prönumtralious-Preise: Für Laibach: «an,jährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ vierteljährig. . . 2 „ 10 „ ®enatli* . . . — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig . . . 11 (I. - Ir. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Mt Zustellung in« HauS viertel- lährig 25 tr., monatlich !) kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Rtinklien Bahnbofgasse Nr. ita. (Eiptbilion aitb Jnseraten-ßnrrnn: Kongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von I. v.KleinmavrLF. Bamberg). Ziisrrtioiirpreise: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr. bei zweimaliger Einschaltung 1 Skr. dreimal ii 7 kr. JnsertionSstempel jedeSmal SO kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 92. PÄB5 Samstag, 22, April 1871. SDiorgen: Adalbert. Montag: Georg. 4. Jahrgang. Ans Kreuz mit ihm! Der alte Schlachtruf! Wie sie es seiner Zeit dem Herrn und Meister gethan, so möchten sie es heute dein Jünger und Schüler thun — wenn sie es könnten. Mit welcher Wollust würden die Fanatiker des neuen Glaubens, der sich für den alten ausgibt, 6i"T den Scheiterhaufen brennen sehen, ans dem der «etzer Döllin ge r zu Asche verkohlt, und'auf de» «r Präsumptiven Ketzer Schulte, Fridrich haben ^'"""chst geschleift zu werden die Aussicht Sie find unverbesserlich. Nicht die lange Arven eines geistig hochstehenden Mannes, die dem Glauben, der Verteidigung desselben, der Festigung und Verbreitung seiner Lehre gewidmet war, nicht die tadellose Frömmigkeit, nicht der Lorbeer des Ge- Ä"; Ä" i!f6cn lang für die Größe und Helligkeit des Katholizismus und für die Durch-S''s"SU"g desselben stritt - nichts von dem schützt mL e-^nn^tra^c iener, welche die Lehrer der-^civen Kirche sind, deren bedeutendste Zierde in der ayto Mann ist; nichts schützt ihr. vor dem römischen Ketzergerichte, da er zu denken gewagt und gegen die Vergewaltigung der alten Lehre sein Wort erhebt. , Der gläubigste, frömmste und eifrigste Katholik ist ein Ketzer, wenn er selbständig zu denken wagt. Das ist die Bedeutung der jüngsten Erscheinungen in der katholischen Kirche. Die Lehre nicht, sondern die die Lehre mit sich «i'ttpzirenbe Kirchengewalt, welche entgegen den nr-Iprunglichcn Satzungen immer ausschließlicher in dem geistlichen Oberhaupte sich konzentrirte, war, wo sie die Macht hatte, seit Jahrhunderten Gegner selbständiger Gedankenarbeit, und sie stieß ihre besten Kinder von sich, wenn — nicht der Glaube, sondern ihre eigene absolute Macht von ihnen bezweifelt wurde. Mit all' den Gräneln, welche die Herrschsucht der Kirchengewalt im Laufe der Jahrhunderte, begangen mit all den Scheiterhaufen, auf denen sie ihre Opfer verbrannte, mit all' de» Machtsprüche,i, mit denen sie die Gedanken ins Sklavenjoch zu fesseln versuchte, konnte sic doch den geistigen Fortschritt nicht anshalten, konnte sie die Erde nicht stille stehen mache», konnte sie die Emanzipation des Geistes nicht hindern. Und was sie in den Jahrhunderten nicht konnte, wo sie mit allen weltlichen Machtmitteln ansgestattet war, was sie nicht hindern konnte, als noch Wissen und Aufklärung so sparsam gesäet waren, daß im weiten Erdenrunde nur wenig Halme dem Lichte entgegen reiften, das will sie jetzt, wo das Wissen und freie Denken schon eine mächtige, geschlossene Partei in den Kampf um Wahrheit und Licht stellen kann, wv in der Masse der Bevölkerung selbst schon die Denkfreiheit sich kräftig regt und Wissen mannigfaltig immer weitere Kreise zieht! Daß die romanische Kirchengewalt auch jetzt noch in alter Weise vorgeht und den Ketzerbann über die frömmsten Katholiken verhängt, ist nur der klare Beweis, daß man in Rom auch in den praktischen Mitteln der Herrschaft immer mehr hinter der Zeit zurückbleibt und mit Gewaltstreichen eine Spaltung hindern zu können meint, die mit weltklugem Vorgehen zweifellos noch für einige Zeit hintangehalten werden konnte. Und abermals tritt das germanische Kultur-element in den Vordergrund im Kampfe mit dem Romanismus, der ja der richtigere Ausdruck für den jetzige» römischen Katholizismus ist. Der frömmsten Katholiken einer, der seine bedeutende geistige Begabung der glanbenseifrigen Dnrchgeiftignng des Katholizismus gewjdmet hat, kann die letzte Konsequenz der roma»isch-kirchlicheii Bestrebungen nicht hinnehmen, nicht blos, weil die Lehre dadurch gefälscht wird, nein, er muß sie auch ablehnen, da jede Gedankenfreiheit, jede Selbständigkeit des Denkens innerhalb und außerhalb der Glaubenslehren durch die Jnfallibilitätserklärnng vernichtet ist. ' Die Vertiefung des geistigen Besitzes der Menschheit durch die freie Thätigkeit der Denkkraft ist aber eine im Kulturleben hervorragende Eigenschaft der germanischen Zivilisation gegenüber der romanischen und der slavischen. Einige Vorfahren DöllingerS übertrugen diese Gruudtende»; auf den Katholizismus, und zwar mit der heiligsten und reinsten Begeisterung echter, gläubiger Frömmigkeit. Doch alsbald sehen «ir-sie von Rom zum Widerrufe nnd zum geistigen Tode verdaniint. Sie widerriefe», — aber ihre Lehren konnte Rom nicht löschen aus den Geistern, die sie ausgenommen. Die Zeit wogte vorwärts, die römische Tendenz zum Uuiversal-Absolutismus, als einzige Rettung vor der neuen Kultur, die auf Wisse» und Denken und nicht auf GeisteSknechtuug beruht, erschien für die Kirchenmächte der höchste Ausdruck der absoluten Gewalt in der gottgleichen Unfehlbarkeit des Kirchen-Oberhauptes. Jemleton. Ein Besuch in der Tabaksabrik. Qen der außerordentlich umsichtigen und eifri- M Tätigkeit des gegenwärtigen Leiters der hiesi-C “^nfchei, Tabakfabrik, des Herrn Tabakver-«!ai, * ttev" v. Rosaro aus Sacco, einer an-toett J’ Autorität auf diesem Felde, sind die noth-Zucker^^^p"rungsarbeitcn in der vormaligen e« jf* f 'wette bereits vollständig durchgeführt und lebhaft •*,%>» die Fabrikation der Zigarren so ebensn i*1!1 Gange, daß sich ein Besuch der Fabrik W sb »t als belehrend gestaltet, stets t r Utcn an der neben dem großen liiid aiiaclii-f.rf* rvtcn Thore wasserseits des Gebäudes flocke; alsbald wird geöffnet, und beim ^aitdipv uns ein starker, aber für de» hem ein» r.!au6 nict)t unangenehmer Geruch, gleich "ui, ,„„..1 .guten Virginiazigarre. Wir werden ttu«nfwl tn CU1 Magazin geführt, wo die Blätter ä%rr!n Jüeftien' Diese kommen für Virginia« httuvHnÄr-l6 und künftig in der hiesigen Fabrik Zitier ^ cr5CUöt werden sollen, ausschließlich ans ein- »lto0 s>e ganz hart gepreßt zu 20 Ztr. "'em Fasse hieher versandt werden. Die Blätter legt man hierauf in große, mit reinem Wasser gefüllte Bottiche, wo sie sich vollständig aufweichen und hiebei auch ihre früher lichtbraune Farbe in eine viel dunklere Nüanße umwandeln. Die völlig durchnäßten Blätter werden in eigenen luftigen Räumen wieder so weit getrocknet, bis sie nur mehr mäßig feucht sind, und dann erst zur eigentlichen Zigarrenfabrikation abgegeben. Diese beginnt damit, daß eine Partie der Arbeiterinnen (mit Ausnahme einiger Aufseher sind nur solche beschäftigt) aus den sehr großen ovalen Blättern die Mittelrippen herausnimmt (die gesammelt und in ändern Fabriken bei der Bereitung des Schnupstabaks verwendet werden) und diese so in zwei gleiche Theile zerlegt. Die halben Blätter streichen dann andere Arbeiterinnen glatt, legen sie aufeinander nnd binden je hundert Stück zusammen. Diese Päckchen werde» nun in die Säle trans-portirt, wo die Hauptzahl der Arbeiterinnen, gruppenweise an großen Tischen sitzend, aus den Hingerichteten Blatthälften die Zigarren vollständig fertig macht. Die Arbeiterin legt eine Blatthälste auf das vor ihr befindliche Brett, schneidet zuerst ein sehr langgestrecktes Viereck heraus, das die Bestimmung hat, als Hülle verwendet zu werden und bestreicht es auf einer Seite mit einem feinen aromatischen Kleister. Der übrige Theil der Blatthälfte wird als der eigentliche innere Zigarrenkörper benützt, um den bereitliegenden, bereits mit dem auf-gesteckten kurzen Strohhalme versehenen Grasstengel gelegt und dann ziemlich fest in das bestrichene Deckblatt eingerollt. Nach dem an ihrem Brette angebrachten Maße gibt schließlich die Arbeiterin der unglaublich schnell fertig gebrachten Zigarre die genau vorgeschriebene Länge. Die hier erwähnten Grasstengel werden in einer besonderen Abtheilung von kleinen Mädchen sortirt, die Strohhalme aufgesteckt, in Partie» von hundert Stücke» zusammengebuuden und sodann den eigentlichen Arbeiterinnen hingelegt. Das hiebei verwendete Gras wird ausschließlich aus Spanien bezogen. Die fertigen, ganz feuchten und weichen Zigarren werde» je 25 Stück in grobes Fließpapier gebunden, auf Drahtgitter gelegt, auf diesen in den Trockenkammer» bei einer Temperatur vou 60 und mehr Grade» getrocknet, dann in kleinere Kisten geschichtet, wo sie mehrere Wochen liegen bleiben, hieraus durch einige Monate in andere, sehr große Kisten gelagert, endlich nochmals jede einzeln gemustert, verpackt und so in die Verschleißmagazine verschickt. Alle hier beschriebenen Manipulationen werden in strengster Ordnung und ineinandergreifend voll- Stützpunktes statt des bisherigen deutschen, nämlich des — slavischen. In dieser slavischen Richtung fei vorläufig Hohenwart Berkörperer der Pläue und Wünsche der zweiten Regierung, derselben, die einst die Reise des Kaisers nach Frankfurt anöhecktc. Wie entstand solcher Wechsel? Einfach durch die deutschen Siege. Bortrag auf Bortrag mußte der Kaiser hören, wie sein alterndes Reich bald znr Hälfte zum neuen Reiche geschlagen, Zisleithanien zum Kreise des deutscheu Kaiserstaates herabsiuken werde. Die zweite Regierung hat durch die Furcht hievor gesiegt. Ohne ihre Vorstellungen gäbe cs kein Ministerium Hohenwart, keine Herrlichkeit Ji-recek's und keine Verbote deutscher Siegesfeste. Es ist der achte entschiedene Prinzipienwechsel seit 1849 überhaupt. Einmal haben wir den finanziellen Bankerott gemacht, ein dntzendmal haben wir unsere politische Zahlung bald sistirt, bald suöpeudirt, bald gänzlich abzuleuguen versucht. Wohin müssen wir gcrathcn!____________________________________________ Der Bürgerkrieg in Frankreich. Nach der Einnahme von Asnieres durch die Versailler Truppen und dem Rückzüge Dombrowski's hinter die Seine sind die Aufständischen gezwungen, ihre Vorstöße und gelegentlichen UmgehnngSmanöver gegen die linke Flanke Mac Mahons anfzngeben, und damit scheinen ihre Feldoberstcn mit ihrem Latein zu Ende. Sie verknallen zwar noch viel Pulver, sprechen in ihren Bulletins von riesigen Verlusten der Gegner und deu geringen eigenen. Dabei werden fleißig Barrikaden gebaut, am Konkordeplatz und am Eingänge des Tuilcriengarteus werden sogar Torpedos eingegrabeu, und die Nationalgarden stehen konsignirt, denn man erwartet stündlich einen Sturmangriff der Versailler. Inzwischen tobt der Waffenkampf zwischen Paris uud Versailles kaum so erbittert, als die Streitlust, welche die Zeitungsblätter unter einander, oft gegen die eigene Partei, entwickeln. Sogar der „Siecle," der bisher unter den Pariser Blättern noch am ge-mäßigsten schrieb, geht jetzt Thiers wegen des Mit* nizipalgesetzes, in welchem den Gemeinden über 20,000 Einwohnern nicht einmal gestattet ist, die Bürgermeister selbst zu wählen, furchtbar zu Leibe und macht den boshaften Vergleich, Herr Thiers gleiche, indem er als Schutz gegen die Unordnung das Recht verlange, die Bürgermeister in den großen Städten im Schöße des Munizipalrathes zu wählen, einem Soldaten, welcher sich gegen Mitraillensen durch einen papierenen Schild schützen wolle. Uebrigens wurden alle jüngst anfgetanchten Versöhnnngsversnche beiderseits abgebrochen; eine Adresse der republikanischen Liga bezeichnet die Er- klärnngeu Thiers' für Erhaltung der Republik als keine Garantie bietend, beharrt anf Anfrechthaltung ihres ganzen Programms, welches de» großen Städten Frankreichs als unerschütterliche Grundlage die kommunalen Freiheiten verleiht. Der Plan, die Nationalversammlung in Versailles in eine Konstituante nmzuwandeln, gewinnt an Aussicht. Man will die Verfassung vom l. November 1848 wieder Herstellen mit Rechtskraft vom 1. Juni 1871. * Man mag nun die zentralistischen Anschauungen von Thiers theilen oder nicht, so wird man doch zugeben müssen, daß er berechtigt ist, an Paris, sofern eS die Hauptstadt Frankreichs bleiben will, das Ansinnen zu stellen, sich der für ganz Frankreich gellenden Gesetzgebung zu unterwerfen. Und diejenigen, welche in der Kommune die Vorkämpfers der Stadtrechte von Paris sehen möchten, müsst1 sich ans den Handlungen derselben überzeugt habe», daß sie nichts weniger und nichts mehr anstrebt, tili die Beherrschung Frankreichs durch Paris, beziehungsweise durch das Pariser Stadthaus. Es ist schade, daß erst tut letzten Angenblicke, da die Herrlichkeit der Kommune znsammenzufallen droht, beschlossen wurde, die Sitzungsberichte der Kommune zu veröffentlichen. Frankreich und die Welt hätten sich sonst überzeugen können, mit wie wenig Verstand itf Stadthanse regiert wird, wie verworren die Anschauungen der Mitglieder der Kommune sind und wie niedrig ihre Bildung; man hätte sich namentlich überzeugen können, daß hinter allen großen Redensarten und hinter den Schwärmereien einiger aufrichtiger Narren sich nichts als gemeiner Neid, als Haß gegen Mächtige und Reiche, als Eifersucht unter den Männern des Tages birgt. Es ist ein über alle Maßen trauriges Schauspiel, wie Tausende von ehrlichen Menschen täglich in den Tod gehen, um den persönlichen Absichten einer Handvoll Verbrecher zu dienen und wie sie sich durch die Auf» hetzungen der letzteren zu Handlungen hinretß>' lassen, die sie sonst gewiß mit Abscheu abwcist" würden. Willkürliche Einbrüche in die Wohnungen, Mißhandlungen ruhiger Bürger aus den Straßen, Verhaftungen, namentlich von Geistlichen, Gewalt-thaten jeder Art deinem fort. Nur zu spät werde« diejenigen, welche an die Mission der Kommune glaubten, die Republik zn sichern und dein Sozialismus Bahn zu brecheu, erkennen, daß die Kommune die Republik untergraben und dem, was an den sozialistischen Ideen Wahres sein mag, ans Jahr' zehnte den Weg verschüttet habe. Mss" Fortsetzung in der Beilage. "WO Hier mußte es zum entscheidenden Zusammenstöße kommen. Vielleicht rechnete die die Kurie leitende Jesuitenpartei auf den weit verbreiteten Jndifferentismus in diesem Kampfe, indem die widerstrebenden denkenden Elemente ifolirt bleiben würden. Darin haben sie sich aber vollständig verrechnet. Denn auch die Indifferenten nehmen Partei für die Freiheit des Gedankens, die Grundbedingung jeder geistigen Entwicklung. Auch die Indifferenten wissen recht gut, daß die Schlacht, die der römische Jesuitismus mit den germanischen und ändern hochgeistigen Kirchenlehrern schlagt, eine Schlacht ist, die jener der Freiheit und Zivilisation überhaupt liefert. Und so wird die Krisis beschleuniget, und daß in selber der Jesuitismus, der seine Lehren heute mit der Autorität der Kirche seit, am Ende nicht der Sieger bleiben wird, das kann, wenn man die heutige Entwicklung der Menschheit betrachtet, nicht mehr zweifelhaft feilt. Darum ruft nur: Ans Kreuz, mit ihm! Die Zeit ist nicht mehr fern, wo, mit der Schrift zn sprechen, der Herr auch euch richten wird! Eine geheime Negierung. In dem neuesten Hefte der „Hirzel'fchen Wochenschrift" finden wir Betrachtungen über die „in Oesterreich etablirte Doppelregierung." Der Aufsatz beruht auf amtlich preußischem Material. Darnach hat der Kaiser eine Kabinetskanzlci, die sozusagen ein geheimes Ministerium bildet. Wie die Statthalter, erstatten die Polizeidirektoren, wie diese die Generalkommanden ihre Referate. Das geheime Kabinet hat ein Netz, das über Oesterreich reicht. In den verschiedensten Kreisen gibt cs Referenten der Kabinetskanzlei, die über Stimmung, Parteientwicklung, Demonstration, Verlauf von Skandalen ic. für den Kaiser Berichte machen. Je wichtiger der Gegenstand, desto höher der Rang des Referenten. Für Böhmen ist ein Feldmarschall-Licnte-nant bestellt. Die zweite Regierung ist übrigens nicht schassender Art. Sie ist die Kritik der Minister, deren Macht sie anfangs häufig fördert, um sie später zum mindesten zn ntodifiziren oder ganz zu nichte zu machen. Es heißt zum Schlüsse von diesem anonimen Koiiseil, cs stehe jetzt vor der Berathnng, welche Schnüre die Livree erhalten dürfte, in der die Reaktion in Oesterreich eiuherschreitcn soll. Aber zum großen Theil sei der Plan der Herren hinter der spanischen Wand bereits enthüllt. Man wolle Zertheilnug der Hecresniacht, Wahl eines neuen zogen, uud nur so ist es denkbar, daß in kurzer Zeit so massenhafte Quantitäten erzeugt werden können. Schon gegenwärtig gibt es einheimische, erst hier abgerichtete Arbeiterinnen, die über 300 Virginiazigarren täglich fertig bringen. Beim ordentlichen Betriebe einer Fabrik rechnet man durchschnittlich 500 Stück per Arbeiterin und Tag, wiewohl cs einzelne bis auf eine tägliche Erzeugung von 1000 Stück bringen. Anfängerinnen arbeiten im Taglohn; später wird stückweise gezahlt. In der hiesigen Fabrik sind momentan schon ungefähr 270 Arbeiterinnen beschäftigt, die sich in der Mehrzahl als sehr fleißig und gelehrig bewähren ; die tägliche Erzeugung beträgt mehr als 20.000 St. Die Zahl der Arbeiterinnen nnd die Produktion nimmt aber täglich, und zwar in rascher Progression zu. Noch iu der jetzigen provisorischen Fabrik soll die Erzeugung bis auf 40 Millionen jährlich gesteigert werden, während dieselbe in der neuen, großen Fabrik, mit deren Erbauung im nächsten Jahre bestimmt, und zwar so früh wie möglich, begonnen werden soll, noch ganz andere, riesige Dimensionen annehmen wird. Steht die zu erbauende große Tabakfabrik einmal vollständig im Betriebe, so werden hiebei viele Hunderte armer Leute dauernden Erwerb finden, und die Stadt beherbergt dann ein bedeutendes industrielles Unternehmen, das auch i» anderer Beziehung ihren Bewohnern vielfachen Vortheil bringen wird. Die emsige, stets wachsende Thätigkeit aber, die jetzt in den Räumen der vormaligen Zuckerras sinerie herrscht, eröffnet bereits die erfreulichste Perspektive hiefür. Schutzmittel gegen Sumpf-Miasma. Es wurde vor kurzem iu der „Laib. Ztg." die Sonnenblume, Helianthus annuus, zur Anpflanzung um Sumpsterraius, namentlich in der Nähe der Häuser empfohlen. Der Rath ist gut und hat sich diese Pflanze in vielen Gegenden bewährt; so in Afrika, so namentlich auch in Washington und Philadelphia, allwo einzelne Stadttheile vom Fieber hart gequält waren und durch Anpflanzung der Sonnenblume vom Fieber großentheilö befreit wurden, lieber die Anpflanzung dieser Blume weisen wir ans die bezeichnete Mittheilung der „Laib. Ztg." Wir wollen aber auch die Aufmerksamkeit auf die dort erwähnte Zizania aquatica lenken; der WildreiS oder Indianer reis stammt aus dem kühlen Nordamerika, gedeiht in Sumpfboden vorzüglich uud braucht, weint matt ihn im Herbste säet, nie mehr gesäet zu werden, da ans den lose sitzenden Frucht-riSpcu hinlänglich Samen zu Boden füllt. Er wird tut Frühherbste auf stagnirende Sumpfflächen gleichmäßig auögestreut; das Reiskorn sinkt alsbald Folge seiner spezifischen Schwere zu Boden. Jni Frühjahre treibt eS und eö wächst eine dem Schilf* rohre nicht unähnliche, mit zarten Blättern versehe^ Pflanze von 5 bis (J Fuß Höhe empor. Ende August wird der Same reif und kann geerntet werden, wobei man aber sehr vorsichtig verfahren muß, da er lose hastet. Der geerntete Reis ist schmackhaft und die Halme können geschnitten werden und als Stre» u. s. f. verwendet werden. Diese Psanze bildet über kurzem ein so dichtes Gewebe-d a ß binnen 2 bis 3 Jahren der Mora? e n t s u m p f t i st, wie ihr wenigstens in Amcry® nachgerühmt wird. Nun ist bei Versendung des mens große Sorgfalt nöthig, daß er nicht austrock>>^-da er sonst nicht keimt, wie die von der prcit&i!^ Regierung angeorbneten Anbauversuche des Akfli'11^ tifationSvereiucö in Berlin lehren. Im Bern" k. botanischen Garten gelang der Anbau. S«? wären auch bei uns Versucht behufs Urbarinachu von Morastterrain angezeigt. 11 Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 93 vom 22. April. Politische Rundschau. Laibach, 22. April. Inland. Am 20. feierte das Abgeordnetenhaus, wohl um sich von seinen bisherigen Anstrengungen zu erholen. Gestern (2 l.) kam wieder einmal zur Abwechslung das Gesetz, betreffend die Forterhebung der Stenern und Abgaben für den nächsten Monat zur Verhandlung, und wurde natürlich dem Ministerium der verlangte Kredit bewilligt. Der Finanzminister legte ferner ein Uebereinkommen mit Ungar» betreffs einer Donaudainpfschisfahrts-Gesell-schast vor. Der Ministerpräsident theilte die erfolgte Ernennung Grocholöli'S zum Minister ohne Portefeuille mit und stellte den neuernannten Mt* nister vor. Sodann erfolgten die Wahlen. Bekanntlich weilte Graf Hohenwart in den letzten Tagen bei seiner Familie in Linz, um Privatverhältnisse zu ordnen. Bei dieser Gelegenheit soll er sich vertraulich geäußert haben, er halte sich der Majorität im Abgeordnetenhause vollkommen sicher und er werde bald in der Lage sein, die Ministerien der Justiz und des Kultus und Unterrichts in die Hände parlamentarischer Kräfte legen zu können. Auch noch ein paar „Polakeu", wie ein czechisches Blatt ebenso zart als anständig sich ausdrückt, kommen ins Ministerium, nämlich Dr. Czerkawsky, gegenwärtig Schulrath in Lemberg, als Sektionschef ins Unterrichtsministerium, und Dr. Zyb likiewi cz, als Mimstcnatrath und Schriftführer im Ministerrathe. Hingegen sei Fürst S a p i e h a, Oberstlandmarschall von Galizien, zum Statthalter bestimmt. Uebrigens findet in der gesummten freisinnigen Presse Oesterreichs die Mißstimmung wider die verfassungstreuen Abgeordneten und deren Rath- und That-losigkeit angesichts der Rührigkeit der Gegner täglich schneidigeren Ausdruck. Der am 19. d. M. vom Laibacher k0nst. Vereine beschlossene ernste Tadel dürfte bald sein Echo in vielen freisinnigen Kreisen Deutsch-Oesterreichs finden. Die Verstimmung ist eine wohlberechtigte. Nie ist ein Volk von fwnen Erwählten, sagt die „N. Fr. Pr." — eine ehrenvolle Minorität der letzteren ausgenommen, — mit solchem Hochmnthe behandelt, so über die Achsel angesehen worden, wie es dein deutsch-österreichischen Volke von seinen Vertretern geschieht. Ein Washington, ein Lincoln, ein Grant hielten es nie unter ihrer Würde, gelegentlich vor eine Volksversammlung zu treten und ihre Handlungen und ihre Ansichten dem Urtheile der Wähler zu unterstellen. Die berühmtesten und hochverdienten englischen Minister lassen keine Ferien vorübergehen, in welchen sie nicht zu ihren Wählern sprechen, und Männer, wie Patmerston, Gladstone und Bright riefen fast bei jeder Reife durchs Land in allen bedeutenden Orten Versammlungen ein, denen sie über brennende Fragen ein Urtheil absorderten. So machen es die liberalen Abgeordneten Deutschlands. Bei uns aber betrachtet sich der Abgeordnete, sobald er Hu Mandat in der Tasche hat, als eine Art höheren Wesens, das auf gemeine Sterbliche, wie Wähler f'nb, mit souveräner Verachtung herabsieht und sie weidet, wie der Brahmine den Paria. — Vielleicht l>t es diesem lautgewordenen Unwillen zu verdanken, wenn sich die Verfassungspartei etwas ermannt und wenigstens der Frage der direkten Reichs-^ a t h s w a h l e n ihre ganze Aufmerksamkeit widmet. Vor allem wurde der Grundsatz ausgestellt, daß der Antrag aus direkte Wahlen wegen feiner außerordentlichen Wichtigkeit von der gefammten deutschen Partei unterzeichnet werden muß, da er den Zweck habe, eine imposante Kundgebung der Regierung gegenüber in Szeue zu setze». Auch wurde beschlösse», aus die Regierungsvorlagen nicht länger zu warten, sondern den Antrag im Hanse einzubringen, sobald die erwünschte Anzahl von Unterschriften vorhanden Jst- Auch der Klub der Südländer, wozu die Sl ovenen und Tiroler gehöre», möchte» ihre Stellung gegenüber dein Ministerium durch irgend «ne Kundgebung umgrenzen. Indessen sind noch immer die Slovenen und Tiroler nicht vollzählig aus den Osterferien zurückgekehrt. Einstweilen soll sich die Regierung auf eine längere Amtsdauer einrichten und Vorlagen über Aendernngen in den Land-tagöordnuugeu und Landtagswahlordnunge» vorbe-reite», um sie in der nächsten Landtagssession ein-zubringen. Der „Grazer Tgspst." wird telegrasirt: „Außer dein Grafen Clain-Martinitz sind auch Graf Wolkenstein aus Tirol, Kardinal Fürst Schwarzenberg und mehrere andere Herren derselben Farbe zum feudal-ultramontanen Meeting nach Wien gereist, und es ist wohl kein Zufall, daß diese Herren für die Abhaltung ihrer Versammlung die Rückkehr des Kaisers abwarteten. So viel bis jetzt verkantet, handelt cs sich um einen Versuch, die Auflösung des Rcichsrathes zu erwirken und die baldige Einberufung der Landtage durchzusetzen." Das mögen die Herrschaften allerdings hoffen, aber so schnell und glatt wird sich die Sache doch nicht machen lassen. — Bischof Rudigier von Linz soll zum Kaiser berufe» sein und ist bereits gestern abgereist. Die innere Fäulniß, an welcher das czechi-s ch e P a r t e i l e b e n schon seit längerer Zeit krankt, ist »och niemals in solch ekliger Nacktheit zu Tage getreten, wie während der verflossenen acht Tage, wo sowohl von jnngczechischer als von altczechischer Seite in „Enthüllungen" gemacht wurde. Gewinnsucht, Betrug, Verführung des Volkes, Schwindel und was dergleichen schöne Eigenschaften mehr sind, das wurde einander mit so liebenswürdiger Unge-nirtheit ins Gesicht geschlendert, als verstünde sich derlei bei den Organen der czechischen Nation von selbst. Noch ist aber der Kelch nicht bis zur Neigt geleert, noch steht der Welt ein Schauspiel bevor, das an skandalösen Details seines gleichen suchen dürste. Der Preßprozeß nämlich, welchen die „Na-rodni Listy" gegen den „Pokrok" wegen des Vorwurfes der Bestechlichkeit angestrengt haben, verspricht Geheimnisse an den Tag zu bringen, die wenig schmeichelhaft für gewisse „Führer der Nation" ausfalleu dürften. Ob dies Volk aus diesen Erfahrungen Nutze» schöpfe» wird, mag dahin gestellt bleiben, wichtiger ist jedoch die Frage, ob die Regierung endlich zur Einsicht kommen und das Aus-gleichinachen, wenigstens für einige Zeit, an den Nagel hängen wird. Thut sie das, dann kamt sie überzeugt sein, daß der furchtbare Zwiespalt im czechischen Lager binnen kurzem zu einer Krise führen wird, aus der endlich eine czechische Partei hervor» gehen muß, mit welcher ein vernünftiges Wort möglich ist. Jedes Entgegenkommen, jede uuzeitige Schwäche von Seite der Regierung rückt die sonst unvermeidliche Katastrophe in die Ferne. Nur ein ruhiges Gewährenlassen des für Oesterreich unschädlichen czechischen Veitstanzes bei konsequenter Fest-haltnng der verfassungsmäßige» Prinzipien uitd energischer Durchführung der Gesetze kann mit der Zeit eilten Znstand schasse» helfe», der eine» vernünftigen Ausgleich mit den Ezechen gestattet. Heute aber mit de» Deklaranten paktiren zu wollen, wäre nicht blos eitt Verbrechen an der Verfassung, sonder» auch ein grober politischer Fehler. lieber die Vertagung und Schließung des ungarischen Reichstages wäre, nach „Hon", folgendes festgestellt worden: Die gegenwärtige Session wird am 26. und 27. Mai' geschlossen ; die nächste Session würde aber schon am 1. Jutti eröffnet und der Reichstag sodann am 5. oder 6. vertagt werden. Anfangs September soll der Reichstag wieder znsanunentreten; dann würde das Ministerium das Budget einbringe», welches der Finanzkommission zugewiesen würde; der Reichstag aber würde bis Ende Oktober Ferien haben, während welcher Zeit die Finanzkommission die Bndgetberathung zu Ende brächte. Bis Weihnachten ginge im Reichstage die Budgetverhandlung vor sich; bis 20. April des nächsten Jahres aber würde das Haus die noch nicht verhandelten Vorlage» zu erledigen haben. Ausland. Die ultramontanen Wühlereien in Baiern, im katholischen Rheinland und Westfale», die bei den Wahlprüfungen im deutschen Reichstage aufgedeckt worden sind, erwecken de» Berlitter Blättern ernste Bedenke». Die „National« Zeitung" sagt am Schluffe eines Leitartikels: „Der Reichstag soll eine allgemeine Volksvertretung sein; was ist aber die Partei des „Zentrums" (der Ultra* montanen) anderes, als eine eingeschobene Vertretung der römischen Kirche? Katholische Wähler, welche dieses Zentrum nicht unterstützen wollen, werden von den Priestern als Ungläubige verdächtigt. Am Reichstag ist eS, darüber zu wachen, daß er eine auf allgemeinem und gleichem Stimmrecht ruhende Volks- und Landesvertretnng bleibe. Die Römischen wolle» im Reichstag eine Vertretung ihrer Kirche Herstellen, während es sonst keine Vertretung besonderer Stände oder besonderer Interessen in dieser Körperschaft gibt und keine geben soll." (Könnte auch füglich an die Adresse unseres Rcichsrathes bei Prüfung der krainer und tiroler Wahlen gerichtet fein.) Sonst besprechen Berliner Blätter den Kamps in Baiern uud die Stellung der deutschen Bischöfe, die sich schroff von ihrer Herde trennen und keinen Halt mehr tut Herzen des Volkes haben, in einer Weise, die beweist, daß man in Berlin der „katholischen" Partei große Aufmerksamkeit schenkt. Bisher bezogen die deutschen Reichstagsabge-ordueteu keine Taggelder, was sein Gutes, aber auch seine Unzukömmlichkeiten hat, da es die Mandate auf solche Mitglieder beschränkt, die eigenes Vermögen besitzen. Nun wurde in der Reichstagssitzung am 20. April der Antrag Schulze-Delitsch', betreffend die Gewährung von Diäten für die Reichs-tagsmitglieder mit der Bestimmung, daß die Reichs-tagömitglieder erst von der nächste» Legislaturperiode ab Diäten erhalten, mit 185 gegen 138 Stimmen angenommen, trotzdem daß B is m arck in längerer Rede seine Gegengründe entwickelte. - Der Kronprinz von Preußen begibt sich nach Petersburg, der Czar wird int Juni in Berlin erwartet. Zur Tagesgeschichte. — D i e Offiziere des definitiven R u h e st a n d e s sind gegenwärtig hinsichtlich einer einzugehenden Ehe weder verpflichtet, eine Kaution zu erlegen, noch die Bewilligung der Militär-Verwaltung einzuholen. Deren Witwen haben auch keinen Anspruch auf eine Pension. Nun hat das Reichskriegsministerinm noch verfügt, daß eine im Ruhestande geschloffene Ehe nur dann den Anspruch auf das für die Offiziers-Witwen normirte Sterbeguartal (eine Abfertigung in der Höhe einer dreimonatlichen Pensions-Gebühr) erwirbt, wenn nach geschlossener Ehe im Ruhestande die Wieder-Anstellung im aktiven Stand des Heeres, uud dann erst Die erneuerte Versetzung in den Ruhestand erfolgte. — Eine treffende Charakteristik der national-czechischen Politiker wird von einem Prager czechischen Blatte gegeben. Es heißt darin: Derlei Phrasenhelden sind im politischen Leben um so gefährlicher, als es nicht leicht möglich ist, eine Probe ihrer Fähigkeiten mit ihnen anzustclleu oder, wenn man sie dennoch einmal «»stellt, das ganze Volk hiedurch auf halbe Jahrhunderte und noch länger unglücklich werden kann. Außerdem ist die Täuschung hier um so leichter, weil cs so leicht möglich ist, sich für billiges Geld und auf sehr einfache Weife gewisse, allerdings oberflächliche Kenntnisse von politischen Dingen zu verschaffen . . . Man hat zwar ein leichtes Mittel zur Hand, sich zu überzeugen, daß es bei einem solchen Politiker bis zur Kanditatur für irgend ein künftiges böhmisches Ministerium noch recht weit ist; man braucht ihn nur von der Rednertribüne, wo er allerdings perfekt zu sprechen weiß, in irgend ein Amt zu setzen, oder ihm die Verwaltung eines Geldinstitutes anzuvertrauen, oder auch nur nach den Fortschritten seiner eigenen Wirth» schast zu fragen, und man wird sich bald überzeugen, daß Null von Null aufgeht. Wirst du dann sehen, daß ein solcher Mensch, der die Nation und den Staat verwalten will, nicht einmal seiner eigenen Häuslichkeit vorzustehen vermag, daß er in seinem eigenen Geschäfte Unordnung in allen Winkeln hat; wirst du finden, daß er als Kanzleimann entweder die Gemeindeoder die Bezirksrechnungen zeitlebens nicht in Ordnung hat, und wirst du schließlich sehen, daß er Ausschuß oder Geschästsleiter bei so und so vielen überflüssigen Vereinen ist, die keinen Kreuzer Staminfonds haben — dann wirst du gewiß nicht lange im Zweifel darüber sein, was für einen „Apostel der Nation" du da vor dir hast. In die größte Verlegenheit wirst du ihn allerdings bringen, wenn du ihn fragen wirst, welche fruchtbare» nationalen Unternehmungen er schon geschaffen und womit er zu einem wirklich gedeihliche» Fortschritte unseres Vaterlandes beigetragen habe. Steckt noch etwas Ehrlichkeit in ihm, so wird er dir höchstens antworten, er habe „die Nation geweckt" ; ist er aber ein vollendeter Mauldrescher, wird er dich gröber abseitigen und dich unter die Spießbürger oder Wohlstandsmänner einreihen n. s. w. — Den „Tirol. St." wird aus Obervintl, 14. d., geschrieben: Seit einem Jahre arbeiten Italiener bei einem Steinbrnche außerhalb Obervintl an der Grenze von St. Sigmund. Wie die größten Steine, welche von einet» Felse»absturze herrührten, abgeführt waren und die Arbeiter brauchbare Steine von Granit aus der Erde ausgruben, entdeckten sie plötzlich Alter-thümer von Bronzemetall. Es waren kleine Aexle, Meißel, Hastnadeln, allerhand andere kleine Gegenstände, deren Gebrauch man nicht versteht. Unter anderem wurde auch ein Stück von einer Krone, andere sagten von einem Hafen, und ein Stück, das unserem Sprengwedel in der Kirche ähnlich war, aufgefunden. In der Meinung nun, daß hier Gold zu finden sei, haben die Arbeiter schnell diese zwei Stücke zusammen-geschmolzen — im ganzen bei acht Pfund — und dabei kein edleres Metall gefunden. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (E r n e n n u n g.) Der Landespräsident von Krain hat eine im Bereiche der politischen Verwaltung in Krain erledigte Bezirkssekretärsstelle dem Diurnisten Martin Ier et in verliehen. — (ß u r Theater frage.) In einem „Ein-gesendet" unseres heutigen Blattes ladet das Theater-komilee alle Theaterfreunde und Logenbesitzer zu einer morgen stattfindenden Versammlung. Wir möchten auch unsererseits alle Geladenen zu recht zahlreichem Erscheinen auffordern, damit doch Heuer rechtzeitig zweckmäßige Beschlüsse gefaßt werden und das Schicksal der nächsten Theatersaison nicht wieder so verspätet und ungenügend entschieden werde, wie es im Vorjahre der Fall war. — (Von de in Reichsg ese tzblatte) werden an die Gemeinden versendet: In Steiermark 1319 deutsche und 226 slovenifche; in Kärnten 208 deutsche und 3 slovenische; in Krain 88 deutsche und 265 slovenische; in Triest mit dem Küstenlande 4 deutsche, 92 slovenische und 89 italienische Exemplare. — (Als össentlicheKetzer) erklärt „Danica" alle Mitglieder des konstitutionellen Vereins wegen der in dessen Versammlung beschlossenen Znstim-inungSadresse an Döllinger. „Nicht genug, daß sie gegen die Kirche, gegen die Sprache ihrer Mutter gewühlt haben, wollen sie auch noch notorische Ketzer sein. Die Folgen ihres Schrittes mögen sie in dem großen Katechismus Nachsehen." Wehe! ruft „Danica" aus Uber die armen Weiber und Kinder solcher Männer. Weiters bemerkt selbe bezüglich der vielen an Döllinger abgegangenen Adressen, daß es gut wäre, wenn jeder Unterzeichner der Adresse auch beifügen würde, wie viele Jahre er nicht mehr bei der Beichte war, daraus könnte Döllinger ersehen, in welche Gesellschaft er durch seinen Abfall von der Kirche gerathen sei; wenn irgend etwas, so müßte ihm dies die Augen öffnen. — (Ein Gegenstück zum Exzeß in Zwischenwässern.) „Was werden wir noch alles erleben!" jammerte „Danica" in ihrer vorletzten Nummer, nicht etwa aus Anlaß der den Laibachern in Zwischenwässern widerfahrenen Insulte, worüber sie ein tiefes Stillschweigen beobachtete, sondern wegen eines Exzesses auf dem Großkahlenberge. Sie berichtete dar- über folgendes: „Am Ostermontag erregten zwei Städter auf dem Großkahlenberge großes Aergerniß; sie trieben in der 9tähe der Kirche ihr Unwesen, störten die Andächtigen in der Kirche, prügelten zwei harmlose Jünglinge. Einer der Exzedenten war ein „Feuerwehrist" in Uniform." Nach diesem Berichte der „Danica" sind die Zustände in Krain ganz anders , als sie von den deutschen Blättern geschildert werden. Nicht aufgestachelte Bauern insnltiren die Städter, sondern letztere unternehmen Ausflüge, um das harmlose Landvolk zu beunruhige», sogar bei seinen religiösen Uebunge» zu stören. „Danica" stellte einen ausführlichen Bericht über die nur kurz berührte Affaire in Aussicht, kam jedoch in der letzten Nummer diesem Versprechen nicht nach. Dagegen kommt uns von achtbarer Seite folgende Schreiben zu: „Am letzten Sonntag, den 16. d. M., machten mehrere Laibacher einen Ausflug auf den Großkahlenberg. Bei der Kirche gesellte sich der dortige Ortsgeistliche, ein freundlicher Herr, zur Gesellschaft; er hatte die letzte Nummer der „Danica" in der Hand und sprach seine Entrüstung und sein Bedauern darüber aus, daß solche Unwahrheiten, als die über einen angeblichen Exzeß aus dein Großkahlenberge, ihre Verbreitung durch die Zeitungen fänden und den sehr besuchten Ort in üblen Ruf brächten. Er sei am Ostermontage daheim und in der Kirche gewesen, habe jedoch nichts ungeziemendes wahrgenommen. Als er in der „Danica" jene Notiz las, habe er sich beim Meßner, bei fett Dienstboten und bei anderen, Leuten erkundigt, ob irgend eine Störung der kirchlichen Andacht vorgefallen fei, niemand wußte etwas zu sagen." So weit unser Gewährsmann. Der Bericht der „Danica" ist demnach völlig aus der Lust gegriffen, und wir sind nur begierig, ob die fromme Kollegin, die sonst immer Über Lüge und Verrath der liberalen Presse ihr Zetergeschrei erhebt, nächstens Veranlassung nimmt, ihren — Jrrlhurn zu berichtigen. — (Die Freiwillige Feuerwehr) hält morgen eine große Hebung, zu welcher die gesaivmte Mannschaft in voller Ausrüstung ansrücken wird. Auch werden Abgeordnete von Gurkseld und Cilli den Hebungen beiwohnen; von elfteren trafen heute Mittag bereits 14 Mann hier ein. — (Eifett bahn Projekt.) Der Buchdruckerei-besitzer Friedrich ©eitler, der Eisenbahn- und Berg-bauunternehtiter Samuel Samuely und der k. k. Major Emanuel Schuppanzigh von Frankenbach haben beim Handelsministerium um die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine Eisenbahn angesucht, welche von der Linie Laibach-Tarvis der Kronprinz-Rudolfbahn nächst Jauerburg abzweigen und, dem Jdriathale folgend, die Bergstadt Jdria erreichen soll. Bon dort soll die Traße entweder über Heiligenkreuz oder über Wippach in das Wippachthal einlenken und durch dasselbe einerseits bei Nabresina, andererseits bei St. Peter den Anschluß an die Südbahn in der Richtung gegen Triest und Fiume erlangen. — (Vom Sternenhimmel.) Eine seltene Erscheinung bietet sich jetzt an unbewölkten Abenden vom Sonnensinken an bis weit in die Nachtstunden hinein am Firmanente dar. Als Abendstern der Sonne in weitem Abstande folgend, strahlt zunächst die VennS im hellsten Glanze. In fast gerader Linie aufblickend, begegnen wir bald dem bläulichen Jupiter und weiter nach Osten dem goldrothen Mars, fäiniut-lich in stillem Planetaren Scheine, während gegen Südosten hin, mit den ersten beiden ein Dreieck bildend, der intensiv blaue Sirius als Fixstern funkelt und das herrliche Gefammtsternbilo des Orion sich zwischen die drei großen Leuchtpunkte hineingruppirt. Die vier bezeichnten Gestirne sind auch von keinem Laienauge zu verfehlen. Zwischen ^ und 8 Uhr ist der Anblik am günstigsten. Wie der Mond jetzt nicht mehr das Sternenlicht schwächt, so ist da auch die Tageshelle schon genugsam geschwunden, und alle vier Sterne stehen noch so, daß wir sie zusammen übersehen können. Jahrzehende werden vergehen, ehe die genannten drei Planeten sich wieder so schön und in solcher Lichtstärke zu einander gesellen. Die übrigen Planeten unseres Sonnensistems sind, de» Saturn etwa abgerechnet, zu klein oder zu entfernt, um dem unbewaffneten Auge überhaupt imponiren zu können. — (Diewackeren Gottfcheer), ein keineswegs verlorener Posten des Deutschthums im Lande Krain, sind nngemein rührig in Wahrung ihres Volks-thutns, deutscher Bildung und deutscher Sitte. So hat ich der Schützenverein auf neuer zeitgemäßer Grundlage organisirt, ein Frauenverein zur Unterstützung verwundeter deutscher Krieger wurde begründet, eine freiwillige Feuerwehr hat sich gebildet, welcher gleich bei der konstitnirenden Versammlung 97 Mitglieder aus der Stadt beigetreten sind. Der Laibacher Feuer-wehrhauptmann, Herr Doberlet, wird berufen werden, dieselbe zu orgauisiren. Und was die Hauptsache ist, es werden Maßregeln getroffen, um den nationalen Hetzereien mit allen den Hilfsmitteln energisch zu begegnen, welche das Vereinsgesetz und die Staats grnndgesetze an die Hand geben. In Kürze wird eine Volksversammlung nach Gottschee einberufen werden, um Beschlüsse zu fassen, wie den Gefahren, welche aus den Resolutionen des Tabors in Lee« für die politische und nationale Selbständigkeit der Gottfcheer entstehen könnten, aufs wirksamste entgegenzutreten wäre. Den wackeren Gottscheern unseren herzlichsten Gruß und Muth und Ausdauer im Kampfe! — (Trie st eine slovenische Stadt.) Triest hat bekanntlich einmal zum deutschen Bunde gehört ; dann ward es — in petto — für das Königreich Italien in Anspruch genommen — jetzt soll es mit aller Gewalt slowenisch werden. Wenigstens will dies durchaus der in Triest erscheinende „Primorec", welcher dem „Slovenski Narod," der eine abweichende Meinung äußerte, tüchtig den Text liest. „Wir wissen nicht, sagt das geschätzte Blatt tt. a., sollen wir diese Meinung mehr kleinmüthig oder mehr kindisch nennen. Er (Sl. N.) glaubt, wir bauen Slvvenien zum Zeitvertreib, und nicht unserer allseitigen Entwicklung und Wohlfahrt wegen. Andere Nationen fühlen sich unglücklich, inmitten des trockenen Landes leben zu müssen und drängen zum Meere hin: welche Anstrengungen machen z. B. nicht die Magyaren, um die Fiumaner Bucht bleibend tu ihre Gewalt zu bringen, und was gäben die Czechen darum, grenzte ihr Land ans Meer (wohin cs bekanntlich Shakespeare verlegte), diesen er< sten nid wichtigsten Handelsweg; — wir Slovenen ober, die wir das Glück besitzen, knapp am Meere, und überdies an einer Stelle zu sein, die für den europäischen Handel von so großer Wichtigkeit ist, wir sollten aus freien Stücken diesem glücklichen Zufall entsagen! Grundlos ist die Besorgniß, Slvvenien könnte das italienische Triest nicht verdauen. Triest bleibt nur so lange italienisch, als man darin das italienische Element unterstützt, das slovenische aber unterdrückt. Uebrigeits, alles ist erlogen, wenn es eine füge ist, das Triest schon jetzt nicht italienisch sei; ein Drittel seiner Bewohner sind Slaven, ohne diejenigen mitzuzählen, deren Eltern oder Vorfahren echte Krainer gewesen, die aber jetzt italicinisirt worden sind. Etwas vom italienischen Element wird aber in Triest stets verbleiben, schon wegen des nahen Italiens und deshalb, weil die italienische Sprache auf dem ganzen Mittelmeere (?) herrscht. Deswegen ist es aber noch immer nicht nothwendig, daß wir die Stadt stets italienischen Händen überlassen und zusehen sollen, wie in Triest sich niederlassende Slovenen als Fremde betrachtet werden. Es mag gesagt werden, und wahr ist es auch: würden die slovenischen Ansiedler wenigstens von jetzt angefangen ihre Nationalität beibehalten, in fünfzig Jahren wäre Triest eine rei« f (ot>entfd)C Stabt. So also und nicht anders verhalten sich die Dinge, abgesehen davon, daß wir — aus Triest Verzicht leistend — in wirthschastlicher und somit auch in politischer und nationaler Hinsicht uuseru eigenen Tod unterschreiben würden, und die Welt müßte sich in der That wundern über unsere Kleimnüthigkeit und Engherzigkeit, wenn wir so etwas begingen." — (Not ursch au.) Aus den vom frische» Buchengrün durchleuchteten Wäldern ertönen schon seit mehr als einer Woche die Rufe des Guckgucks. Die Weißbuche, die Birke stäuben, der Feldahorn, die Esche stehen in Blüthe, die Traubenkirsche öffnet ihre betau- bend duftenden Bliithentrauben. Die Roßkastanie, fast der ausschließliche Baumrepräsentant unserer Alleen, beginnt sich zu belauben. Im traurigen Kontraste zu ihm steht die noch immer blattlose Akazie. Warum dieses späte Zurückbleiben der letzteren? Die Akazie stammt aus Süd-Pennsylvanien, wo der Winter später aushort, als bei uns, und der Herbst sich länger hinauszieht. Obwohl die Akazie schon zweihundert Jahre in Europa kultivirt wird, hat sie sich dock, noch nicht akklimatisirt, ihre Belaubung tritt zur Zeit der Belaubung der Waldbäume ihrer Heimat ein, im Herbste wird sic von den Frösten überrascht und sie verliert ihr Laub früher, als in ihrer Heimat. Den Reigen bet blühenden Obstbäume eröffnete die Aprikose.* In vollster Blüthe stehen nun die Kirschbäume, welche be-/onder»- aus den Schiefergebirgen gedeihen und im Stangenwalde, zwischen Liuai und Jantschberg, abwechselnd mit dem Buchengrün der Wälder durch ihr massenhaftes Auftreten einen unvergleichlichen Anblick gewähren. Aus den Hecken leuchten die weißen Büsche des Schlehdorns hervor. Die PsirsichblUthe ist schon entfaltet, desgleichen die Zwetschke und Pflaume, die Hirne öffnet ihre Blüthen. Bon den blühenden Strän-chern erwähnen wir die verschiedenen Ribesarten, den gemeinen Seidelbast. In Blüthensülle stehen die vielen Weidenarten, den Bienen und Insekten eine sehr gesuchte Nahrung bietend. In den Wäldern ist die Blüthe bes schönen Hundszahnes schon zu Ende; dagegen blühen: die Heidelbeere, der Sauerklee, die krainische und mandelblättrige Wolfsmilch, die neunblättrige 3ahnwurz, das dreiblättrige Schaumkraut, das schone dreiblättrige Windröschen; an lichten Waldstellen und unter Gebüsch: der behaarte Ginster, die knol tige Platterbse, die Erdbeere, die große Sternmiere, der wollige Hahnenfuß, das Waldvergißmeinnicht und das liebliche Sinngrün; aus Wiesen: der Löwenzahn. Den herrlichsten Schmuck der Kalkberge bildet das unvergleichliche Frühlingsauge, in seiner Bläue mit dem Frühlingsenzian (welcher auf trockenen Bergwiesen und ans.den Savewiesen häufig ist) wetteifernd. In en hätten pranget im Freien die Kaiserkrone und der reiche Flor der Tulpen. Die Veilchenarien haben ihre höchste Entwicklung erlangt. Während das wohlriechende Dlärz-Vnlchcn und das ihm an Dust gleichkommende WuuLerveilchen mehr vereinzelt auslreten, bildet rauhharige und das Hundsveilchen eine gesellige Vege tation auf Wiesen und an Waldrändern. Zu den schönsten Teppichen grnppirt sich das anderwärts höchst fettene, um Laibach auf moorigen Stellen häufig vor-^«wende ©umpfveildjen (Viola uliginosa). Bereits eine Seltenheit des Laibacher Morastes ist das die Pölster des ^orfmoses schmückende Moorveilchen (Viola palustris), artenreiche Gattung der Seggen oder Riedgräser ist schon in Blüthe. Sumpf, Wiese und trockene vtiget haben ihre eigenen Repräsentanten; aus den ^alk- und Dolomitbergen fällt die zierliche weiße und °le niedrige Segge (Carex alba et liumilis) auf. Von »en Gräsern blühet das duftende Ruchgras. Die kräf-«Len Triebe der Farrenkränter, in der Knospung rQl)ä zusammengerollt, beginnen sich anfzudreheu. feuchten Wiesen' tritt der Ackerschachtelhalm massen-2Jt aus, der schönste Repräsentant aus der Gruppe zp .huiselaceeu ist der elfenbeinartige Schachtelhalm v>ortU'se^um Tolmateja) an Waldstellen hie und da 0t"'«enb; obgleich der größte Berlreler dieser Gat-den"'ri-0^ nur ein zwergartiger Epigone gegenüber Schlucht Pekel bei Franzdorf, den Blagay'schen Seidelbest am Lorenziberge nächst Billichgratz. Eine der schönsten Frühlingspslanzen ist das steierische Lungen« !raut (Pulmonaria stiriaca) des hiesigen Schiefergebirges, das magische Azurblau seiner Blüthen sucht eines Gleichen. Nr. 70 am Zehrfieber. — Evnard Nowak, Zwängling, alt 19 Jahre, im Zwangsarbeitsbause 9ir. 47 an der Tuberkulose. — Maria Urch, Inwohnerin, alt GO Jahre, ins Zivil-pital sterbend überbracht. Literarisches. Blaue Nächte. Dies ist der Titel einer Sammlung „Lieder und Dichtungen" von Ludwig G e r m o n i k, worin der Verfasser nebst einigen bereits früher erschienenen Arbeiten eine Reihe neuer poetischer Versuche, darunter auch gelungene Uebertragnngen nach dem Slovenischen, veröffentlicht. Dem Dichter sind hiefür von Hofrath Tschabnschnigg und anderen bereits sehr anerkennende Schreiben zugekommen. Das nett ausgestattete Bändchen (Graz, Vereinsbuchdruckeret 1871) kostet sammt dem zweiten, in einiger Zeit folgenden zusammen 1 fl. Witterung. Laibach, 22. April. Morgens halbheiter, die Alpen wolkenfrei, spater wech-elnde Bewölkung. Westwind mäßig. Wärme: Morgens 6 Uhr + 5.9", Nachmittags 2 Uhr + 16.0° R. (1870 + 13.60; 1869 + 11.8”) Barometer im steigen325.13"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 8.7°, um l“ Über dem Normale. Vom übermorgigen Tage sagt der Bauernspruch: Wenn sich ein Rabe um Georgi im Korn und eine Krähe in der Weizensaat verbergen kann, so folgt ein gutes Getreidejahr. !>,« , ... lcflgen Lepidodendren, durch welche diese Gruppe jetzt w ^^"'kohlenperiode vertreten war. Von den Heh^ senden Spezialitäten der krainische» Flora @tngefeiiöe(. Das Unterzeichnete Komitee beehrt sich hiemit, alle Theaterfreunde und ^ogenbefitzer zu einer Versammlung einzuladen, welche Sonntag den 23. April 1871, Vormittags 11 Uhr, im Balkonsaale des Kasino Gebäudes stattsinden wird. T a ge s ord n un g: 1. Rechenschaftsbericht über die Ergebnisse der Theater Subskription in der abgelaufencit Saison 1870/71. 2. Besprechung in Betreff der nächsten Theatersaison 1871/72. Da die auf der Tagesordnung stehenden Gegenstände von großer Wichtigkeit sind und es insbesondere unumgänglich nothwendig ist, bezüglich der nächsten Theatersaison in kürzester Zeit eine Entscheidung herbeizuführen, so wird dringendst gebeten, bei dieser Versammlung pünktlich und recht zahlreich erscheinen zu wollen. Laibach, am 22. April 1871. Das Theater-Komitee Die delikate Heilnahrung Bevalesciore du Barry beseitigt alle Krankheiten,die der Medizin widerstehen,näm lich Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athenv, Blasen- uud Nierenleiden, Tuberkulose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blut aufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Ab magernng, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin getrotzt, worunter ein Zeug' niß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Gra fen Pluskow, der Marquise de Bröhan a. A. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalescifere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis im Mediziniren. Castle Nous. Alexandria Egipten, 10. Marz 1869 Die delikate Revalesci6re Du Barry's hat mich von einer chronischen Leibesverstopfung der hartnäckigsten Art worunter ich nenn Jahre lang anfis schrecklichste gelitten und die aller ärztlichen Behandlung widerstanden, völlig geheilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefüblte» Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe b:r Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen : was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Bartt/s Revalesciöre, deren Gewicht wenn in Gold bezahlt, nicht zu thener sein würde. Mit aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von */, Psd.' fl. 1.50, 1 Pfd fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — llevaiesciere Chocolat6e für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 1.50, 24 Tassen st. 2.50, 48 Taffen 4.50, Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 36. — Zu beziehen durch Barry du L Co. in Wien, Wallfischgasse 8; in CI1 urir hervor: die zwiebeltragende Sternmiere, eine 5e e Pflanze der Schluchten des Golom, Rosenbacher-Tlei . Un^ Schiefergcbirges zwischen St. Veit und er fcu'x ’ ken Felsensteinbrech (Saxifraga petraea), totvti k£n schönsten Schmuck der westlichen Felscn-bri ? ,^e9 GroßkahlenbergeS und des Savedefilee's Äüi» l ^^"^össern, die krainische Primel in der ^^Ichlucht am Fuße des Krimberges und in der / Dbstzüchter klagen, daß die Aprikosen und Pfirsiche sittiiA 'aJ*. gar nicht blühen, indem die Bäumchen vom jto ? Winter stark gelitten haben und die Blüthenknospen ”4nä zu Grunde gegangen sind. Tabletten fl. 2.50, Tassen fl. für 120 Taffen fl. Barry Laibach Telegramme. Wien, 21. April. (Reichsrath.) Rechbauer und Genossen intcrpellirten den Kultusminister, warum die in der Thronrede verheißenen Vorlagen betreffs Regelung des Verhältnisses der katholischen Kirche zum Staate noch nicht eingebracht wurden, und wann der Minister dieselben einzubringen gedenkt. Versailles, 2 l. April. Die Regicruugstruppen nahmen gestern einige Barrikaden und Häuser, eroberten mehrere Kanonen. Die Assemblee verwarf den Antrag auf Ernennung einer Kommission, die einen Versvhnungsaufruf machen sollte, welcher Antrag von der Assembler forderte, sich zu Unterhandlungen mit Paris bereit zu erklären; blos die Vorfrage wurde votirt. Mehrere kommunale Marschbataillone verweigern den Ausmarsch. Danksagung. Für die allseitigen Beweise liebevollen Mitgefühles während der Krankheit meiner unvergeßlichen, nun in Gott ruhenden Gattin, rücksicht-lich Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Soljamta Fiiytinftnet sowie für die zahlreiche Begleitung derselben zu ihrer letzten Ruhestätte spreche ich hiemit meinen wärmsten Dank ans. Laibach, am 21. April 1871. Matthäus Finz, (178) Stadtwnndarzt. j a tu m t 3r o m i 11 c. Wiener Börse vom 21. April. Staatsfonds, i Wb 8P1-egger aufmerksam gemacht. Verstorbene. Den 21. April. Der Maria Lokardi, Maurerswitwe, ihr Kind Anton, alt 4 Jahre und 5 Monate, in der Stadt Prämiensch. v. 1864 . 124 — 121.25 örnn dentl.-Obl. Steiermark zu-pEk. 93.— 94.-tkärnten, Ärain u, ftjiftcnlanb 5 * 86 — 86.60 anßixrn . . zu 5 „ 79 73 80 friiKit.u.5 „ hd {SO M— Stebenbürg. „ 5 „ <4 75 75 Actlon. !l>attpnolba.nf . Union - Bank . ifeicpitanfialt 4L ö. lLLcomvtk»Ve«. 8 0 ^ ' 169. Prlontöts-Obllgr. ] Sübb.-Ges. zu 500 Fr. 113.— 113 25 bto. Bon- 6 28 i839 5«> Nordb. (100 fl. (Ot.)j * 6 50! 96.75 Sieb.-B.<20O st.ö.W.)! 89.—' 89 to Staatsbahn pr. Stück. 139.— 339.40 Staatsb. pr. St. 1867 134.— Iä4.v0 '-i,rbolfSb.(L00fl.ö.W.) Franz-Jos. (200fl.'" , U3 — 744.- 266.75 267. -t7>U0 i7». 9 0 — •0 : 70 2t 6 - 91 - | Geld Ware >)! 8* 90 90 20 80 97.— Credit 100 fl. ö. W. . Don.--Dauipssch.-Ges. zu 100 (!. CM. 163 — 163 0 99.— 1(0.- ilrieftet 100 fl. CM. . \22.—125 — ?>Tiato-öfterr. Bank L>eN. Bsbencreb.'A. . 264. Qt:ft Hypoth.-Ban? . b9. Bte.ier. E"co»npl.-Bk. 235. Franko - Austria . . U2.50H2.7.S ttais. Fcrb.^Ätorbb. . 2160 Ll 5 Sitdbahn-Oesell^cb. . 180.40 ih() ov krais.EUsaberb-Babn. 2.0 50 221 -Larl-Lubwig-Babn 16 t— V64.fr Grebenb. Eisenbahn . 6 >. — ) 69 50 Staatsbahn. . . . 4i4.— 4i5.-ttail. Franz-Iosersb.. 193.35 198 75 Fünfr.-Aarcser ($.«=«. 172.- 172 50 Ülfölb-Fium. Bahn .173 —173.50 FfanAbrtefe. i Station. ö.Lv. verlo-b. 92 6V 93.-üng. Bob.-ürebitanst. 90.50 Allg.öst.Bob.-Lrebtt. 10«.40|10H 60 bto. tu di# it. xü(Xi. ,j 87.-1 87.83 _ bto. 50 fi. 0.23. 0 feuct . 40 ft. ö.W. Ealm . w 40 n Palsiy . w 40 „ Llard . „ tO „ S>t. ^enoiß w 40 , Äinbischgrätz 20 * Waldflein . 20 K Keglevich . 10 )HubDl^fti?t. 10 ft.SB. Wechsel (3 yien.) ÄngSd. lOOfl.sübb.W. Iftanft. 100 ft. i*ov.bcn 10 Pf. Äterl. ParrS 100 Francs Ktxnson. Äati. Münz-Ducaten. SO-FrancSstttck. . Bereinitthaler . , Silber . . 58.— 33.—; 39 — j 29.— s.v- 31.50 ifl 501 22-16 50 15. £0 61).— 84.— 40.— 30.— S6.— 32 50 2V.50 23 ™ 17 -16 50 ,01. *5 104 0 104.601104 70 125.25 125 35 5 91 9.97 1.84 122 401124 60 Telegrafischer Wechselkurs vom 22. April, öperz. Rente öfierr. Papier 58.85. — 5perz. Rente vsterr. Silber 68.55. — 1860er Staatsauleheu 97.80. — Bankaktien 745. — Kreditaktie» 279.50. — London 125.40. — Silber 122 60. - K. k. Miiuz-Dukaten 5 90. — Na-poleonsd'or 9.96. Der Ausschuß des Arbeiter - Bildnngs - Vereins ersucht die Mitglieder des Vereins, am SSonnhtß de» 23. April Nachmittags 2 Uhr im Vereinslokale beim „grünen Kreuz" in der Gradischavorstadt zu einer Generalversammlung zahlreich zn erscheinen. Tagesordnung: 1. Bericht des Ausschusses; 2. Zweck und Nutzen der Arbeitervereine; 3. Wahl eines Obmannes und Stellvertreters ; 4. Allgemeine Anträge. — Die Arbeiter werden nochmals ersucht, zahlreich zu erscheinen. (182)_________Ter Ausschuß. Eingesendet. Cart * wie eine Blume I-iebeiid Dich umfassend O! Engel Dich allein Tief in meinem Herzen Ist Dein Antlitz mir gedrungen liieblid) mild bist mir mir Du »eine Augen sind entzückend Kroig, ewig deuk ich Dein. (183) (#6cliucii$0onuct. * „Dem Dichter ist Alles erlaubt", -- doch zart mit C schreiben, ist doch etwas zu viel „Dichtersreiheit." Anmerkung eines „guten" Freundes. Veckaufs-Aiyeige. 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