-tionale Lebensrecht des ungarländischen Deutschtums »nertannt hat. Ungarn selbst, das wie kein anderes Volk in Europa ein Auslandsvolk?tum aufzuweisen hat. ift brennend an einer positive» Lösung des Nationalitätenproblems interessiert. Politische Rundschau Inland Neue deutsche Voltsschulen Das Unterrichtsministerium hat. auf Einschreiten der erziehungsberechtiglen Eltern oder Vormünder, auf Grand des £ 45 des Volksschulgesetzes eine ganze Reihe von deutschen Volksschulabteilungen genehmigt und. zugleich angeordnet, daß diese Schulabteilungen ohne Verzug aufgestellt werden. Wir geben im folgenden eine Aufzählung dieser neuen deutschen Volksschulen, wobei die Zahl der angemeldeten schulpflichtigen deutschen Kinder in Klammern angeführt wird: Stadt Zemun (50); Ernestinovo, Bezirk Osijek (94) i Lukac, Bezirk Vi-rooitica (41); Kapan. Bezirk Virovitica <47): Ea-buna, Bezirk Virovitica (4:!); Rovi Slankamen, Bezirk Stara Pazova (64); Rovi Banoixi. Bezirk Siara Pazova (8; Grabovci, Bezirk Ruma (77); Nikinci, Bezirk Ruma (82); Hrttovci, Bezirk Ruma (94). In allen diesen Orten ist die gesetzliche Mindestzahl von 30 schulpflichtigen Kindern erreich!. Außerdem hat jedoch der Herr Unterrichtsminister von der gesetzlichen Ermächtigung Gebrauch gemacht, eine deutsche Minderheitenadteilung beim Vorhan densein von weniger als 30, aber mindestens 25 deutschen schulpflichtigen Kindern, in folgenden drei Orten zu errichten: Svilaj, Bezirk Derventa; Laze, Bezirk Rsvomesto; und Trava, Bezirk Kocevje. Die Aktion wird, wie wir vernehmen, forlgesetzt. Geheimnisse des Gedächtnisses Wer hat noch nie in einem Variet« oder an ähnlichen Plötzen, da sich die Wunder der Erde der et staunten und begeisterten Menschheit vorstellen, einen Echnellrechner gesehen? Wer war nicht ver-Müsst von den Leistungen eines solchen Zeilgenossen, die gegen die unseren hervorragten wie unsere gegen die von Säuglingen? Und wer hat nicht darüber nachgedacht, wie wohl diese erstaunlichen Resultate zustanden kommen, ohne die Lösung zu finden? Wenige von diesen Artisten nur, die als Blitzrechner in Erscheinung treten, sind wirtlich große Malhemci-titer (wie, wenn man einer Sage glauben darf, anderseits Einstein nicht immer sicher ist, was 12X13 macht). Die meisten haben nichts weiter als ein verblüffend starkes und glänzend trainiertes Gedächtnis. Der französische Astronom Abbö Th. Moreui hat sich eingehend mit zwei berühmten französischen Blitzrechnern. Jnaudi und Mondeui, beschäftigt, und hat dabei ihre Methode klarstellen können. Seine Ergebnisse sind höchst interessant. „Es gibt Gedächtnisse, die für das 'Behalte,, gewisser Dinge besonders begabl sind" schreibt er. „Die einen behalten Worte gut. andere Oertlichkeiten, wieder andere Zahlen; sie haben in ihrem Gedächtnis Die Finanzlage Jugoslawiens ist zufriedenstellend Am 30. Jänner empfing Fmcmzminister Dr. Svrljuga in Zagreb die Journalisten, bei welcher Gelegenheit er erklärte, daß dieser Tage in bö«w!l liger Weise erfundene Nachrichten verbreitet wurden, als denke die Regierung daran, ein Gesetz über das Zwangssparen zu erlassen, lim dadurch Geldmittel für ihre Bedürfnisse zu erlangen. Weder der Finanzminister noch der Handelsminister wüßten ir gendetwas von einer deraNigen Absicht, weshalb diese Nachricht auf das kategorischeste zu dementieren sei. „Ich kann Ihnen sagen", erklärte der Finanz-minister, „daß für die Regierung keinerlei Notwen-bigfeit besteht, zu irgendwelchen außerordenttichen Maßnahmen zum Zweck der Begleichung der siaat lichen Erfordernisse zu greifen. Unsere Finanzlage ist trotz der Wirtschaftskrise vollkommen normal. Die staatlichen Einnahmen laufen in völlig besriedigetidem Umfang im Rahmen des vorgesehenen Budgets ein. Alle staatlichen Verbindlichkeiten werden jedermann gegenüber regelmäßig ausgezahlt. In der heutigen Finanzlage des Staates gibt es nichts, was irgend' eine Befürchtung auf irgendeiner Seite erwecken könnte. Die Regierung führt ruhig ihre Arbeiten nach dem vorgesetzten Programm durch. Der bisher durchgeführte Teil des Programms hat in finan-zieller Beziehung schon Resultate gezeigt, die hoffen!-lich in nächster Zukunft in noch klarerem Lichte erscheinen werden. Der markanteste Punkt in diesem weiteren Teil des Programms ist jedenfalls die gesetzliche Stabilisierung des Dinars, die im aege-denen Moment auf Grund der bisher durchgesührlen Vorbereitungen dekretiert werden wird. Obwohl bis jetzt schon öfters in feierlichster Form amtlich ver-kündigt worden ist, daß die gesetzliche Stabilisierung des Dinars auf dem heutigen Kurse durchgeführt werden wird, bitte ich Sie, auch jetzt zu wiederholen, daß niemand an eine Stabilisierung des Dinars zu einem Kurse denkt, der sich auch nur im geringsten vom heutigen faktischen wert tes Dinars in Gold unterscheiden würde. Die Regierung ist sich der un-geheuren Störungen bewußt, die eine Aenderung des Geldwertes nach oben oder nach unten im Wirtschaftsleben des Staates hervorrufen würde, und daher denkt niemand an eine so verhängnisvolle Lösung. Ausland Internationale Konferenz über die Einschränkung der Arbeitslosigkeit Am 31. Jänner trat in Genf die außerordentliche Kommisson für die Arbeitslosigkeit zusammen. Aus der Konferenz wurde vorgeschlagen, ein sysle-matisches Programm für die Beschäftigung der Ar-beitslosen mit öffentlichen Arbeiten, namentlich solchen von internationalem Charakter, aufzustellen. Der fran-zösische Vertreter ttat scharf gegen die beabsichtigte Herabsetzung der Arbeiterlöhne auf, indem er be-tonte, daß eine Besserung der gegenwärtigen Wirt schaftslage nur durch eine Stärkung der Kaufkraft der Konsumenten, also durch eine Erhöhung der Arbeitslöhne, zu erreichen sei. „Muüiplikationstaseln" aufgespeichert, die in die Hundentausende gehen. Mondeui z. B., ein Kind der Touraine, löste schon mit 12 Jahren in der Schule von Tours die schwierigsten Rechmausgaben, als ihn aber dann der Schulleiter besonders aus-bilden wollte, fand er, daß das Kind nur sehr mittelmäßige Fähigkeiten besaß und daß seine Stu-dien auf Rechenbegabung nicht den geringsten Einfluß hatten. Ebenso war es mit Jnaudi. Sie haben beide keine Kenntnisse der höheren Algebra, mit denen man diese Aufgaben verhältnismäßig leicht lösen kann, sondern sie vollbringen ihre Leistung dadurch, daß sie die Produkte sehr vieler Zahlen auswendig wissen, und daher blitzschnell eine Reche von Proben machen und die Irrtümer ausschließen, bis sie das gewünschte Resultat haben. Diese Erklärung ist mir von Jnaudi selbst gegeben worden. Ich hatte ihm eine überaus komplizierte Rechnungaufgabe gestellt. Er jagte, er werde mir die Antwort in einer Mi-nute geben, und tat es auch. Als ich ihn nach seiner Methode fragte, erklärte er, er habe einfach 60 Lösungen hintereinander versucht, je eine in einer Se-künde, und während dieser Proben hatte er den Fehler gesunden, der zwischen einer vermuteten Zahl und der, die er suchte, bestand. Dazu gehört eine außerordentliche Kenntnis von Multiplikation?-ergebnifsen. Wie wir fast ohn« Ueberlegung französisch-deutsche Zollunion? Auf einer Sitzung des Studicnausjchusse» zur eine europäische Zollunion in Paris nlltrte dieser Tage der frühere Minister Le Troquer, daß eine Zollunion Deutschlands und Frankreich» der erste Schritt zur Verwirklichung der europäischen Zoll Union wäre Der Ausschuß beschloß, einen kntwurs für die Abschließung eines deutsch französischen Ver träges über die Zollunion auszuarbeiten. Das neue rumänische Pressegesetz Auf dem Kongreß der rumänischen Jo»una listen in Bukarest ertlwte der Präsident der Jour nalislenvereiniqung Mauiodi, daß nach dem Wunsch des Königs Karsl das neue rumänische Pressegesetz die Journalisten selbst, nicht ober die Regierung ausarbeiten werden. Hinrichtungen in der Türkei In der Wocht aus den 3. Februar wurden in Menemen 28 Derwische gehängt, die wegen eine» Aufstandes gegen Krnrnl Pascha zum Tod« verur teilt worden waren. Aus Stadt und Land Zum Königsdesuch in Zagreb, ?ii Feierlichkeiten anläßlich der Anwesenheit des Königs paares in Zagred erreichten am Montag und Dien? tag ihren Hö^punki. Am Montag abends fand in der Oberstadt wieder ein großer Fackelzug der Hochschuljugend und der nationalen <5esangverecne statt. Ihre Majestäten erschienen am Fenster und nahmen die begeisterten Ovationen der Bevölkerung entgegen. S. Äl. der König richtete hiebei folgende Ansprache an die Jugend: „Liebe Jugend! Ich danke euch für eure herzlichen Grüße und Ergeben heitskundgedunge». Mir sind eure Grüße umso lieber, weil die Jugend, unsere Starke und Zuvei ficht, unter den Ersten meine Absichten erfaßt hat. alles zu vergessen, was uns in der Aergangenheu getrennt hatte, und alles in den Dienst des grvjj«« Gedankens zu stellen, unsere große, lieb« Heirv< Jugoslawien zu schützen." Eist gegen halb 8 Uhr abends zog sich das Herrscherpaar vom Fenster zu rück. Um !» Uhr gaben die Majestäten «ine glan zende Soiree, zu der gegen 200 führende Persönlich leiten geladen waren. Das Zagreber Künstlerquarteti brachte ein klassisches Programm zu Gehör. Gegen */«10 erschien das Königspaar mit Gefolge. In den drei Sälen wurde auf Tassen und T«ll«rn aus schwerem Gold und Silber serviert. Die Majestäten hielten dann Cercle und zogen sich gegen 12'Uhr in ihre Gemächer zurück. Am Dienstag vormittags um 11 Uhr unternahm I. M die Königin eine Autoausfahrt und besuchte das Eisenbahnerasyl, das Taubstummeninftitut, das jüdische Altersheim und ein Wadcheninternat. S. M. der Könia besuchte um 12 Uhr in Begleitung des Hofmarschall», btv Adjutanten und des Banus Dr. Perovic das Zen traloersicherungsamt für Arbeiterversicherung. Nach mittags um '/e4 Uhr unternahm der König eine« längeren Ausflug auf das Slemegebtrge. Vom Touristenhaus ging er zufuß bis zur Pyramide auf sagen: „4X6 32", so rasch sagt Jnaudi. daß 435X657- 265.795 ist. Alle außerordenttichen Gedächtnisformen tx schränken sich auf eine Klasse von Dingen. Die Rechner behalten nur Zahlen, andere nur Worte, noch andere nur Namen usw. In den meisten Fallen beruht das Gedächtnis hauptsächlich auf Gehörscindrücken, jo bei Jnaudi. Aber als ich noch Lehrer war. kannte ich eine beträchtliche Anzahl von Schülern, die mit einem vorzüglichen Gefichtsge dächtnis ausgestattet waren. Man kann nicht enscheiden. ob ein Gedächtnis auf der Grundlage von Gehörs oder Gesichtseindrücken vorzuziehen ist/ aber es ist die Aufgabe jedes Erziehers, die Art des GedScht nisies bei seinen Schülern herauszufinden und leine Ausbildung zu unterstützen. Diese Methode sühn u fast erstaunlichen Ergebnissen. Ich kannte einen ungen Mann von sehr mäßiger IntdRgaqj^dft chwer auswendig lernte. Es gelang mir/ ftn für Botanik zu interessieren; nach wenigen Jahre,! konnte er außerordenttich viele Pflanzen auswendig benennen, und nun entwickelte sich sein Gedächtnis ausgezeichnet. Sticht dadurch, daß man die Kinder auswendig lernen läßt, stärk! man Lhr 'GeW4tntel sondern dadurch, das man sie für aewisse Ding.-interessiert und die natürliche FSHkgmt ihre? Hin-nerung«vermSgens anregt." ■' '> ">> J Numm« 11 Deutsche Zeitung Seil« S der Spitze, wo er längere Zeit die wundervolle Aussicht genoß. Die Abreise des Königspaares fand am Mittwoch vormittags statt. Bei der Ab-fahrt bildete auf dem ganzen Weg zum Bahnhos die Schuljugend Spalier. Die Reise ging vorerst nach Sisak, wo die Majestäten den Großindustriellen und ftrfegstommerabfT, des Königs Teslic einen Bestich abstatteten. Ihre Majestäten bei einer bäuerlichen Trauung. Am Sonntag nachmittags wohnten Ihre Majestäten der König und die Königin der Trauuna von vier bäuerlichen Hochzeitspaaren in der Kirche in Sestine bei Zagreb bei. Die Brautleute boten ben hohen Gästen Rosmarinsträuße bar unb kühlen ihnen bie Hände. Das zahlreiche anwesende Jauernvolk nahm bie Ehre des königlichen Besuches mit begeistertem Jubel auf. Eine große deutsche Ausstellung in Beograd. Anfang März wirb in Beograb eine Ausstellung zeitgenössischer deutscher Kunst eröffnet werden. Für diese Ausstellung herrscht in der Haupt-stadt schon jetzt großes Interesse, weil sie eii.e der grogten Ausstellungen sein wird, die Deutschland riach dem Kriege im Ausland veranstaltet hat. Todesfall. In Ljubljana starb am Diens-lag früh Herr Oberfinanzrat Dr. Erich Mühleisen. Der Verstorbene erfreute sich in der hiesigen Gesellschaft allgemeiner Beliebtheit. Der Flug des deutschen Flugschiffs „i> X über den Atlantischen Ozean. Am 31. Jänner früh um 8 llhr 5 Minuten startete das deutsche Flugschisf,.D X- im Hafen von Lisiadon zum Flug über den Atlantischen Ozean. Innerhalb von 6 Stunden erreichte das Riesen-Wasserflugzeug Las Palmas auf den Kanarischen Inseln, wobei es eine Entfernung von 1500 lm zurücklegte. An Bord befinden sich außer der Mannhaft jechs Reisende, darunter der Chef des portugiesischen Admiralstabes Kontreadmiral Cotinho und zwei deutsche Journalisten. Erdbeben in Neuseeland. Dieser Tage verwüstete ein starkes Erdbeben einige Städte auf Ne«seelanb. Die Stadt Rapier wurde vollkommen zerftöl:: 700 Menschen fanden unter den einstür-zenden Gebäuden den Tod. C»egen 50.0 Ein-wohncr sind obdachlos. ivki LcrgtftuustS«rschci«ungcu. herv»rjlkrus«n dmch vcrdsr^ne ?!adrung»wMel, mldet vie sofortige Ännxndnng l^z natürlich«« Bittenvasscr» em wesenittch«-< yitf?mi>tel. -Zahlreiche Aerzte »fttai da; ^raoz^osef Wasser >iuch le, hochgradiacu GarungS» »nd e ein Satz angeführt, in dem der Kedächtnisbesuch der Sän-gerknaben im Geburtshaus des Komponisten an-gekündigt wird, der „selbstverständlich ohne 1 c b c politische oder lokale Anspielung" stattfinden sollte, da „für derartige Dinge, so nahe liegend sie auch sind, ein solcher Augenblick doch zu heilig ist". Wir sind der Ansicht, das; gerade dieses Zitat aus einem privaten (!) Schreiben der schlagendste Beweis gegen die dem Verbot zugrundegelegte Annahme irgendeiner beabsichtigten „Demonstration" ist. Was aber die Argumentierung anbelangt, daß, da der frühere deutsche Gemeinderat Hugo Wolf nicht für würdig gehalten habe, nach ihm eine Straße zu benennen oder ihn sonst zu ehren, dies vom jetzigen slowenischen Gemeinderat nicht verlangt werden könne, möchten wir feststellen, daß die seincrzeitige deutsche Gemeindevertretung niemals eine Gelegen-heit versäumt hat. dem größten Sohn der Stadt ihre Verehrung zu beweisen. Im Februar 1903 z. B. war eine Abordnung des Gemeinderates bei der Beerdigung Hugo Wolfs in Wien anwesend; mit dem Wiener Hugo Wolf-Verein gemeinsam veranstaltete die Gemeinde im Jahre IV09 die große Feier der Enthüllung einer Gedenktafel am Geburtshause Hugo Wolfs in Slovenjgradec: an der großartigen Hugo Wolf-Feier im ehemaligen „Deutschen Haus" in Eelje im Jahre 1910 nahm halb Slovenjgradec teil. Die Benennung einer Gasse nach Hugo Wolf fand seinerzeit in Slovenjgradec nicht statt aus dem einfachen Grunde, weil 'es überhaupt keine Gassenbenennungen in uns«er Stadt gab. Man begnügte sich damit, daß die ganze Stadt als Hugo Wolf Stadt Weltberühmt heil erlangt hatte. Die Andeutung, als wäre von hier aus dafür gesorgt worden, daß wegen des Besuchsverbotes in der großen deutschen Presse eine Kampagne gegen die Inspiratoren des Verbotes geführt wurde, die im Artikel des ..Jutto" als „unverschämte Beschimpfung^ bezeichnet wird, lehnen wir ab. Wenn sich die Inspiratoren dieses Verboten darüber klm gewesen wären, was Hugo Wolf und die Wiener Sängerknaben in der Welt bedeuten, hätten sie sich sagen müssen, daß ein solches Verbot ganz selbsttätig für die bedeutendste Aufmirt-samkeit in der großen Presse sorgen mußte. Es war wahrhaftig nicht notwendig, daß' erst noch von an-derer Seite dafür „gesorgt" zu werden brauchte. Wirtschaft ».Verkehr Die Arbeitslosigkeit in Amerika. die ______ den Vereinigten Staaten 0 Millionen. Hiebet An- Zahl der Arbeitslosen in ! Millionen. \ die Landarbeiter und Beamten nicht mite sang Jänner erreichte Grössere Magazins- und Fabrikslakale werden in Celje oder in nächster Umgebung gesucht. Gefällige Anträge unter »Nr. 36004« an die Verwaltung dieses Blattes erbeten. Mestnl eeljskl avtobus razpisuje mesto soferja 7 voßletuo Bofersko in mehanitko prakso. ProÄnje z natancnim po-pisom dosedanje «Iaido in vsemi potrebnimi doktimenti je vIagati do 15. februarja 19S1 na „Avtobus mesta Celja". 000000*200000 des r • *i • 1 » I Suche gegen sofortigen Eintritt ein Lehrmädchen für eine grosse Beamten - Küche. Zuschriften an Fran Vilma Reiter, Kasino der Glasfabrik in Hrastnik. 8c hönes möbliertes Zimmer wird mit 15. Fobrnar an einen soliden besseren Herrn vermietet. 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