PrLnnmrrations Preise: AD t Laibach: Baozjiihrig . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 „ 20 * Biertkljäbrig . 2 „ 10 „ Monatlich 70 Mit rer Post: WanzMng..................12 fl. Halbjährig............... 6 „ vierteljährig............ 3 „ Laibacher «fboctien: Vabnhofgaffe 9?r. 182. §üi Zustellung ins Haus dintelj. 25 kr., vionatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 fi.j Tagblatt Bnonhuie Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inserate«- Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buch-handluna von Jg. v. Älein-mayr & Fed. Bamberg) InserttonSpreisr. Für die einspaltige Pech ä 4 fr., bei wiederholter f(Haltung ä 3 Anzeigen bis 5 Zeiv Nr. 7. Montag, 11. Jänner 1875. — Morgen: Ernestus. Bei größeren Inserate öfterer Einschaltung chender Rabatt. Für coinplicierten Satz befon dere Vergütung. 8. Jahrgang. Das Jubeljahr. Halljahr oder Jubeljahr hicß bei den Hebräern jedes fünfzigste Jahr, in welchem nach 3. Mos. 25, die Sklaven jüdischer Abkunft freigclassen, die Schulden gelöscht und die verpfändeten und verkauften Ländereien an die ersten Besitzer oder deren Erben unentgeltlich zurückgegeben wurden. In einem solchen Jahre ruhte alle Feldarbeit; man aß, was der Bo den von selbst trug, und spendete davon den Armen. Feinde mußten sich versöhnen, Sühnopfer wurde» gebracht, und überall herrschte Friede und Freude Der Beginn eines solchen Jahres wurde mit Hall posaunen oder Hörnern im Lande verkündigt, daher der Name Hall- oder Jubeljahr. Auch die katholische Kirche kennt ein Jubeljahr, aber von wesentlich anderer Bedeutung als da« jüdische. Wie wir bereits gemeldet, hat der Papst an dtn Episkopat und die Gläubigen der Welt eine Encyklika gerichtet, in welcher er für ha« lausende Jahr 1875 ein Jubeljahr ankündigt. Der heilige Vater sagt, er habe nicht aufgehört das christliche Volk zum Beten und zur Ausübung guter Werfe aufzufordern, um die göttliche Majestät zu versöhnen, und fügt hinzu, daß vorzugsweise während des Jubeljahres zu beten sich gezieme. Der Papst erinnert daran, mit welchem Enthusiasmus und welcher Verehrung das Jubiläum in der ganzen katholischen Welt gefeiert wurde, als die Kirche Ruhe genoß. Der Papst drückt das Bedauern aus, daß die Umstände, welche im Jahre 1850 eine Feier des Jubiläums verhinderten, weit entfernt davon, sich gebessert zu haben, im Gegentheile noch ungünstiger geworden sind. Dennoch halte er cs für nothwendig, jetzt den Gläubigen diese außerordentliche Gnade zu verschaffen, um die göttliche Huld ans die Wclt und die Kirche herabzuflehen. Der Papst erwähnt dann der Gna> den, welche mit dem Jubiläum verbunden sind, und bezeichnet die Bedingungen, um dieselben zu erlangen. Er ladet sodann den. Episkopat ein, die Gläubigen auf die Einsammlung der reichlichen Früchte des heiligen Jahres gehörig vorzubereiten und schließt mit anderweitigen Ermahnungen an die Katholiken. Ob daö Jahr 1875 einst berechtigt sein wird den Titel Jubeljahr zu führen, da« heißt, ob es in der That der Welt (Stück und Heil bringen und ob die Menschheit Ursache haben wird zu jubeln, daS kann man heute nicht wissen, selbst der „Unfehlbare" dürste in Verlegenheit kommen, fall« er dies heute mit Bestimmtheit Voraussagen sollte. Zunächst ist es wohl wieder auf eine großartige Anzapfung der ..christkatholischen Welt" abgesehen; denn die römischen „Jubeljahre" waren seit ihrer Erfindung sehr kluge und erfolgreiche Finanzoperationen für den päpstlichen Säckel und die Stadt Rom. Ausgetiftelt und dem mosaischen Ritus nachgebildet hat das römische Jubeljahr der übel berüchtigte Bonifaz VIII., der in der famosen Bulle Unam sanctam die gregorianischen Grundsätze von der päpstlichen Universalmonarchie zu erneuern suchte, und welchem Dante als einem Simonisten (der Schacher mit dem Heiligsten trieb!) einen Platz in der Hölle zwischen Nikolaus III. und Clemens V. anweist. Dieses Kirchenlicht nun brachte das römische Erpressungssystem recht in Hebung und erklärte das Jahr 1300 für ein Jubeljahr, in welchem alle, die bußfertig nach Rout wallfahrten und fromme Spenden darbringen würden, einen vollkommenen Ablaß erhalten sollten. Doch müßten die Italiener wenigstens 30 Tage ununterbrochen, oder in Zwischen» tagen jedesmal wenigstens einmal, die Ausländer auf gleiche Weise 15 Tage zur Peterskirche kommen ; mehr aber würde der verdienen, der die Kirche öfter besuchte und öfter fromme Spenden darbrächte. Eine Unzahl von Menschen strömte damals nach Rom. Der reiche Gewinn dieser Wahlfahrten für den römischen Hof war die kräftigste Unterstützung des frommen Gedankens, möglichst viele Christen dieser kirchlichen Wohlthat in ihrem Leben einmal theilhaftig zu machen. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 11. Jänner. Inland. Die Neuwahl der drei ReichsrathS -ab ge ordneten aus der Gruppe des oberösterreichischen Großgrundbesitzes ist für den 30. d. M. ausgeschrieben. Mit der diesbezüglichen Kundmachung des Statthalter« von Oberrösterreich veröffentlicht Jeuilleton. Ein Erfinder. (Schluß.) Das wollte, das durfte er nicht dulden, aber was konnte er thun? Um einen Prozeß gegen Singer «mzustrengen brauchte er Geld, viel Geld, und er befaß keinen überflüffigen Pfennig. Selbst die völhigen Beweise fehlten ihm. da sein Patent und die einzige Nähmaschine, dir für ihn Zeugnis oblegen konnten, noch immer in London versetzt waren. Während er so brütend und in Gedanken »er. funken weiter ging, folgte ihm ungesehen ein ältlicher würdiger Herr, der dem Streite vor dem Schaufenster des Singer'schen Etablissement« mit beige-wohnt und ihn seitdem nicht aus den Augen ge« lassen hatte. Eben als Howe die Thür feine« Haufe« er. reichte, trat sein Begleiter auf ihn zu und redete ihn au. „Im ich nicht", sagte er, „so seid Ihr Elia« t>MK." »Der bin ich. Was wünschen 6it von mir?" »Ich möchte gern ein paar Worte im Ver trauen mit Loch sprechen; ich htife BUß. bin ein vermögender Mann und will Euch zu Eurem Rechte verhelfen, da mich Euer Schicksal dauert. Diese Worte klangen wie eine Botschaft des Himmels in den Ohren des armen EliaS; er lud Mr. Bliß ein, ihm in feine ärmliche Wohnung zu folgen. Dieser erzählte, daß er aus einer Reise nach Boston vor Jahren den Wettkampf der Nähmaschine mit den fünf Arbeiterinnen zugesehen, und sogleich Howe wiedererkannt habe, bestärkt durch dessen Reden, die vom Pöbel verspottet wurden. „Und nun“, fügte er hinzu, „bin ich bereit, Euer Compagnon zu werden, wenn Ihr damit einverstanden seid. Ich will Euch die nöthigtn Gelder verschießen, um den Prozeß gegen Singer zu führen; wie viel werdet Ihr wohl brauchen? „Zunächst hundert Dollar-, um das in London versetzte Patent einzulösen." „Die sollt Ihr auf der Stelle haben." „Dann müssen Sie den guten Fischer entschädigen, der fünftausend Dollars verloren hat." „Ich werde ihm feinen Antheil abkaufen und noch obendrein Euch eine Summe zum anständigen v'tbtn aussetzen, so lange der Prozeß dauert." „Howe glaubte zu träumen; noch yor wenigen Augenblicken der Verzweiflung nahe, öffneten sich jetzt mit einem Schlage für ihn die glänzendsten Aussichten. Mit Freuden schlug er in die dargebotene Hand ein und schloß noch an demselben Abend einen bindenden Eontract mit seinem neuen Freunde. Bliß, der ein ausgezeichneter Geschäftsmann war, sparte weder Zeit noch Mähe; er engagierte den besten Advocaten und führte gegen Singer einen langwierigen Prozeß, der das größte Aufsehen erregte. Der schlaue Gegner wandte alle ihm zu Gebote stehenden Mittel an, um eine ihm günstige Entscheidung zu erlangen. Er glaubte schon feine Sache gewonnen zu haben, als er noch im letzten Augenblicke einen Mann Namens Hunt ausfindig machte, der bereits im Jahre 1832 eine Nähmaschine erfunden haben wollte. Endlich erschien der wichiige Tag, wo da- Gericht sein Urtheil fällte. Der Zeuge Hunt, von beffen Aussage die Entscheidung allein abhing, war vorgeladen und ermahnt, die Wahrheit zu sagen. Auf Befragen bekundete er, daß er allerdings eine ähnliche Maschine gebaut habe. Todtenstille herrschte in der Menge, die den interessantesten Verhandlungen beiwohnte. Howe schien verloren und Singer triumphierte; der Richter erhob sich und fragte den Zeugen, ob er mit seiner Maschine auch wirklich genäht habe. „Das kann ich nicht behaupten*, antwortet* die amtliche „Liuzerzeitung" die Wählerliste für die genannte Wahlgruppe: Dem Beschlüsse des Abgeordnetenhauses gemäß, nach welchem die sog nannten geistlichen Nutznießer im Großgrundbesitze ein Wahlrecht nicht ausüben können, fehlen diesmal in der Wählerliste des oderösterreichischen Großgrundbesitzes die geistlichen Beneficiaten. Infolgedessen zählt die Liste, die früher 117 Wähler auSwies, nur mehr 98 Wahlberechtigte. Durch das Ausschneiden der 19 Nutznießer geistlicher Stiftungen ist der Wahlsieg der liberalen Partei in der Gruppe des ober-österreichischen Großgrundbesitzes unzweifelhaft, zumal wenn Fürst Karl Auersperg den Vorsitz im verfassungstreuen Wahlcomitö abermals übernimmt. Letzteres dürfte wohl die Wiederwahl der Herren Freih. v. Handel, Minister Horst und Ed. "o. Planck empfehlen. Dem „Vaterland" wird berichtet, daß beim Wiederzusammmtritte des Reichsrathes außer Frei. Herrn v. Dipauli noch einige tiroler „konservative" Abgeordnete im Hause vor dem Schotten-thore fehlen werden. UebrigenS glaubt das genannte Organ der Jesuiten und ihrer feudalen Schildträger, daß für diese Abgeordneten die Niederlegung des Mandates „nicht gerade unbedingt nothwendig sei". Da die Theilnahme an der Wahl als „Noth wehr" erfolgt, Tönne auch seitens der Abgeordneten, welche zur passiven Opposition zurückkehren, abge wartet werden, bis sie ihres Mandates verlustig erklärt werben. Man könne ja nicht wissen, ob in der Zwischenzeit nicht Ereignisse eintreten, welche die Niederlegung des Mandates überflüssig machen. Aus Neusatz wird der „Ref." gemeldet, daß am 3. d. in den Abendstunden der dortige Staatsanwalt unter starker polizeilicher Assistenz in der Druckerei der .Zastave" eine strenge Hausdurchsuchung vorgenommen und Placotc und Flugschriften confisciert habe,,welche zur Revolution und und zum allgemeinen Aufstand reizen. Die Schriftstücke stammen von d:m bekannten füdslavi-schen Agitator, dem aus der Türkei ausgewiesenen und seinerzeit auch über die ungarische Grenze gesetzten Archimandriten Pelagic her und wurden sowohl in Serbien und Bulgarien als auch in Süd ungorn verbreitet. Die Thronentsetzung des serbischen Fürsten und eine allgemeine serbische Revolution ist das Ziel dieser Propaganda. In den Kreisen der Omladina soll die erfolgreiche Intervention der Staatsanwaltschaft Bestürzung und Verwirrung hervorgerufen haben. Hunt. „Trotz aller Mühe, die ich mir gab, konnte ich keine Naht zu stande bringen." Howe hatte gefügt und das Gericht sprach ihm öffentlich die Ehre der Erfindung zu, indem eS die RechtSgiltigkeit feines Patentes anerkannte, so daß alle Fabrikanten von Nähmaschinen verpflichtet waren, ihm eine entsprechende Abgabe zu entrichten, und jede nach Amerika ein geführte Maschine ihm außer-dem fünf Dollars zahlen mußte. In wenigen Monaten wurde er ein reicher Mann und sein Name weit und breit berühmt. Die Befürchtungen, daß durch seine Erfindung viele fleißige Arbeiter ihr Brod verlieren würden, bestätigten sich nicht. Die Nähmaschine erwies sich im Gegentheit als eine Wohltäterin und Ernährerin zahlreicher Familien, als eine wahre HauS« und Menschenfreundin, wie jede Erfindung, welche vermöge ihrer Schnelligkeit und Sicherheit dem Handwerker viel Zeit erspart, die ja nach dem englischen Sprichworte Geld ist. Zugleich liefert sie weit billigere Kleidungsstücke, so daß ihre Thätizkeit dem Volke zu Gute kommt. Elia« Howe ober genoß nach schweren Kämpfen den Triumph, der fein Talent, feinen Fleiß und feint Ausdauer reichlich belohnte und ihn für alle au8geftandenen Leiden reichlich entschädigte; er starb am 3. Oktober 1867 zu Brooklyn bei New-Aork, hochgeehrt von allen; sein hinterlassenes Vermögen wird nach Millionen geschätzt. Ausland. Am 7. d. ist nach Ablauf der Weihnachtsserien der deutsche Reichstag wieder zusammengetreten.; er fand bereit« d n Entwurf des RrichScivilehe Gesetzes vor, den er vermuthlich chon heute in Beralhung nehmen wird Großen Spiel aum für dir Erledigung der ihm vorliegenden Geschäfte hat er nicht, denn fchoi atn 16. d. M. wird der p r e u ß i s ch e Landtag, und zwar durch den Kaiser selbst eröffnet. Voraussichtlich werden aber die Landbote», um einer Häufung der parlamentarischen Arbeiten aus dem Wege zu gehen, mit dem Beginne ihrer Thäligkeit warten, bis der Reichstag geschlossen sein wird. Nachdem der geistliche Gerichtshof nun die Amtsentsetzung über den Bischof Martin von Paderborn ausgesprochen hat, wird nunmehr nach her Vorschrift des Gesetzes vom 20. Mai 1874 der Oberpräsident von Westfalen da« Domcapitel zur Wahl eines Bisthumsverwesers auffordern. Nach den bisher gemachten Erfahrungen wird natürlich das Eapitel dieser Aufforderung nicht Nachkommen. Wenn während einer Frist von zehn Ta-i$en die Wahl nicht vollzogen ist, so ernennt der CultuSminister einen Rcgierungscominissär, welcher den bischöflichen Stuhl in allen vermögensrechtlichen Beziehungen vertritt. Die Gemeinden oder Kirchenpatrone aber erhalten das Recht der selbständigen Besetzung erledigter Pfarrstellen, ein Recht, das allerdings bisher wenig benützt worden ist. Wenn man der römischen „Liberia" glauben dürste, so hätten, infolge des Rundschreibens Bismarcks über das päpstliche Conclave, wenn auch nicht alle Mächte, so wenigstens die Hauptmächte, die katholisch sind oder katholisch! Untetthancn haben, ein vollständiges Einvernehmen über das für den Fall eines Eonclaves zu beobachtende Verhalten erzielt. Da aber diese Eventualität »och fern sei, glaube man, über die Verhandlungen und das erzielte Einvernehmen strenges Geheimnis beobachten u sollen. Diese Nachricht des römischen Blattes st wohl mit großer Vorsicht auszunehmen. Die Ministerkrise in Versailles hat einen latenten Charakter angenommen: Marschall Mac Mahon hat die Demission des Ministeriums abgelehnt. Das Cabinet soll so lange im Amte verbleiben, bis der Marschall im Stande sein werde, aus den Elementen der neuen Majorität ein neue« Ministerium zu bilden. Die Zusammensetzung der Majorität vom Mittwoch ist bis zu dem gegenwärtigen Augenblicke nicht genau bekannt, doch scheint es, als wenn sie aus sämmtlichen Parteien der Linken und aus den Legitimisten der Rechten gebildet worden wäre, wenigstens hat der Legitimist Kastellane den Antrag Laboulaye'S auf Priorität des Gesetzes wegen Übertragung der Exekutivgewalt unterstützt. ES ist nun allerdings evident, daß Mac Mahon unmöglich sich mit einem Ministerium umgeben kann, in welchem Republikaner und Legitintisten, die Vertreter einer „Zufalls-Majorität", neben einander sitzen würden. Der neue König von Spanien wurde aus seiner Reise bis Marseille von dem neuen spanischen Geschäftsträger in Frankreich, Herrn Hernandez. und dem Gesandtfchafts-Secretär Herrn Valarino begleitet. Von MarfaiUe dampft? er nach Barcelona, wo er einige Zeit bleiben soll. Die Barceloneser, die um ein Haar in den letzten Tagen einen republikanischen Aufstand gemacht hätten, werden darüber unendlich erfreut gewesen sein. Von Barcelona g(ht AlsonS XII. zur See nach Valencia, einer ebenfalls fast ganz republikanischen Stadt, und von da nach Madrid. Vor seiner Abreise machte er noch Mac Mahon einen langen Besuch. Zur Tagesgeschichte. — Der Wucher. Diesseits wie jenseits ler Leitha wurde in jüngster Zeit die Wuchersrage in den Parlamenten angeregt. Es ist zn konstatieren, daß zunächst die maßgebenden Kreise Ungarns sich den Polizei-Projecten der parlamentarischen Bolkswirthschaster unzugänglich zeigen. Die eben geschloffene Enquete im ungarischen Justizmini- sterium ergab, daß sich so ziemlich alle ernsten Leute gegen jede gesetzliche Beschränkung des Zinssatzes anssprachen. Es wurde richtig bemerkt, daß der Sitz des Hebels ganz wo anders zu suchen, daß Hebung der Intelligenz, Besserung der wirtschaftlichen und Justizverhältnisse, nicht aber nutz-lose Polizeimaßregeln die geeigneten Mittel sind, dem Wucher-Unwesen zu steuern. Es wurden auch verschiedene Vorschläge zur nächsten Abhilse — soweit solche möglich — gemacht» wie die Gründung eines Aiishilfsvercins, Vorschläge, welche alle auf Hebung des bäuerlichen und kleingewerblichen Cre-dites gerichtet sind. Gewitz ist, das; auch hier nur die Association den angestrebten Zweck erreichen kann. Ehe ein ausgedehnterer Hypothekarcredit für den bäuerlichen Grundbesitz in Ungarn möglich werden kann, muß das Grundbuchswesen entsprechend reguliert sein. Einfacher stellt sich die Sache rücksichtlich des Personalcredits der bäuerlichen Bevölkerung wie des Kleingewerbes. Hier kann, wenn auch eine entsprechende Reform des Justizversabreus wichtige Vor« auss.'tzuuz ist, doch auch unmittelbar auf dem Wege der genossenschaftlichen Bereinigung wesentliches geleistet werden. Es kann nicht oft genug wiederhol! werden, daß, wo der Einzelcredit nicht kräftig genug, die Association die wirksamste Abhilfe bietet. Nur die Solidarhaftung kann jenen vom Wucher gedrückten Erwerböklassen Geld zu einem Zinssätze schaffe«, der productives Arbeiten möglich macht. Und es gilt in solchen Dingen nur den ersten'Schritt. Dafür zeugt beispielsweise die unerwartet rasche und bedeutende Entwicklung des Genossenschaftswesens in Wien, womit nicht etwa ganz entgegengesetzte Verhältnisse in Vergleich gebracht werden sollen. Man nehme die Organisierung deS genossenschaftlichen Lredits nur einmal ernstlich in die Hand; sie wird für Beseitigung des Wuchers unzweifelhaft die besten Dienste tfiiin. — Ponteba-Bahn. Dem „Turiner Eisenbahn-Moniteur" wird aus Rom geschrieben: „Indem der „Mo-nitore" letzthin nach den österreichischen Blättern ein kurzes Resum« der Debatte veröffentlichte, welche am 7. v. M. in der Sitzung der Eisenbahn-Commission zu Wien inbetreff der Linie Tarvis-Ponteba stattsand, hielt er es mit Recht für unnütz, die irrthümlichen Behauptungen der Minister für den Handel und die Finanzen zu commentieren, indem dieselben obnedies seitens der Commission selbst lebhaft bekämpft wurde,;. Dessenungeachtet halte ich es für angezeigt und nützlich, die präcisc Situation der Ponteba Bahn einfach auSeinanderzujktzeu, Die Arbeiten sind auf der ersten Strecke von Udine nach Ospedaletto, also auf 30 Kilometer, ansehnlich fortgeschritten; unmittelbar bevorstehend ist die Inangriffnahme der Arbeiten auf der Strecke Ospedaletto-Tvlmezzo, 10 Kilometer; im Zuge der Prüfung befindet sich der Plan für die Strecke Tolmezzo-Chiusaforte, 16 Kilometer, und es erübrigt endlich nur noch die Vorlage des Planes für die Strecke Chiusaforte-Ponteba. In der definitiven Concession vom 29. April 1873 wurde vereinbart, daß die Arbeiten in einer Zeit von drei Jahren, welche von dem Tage der Approbation des Planes der ersten Strecke seitens des Ministerium«, was am 3. Oktober 1873 geschah, laufen, vollendet zu sein haben. Nun denn, competente Berichte lassen mich mit Grund annehmen, daß der Wechsel über die Pvnteba-Bahn pünktlich am 3. Oktober 1876, dem Verfallstage, gezahlt werden wird." — „Kirchliche Nachrichten. Das Münchener „Vaterland" meldet: Liberale „Lausbuben" hätten zur Christ-mette in der Frauenkirche Blut in die Weihwassergefässe gegossen. — Dergleichen pflegen sollst nicht gerade die „Liberalen" zu thun; es wird wohl ein miöglücktes Wunder sein. — In dem Dorfe K. bei Thorn wurde, der „Tb. O.-Ztg." zufolge, der Pfarrer T. verhaftet, weil er seine Wirth. schasterin zu Tode geprügelt haben soll. Die gerichtliche Leichenschau hat den Tod durch Mishaudluug constatiert. — Das Bezirksgericht in Aschaffenburg verurtheilte den Kaplan Herberich, welcher in einem Vortrage im WirthShause zu Rück den deutschen Kaiser einen „Spitzbuben" u. s. w. genannt hatte, zu vier Monaten Gefängnis. Er hätte sich noch höher im Martyrium geschwungen, wenn das Gericht ihm nicht mildernde Umstände znerkannt hatte — wegen notorischer Trunkenheit. — Landaufenthalt des unzurechnungsfähigen Großfürsten. Nachdem der Ukas bekannt geworden ist, nach welchem der Großfürst Nikolaus Konstan tinowitsch, der Neffe des Kaisers, für gemlithskrank erklärt und unter Curatel gesetzt worden ist, erfährt min. auch daß die mit der Beobachtung des jungen tikojjjüvften beanf-tragt gewesenen Aerzte in ihrem Schlußrapport noch Hoffnung einer künftigen Besserung der bedauerlichen Zustandes gegeben haben. Sie haben eine absolute ländliche Ruhe und körperliche Beschäftigung mit landwirthschastlichen Arbeiten empfohlen und ist infolge dieses Gutachtens dem Kranken der Aufenthalt aus einer besonders dazn einznrich-tenden agricolen Musterwirthschast angewiesen worden. Ueber den Großfürsten schreibt man außerdem: „Schon vor Jahresfrist war bekannt geworden, daß dieser durch wilde Ausschweifungen körperlich und geistig zerstörte Prinz durch einen Raufhandel im englischen Club und durch eine Schlägerei mit Kunstreitern der Salamonski'schen Truppe (die ihm einen Theil seines linken Ohre« kostete), um den Rest seines Credits gekommen und vom „großen Hos" so gut wie vollständig verbannt sei. Die Halsbandgeschichte gestaltetet sich z»r Krisis für das Geschick des Unglücklichen." — Verlegung der Schulferien. Eine Resorm, die seit Jahren angestrebt wurde, soll nun endlich zur Durchführung kommen. Die Ferien, die bisher aus die Monate August-September verlegt waren, sollen künftig in den Monaten Juli und August abgehalten werden. Der Unterichtsminister hat nemlich ans Grund des Gutachtens des uiederöst. Landesschulrathes bestimmt, daß die Mittelschulen das lausende Schuljahr am 15. Juli schließen sollen, das nächste Schuljahr wird am 1. Juli geschlossen werden, damit die Ferien dann regelmäßig in die heißen Monate Juli und August fallen, dem Schulgesetze gemäß, welche« verordnet, daß an Orten, wo sich eine Mittelschule befindet, der Beginn des Schuljahres für die Volksschule mit dem der Mittelschulen eintrete, werden die Volks und Bürgerschulen in diesem Jahre Ende Juli, in den folgenden Jahren um 14 Tagen früher geschlossen, da die Hauptferien dieser Anstalten künftighin vom 15. Juli bis 1. September, an welchem Tage die Schulen beginnen sollen, dauern. — Ein neuer Nutzen der Photographie Dem „Berl. Tageblatt" entnehmen wir nachstehende Notiz: Vor einiger Zeit kam eine junge und hübsche Dame von besonders blühender Gesichtsfarbe zu einem hiesigen Photographen, um sich abnehmen zu lasten. Der renommierte Künstler richtete in gewohnter Weise die erste Platte her, bemerkte aber zu seinem Erstaunen, daß auf ihr das ganze Antlitz seiner Kundin durch schwarze Punkte entstellt war. Eine Störung unter seinen Cbemikalien voraussetzend, präparierte er mit besonderer Sorgfalt eine zweite Platte und fand dieselbe* Erscheinung. Genau ebenso erging es ihm bei ein paar erneuerten Versuchen, und da es ihm weder auf der Hautfläche der Dame, nock in seinen Apparaten gelang, die Ursache dieses rätselhaften Mislingens seiner Kirnst zu entdecken, so ergab er sich endlich in das Unvermeidliche nnd machte sich daraus gefaßt, durch besonders mühsame Ncgatiuretoudjcu seinen photographischen Kredit wieder herzustellen. Am dritten Tage nach der Ausnahme eben mit dieser Arbeit beschäftigt, wurde er durch einen Herrn abge-rufen, der ihm'mittheilte. seine Frau - Name und Wohnung war ja notiert — würde wohl ihre neulich bestellten Porträts nicht persönlich in Empfang nehmen können, sie sei gefährlich an de« Pocken erkrankt. — Nun lag die Ursache jener schwarzen Punkte klar zu Tage: was weder ein mit scharfem Blick begabter Künstler, noch ein Arzt zu erkennen im staube gewesen war, was ebenso wenig die böser Krankheit Verfallene selbst hatte ahnen können, das ist die deutlichen Krankheitsmarken, hatte die geheimnißvolle Maschine bereits tagelang vorher fixiert! Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Schulgeldaushebung in Krain.) Ein allerhöchst sanktioniertes Landesgesetz hebt auch an allen Volks-und Bürgerschulen des Herzogthums Ärain, mit Ausnahme jener in der Landeshaupstadt Laibach, das Schulgeld aus. Dem Gemeinderathe der Landeshaupstadt Laibach ist das Recht eingeräumt, das Schulgeld entweder in dem bisherigen oder einem geringere» Ausmaße beizubehalten oder dasselbe aufzuheben. Die Erbauung, Erhaltung und innere Einrichtung der Schulgebäude ist Pflicht der Schulgemeinden. Reichen die Schuleinkünste vorausichtlich nicht hin, nm die veranschlagten Ausgaben der Schulgemeinde (mit Ausnahme jener der Landeshauptstadt Laibach) für das nächste Jahr zu bestreiten, so hat ausschließlich der vorgedachten Kosten die Deckung deS Mehrbedarfes aus dem Normalschulfonde zu erfolgen. Insofern- die Ertragnisse des Normalschulsoudes zur Deckung seiner Bedürfnisse nicht hinreichen, ist im Wege der Gesetzgebung eine besondere Normalschulsonds. LandeS-umlage aus die dem Zuschläge für den Landes- und Grundentlastungsfond unterliegenden directen Steuern (mit Ausnahme jener im Stadtbezirke Laibach) im erforderlichen Maße auszuschreiben. Das neue Gesetz ist mit dem 1. d. in Wirksamkeit getreten. — (Sanktioniertes Landesgesetz) Das Gesetz vom 18. Dezember 1874, wirksam für das Herzogthum Krain, betreffend die Regelung der Normalschulfonds-Beiträge von Verlassenschasten, hat die kaiserliche Sanktion erhalten. Nach demselben ist von jeder Verlaffenschast, zu deren Abhandlung ein in Krain befindliches Gericht nach den allgemeinen Regeln über die Zuständigkeit berufen erscheint, wenn der Lod des Erblassers, beziehungsweise die Todeserklärung, nach dem Beginne der Wirksamkeit dieses Gesetzes eingetreten ist, ein Beitrag an den krainischen Norrnalschulsond zur Verwendung für den Zweck des öffentlichen Volksschulweseus als ein gesetzliches Vermächtnis dann zu entrichten, wenn der reine Nachlaß 300 fl. übersteigt. Dieser Schulbeitrag ist, wenn der reine Nachlaß nicht mehr als 600 fl. beträgt, mit der fixen Gebühr von Einem Gulben zu entrichten. Uebersleigt der reine Nachlaß 500 fl., so hat folgender Tarif Anwendung zu siudeu: Der Schulbeitrag ist bei einem reinen Nachlaß über 50) fl. bis einschließliL 1000 fl. von jedem Hundert mit 20 kr., jüber 1000 fl. bis einschließlich 5000 fl. von jedem Hundert mit 25 kr., über 5003 fl. bis einschließlich 10,000 fl. von jedem Hundert mit 30 kr., über 10,OM fl. bis einschließlich 20,000 fl. von jedem Hundert mit 35 kr., über 20,000 fl. bis einschließlich 30,000 fl. von jedem Hundert mit 40 kr., über 30,000 fl. bis ein schließlich 40,000 fl. von jedem Hundert mit 45 fr., über 40,000 fl. bis einschließlich 50,000 fl. von jedem Hundert mit 50 kr., über 50,000 fl. bis 100,000 fl. von jedem Hundert mit 60 kr., über 100,000 fl. von jedem Hundert mit 70 kr. zu entrichten. Wenn zu dem Nachlasse weder ein Notherbe noch der Ehegatte des Erblassers als Erbe ein- schreitet, so ist der nach dieser Scala zu berechnende Schulbeitrag um 50 Perzent zu erhöhen. Bruchtheile unter 100 fl. sind zwar bei der Bestimmung des zur Anwendung kommenden Tarifsatzes, nicht aber bei Berechnung der Gebühr zu berücksichtigen. Wird der Schulbeitrag binnen 30 Tagen nach dem Tage der Zustellung des Zahlungsauftrages nicht entrichtet, so find von demselben 5% Verzugszinsen, und zwar von dem aus den letzten Tag des obigen Termine« folgenden Tage an zu entrichten. Von Schulbeiträgen, die nicht über einen Gulden bebageu, dann von Brnchtheileu eines Guldens bei größeren Vorschreibuiigen werden keine Verzugszinsen berechnet. Die Entscheidung darüber, ob silr die Entrichtung des Schulbeitrages Zusristungen oder Ratenzahlungen zu bewilligen sind, steht dem Landesausschuste zu, welcher diese Bewilligung nur in besonder« rückfichts-würdigen Fällen zu ertheilen hat. — (StaatSstipendien sür Lehramtszöglinge.) Aus dem vom Ministerium sür (Kultus und Unterricht zu StaatSstipendien für Zöglinge der k. k. Lehrer- und Leh-rerinnenbildungsanstalt in Laibach bewilligten Betrage per 10,000 fl. wurden Heuer in Erledigung der bezüglichen Gesuche 4 Candidaten mit Stipendien ä 200 fl., 13 mit Stipendien ü 150 fl., 25 mit Stipendien L 100 fl. und 17 mit Stipendien ä 50 fl. — dann 10 Candidatinen mit Siivendien ü 100 fl. und 58 mit Stipendien & 50 fl., betheilt. — (DerVerkaus vonTabakundLigarren außerhalb der Trafiken.) Die „Correspondenz Schweitzer" schreibt: „Da der unbefugte Verkauf von ärari-schen und ausländischen Tabak-Fabrikaten in den öffentlichen Gewerbs-Localitäten als: Hotels, Kaffee- und Gasthäusern immer m?hr an Ausdehnung zu nimmt, so machen wir die bemerkten Geschäftsleute ans die Bestimmungen der Zoll-und Staatsmonopcls-Ordnung aufmerksam, und zwar auf den § 425, wonach Tabak, als der Gegenstand eines von dem Staate vollständig ansgeübten Monopols, nur und ausschließlich von jenen, die hiezu die ausdrückliche Ermächtigung von Seite der Gefätt«Behörde erhalten haben, veräußert werden darf. ES ist unerläßlich, daß sich diese Geschäftsleute um die gesällsbehördliche Bewilligung zum Verkanse von Regie-Cigarren, eventuell des eincartierten Rauchtabaks an ihre Gäste bewerben, widrigenfalls gegen sie wegen des in ihren Lokalitäten stattfindendcn vorschriftswidrigen Verkehrs mit Monopsls-Eegenstänvcn, btr ohne chce Mitwifscnschift und Duldung nicht denkbar ist, nach dem Gesälls Strafgesetze mit aller Strenge vorgegangen wird." — (DerältesteVeteranKrains), Herr Josef Strohbach, ist heute in einem Alter von 91 Jahren gestorben. Derselbe kämpfte unter den österreichischen Fahne« in den Schlachten von Hanau, Ulm, (Bagram, Aspern und Leipzig, sowie auch bei der Verfolgung der napoleonischen Armee in Frankreich. Er war einer der wenigen noch lebenden Besitzer der Kriegsdecoration des Kanonenkreuzes. — (3m hiesigen Livilspitale) wurden im Jahre 1874 in der medicischen Abtheilung 1101, in der chirurgischen 991, in der syphilitischen 622, in der gquae-fologischen 52, in der Irrenanstalt 174 Kranke, in der Gebär-anstatt 141 Mütter und 124 Kinder, zusammen 3208 Personen behandelt und verpflegt; 656 Findelkinder befanden sich in Pflege von Privatpersonen. — (Für die neue städtischeMusikkapelle) sind an weiteren Spenden eingegangen von den Herren: Max Patat 3 fl.; V. Pessiak und Jakob Murnik je 2 fl.; Slrzelba jun., W. Schweißer, Bartholomäus Podgraiskk und Johann Schabjek je 1 fl.; von den Frauen: Elise Payer 6 fl.; Karoline ffiktrt 1 fl. — (Einführung neuer Fra chtb ries-For-mulare bei den Eisenbahnen.) Gemäß Verordnung des Handelsministeriums sollten mit 1. Jänner 1875 die bisherigen Frachtbrief-Formulare ausgelassen werden und dagegen nur die im Betriebsreglement vom 1. Juli 1874 vorgeschriebenen Formulare in Anwendung kommen. Durch letztere wird das metrische Maß insofern inauguriert, als die Gewichisansätze und die Abrundungen derselben bezüglich der Frachtberechnnng in Kilogrammen zu erfolgen haben. Ebenso sollte die Berechnung der Liesersristen schon ab 1. Jänner 1875 nicht mehr nach Meilen, sondern nach Kilometern stattfinden. Die zwischen den österreichischungarischen Bahnen zur Erzielung eines konformen Vorganges bei Durchführung dieser Maßregeln gepflogenen Verhandlungen hatten fich aber so in die Länge gezogen, daß der eingangs gedachten Verordnung nicht entsprochen werden konnte. Eine am Schluß des vorigen Monats statt» gehabte Directorenconferenz beschäftigte sich eingehend mit dieser Aneglegenheit und beschloß, in einer gemeinsamen Eingabe an den Handelsminister darzustellen, daß es nicht möglich war, die neuen Frachtbriese mit 1. Jänttcr 1875 einzufllhren, daß dies erst mit 1. Februar d I. erfolgen könne. Gleichzeitig wurde der Beschluß gefaßt, mittelst einer-gemeinsamen Kundmachung zu pnblicieren, daß sonach ab 1. Februar die Bestimmungen des Betriebsreglements betreffs der Minimalgewichte und der Gewichtsabrundnngen zur Ausführung gelangen nnd die bisherigen Frachtbrief-Formnlarien nicht mehr angenommen werden. Wir empfehlen der Geschäftswelt, sich mit diesen Bestimmungen vertraut zu machen und bringen hiebei in Erinnerung, daß Exemplare des netten Betriebsreglements in jeder Bahnstation zum Verkaufe erliegen, übrigens auch direct durch die Staatsdruckerei bezogen werden können. — (Die neuen Stempelmarken.) Am 1. Januar d. I. ist, wie bekannt, die Verordnung des Finanzministeriums vom 30. September 1874, betreffend die Einführung neuer Stempelmarken, in Kraft getreten. Wie dies bei derartigen Uebergängen der Fall zu sein pflegt, fällt mancher Stempelbetrag, Dank mangelhafter Kenntnis oder Auffassung der bezüglichen Verordnungen, dem Aerar zum Opfer. Um dem zu begegnen, ist es vor Allem den Kauf-leuten zu empfehlen, sich die einschlägigen Bestimmungen gegenwärtig zu halten. Die alten Stempelmarken werden mit 31. Januar d. I. gänzlich außer Gebrauch gesetzt. Bücher, Wechsel, Rechnungen, für welche die Stempelpflicht nach diesem Zeitpunkte «intritt, können daher mit den alten Stempelmarken nicht mehr versehen werden. Jedoch werden die außer Gebrauch gesetzten Stempelmarken noch bis znm 30. April d. I. gegen neue Stempelmarken umgewechselt. Nicht minder ist zu beachten, daß Urkunden, Rechnungen und Wechsel, für welche die Stempelpflicht schon im verflossenen Jahre eingetreten ist, nicht mit neuen Sternpelmarken versehen in den Verkehr gesetzt werden können. Insbesondere würde die Begebung von Wechseln, welche im Jahre 1874 ausgestellt find, auf welchen jedoch neue Stempel-marken angebracht find, bei den Lredit Instituten auf Schwierigkeiten stoßen. — (Bon btt Nationalbank.) Der Monat«-enewtie pro Jiinner 1874 verzeichnet an excomptierten Wechseln und Sfftclcn folgende Summen: bei den Filialen in Lai b ach 1.014,445 fl. 72 kr., in «lagenfurt 1.810,030 fl. 40 kr., in Gra, 4.109,499 fl. 15 kr. 8. 88. — (Zur Reform der politischen Verwaltung.) In den Provinzen verfolgt man mit begreiflicher Spannung int Weg, welchen die durch den Antrag Göllerich's angebahnte Reform der politischen Verwaltung nehmen wird. Wiederholt schon wurde mitgetheilt, daß diese Frage einen Cardinalpunkt der Berathungen in der nächsten Landtagssession bilden werde, und daß die Provinzialvertretungen sich rüsten, mit positiven Vorschlägen in dieser Beziehung hervorzutreten. Selbstverständlich kommt alles auf die Stellung an, welche die Regierung dem wichtigen Reformwerke gegenüber einzunehmen gedenkt. Es liegt allerdings noch keine offizielle Aeußerung dt 8 in dieser Frage nicht blos rechtlich, sondern auch wegen seiner seltenen Geschäftskenntiiis und Ehrfahruug vor allen Anderen compelenteu Ministers des Innern vor; doch verlautet aus Mitteilungen und Aeußeruu-fltn, die Baron Lasser in privaten Gesprächen gemacht hat, so viel, daß derselbe einer Vermehrung des politischen Beamten« flatus zustimme. Nur glaubt der Minister eine solche Verwehrung an die unumgängliche Bedingung knüpfen zn müssen, daß vorher die aus dem Wirkungskreise der Gert einden ausznscheidenden und den politische» Behörden ju-zuweisenden Agenden genan fcstgestellt werden müssen. In bezug aus die Frage, welche diese Agenden sein sollen, werden diese Boten der Landtage von größtem Gewichte sein. Ein treffliches Substrat für die diesfällige» Beralhungen werden wohl die vom steierischen Landtage bereits bei der Debatte über die Reform der Gemeinde-oidming gemachten Boischläge bieten. Die schwierigste Ausgabe, welcher sich bisher die Gemeinden trotz aller Anstrengungen der Gesetzgebungen nicht gewachsen zeigten, bildet die Ausübung der Ortspolizei, und die Klagen über das Ueberhandnehne« des Bagabundenunwesens haben trotz der verbesserten Sicherheitsgesetze nicht aufgehört. Es wird, fid' deshalb zunächst empfehlen, nach den Vorschlägen des Grazer Landtages das Polizeiwesen in den Händen der mit größerer Autorität ausgcftatU'tm politischen Behörden zu concrntrieren. Dies schließt nicht aus, daß der übertragene Wirkungskreis der Gemeinden noch auf anderen Seiten enger gezogen und namentlich auch das Budget der Gemeinden durch Verminderung der Agenden entlastet werde. Au Anträgen in diesem Sinne wird es kaum fehlen. Witterung. Laibach, 11. Jänner. Anhaltend trübe, kein Sonnenblick, schwacher S.-O, Temperatur: morgens 6 Uhr — 3-4°, nachmittags 2 Uhr - 0-4"C. (1874 - 4 3«; 1873 + 4 5° 6.) Ba-r o m e t e r 743 29 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Temperatur — 10 8°, das gestrige — ü-4°; beziehungsweise 8 2° und 2-8" unter dem Normale. — („Neue Illustrierte Zeitung" Nr. 2.) Illustrationen: König Alfonso XII. von Spanien. — Victor von Osenheim. — Dr. Max Nenda- — Baron Wittmann. — Vorlesung der Anklageschrift im Prozeß Arnim. — Montenegro und die Montenegriner. — Bilder ans Rußland. — Im Schlitten. — Nichts da für den Hund! — Neueste Moden — Texte: Die Nordpolsahrer. Von P. S. Rosegger. (Fortsetzung.) — Montenegro und die Montenegriner. Von Dr. Weiser. — Im Schlitten. — König Alfonso XII. von Spanien. — Ans dem Prozeß Ofenheim. — Erika. Novelle von F. v. Stengel. (Fortsetzung.) — Nichts da für den Hund! — Das Dreikönigsfest in St. Petersburg. Bon W. Groß. — Ans dem Prozeß Arnim. — Bilder ans Rußland. — Neueste Moden. — Wiener Wocheuchronik. Kleine Chronik. — Schach. Angekvmmene Fremde. Am 11. Jänner. Hotel Stadt Wien. Apfel, Guttmann, Tnmlej, Kopmann, Teufel, Freihofer und Fiditel, Reisende, Wien. Doxat, Besitzer, Adelsberg. Zebul, Kfm, Triest. Hotel Elefant. Graf Pace. Ponovii. — Dr. Preschirn, Notar, Radmannsdorf. — Utbas, Professor, sanimt Gemahlin, Triest — Kozianiik, Graz. —Steinberg, Kfm., Lemberg. Hotel Europa. Kleinen,. Ratschach. — Rothberger, Prof., Graz. — Stare, Mannsbnrg. Baierischer Hof. Angnstitia, Italien. — Zeravc, Lack. Mohren. ©imonciü, Holzhändler, Lichtenwald. — Kodak, Kfm., Unterkrain. — Jstenik, Schmied, Wippach. LaudwirlhschaftUcheS. (Co ncentriertes Futter.) Außerdem gewöhnlichen , durch die Wirtschaft gelieferten Futter kommen neuerdlngs noch verschiedene von außen bezogene Materialien alS solches in Verwendung. Von derartigen Kraft« futterstoffen sind zur Zeit als die billigeren insbesondere Kleie, Malzkeime, Fleischmehl, Lupinen und Mais in Betracht zu ziehen. Versuche mit Fischguano sollen günstig ausgefallen sein; E. Heinson Huch in Brannschweig empfiehlt als neues Mittel das von ihm sabricierte Blutmehl mit 75 Percent Proteingehalt. Statt der thenren Rapskuchen wird empfohlen, den billigen Raps selbst zu füttern, welcher zu diesem Zweck gekocht oder gedarrt und dann gemahlen «nd. Am billigsten find im Augenblick Lupinen und Mais. Die Maisernte ist in Ungarn gut ausgefallen; es fehlt dort «der zur Zeit an Transportmitteln; es empfiehlt sich daher, jetzt schon «aufsabschlüsse für spätere Zeit zu machen, da der Preis später voraussichtlich steigen wird. (v. Langsdorfs, AerathnngSgegenstLnde für sächsische Landwirthe.) Verstorbene. D e n 8. Jänner. Lorrnz Ambrosi?, Zuhälter, 57 I., Civilspital, Erschöpfung der Kräste. — Jakob Ferjen, Schneider, 42 I., Civilspital, Gehirnschlagfluß. Den 9. Jänner. Matthäus Gritbcr, Äenschlerssohn, 15 I., Civilspital, Erschöpfung der Kräfte. Den 10. Jänner. Äwisia Mehle, Arbeitersgattin, 28 I., Civilspital, Wassersucht. — Thomas Kuntar, Arbeiter, 74 I., Karlstadtervorstadt Nr. 6 und Johanna Pasch, Pens, k k. Rittmeisters-Rechnungsführersgattin, 81 I., Stadt Nr. 150, beide an der Entkräftung. — Philipp Reha Edler v. Castelletto, pens. f. k. Hauptmannskind, 4 I. und 5 M., Kapuzinervorstadt Nr. 30, Scharlach. Lebensmittel-Preise tu Laibach am 9. Jänner. Weizen 5 fl. 20 kr ; Korn 3 fl. 70 kr.: Gerste 3 fl. 10 kr.; Hafer 2 fl. 20 kr.; Buchweizen 3 fl. Ir.; Hirse 3 fl. 20 Ir.; Knknrutz 3 fl. 30 kr.; Erdäpfel 2 fl. 50 fr.; Fisolen 5 fl. 60 fr. per Metzen ; Rindschmalz 58 fr., Schweinfett 50 ft., Speck, frischer, 34 tr., Speck, geselchter, 42 fr. per Pfund ; Eier 3*/, fr. per Stück ; Mit* 10 fr. per Maß; Rindfleisch 29 tr., Kalbfleisch 26 fr, Schweinfleisch 25 tr. per Pfund; Heu 1 fl. 35 tr, Stroh 1 fl. per Zentner; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 5 fl. per Klafter. Gedenktafel über die am 14. Jänner 1875 statifindenden Irritationen. 2. Feilb., Hafner'sche Real, Labore, BG. Krainbnrg. — 1. Feilb., PovKe'säe Real, Laibach, LG. Laibach. 1. Feilb., Jarna'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 1. Feilb, Encet'sche Real., Laibach LG. Laibach. 1. Feilb., Petro-nio'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 1. Feilb., Mater* nit'sche Real., Laibach, LG. Laibach. Lottoziehung vom 9. Jänner. Wien: 72 85 4 12 14. Gra»: 30 3 59 28 M. Theater. Heute slovenische Vorstellung. Morgen: Letzte Gastvorstellung des Herrn Stanislaus Lesser. „Der Marquis von Villemer." Telegramme. Paris, 10. Jänner. Broglie erklärte, er könne kein Cabinet bilden, bevor sich nicht die Nationalversammlung über die Verfassungsgesetze ausgesprochen habe. Vormittags war der Ministerrath versammelt. London, 10. Jänner. „Observer" meldet, in pariser Diplomatenkreisen verlautet, Alfonso habe sich vor seiner Abreise mit btt Prinzessin Mari« Mercedes, Tochter des Herzogs von Montpenfler, verlobt. Telegraphischer Curslrericht am 11. Jänner. Papier-Rentr 7010 — Silber-Rente 75 60 — 1860er Staats-Anlehen 11825 — «anfoctien 1002. — Credit 228-— London 110 60 — Silber 104 50 — 20-Francs Stücke 889-/,. Zahnarzt L. Ehrwerth, Herreugasse 213 im 1. Stock, (5-8) ordiniert täglich von 9 bis 4 Uhr. Danksagung. Lies gerührt von den uns gewordenen Beweisen inniger Theilnahme statten wir hiemit de» ',ablreichen Freunden und Bekannten, welche an dem Leichenbegängnisse des Herrn Johann G. Winkler theilgenonimen, unser« herzlichsten Dank ab. Therese Maurer geb. Winkler, Heinrich Maurer. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Theilnahme während der kurzen Krankheit und für die so zahlreiche Begleitung zur Ruhestätte unserer mi» vergeßlichen Gattin, resp. Schwiegermutter und Grobmutier, Frau Josefa Bruner sagen wir der p. t. Beamten- und Bürgerschaft von Gottfchee, sowie allen ändern Betheiligten, insbesondere aber auch den Heiren Sängern der Liedertafel unfern tiefgekühltesten Dank. Gottschee, am 8. Jänner 1875. Die trauernden Ingrhörigen. Steierische Salonsteinkohle von bester Qualität, ohne Geruch, ist fortwährend z» haben in der Lahnhofyasse Ar. 123. Auch ist daselbst zu haben schönes ganz trockenes Buchenbrennholz 32 lind 36 Zoll lang. Jedes beliebige Quantum Steinkohle sowie ganzes, geschnittenes und gehackiesHolz wird franco ins Hans zugestellt. Um zahlreichen Zuspruch bittet (21) 3 — 1 Hosmaii. Wiener Börse vom 9. Jänuer. Staatsfonds. | Geld üvcrc. Reute, öst.PaV.i 70 — tto. tto. 8fr in Silb. 7fi 40 Lose »Olt 1854 . . . .104''5 Lose »Olt 1860, ßttlllC ,112-70 8c c »Olt 1860, Fünft. 11«-— Präinlensch. ». 1864 . 140-25 Gründen!. -Obi. GiebeiMrg. Ungarn Actien. Analo-Bank > . . Ctetitouftalt . . • Depositenbank. . EScomOte-Anstalt Franco - Bank . . Handelsbank. . . jiatioyalbank . . O-st. Bankgefells. • • Union-Bank.......... Bereinsbank . . BerkehrSbank.... Alf8ld-Babn. - - ■ Karl-Ludwlg-Bahn . Kail. Slifabetb-Vahn Stalf. Franz-JofesSb «taatSbahn Südbahn. w 77-50 142*5 8 7 75 125 50 858-fS 68 85 10(13' 107.75 44.50 99 50 133*— 243*25 189-50 183-60 298--126-50 76-fO 78-- 142-50 2£8-r )47-t0 862" 68-SO 6t>-5 1005. 108- 44-75 10'-st’ 184 — 243-50 1I-9-75 18V — «981-127-- Pfandbriefe. Allg. Sfr Bod.-Credit. tto. in 33 3...... Nation. 8. SB...... llttg. Bod.-Crcditanst. Frioritäts-Obl. Franz-JoscsS-Bahn . Oest.^Nordwestbahn . Siebenbükger .... Staatsbahn......... Sübb.-Ges.zn 50u Fr. tto. Bon« Lose. Credit - iele . .... »iubolf« - Lose ... Wachs. (3Mou.) Angsr.looi Franks. WO Hamburg. iottbon 10 8 Pari» 100 i Münzen. Äeif. Münz-Ducaten 20-Francsstück... reuß. «affenscheme. SiBtt 101— 96'-78-75 14«' — 10980 22110 l.sildd.W ifb". ©teil t-tanc* . 96-60- 96-- 8U'21 16.-75 14 101-25 9B.»5 79-25 140-50 109-60 223’ - 167-26 14-5» 92-60 5f 0 54-10 110-65 44-16 5-24' 8-89* 1-64*5 104-80 92-70 54.15 54-20 110-90 44 2t» 5-25' 8 64* 1-61** 104»» Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Kür die «edartüm verantwortlich: Uran» Spitaler.