pranumcrations - prcisk:
Fiir Laibach:
Ganzjahvig .	.	.	ti	ft.	—	fr.
Halbjilhrig .	.	.	3	„	—	„
Bicrteljahrig.	.	.'	1	„	50	„
Monatlich .	.	.	—	„	50	„
Mii der Post:
Ganzjahriz .	.	.	U	fl.	—	tr.
Halbjiihrig .	.	•	4	„	50	„
Bicrtcljiihrig.	.	-	2	„	25	„
gill Austellmig ind Hans BicrteU jahvig 25 tr., monatlich 9 tr.
Sinjelnc 9tummern 5 tv.
Laibacher
Tagblatt.
Anonyme Mittheilungen werdm uidjt beriicksichtigt; Bkannskripte nicht zuriickgesendcl.
Ktlaktion:	v*^	V/li
Bahnyosgaiie Sir. 182.
<£ipcliitiott uni SnfttalCR-Syrciui:
Kongrehplatz Nr 81 (Buchhandlun.; von I.v. KlernmayrL F. Bamberg).
3nfcrlioudprcifc!
Jilt tic cinfyAUigc Petit,eil« 3 fr. bci zwcimaligcv Einlchaltnng iiIr„ dreimal it 7 tv. JjnfertionSftcmOel (ebcSmnl :)» tv.
Bei grcSsvcn Jnscvaten mid iiftcrcr Einschaltuiiz cntspvcchciitcv Nabatt
Nr. 41.
Freitag, 2. Dttobcr. — Kkorgen: Kaudidus.
1868.
Die Gemcinden Krains imtcr Kuratel gestellt.
In dcr gcstrigcn LandtagSsitznng stctttc dcr Landtags-, zugleich Reichsrathsabgcordnctc Svetec bei der Dcbattc ubcr das Gcsetz zur Durchfuhrung dcr sprachlichcn Gleick)berechtigung den Gnindsatz anf, datz nicht nur cinzelnc Mcnschen, sondcrn ganze Gcmeindcn zum Gnten, b. i znm allein selig machcndcn Slovcnisnius dnrch das Gcsetz gezwnngen werden niiissen.
Es wnndcrt uns gar nicht. von dem trcueii Schildknappen der geistlichen Bevormundnng des Volkes solchc Ansichlen anSgcsprochcn zu Horen; auhcrdem ist Herr Svetec PolizeikommissSr der Stadt Laibach, nnd so wenig anch die Burger Lai-bachs von dieser scincr dicnstlichen Thatigkeit, roo-fiir sie ihm Ehrlich 800 fl. bczahlen, bisher er-fahren, so hat sie doch Herr Svetec fur bcit Ent-gang lokalpolizeilichcr Amtshanblungcn badurch reich-lich entschadiget, datz ihre Kinder von einem grotzcn Ucbcl unb Unhcil kunftighin bewahrt werden sollen, namlich davon, in der Normalschule deutsch untcr-richtet zu werven, deutsche Aufsatze zu schreibcn, nberhaupt die deutsche Sprache zu erlernen.
Svetcc mcinte, man burse cs nicht der freien Wahl dcr Gemcinden Krains iiberlasseii, ob an den von ihnen erhaltcncn Schulen auch in deutscher Sprache die Jugcnd zu untcrrichten sei.
Solchc Wunschc, roenn sic anch hie und da gcauhcrt ivurdcn, scicn Anschauungcn vcrrucktcr Kopfc, nnd roic das Gcsetz dicsc durch Ausstcllung cincs Knrators vor wcitcrcm Schadcn bewahre, so miisse auch daS Sprachengleichbcrechtigungsgcsctz die slovcnischcn Gemcinden vor den boscn Einflusscn der beutschen Sprache schntzcn und zur slovcnischcn Gluckseligkcit zwingen.
Die Gallcric rics dieser Thcoric ihr obligates Dobro zu, die Mienen dcr Klerikalen im Landtage, cincs Grascn Barbo, dcs hochwiirdigen Domprobstcs
Kos. sowic jcne der Nationalen strahltcn vor Frcnde ubcr die Einfiihrung dieser Theorie in die Praxis bes krainischen LanbtageS, Herr Svetec wieberholtc ja cine Bchauptung, die roir an- bcm famoscn Bc-richtc bcS Laibacher Konsistoriums fiber baS Blei-weis'sche Sprachengesctz seinerzeit verSffentlichten, „datz namlich baS Bcdnrfnitz der beutschen Sprache fiir bie Masse ber Bevolkerung in Krain nur in ber E i n b ild u ng cxistire."
Fiir bic Lehrcn ber Gcschichte hat bie nationalc Majoritat kein Lerstanbnih, und roenn auch bic Antodases, bie Hcxenvcrbrcnnmigen friihcrer Jahr-hunbcrtc cine schauerlichc Illustration jcneS Grnnd-satzcs bilben, „datz ber Mcnsch zum Gutcn gc-zwungen roerben miisse", so roirb ja Herr Svetec scinen GesinnungSgenossen ben unumstohlichen Nach-rociS liefern, bah jenc Schanbthaten nicht in ben von Pfaffen, Domiiiikancrn unb Jcfuitcn, vcr-fochtencn Grunbsatzcn „bcs ZwangcS zum Gnten" ihrcn Ursprung hattcn, sondcrn -datz lcdiglich ber Slant burch seine Bcaintcn biesclbcn veranlahte.
Der Abgeorbnetc Svctcc stellte in jener De-batte noch cinett rociteren Grundsatz qus, burch rocl-chen jedcr Gewaltakt ber Majoritat gercchtfertigct roirb. Die Wiinschc ber Bevolkerung, bic sich alien« falls in Petitioner: tunb gebcn, bie jeboch mit ben Anschauungcn ber Majoritat nicht harmonircn, sinb fiir biefe nicht matzgebenb, sie riihrcn ja, roie aits obigem erhellt, von oerrurften Kiipfcn her, bencn man einen Kurator bcstellcn miisse. In Krain gibt cS nur einen Bolksroillcn, unb bieser ist bas, was bie Majoritat dcs Landtagcs bcschlictzt, roas sie bcsichlt. Dcnn — also arguinentirt Herr Svctcc
—	das Bolk in Krain roiifjte genau , wclchc An-schauungcn bie jctzigc Majoritat, roelche in frfihe-ren Lanbtagcn bie Minoritat roar, bcziiglich ber sprachlichcn Glcichbcrechtigung hegte. Dcr lctztc Landtag tuurbc ausgclost, unb dennoch. hot uns daS Bolk abcrmals mit cminenter Mujorittit als seine Bertretcr geroahlt. Demnach ist daS, was roir roollcn, auch dcr Bolksroillc in Krain. Wahrlich,
in dem Lorbecrfranzc, dm ber Abgeorbnetc ber Land-gcmcinben Gottschee's fiir seine von SofiSmm ivim-mclnbc Rcdescligkcit schon langst verdient Hat, rotiren die bcideu leuchtendsten Blatter: die Rechtfcrtigung des Zroangcs ^>m Gutcu unb bic Allmacht ber je-roeiligen Lanbtagsmajoritat.
Es fragt sich nur, mit roetcher geiftigen Kost die Krainer untcr dcr Kuratel bes neiien Sprach-gefetzes sich roerben begnugen miifscn.
Wir roollcn die cinzclncn Bestimmungcn des bcschlosscncn GcsctzcS aus die in Laibach bestehendcn Schulen anroendeu.
An ber Tiruaucr unb St. Peter Psarrfchute bars fein Wort bcutsch getchrt roerben. ebenso in den beiden ersten Klasscn dcr Normalhauptschnle nnd dcr St. JakodSschule. Nnr in der dritten unb vicrtcn Klassc ber beiden lctztcrcn Schulen ist dcrti Dcntschcu in Gnadcn cin PlStzchen gegSnnt, dort darf allenfalls roSchentlich burch zroei Stundcn bie bcutschc Sprache ber Jugend bcigebracht roerben, both nicht ctroa mittefft ber beutschen, fonbern mit-telst ber slovcnischcn Unterrichtssprachc. Dicsc gnii-dige Gestattimg roirb ubrigens vvm kiinftigcn Br-zirksschulrathc dcr Stadt Laibach zurQcfgenommen roerben kSmicn, unb in bcm Falle, alS dasclbst ein paar sanatischc Gcistlichc Sitz unb Stimmc HLttcn, tbnntc cincs schiincn Stages ben Laibacher Siirgern ber Ufa« znkommen, an ber Normalschule biirfc fein bcutschc« Wort mchr gctehrt roerben.
Unb roenn in Zukunst ber untcr Kuratel gc-setzte Laibacher Gemcindcrath einc gauz deutsche Schule stir bic Laibacher Jugend griindcn roolltc, so vcrbietct ihm dies daS Gcsetz, welches znm Hvhne dcs gesunden McnschcnverstandeS den Titel fiihrt: Gcsetz fiber die Durchsfihrnng dcr sprachlichcn Gleich-berechtigung.	Mk
An der Praporanfcenfchufc Wff allc Gegen standc auSschlictzlich slovcnisch vorzutragcn. Wie bie barans heroorgehenben Lchrer im ©tanbe scin roerben, die bcutschc Sprache mit Erfolg zu lehven, bfcibt uns cin Riithsel. -
Figaro-Femlltton.
Difficile est aatyram non seribcre.
Das „Tagblatt" hat bas Wort! — allgc-mcilic Beroegung im House, landlichcs Brfillcn ouf ber obcrn Gallcric, — Graf Barbo befrcuzt sich,
—	Dr. Toman rust ben Borsitzcndcn zur Ord-nung.---------
Dies ware beiliiufig dcr Eindrnck, roenn uns im Landtage das Wort crtheitt roiirde, — und wahrlich, roir brauchtcn cs nothroendig, sei cs auch nur zu cincr saftischen Bcrichtigung obcr person-lichen Bcmcrkung, zu roetcher uns die Augriffc ciniger „gcschatztcr Borrcdncr," roelche cs licbcn, ihrcn Redeergiitzcn burch Zitationcn dcs..Tagblattcs" cine angenchme Wfirzc bcizugeben, oft Bcranlassung gabcn.
Unb doch — habcn roir ja eigcntlich keinen Grund, uns zu jbeflogcn, roenn grotzc Manner, wie Dr. Toman, Svetec, oder klciue Manner it la Dr. Prevec — mit unscren geiftigen Produkten
Nachdruck treiben. — Dcnn gibt cs cine bcsscrc Reclame stir ein junges „Schandblatt," als roenn cs Manner oft im Munde fiihren, an dcren Lippcn einc ganzc Nation hangt?
Etroas jeboch mochtcn roir, uni uns nicht kon-tumazircn zu lasscn, gcrit crwibern, unb da uns ber graue Saal vcrschlvsscn ist, so blcibt nichtS iibrig, als bie licentia poetica zu Hilsc zn nehmeit unb zu unserent cigenen Hausgcbrauchc hicr untcr bent Strichc cine Sitznng zu croffncn.
Wir tdeircn uns einen Prcisibcntcn in Gestalt dcr lSblichcn Rcdaktion, die, versehcn mit einem Lnutartifef, den Vorsitz iibernimmt unb nns bas Wort gibt; — cine rescrvirte Gallcric in Gestalt unseres vcrehrlichen Lcsepublifnms unb einen Orb-ncr in Gestalt bes Herrn Staatsanroaltcs, benn als unferc GeschaftSorbnnng anerfennen roir (roir bitten, barans anf unferc Frcisinnigkcit feitic Schlfissc zu ziehcn) das Pretzgesetz vom 17. Dczember 1862.
Nachdcm roir roeiters bic obere Gallcric zv-sammcngcstellt unb bort cinigc naše fante aus [unstrer Rubrik „Baucrnexzcssc" gut untergebracht
haben, zimmcrn unb bevblfcrn roir bic Grascn-, Klerikalen-, Bancrn- unb Fiihrcrbanfc, rotten einen Lehnstnhl fiir bic Birilstimme in partibua zu, fctzcn nnscre gutc Kvllcgin, die „Laibacher Zeitung," als offizicllc Bcrmittlcrin zum Rcgierungstifchc, einen unfcrer Originalkorrcfponbcntcn, als ofsizivscr SBermittter auch ocrroenbbar, zum Schriftffihrertifch nnb postiren cnblich unferc gechrten Kollcgen: ..Triglav," ..Novice," „Danica," „Slov. Narob" u. s. ro. auf bie ersten Pltttze ber linkcn, ben kon-ftitutionellcn Bercin nnb cinigc JubenblStter auf die ersten PlStzc dcr red)ten Scitc unscrcs hohcn Hanses.
Die Sitznng ist eroffnet, das Protokoli ber lctzten Sitznng roirb vcrlesen, dcr Linkcn in die Landes-,' der Rechten in cine unobligatc frembe Sprache vcrdolmctscht. Dcr Borsitzcnde theilt mit, dah mchrcre Exemplare dcr Broschfirc: ..Chincsischcs Landtags-Aquarium" zur Bcrtheilung untcr die Abgcordnctcn cingclangt scicn nnb sich auf ben Bankcn bes hohcn Hauscs bcfinbeti. Svdann roirb zur Tagcsvrbnnng iibergegangen.
• All bcv Realschulc u»d am Gymnasium wird die Halftc bcv Gcgenslaiidc dcnlfch, Sic Halftc slo-veiusch vorzntragen scin. Fur die Fabrikation der ganzlich utangelljaften slovenischen Vcljrbiidjcr wird wahrschciulich dcr hochwurdige Herr Ikfctr, Sekrclar der „Malica," zu sorgen habcn. Me der slooc-nische Schuler, bent in dcr Volksschule das Deutsche nur knmmerlich bciflebiacht wirb, den dcutschen Vor-trag verstchen foil, und umgekehrt dcr Sohu dcutscher Eltern den slovenischen Bortrag, kann der schlichie Menschenvcrstaub wohl nicht bsgreifen; wahrschciu-lich wird die slovcnische Padagvyik zum Erstauncn dcr Welt cine neuc EiiitrichterungSmethodc erftnben, Venn toic Dr. Toman in profctischcr Bcgcistcrung gestern ausrief, wirb einc slavische Kultur sich cnt-wickeln, cinc nod) nicht bagcwcseuc, iibcv die dic Welt stauncn wird.
An der sonntaglichcn Gcwcrbeschulc, serncr an ben Fachschulen fi'tv Gewerbslente, die in Zukunft an der hiesigen Rcalschulc crrichlet wcrdcn diirfle, mttssen ebensalls aUc Gegcnstanbc slovcnisch vorgc-tragcn werden.
Die Biirgcr Vaibadjs, dic Familicnvater utv sercr Stadt, der Handels- und Gewcrbcstand wcrdcn sichcrlich dic Scgnnngcn, in it dcncn die jctzige LandtagSinajorital bas Vanb Strain unb bic miter Kuralel gcstclltc LandeShauptstadt begluckt, zu wur-digen wissen. Wurde dcr Vaubtag nur ans Baucrn a la Kramarič, auS Lanbpfarrern unb a us Dcpu-tirten bcv Vanbgcmcinbcn nach dem Schlage bes ©rasen Bardo bestehcn, so wurden toir die Boti-ruug eines Gesctzcs, das bcr argftc Faustschlag gegen bas beutschc Element in Krain ift, crklarlich ftnben.
Doch bas beschlossenc Gesctz tritt auch bic Autonomic dcr Gcmcinbcn mil Fiitzen, unb dennoch stimmten fiiv daSselbe Abgeordncte, wie Dr. Toman, Dr. Costa und Koiisortcn, von dcrcn Lippcn die frascureichstcn Rcdcn ubcr bic Wahrung bcr Autonomic bci jeder Gelegenheit zu flictzcn pflcgcn. AbermalS ein Beweis, datz die Majoritat deS Vanb-tciges fiiv die BedLrfnissc deS BvlkeS nur SBorte in Bcrcitfchaft habc, nichts als Wortc; doch tier vom nntionatcn unb klerikalen Fanatismus noch underiihrt gebliebcne Thcil bcr Bcvolkcrung Strains wird jene Volksbeglucker zu beurtheilen wissen — nach itjren Thaten.
Eine Lehre siir die Polen — unb andere.
Ueber Galizicn lesen wir irn „Estilap" ein offenes Wort, das in Lemberg unb auch anderswo wohl beherzigt zu werden verdient. Er schreibt: ..Denjenigen, bte^s bebaucrn, batz die Wunsche bcr polnischen NatWMeine abweicheude Antwort erhiel-ten, moge es zim Troste bicnctt, datz cigentlich nicht die Fvrderungen Galiziens, sonbertt bic Art unb Weise, in welcher bic Polcn ihre Forberungen get-
Auf der Tagesorbnung stchcu bic Schimpfe-reien iiber das „8aibad)er Tagblatt." — Einige Rebner von bcr Linken haben untcr begeistcrtein BcifallSstnrme bcr obemt Gallcric socben einige Simer Galle in bcr Laubcssprachc ansgegossen.
Wir inetben uns zum Worte, bcstcigen die Tribttne unb sehen uns unserc Feinbc rnhig an, denn wir fiirchten uns nicht.
Zur Rechtcn fattt uns auf dcr Bank dcr Fiihrcr vorcrst der leibhafte Jupiter lonans auf, seine Angen rvllcn furdjtbar, cr fchtcubert Blitze, bic jeboch mehr nach obeu, als nach untcit ziinben, man fagt von ihm: dcr Glanbc stche ihm hiihcr, als bas Wissen, er lacht imS hbhiiifch an; — ncbcu ihm bcr Mann ohuc Blut — von Eisen, Erfinbcr dcr „fvemben Fcrse" und lanbesbefugtcr Fabrikant ccht slovcnischcr Frcmdwbrtcr, — cr sticvt uns unucrroaubt an; an seiner Seite cnblich ein vcrflossencr Burgcrmeistcr, harmonisch zusammenwirkcub mit sciucn beiben ‘Jiachbam, ob seiner stetcu, wetzenbcn Beweglichkeit
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tcitb ittacheit wvllten, verworfen wurbc. Sprechcn wir boch aufrichlig. Setzeu wir ben Fall, datz ber kroatischc Landtag, anstatt bad Ausglcichs-Elaborat anzuuchmcn, ncucrbiugs in bic Macht bcr bureau-kratischcn nub panslavistischen Koalition versallt — und anstatt Fricbcu zu schlietzen, uns iinvcr-sohnlichcn Krieg onbictet. Wie wtirden wir es da aufgctiommcti habeit, wetm Se. Majestat gcrabc zu solcher Zeit nach Agram reist? Miitzten wir ba nicht glaubcn, datz in beit umtzgebcuben Kreisen wie-der die Stimme imscrcr Feinbc sich Gehiir zu tier-schaffen gewutzt, unb wiirben wir ba nicht annehmen, datz bic Zeit dcs Ministerinms Andrassy abgetausen ? In ganj ahtilicher Vage befatibe sich das zislcilha-nischc Ministerium, wcmi bic Reise Sr. Majestat nach Lemberg nicht ware ticrjchoben luorbcn. Dic Lcnibergcr Reise ift untcrblicbcn, wcil sie unter sot-chcit Uiuftaitbeit unmoglich gcwordcn."
Zm Katasttophe tit Spanien.
Dic Bourboiicn haben ihrcit lctztcn Thron vcr-loren. General Nvvalichcs, dic lctzte Hvffnung dcs HvscS, wclchcr irn Kampfe gegen Serrano den Thron rctten solltc, sah sich bctm Zufainuientreffcii mit dcm revolutionarcn Hcere ooit feincn Trnppen uerlaffcn; er inutztc ben Wibcrstaub attfgebeti unb dic Stratzc nach Mabrib rtinmen, auf welcher bic Jnfurrektion als Sicgcrin in bic Hauptstabt ciuzog. ^iovalichcs ift iibrigenS nicht gefallai, fonbern soil tutr Dcrwuiibet sein.) (iitte proviforifchc Rcgieruug wurbc cingefetzt, welchc bctt Sturz ber Dynastic, bas allgeiiicitie Stimmrecht unb (onftituirenbe Sorte« proklamirte. In Mabrib fchleppte man bic konig-lichen Wappcn unb Bitstcn burch bie Strahen, gab sich der Revolution mit Bcgcistcrung hin, beging jedoch feinc Exzeffe. ..Mabrib ift ruhig," boch ift bicfe Ruhe nicht, wie fviihcr, cine polizcilich er-zwungcne, fonbern bie Ruhe cities fclbftbewutzten BvlkeS, welches frcubig ansathmet, nachdem ihm bcr schwcre Stein cities schcuhlichen Despotismus von der 8)tuft geiioitimcn ift.
Niemals ift ein ruhmlofes Regiment fchmah-lichcr zu Grunbc gegangcn. ES ift jctzt tonflatirt, datz Gonzalez Bravo fchon cor Monaten von bem Plane einer iiifurrcftionetlen Bewegung in Kcnntnitz gefetzt war. Er fannte bie Manner, welchc an ber Spitze ftanben unb von benen bie meiftcn im Be-rcichc seines Armes rcarcn. Er wagte a ber nicht, mit ben alien Mittetn ber spanischcn Reaktion ein-zugrciscu, ba er offenbar wutztc, bah baburch ber AuSbruch ber allgctneinen Etnporung nur bcschlcu-nigt wordcn ware, unb wcil cr fur seine Person Reprcssalicti besurchtete. Bravo bcgniigtc sich, eine Anzahl von Generalen nach ben kanarischen Snseln beportircn zu lasscn unb hoffte so bie Revolution cxportirt zu haben. Fur bie Deportirtcn sanb sich jeboch tciue veilatztiche Wache, unb als nun gar bie Flotte von ber fiSnigin abfiel, ba hinberle nicht«
jeboch ein fchreienber Kontrast zu seincm ruhigen Rebcnmamt, — cr hbhnt nnS lachelnb an.
Wir blicEeit rociter, du Miblimo uu ridicule il n’y a qu’un pas. — Auf ber linfen Orafenbant ftotzt uns vorerst cin Maiibcl auf, bas stets, boch laum geiftreich tachenb, in lebhaftcm Bcrfchr mit ber Filhrerbati! von bort seine Jnspirationcu mittelst ber (im Saalc ebenfalls gleichbercchtigten) Zcichcn-sprache cinholt.
Man fagt von ihm unb ber bereits wahr-nehtnbare fleine Ansatz eines Heiligctifdjcities be-ftatigt es—„batz er nur bic. Gesetze ber katholischen Kirche fenue." Es wimbcrt mis also nicht, datz cr stets „nach obeu" fofcttirt.
Zur rechten Seite stiitzt ihn— in bicfcr bofcn bofcn Well fciti geiftlichcr Trost — ein starker, gc-fiiubcr Matin, dcm dic Rcichsrathsdiat wohlbc-foinmcit. Einen Mangel an Bcgcistcrung stir bas Institut ber Schulbruber (Dr. P. wiirde sic Zwiing-lingc ncnucn) kann man Sr. Hochwiirben gerabe nicht nachsagen, bagegen merit man ihn bie theo-
tuehr die Berbaniiten, sich auf heiuiatlichem Boben Revanche zu holen. Mil cincm unuachahnilichcn drainatischcn Esfekl lanbctcn die Trager der benchtn-teftcn iitilitarifchcn Nainen SpanienS an dcn Kiistcn ihres BatcrlandcS und ricfcu das Bolk zu dm Waffen. Die Titippeu ficlcn maffenhnft von der Rcgiertmg ab und lavincnartig wiilztc sich ber Auf-ftanb burch bas gauze Latib. Wo abcr war Gvn zalcz Bravo? Der Fcigling lictz im crstcn Angcn-blide a ties im Slid) unb rettctc seine Haut auf sranziisischeii i8obeti. Nach bcr Fluchl Bravo's nahni Marschall Concha bas Riesenwerk auf sich, einen letzlen Bcisuch zur Rettung bes Thrones zu machcii. Dieses Untcrnchtttcn rnitzlang, wcil cs nid)t gcliugett fountc. Die bcstcn Manner Spa-niens, wclche vcrbannt obcr fliichlig im AuSlaude gclebt hattcn, fehrten zuriitf; fast jcder Hafcn unb Grcnzort Spanicns brachtc dcn Anfstcindischen neuc Ffthrer und bcr klcinc Rest ber kSniglich Gesinnten wurbc in itiimcr eugcrc Grenzen zufammcngcbvaiigt; Dcr KLnigin roar dringeild ancmpsohlen wordcn, in ihre Hauptstabt zuriickzukchrcii, stir ihrc Krone ihre Person einzusetzen, burch ihrc Gcgenwart ben Miith ber RoYalistcn anznsachcn. Sic ubcr zan-bcrte, lictz bic giinftige Zeit ocrftrcichen unb wei-gerte sich schlietzlich, ohuc ihrcti Btihlen Marsori zitriickjufchren, ben Concha ganz entfchieben von bcr toniglichen Suite ausgcfchloffen roiffen wolllc. Das mag wohl in geroiffem, untergeorbncteni Sinne iticiblid) sein — koniglich ift cs gcwitz nicht. ES gait bic Wahl zwischen ber Rettung ber Dynastic unb einer ehebvechevifchen Liebfchaft, unb bie Wiiisel ficlcn zu Gunstcn bcr letztcrcn. Diese (jntfd)eibung charafterisirt besscr, als a tics anbcrc jenes schwach-liche Regime, weldjem Spanien buret) Jahrzehnle unterroorscn roar. Ein Thron, ber jo angefresscn war von bcr Jmmoralitat, mutzte jufammcnbredjctt, so fchr man auch bafiir beforgt gewescn, ihn aujjer-lich mit bem bekannten Nimbus ber Frbmmigfeit zu umgebcn.
Die Spanicr haben nunmehr ein Joch abgc-sdjilttelt, bas ihrcn Nacken bltttig brticftc unb fie lief zur Erbe bcitgte, unb kann man auch noch nicht ohnc Bangen in bie Zukunft Spanicns blickcn, so ift boch das Lanb miitbcfiens bes einen Gcroin-ncs sicher, batz bas Regiment buhlerifcher Wcibcr unb Hoflinge, foroie glcihnerischer Pfaffen, die Herr-fchaft bes ©tutgerustes iiber die Manner dcs ge-ftinben GcdankcnS unb ber rcchtfchaffcneti That bc-enbet ift, unb fchon bcswegen wirb bas Prontin-ciamento von Eabix eines bcr glfinzenbften Blatter ber Gcschichte Spanicns fiitien.
PMijche Rundschau.
Laibach, 2. Oktober.
Dcr Konflikt bcsStatthaltcrs von 58oh = men mit bem Justizministcr hat einen tiorlaufigcn Abschlntz gefunben. Das Abenbblatt der ctnttlichcn
logifche Tugcnd bcr Dcmnth bcbcutcnb an. Hltilcr ihtn, Halb im Zentrum, hat ein Polizeiorgan seinen gcroohnlichcn Stanb, — it war cinc Zeit hinburch zu feinem grotzen Aerger in ben Pcrbacht bcr I^i livrnluhiliit gcrathen, uttb bemitht sich turn burch srommc Ucbungen unb Umgang mit zukiinstigen Ortsschulrathcn sich von biescm Vcrbachlc rein zn waschcn. Seine Licblingsbcschaftignug soil inert-toiirbigcnueise in ber Haarspaltcrci bestehcn.
Wcitcrhin bcmcrketi wir eincit grotzen (zum Gcgenfatzc von cincm anbern fchoncn), nicht schSncn Bart, baran — mit freicm Ange fantu sicht-bar — einen klcincn Mann, nichtSfagcnb auch batin, roenn er bas Wort hat; man fliiftert auf ber Gat-(eric : dohtar preveč govori.
So — jctzt Hattcn roir die Hanpthciligen gc fehcii, roir gcwShncn uns tangfam an ihrcn Anblick
—	unb bccitcu uns mit klarcr, vcrstandlichcr, boch zur Schoiutng ohvctilcibenbev Ehrcnbitrgcr-Erzcugcr mehr gebflmpftcr Stimme nachftehende Rede zu hattcn	(Schlntz folgt morgen.)
' »Prager Zeitung" ineldctc ant 30. September: „Der Statthalter Freiherr von Kellersperg hat etttcit mehr-wiicheutlichen Urlaub angetreten nnd ist heute Morgens nach Steiermark abgereist," — hoffentlich ist dieser Urlaub nur das Vorspiel der definitiven Eut-lassnng des hochgebornen Freiherrn, denn wahrlich cs thut 110th, bag das Burger,ninisterinm anch den hochgebornen Herru Bnreaukraten ihren Standpunkt klar inachc.
Die Prager Czechenblatter setzen ihre Augrisse ci it f das Mi nister ium sort utit der ganz bestimmteu Behauptung, dah die Krisis nur vertagt sei. Die Kaiserreise nach Galizien werde in nachster Frist dennoch zur Ausfiihrnng kommen; Hcrbst's Rucktritt sei gewih; Brestel'S uud Plener's Stellnng erschiittert. Der sromme Wunsch gilt hier iedenfallS fiir die vollbrachte Thatsache!
Wie man aus Prag meldet, hat der Liuzer Nischof Leidensgcuofsen gefunden. Gegen den b o h -Nlischcn Episkopat. d. h. gegen den Prager Cardinal uud gegen die Bischiifc von Budweis, Lett-Mcritz nnd Koinggratz, ist endlich in Folge ihrer Jnstruktioueu zum Ehegesetz die Uutersnchung wegeu Stvruug der offeutlichen Ruhe ciugeleitet. Also doch ciinnal auch in Oesterreich „gleiches Recht fur alle!"
Das „Giornale di Roma" verosfentlicht ein Schrciben des Papstes ait die Protestante« nnd andercn Akatholikeu, in welchem er dieselben anffor-dert, fich bet Gelegenheit des fiir das nachste Jahr ausgcschriebenen KouzilS mtt der katholischen Kirche zu vcreiuigeu. Das Schreibeu schlieht: Von dieser Vereiuiguug hiiugt hauptsachlich das Wohl der christ-lichcn Gesellschaft ab; auch faun die Welt kciueu wahren Frieden hctben, wenn man nicht cine einzige Heerde nnd einen einzigen Hirten bildet.
Aus Warschau, wo der Bcsuch des Kaisers Alexander erroartet wird, schreibt matt: Die Polizei scheiut zu besiirchten, dah die Auwcsenheit dcS Kaisers zu irgend welcher ..Unthat" von rcvolu-tionarer Seite benutzt werden kSunte, und trifft allerhaud Vorsichtsmahregclu. Unter auderem find die Hauseigenthumer augcwiesen, Kcllerlocher, die nach den Strahcu offcn find, zuzustopseu uud die Bvden geschlosien zu halten; lehtereS wohl, urn zu berhiitcu, dah irgend' ein Mens* mit schlechten Ab-sichtcn in den menschenleercn RSumen sich verstecken sollte; erstereS, um kcine MLglichkeit zu geben, cine versteckte Waste nnbemerkt etwa von sich zu werfen. Auch kommen jetzt Berhaftungen vor, besonders von jungen Lenten. Die Besitzer von KaftflSdm in den Strahcu ersten Ranges find von der Polizei ausgefordert warden, wahrend dcr Anwesenheit der Majestaten in den Mauern Warschau'S ihre Ge-Ichafte bis 11 Uhr Abends offcn zu laffen, was »akurlich a la Potemkin bdzit beitragen wird, den Strahcu Warschau'S tiuett sreundlichen Anblick Zu geben.
Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten.
Lokal - Chronik.
—	(8 a itd t a g.) In dcr heutigeu Sitzung, die bis •S '/'* Uhr dauerte, rourden sammtliche Gegenstande der Tagesorduung ertedigt. Als bcmcrfensroc.rth heben wit iuitachst hertior, dah der Abgeordnete K r o m e r seiit Diaudal als Landesausschuhmitglied nicdcrlegte, weshalb Morgen cine Neuwahl stattfiubet. Den vorziiglich niotivirten Antrag K a l t e n e g g e r s, die direkten ^ieichsrathswahlen ■ betressend, lehnte die Majoritat ein-fach ab, ohne ihit nur einem Ausschusse zur Bcricht-krstattiing znzuweisen. Der Bericht iiber die Abschrei-dnng der Gruudsteuer bot dent Abgeordneten Toman gelegenheit, cine Reihe von Jnvektiven gegen die Re-8ierung und insbesonderc den Mnanzdirektor von Krain nnter dcm Beisall der Gallerie loszulassen, wogegen Herr ». Conrad energisch pwtestirte nnd auch der ^orsitzende Eiusprache erhob. Toman verlangte na Nlentliche Abstinimung iiber den beziiglichen Antrag c8 Ausschusses, wobei Kaltencgger bernerktc, dah
sich die Abstimmung seibstverstandUch nur aus den Antrag mid nicht aus die Motivirung beziehe; unter dieser Reserve tonrdc der Autrag einstimmig angenommen. Die Petition des dramatischen Bcreins^ dah ihm kiinf-tig das Theater au zwei Sonntagen int Monate zur Benittzung iiberlassen ltttd ein entsprechender Beitrag ans deni Theaterfonde zugewendet werde, wurde dcm Landcsausschusse zur thunlichsten Beriicksichtigiing zn-gewiefeu. Morgen findcn wahrschcinlich zwei Sitzuu-gen mit einer sehr langen TOgesordnnng nnd der Schluh des Landtages statt.
— (Exzeh.) In der Mhe des Kosler'schen Brauhausgartens sand gestern eiue Rauserei zwischen Zivilistett und Militars statt, wobei von Stangen einerseitS und Seitengewehren andererseits Gebrauch gcmacht wurde. Erst cine hcrbeigekommene Patrouille stellte dic Rnhc wiedcr her.
— (Pretzprozeh des ..Triglav".) Wie »us berichtet wird, Hat der »iedaktenr fes ..Triglav", Herr Grasselli, gegen das von tins bereits in Nr. .‘(7 ertocihnte oberlandesgerichtliche Erkenntnitz, woiuit das Urtheil erster Jnstanz vollinhattlich bcstatiget wurde, dic auherordentlichc Beriifung au den obersten Gerichts-hos ergrissen. Wir siihren aus den Motiven deS Ober-landesgerichteS unter auderein an: das; mil Riick-sichtnahme aus den im Kronlande Krain notorischer-weise vorhandenen Natiottalitaten-Zwiespalt. und aus die eben wegeu dieses Zwiespaltcs eingetretene all be« kanute uud eineu traurigen Gegenstand gerichtlicher Untersuchung nnd gerichtlicher Strasurtheile bildende Jeschza - Affaire nicht zu verkenneu sei, dah dcr inkri-minirtc Artifcl ..Unsere Dentsch-Liberalen" in seinem Gesammt - Eindrucke, welcher sich selbst nach der fait* blUtigsten und uubefatigenften Durchlesung desselben gewih bei jedem ganz unbesangenen Lefer ergibt, nur zu sehr geeignet erscheint, bei der dutch sriihere allbe-rairnte Ereignisse bereitS erhitzten GetniUhern der im Kronlande Kraiu besiudlichen Dtamuie deutscher nnd slavischer RationaUtat nnd ihrer Anhaugcr den bereits vorhandenen Zmiespalt zu vergroheru, zu weUerer Er-bittenmg zu siihren mid fie zu unendiichen Feiudfelig-keiten zu verleiten, daher in demfelben die Erforder-niffe des von dein tz 302 St. G. vorgesehenen Ber-gehens thatsachiich znsaminentreffen. — In der gestrigeu Rummer der „Laib. Ztg." war anch das landesge-richtliche Verbot der Weiterverbreitimg dcr bctreffenden Rummer des ..Triglav" enthalten.
— (Dcr Turn unter rich t) fur den Win-terknrs 1868/69 hat be int ..i'aibacher Tnrnverein" fiir Knabcn mit dem gestrigeu Tage begonnen. Die Anmeldung kann eutweder beint Scickelwartc Herru Ambrosch (Heimann'sches Hans, 3 ten Stock) oder am Wintertnrnplatze (Dr. Rif. Recher'sches Hans) geuiacht werden. Der Unterricht fiir Dtcidcheu beginnt niichsteus.
— (Znr Svetec'schen Lehre von der G e ut e i n b e a tt t o it o m i e.) 'Jiach einer Mittheilung dcr alien „Preste" will der „Primorec" wissen, dah der Stadtrath von Triest did Absctzung fast sammtlicher Schullehrer im Territorium beabftchtige, weil fie — Sloveneu feieit. Er meldet zugleich: „Die Gemein-dcn dcr llmgebung, bencn man ihre tiichtigen Lehrer uehnteit loill, rcicheu Proteste bcigcgett ein." „Rur BarbariSiuns und Terrorismus" — sagt das genanute Blatt — ..koimeu in derlei Angelegenheiten selbstan-digen Gcmeindeu Zwang aitthuu, nie aber Gesetz und Gerechtigkeit, und wir hofftn, die Landesbehorde werde hier in nicht tail zu Werke geheit, sondern den gerechteii Forderuugen der Territorialen ein geueigtes Ohr zu leihen wissen." — Also der flovenische „Primorec" halt es fiir BarbarisnmS nnd Terrorismus, selbstciudigen Gemeinden Zwang anzuthun. Was sagt Herr ©veter dazu. der die Gemeiuden zwingen mid unter Kuratet setzeu will?
— (J m st e i r i scheu Land ta g e) brachte vor-gestern der Abgeordnete Dr. Prelog seine neutich ait-gemeldete Interpellation ein, betressend eineu in Folge einer <?tatthaltcrciweistmg erfloffettcit Erlah des Be-zirkshanptntaimes tit Luttenberg uoiit 20. September d. I. iiber die ausschliehlichc Kulttvirung der dent-schen Sprache in der vierten Klaffe der dortigen Psarrhanptschule. so wie iiber die iiberroiegend starke
Kultivirnng der deutschen Sprache in den untent Klassen. Damit sei es aus cine ©ermaitiftruitg der Schulen abgeseheu, wie elite solche Germanisirimg auch itn finite vorkornme. Die Regienmg wird mut gesragt, ob sie bcrcit sei, diesen Erlah auszuheben, uitd was fie iiberhaupt thittt wolle, um die ftooenifche 9iation zn achten. Dcr Statthalter beantwortet diese Interpellation sogleich. In Luttenberg bestanb bis I860 blos eine dreiklasiige Bolksschnle; feit dieser Zeit bcsteht dort eine vierklassige Pfarrhauptschnle. Die Gemeinde-vertretmlg vou Lutteiiberg Hat nun int Juli dieses JahreS wegeu Vernachlassiguug der dcntschen Sprache daselbst eiue Beschwerde bei der Statthaltcrei iiberreicht, dcrcn Erledigung eben jener Erlah war, gegen ben Dr. Prelog protestirt. Dcm Willcn der Gemeindevertre-tmig geutah ist iibrigens nichts Abuormes, sondern, nur das versiigt worden, was gesetzlich zn verfiigen war und was schoii im Jnteresse eincs erspriehlichett Unterrichtes versiigt werden ntuhtc. Die Statthaltcrei wird also dic Berordnttng, aus welche sich der Erlah des Luttcnbergcr Bezirkshanptmamtes griindet, nicht aufhebett. Der Gemeinde fteht es itatiirfich frei, menu die cingeftthrie Reuerung nicht entsprechen soUte, unt Aenbermlg einzuschreiten.
— (Theater.) DaS gestern' hier znm ctfteit mate gegebene Sardou'sche Stiick „Die Famitic Benoiton" ist cities dcr befanntestcn neitereit Dramen fraiizijftschen Ur sprunges, in welchen die franzSsische moderne Gesellschaft geschitdcrt mid insbesondere bcr Verfall des Familienlebens mit ten grcllstcn Farben gemalt wird. Die Familic nach der Mode, wie das Stiick in der befferen Nebersetziiiig deS Burgtheaters beifit, zcichnet sich zwar nicht durch Feinheit und Svrgfalt der Mache aus, abet c5 fcffclt durch die man »igfaltigen unto trefsend anaebrachten Ziige des modernen Lebens. Den dramatischen Mittelpunkt des ganzeu bildet der zwischen der verheiratheten Tochter BeuoitonS uud ihrem Gatteii. einem echten Ehepaare heittiger Sorte, bestehende Koitstiki, der sick mit spauueudem Jnteresse bis zum voll itSndigcit Zerwlirfnisse steigert, schliehlich aber, nachdem die chwerste Schald der Gatlin doch nod) zur rechten Zeit vou ihr genommen wird, eine harmouische I’iismtg findet. Ge pielr wurde leider iticht so, wie es iwthwendig ist, um der artige soziale Bilder aus der Gegeuwart zur Geltiing zu briitgcu und fiir die ZuhLrer wirklich genutzreich zu macticn. Diese Stiicke erforderu cine klappendc und ansgeglichene Dar-stcltung, die wir gestern grdtztentheils vermihlen. Wir wollen nicht verschweigeu, datz Fr. Schmidts als junge Witwe und guter (£ngcl dcr gantile Beuoitvu in der dankbareu Rolle der Kloiilde de Eory sich noch am besten aus der Affaire zog ltnd Beifall cnitcte, der a rich Hrn. B e r g m a n n in ver Szene zu Theil wurde, wo er, von der Schuld seiner Gattin ilbcrzcugt, vollstaudig der Berzweiflung prejsgegeben ist. Im allgemeinen jedoch uevmijitcu wir jcitc Ausmerk samkeit nnd Hingebnng des cinzctiien, die zu einer gerun dcten Darstellung absolut nothweiidig ist, ohnc welche Vie Szeue in cine Stockiuig nnd Zersahrenheit gerach, wie es gestern in der aufsalligstcil Seise am Shifting des zwciteii AkleS dcr Fall war. Schliehlich wollen wir die kleinc R a g e I nicht vcrgcsscn, welche die Kinderrollc Fanfans, des jiing'stcis Sprbtzlings Bcnoikons,rccht a»erkeunenswerth und init Beifall durchflhrtc.
Original-Korrespondenze«.
Cilli, 30. September. Ueber die Borgange am Sachsenfelber Tabor werden nach und nach Einzesir-Heiteii bekaunt, welche die atigenieine Aufmertfomfeit jif errcgeit geciguet find.
Es wurde namlich uachlriiglich in Erfahruug ge bracht, bah man sich nicht damit bcgiiiigte, die Au spruche bcr sloveuischeu Ration in ben ofsiziellen, der Kontrole des Regicrungskommissars untertiegenden Festredcll zn fortnuiiren, sondern dah man auch in camera caritatis bei der Weinflasche, ittt engereit Kreife der zum "Tabor gelocften Lanbbcviiltcruug a Her lei Gebraiichsanweisnngen fiir das Ratioiialbewnhiseiu nach Hanse mitgab.
Aus welche Weifc diese Rathschlcige von der lenk-samen Landbevolkeruiig theilweise attsgesaht ’mid bcfolgt wnrden, sollte vor kurzem hier ein Vorfall darthiin: Man sagte unter anderm den Bauern, fie ntogeii na-nteittlich deit Beaiuteu uitb Advokate« gcgeitiiber gc-wisse Selbstcindigkeit zeigeit, gegen dieselben nicht allzu respektvoll, nnd wenn sic dort ein amlliches Anliegctt vorzubringen habcn, nicht imnter als Bittende, sondenr als zum b e g e h r e it Berechtigte auftrcteu.
In cittern hieftgen faiferltchcit Amtc erfchicit nun dieser Tage ein Bauer, bei welchem der Same offen-bar anf fruchtbares Erdreich fief und der Gedanke, man miisse den Beamten die Zahne ze’tgen, fefte Wur-
zel« gefaht zu haben schicn. Da ihm namlich dcr I Anschauung dcr Dinge anch das stadtischc Polizeiamt, betrcffende Beamte anf sem Begehr nicht sofort in str desien Nichtbesorgung Sie bishcr jahrlich 800 fl. slovenischcr Sprache Rede nud Autwort gab, verfiel i aus der Stadtkasse bezogen, als cine Art Jnsormator-
ver kiihne Landmann alsbald ht 'Me ihm M dem Sachsenfelder Tabor emgelernlc Rolle eines selbstbe-luujjtcit slovenischen StaatsbUrgers, bedeckte sich trotzig mit dem Hute, zog semen Rock ans, setzte sich nieder und uiaditc Miene, semen nationalen ^cascnwaruier an-zuglimmen. Dah diese ^iichtochtnng eines kaiserlichen Amtes mit dcr gehvrigen Strenge geriigt nnd dem Tabvriten dcr Fingerzeig gegeben tmtrbc, dah sich daS Bewnhtsein eines sreien Staatsbiirgers ganz gttt mit der Ack)tnng dcs Gesetzes vereincn lasse, versteht sich von selbst; — es zeigt jedoch dieser klcinc Borsall, dah cin osterer, dnrch Tabors vermittelter Berkehr nnserer Landbevolkernng mit ilircu nationalen Lehrern bci der erstern nnter Umftiiiibeit Ansichten erzengen kanu, wcichc mit Ritcfsirfit aus den Bildnngsgrad nnserer Banern wenig gntes str die Ziikniist envarten lassen.
Videant consules!
-eit- Klagenfurt, 1. Oktober. (K arnt n e-rischer Bolk sv e rein.) Man hore nnd stavne!
* Klaqensnrt Hat einen Volksverein! — Es ift den nnablcihlichen Anstrengungen inehrer sreisinnigen Manner gelnngen, darnnter namentlich dem sehr popularen Med. Dr. Hussa, mtf gestern Abends 8 Uhr eiite Ber sannnlnng von 45 Mitgliedern zusarnmenzubringen, luctchc sich denmach als Verein nnter dem Borsitze des Landtagsabgeordneten von Bolkerinarkt, Dr. Mert-litsch, dcr mittelst Acclamation gewahlt wnrde, kon-stimirte, dcr dann cmch dcn Gang der Berhand lnng mit vielem Geschicke nnd Takt leitctc.
Da vom erfteit, so jammerlich mihgliickten Ber-snche der ominosen 13 noch 42 Beitritserklarungen theils von in Klcigensnrt, theils answcirts wohnhasten Karntnern vorlagen, so betragt die Mitgliederschaft die Zahl von 87, — cine Zahl, welche bcim Bekannb werden mit Freude anfgenonnncn wnrde.
Das Skruiiuium, welches beinahe den ganzen Abend bcauspruchtc, um dcn Borstand und die 6 Ausschiisse zu wcihlcn, Hatte solgcndcs Ergebnih:	Tr.	Luggin 42
von den 45 abgegebencn Stinnnzetteln — semit Boršta,id, Dr. Hussa 39 — Dr. Erwein 36 — Jergitsch (der Feuerwehrhauptinann) 32 — Janesch (Leder-handler) 29 — Canaval 23 — Biigernieister Nagel 22.
Das Vesen jedes einzelnen Namens rief Bravo-rnfe hervor. Dr. Mertlitsch iibergab das Presidium bent Herrn Dr. Luggin, welcher cine schwungvolle Rede anf bas schon einmal Halb zn Grabe getragcne Un-tcrnehmcu hielt nnd sich wie im Landtage, so cinch bei die fern Anlasse als gcistrcicher nnd tnchtiger Red-iter bemahrte.
Nach ihm sprach Dr. Hussa, anf dcn konstitutio-nellen Verein nnd das „Tagblatt" in Laibach anspie-leud und mit dent Antrage schliehend, der Bolksverein in Karnten moge sich des bereits besteheUden, mit grohcn Opsern nnd vieler Muhe ins Leben getretenen „Tag-blattes" als seines Organes bedicnen. ES entstand eiite sehr lebhaste und intcrcssantc Debatte dariiber, die jedoch dnrch die nnersreuliche Mittheilimg des Borsitzenden nnterbrochen wnrde, dah nicht mehr die nbthigc Anzahl von Mitgliedern vorhanden sei, woraus die erste Sitznng des „kiirntnerischen Bolksvereines" geschlossen wurdc.
Die nachste Sitzuug wird dutch die Zcituug be-kannt gemacht, und biivfte in selber die Debatte iiber bic Statute« vor sich gehen, woriiber ich scincrzeit bcrichte« wcrbe.
Eine Slnfroflc an ben Herrn ftnbtifrfocn Polizeikominiffnr, zugleich LandtagS- und ReichSraths - Abgeordneten Lukas Svetec.
>Lic machtctt in ber gcstrigcn Laubtagssitzuug zur Entschulbigung ber bnrch bic nationale Hctze provo-zirten Exzesse, bic im Gerichtssaale ihren Abschluh saitben, folgeitde Betucrkuug: „das; Hanblmtgen, bie man cinst nur als Kiuberspiele ausah, jctzt als Bcr-brechett erklart toilrben." Also bic Sokolassairc, ber Stcinhagel bci Jcschza «. s. w. ware« Kiuberspiele gewesen? Wir bcsorgcn, bah Sk bei bieser milben
Berleger und fltr die Redaction eeramreortVičtT: ~Otto'mor Bamberg
stelle zur Ausbilbung ber stabtischen Gassenjugeub mtb bie Arrefte als Kinbcrstubc bctrachtcn.
Gesetzt, Sic hatteu bci eincitt ndchtlichen Exzcssc a la Jnzni Sokol als Polizcikomntisstir zu iutcrvcuircu. Wiirben Sic wohl die Arretiruug der Exzedentcn ver-attlassc«'? Sichcrlich nicht, deuu aus Jhrcin Munde fonutc nut der cvangclischc Rnf crtoncn: „Lasset die lieben Klcincn z« mir fommeu!" Obcr Sic hatteu dett Polizeirapport iiber eine vorgesallcnc Rauscrei, wobei cs blutige Kopfc abscptc, odcr iiber cut Stein-wnrsattcntat aus bic Fcustcrscheibeu cutes Hausbesitzers zu crftattcn. Wic roiirbe dcrsclbe tauten ? Etwa also: Eiuc Turniibung der lieben J«gc«d, wobci ci«er Naseublntcu bekarn, ober llebungeu ber lieben Ingenb im Stcinschlcnbcrn, bic bnrdi bic Unvcrschamthcit elites „tujec“ bcciutrachtigt luurbe, iitbetit bieser sich erfrecht hattc, aits slovcuischctu Bobe« sich scin Hans zu batten nub in ben Mauern Fcuster auszubrechen, attgeblich bcs Lichtcs hotter.
Bei foitsequettter Durchsiihruiig Ihrcr mllbeit Au* schauungcit miisscu bic LaiLmcher fchtiehtich aits bie Spaztergattge atihcr ber Smbt vcrzichten. Doch Sie haben ja erklart, bah alle jene, welche ba nteinen, es set am befteu, bah bic tvaiitifche Iugcub in ber Schute mittelft ber bctitschcn Unterrichtssprache belehrt wcrbe, ben Berriickten gleich zn haltett ttub nnter Kmatel zn stellen seicit. And) wir stub so srci, in Ihren Aitgeit als vcrriickt erschcineu ztt miisscu, baher wir sehr wohl begreifeu, loarmu Sic schliehlid) als itttscr Kurator einen Spaziergang, ben wir in's Freie machen ntod)teti, svwohl stir tins als attch stir ttnsere SJicbeimteitsd)ett stir gefahrtid) haltett.
Bkehrcre Laibachcr Burger.
Gedenktafel
iiber die am 6. Oktober 1868 ftattfmbenben Lizitationcn.
3. Feitb., trei’fctic Real., Tersaitt, BG. Stein. — 3. Feilb., Prelesnik'sche Real., Brezje, BG. Stein. — l. irilb., Skok'sche Steal., Merece, 800 fl., BG. Feisiriz. — I. Feilb, Ziberna'sche Neal., Črlr, 1300 fl., BG. Feistriz. - 1. Feilb., Znidersii'sche 'Jieal., Topolc, 1850 fl., BG. Feistriz.
Theater.
Hetite: Der Vetter.
Lnstspiel in 3 Akte« von R. Benedix.
Personen: Gartner, ein reicher Grotzhcindler, Hr. Moser. — Ernst, Hr. Bergiiianii, Pauline, Frl. Solms, Wilhelm, Frl. Konradiu, seine Kinder. — Louise, Hatishalterin Frl. v. Stcsany. — Sigl, Gartners Better, Hr. Stesan. — Buchheim, ein junger Kaufmanu, Hr. Party. — Ein Diener, Hr. Schrapp.
Wir empschleu dem geehrte« Lese - Publikum als ein unsehlbares, aus die Lachmtiskeln wirkendes Reizmittet und behufs Anregung patriotischer Betrachtungen iiber die vater-landischen Jnstande den Ankans der Flngschrift, betitett:
„Chinesisches LandtagS-Aquaruun,"
welches in der Bnchhandlung bei I. v. Rleiniii; i- «v Bnmlierjg in Laibach tint dcn sehr bescheidenen Preis von 20 tr. zu haben ift.	(58)
Witteruug.
Laibach, 2. Oktober. AiorgenS Diebcl. Borinittaa heiter, sonnig. M i 11 a gs Wcirnie: -f- 19.6°. Barometerstand: 325.45 Par. Linien DaS gestrige Tagesmittel der War me: + 13.9", um 3.1“ iiber tem Normale.
Angekommene Freuide.
Am 1. Oktober., llolel Stadt Uieii. Schmidt Alois, Handler, Wien.
— Maier Franz, Hansbes., Klagensnrt. — Hmiigmann, Kanfm., Gottschee. — Warlich, Reis., Weisert. —-Pvche, Kaiifnt., Triest. — Kaindl, Obertelegrafist, Triest. —
— Freistatter Franz, Privat, Marburg. — Bartholmo, Kausm., Gottschee. — Madame Podboj, Beamtensgattin, Tresfen. — Madame Rosa Trevisan, Triest.
Hotel Klel'aut. Gras nnd Grafin Ilichelburg,B8hmen.
— Beselinovec, Handelsm., Vinkosce. — LeSkovic, Post-meister, Jdria. — Pollak D. H., Wien. — Wahl, Kapellin., Wien. — Schirer Karl, Wien. — Sandrini Karl, Gntsb. Triest. — Ptešc Josef, Jelsana. — Globočnik I. B., Gurkfeld. — Ravnikar Johann, Moriiittsch. — Brande I. G. Augsburg. — Bicic, Feistritz. — Surga Rosa, Graz.
Zum itlolireu. Schreiner Franz, RcalitLtenbesitzer, Graz. — Steck)ina Johann, Architekt, Gbrz. — Za-nicutel Rafael, Handclstu., Triest. — Almengotti Alois, Agent, Triest. — Schwarz Adolf, Kanfm., Jglau. - ■ Hut Franz, Kanfm., Bolkermarkr.
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SB
I
Wiener Biirse vom 1. October.
Berstorbeue.
Den 1. O k t o b e r. Dem Herrn Franz Burger, Schnh^ inachermeister, seiu Soh« Alois, alt 9 Jahre, in der Gra-dischavorstadt Nr. 1, an dcr Ruhr.
Telegramme.
LLien, 1. Oktober. Heute fand die Ziehimg dcr Krebitlose statt. Auf Serie 188, Rummer 13, fiel der Haupttrcsfer; Serie 2417, Nr. 54 gewinnt vierzigtausend Gulden; Serie 2176, Nr. 4, gewinnt zwanzigtansend Gulden; Serie 188, Nr. 16, gewinnt funftausend Gulden; Serie 188, Nr. 25, gewinnt fimftaujenb Gulden. Sonstige gezogene Scrien stub: 485, 530, 542, 2042, 2341, 2645, 2747, 2929, 3371, 3869, 4059, 4071, 4162, 4192.
Prag, 1. Oktober. Die Bischofe crhiclten die erstc Gerichtsvorladnng. Sie machten bagegen die Konkordatsvorrechte geltenb.
Madrid, 1. Oktober. Der engltschc Resident !iegluckwunsd)te die neue Regierung. Morgen finden Urwahlen statt. Die Exkiinigin Isabella geht nach Pan.
Staatsfonde.	Geld	Ware
5perc. Lsterr. Wahr. .	54.—	54.20
dto. V. I. 1866 . .	57.85	57.95
dto. National-Anl..	61.70	61.80
dto. MetaMques .	56.55	56.65
Lose von 1854 . . .	77.75	78.25
Lose von i860, ganzc Lose von 1860, Fiinft.	82.50	82.70
	92.25	92.78
Pramiensch. v. 1864 .	93.20	93.40
Grundentl.-Obl.		
Steiermark zn 5 pCt.	86.50	87.50
Karnten, jlroui		
u. Knstenland 5 „	84,—	90.-
Ungarn. . zu5 „	72.75	73.-
Kroat. u. Slav. 5 „	73.50	74.50
Siebenbiirg. „ 5 „	69.75	70.50
Action.		
Nationalbank . . .	716.—	718.—
Creditanstalt . . .	206.30	206.50
N. o. EScompte-Ges.	621.—	623.—
Anglo-osterr. Bank . Deft. Bodcncred.-A. .	157.50	158.—
	190.-	192.—
Oest. Hlwoth.-Bank . Steier. EScomPt.-Bk.	217!—	66 — 221.—
flats. Ferd.-Nordb. .	1853	1858
Sitdbahn-Gesellsch. .	183.70	183.90
Kais. Elisabetb-Bahn. Carl-Lndwig-Aahn	157.— 207.25	157.50 207.75
Siebenb. Eisenbahn.	144.—	144.50
Kais. Franz-Iosessb..	156.75	157.25
Fttnsk.-Barcser E.-B. Alsold-Finm. Bahn .	157.—	157.50
	144.50	145.-
Pfandbriefe.		
Nation. o.W. verlosb.	97.70	97.90
Una. Bod. Creditanst. Allg.Lst.Bod.-Credit.	90.75	91.25
	102.25	102.75
dto, in 33I.riickz. .	84.—	84.50
’J' I Geld Ware Oest. Hypoth.-Bank 96.— 96.50 Prioritats-Oolig
Slidb.-Gel. zusooFr.! 86^- 98.50 dto. BonS 6 pSt. 212.50 212.75
Ncrdb. (loo fl. CM.) Sieb.-B.(20Ost.o.W.) Rudolfsb.(300fl.o.W.) Franz-2vs. (200 fl.S.)
Lob©.
Credit 100 fl. 0. W. Don.-Dampfsch.-Ges.
zu 100 ft. CM. . Tnester 100 fl. CM dto. 50 fl. o.W. Ofener . 40 fl. 0.8 Ehterhazy fl. 40 CM. Sal in . „ 40 „ talsfy . „ 40 „ latb .	„	40 „
St. GenoiS „ 40 „ Windisckgratz 20 „ Wald stein . 20 „
Rudolfs^tift. 10 o.W. Weohsel (8 Mon.) Augsb.lOOfl.sildd.W. Franks. 100 fl. „ „ ondon 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs .
Mtinzen.
Kais.Miinz-Dncaten. 20-FrancSstiick. . . BereinSthaler . . . Silber...............
89.25 89.75 81.—! 81.25 81.50 82.— 86.40^ 86.60
139.— 139.50
90.
53l—
30.50 150.—
37.-
28.—
31.60
28.50 20.—
20.50
14.50
91.— 117.— 55.— 31.— 155.— 38.—
28.50 «2.—
29.50 21.—
21.50
15.50
96.40
96.55
115.95
46.-
5.53
9.25
1.70
113.35
96.65
96.80
116.15
46.10
5.53*
9.26
1.70
113.65
Telegraphischer Wechstlcours
vom 2 Oktober.
Spete. Metalliqiies 56.80. — Spere. Metalliqnes mit Mai- und November-Zinsett 57.70. — 5perc. National-Anlehen (31.80.— 18ti0er Staatsanlehen 82.80. — Bankaktien 718. — Kreditaktien 207.—. — London 115.90. — Silber 113.50. K. k. Dukateu 5.53'/,.
Druck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach