Vereinigte Laibacher ZcituM 'Gedruckt bei Ignaz Vlloys Edlen v. Kle-inmay^ Freitag den 12. Juni 1818. Ausland. Preuße n. "^csfentllche Blatter uulden aus Nchen pom 23. Mai: ,,3)ic Vorbereitungen zum Em« pfal'H S>'. kaiserl. russischen Majestüt werden bier lebhaft fortgesetzt, nachdein die Nachricht ei.'-getroffen, daß wir die allerhöchsten Monarchen zn dem bevorstehenden eurvpäi« schen Kongreß früher zu erwarten haben dur-scn, als man Anfangs glaubte. Die Zimmer in der für deu Kaiser Alerandcr bestimmten Wohnung sind schon beinahe völlig in den Stand gesetzt. Von den fönigl. preußischen Kebörden werden zualeich die Anstalten zur Anfnodme unsers Monarchen beschleunigt. Der wirkliche Zeitpunkt dcs Eintreffens der Monarchen laßt sich indessen noch immer nickt mit Gewißheit bestimmen, da dessen Fest-sevu„g blos von dem allerhöchsten Willen der-ftlben selbst abkanqt, und llmstandc eintreten könne««, die denselben nZbcr l?erbei fubrcn oder ver,ögcrn können; nur soviel versichert wan mit Zuverlässigkeit, baß wir »och vor Eintritt dcs Herbstes, und wahrscheinlich scbon in d^r Mitte des dicMbrigen Solnmerss das l^lück baden werden, die verbündeten alc lerhöchstex ^onarcben in unsern Mauern zu erblicken. Briefe vo" Paris aeben uns von Neuem das schon öfter wiederholte, aber nachher ;mmer wieder in Zweifel gezogene Gc« rücht, daß Ludwig XVlII. gesonnen sei, dem Kongreß in Person auf kurze Zeit beizuwohnen. (B. v. 5:) Der König uud der Kronprinz haben am 27. Mai die Reise nach Moskau angetreten. Ge. Maj. reisen avermahls unter dem Nahmen eines Grasen von Nuppin und gedenken am 16. Iuny in Moskau einzutreffen. Der Her, zog Kar! von Mecklenburg Strelitz begleitet den König, in dcssem Gefolge sick der Oberst-stallmeisier v. Iagow, /, tzlügeladjutanten, der geb. Eabinctsralh Zllbrechl und der Leibarzt, Dr. Wicbel, befinden. Im Gefolge des Kronprinzen ist dessen erster Adjutant, Oderst v. Ochacl-'« Der Könlg bat wahrend seiner Abwesenheit die Leitung der Militär-angclegenbci^n, so weit selbige nicht in die Admilusiratlon eingreifen, seinem zwcitgcbor« nen Svhnc^1)em Prinzen Wilhelm kön. Hob., die obere Leitung aöcr sämmtlichen, aus die innere und äußere Leitung des Staats Bezug habenden Anqelegenbcitcn, mit Ausnahme der rein militärischen, dem Staatskanzler, Fürsteu v. Hardcnberg, übertragen. (Wdr.) N i.e d e r l a n d f. Seit cini^u Tagen bcsindet sich zn Wa< .terloo eine von Berlin gekonnnene, 26 <^nß höbe Pyramide von Gußeisen, mit ein?,n Kreuze auf dc^ Spitze. Sie.soll in der Gemeinde Plansenois an dem Orte aufgestellt «»erden, wo eine wi^same Preussische Bat« < terie nicht wenig zu dem glorreichen Aus- 5 gange des denkwürdigen Tageg von Water- ! loo beigetragen hat. Sie führt in Deutscher Sprache die Ueberschrift: ,,Den Preussischen ' Helden die Erkenntlichkeit des Königs und des Vaterlandes." Man betreibt die nöthigen Vorbereitungen sehr emsig, damit sie «och vor dem r8. Iunius aufgerichte: werden könne. (W. Z.) Frankreich. Paris, vom 2/,. Mai. Der/ Fürst v. Tal-leyrand, welcher sich gegenwärtig mit seiner Nichte, der Hrau Edmond von Perigord und der Prinzessinn Esklwits zu Valen-ay des findet, begibt sich ehestens mit diesen Da» wen tn die Bader von Cauterct, wo er ein Haus gemietbet har. Da der .^ücst vor sel-ker Abreise eine» Reisepaß nach Neapel ge» nommen hat/ so vermuthet man, daß er nach der Badezeit eine Rei'e nach dem Königrel: gui'.gen übec den Zustand dtc ErH»edu!,g der Jugend in E«gs land und )öa^eb eu.gttwlt; ails den zahllo, sell Antworten (ö dlh 70c») g?be heioor, daß allentdalden das Pedürfnih darnachsebr gefühlt, auf dlc Bö^,eotgung desselben aber nlchlüllcr Orien gehörig gedacht werde. In de», Flößern Städten, wo di«? />ol.ds b»n« reichten , ' atten die Bischöfiichen und die Nunkonformist^n jede ihre eignen Schulen; in den kleinern Städten und oen Hlccken htn« gegen nur die Etnen o^?r tne A'.'dern, je nachdem sie die Mchrza'>l der El^wohn^r ausmacht n; u»ch in dle em Falle wär « die Kinder der Mluderzahi ron der Schule aus« geschlossen. Aus denlelben Antworten erdel« le aber noch ein weit mehr bcher^ungswer-i,ber Punkt, „emllch , daß in dea wenlger bevölkerten Gegenden des Rclcks unter den Vermöglichen wentg Eifer, dem Rationalbe-dürfniß der Erziehung abzuhelfen, herrücke, was wodl ihrem vereinzelten Leben zugeschrieben werden dürfe>. Hier müsse nnn das Parlament einschreiten; so wie das schotti« sche Parlament früber gesetzliche uNaahre» geln dafür ergriffe,,. Die voctrcss;ckef lchot« tischen Pfarrschulcn köuz.nn auch in Cnz. lanv e'mgefukrl werden, zwar nicht in den Städten, ader auf dem Lande. Die über diesen Gegenstand aufgestellte Komnnttee ha, be alle Materialien gesammelt, selche dem Parlament zum Leitstern dienen könnten ; sie habe über die Fonds und die Einkünfte der wohlthätigen Stiftungen zur Erziehung der Armen, und die Art, wie sie untcrrichtctund gekleidet würden, alle möglichen Erkur.diguii» gen eingezogen. Aber noch ein wichtiger Hunkl sey zu erörtern übrig: nemlich di, Natur der Mlßbräuche, welche bei Anwendung dcr fromme», Stiftungen obwalletl'n, ins gehörige Licht zusetzen, und Mittel an, zugeben, sie zn heben. Diesen Zweck zu er, füllen, schlage die Bill vor, mehrere Kom-nussare zu ernennen, welche zu zwei und zwr< von Ort zu Ort, in verschiedenen Nich-t-^qcn gingen, alles selbst sähen und erforschten, und darüber Bericht erstatteten. — Lord Castlereagh war damit einverstan« den; nur meinte er, die Ernennung der Kommissaire solle von der Krone geschehen , wie dies auch in Irrland bei einer äbnltchen Untersuchung 1806 der Fall war; inoo N. St. Besoldung für jeden derselben, wäre nicht zu viel; übrigens versiebe es sich von selbst, daß die Universitäten und die großen Schulen ausgeschlossen würd?« ; und er den» ke, Charlerhouse, das erst unlängst eine Prüfung bestanden, solle ebenfalls von der Untersuchung ausgenommen werden. Diese Abänderung ward genehmigt, die Ausnahme anderer ähnlicher Iupnutionen ader, so wie die Ausdehnung d?r BlU aufScbott-land, verworfen. Die BiU w'.rd gcdcuckt, und über acht Tage debcitirt werden. — Bei? de Hauser vertagten sich, der Pfingstftrieu wegen, auf den i3. Ma'.. (A. Z.) London, vom 12. Mai. Gestern verbreitete man mit der größten Geschäftigkeit ein fürckterlibes Gerücht auf der Börse, lord Hastings, der General-Gouverneur, so hieß es auf Autdorttat ei, ner^Nachricht von Ostindien über Land, sey von den Mahratten gefangen; General Hisloy sey geblieben. Alle Pferde der br,tuschen Kavallerie wären vergiftet und das La,«,r der britttsch-ostindischen Armee sey angezündet worden. Auch ui Ceylon ließ man Meß zum höchsten Aufruhr und zur Verwirrung kommen. Ob dieß eine blo^e Neffe, -nud Indigo Spekulation gewesen, oder die Ere findung cines müßigen Kopfes war, weis man nicht. Das ganze flücht ist schon verschwunden , und milche der össi'uNichea -Blatter haben nicht rinmabl Notiz daoou genommen, obgleich gestern Jeder»! ann davon redete. — Man verbreit't eden so ge« fließentlich ein anderes Gerückt , über dessen Wahrheit grrße Zwcisel geäußert werde!., nämllch dieses, daß der Plemier^Miniftec, Graf Liverpool , und der Kanzler der Schatzkammer, Herr Vansittart, gesonnen wären, ihre boden Aemter zu resigniren. Eine solche Resignation würde beträchtliche ^inisterial? Veränderungen auch in andern Departe, ments zur ^olge haben können. <^S. Z.) Was wir nculick über dcu Cinfiuß der im Ozean schwimmenden Eismassen auf das Klima der Nordwestlichen Küstenlander von Europa geäußert baden, hat sich zum Theil bestätigt. Aus Irland und Schottland vernimmt man nämlich, die Luft scy daselbst seit einiger Zeit so ungewöhnlich rauh, und kalt geworden, daß man glauben sollte, cs gehe dem Winter entge en, was in jenen La dern nicht geringe Bestürzung verursacht babe. Aus Casilebar (in der Grafschaft Mayo in Irland) schreibt man, daß der Kap,'an e:nes Kauffahrteischiffes aufdccFahrt von N5w-Vl>rf v0t einer ungeheuren Menge ron schwimmenden Eis-Inseln vorbeipassirl s?y, deren einige döber waren, als der ^rojgh Patrick, ein Berg in der Nabe ob; gedackter ^tadt. Ein Theil 'icser Eis-Inseln scklen sein? Richtung nach den Küsieu von Irland zu nebm-n. Mebrcre Schisscr sind dadnrch tu Äugst und Gcftchr verfttzt wordcn. (B v. T.) Hr. Howartd mack»te den Ai^trag, von der Negiernnq A''ftlarunqcn üder die Ursache und den Zweck dcs Krieges zu verlangen, der in die'em Augenblicke in Osttndien g?« fübrt wird. ,,Im Jahre 178/i, l^gtc er, wurde von Lord Melville eine Vill vorge« schlagen , und von dem Hause genehmigt, des Inhalts : daß es der Ehre mH Würde Ves 'Veit tischen weiches zuwider sey, 'nsu? Eroberungen in Hindostan zn machen. Diese Bill wurde im Jahre i?33 von den beit den Hausern und der" Kroi^e genehmigt. Was war das Rclultat derselben? Nehmen <3ie eine Karte von Indien von 17^ und eine vv l l8isznr Hand, vergleichen Sie di-e Aus« d!l ^oli^ar, d^r slb zu'n Baiser babe machen wollen, s».'y nichts weiter als ein pln >l« per Stier, welchtiu^dec Htierfanger bald den letzten Rest geben.werde. Seine Soldateil waren so elend, daß jcher Spanier, so er« ,ein Dutzend solcher M^un:e» in die Flucht schlagen würa de. — Wie gnt stunde,s^ »un die liebe Wahr« heit, wenn das Zu «viel und Zu. wenig nicht warel (Wdr.) Afrika. Fez,'den 2^. Februar. rSe< kaiserl. Maj. haben zwar ans sebr wichtigen Gründen und in Hinsicht der irr Europa ,stall badenden friüschen Umstände bereits im Diterz.)S. Maroccan. Mas. Gouverneur nnv Statthalter: Allhas. —Abd, Nachmen. — Hasl>asch. — Auf Befebl Sr. Erz. des Hrn. Gouverneurs: T. C. Edrehi^ Agent S. kalserl. Majestät. (B. v. T.) W e ch s e l - C 0 u r s in Wien vom 6. Funius 18,5. Eonoentionsmünzs von l)üildert 2 ,6 ^s'>