Liliblilhcr Tküblatt. Administration und Expedition: Hcrrengasse Nr. 7. Nr. 17k. MKEÄLR Mittwoch,4.August 188V. —Morgen: Maria Schnee. II.Zahrg Mit der Poft: K-n,jL-r. ft. i, ^ ^ ,eigen bi» s Zeilen 2» lr. ^ " I»I«rtion»Preise: Si». Deutscher Schulverein. Die thatkrästige Unterstützung, welche unserem Vereine aus allen Gauen Deutsch-Oesterreichs zu-theil wurde, macht es uns zur angenehmen Pflicht, bevor wir noch in der Lage sind, die mit größeren Vorarbeiten verbundene vollständige Organisation unseres Vereines mit Filialen oder Zweigverbänden in das Leben zu rufen, die zu unserer Verfügung stehenden Mittel schon jetzt ihrem Ziele zuzuführen. Dieser Aufgabe können wir uns mit um so größerer Beruhigung unterziehen, als eine große Anzahl wackerer Männer aus allen Kronläudern Oesterreichs unsere Bemühungen durch ihre fach-und landeskundige Mitwirkung eifrigst fördert. Wir wollen daher auch keinen Augenblick mit dem Beginne unserer eigentlichen Vereins-thätigkeit säumen. Um dieselbe erfolgreich und nachhaltig zu gestalten, betrachten wir es als unsere Hauptaufgabe, die Errichtung öffentlicher Schulen mit deutscher Unterrichtssprache in gemischtsprachigen Gegenden zu fördern. Neben diesem zielbewussten Streben werden wir in zweiter Linie subsidiarisch eintreten: bei Errichtung deutscher Privatschulen, Remunerierung einzelner Lehrkräfte für besonders entsprechenden Unterricht in der deutschen Sprache, Ermöglichung von deutschen Wander-, Fortbildungs- und Winterschulen rc. Vorläufig gestatten uns unsere Mittel aber nur an jenen Orten thätig einzugreifen, in welchen das Bedürfnis nach einer deutschen Schule und das Interesse an der Erlangung einer solchen so lebhaft zutage treten, dass die Betheiligten auch ihrerseits bereit sind, einen Theil der erwachsenden Auslagen, insbesondere Beistellung der Schullocalitäteu, der inneren Einrichtung nebst Lehrmitteln, Beheizung, Beleuchtung rc. zu übernehmen. Demzufolge richten wir an jene Gemeinden und Körperschaften, die zur Erreichung des hohen Zieles in der hier angedeuteten Richtung unsere Mitwirkung in Anspruch nehmen wollen, die Einladung , bestimmt formulierte Anträge an unsere Vereinsleitung: Wien, I., Maximilianstraße Nr. 10, gelangen zu lassen. Aehnliche Vorschläge werden wir nicht nur mit unseren materiellen Mitteln zu fördern, sondern auch mit Rath und That zu unterstützen suchen und insbesondere durch die uns zur Seite stehenden Fachmänner die erforderlichen Einleitungen bei den berufenen Behörden veranlassen. Gleichzeitig stellen wir an die zahlreichen Freunde unseres Vereines die Bitte, in ihren Bemühungen um die Festigung und Ausbreitung desselben mit dem bisherigen erfolgreichen Eifer fortzufahren. Wenige Wochen unseres Bestandes haben genügt, um die Grundpfeiler einer — unserer großen Aufgabe würdigen — Organisation zu sichern. Jetzt gilt es mit gleicher Regsamkeit und Unermüdlichkeit die Mittel zum vollständigen Ausbaue Herbeizuschasien, damit den Zeitgenossen unser Heimatland als ein Eulturstaat erhalten und unseren Nachkommen ein unvergängliches Denkmal der patriotischen Hingebung des deutsch-österreichischen Volkes hinterlassen werde. Der deutsche Schulverein. Wir begrüßen mit Freuden die schönen Erfolge, die der deutsche Schulverein schon heute zu verzeichnen hat, und sprechen nur den Wunsch aus, dass auch die Bevölkerung Krains und insbesondere jene der Stadt Laibach diesem gemeinnützigen Vereine ihre Theilnahme zuwenden möge. Zur Sitnation. Dem „P. Ll." geht über die allgemeine Lage folgende Darstellung zu: Die Dinge haben sich bis zur Stunde genau so entwickelt, wie es eben jene vorhersagten, welche von vornherein zu einer pessimistischen Auffassung der Situation auf der Balkan-Halbinsel inclinierten. Die Berliner Con-ferenz hat sich nicht mi dem Wohlergehen der Albanesen oder den längst gefühlten Bedürfnissen des so strebsamen montenegrinischen Volkes beschäftigt, sondern mit der griechischen Frage. Sie hat in dieser Frage eine Entscheidung getroffen, deren Präcision und Deutlichkeit vom Anbeginn an jedes Einlenken der Mächte unmöglich machte. Die Pforte hat erklärt, sich dieser Entscheidung, so wie sie ist, nicht zu fügen, und damit ist eine Differenz zum ks.it aceompli geworden, die sich durch beschwichtigende Phrasen nicht mehr hinwegleugnen lässt und deren Ernst man nicht verkennen sollte. Will man ein befriedigendes Moment entdecken, so wird man es weit eher darin finden können, dass unsere Diplomatie bis zur Stunde nicht im Vordertreffen der europäischen Action zu stehen scheint und keine übergroße Thatenlust entwickelt. Die Politik der Monarchie dürfte gegenwärtig angesichts der Haltung des englischen und des russischen Eabinets und der Verhältnisse auf der Balkan-Halbinsel eine Politik der Zwangslage sein, deren Grenzen nur durch den prononciertesten Egoismus gezogen sind. In solch' einer Lage ist es angezeigt, jenen Vorschlägen gegenüber, welchen man nicht entschieden opponieren will oder kann, eine bonue volonts au den Tag zu legen, durch die man vermeidet, dass das „Concert'' durch einen falschen Ton aus einem österreichisch-ungarischen Instrumente gestört wird. Jemlieton. In letzter Stunde. Criminalnovelle von M. von Roskowska (Fortsetzung.) Carola war erschrocken zusammengebebt, doch keineswegs eingeschüchtert. Vielmehr empörte es sie dreifach, dass der Kreisrichter Zeuge dieser unerhörten Behandlung geworden und — sich mit keinem Worte einmischte, obgleich er jäh die Farbe wechselte. Das Mitleid, das unverkennbar aus seinen Blicken sprach, demüthigte sie tödtlich. Den schönen Kopf in den Nacken zurückwerfend, so dass sich bei der Bewegung eine Flechte löste, wendete sie die blitzenden Augen von einem der beiden Juristen auf den anderen, lehnte sich nachlässig in den Fauteuil, zurück und sagte mit erzwungener Kälte und bitterem Hohn: „Wozu doch diese Fragen, Herr Doctor beider Rechte und Staatsanwalt Semmig? In dem beschriebenen Papierstoß da steht wahrscheinlich schon alles, was Sie wissen möchten. Man kennt ja die Schwatzhaftigkeit der Dienstboten. Sie nannten den Verstorbenen ihren Freund — weshalb wollen Sie also an ein Geheimnis rühren, das ihn angeht und das er gern mit ins Grab nehmen würde?" Ehe sie noch aus- gesprochen, presste sie das Tuch auf das erglühende Antlitz, um die aufquellenden Thränen zu zerdrücken. Der herbe Spott war aus ihrem Tone verschwunden, als sie leise weiter redete: „In meiner maßlosen Erregung hielt ich es für die denkbar schwerste Beleidigung, dass — dass der Gatte meiner Schwester — mein Vormund — — —! Genug, ich konnte unter seinem Dach nicht bleiben. Jetzt freilich kann ich nicht mehr daran denken; jetzt ist das alles — in so entsetzlicher Weise — für immer abgethan." Die Anwesenden tauschten bedeutungsvolle Blicke; außer einem waren sie mehr oder minder überzeugt von ihrer Schuld sowohl wie davon, dass sie im Begriffe war, die unselige That zn gestehen. Weidlingen schüttelte den Kopf. Es reute ihn, dass er an seiner Statt den Staatsanwalt zur Vernehmung aufgefordert. Dieser sprach indes in überraschend mildem und teilnehmendem Tone: „Dass Sie ohne Ueberle- gung, unter dem Einflüsse heftiger Erregung handelten, dies. Fräulein Carola, steht außer Frage. Aber ohne Bewusstsein konnte es doch nicht geschehen. Es wird Sie sehr entlasten, wenn Sie offen und reuig mittheilen, wie Sie auf den Gedanken kamen und zur That schritten." Ihre Thränen versiegten. Sie ließ das Taschentuch in den Schoß gleiten, um alsbald wieder, mit zitternden Fingern, einen Knoten hineinzuknüpsen-Mit stolzem Unwillen versetzte sie: „Er — der Verstorbene — drohte mir zwar auch mit Polizei und Gericht; allein ich konnte cs nicht glauben, dass es etwas besonders Strafbares sei, eigenmächtig das Haus eines Vormundes zu verlassen, der seine Macht zu missbrauchen Neigung zeigt. Uebrigens that ichS nicht, und die bloße Absicht ist jedenfalls nicht solch' Verbrechen, wie Sie daraus machen möchten, statt Ihre Zeit der Entdeckung des Mörders zu widmen." Sie wandte verwirrt ihren Blick ab, als der Weid-lingens, sich erhellend, Zustimmung ausdrückte, fügte aber gefasst hinzu: „Als ich meine Tasche holte, was sehr schnell geschah, ist mir, wie ich vorhin schon angab, nichts ausgefallen; ich kann also nicht das Mindeste zur Entdeckung beitragen. Hätte mich dazu auch nicht erst nöthigen lassen." So scharf der Staatsanwalt sie fixierte, ihre langen, dunklen Wimpern zuckten dabei nicht; ihre Augen begegneten vielmehr voll den seinen. Er schaute auf den Polizeicommissär, ohne Worte sra-gend: „Nun? Ist das nicht der Ausdruck der Wahrheit?" Zylitts kaum merkliches Achselzucken schien zu sagen: „Sehr geschickt, und im letzten Momente den Kopf aus der Schlinge gezogen. Aber —" und er sah auf das Tuch, das des Todten Sohn gesunden. Die Kaiserreise nach Galizien. Die „Gazeta LwowSka" verlautbart osficiell den Plan der Kaiserreise, welcher folgendermaßen lautet: „Am 1. September, 8 Uhr früh, erfolgt die Ankunft des Kaisers auf dem Krakauer Bahnhof, wo der Statthalter und der Landmarschall mit den Deputationen des Bezirkes und den Stadtgemeindevertretungen, den Spitzen der Behörden rc. rc. anwesend sein werden. Nach der Ansprache des Landmarschalls und der hierauf erfol-genden Antwort des Kaisers feierliche Einfahrt in die Stadt durch das Florianilhor, wo der Stadtpräsident an der Spitze des Gemeinderathes eine Rede hält. Der Kaiser wird, der Bitte Arthur Potockis willfahrend, in dessen Palais absteigen. Um 11 Uhr ertheilt der Kaiser Audienzen, und nachmittags wird der Monarch die Besichtigung der Kathedrale, des Königsschlosses und der Mili-läranstalt in Lobzow vornehmen. Hierauf folgt das Diner. Die Stadt wird abends illuminiert sein und der Kaiser eine Fahrt durch die Straßen machen. Am 2. September früh ertheilt Seine Majestät abermals Audienzen und besichtigt dann einige öffentliche Anstalten. Abends findet ein Ball statt. Für den 3. September ist eine weitere Besichtigung der öffentlichen Anstalten in Aussicht genommen und am 4. früh erfolgt die Abfahrt nach Przemysl. Um 7 Uhr 30 Minuten trifft der Kaiser in Mosciska ein, von dort begibt er sich nach Krysowice, wo Se. Majestät beim Grafen Eduard Stadnicki absteigt. Vom 5. bis Ilten finden die Manöver statt. Am 11., um 8 Uhr 30 Minuten früh, trifft der Kaiser in Lemberg ein. Hier wird derselbe in feierlicher Weise empfangen. Abends Illumination, Fackelzug und große Serenade aller Gesangsvereine. Am 12. unternimmt Se. Majestät einen Ausflug nach Droho-byze und besichtigt dort einige Anstalten. Abends wird in Lemberg eine Galavorstellung im Theater abgehalten. Am 13. empfängt der Monarch Audienzen; an diesem Tage findet ein Diner und ein Ball im Rathhause statt. Am 14. Spazierfahrt nach Sandberg, am Ib., 7 Uhr früh, Abfahrt nach Kolomea, wo die Besichtigung der ethnographischen Ausstellung vorgenommen wird. Um 1 Uhr nachmittags reist der Kaiser nach Czer-nowitz. Die Rückfahrt aus der Bukowina erfolgt über Kolomea, Stauislau, Stryi nach Drohobycz, wo der Kaiser die Boryslawer Naphtagrnben zu besehen beabsichtigt. Nachts verweilt der Monarch in Sambor und begibt sich am nächsten Morgen über Chyrow, Lupkow nach Czegled in Ungarn." das als Mordwerkzeug gedient hatte, und von demselben auf die bebenden Fingerchen der jungen Dame und ihr nervöses Spiel. „Haben diese Knoten irgend eine Bedeutung?" fragte Semmig. als hätte er Carolas Worte nicht gehört. „Manche Leute sollen sich, um ihrem Gedächtnisse damit zu Hilfe zu kommen, Knoten ins Taschentuch mache»; ich kann mir denken, dass sie zuweilen auch als Mittel der Verständigung, als eine Art Kassiber dienen. Welchen Zweck haben die Knoten hier?" Carola verstand ihn offenbar nicht, ließ aber augenblicklich das Tuch aus den Händen gleiten. „Zweck?" wiederholte sie mechanisch. „Der Onkel Professor knüpst gern, doch in geheimnisvoller Weise solche schwer lösliche Knoten. Zum Scherz, ich war damals noch sehr jung. — lernte ich sie nachahmen und gewöhnte mich zuletzt so daran, dass ich sie unwillkürlich schlinge, wen» ich keine Arbeit in der Hand habe." „Wie gelangten Sie in den Besitz von Chloroform?" „Ich — Chloroform?" stammelte sie, durch die rasche Frage außer Fassung gebracht. „Erlauben Sie mir, dem Gedächtnisse des Fräuleins zu Hilfe zu kommen", nahm der Polizei-commissär das Wort. „Befand es sich nicht in dem Aus Frankreich. Nicht nur aufgeschoben, aufgehoben soll nach officiöfen Nachrichten die Entsendung der militärischen Mission nach Griechenland sein. Dieser Beschluss der Regierung findet bei der französischen Presse im allgemeinen die günstigste Ausnahme; nur die Intransigenten wollen noch an ihrer Richtigkeit zweifeln und äußern die Ver-muthung, dass Gambetta trotz aller Versicherungen seinen hellenischen Sympathien keine Zügel anlegen werde. Die Jesuitenfrage regt immer noch die Ge-müther auf. Die ehrwürdigen Patres selbst benützen neuerdings die in ihren Schulen vorgenommenen Preisvertheilungen, um nicht allein die Negierung wegen der Märzdecrete anzugreifen, sondern auch die Erklärung abzugeben, dass der Fortbestand der bisher von ihnen geleiteten Unterrichtsanstalten gesichert sei; nur die Form derselben werde eine Umwandlung erfahren, das Wesen, die Lehrmethode, die Tendenz sollen unverändert sortbestehen. Es bleibt abzuwarten, ob sich das als möglich zeigt und nicht neue Maßregeln seitens der Regierung hervorruft. Ueber die angebliche Rückkehr der Jesuiten in ihr Ordenshaus in der Rue de Sevres schreibt die „Justice", das Organ Clemenceaus, dass diese Meldung unrichtig sei. „Im Augenblick der Ausweisung", fährt das Blatt fort, „wurden die meisten Patres in Privathäusern ausgenommen, nur einige von ihnen hatten sich in einem Hotel der Rue des Saints-Pöres einquartiert, aber nicht für lange, denn bald fanden auch sie bei Freunden ein Unterkommen. Heute sind nur noch etwa zehn Jesuiten der Rue de Sövres in Paris. Mit Ausnahme der Laienbrüder, denen man erlaubt hatte, zur Bewachung des Hauses zurückzubleiben, wohnen alle bei Bekannten. Das aber ist freilich richtig, dass sie alle Tage in die Rue de Sövres zurückkehren und dort Besuche empfangen. Es herrscht beständig eine gewisse Bewegung um das Haus. Geistliche und Betschwestern gehen von früh bis spät aus und ein, und die Nummer 35 ist ein Jesuitenhaus geblieben. Die Decrete haben nur das erreicht, dass die Patres draußeu schlafen und dass die Kapelle geschlossen ist. Vielleicht lohnte es nicht, um eines solchen Resultates willen so viel Lärm zu machen." Der „Figa. seine, seits weiß zu erzählen, dass die Jesuiten Süd-Frankreichs, welche gegenwärtig die Gastfreundschaft edler Freunde genießen, unter denen er die gräfliche Familie Juigne und das herzogliche Haus de Chaulnes uenut, sich fast Fläschchen, das Ihnen Herr Bnrchhard heimlich gab?" Aus ihrer bequemen Stellung emporschnellend, rief sie unter stetem Farbenwechsel: „Herr Burch-hard — ja! Ich hatte Zahnweh und ersuchte ihn um Chloroform; ich wendete mich an ihn, weil ich es durchsetzen wollte, dieses Mittel zu erhalten. Der Arzt hatte es nicht verschreiben wollen, weil leicht Unheil —" Verstummend und mit allen Zeichen martervoller Verwirrung schaute sie auf den jungen Richter, der eine Bewegung nicht zu unterdrücken vermochte. Zylitt strich seinen Schnurrbart. Da hatte man es ja. Der Staatsanwalt aber sagte, die Stirne runzelnd, mit eigenrhüinlicher Betonung: „Und der Arzt hatte recht. Zahnweh stillt es freilich, aber — unglückliches Kind, welch' Unheil richtet es an!" Bestürzt und sorschend betrachtete sie ihn. „Wo ist das Fläschchen geblieben?" „In meinem Toilettentisch natürlich. Ich habe nicht viel verbraucht und begreife —" „Nicht viel! — Nuu — hier der Beweis des Gegentheiles." Er reichte ihr das von Hermann gefundene Taschentuch. „Ach!" sie bebte, es kaum berührend, zurück, als verbrenne sie sich daran die Finger. „Wie sieht sämmtlich zur Feier des Ignatius - Festes nach Loyola in der spanischen Provinz Guipuzcoa begeben haben, wo sie mit anderen französischen Jesuiten, die nach Spanien ausgewandert sind, Zusammentreffen. Die Lage der letzteren wird von dem Blatte als sehr bemitleidenswert geschildert. Nach den neuesten Depeschen ist der Sieg, welchen die Republikaner in den Generalraths-Wahlen davongetragen haben, noch erheblicher, als anfänglich angenommen wurde. Gegenüber 704 Republikanern werden nur 28 l den monarchischen Gruppen angehörige Candidaten gewählt, und bei den 67 Nachwahlen werden den elfteren voraussichtlich noch mehrere Sitze zufallen. Von etlichen achtzig Generalräthen werden fortan etwa siebzig eine republikanische Mehrheit besitzen. Vermischtes. — Selbstmord desBergrathesCarl Ritter v. Hauer. Carl Ritter v. Hauer, k. k. Bergrath und Vorstand des chemischen Laboratoriums an der geologischen Reichsanstalt, ein Bruder des Direciors der genannten Anstalt, des HosratheS Dr. Franz Ritter v. Hauer, hat sich in seinem Laboratorium durch Genuss von Cyankali vergiftet. Nachdem er sich beinahe zwei Stunden mit verschiedenen chemischen Experimenten beschäftigt hatte, ersuchte er den Diener um ein Glas Wasser, welches von demselben herbeigeschasft wurde. Ohne dass letzterer etwas bemerkt hätte, schüttete der Bergrath rasch eine namhafte Quantität Cyankali in daS Wasser und leerte alsbald diese Mischung bis zur Neige. Nachdem er einige Minuten wie nachsinnend stehen geblieben, begann er plötzlich zu schwanken und stürzte dann röchelnd zu Boden. Der Laborant wendete vergeblich die bei Ohnmachtssällen übliche Hilfeleistung an. Ritter v. Hauer gab vielmehr nach wenigen Augenblicken kein Lebenszeichen mehr von sich. Auch der nun rasch herbeigeholte Arzt konnte nichts anderes mehr thun, als den infolge Genusses von Cyankali eingetretenen Tod zu constatiererr. Der Verblichene war uugesähr 50 Jahre alt, verheiratet, jedoch kinderlos. Zerrüttete Bermögensverhältnisse sollen die Ursache des Selbstmordes gewesen sein. — Vernichtetes Menschenmate-riale. Man schreibt aus Prag: „Der letzte Jahresbericht des Pension» Unterstützungsvereines von Beamten und Dienern der Staatseisenbahn-Gesellschaft constatiert, dass von 92 im Laufe des Jahres 1879 gestorbenen Vereinsmitgliedern drei im Wahnsinn und vier durch Selbstmord geendet haben. Das sind mehr als sieben Procent der Verstorbenen, ein außer- das aus? Ich benütze die Schnupftücher nicht in solchem Zustande", schloss sie mit überraschender Ruhe und Bestimmtheit. „Es hat zum Chloroformieren gedient." „Ah? darum wundert sich Hermann auch über den Geruch. Ich parfümiere meine Taschentücher nicht damit. Wer kann aber mein Tuch —?" Voll Ungeduld und Entrüstung über ihr so beharrlich und auch geschickt fortgesetztes Leugnen fragte Semmig streng: „Sie stellen also in Abrede, heute Nacht auf dieses Tuch Chloroform —" „Unbedingt!" unterbrach sie ihn entschieden. „Ich hatte keinen Zahnschmerz und —" Der Staatsanwalt erhob seine Stimme: „Mittelst dieses Ihres Tuches ist Ihr Schwager betäubt worden, ehe ihm die Kehle durchgeschuitten ward. Was sagen Sie nun?" Sie erwiderte nichts, gar nichts — sie stieß nicht einmal einen Schrei oder Laut aus. sondern saß ganz still und regungslos, auf das Tuch starrend mit demselben Ausdrucke des Entsetzens, wie heute früh auf ihre rothschimmernde Hand. Todten-blässe breitete sich über ihr Antlitz. (Fortsepung fol»t.) ordentlich ungünstiges Verhältnis, welches durch das Sparsystem der Staatseisenbahn-Gesellschaft verschuldet ist. Der Beamte wird in einer Weise ausgenützt, dass es zu verwundern ist, wenn nicht in noch schrecklicherer Weise sich die Folgen der hier geübten Praxis dokumentieren. Einer der in Wahnsinn Verfallenen hat hier gelebt und durch 28 Jahre keinen Urlaub erhalten! Es wäre Wohl Sache des Handelsministers, solchen Dingen und ihren Ursachen etwas eingehender auf den Grund zu gehen. Zum Eisenbahnbetrieb gehören auch einigermaßen die Beamten, und wenn man sich sehr sorgfältig um den Zustand des „todten Materials" kümmert, darf man wohl auch einigermaßen das physische Wohl des „lebenden Materiales", der Menschen, in Erwägung ziehen." — Ein Schwertverschlucker verunglückt. In Rappels Orpheum in Linz produ-cierte sich der Gymnastiker Joses Gangelbauer. Den Hauptpunkt seines ProgrammeS bildete die „Verschluckung" eines Bajonnetts. In der Vorstellung am I. d. zeigte der Gymnastiker abermals dieses gefährliche Kunststück; dabei geschah cs, dass plötzlich ein Blutstrom aus feinem Munde drang und der Gymnastiker zusammenstürzte. Der Verunglückte, der sich mit der Waffe im Schlunde verletzt hatte, musste von der Bühne getragen werden und befindet sich im Spitme. Sein Zustand ist ein be-denklicher. Gangelbauer zählt erst 24 Jahre, ist in Linz geboren und Reservist des 14. Linien-Jnsan-terieregiments. Es wäre an der Zeit, dass die Polizei sinnlose Produetionen wie die oben erwähnte, bei denen ein ästhetisches Moment gewiss nicht in Frage kommt und welche nur Spekulationen auf daS Thierifche im Menschen darstellen, einfach verböte. — Angebliche Cholerafälle. Neuerlich wird aus Ungarn über angeblich an verschiedenen Orten vorgekommene Fälle von asiatischer Cholera berichtet. Wie man aus Budapest telegraphiert, erhielt „Független Hirlap" aus Ketegyhaza (Araber Comitat) folgendes Telegramm: „In der Nachbargemeinde Elek ist am 31. Juli angeblich die asiatische Cholera ausgebrochen. Eleker Einwohner flüchten sich hieher. Dem Vernehmen nach sollen auch in Marja, Böszörmeny und Artano (Biharer Comitat) ähnliche Fälle vorgekommen sein, obgleich die Aerzte bloß die Ldolera »ostras constatiert haben." Aus Szonta schreibt mau dem „Pester Lloyd" über einen dort vorgekommenen Cholerafall: „Der Cholera-kranke starb nicht, wie gemeldet war, eines plötzlichen Todes, sondern litt gegen drei Tage lang, und bekam der Kreis- und Bezirksarzt denselben erst in den letzten 24 Stunden zur Behandlung. Sofort machte der Arzt dem Stuhlrichteramte hievon die Anzeige, und als der Mann starb, wurde im Sinne des 8 111 des Sanitätsgesetzes vom Jahre 1876, die Obduetion angeordnet und vom Vieegespan-Amte zu Zombor der Honorar-Comi-tats-PhysieuS und königliche GerichtSarzt Dr. I. Havel zu derselben exmittiert. Die mit größter Rigorosität vorgenommene Section ergab, dass der Betreffende factisch an (Lolsi'g, aslLtieg, gestorben." (Alle derartigen Berichte sind mit Vorsicht anfzu-»ehmen. Außerdem bieten vereinzelte Cholerafälle, zumal wenn sie bei Individuen Vorkommen, welche in der Wahl ihrer Nahrungsmittel wenig sorgfältig zuwege gehen, noch ke>ne Ursache zur Beunruhigung.) — Vergiftung durch Blumen. Folgende sehr beachtenswerte Warnung veröffentlicht der Dortmunder Chemiker Dr. Kaysser: „Gelegentlich einer Marktrevision fand ich, dass von Lundleuten vielfach Blumensträuße zum Verkauf ausgeboten waren, in weichen die Biüten von Eisenhut (Aconitum naMlus) und Rittersporn (völpbiuum kor-ino8um) vorwiegend vertreten waren. Es sind dies zwei Pflanzen, welche Wege» ihrer großen Giftigkeit mit ganz besonderer Vorsicht behandelt werden müssen Wenü auch nicht anzunehmen ist, dass Erwachsenen die Gefahr einer Vergiftung droht, so ist doch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass Kinder, welchen die Sträuße durch Zufall in die Hände fallen, spielend Blätter oder Blüten zum Munde führen oder dass der Saft der Pflanzen, in eine Schnittwunde gerathend, zur Vergiftung Anlass gibt. Fälle dieser Art sind mehrfach beobachtet worden. So verzeichnet Professor Sonnenschein einen Fall, in welchem ein 14jähriger Knabe, der Blätter genossen hatte, nach 7 Stunden starb, und einen ändern, in welchem ein zwei Jahre altes Kind nach dem gleichen Genüsse nach 20 Stunden verschied. Taylor, ein englischer Arzt, gibt ebenfalls Fälle an, in welchen Blumen Vergiftungsursache waren. Man wird es deshalb gerechtfertigt finden, wenn ich vor dem Ankauf solcher Bouquets warne; bietet doch der Markt genug andere Blumen, welche schöner sind, als Aconitum und Delphinum, die ohnedies mit einem keineswegs angenehmen Geruch behaftet sind. Ich gehe noch weiter und möchte an-rathen, beide Pflanzen, welche man nur zu häufig in den Gärten findet, ganz und gar auSzurotten und deren Zucht solchen zu überlassen, die dazu berufen find. Gibt cs doch kaum eine Pflanze, welche so häufig Veranlassung zu zufälligen Vergiftungen gegeben hat, als gerade Aconitum." — ZumBrande in derVillaMomm-se n. Ueber den durch den Brand der Bibliothek Mommsens veranlassten Schaden schreibt Professor H. Kiepert der „Allg. Ztg.": „Der „Freund Momm-fenS" , welcher nähere Daten über den durch den Bibliothekbrand den Publicationen Mommsens zugefügten Schaden im „Athenäum" publicierte, ist in einem Punkte falsch berichtet. Der Hauptverlust der römischen Inschriften betrifft keineswegs Süditalien, welches vielmehr, so weit es nicht bereits gedruckt, schon vollständig in den Händen der Setzer ist, sondern nur Sicilien und Sardinien, ohne aber auch für diese Theile unersetzlich zu sein; dies die Veranlassung, dass Mommsen, sobald er die Nächstliegenden Arbeiten der Neu-Ordnuug und Ergänzung des theilweise beschädigten Manuskripts hinter sich hat, sich im September nach Sicilien (nicht nach der Schweiz, wie es a. a. O. heißt) begeben wird." — In Oxford ist eine Sammlung eingeleitet worden, deren Ertrag zur Entschädigung Mommsens für die beim Brande seiner Wohnung erlittenen Verluste dienen soll. — Räuber in Neapel. Ein 54 Jahre alter Commis der Seehandlung, dem das Zeugnis vollkommenster Zuverlässigkeit ausgestellt wird, hatte am 26. v. M bei der neapolitanischen Bank 70,000 Lire erhoben und kehrte, die Summe in der Brust-tasche tragend, nach der Hafenstraße, in welcher die Seehandlung liegt, zurück. In der Strada San Bartolomeo angekommen, wurde er von drei Individuen angehalten, deren eines ihn anrief: „Spitz-bnbe, her das Geld!" Als der Angegriffene Widerstand zu leisten versuchte, zogen jene Dolche und Revolver hervor, mit welchen letzteren sie ihm mehrere Schläge versetzten, und bemächtigten sich mit Gewalt des Geldes, worauf sie spurlos verschwanden, obwohl sich inzwischen eine Gruppe von Menschen angesammelt hatte. Die That geschah mittags 12 Uhr! Durch Zeugenaussagen wurde bestätigt, dass mehrere Pionen den ganzen Hergang angesehen haben, ohne Hand oder Fuß zu rühren. Locat- und Provinzlal-^ngeiegeuheiten. — (Berichtigungsklage gegen den „Slovenec" und den „Slovenski Narod.") Anlässlich der nach den bekannten bedauerlichen Vor-fällen in Zwischenwässern von den slovenischen Blättern unter Entstellung der Thatsachen gebrachten Artikel hat der Vorstand der „Laibacher Liedertafel", Herr Eduard Wawrezka, an die Redactionen derselben das Ansuchen um Aufnahme von Berichtigungen gestellt, welche von letzteren ignoriert wurden. Auf die vom Vorstande der „Laibacher Liedertafel" hierauf emgeleitete Beschwerde sanden heute beim k. k. städt.-deleg. Bezirksgerichte vor dem Einzelrichter Bezirksgerichtsadjuncten Mnnda die Verhandlungen statt. Als Vertreter des verantwort- lichen RedacteurS deS „Slov. Nar." erschien Herr I. Jurcic, und erklärte sich derselbe bereit, die Berichtigung mit einigen kleinen und unwesentlichen Abänderungen auszunehmen, worin auch der Kläger einwilligte. Dagegen wurde der Redaeteur deS „Slovenec",Philipp Haderlapp, aus formellen Gründen freigesprochen, wogegen der Kläger sofort die Berufung anmeldete. — (Krainifche Sparkasse.) Dem Rechnungsabschlüsse der krainischen Sparkasse für da» I Semester 1880 entnehmen wir folgende Daten, welche neuerdings von der steigenden Prosperität dieses ausgezeichneten vaterländischen Institutes Zeugnis geben. Im I. Semester 1880 wurden eingelegt von 9035 Parteien 1.688,587 fl. nnd rückbezahlt an 8635 Parteien 1.169,831 fl. Das Verwal« tungsverniögen beträgt am Schluffe des I. Semester» 1880 15.561,807 fl 72 kr. Am Schluffe de» Jahres 1879 betrug dasselbe 14.817,292 fl. 13 kr., so ergibt sich ein Vermögenszuwachs von 744,515 Gulden 59 kr. Wie wir weiters vernehmen, soll die Uebersiedlung der Sparkasse in das neue Gebäude bereits Ende l. M. stattfinden. — (Personalnachricht.) Generalmajor v. Weikhardt, Commandant der 14. Infanterie-Brigade in Klagenfurt, ist gestern nachmittags in Laibach eingetroffen. — (Truppendurchzug.) Heute früh kam abermals eine Escadron des 7. Hußarenregiments Prinz Carl von Preußen aus Marburg hier an. — (Landwehrübungen.) Zu den Hebungen der Landwehr haben sich außer der zahlreiche» Mannschaft sehr viele Officiere des nichtaetiven Standes der Landwehr am 1. d. hier eingefunden. Die Uebungen finden täglich unter der Leitung de» Herrn Commandanten des 25. krain. Landwehr-Schützenbataillons, Herrn Major Sever, statt. — (Manöver in Adelsberg.) Montag morgens halb 3 Uhr ist fast die ganze Görzer Garnison, nämlich das 49. Infanterieregiment Freiherr v. Hess nebst zwei Batterien des 12. Feld-Artil-lerieregimentes, zu den Brigademanövern nach Adelsberg, wo sie mit der Garnison von Triest zusammentrifft , unter klingendem Spiele abmarschiert. Diese Manöver dauern bis 20. d. Am 21. d. kehrt die Garnison nach Görz zurück, hat dann 6 Rasttage und marschiert am 28. d. zum Divisions-manöoer, welches vom 29. d. bis 16. September dauert, wieder nach Adelsberg ab. — (Das Peitschengeknalle) begann in neuester Zeit wieder fehr zu florieren. Namentlich wird den Bewohnern des Cvngressplatzes und der Herrengaffe dieses Vergnügen täglich zutheil. — (Selbstmordversuch einer Schauspielerin.) Die 40jährige, in der verflossenen Theatersaison hier engagiert gewesene Schauspielerin Marie Berthal trank, wie die „Deutsche Zeitung" vom 2 d. M. meldet, gestern abends in ihrer Wohnung in Hernals eine Quantität Cyankali und zog sich dadurch lebensgefährliche Verletzungen zu. Die Unglückliche ist in das allgemeine Krankenhaus gebracht worden. Die Motive der That sind nicht bekannt. Zur Cultur des Laibacher Moores. (Fortsetzung.) Frage 22. Welche Art der Bewässerung ist gegenüber der Lage, der Bodenbeschaffenheit und den hiesigen klimatischen Verhältnissen möglich? In der Lombardei sind zwei Bewässerungssysteme eingesührt, und zwar, erstens die cont.nuier« liche Bewässerung, welcher die Winterwiesen da» ganze Jahr und die Reisfelder im Frühjahre und zum Theile im Sommer unterzogen weiden, und zweitens das SystiM der zeitweise» Bewässerung, welche im Frühjahre und Sommer für Getreidebau und für die stabilen Wiesen oder für Terraine mit Wechselcultur zur Anwendung kommt. Hierzulande ist der klimatischen Verhältnisse wegen die eontinuierliche Bewässerung von Winter- wiesen nicht anzuempfehlen, da die tiefe Temperatur im Herbste und Winter einem kräftigen Graswuchse überhaupt nicht förderlich ist, überdies aber bei den hier herrschenden großen Kältegraden das Wasser zu Eis würde. Dieser ungünstigen Temperaturverhältnisse wegen kann auch die Anlage von Reiscnlturen von vorne-herein nicht angetragen werden, weil der Reis einen gewissen Grad von Wärme, sowohl beim Keimen, ulS auch bei der weiteren Entwicklung zur Reife, und zwar in der Zeit vom Mai bis zum Septem- ber, benöthigt. Es wäre aber trotzdem wünschenswert und anzuempfehleu, mit der Reiscultur aus dem Flächenausmaße von etwa einem Joche einen Versuch zu machen, weil im Falle eine» nur halbwegs günstigen Erfolges es immerhin angezeigt wäre, diese Frncht, wenn auch nur für den Localbedarf, zu kultivieren. Eine solche Neuerung würde insoferne zur Lösung einer hochwichtigen Frage dienen, als durch selbe die Einführung einer vollkommenen Wechselwirtschaft mit weit geringeren Kosten gesichert werden könnte, wobei überdies durch die Reiscultur eine gründliche Reinigung des Bodens erfolgt. Aus dem Vorbefagten geht somit hervor, dass für den Laibacher Morast nur eine partielle und zeitweilige Bewässerung mit Einführung der Wechsel-cultur und einer entsprechenden Rotation angezeigt ist. Je vollständiger dieses System zur Ausbildung gelangt, desto größer wird auch in Zukunft die Pro-duction sein. In Italien, wo die Rotation schon seit Jahrhunderten besteht, und anßer dem gewöhnlichen Wechsel von Feldfrüchten auch die Reiscultur eingeführt ist, kann auf eine mindestens zweifache Fechsung gerechnet werden, daher auch der Wert des Bodens im entsprechenden Verhältnisse steigt. Wie bekannt, entnimmt eine jede Pflanze durch ihre eigene Entwicklung dem Boden jene Elemente, deren sie zu ihrem Gedeihen bedars. Wenn demnach eine Fruchtgattung in Intervallen von drei bis vier Jahren angebaut wird, so findet dieselbe im Boden jene Menge von zur Assi-milierung geeigneten Nährstoffen, welche zu ihrer Entwicklung nothwendig sind. In einer dreijährigen Rotation dürfte die Bewässerung etwa alle 15 Tage stattfinden, und zwar mit einem durchschnittlichen Wasserbedarf von einem Liter per Hektar nnd Secunde. Bei dieser Rotation ist aber unter allen Bedingungen die Wiese als Grundlage der gesammten Bewirtschaftung anzusehen, denn das Verhältnis der Wiese zum Ackerlande ist ei» sicheres Kennzeichen des Cultnrzustandes eines Territoriums, weil dasselbe deu Maßstab abgibt für die Menge des Düngers, über welchen den Landmann verfügt. Es kann somit auf die Wichtigkeit der Viehzucht bei einer im Laibacher Moorbecken einzuführenden neuen Bewirtschaftungsmethode nicht genug hingewiesen werden. Der Laibacher Moorgrund hat in der That alle günstigen Bedingungen für eine gute Wiefen-eultur. Diese Wiesen werde» durch geregelte und ausreichende Düngung eine bedeutende Verbesserung des Ackerbodens, sei es für was immer für eine Fruchtgattung, beitragen.______________(Forts, folgt.) Angekommene Fremde am 3. August. Hotel Stadt Wien. v. Pichler, Hosrath und Polizei-director; Primoji?, Arzt; Schröckenfuchs und Widerwohl, Handelsleute, Triest. — Grubcr, Lehrer, und Lang, Kaufm., Wien. — Friedmann, Kanfm, Innsbruck. — Pagliarnzzi, k. k. Pensionist, Radkersburg. — Wanek, k. k. Gymnasial-Profefsor, s. Frau, Troppau. — Warta, Apotheker, Jdria. — Kofler Maria, Private, Graz. Hotel Elephant. Pohl und Kaiser, Kaufleute, Wien. — Gruber, Lieferant, Graz. — Schrissig, Kausm; Vuro Gurges. Rentier, und Albori, Triest. Mohren. Hossmann, Kanfm.; Horalek, Branerei-Arbeitcr, und Kasitister, Wien. — Verbi?, Rudolfswert. — Gundez, Gurkfeld. — Prelesnik, Nassensuß. — Pcrnusch, Stein mctz, Radmannsdorf. — Buschizh, Tersein. Witterung. Laibach, 4, August. Morgens Nebel, angenehmer Tag, schwacher NO. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 138°, nachmittags 2 Uhr -i- 22 6° 6. (1879 27 3°, 1878 -s- 22 4° 6.) Barometer im Steigen, 73141 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 15 3«, um 4'5" unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 3'1(> Millimeter Regen._____ Zn Laibach verkehrende Eijenb ahnzüge. Nach Wien Abf. T r i e st Südbahn. 1 Uhr 10 Min. nachm. Postzug. 1 „ 30 morgens Postzug. 10 „ 43 „ vorm. Eilzng. 10 9 abends Eilzug. 5 „ 20 „ früh gem. Zug. 2 „ 20 „ nachts Postzug. 3 „ 14 „ nachm. Postzug. 5 46 „ srüh Eilzug. 6 6 „ nachm. Eilzug. 9 „ 50 „ abends gem. Zug. Localzug Nr. 124 zwischen Cilli und Laibach: Ankunft 9 Uhr 38 Min., Abfahrt 5 Uhr 45 Min. nachmittags. Kronprinz - Rudolfbahn. Abfahrt 7 Uhr 5 Minuten früh. Ankunft 1 .. — mittags. 6 40 abends. 9 80 abends. 8 ., 55 „ morgens. 2 ., 56 „ nachmittags Wiener Börse vom 3. August. üklii«»«»»« Ri»»!»-! s-t.kä. Papierrenle .... Silberrenle .... voldrente............ Staatslose, 1854. . . 1860. . , 1860 zu 100 fi. 1864. . Obligati»»«». Balizien............. Siebenbürgen . . . Lemeser Banal . . Ungarn .............. Ar»i1«e« ösf«»tki«iie H«keke>. Donau-Siegul.-Lose . ring. Prämienanlehen Wiener Lnlehen . . . Aeliea v. Hanke». Lredi^anftaltf.H.n.G. -tanonalbank.......... Aeti<» ». Tra»,p»rt Aoteraekmuage». Llföld-Bahn . . . . Donau - Dampfschiff. LUsabeth-Westbabn iverdinandS-Nordb. >'rranz»Ioseph-Badn Saliz. Karl-Ludwigb Lemderß - «Lzcrnowly dlovb-Hesellschaft . 7170 72 70 86 30 184-50 ISO — 133'-178 50 97 50 9385 94 — 94'4l> >18 35 112 — 11650 873 75 884 — War 71 80 78 80 86 40 185 130 85 132 50 173 — 98 - 93 75. 94 50 94 90 118 75 112 85 116 75 156 — 575 — 190 85 2445 874 — 885 — 15S 50 576 ,90 75 2450 ,67 75 168 — 273 75 374 — ,65 — ,6'» 50 663-— 6»-3 Nordweftbadn .... Rudolf-Bahn ... StaatSbahn .... Südbabn.............. Ung. Nordoftbahn . Pfaaäöri«s«. Bodencreditanftalt in «Sold.......... in österr. Wahr. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodencredit» . Priorität,-Oökig. Elisabetbbabn, i.Lm Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-2oseph-Bahn. Galiz.K-Lndwigb.L.E Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn StaatSbahn 1. Sm. Südbahn i» 3 Proc. »5 , . «Aetd 168 — 161 75 277 50 79 75 145 — Privatkose. Lreditlose Rudolflose Devise». London .... OeUsvrte». Ducaten............ 20 KrancS . . . . t»0 d. Reichsmark Silber............. 117 — 101 50 104 45 102 85 98 85 105 50 101— 104 85 101 35 88 70 177 75 121-75 109 75 176 — 18 — 1,795 Ware 168 50 168 — 878 — LS— L45 50 117 50 101 75 104 60 108 50 98 50 105 75 101 85 ,04 50 101-50 83 90 178 — ,81— 110 — 176 50 18 35 118 — 5 54 5 55 9 36V, S 37 57 SO .57 85 Telegraphischer Cursbericht am 4 August. Papier-Rente 7190. — Silber-Rente 72 80. — Gold-Rente 86 60. — 1860er Staats-Anlehen 130 —. - Bank-actien 823. — Creditactien 274 80. — London 117 70. — Silber - '—. — K. k. Münzducaten 5 54. — 20-Francs-Slücke 9 35. — 100 Reichsmark 57 70. Gedenktafel über die am 5. August 1880 stattfindenden Lici-tationen. 2. Feilb., Rogel'sche Real., Untersernik, BG. Krain-burg. — 1. Feilb , Maner'sche Real., Grobse. BG. Adels-berg. — 1. Feilb., Morel'sche Real., Oberkoschana, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Studen'sche Real., Oischadoule^ BG. Krainbnrg. — 1. Feilb., Gradisar'sche Real.. Knej, BG. Grohlaschiz. — Freiw. Feilb. Valjavee'scher Real Swirtschach, BG. Neumarkll. — 1. Feilb., Praznik'sche Real., Höfflern, BG. Grosjlaschiz. — 2. Feilb., MatiHd'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. - 2. Feilb., Bl .tnik'sche Real., Lescheuje, BG. Sittich — 2. Feilb., Pajk'sche Real., Werch, BG. Sittich. — 1. Feilb., Lorenz Lekan'sche Real., Gereuth BG. Loitsch. — 1. Feilb., Hladnik'fche Real., Kirchdorf. BG. Loitsch. eigenes ErzeuguiS, und 1V Kerren- u. Damea-Mockewarik solid und billig bei K. I. Karncrnn» Hauptplatz. — Preiscourant franco. An junger Maim aus gutem Hause, mit guten Zeugnissen, welcher bereits als WucHkaLter thätig war, sucht eine Stelle als solcher oder als Magazineur re. in einem größeren Geschäfte. Gefällige Anträge werden durch die Buch- und Kunsthandlung von 7. Lokrtssk L in Eger (Böhmen) weiter befördert. 2—2 Die ungeheueren Verluste, welche die grosze Londoner Eisenmöbelsabrik LoääsrivAS Lrvtksrs LÜä. llomx. bei dem jüngsten bedeutenden Falliment der Glasgower Bank erlitten hat, haben dieselbe so erschüttert, dass sie beschloss, ihre Fabrik zu sperren und die massenhaft vorräthigen, vorzüglichen, bc! allen Ausstellungen mit goldenen Medaillen ausgezeichneten eisernen Möbel um den vierten Theil des Fabrikspreises gänzlich auszuverkausen. Ich offeriere demnach die vom obigen Hause bei mir commissionierten wunderschönen 4000 8tü