poZtmns pIsLsns v Mtovrni. Einzelne Kummer 1 5Ü Di«. Erschein! jeden 1., 10. nnd 20. 11. (26.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-—Din. D.-Oefterrsiä: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: L Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Kočevje, Sonntag, den 1. Dezemöer 1929. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und .Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje ver - Sonschm Halenüer * M »ar Mr i-rs üarf in keiner Mttefteer familie fehlen! Die KoLLscheer Abordnung beim Aanus. Am Freitag den 22. November begab sich eine Abordnung nach Ljubljana, um den neuen Banus zu begrüßen und gleichzeitig auch die besonderen Anliegen der Stadt und des Bezirkes mitzuteilen. Der Abordnung gehörten von der Stadt die Herren Bürgermeister Lončar, Dechant Erker, Alois Kresse, Josef Pavlicek, Gustav Verderber, J. Uhan, Eduard Tomitsch, Johann Zurl und Pfarrer Ep¬ pich von Mitterdorf an. Auf die Begrüßung des Bürgermeisters und Überreichung einer ausführlichen, die Lage der Stadt betreffenden Gedsnkschrift, antwortete der Herr Banus, daß er der Stadt tunlichst, selbst, redend im Rahmen finanzieller Möglichkeit ent¬ gegenkommen wolle. Die Maßnahmen zur Sa¬ nierung der Sparkasse würden gefördert werden und auch in den übrigen Belangen dürfe die Stadt auf seine Hilfe rechnen. Ebenso freundlich beantwortete der Herr Banus die Worte, mit denen ihn Dechant Erker namens der Geistlichkeit des Bezirkes begrüßte und als darauf Dechant Erker auch Entgegenkommen in der brennenden Schulfrage erbat und diese geist¬ licher Rat Pfarrer Eppich ausführlich schilderte, versicherte der Banus auch diesbezüglich der Ab¬ ordnung seine gerechte und wohlwollende Behänd- lung der Frage. Eine zwangsweise Einreihung der Kinder nach ihrem Schreibnamen in slowe¬ nische Klassen sei widersinnig, da man nach solchem Vorgehen auch in Oberkraiu, Steiermark und Kärnten für die Slowenen mit deutschen Namen — deutsche Klassen schaffen müßte. Die Gottscheer Abordnung gewann an diesem Tage die beruhigende Überzeugung, daß mit dem ersten Banus ein Mann ins Regierungsgebäude in Ljubljana Einzug gehalten hat, der gewillt ist, schönen Worten auch entsprechende Taten folgen zu lassen. Deutsche Minderheit im Kö¬ nigreiche Jugoslawien. Darüber gibt der slowenische Arzt Dr. Karl Peenik in Secovo bei Rogatcc in der Grazer Tagespost vom 27. Oktober l. I. seine Meinung in einem längeren Artikel ab. Dabei hat er einerseits nur die untersteirischen Deutschen, ander- seits nur die Kärntner Slowenen vor Augen. Das Gottscheer Gebiet wird im Artikel nicht be¬ rührt. Immerhin sind die Ausführungen Dr. Pecniks beachtenswert. Er sagte da wörtlich: „Ich verfolge mit Interesse den nationalen Federkrieg in deutschen und jugoslawischen Blät¬ tern. Ich lese dieser Tage die Artikel des Herrn Dr. Božidar S. Nikolajevič, jugoslawischen Presse- Attaches in München. Das Problem ist äußerst kompliziert, fast in jeder Gegend zeigen sich tief¬ gehende Verschiedenheiten, es ist unmöglich, sie zu nivellieren, auf ein gemeinsames Niveau zu bringen. In Untersteiermark und in Kärnten sind Deutsche und Slowenen Nachbarn, bilden schon seit mehr als tausend Jahren die Sprachgrenze. Sie werden für immer die Sprachgrenze bilden, ob hier oder dort, sie werden immer Nachbarn bleiben, das Fatum hat sie nebeneinandergsstellt. Das Verhältnis zwischen beiden ist kein gutes. Soll es immer so bleiben? Es wäre unnütz, darüber zu richten, was Selbst- bestimmungsrecht, nationales Recht, historisches Recht erfordern, eine stärkere Macht als Deutsch¬ österreich und die Slowenen es sind, das Rad der Geschichte hat tiefe Furchen, die neue Grenzen hinterlassen. Seit Urzeiten hat man um das Recht kaum gefragt. Macht ist Recht, hieß es immer, und man muß daran glauben, ob man will oder nicht. Schriftsteller Bartsch erzählt so anziehend in der „Tagespost" vom zweiköpfigen Adler „Pa- litschari" und von seinem Gottesgnadenreiche, das „eine zweite Schweiz" hätte werden können. Die Schweiz? Eine Schweiz? Ich setze die Schweizer Verhältnisse als bekannt voraus, er- wähnte deshalb nur Weniges. In der Schweiz sind die Deutschen in großer Mehrheit, das Mehr- yeitsvolk wie anderwärts, und doch will die fran¬ zösische Minderheit nichts von Frankreich wissen, sie will bei der Schweiz bleiben. Auch die Rhäto- Romanen und die Italiener im Tessin wollen von Italien nichts wissen. Ist es mit der deutschen Minderheit in Untersteiermark, in Jugoslawien so? Ist es mit der slowenischen Minderheit in Kärnten so? Ich bin verlegen, eine Antwort zu geben. In Jugoslawien und in Deutschösterreich hält man sich noch an das alte österreichische Regie- rungssystem, auch die Franzosen praktizieren es zu ihrem Nachteile in Elsaß-Lothringen, die Ita¬ liener, mit der 2000 Jahre alten Kultur, sehr barsch in Südtirol, im Küstenland: Vollwertige und minderwertige Staatsbürger! Ist dieses Sy¬ stem gut? Ein unkluges, kurzsichtiges System, das den Nationalitätenhader nicht zur Ruhe kom¬ men läßt. Hat sich das System der Vollwertig, keit und Minderwertigkeit des Nebenmenschen, wenn sie verschiedene Sprachen sprechen, nicht schon überlebt? In der Schweiz lernen an den Sprachgrenzen Deutsche Französisch und Franzosen Deutsch, beide Sprachen sind nicht nur am Pa- pier, sondern auch in der Praxis vollkommen gleichberechtigt, jeder benützt überall seine Sprache, jede Sprache der Bürger ist Amtssprache. Und die Schulen? Nach Schweizer Muster aus uns über¬ tragen, sind in Zweisprachengebieten einsprachige, rein deutsche, rein slowenische Schulen, ein Unding. Man richte in diesen Gebieten die Schulen so ein, daß in allen Klassen für Deutsch und Slowenisch dieselbe Stundenzahl, daß beide Sprachen gleiches Gewicht haben. Ich lese in der „Tagespost" vom 5. Oktober 1929 folgendes: „Die Tschechen wünschen Deutsch zu lernen. „Ceske Slovo" verlangt vom Prager Handelsgremium, es möge ein deutsches Kolleg errichten, wo die Tschechen die deutsche Sprache, vor allem aber die Konversation, perfekt erlernen könnten. Der Unterricht aus der deutschen Sprache an den tschechischen Mittelschulen sei ungenügend, ebenso die privaten Kurse. Wir leben mit den Deutschen im Staate und wollen mit ihnen in Ruhe und Frieden arbeiten. Da die Deutschen intensiv Tschechisch lernen, müssen auch wir die deutsche Sprache vollkommen beherrschen." Die Tschechen lernen intensiv Deutsch, die Deutschen intensiv Tschechisch! Ich wittere die Morgenluft einer neuen Zeit. Wenn ein Deutscher auch Fran¬ zösisch spricht, ist er deswegen noch kein Franzose. Wenn ein Deutscher Slowenisch kann, ist er nicht Slowene. An Sprachgrenzen ist eben die Kennt¬ nis beider Sprachen sehr notwendig und von größtem Vorteil. Nur ein Narr kann es leugnen. Deswegen sollen sich auch der Deutsche Schul- verein „Südmark" und der Slowenische Schul- verein „Cyrill in Method" brüderlich die Hand reichen und an den Sprachgrenzen solche Schulen einrichten, wie sie die Sprachgrenzbevölkerung wirklich braucht, Schulen, in welchen beide Spra¬ chen mit gleicher Stundenzahl gelernt und gelehrt werden. Wenn dann von den Zweisprachigen im deutschösterreichischsn Kärnten viele Deutsche sein wollen und in der jugoslawischen Untersteiermark viele Slowenen, ist dies ein naturnotwendiges Phänomen im Völkerleben, das läßt sich eben nicht ändern. Es kompensiert sich, die Deutschen verlieren nichts, die Slowenen nichts. Nicht im hermetischen Abschließen mit Stacheldrahtverhauen, sondern in friedlicher, arbeitsamer Durchdringung liegt die Zukunft. Das 80-Millionen-Volk der Deutschen wird hiebei mit dem IVr-Millionen- Volke der Slowenen oder mit dem ganzen Volk der Jugoslawen nicht den Kürzeren ziehen. Selbst leben und Anderssprachige leben lassen! Selbst¬ beherrschung, gegenseitige Achtung ist die Losung der Zukunft. Der jugoslawische Presse-Attache in München Herr Dr. Božidar Nikolajevič, es will mir so scheinen, geht wie die Katze um den heißen Brei und sagt den Deutschen viele schöne Worte. Ich glaube nicht, daß man mit Rosenkranzbeten den Blitzefchleuderer aus der drohenden Gewitterwolke verjagen wird. Die bewußten Deutschen in Un¬ tersteiermark! Sie wissen sehr wohl, daß sich ihr Los in Untersteiermark ohne Anschneidung des Kärntner Problems nicht bessern kann, vo, ut äe8. Die Deutschen in Jugoslawien haben diesen Weg bereits betreten, doch der Verföhnungsbaum will nicht blühen, er weigert sich, Früchte zu tragen. Wie verhext, nichts rührt sich. Alter „Palitschari", du hast den Weg ganz verfehlt! Vielleicht gelingt es uns Epigonen, den Weg in Seite 2. Gruji se: Acttuuo -- N: 84. . Jayru.ug XI. die „zweite Schweiz" zu finden. So einfach und doch so schwer ist der Weg in die Schweiz, so nahe und doch so fern. Die bewußten Deutschen in Uuiersteiermark tun mir leid, die bewußten Slowenen in Kärnten ebenso, sie sind Charaktere. Deutsche und Slowenen, die wir an Minder- heitstischen sitzen, bilden wir ein zwischenstaatliches, ständiges, deutsch-jugoslawisches Komitee für Ju¬ goslawien und Deutschösterreich, um gegenseitig auf unsere führenden Politiker einwirken zu können. Bei den an der Macht Sitzenden muß man an die Tür klopfen." Diesen Ausführungen möchten wir folgendes beifügen: Hätte Dr. Pečnik auch das Gottscheer Gebiet erwähnt, würde er von seinem Stand- rankte aus ohne Zweifel betont haben, daß im Oottscheer Gebiete, wo für die slowenische Min¬ derheit überall reinslowenische Klassen bestehen, auch der deutschen Mehrheit die deutschen Klassen nicht genommen werden dürfen. Und ein Zweites. Die Fühlungnahme zwischen den Deutschen Ju¬ goslawiens und den Slowenen Kärntens darf nicht hinausgeschoben werden. Durch sie soll auf die beiderseitige Mehrheit eingewirkt werden, die Minderheitfrage bald und gerecht zu lösen. Da sind wir mit Dr. Pečnik eines Sinnes. Kokscheer 600-Jahrfeier. Hin Slowene gibt die erste Spende für die 600-Iahrseier. Daß unter den bisherigen Spen¬ dern als erster der pensionierte Pfarrer Franz Sbasnik in Hrastje in Oberkrain steht, ist gewiß interessant und darf als Beweis wahrer Freund- schäft für das deutsche Gottscheer Volk gedeutet werden. Nicht die 12 Din sind es, die uns freuen, sondern die Gesinnung, mit welcher die Spende gegeben wurde. Die Unterausschüsse und ihre Hömänuer. In der vorletzten Nummer unseres Blattes be¬ richteten wir von der Bildung der einzelnen Aus¬ schüsse, die zur klaglosen Durchführung der 600- Jahrfeier notwendig sind. Heute geben wir die Namen der Obmänner dieser Ausschüsse bekannt. Empfang: Joses Hönigmann. Werbe: Franz Hriber. Wohnung: Josef Pavlicek. Verpflegung: Gustav Verderber. Säckel: Matthias Rom. Festschrift: Geistl. Rat Pfarrer Josef Erker. Festzug: Theodor Jaworek, Ad. Fombacher. Festspiel: Ober!. Jos. Perz, Adolf Vavken. Schmückung: Adolf Fornbacher. Vergnügen: Dr. Georg Röthel. Ausflüge: Oberlehrer Franz Scheschark. Ordnung: Dr. Hans Arko. Allen diesen Obmännern ist ein Stab tüchtiger, arbeitsfreudiger Volksgenossen zugeteilt, so daß der volle Erfolg nicht ausbleiben kann. Die Werve-Ansichtskarten sind nun fertig¬ gestellt und sind auch bereits den Gottscheer Ver¬ einen zugeschickt worden. Die eine Karte bringt die Abbildung aus dem Valvasor „Statt vnd Schloss Gotisches", die andere das Siegel bezw. Wappen von Gotisches. Wir ersuchen alle ge¬ schätzten Landsleute und Freunds, die den Ver¬ trieb der Karten übernehmen wollen und dadurch den Werbeausschuß von einer großen Sorge und Ar¬ beit befreien, dies dem Festausschüsse unverzüglich bekanntzugeben. Kestaözeichen. Alle verehrten Freunde und Landsleute, die Interesse an dem vom Festaus¬ schüsse herauszugebenden Festabzeichen haben, er¬ suchen wir, etwaige Wünsche, Vorschläge und viel¬ leicht auch Entwürfe dem Festausschüsse bekannt¬ zugeben. Bkätterstimrnen über die 600-Iahrfeier. Der „Jutro" vom 20. November d. I. schreibt: „Die Gottscheer bereiten sich schon sehr fleißig für die feierliche Begehung der vor 600 Jahren erfolgten Besiedlung der Gottscheer Deutschen auf sloweni¬ schem Boden vor. Wir berichteten schon von der am 17. Oktober d. I. stattgefundenen Besprechung der Gottscheer Intellektuellen. Auf dieser Versamm¬ lung wurde ein Ausschuß gewählt, dem alle Vor¬ bereitungsarbeiten für diese Festlichkeit obliegen. Wie man hofft, werden auch Vertreter aus Öster¬ reich und Deutschland kommen. Die beste Gele¬ genheit, ihre Heimat zu besuchen, aber bietet sich jenen Gotrschesrn, die in aller Welt zerstreut, dort dem Verdienste nachgehen." Nun folgen die Na¬ men des geschästssührenden Ausschusses und die Festordnung. Das gleiche Blatt bringt in seiner LsMIrwr! kürtet uns werbet kür sie - östtredeer -ss-Mrkeier - « vom I. bir 4. Hugurt I0Z0. Sonntagssolge vom 24. November einen längeren Aussatz mit vier Bildern über die Besiedlung und über die Eigenheiten des Gottscheer Dialektes. Desgleichen brachten über die 600-Jahrfeier noch nachstehende Zeitungen Berichte: „Slovenec", „Deutsches Volksblatt", „Deutsche Zeitung" und „Neue Zeit". Alle Zuschriften, die 600-Jahrfeier betreffend, find an die Anschrift „Festausschuß für die Gott¬ scheer 600-Jahrfeier in Kočevje" zu richten. Aus Stadt und Land. KoLevje (Gottschee). (El terni) Schreibet eure und eurer Kinder Familiennamen genau nach den amtlichen Dokumenten (Taufschein usw.). — (Öffentliche Anfrage an das Di¬ rektorium des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes.) Warum ist der Strom in den späten Nachmittagsstunden so schwach, daß man außer dem elektrischen Lichte auch noch Pe¬ troleumlampen anzünden muß, wenn man lesen oder schreiben will? Von den Maschinen, die viele Gewerbetreibende mit elektrischem Antrieb haben, wollen wir gar nicht reden. Ist es für eine Stadt nicht eine Schande, solch unzureichendes elektrisches Licht zu haben, obwohl erst vor kurzem ein neuer Dieselmotor angekauft wurde? Werden die Herren vom Direktorium nicht bald einsehen, daß es unter diesen Verhältnissen unmöglich weiter geht? Was wollen die Herren veranlassen, daß wir endlich einmal elektrisches Licht und nicht Nachtlichter aus elektrischen Drähten und Glüh¬ birnen haben werden? Hoffentlich bekommen wir als Antwort bald guten elektrischen Strom, wie es einer Industriestadt, wie die unsere ist, geziemt. Mehrere Stromabnehmer. — (Trauung.) Am 17. November wurden Herr ^akob Sibitz, Privatbeamter, und Frau Helen Loser, geb. Verderber, getraut. — (Die Hymne für Staatsfeiertage) in deutscher Sprache hat folgenden Wortlaut: Gott des Rechts, der gerettet vom Verfalle uns bisher, hör' auch ferner unsre stimmen, ferner auch erlöse uns! Starker Hand du führe, schütze, unsrer Zukunft Schicksalsschiff; Gott errette, Gott erhalte, unfern König, unser Volk! Die Melodie ist die gleiche wie für den ser¬ bischen Text. Wir glauben hiemit der Sache zu dienen, wenn wir die Deutschen mit dem ver¬ ständlichen Texte bekannt machen. — (Die neue Orgel.) Seit einer Woche wird vom Orgelbaumeister Franz Jenko aus St. Vid bei Ljubljana an der Aufstellung der neuen Orgel gearbeitet. Sie ist ein Meisterwerk an Klang und Fülle und zählt zu den besten Orgeln Jugoslawiens. Die Intonation ist klar und rein; jedes der 29 Register klingt wie Sphä- renmusik, in verschiedenen Kombinationen, wie das feinste Orchester, bei voller Orgel majestätisch und wird im größten Fortissimo nicht rauh. Der Anschlag ist weich und reagiert prachtvoll. Die einzelnen Register werden nur durch Druck auf einen Knopf verändert. Erwähnenswert ist auch das erstklassige Material, aus dem sie gebaut ist und der Orgelkasten; er ist entsprechend der Kirche in romanischem Stile ausgeführt. Kanonikus Dok¬ tor Kimovec in Ljubljana äußerte sich, es sei das die beste Orgel Jugoslawiens. Am Feste Mariä Empfängnis (8. Dezember) findet die Weihe dieser Orgel statt. — (Liedertafel.) Der Gottscheer Gesang¬ verein veranstaltete Samstag den 16. November 1929 im Hotel Triest seine diesjährige Herbst¬ liedertafel, die alle in sie gesetzten Erwartungen erfüllte. Zuerst trat das Orchester des Sportver¬ eines unter der Leitung des Herrn Josef Dornig d. I. auf und leitete den Abend durch die gut einstudierten Stücke „Jetzt geht's der Dolly gut" und „Wein, Weib und Gesang" ein. Der Männer¬ chor brachte hierauf unter Leitung des Sang- wartes Herrn Dr. Hans Arko die beiden wohl- gelungenen Chöre „Schön ist die Jugend" mit Quartettsolo (Herren Georg Mille. Gustav Ver¬ derber, Dr. Georg Röthel, Franz Scheschark) und „I bin jüngst verwich'n". Eine Überraschung für die zahlreich erschienenen Zuhörer bildeten die beiden Frauenviergesänge (Frau Maria Röthel, Frl. Nelly Bartelme, Frl. Mitzi Engels, Frau Justi Verderber, am Klavier Frau Dora Hriber) „Der 23. Psalm" von F. Schubert und „Der Wassermann" von Schumann, die infolge ihrer Klangschönheit und ihrer wundervoll dynamischen Durchführung stürmischen Beifall fanden. Der gemischte Chor, ebenfalls unter der Leitung des Sangwartes Dr. Arko, setzte sich mit seinen beiden Chören „Das ist der Tag des Herrn" und „Berg¬ mannslied" siegreich durch und fand mit denselben den Beifall aller. Wiederum setzte das Orchester ein und hob durch sein einschmeichelndes Spiel die Stimmung der Erschienenen. Hierauf trat der Männerchor auf und erzielte durch den Walzer „Am Wörthersee" (am Klaviere Frau Dora Hriber) wohlverdienten Beifall. Den Hauptpunkt des A- bends aber bildete das nunmehrige Auftreten des gemischten Chores und der Vortrag der Lieder¬ folgs „Prinz Karneval" (am Klaviere Frau Dora Hriber), der infolge der Exaktheit, mit der er gesungen wurde, stürmischen Beifall erntete. Das Orchester übernahm sodann die weitere Ausfül¬ lung des Abendes und spielte in seiner flotten An und Weise die Stücke „Herr Adabei" und „Ich hätte dich noch einmal gerne gesehn". Auf das ernste Programm folgte nun der heitere Teil des Äbendes. Eingeleitet wurde der¬ selbe durch das heitere Duett „Durch die Zeitung" gesungen von Frau Ridi Herbst und Herrn Gustav Verderber, die in altgewohnter Art der heiteren Note des Stückes Rechnung trugen. Herr Theodor Javorek erntete durch seinen humoristischen Ein¬ zelvortrag „Schaute mit der Laute" den ihm gebührenden Beifall. Die Herren Franz Hriber, Ms ^srvii billiger girierten lkaus- ductie. ^ucb Sie ru verkaufen unc! ctücti in be¬ ster Hualitüt -n liefern vermag ctss Weltversanctbaus It. Sutt¬ ner aus dem Orunde, weil ikm ciies durch den riesigen ldm- satr ermöglicht wird. Um blolZ OO Din erhalten 8ie den kein vernickelten Kasierapa- rat dir. 12.207 mit 2 Klingen, sebr sckön ausgesrbeitet. Üncl Oie Wiener Ziehharmonika dir. 13.116 mit 10 "lasten, 2 küssen, 2ckörig, 24:115 cm groll, mit 10 kultigem kalg in schöner Ausführung kostet nur Din durch dlacknakme 4'kO ocier gegen Vorausrak- lung, ohne jedes pisiko, da dlicktpsssendes umgetausckt ocler das Oelcl rurückgeratilt wircl. ittusikinstru- mente "rascbenmes- ser Kasierreug Staklwarsn Küchengeräte Spielreuge tAäntel kür Damen, Ikerren und Kincier Wäscke Scbuke ^nrüge Strvmpke und "lausend verschiedene Ar¬ tikel kür alle Zwecke kinclen Sie im grossen neuen illu- erkalten Ko8tenlo8 dieses lkausbuck, wenn Sie es mittelst Post¬ karte verlangen vom Weltversandkause N. 8VHEK, Ljubljana 412. Jahrgang Xi. Gottscheer Zeitung — Nr. 34 Seite 3. Josef Schober und Gustav Verderber schossen mit ihrem humorischen Vortrage „Mit unserm Sox-, Ssx-, Sax-, Saxophon" unbedingt den Vogel im heiteren Teile ab. Der Vortrag mit der Ko¬ stümierung, den Blas- und Schlaginstrumenten und dem sehr gelehrigen und in das Milieu der Spieler passenden Vierfüßler „Mucki" rief bei den Zuhörern wahre Lachsalven hervor. Sämtliche humoristischen Vorträge wurden von Frau Dora Hriber in gewohnter anpassender Weise am Kla- viere begleitet. Den Abend beschloß das Orchester mit den beiden Schlagern „Großmütterchen" und „'s wird schöne Maderi geb'n". — (Hauptschulprüfung.) Bei dem im Novembertermine in Graz stattgefundenen Haupt¬ schulprüfungen hat auch unser Landsmann Herr Alois Erker, Oberlehrer in Gollrad bei Maria Zell, die Lehrbefähigungsprüfung für Hauptschulen (erste Gruppe) mit gutem Erfolge abgelegt. (Die Arbeit der internationalen Völkerbundiiga) besteht unter anderem auch darin, daß man bestrebt ist, an Ort und Stelle die Lage der einzelnen Minderheiten kennen zu lernen. So hat in den letzten Wochen die be¬ kannte Vizepräsidentin der Völkerbundliga Frau Dr. Bakker van Bosse in Holland die südeuro- päischen Staaten bereist und dabei auch das Gott¬ scheer Ländchen aufgesucht. Nach ihrem Gesamt¬ eindruck befragt, äußerte diese neutrale Sachver¬ ständige, die sich auf der Rückreise nach dem Haag kurz in Wien aufhielt, daß die Ungelöstheit des Nationalitätenproblems im ganzen Südosten große Konfliktsmöglichkeiten schaffe, zumal die Freiheit der nationalen und kulturellen Entwicklung noch in keiner Weise gesichert sei. Überall stehe die Schulfrage im Mittelpunkt der Erörterungen. Mit Ausnahme von Italien, das die Vernichtung der Minderheiten offiziell als Prinzip seines nationalen Wachstums deklariere, und, wie sich Frau Bakker persönlich überzeugen konnte, neuerdings sogar an eine Änderung der Familiennamen herantrete, sehe man innerhalb der Regierungen des Süd- ostens jetzt mehr oder minder die Wichtigkeit ein, welche eins Lösung der Minderheitenfragen für die innere Konsolidierung und die Entspannung der auswärtigen Beziehungen zu den Nachbar¬ ländern haben müßte. So wäre jedenfalls der rumänische Ministerpräsident Maniu vom besten Willen beseelt und es bleibe zu hoffen, daß er die Kraft ausbringe, alle Schwierigkeiten zu über¬ winden, die sich der Durchführung seiner geplanten Minderheitengesetzgebung zum Teil auch im eige¬ nen Lager in den Weg stellen. Der Völkerbund, der sich vom Ernst der Situation keine genügende Rechenschaft ablege, hatte seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Minderheitcnpolitik entschieden zu leicht genommen. Er sollte sich daher nicht nur mit den einzelnen, von ihm oft als lästig empfundenen Klagen beschäftigen, sondern müßte bei aller Ach¬ tung der staatlichen Selbständigkeit an eine kon- ftruktwe Lösung des Gesamiproblems herantreten, die allein jene vorbeugende Wirkung herbeiführen könne, die heute unerläßlich sei. AWn? * haften Galo- scheu und Schneeschuhe zur Reparatur? Iss. Mlgmann LLL" Hscevje. fiauptplair denn nur dort werden diese in eigener Werkstätte fachmännisch, billig und raschest ausgeführt. Größte Auswahl an Schneeschuhen und Galoschen. In jeder Größe von 90 Sin aufwärts erhältlich. Stara cerkev (Mitterdorf). (Der alte D al¬ kam ass el,) aus Langegg in Niederösterreich ge¬ bürtig, war vor Jahren in Österreich und in Cle¬ veland tüchtiger Schmied, nachher hat er sich bei uns angekauft und nun ist er reich an Jahren, er stand im 88. Lebensjahre, als Besitzer in Stara cerkev 14 (Mitterdorf) am 23. November ver- schieden. Er war ein Mann, der in Fleiß und Sparsamkeit seinesgleichen suchte. — (Ein noch älterer Veteran) ist der Türstock beim Hause Nr. 12 in Konca (Ort); er trägt eingemeißelt die Jahrzahl 1704, woraus ersichtlich ist, daß schon seit 225 Jahren in diesem Hause die Leute aus- und eingehen. Spodnji log (Unterlag). (Sterbe fall.) Am 14. November ist in Lapinja Nr. 4 (Neugereut) Margaretha Schemitsch im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie war die zweitälteste Person in der Pfarre. Eine wahre Gottscheerin, fromm an Gesinnung, gottergeben und heiter. Eine würdige Hausfrau und Mutter. Die Kinder sind alle in Amerika bis auf den Sohn Johann, der aus dem elterlichen Besitze würdig waltet. Sie ruhe in Frieden I Mala gora (Malgern). (Bauliche Ver- änderungen bei der Filialkirche) wurden im abgelaufenen Jahre vorgeuommen und zwar der Neubau einer Sakristei, die Neueindcckung der Kirche mit Zementziegeln, sowie vorgeheud die gründliche Ausbesserung und Festigung des Dachstuhls und der über 300 Jahre alten, höl¬ zernen und gemalten Kirchendecke. Die Gesamt¬ kosten beliefen sich auf 30.500 Dinar. Sie wurden zur Gänze aus den Vermächtnissen zweier in Cleveland verstorbener Malgerer bestritten. Von dem am 3. November 1925 verstorbenen Herrn Josef Perz erhielt nämlich die Kirche ^19.518 Dinar, während ihr nach dem Willen über dort am 17. September 1928 verschiedenen Josefa Hönigmann 11.100 Dinar zukamen. Die Gedenktafeln in der Kirche sind ein dauern¬ des Zeugnis von der Heimatliebe der beiden edlen Wohltäter und von der Dankbarkeit der Orts¬ bevölkerung. — (Der Schutzengel im neuen Ge¬ lt) a n d.) Das altehrwürdige und interessante Bl- targemälde „der hl. Schutzengel", wird gegen¬ wärtig vom Maler Josef Peitler aus Krsko (Gurkfeld) restauriert. Die Kosten von 400 Din hat in entgegenkommender Weise Frau Maria Perz in Malagora 50 (Malgern) übernommen. Livokd (Lienfeld). (Todesfälle.) Am 20. November Besitzerin Maria Wolf Nr. 12 im 55. Lebensjahre; am 26. Anna Stonitsch, Be¬ sitzerin Nr. 43, 74 Jahre alt. Irmkauf. (Todesfall.) Am 16. November starb im besten Mannesalter nach kurzem Leiden der Schuhmacher Josef Skanderlitsch (vulgo Ei- biger). Der Verschiedene war trotz seiner verkrüp¬ pelten Füße ein recht vielseitiger Mann. Neben seinem Handwerke war er auch zeitweilig Mu¬ sikant, Totenbeschauer, Dorfhirt, Fuhrmann und Landwirt. Ihm war keine Arbeit zu schlecht, daher brachte er es trotz seiner sehr armen Ge¬ burt soweit, daß er eine recht nette Keusche sein Eigentum nennen konnte. Die Umgebung seines Heimes war ursprünglich ein ödes Streuanteil. Er verwandelte es gar bald in einen recht er¬ träglichen Obstgarten. Er war fast kein Jahr ohne einen guten Obstmost. In den Kriegsjahren war er der einzige Schuster in der Umgebung und verstand es vorzüglich, Schuhe mit geschmei¬ digen Holzsohlen cherzustellen. Mancher nun er¬ wachsene Dorfjunge denkt mit Dank an diese Be¬ schulung. Dieser arm geborene Keuschlerssohn möge manch begütertem Bauernsohne als Bei¬ spiel dienen, wie weit man es durch Fleiß und Ausdauer bringen kann. Braver Eibiger ruhe sanft! Wien-Leobersdorf. (Promotion.) Freitag den 21. Juni 1929 wurde im großen Festsaale der Wiener Universität Herr Gottfried Dürfeld, Adjunkt der öftere. Bundesbahnen in Leobersdorf N. Ö., zum Doktor der Staatswissenschaften pro¬ moviert. Unseren Glückwunsch! Kansas Kity. (Todesfall.) Am 12. Ok¬ tober l. I. erlag in unserer Stadt, nach Empfang der heil. Sterbesakramente, die Frau unseres ge¬ schätzten Landsmannes Herrn Alois Loschke, Frau Maria Loschke, einem Schlaganfalle im 69. Le¬ bensjahre. Unter großer Beteiligung der Be¬ völkerung fand das Leichenbegängnis statt. Die irdische Hülle der Verblichenen ist am 14. Ok¬ tober vom Trauerhause gehoben, in der Pfarr¬ kirche der schmerzhaften Mutter nach vorausge¬ gangenem Seelenamt eingesegnet und auf dem städtischen Friedhöfe beigesetzt worden. Die Heim¬ gegangene war eine herzensgute Frau, eine treu¬ besorgte Mutter und eine mildtätige Wohltäterin der Armen. Ihr Hinscheiden betrauern der Gatte, fünf Kinder und 15 Enkelkinder. Der heimge¬ suchten Familie bringen wir unser tiefgefühltes Beileid hiemit zum Ausdruck. Möge ihr der Him¬ mel Trost geben in dieser schweren Prüfung. Allerlei. Kemal Pascha adopiert einen Hirtenjungen. Als sich Mustapha Kemal kürzlich mit seinem Gefolg im Automobil nach der Musterfarm begab, die er an der asiatischen Küste des Marmara- meeres angelegt hat, mußte das Auto an einem Kreuzweg Halt machen, weil man die Richtung verloren hatte. Der Präsident der türkischen Republik erkundigte sich bei einem zufällig des Weges kommenden Hirtenjungen nach der Richtung, die man sinschlagen müsse, um das Ziel zu er¬ reichen. Durch die schlagfertigen Antworten des Knaben aufmerksam geworden, erkundigte er sich nach den Familienverhältnissen des aufgeweckten Jungen. Er erfuhr dabei, daß er Sohn eines armen Bauers war und seinen Lebensunterhalt als Hir¬ tenjunge verdienen mußte. Mustapha gab ihm ein größeres Geldgeschenk und bestellte ihn für den nächsten Tag zu sich. Lange vor der festge¬ setzten Zeit war der Junge zur Stelle und erfuhr zu seiner Überraschung, wer der Herr gewesen war, mit dem er sich am Tag zuvor unterhalten hatte. — Der Präsident empfing den Knaben unverzüglich und ließ nach kurzer Unterhaltung einen Notar holen und einen Vertrag aufnehmen, durch den er den Jungen an Kindesstatt annahm und ihm seinen Namen gab. Der Hirtenknabe ist der erste Adoptivsohn des Präsidenten der türkischen Republik, der bereits fünf Mädchen adoptiert hat, deren Väter im Weltkrieg gefallen sind. 20V.0VV Mark Spende Hindenburgs für die deutschen Ansiedler in Rußland. Reichspräsident Hindenburg, dem über das Elend der vor Moskau lagernden deutschen An¬ siedler aus Sibirien Bericht erstattet worden war, »IIBZZ 8ZS Mellen sick vor als glückllckes paar. 8ie sink einig in allem unct so suck in tragen cier Oesunäksits- unct 8cdönkeit8pk!sgs. Wenn Sie Ikr Qesickt, !krs Mnäs ricktig pkiegen vollen, so verweinten 8is Leiters plss-üesunäkeits- unä 8ckönks!ts-8eiken, welcke cturcb ikre ineäiriniscken Lestsnäteile wirken: „Olsa^-bilienmilckssiks — besonders keine tZIumenssike, insekt ctie Osut rsrt unct kein. „Olsa^-bilieneremessiks — ksrvürrsgsnctsr Oukt, rsieker, seiäiger 8eksum. „kllss"-Lieräotterselke — Nie milcteste 8eike, suck rur Kinäerpklege. „plss"-OIjnerinssike — cig8 Loste kür rissige OSncte. „Li8L"-8orsxseike — vorrügllek gegen 8om- mersprossen, Linnen, kisutsekMen. „LIss-Dserseike — reicker, ssknesrtiger 8cksuin, ciesinkirierenä. per Post: 5 8tück Olssseiken nsck WskI 52 Din krsnko gegen Vorsusrsklung; per bkscknskms 62 Oin. „Llss^-ttreme-pomacle gegen 8ommerspros- sen, kksutsckääen, gibt fugenct unct Hnmut. „P1sa"-Nssrwuek8poms«« -°,»».-« « ?>. -- s-»" >« r>" 2 s»u«-» « M-W »»a IN UM»«» ««IN!,»« M ru verten Kestingnngen. , gewährt Darlehen gegen Sicherstellung stnrch Aeelml sster M Msiftelr villlg unst rehne». H «NM. ai«0..II,nM ««m»n»1«'/°. «»»-MS« «» ' °I-1- UI>- MS ->« - «I- ' Mk -»-"«