LMcher Taabllitt. „ „ . ,x PrLnumeration»Pr,iI«: flöy 0/1 ü Kür Laibach: Banzj. fl. 8-40; vH» w'XV* Zustellung in« Hau» Ottlj. 85 lt. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. Redaction und Expedition: Bahnhofgasie Nr. 16, Mittwoch, 29. Oktober 1879. — Morgen: Claudius. Snsert ton « prei se: Ein- , _ . Ipaltige Petit,eile i> 4 Ir., bei \ O Wiederholungen ä 3 Tr. An» A zeigen bi« 6 Zeilen 80 kr. " Die erste Niederlage Taaffes. In der vorgestrigen AdresSdebatte des Herrenhauses hat die Verfassungspartei den ersten entscheidenden Sieg über die Verfassungsgegner und ihren ministeriellen Anhang davongetragen. Seit den denkwürdigen Tagen des Bürgerniiniste-riums, in welchen unser Herrenhaus die glänzende Feuerprobe seines Liberalismus bestand, und seit den Tagen Hohenwarts, wo es sich darum handelte, den geplanten Angriff auf die Verfassung zurückzuweisen, hat das Oberhaus unseres Parlamentes wenige Tage zu verzeichnen, welche seiner Geschichte ein gleich ehrenvolles Gedenkblatt einverleiben, wie das beim 27. Oktober d. I. der Fall ist. Denn an diesem Tage ist es der verfassungstreuen Majorität unserer Pairs gelungen, ein Attentat des Coalitionsministerinms und seiner Anhänger auf den politischen Charakter des Herrenhauses zurückzuweisen, ein Attentat, das für den Fall seines Gelingens das Herrenhaus zum bloßen Werkzeuge der Regierung herabwürdigen musste. Dass man von verfassungstreuer Seite die Bedeutung des Tages erkannte, bewies das zahlreiche Erscheinen ihrer Mitglieder. Aber auch von Seite der Einpeitscher der Regierungspartei war alles Mögliche geschehen, dem CoalitionS-gedanken, oder besser gesagt der ezechischen Rechtspartei, die Ehre des Tages zuzuwenden. Noch in den letzten Tagen hatte Fürst Carl Schwarzenberg alle Hebel in Bewegung gesetzt, noch einige Stimmen für die Verwerfung des Adressentwurfes der verfassungstreuen Commissionsmehrheit zu gewinnen. Vergebliche Mühe! Als Fürst Trautmannsdorff seinen Präsidentensitz einnahm und sein Auge über die ganz ungewöhnlich zahlreich besetzten Fauteuils des Versammlungssaales schweifen ließ, konnte er wohl über die unausweichliche Niederlage der Seinen nicht im Zweifel sein. Auch das Publicum hatte sich überaus zahlreich eingesunden und harrte mit Spannung des Momentes , in welchem nach Erledigung einer Fideicommissangelegenheit und der zweiten und dritten Lesung des Gesetzes über den kaiserlichen Hofstaat die Adressdebatte eröffnet werden sollte. Ritter von Hafner verliest den Adressentwurf der verfassungstreuen Majorität, Baron Hübner jenen der feudal-clericaleu Coalitionspartei der Adress-commission. Niemand meldet sich zum Wort. Die Generaldebatte entfällt. Es wird zur Eröffnung der Specialdebatte geschritten. Auch hier werden die beiden ersten einleitenden Absätze ohne Debatte, ohne Einrede angenommen. Nun kommt Alinea 3 zur Verlesung. Es lautet: „In diesem Be- tracht theilt das Herrenhaus die Befriedigung, welche Eure Majestät über den Eintritt jenes Therles der Vertreter aus dem Königreiche Böhmen, welcher bisher dem Reichsrathe ferne geblieben ist, auszusprechen geruhen. Denn es erblickt hierin nicht bloß eine Stärkung der Reichsvertretung durch den Hinzutritt vieler auf anderen Gebieten bewährter Kräfte, es mussauchdeu-selben als die Thatfache der Anerkennung des Rechtsbodens der Verfassung betrachten, welchen sie betreten. Das Herrenhaus kann nur wünschen und hoffen, dass die von gegenseitigem Wohlwollen und gemeinsamem Pflichtgefühl getragene Einigung aller Glieder desselben zu vereinter Thätigkeit, wie an sich segensreich, zugleich geeignet sein werde, die so wünschenswerte Einheit der Ueberzeugung auch in Rücksicht auf diejenigen Principien unserer Verfassung herbeizuführen, welche das Herrenhaus im Interesse der Kraft des Reiches nach innen und seiner Macht nach außen seit dem Bestände desselben zu vertreten für seine Pflicht gehalten hat." — Nun erhebt sich Graf Taaffe, um für die Rechtsüberzeugung seiner herzallerliebsten czechi- . sehen Verfassungsgegner eine Lanze zu brechen. ^ Leider bringt er das nicht zuwege, ohne zugleich sehr bedenklich von jenem Pfade abzuweichen, den er wenigstens in Worten als den Weg der Regierung bezeichnet. Ueberhaupt hat sich Graf Taaffe durch feinen Angriff auf die in Alinea 3 niedergelegte Rechtsverwahrung der Verfaffungspartei keine besondern Lorbeer» erworben. Oder klingt eS nicht wie ein missglückter Bemäntelungsversuch, wenn Graf Taaffe sagt, dass er deshalb gegen die nothgedruugeue Wahrung des Standpunktes der Verfassungspartei stimmen werde, weil er wünsche, dass dieselbe sich nicht bloß auf ein Gesetz stütze, sondern auch im Herzen der Nationen Wurzel fasst? Eine etwas sonderbare Logik, welche übrigens ganz gut zu der sehr eigenthümlichen Unparteilichkeit des Ministeriums Taaffe paßt, welches zwar den Herren Czechen in der Thronrede das Recht zugesteht, den Boden der Verfassung zu betreten, ohne deren Rechtsgiltig!eit anzuerkennen, dafür aber die Verfassungspartei verhindern will, durch Proklamation ihres politischen Standpunktes den Schoßkindern der Regierung auf die staatsrechtlichen Hühneraugen zu treten. Nicht minder unglücklich, als die Redeübung Taaffes, fiel der Antrag des Fürsten Khevenhüller aus, welcher für seinen Antrag aus Zurückweisung der zwiespältigen Adressvorlagen an die Commission keine bessere Unterstützung fand, als dass er sich und seine Anschauung unter den Schutz de8 kaiserlichen Wahlspruches „Mit vereinten Kräften" stellte. Ein solches Vorgehen widerspricht den parlamentarischen Begriffen ebenso sehr, als es anderseits die über den Parteien und über allem politischen Hader stehende Person des Monarchen in den Zank des Tages einzubeziehen droht. Formell war, wie Schmerling in seiner Gegenrede betonte, der Antrag des Fürsten Khevenhüller gteuilTelon. Aus den Erinnerungen eines Günstlings. Eine der bemerkenswertesten und merkwürdigsten Persönlichkeiten des modernen Hoflebens ist wohl jener Lonis Schneider, welcher es vom Schauspieler durch das Uebergangsstadium als Soldat zum Zeitungsherausgeber und von da weiter bis zum Günstling des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und des russischen Kaisers Nikolaus brachte. Louis Schneider starb als Hofrath und Vorleser am preußischen Hofe, und die von ihm hinterlafsenen Memoiren, von welchen jetzt der erste Band vorliegt, bieten so viel der interessanten Details, dass es sich wohl lohnt, wenigstens teilweise die Wege kennen zn lernen, auf welchen Louis Schneider, allerdings unter Hindernissen und zum Theil komischen Schwierigkeiten aller Art, seine in ihrer Art beispielslose Carriöre machte. Interessant ist schon die Art und Weise, wie Schneider auf den Gedanken kam, den „Soldaten-freund'' herauszugeben, der ihn eigentlich zu den Souveränen von Preußen und Russland in vertraute Beziehungen brachte. Schneider wurde 1830 einberufen, eine Landwehrübung mitzumachen. Gegen Ende der Uebung frng ihn der Bataillons-Commandant, ob er, da er Schriftsteller sei, nicht eine Art Leitfaden für die Instruction der Landwehrmänner zusammenstellen wolle. Schneider machte sich rasch an die Arbeit und ließ 1000 Exemplare drucken. Der „Landwehrmann'' machte in höchsten Kreisen Glück und der König war so erfreut über das Büchlein, dass er 900 Exemplare bestellte und an die verschiedenen Armeecorps „mit Allerhöchster Empfehlung" vertheilen ließ. Durch diesen Erfolg aufgemuntert, gieng Schneider bald daran, etwas Aehnliches auch für die Soldaten des stehenden Heeres zusammenzustellen. Auch dieser Versuch fand die Billigung des Königs, und das Jnstructionsbuch wurde in mehr als 200,000 Exemplaren versendet. Der Zufall führte Schneider ein Heft des in Paris erscheinenden „Journal de l'Armee" in die Hand, und augenblicklich stand die Idee, für die preußische Armee, und zwar ausschließlich für die Unterosficiere und Soldaten, etwas Aehnliches zu gründen, bei ihm fest. Er schrieb — Schneider zählte damals 27 Jahre — eine Probenummer, überreichte sie seinem Protector, dem General von Witzleben, und dieser, der die Schwierigkeiten der Ausführung nicht unterschätzte, rieth ihm, sich unmittelbar an den König zu wen- den. Nach wenigen Tagen erfolgte die Antwort. „Se. Majestät", hieß es in derselben „anerkennen den guten Sinn, welcher mit der Herausgabe eines nützlich belehrenden Wochenblattes für den Soldaten verbunden sei, wohlgefällig an, wollen diesem patriotischen Unternehme! gerne Beifall ertheifen und verweisen den Bittsteller an den Knegsmimster" — denselben General v. Witzleben, der den jungen Schauspieler in hervorragender Weise begünstigte.... „Seien Sie vorsichtig", rief der Kriegsminister bei Ertheilnng der Concession seinem Günstling zu, „und vor allen Dingen nicht zu eifrig. Damit Sie übrigens sehen, dass der König Ihr Blatt sehr aufmerksam gelesen, gebe ich Ihnen die Probenummer zurück. Se. Majestät haben selbst Correc-turen darin gemacht." Schneider theilt einige der königlichen Cor-recturen mit. Sie sind bezeichnend für die damaligen Verhältnisse. Schneider hatte bei der Nachricht, dass in Frankreich ein Truppendetachement in ein Dorf eingerückt fei, um die verweigerten Steuern einzubringen, folgende Bemerkung gemacht: „Wie mag es wohl kommen, dass in unserem Valerlande solche ExecntionscommandoS nicht Vorkommen? Muss wohl darin liegen, dass bei uns die Steuern nicht zu hoch und die Unter- schon deshalb unzulässig, weil die Zurückweisung einer Vorlage an die betreffende Commission bloß für den Fall einer Ulwvllständigkeit der letzteren zulässig ist. WeiterS betonte Schmerling, dass die Zwiespältigkeit der Vorlagen durch eine abermalige Zurückweisung der beiden AdresLentwürfe an die Commission nicht beseitigt werden könne, sowie denn überhaupt die Existenz von zwei Adressentwürsen nur auf den Umstand zurückzu-führen sei, dass im Schöße der Commission sich Gegensätze geltend gemacht haben, über welche eine Vereinbarung unmöglich war. — Noch trat der dentale Baron Hübner, der Berichterstatter der Minorität, in die parlamentarische Arena, um dem Alinea 3 den für die Autonomisten empfindlichen Stachel auszuziehen. Hübner beantragte, dass dieses Alinea in dem Sinne abzuändern sei, dass darin der Eintritt der Czechen nur als die „That-fache der Anerkennung der Verfassung als gemeinsamen Boden für ihr legislatives Wirken" bezeichnet und weiters jener Passus weggelassen werde, in welchem die Majorität das fernere Festhalten an ihren Verfassungsgrundsätzen elobt. Um diesen der Adresscommission zur Vor-evathung zugeioiesenen Abänderungsantrag ohne Verzug der geschäfKordnungsgemäßen Behandlung entgegenzuführen, trat die Commission sofort zusammen. Das Resultat dieser Berathung war die Mittheilung des Berichterstatters R. v. Hasner, dass die neuerlichen Verhandlungen der Commission zu keiner Uebereinstimmung geführt habe und dass daher die verfassungstreue Majorität auf ihrem Antrage beharren müsse. Wie Hasner in seinem Schlussworte anführt, hatte es die Majorität der Commission angesichts der vorhandenen Meinungsdifferenzen über die wichtigsten Fragen für ihre Pflicht gehalten, keine farblose Antwort auf die Thronrede, sondern eine Adresse zu erlassen, welche einer bestimmten politischen Ueber-zeugung Ausdruck gibt. Man wollte nicht die Römertoga nach innen gekehrt tragen, so zwar, dass jeder seine Ueberzeugung nach ihren, vollen Charakter bewahrt, aber dieser Charakter nicht nach außen hervortritt. Nicht Starrsinn, sondern Ueberzeugungstreue habe diese Haltung als wünschenswert erscheinen lassen, durch welche weder einer Feindseligkeit gegenüber anderen Parteien Ausdruck gegeben noch auch überhaupt die Nei- ?ung zu möglichen Concessionen in Abrede ge« teilt werden soll. So und nicht anders musste der frühere Präsident des Bürgerministeriums sprechen, und dass auch die weitaus überwiegende Mehrheit des Herrenhauses diese Ansicht theilt, wurde durch das Er- thanen sich ihrer Pflicht besser bewusst sind als itt Frankreich." — Der König strich Nachricht und Bemerkung und schrieb an den Rand: „Danke für die gute Meinung. Könnte aber doch auch einmal bei "ns Vorkommen." — Bei einer Ordensverleihung hatte Schneider bemerkt: „DaS ist gewiss geschehen, weil. . ." und nun wurden die Hekdnnten Verdienste des Decorierten aufgezählt. Auch diese Stelle war bis auf die einfache Nachricht der Ordensverleihung gestrichen worden, und der König schrieb dazu: „Wenn Ich bei jeder Ordensverleihung die Gründe angeben wollte, würde Ich es schon selbst thun." — Schneider hat selbstverständlich für die fernere Herausgabe des „Soldatenfreund" diese königlichen Belehrungen seinem Gedächtnisse vollinhaltlich eingeprägt, trotzdem gerieth er wiederholt in Conflicte. Einer der charakteristischesten war folgender: Die fämmt-Kchen Unterofficiere einer Dragonerescadron sendeten dem „Soldatenfreund" einen Nachruf ein, den sie an ihren zu einem anderen Regimente versetzten Rittmeister richteten. Da der Nachruf nur Dank und Patriotismus athmete, veröffentlichte ihn Schneider und erhielt sofort einen allerhöchsten Rüppler. Dev Rittmeister war vom König versetzt worden, weil seine Vorgesetzten mit gebniS der Abstimmung erhärtet, welche 78 Stimmen gegen und nur 59 Stimmen für das Amendement HübnerS ergab. Da Graf Franz Fallen* hahii, der Bruder des Ministers, den dankenswerten Einfall hatte, die namentliche Abstimmung über diesen Antrag zu verlangen, so sind wir in der Lage, die Namen jener Männer kennen zu lernen, welche ihrer verfassungstreuen Ueberzeugung trotz allen Regierungshochdruckes so entschieden Ausdruck verliehen. Allerdings haben die drei anwesenden Erzherzoge Albrecht, Carl Ludwig und Carl Victor sür den Antrag Hübners gestimmt. Da aber unseres Wissens das Herrenhaus dreizehn Erzherzoge unter seinen Mitgliedern zählt, so kann man wohl annehmen, dass die von der Sitzung weggebliebenen Mitglieder des Kaiserhauses die Experimente Taaffes keineswegs als eine staatsrettende Notwendigkeit betrachten, zu deren Durchführung alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen. Wenn aber unter den Förderern des Hübner'schen Antrags sich glänzende Namen der österreichischen Aristokratie befinden, wenn neben einem Carl Schwarzenberg, Metternich und Win-dischgräz die Mehrzahl der Vertreter des großen böhmischen Adels für die Föderalisten stimmten, so kann man diesen Namen die Stimmen von drei Auerspergen, eines Fürstenberg, eines Friedrich Liechtenstein gegenüberstellen. Das Votum eines Kutschker, eines HelferSdorf, welche mit Schmerling und allen parlamentarischen Größen des Herrenhaus für den Antrag Hasners stimmten, wiegt aber gewiss nicht minder schwer, als die Stimme des Cardinals Schwarzenberg, der die feudalen Traditionen seines Hauses niemals ver-leugnete, oder das der Fürstbischöfe Zwerger und Pogakar, von welchen der letztere noch im letzten Moment durch Schwarzenberg telegraphisch nach Wien berufen worden war. Aber auch die Feldzeugmeister Koller, Schmerling, Rossbacher, der General der Cavallerie Graf Neipperg, die Feld-marschall-Lieutenants Kellner und Latour haben für die Verfassungspartei gestimmt — fürwahr, ein glänzender Beweis, daß die Führer unseres Volks-heeres auch ein warmes und volles Verständnis dafür haben, was dem Volke frommt, und dass sie dieses Verständnis ohne Rücksicht auf momentane Regierungsströrnungen jederzeit zur Geltung zu bringen bereit sind. Mit der Ablehnung des Hübner'schen Antrages war das Schicksal des TageS entschieden. Die seudal-clericale Partei und die mit ihr verbündete Regierung hatten eine totale Niederlage erlitten; wir wissen, dass alle Bestrebungen der bunt zusammengewürfelten Majorität des Abgeord- ihm unzufrieden waren, und nun erklärten ihn die Unterofficiere für einen vortrefflichen Osficier. „Ueberhaupt." hieß es in der officiellen Nase, „hätten Unterofficiere nichts zu erklären." — Der „Soldatenfreund" brachte es übrigens nie über 3000 Exemplare und wurde durch königliche Subvention erhalten. Das erste Zusammentreffen Schneiders mit seinem König war gerade nicht sehr aufmunternd für den Schauspieler. Schneider trat an feinem 17. Geburtstag als Volontär in das Garde-Schützenbataillon. Damals wurden Exercierhosen aus grobstosfigem Drillich getragen, die bei jeder Wäsche ll/a Fuß einliefen und deshalb länger als für gewöhnliche Menschenkinder geliefert wurden. Um sie tragen zu können, musste man sie um* Krempen, und bei dem kleinen Schneider wuchs diese Umkrempelung zu einem förmlich bedrohlichen Umfange. Nach der ersten Einkleidung wurde Schneider nach Haufe geschickt, und Büchse und Lederzeug sollten dem Volontär nachgesendet werden. Der Gedanke, ohne Büchse, Hirschfänger und Patrontasche vor den Eltern und der ganzen Nachbarschaft zu erscheinen, erschien dem jungen Eingekleideten so niederschlagend, dass er mit dem betreffenden Soldaten unterhandelte und ihn^gegen netenhauses, die Verfassung im Sinne der auto-nomistischen Allianz umzugestalten, an der Phalanx des Herrenhauses scheitern werden. Nicht minder werthvoll ist es, dass Gras Taaffe nun doch endlich Farbe bekannte und sich ganz unverhohlen auf Seite der VerfaffungSgegiier stellte. Damit entfallen alle Rücksichten, welche man dem guten Willen des Schöpfers der Compromisspolitik zu tragen sich veranlasst fühlen konnte. Die Con-sequenzen ergeben sich von selbst. Gras Taaffe hat der Verfassungspartei die Fehde zwar nicht offen angekündigt, aber, der Charakter seiner Rede gegen den Adressentwurs der Majorität, welche unter Einschaltung des bereits bekannten Zusatzantrages betreffs des Wehrgesetzes in allen seinen Theilen die Zustimmung der Mehrheit des Herrenhauses fand, lässt über seine Haltung keinen Zweifel. Es liegt nunmehr klar zutage, dass der Eintritt der Czechen in den Reichsrath, dieses aller» einzigste Resultat der Staatskunst Taaffes, durch Regierungsversprechen erkauft wurde, welche e$ dem Leiter des Ministeriums zur Pflicht machen, die Rechtsverwahrung der Czechen und ihrer Freunde officiell in Schutz zu nehmen. Wo bleibt da Verfassungsrecht und Verfassungstreue? Noch ist der politische Kamps darum nicht entbrannt. Er wird aber nicht ansbleiben können, und dann wird auch die Verfasfungspartei sich nicht damit begnügen, die Angriffe ihrer parlamentarischen Gegner zurückzuweisen, sie wird dann auch ihre Opposition gegen ein Cabinet richten müssen, dem es einzig und allein zu verdanken ist, dass im Abgeordnetenhause der Autonomistenpartei die Stimmenmehrheit in die Hände gespielt wurde. Die „Italic" hat vor kurzem die Nachricht gebracht, dass die zwischen Deutschland und dem Vatikan schwebenden Verhandlungen noch lange nicht bis zu dem Punkte gediehen sind, um eine Besev-tigung der schwebenden Differenzen auf kirchenpolitischem Gebiete als nahe bevorstehend erfdritten zu lassen. Wie nun die „Kölnische Zeitung" erfährt, sind die zum Theil auf sehr erhebliche Schwierig-keiteit stoßenden Ausgleichsversuche zum große» Theil deshalb ins Stocken gxrathen^ weil der Papst Deutschland gegenüber keineswegs so friedlich gesinnt sein soll, wie man gewöhnlich annimmt. Er scheint nämlich zu glauben, dass Deutschland seiner bedürfe, und gefalle sich deshalb in der Rolle des Zauderers. Dabei aber seien so mancherlei Einflüsse in seiner Umgebung thätig, dass man noch gar nicht sagen könne, inwiefern seine innerste Ueberzeugung für sein Auftreten maßgebend sei. Der Papst sei noch zu vielen deutschfeindlichen Einflüssen aus- ein Trinkgeld dahin brachte, dass er ihn in vollständiger Ausrüstung, mit noch unbeschnittenem Kopfhaar und behängt wie ein Gewehrständer, nach Haufe gehen ließ. Alle Leute sahen sich nach dem sonderbar aufgeputzten Rekruten um, und zum Unglück begegnete ihm auch noch der König, der seine gewöhnliche Spazierfahrt machte. Schneider stellte sich sofort in Positur, präsentierte und war nicht wenig erstaunt, als der König ihn mit strengem Blick maß und sich sogar noch aus dem Wagen bog. Am nächsten Tage schlug bas Donnerwetter ein, eine peinliche Untersuchung begann, und Schneider wurde zu längerem Extra-Exercieren verurtheilt. Einige Wochen später rückte das Bataillon vor dem obersten Befehlshaber aus. Der König ließ den Gemeinen Schneider rufen, und nun entspann sich folgende Conversation: „Sohn des Musikdirektors Schneider?" „Zu Befehl, Eure Majestät." „Beim Theater?" „Zu Befehl, Eure Majestät." „Erinnere mich. Den Elanir in der Oper „Axur" und im „Obersten" den „Kellner". Noch sehr jung?" „Siebzehn Jahre, Eure Majestät." gesetzt, um eine richtige Vorstellung von den deutschen Verhältnissen zu haben. Es gebe eine ganze Clique von preußenhassenden Herren, und namentlich solchen — selbstverständlich fast lauter Deutsche nnd Deutschpolen — die ihn förmlich absperren. Sie hängen durch Hergenröther, P. Wild, Czacki und den Tiroler Cardinal Franzelin mit der deutschen Ca-planspresse zusammen und importieren ihre Ideen als deutsche öffentliche Meinung über Berlin nach Rom. Reiche das nicht aus, so würden die süddeutsche Fürstin T (Taxis), die Berliner Familie R. und noch höher stehende Damen herangezogen, welche mit dem Papste in Briefwechsel stehen und ihn eifrig warnen, dem Reichskanzler Vertrauen zu schenken. Unter solchen Verhältnissen werde jeder einzelne streitige Punkt in den Verhandlungen zu einer principiellen Schwierigkeit, und man könne dieselben zur Zeit noch nicht für abschlussreif halten. * * * Die „Nord. Allg. Ztg." bringt anlässlich der für gestern festgesetzten Eröffnung des preußischen Landtags eine Mahnung an die Deputierten, mehr die Arbeitsanfgaben des Landtags als die Partei» Interessen ins Auge zu fassen. Wie das officiöse Blatt andeutet, sollen durch die Thronrede große und wichtige Aufgaben der Wirtschaftspolitik, auf dem Gebiete der Steuerreform und des Eisenbahn-Wesens liegend, zur Entscheidung gestellt werden. Man dürfe also erwarten, dass die der Wirtschaftspolitik des Reichskanzlers zugewendete Stimmung, welche bei den Wahlen ausschlaggebend war, auch ihren Einfluss auf die parlamentarischen Verhandlungen üben wird, unbeschadet des Rechts und der Pflicht der Abgeordneten, alle bezüglichen Vorlagen fachlich zu prüfen. Aber wie sehr auch die Arbeitskraft deS Landtags bereits durch diese Aufgaben im Athern erhalten werde, so gebe es doch noch eine Reihe anderer Fragen, welche dringend einer Erledigung im Wege der Gesetzgebung bedürfen. Vermischtes. — Le ssi ng in Wolfenbüttel. Aus Braunschweig. 24. Oktober, wird geschrieben: Das vom letzten Landtage beschlossene Regentschaftsgcsctz scheint in der deutschen Presse kaum so viel Beachtung gefunden zu haben, als die Thatsache, dass man in dem neuen Gymnasium zu Wolfenbüttel statt der Büste Lessings die Büste des Cistercienser-Abtes Bernhard von Clairvaux ausgestellt hat. Es hat sich infolge dessen ein wahrer Sturm der Entrüstung erhoben, den in etwas zu beschwören diese Zeilen dienen mögen, die den Sachverhalt authentisch klarlegen sollen. Aus den Berichten der Zei» Wird hoffentlich die Stimme nicht verderben, das Dienen! Der Vater ist ein sehr braver Mann — hoffentlich immer gut aufführen! Schon instruiert?" „Zu Befehl, Eure Majestät, Wacht-, Gar-nisons- und Felddienst." „So. — Na, dann werden Sie nun wohl schon wissen, dass man im Vorbeigehen nicht die Büchse präsentiert. Hosen sind Ihnen wohl anfangs zu lang gewesen? Werde mich beim Major v. Tilly erkundigen lassen, ob er mit Ihnen zufrieden ist. Kehrt, Gewehr über — Marsch." König Friedrich Wilhelm hatte seine eigenen Marotten, und Schneider hatte trotz aller Gunst, deren er sich erfreute, manche derselben auszukosten. Das bekannte Lied: „Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein", ein Lied, das von patriotischer Begeisterung überschäumt, wurde von Schneider gedichtet, und er ließ es bei einer Wohlthätig-reits-Vorstellung, welcher der ganze Hof beiwohnte, fingen. Das Lied zündete und rief außerordentliche Begeisterung hervor. Dennoch hieß es, der König fei nicht besonder- entzückt von dem Vortrage gewesen. Als Friedrich Wilhelm den Dichter einige Tage später bei einer Theatervorsteümrz im tungen kann der Leser die Ansicht gewonnen haben, als ob überhaupt nur die Wahl zwischen Lessing und Bernhard gelegen habe. Dies ist irrig. Die Aula sollte außer mit der Büste des regierenden Herzogs an der einen Seite mit acht Büsten (Ber-tretera der Literatur) an den beiden Hauptseiten geziert werden, während die vierte Seite — so war die Anschauung der maßgebenden Kreise — drei Büsten solcher Männer zeigen sollte, die sich um das höhere Schulwesen Verdienste erworben hatten. Die ersten Büstengruppen stellen dar: Homer, Sophokles, Virgil, Tacitns, Dante, Shakespeare, Schiller und Göthe. In diese beiden Gruppen hätte Lessing gehört; da ober nur acht Büsten zu gebrauchen waren, so steht man vor der Frage: Sollte Schiller oder Göthe oder wer sonst von den Genannten vor Lessing weichen? Da werden nun die Meinungen getheilt sein. Als Braunschweiger werden wir natürlich sagen: Wer weichen sollte, ist uns gleich; Lessing, unser Lessing hätte unter allen Umständen unter den Geistesfürsten seinen Platz finden müssen. Was nun die dritte Gruppe (Männer des Schulwesens) betrifft, so kam man auf den heiligen Bernhard, weil er — wird an entscheidender Stelle geltend gemacht — ein Freund unseres Kaisers Lothar von Süpplingenburg und die Veranlassung mehrerer Anstellungen der Cistereienser im Lande Braunschweig war, diese aber die ersten Schulanstalten in unserem Lande waren und lange blieben. Die übrigen beiden Vertreter des höheren Schulwesens sind Luther und Melanchthon. — Diebstähle ans russischen Bahnen. Ein Kaufmann schreibt aus Lemberg vom 23. d.: „In der Nacht vom 18. auf den 19. d. M. fuhr ich in einem Waggon zweiter Stoffe des von Odessa gegen Kiew verkehrenden Personenzuges in der Gegend! von Schineriuka und hatte eine Barschaft von circa 400 Rubeln sub Couvert in meiner inneren Rocktasche geborgen- Durch die längere Fahrt ermüdet, überließ ich mich dem Schlafe, nachdem ich zuvor meine Oberkleider bis oben zugeknöpft und meine Reisedecke bis zur Brust über mich gezogen hatte. Als ich erwachte, fand ich zu meiner nicht geringen Ueberraschitng die Reisedecke tiefer gezogen und meine beiden Röcke aufgeknöpft. Meine Barschaft war verschwunden. Inzwischen hatte ich das Ziel meiner Reife — Station Winniza — erreicht, und alle Schritte zur Rückerlangnng meiner Barschaft blieben erfolglos. Auf demselben Zuge wurde früher einem ändern Herrn beim Anssteigen in den Waggon der Reisepelz gestohlen. Als ich in Wo-loczysko meinen Unfall erzählte, wurde ich von einigen achtbaren Herren damit getröstet, dass vor einigen Tagen auf dem gleichen Zuge einem Wiener Kaufmanne 1200 Rubel auf ganz ähnliche Weife Palais der Prinzessinnen sah, rief er ihn in eine Fensternische und sagte: „Diesmal sehr gut ausgefallen, das Concert in Potsdam. Das Lied hat der Königin sehr gut gefallen, aber darf so was nicht wieder machen, wenn ich es nicht vorher weiß. Kann auch missrathen, und dann ist das nur ärgerlich. Weiß wohl, gut gemeint haben. Aber so was nicht wieder thun, wenn ich dabei bin. Werde es mir schon Vorsingen lassen, wenn ich so was hören will." — Ein anderesmal, im Jahre 1837, erhielt Schneider eine Zurechtweisung, wo er sie in der That nicht verdiente. In dem Vandeville „Fröhlich" werden in einer Scene von einer französierenden Närrin die ersten Tacte des „Allons enfants de la patrie“ angestimmt, und ein alter preußischer Major unterbricht die Singende, indem er mit einer Stentorstimme den Refrain des Körner'fchen Liedes: „Das war Lützows wilde, verwegene Jagd" einsetzt. Bei der ersten Aufführung war der König nicht zugegen, doch erzählte man, dass die Erinnerung an Lützow dem Köniz unangenehm sei, dass er daS Lied nicht leiden fönue und niemand sich unterstehen dürfe, in feiner Nähxe des Liedes auch nur zu erwähnen. Der zweiten Vorstellung wohnte der gestohlen wurden. Auf derlei Zustände kann daß reifend« Publicnm nicht oft genug aufmerksam ge* macht werden." Local- und provmM-Ängetegrrcheiten. — ($orft.Prüfungen.) Die Prüfungen für den selbständigen ForstverwaünngSdienst und füv das Forstschutz- und technische Hilfspersonale haben den 27. l. M. im Rathssaale der t k. Landesregierung in Laibach unter dem Vorsitze de» k. k. Lau« dessorstinfpectors Herrn Wenzel Goll und in An* Wesenheit der Herren PrüfnngScommifläre Forstmeister C. Seitner, k. k. Oberförster F. Miklitz und des Ersatzmannes und Schriftführers 11 Forst» adjuncten I. Mach begonnen und enden am 30fteu Oktober. — (Todesfall.) Gestern verschied hier Frau Anna Strangfeld im seltenen Alter von 97 Jahren. Die Verblichene, deren Bestattung morgen nachmittags von dem Sterbehoufe Nr. 4 in bet Franciscanergasfe aus statt findet, war die Mutter des k. k. HofratheS Alexander Ritter v. Strangfeld und die Großmutter des hiesigen Advocaten Dr. Robert v. Schrey und des k. k. Landesgerichts» rathes Edmund v. Schrey. — (Laibacher Liedertafel.) Der Fa* milienabend der Laibacher Liedertafel, zu welchem außer den Angehörigen der Mitglieder nur geladene Gäste Zutritt haben, wird morgen abends 8 Uhr in den ReftaurationSlocalitfiteH des Hotel „Europa" abgehalten werden. Der nächste ProdnctionSaßenA deS Vereines wird zu Anfang nächsten Monat» im Glassalon des Casino stattfinden. — (In Angelegenheiten deS Sin« derspitalS) findet morgen nachmittags um-5Uhr im Sitzungssaale des Stadthauses eine Versammlung der Gönner und Gönnerinnen dieser Anstalt statt, in welcher die Frage zur Entscheidung kommen wird, ob daS Kinderfpital der Obhut der barmherzigen Schwestern anvertrant oder unter den bisherigen Verhältnissen fortgeführt werden foH Bei aller Achtung vor der humanitären Thätigkeit deS Ordens der barmherzigen Schwestern find wir der Ansicht, dass eine Uebergabe der erwähnten Mstalt an diesen Orden nur dann platzzugreifen hätte, wenn die Privatwohlthätigkeit nicht mehr imstande wäre, das Kinderspital zu erhalten, oder wen« durch die derzeitige Organisation desselben der Wunsch nach einer Aendernng der letzteren gerecht fertigt würde. Da nach beiden Richtungen hin keinerlei Thatfachen bekannt find, welche die Umwandlung unseres KinderspitalS in eine klösterliche Heilanstalt wünschenswert erscheinen lassen, so haben wir um so weniger Grund, für eine solche Um* König bei, und kaum erklangen die ersten Töne des Liedes, als der König sich unwillig erhob und das Theater verließ. Später erfuhr Schneider, dass, als die zur Üebnng versammelte Landwehr der beiden Berliner Bataillone beim Heinilnar-schterett vom Efemeren das Lied sang, das Singen des Körner'schen Liedes ein- für allemal verboten wurde. Schneider machte sich neben der Herausgabe feines „Soldatenfreund" auch durch zahlreiche Beträge verdient, die er iit den Militär-Unterrich®. anftalten jahrelang gratis hielt. Der Kriegs-minister hatte Schneider für einen Orden Borge* schlagen, der König hatte aber einfach geantwortet'; „Noch zu jung." Als Schneider wieder bei Hose erschien, winkte ihn der König in die Fensternische und sagte in der bekannten kurzen Manier: „Haben mir Ihr neuestes Werk geschickt. Werden auch schön Antwort bekommen haben? Einiges hat mir sehr gefallen, besonders Talma. Ganz richtiges Erkennen der Verhältnisse. Geht nicht immer alles so, wie man will. Freut mich, dass Sie daö einseheit. Verhältnisse sehr richtig erkannt, besonders Talma." — Lange Zeit konnte sich Schneider dieses „besonders Talma" nicht erklären, bis Wandlung zu plaidieren, als zu befürchten steht, dass gleichzeitig mit den barmherzigen Schwestern auch der Orden der Lazaristen seinen Einzug in das Kinderspital halten würde. Die Toleranz der letzteren am Krankenbette wird uns nämlich durchaus nicht in der Weise geschildert, dass man sich für eine Erweiterung der Thätigkeit dieses Ordens über die Räume des allgemeinen Krankenhauses hinaus besonders begeistern könnte. — (Theater.) Die gestrige Aufführung von Laubes „Graf Essex" gab den klarsten Beweis, dass e- keineswegs Mangel an geeigneten Kräften ist, welche die Direktion abhält, dem rentierenden Drama einen größeren Spielraum im Repertoir zu gewähren. Herr Direktor Ludwig gab die Titelrolle mit Verständnis und Wärme; auch die Elisabeth der Krau Director Ludwig entsprach in Auffassung und Wiedergabe den Intentionen der Dichtung, während Frau Andreae-Kühn die schwierige Rolle der Gräfin Rutland geradezu mustergiltig zur Geltung brachte. DaS Ensemble klappte, die Jnscenierung war eine gute, und so wäre denn an der gestrigen Aufführung nichts auszusetzen, wie der schwache Besuch und die leider nicht zu verheimlichende Thatsache, dass die Darstellerin der „Elisabeth" den Souffleur mehr in Anspruch nehmen musste, als sie es schon um des guten Beispieles willen nöthig haben sollte. — (Erfroren.) Am 20. d. M. wurde im Walde bei Klenowik die Leiche eines sechzigjährigen Häuslers aus der Ortsgemeinde St. Margarethen im Gurkselder Bezirke ausgefnnden, welcher nach den gepflogenen Erhebungen in der Nacht vom 15. auf 16. d. durch den Frost ums Leben gebracht worden ist. Verstorbene. Den 27. Oktober. Paul Gerlacher von Gerlachs-Berg, k. k. pens. Lieutenant, 72 I., Rathausplatz Nr. 6, Lungenlähmung. — Franz Selan, Arbeiterinsjohn, 2 Mon., Rosengasse Nr. 29, Fraisen. Im Civilspitale: Den 25. Oktober. Franz Kozlevkar, Knecht, 82 I., Lungenödem. — Margareth Lavrin, Taglöhnerin, 65 I., Lungenentzündung. Den 26. Oktober. Franz Anjin, Taglöhner, 36 I, chro». Darnikatarrh. Den 27. Oktober. Agnes Zibert, Inwohnerin, 62 I., Darmverschlingung. — Maria Hafner, Inwohnerin, 67 I., Lungentnbercnlose. er seine dem Könige überreichten „Schauspieler-Novellen" nochmals überlas und das Räthselhafte des königlichen Ausspruches errieth. Schneider schilderte in seinen Novellen eine Zusammenkunft Napoleons mit Talma. Napoleon stellte Talma seinen Gästen mit den Worten vor: „Se. dramatische Majestät Talma, der Kaiser des französischen Theaters." Talma verbeugte sich ehrerbietig, Napoleon kniff ihm lächelnd in das Ohr und rief: „Kein Compliment, Talma. Wir sind ja hier unter uns. Du spielst die Kaiserrollen auf dem Theater, wir im Leben, und wer weiß, ob uns der Beifall so gewiss ist wie dir." — „Eure Majestät scherzen mit einem armen Schauspieler." — So geht die Unterhaltung noch eine Zeitlang fort. Talma fühlt sich unbehaglich und sagt endlich: „Nun denn, Majestät, wenn ich wirklich so bemerkenswert bin, wenn ich wirklich eine so ehrenvolle Stellung entnehme, würden Sie mir den Orden der Ehrenlegion geben?" Napoleon schwieg, sein Auge verdunkelte sich, die Stirne nahm jenen Ausdruck des finstern Ernstes an, der seine Um gebung so oft zittern machte, und nach einer Pause ries er: „Nein! Adieu, Talma." — Auf dieses Ge sprach hatte sich des Königs „besonders Talma' bezogen. Witterung. Laibach, 29. Oktober. Morgens trübe, theilweise Aufheiterung, sehr schwacher . Wärme: morgens 7 Uhr + 6 6», nachmittags i Uhr + 12 9" C. (1878 + 8 4"; 1877 + 11 7 ’ C.) Barometer 740 88 Millimeter. £ui gestrige Tagesmittel der Wärme + 5 2°, um 3 3° unter dem Normale. Gedenktafel über die am 31. Oktober 1 8 7 9 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Kovac'fche Real., Kammk, BG. Oberlaibach. — 3 Feilb,, Vanos'sche Real., Stein, BG. Stein. — 2. Feilb., Krasovie'sche Real., Ulaka, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Krasovic'sche Real., Niederdorf, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Narad'sche Real,, Kisove, BG. Littai. — 3. Feilb., Baje'sche Real., Podkraj, BG. Wippach. — 2. Feilb., Anim» fchc Real., Parjc, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Warzek'sche Real., Stein, BG. Oberlaibach. — 3. Feilb., Sedmak'sche Real., Nadajneselo, BG. Adclsberg. — 3. Feilb., Ter-bizan'sche Real., Branica, BG. Wippach. — Freiw. Feilb. Lepie'scher Real., Rudolfswert, KG. Rudolfswert. Theater. Heute (ungerader Tag): Fatinitza. Operette in 3 Acten von Suppe. Telegraphischer Kursbericht am 29. Oktober, Papier-Rente 68 26. — Silber-Rente 7030. — Gold-Rente 80 75. — 1860er Staats-Anlehen 127 80. - Bank-actieu 838. — Credttaetien 266 90. — London 116 60. — Silber —. — K. f. Münzducaten 5 56. — 20-Francs-Stücke 9 30. — 100 Reichsmark 57 60. Morgen Donnerstag Iamil'ien - Abend der (< Eaibaeker iuieilertufet Anfang „Hotel Europa". (422) 8 Uhr. töckl Damenmoden und Konsection, Congreßplah Mr. L. Grösste SwmM eleganter Dinterpatctots, Imfiüffcn, Jiotoiutcs, Aegmmäaiel u. s. lu. zu den billigsten Preisen. (518) 4-1 Grabkränze ans künstlichen Blumen von aus Metall bei U. I. Iischer. fl. 2 50 bis fl. 15, - 150 - - 2 (511) 2-2 (520) 2-1 (6rabkränze. Neue Sendung angekommen bei Krnst StöckL. Saftüttus zur „Stailffaifiadi." Heute sowie jeden Freitag und Samstag frische Meerfische. Unterricht in der englischen Sprache. Ein Professor, welcher durch zehn Jahre als regl. Professor an einem englischen College tradierte, in Wien k. k, Landesfchulräthe, Direktoren und Professoren, k. k. Militär und Persönlichkeiten aus den höchsten Kreisen zu seinen Hörern zählte und über die vorzüglichen Leistungen die besten Belege zur Einsicht besitzt, eröffnet am 1. November eine» Herren- und Damcn-Abendcurs. Es wird auch Unterricht außerhalb des Hauses ertheilt. Einschreibungen für die Curfe werden täglich von 4 bis 5 Uhr nachmittags entgcgengeiiommen. Adresse; „Coliseum, englischer Professor." (489) 8—7 $08 notfigeroiefen ulkein rationelle Z>bevftcrbscrvzt Schrniöt'fchs Gehöröl, perßeffeei von dem fmUEundigcn Himer Jlrjle Dr. M. 3)eutf<6 welches Taubheit heilt, lvenn sie nicht angeboren. Schwer-» Hörigkeit und Ohrensausen sofort beseitigt, ist aus Laibach nicht erhältlich, sondern eclit und iinverl'älMcIit allein zu beziehen aus der Hrwuxapotlieke des Hl. Zavaros, Wien, VII., Mariahilferstrasse 72. Jedes Flacon dieses i’aclimämilsek verbessert«*« Gehöröles muss zum lliiierselileile von einem anderen, ab und zu im Handel vorkommenden Gebiiröle ilureliiiui« l'r««swiir«l iiter Provenienz, welches mit der lügenhaften Phrase: „An-empsohlen und mit brillantem Erfolge in Anwcndnng gebracht von dem Oberstabsarzt I. Klasse und Physicus Dr. Schmidt" zu täuschen sucht, «las Siegel im rollten Laekt „Ur. Hl. Meutsei»“ trauen ! Generaldepositeur: JvLlivts GS-ra-etz, Wien, II., Praterstraße 49. (503) 2-2 Fracht- und Eilfrachtbriefe vorräthig Bei Jg. v. Äleinmayr & F. Gamberg, Congreßplatz, Bahiihofgasse, ^Xlrilüll beste schwarze (AllJIJIU* Schreibtiute. Reiner Gallusextract unter Garantie des Fabrikanten. Vorräthig bei (412) 54—26 Oaurl 8. Till, "».er Merversitkerer, einen geeigneten, cmtticwsfäßig, für das Absatzgebiet Laibach und Umgebung suchen auf-zunehmen P. 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