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Da« sonst unscheinbare Jesenica« bächlein, welche« sich mit dem am Bacher »nlsprin« Senden Hudinobach vor der Weitensteiner Pfarr-irche zur Kötiing vereinig», war infolge »inet Wolkevbruche« zrm reißenden Strome geworden, der olle» vernichtete, wa« ihm im Wege stand. Dem «üihevdtn Elemente fielen leider auch zwei Menschen» leben zum Opfer. Die Verwüstungen reichten fast och» Kilometer südlich von Weitenstein bi« zu den Orten Neukirchen und Einöd. Die Bezirksstraße, welche von Eilli Über Neukirchen und Einöd nach Weitexfiein führ», wurde an vielen Stellen zerstör». An jeder der vielfachen Krümmungen de« Köiiing-bache« ergof« sich dessen reißende Flut über die jenfeil« der Straße gelegenen Arcker und Wiesen, versant,te dieselben und schw.mmte große Holz-blocke, Bretter, Bestandtheile von vernichteten Wasser» werke»» und dergleichen an. Zahlreiche Uferbäume murdem entwurzelt, fruchtbare« Erdreich wegge» schwemm». Die zur Herrschaft Einöd gehörige Säge de« Baron« Rühling wurde start beschädigt, die Wehre- gänzlich zerstört, ebenso da« Fluder in einer Länge von etwa 70 Meiern. Der hier angerichtete Schad>en beträgt etwa 2000 K. In arger Weise «urde auch die Stieglitzmühle und die Schmiede in Scttzka beschädigt, die zur Mühle führende Brücke «urde zerstört, die Uferschutzmauer ober dem Schlosse Einöd in einer Länge von 30 Metern weggerissen. Vor tdem Steinbruche stürzte die Uferschutzmauer und »im großer Theil de« Slraßenkörper« in einer Läng» von 35 Metern in die Fluten, so das« die Aaschings ßnde. Bon A. HottnerGrese. llleber dem großen, aber niederen Saale deS ersten Hotel« der kleinen Fabrik« stadt lag ein« Wolke: von Staub, Dunst, heißer Luft. Man unter» schied die einzelnen Paare, welche sich in rasendem Tempoo umherdrehten, fast nicht. Nur dort und da »auchtee ein rosige« Mädchenangesicht deutlich au« dem Mebel hervor; blitzende Augen, wehende Locken, flatternde Bänder. Und, darüber geneigt, ein Männoegesichi; brennende Blicke flogen hin und her, dine Lebenslust durchbrach dann und wann ein wenig die Schranken, die man ihr fönst vorsorglich errichtetet. Die Reihen der Mütter an den Wänden sah mman deutlicher. Auch hier manche« stolze, strahleikiid» Gesicht, freilich alle« mit einer Nuance von Würde gemijch»; viel Schmuck und fchwtre Seide. . Daneben allerding« blasse, übermüdete Züge; ; die Mindeibegüterten in altmodischen Klei» dein, c die wieder ein bischen aufgefrischt worden. Sie drürvckten sich verlegen in einer Eck» aneinander, währenend die anderen, die Bornehmen, die Reichen, sich in n der Mitte breit machten. Man lachte und plauveverte, kokettierte und medisierte, kicherte und flüstertet». Und alle« wurde übertönt von den schrillen Tönen n der Musik, welche immer voller», jubelndere Weisen m anstimmte. Fastnacht war! Fastnacht! „S.Jta letzte Tanz!- sagte Emilie Lindemann zu ihreirem Tänzer, al« er jetzt noch einmal, vielleicht zum z» zehntenmale an diesem Abend mit einer leichten Ntigunimg de« Kopse« an sie herantrat, um sie zu holen. >. Sie schauerte leicht zusammen, als sie nun in die te Reih»» traten. Und dann mit einem Blick »ach de der großen alten Uhr, sprach sie noch einmal; »Der Ic letzte Tanz.- St»aße provisorisch umgelegt werden musste. Der an d,n G'undstiicktn angerichtete Schaden ist ein außerordentlicher. Besonder« suichibar wütheten die »ntsess»lten W^fiermossen jedcch weiter nördlich, und besovter« im One Wtiienstein selbst und in der Utimittelbartn Nähe desselben. Bei der ober der Gcnobitzer BeziikSstraße ge> legenen Säge von SteinaverS Erben (E. Mull(y) ist Wehr und Fluder zerfiört worden. Da« den selben Eig,i»hiimern gehörige Sensenwerk wurde völlig vernichiei, Fluder, Wehre und da« xonze W»rk bi« aus dir Mauern weggerissen. All«« Hab und Gut d»r B«wohn»r ist dobti zugrunde g»» ganges. Im Zeiträume von 10 Minutin war da« Wasser u» 1'/, Met»r gestiegen, so dos» nicht« gerkttk» weiden tonnte. Der verursachte Schaden beziffert sich aus mindesten« 8000 X. Bor d«m Sensinwerke ist die Userschutzmauer und ein Theil de« Straßenkörper« n eggeschwimmt worden. Ber muhrungen, Versandungen. Userbrüche, ange schwemmte Useimaunn. weggerissene Brücken und Stege bezeugen von hier bachaufwärt« bi« zum Orte Weitenstein die furchtbare Gewalt de« Ele-mente«. Unmittelbar unter Weiter stein wüthete da« selbe in der schricklichsten Weise. Die Siraße wurde in einer Länge von 200 Meiern weggerissen trotz ihrer ziemlich hohen Loge und der starken Userschntz-mauern. Zwei BezirkSstraßerbrücken und eine Gemeinde« straßenbrücke wurden gänzlich zerstör». In Weil»n» stein selbst sind die Bewohner von den plötzlich an» steigenden Wasserfluten so überrascht worden, das« sich mehrere deiselbtn in großer Lebensgefahr be-senden und zw»i Menschen sogar in d«n Fluten ihren Tod fanden. Di» an d»r Grenze d»r Ge-meinde Weitenstein unmittelbar am Bache gelegene Behausung de« Färber« Johann Hofbauer, welche eine Lodenstomps», eine Wertstälte, Küche, Wohn» zimmer und ein kleine« Verkaus«gewölbe enthielt, verschwand mit sämmtlichen Nebengebäuden fpurlo« in den Wellt«. Der Vater de« Eigentdümer« und »in» alt» Jnwobn»rin wurden von den Wellen fort» Dr. Otto Binder lachtlte und blickte wie trunken in da« schön», »twa« bloss» Gesicht de« Mädchen« an seiner Seite, in die ernsten, braunen Augen, welche er so häufig bewundert hatte in den vier Wochen köstlicher Ferien. Unwillkürlich dachte er zurück an jenen Mo» m»nt, da er Emilie Lindemann zu allererst g»s»h«n. ES war im Haus» seine» Gastsreund»«. »in»« reich»» Fabrik«b»sitz»r«. wo sie al« beste Freundin der Tochter häufig verkehrte. Gleich hatte ihn die Reinheit dieser Linien, die ganze holde Mädchen» hastigkiit der Erscheinung überwältigt. Noch nie, meinte er, ein süßere« Geschöpf g»s»hen zu haben. Und wie klug sie war. wie gescheit und doch fo herzen«warm. Als er später hörte, sie sei schon vierundzwanzig Jahre, wunderte er sich sehr. Sie schien ihm weit frischer und unberührter al« die neunzehnjährigen Modedämchen, die er daheim, in d»m reich»» Großstadihause antraf. Seither hatten sie sich täglich gesehen. Und immer heftiger strömte ihm da« Blut zum Herzen, wenn »r sie beim Tanz im Arme hiel», wenn er ihr verstohlen die schlanke Hand drückte. E« war nichl« zwischen ihnen gesprochen worden, kein Wort von Liebe. Aber die Augen redeten, der Hände» druck sprach, all die tausend Gemeinsamkeiten, welche sich zwischen ihnen gebildet hatten. Die Musil schrie jetzt förmlich. Noch einmal wollte sie sich au«jubeln. Denn in der kleinen Stadt hielt man an alter Sitte fest und um zwölf Uhr der Fastnacht fchlof« der Fasching endgiltig ab, um dem Alltag Platz zu machen. Ein Rausch, ein Taumel faf«te all die Tankenden. Nur noch diesen letzten Tanz ausnützen, genießen! Und da« Leben, die Jugend, alle« war so kurz. Emilie Lindemann flog, von ihrem Tänzer gerissen und ertranken. Johann Hofbauer erleidet einen Schaden von mehr al« 4000 K. Bei d»r Sch«itd»w»rkstä>t« d»« Franz Tischler wurde Wehr und Fluder zerstört und alle« Werk» zcug wtggtschwemmt, da der Bach seinen Lauf durch dir Werkstäit» nahm. Die Echaden«z>ffer beträgt über 5000 X. Der weiter bachabwärt« gelegene Garten der Mari» Schmird wurde gänzlich versandet und verschlamm». Die Eigenthümern erleide» einen Schaden von mindesten« 800 K. Unmittelbar nördlich von dem Gasthause de« Karl Tischler führt die BezirtSstraße über ein« steinerne Brücke, deren Durchlaf« sehr kliln ist. Die Fluten verrammelten denselben al«bald vollkommen mit Holzstämmen und Gesträuch, so das« da« Wasser sich staute und nach beidtn S»ii»n nach »in»« Ausweg sucht». Die hinter dem Schlosse de« Ge« werken Eduard Mullty befindlich» Hosmauer stürzte in einer Länge von 40 Metern zusammen. Ein Schweinefiall wurde weggeschwemmt, zwei Wiesen verwüstet, »ine schöne Obstanlage gänzlich zerstört. Der Eigentdümer Eduard Mulleg erleidet an diesen Objecten, sowie an dem Sleinauer'schen Hammer-werke und dessen Säge einen Gesammtschaden von etwa 30.000 X. Ein Schaden von mindesten« 8000 K trifft den Lederermeister Raimund Hofbauer, dessen Werk» statte gegenüber Tischler« Gasthau«, also an dem am meisten bedrohten Punkte liegt. Hosbauer wurde von der Flut überrascht und befand sich al«bald bi« zum Halse im Wasser. Er wurde im letzten Augenblicke von Karl Tischler mit Gefahr de« eigenen Leben« gerettet. Auch zwei Arbeiter Hos-bauer« schwebten in der größten Lebensgefahr. Hof-bauer hat bedeutende Ledervorräthe verloren. Sein sämmtliche« Werkzeug wurde von den Fluten weggetragen; selbst die Bottiche in der Werkstatt giengen in Trümmer. Auch die Lohstampse Hosbauer» wurde beschädigt, die Lohe und Rindenvorräthe ver-nichte». Der Schaden be»räg» 8000 K. In da« Ttschler'fche Gasthau« drang da< Wasser durch Thüren und Fenster ein. Der Vater de« Besitzer« Aloi« Tischler wurde durch einen fengehalt-n. dahin. Auch sie genos« diese seligen Minuten mit allen Fibern. Noch war er bei ihr, noch hielt er sie umfaf«t, noch fühlte sie seine Nähe! Nicht denken, ach, gar nicht denken! Nur den letzten Augenblick auSgenießen. „Noch fünf kurze Minuten." Dr. Otto Binder hatte einen kurzen Blick nach der Uhr geworfen. „Emilie!" Es klang fo heiß an ihr Ohr; ein Schwindel ergriss sie. Im nächsten Moment standen sie in einer der tiefen Nischen, eine Secunde rastend. Sein Arm lag noch um ihren zarten Körper, fein Mund streifte fast ihr braune«, weiche« Haar. Und ganz plötzlich hatte er sich niedergebeugt, seine Lippen ruhten einen Herzschlag lang auf den ihrigen. „Ottol" Es war dies die Stimme feine« Freundes Ernst Krau». Gleich darauf stand die kleine, dicke Gestalt vor ibnen. .Heda! Alle Paare brauchen wir zum großen Schluss!" sagte er fröhlich. — „Der Tanz darf nicht geschnitten werden. Nur noch zwei Minuten." Noch einmal durchflogen sie den Saal. Noch schriller die G'igen, noch höher die Wogen der Lust, noch heißer die jungen, thörichten Herzen, und noch fester presste er da« schöne Mädchen an die Brust. „Ich reise morgen Abend. Am Vormittag komme ich. Emilie." Ueber ihr Antlitz gieng e« wie ein erlösender Schimmer. Und ihre Augen strahlten. „Auf morgen." Seite 2 feitfs** Wacht- Nummer 20' commissär Zoff an die All«rärmst«n im Orte Weiten-stein »nd in dessen Umgebung vertheilte, stammen zum größten Theile au» Sammlungen, die von Privatpersonen eingeleitet worden waren. Die Hauptbeschädigten erhielten nicht einmal einen SteuernachlasS, mussten aber, um' ihre zer-störten Mühlen. Sägen, Hammerwerke, Wohn« gebäude u. s. w. wiederherstellen zu können, de-deutende Schulden machen und werden noch lange Zeit unter den Folgen der nunmehr über '/»i&h« rigen Belrieb»störung leiden. Ja manche Betrieb»-statte konnte wegen Mangel» jeglicher Unterstützung bi» heute überhaupt noch nicht wiederhergestellt wer-den. so die untere Hammersäge de» Gewerkt» E. Mull«y und die Stampfe de» Lederermeister» R. Hosbauer. Will die hohe Regierung noch länger unthätig zusehen, so wird sie diese und manch andere Besitzer von industriellen und gewerblichen Betrieben un-rettbar dem finanzielle» Untergänge zutreiben lassen und die Schuld tragen, wenn arbeitsame, fleißige, hochanständige Bürger de» Siaate» und Steuer-träger aus den Reihen der Besitzenden verschwinden. Und gerade diese Hauptbeichädigten verlangen vom Staale nur ein unverzinliche» Darlehen, da» sie in wenigen Jahren zurückzuzahlen sich verpflichten und da» auf ihre Realitäten grundbücherlich ringe-tragen werden kann. So hat die Firma Josef Steinauer (Gutsherr-schaft Weitenttein und Gewerkschast Weitenstein Eduard Mulley) um ein unverzinsliches Staats-darlehen von 24.000 X angesucht auf Grund eine» gemeindeämtlich geschätzten Schaden» im Betrage von 23.120 X. Da» Darlehen verpflichtet sich die Firma in fünf Jahren zurückzuzahlen. Datselbe kann auf den circa 1700 Joch umfassenden Besitz der GuiSherrschast Meilenstein intabuliert werden. E» ist die höchste Zeit, das« die angesprochene Hilfe gewährt wird, weil der Nutzentgang infolge de« Stillstände« der beiden Sägewerke allein schon monatlich 2400 bi« 3000 X autmacht, also Ende Februar diese» Jahre» bereit« die Höhe von min-bestens 7X2400 X — 16.800 K erreicht hat! Der Gerber Raimund Hofdauer in Weitenstein erlitt durch da» Hochwasser vom 26. Juni 1900 einen Gesammtschaden von 9200 X und außerdem einen sehr bedeutenden Verdienstentgang, da die Gerberei einen Monat, die Sägewerke drei Monate und die Lohstampf- und Lederwalke vier Monate außer Betrieb standen. Er such« um ein in sechs Jahren rückzahlbares unverzinsliches Darlehen in der Höhe von 12.000 X an. Der Gastwirt und Fleischer Karl Tischler hat einen nachweisbaren Schaden von 5390 X und bittet um ein unverzinsliche», in fünf Jahren rück-zahlbare» Darlehen von 4000 K. Die Firmen Anton Jaklin. Holz-, Lohe- und Gemischtwaarenhandlung in Weitenstein (Frau Anna Jaklin) erlitt einen Schaden durch die Zerstörung von Gärten, Feldern, Sägen Mühlen und anderen mehr, von 4650 X und spricht ein unverzinsliches, in fünf Jahren rückzahlbares StaatSdarlehen im Betrage von 4000 X an. In allen vier Fällen wird volle Sicherstellmig des Darlehen« gewährleistet und steht bei der strengt» Solidität der genannten Firmen die Rückzahlung i» den angegebenen Fristen außer allem Zweifel. Alle die«bezüglichen Belege und amtliche» Schätzungen erliegen bei der k. k. Statthalter« in Graz. Der Bezirk«au»schus» von Gonoditz hat a»» Anlas» de» am 26. Juni 1900 über die Gegend von Weitenstein und Retschach niedergegangen» Wolkenbruche» und der durch denselben angerichtete» Verwüstungen da» k. k. Ministerium de» Inner» im Wege der k. k. bezirkShauptmannschafllichea Ex-pofitur in Gonobitz um eine au»giebige Staat»hilfe zur Linderung der großen Nothlage gebeten. Die Wasserkatastrophe hat einen commissionell erhoben» Schaden von mindesten« 38.000 X verursacht. Außer einer StaatSunterstützung in der Höhe dieser Summe ist der Bezirk«au«schus« Gonobitz noch um ein unverzinsliches Darlehen von 20.000 X au» de« StaatSvermögen eingeschritten, da der Bezirk Gonobitz eine Reihe kostspieliger Herstellungen a» Straßen und Brücken im öffentlichen Jnieresse zu leisten hat, die Wasserschäden bi» 1. September laufenden Jahre» beseitigt sein sollen, der Bezirk Gonobitz jedoch über kein Vermögen verfügt. Für Weitenstein wird somit in summa ange-sprachen: a) an unverzinslichen, in der Frist von fünf bi« sech« Jahren rückzahlbare« Darlehen 40.000 X; b) an einmalige», nicht rückzahlbaren Unterstütz»»- gen 40.000 X. Der Bezirk»au«schus« von Gonobitz benöthigt: a) ei» unverzinsliche« Darlehen von 20.000 K,i. b) einen UnierstützungSdetrag von 38.000 K. Da in all den angeführten Fällen «ine au»« giebige und möglichst rasche Hilse der Regier»»! dringend nothwendig ist, stellen die Unteczeichnelo» den Antrag: DaS hohe Hau« wolle beschließen: „.Die k. k. Regi«rung wird aufgefordert, zur Gutmachung der durch da« Hochwasser vo« 26. Juni 1900 in den Gemeinden Weitenstei» und Retschach (Bezirk Gonoditz) verursachte» Schäden den genannten Gemeinden «in« aii»-gitbig« staatlich« Aushilfe, und zwar sowohl i» der Form unverzinslicher Darlehen, al» nicht rückzahlbarer Unterstützungen unverzüglich zu gt-währen."" In formeller Beziehung wird beantragt, diese» Antrag nach § 31 der Geschäftsordnung oh« weitere Vorberalhung dem NothstandSauSfchusse zuzuweisen. Wien, 20. Februar 1901. Dr. Pommrr. Malik. Dr. P-rathon er. Dr. Kindermann. Dr. Erl«r. Tschernigg. Gratzhoser. Wernisch. Dr. Reicher. Pemsel. HanS Hoser. Albrecht. Franz Hof«:»», j Novak. Dr. Beurle. Voelkl. Dobernig. Dr. FuchS. Haider. Orasch. Tscharre. Zimmer. Dr. Ehiari. Dr. Hosmann. Dr. Wolffyardt. Kaiser. Drexel. Kienmann. Hinterhuber. Dr. Sylvester. MoSdorser. Niesig. Hueber. HerzmanSky. Holier. Dr. Derlchatta." schwimmenden Holzblock am Beine schwer verletzt und mufSte mehrere Wochen das Bett hüten. Ein auf der Straße stehender Bierwagen wurde sammt den Fässern von der Straße in d«n Hof getragen, ein« Holzhütte zerrissen und sammt allen Brennholz-vorräthen fortgeschwemmt. Der Vater des Besitzers und zwei weibliche Dienstboten besanden sich in größter Lebensgefahr. Der Wirt Karl Tischler hat einen Schaden von mindestens 6000 X erlitten, da im Keller mehrere volle Weinfässer zerschellten, sämmtliche in der Speisekammer befindlichen Bor-räth« weggeschwemmt wurden und Geschirr. Es»-bestecke und Wäsche in Menge zugrunde gieng. Die Lederwerkstätte des Anton Totter wurde gänzlich versandet und vermuhri, all« Led«rvorräih« vernichtet und ein Schaden von mindesten« 4000 X angerichtet. Die am Bache gelegenen prächtigen Gärten der Gewerken Eduard Mulley. der Frau Anna Jaklin, de« Jankovic, Kukowitfch. Kikl, Sinkowitfch und der deutschen Schule wurden furchtbar zuge-richtet. Der ihnen verursachte Schaden beträgt 6000 X. Bei der Säge und Mühle der Frau Anna Jaklin wurden sämmtliche Holzvorräthe weg-geschwemmt, die Mühl« versandet und vermuhn, die Getreidevorräthe vernichtet. Schaden«ziffer 3000 X. Bei der Schmiede de« Anton Wenzik rissen die Fluten dir Schutzmautr weg und überschwemmten und versandeten die Schmiedewerkstätte. Der an-gerichtete Schaden von 1000 X trifft den ohnedie« in bedrängter Lage befindlichen Besitzer sehr hart. Müller Franz Gollesch erleidet einen Schaden von 1400 X; seine Mühle wurde überschwemmt, fein Garten gänzlich verwüstet, sämmtliche Getreide-vorräihe vernichtet. Die Mühle de« Jamnischek wurde gänzlich zerstört. Der Mann ist jetzt gezwungen, im Tag-lohne zu arbeiten, um seine zahlreiche Familie er-halten zu können. Die Mühl« bk« Friedrich Jakosein gieng mit sämmtlichen Getreidevorräthen und dem Wohnhause zugrunde. Die Familie erleidet einen Schaden von 4000 X und ist buchstäublich an den Bettelstab ge-bracht. Ihr ganze« Hab und Gut ist verloren und der Mann mus« al« Taglöhner sein Dasein fristen. Bei der zweiten Säge der Frau Anna Jaklin wurden Wehr und Fluder zerrissen, alle« Holz fort-geschwemmt und ein Schaden von ungefähr 3000 X verursacht. Die nach einem Bericht« in der „Grazer Tage»-post" angegebenen Schadensziffern sind eher zu nieder, al« zu hoch gegriffen. AuSgiebige Hilfe thut dringend noth. Der Statthalter von Steiermark begab sich unmittelbar nach dem traurigen Ereignisse in die vkrwüstrten Gegenden und überzeugte sich persönlich von den furchtbaren Verheerungen. Trotzdem er selbst die Beschädigt«» anwies, sich an den Staat um Hilfe zu wenden, ist für dieselben weder vom Lande noch vom Reiche bisher auch nur da« ge-ringste geschehen; denn die 400 X, welch« Graf Attem«, und die 2000 X, welch« später BezirkS- „Höre Otto," sagte der phlegmatische Ernst Krau«, al« er seinen Gast in dieser Fastnacht nach feinem Zimmer geführt hatte, wo sie nun noch bei «in paar Cigarren plaudernd beisammen saßen, — „mit der Emilie treibst du e« aber ein bischen stark." Dr. Otto Binder zog eben seinen schwarzen Frack aus. .Mein Lieber," entgegnete er gelassen — „gegen meine zukünftige Frau kann ich mir doch allerlei erlauben." Ernst Kraus schnellte in die Höh«. .Hast du dich mit ihr verlobt?" „Noch nicht. Da» geschieht vormittag», nach-dem man zuvor ordnungsgemäß mit der Mama geredet hat. Freilich, wärst du heute nicht da-zwischen gekommen, weiß Gott, ich hätte ihr alle» gleich selbst gesagt." — Der andere stand auf. „Mein lieber Freund, hast du dir denn die Geschichte ordentlich überlegt? Bei allem will Ver-stand sein. Beim Heiraten am allermeisten. Und Emilie Lindemann ist ja ein sehr liebe», kluge» Mädchen. Aber kennst du die Familienverhält-nisse?" Dr. Binder war leicht erblasst. „Nein. Ich sah sie doch nur bei Euch. Aber sie scheint ja ganz in Euerrr Sphäre zu leben und auch hineinzugehören." ,,Wa« die Bildung anbelangt, gewis«. Sie hat ihr Lehrerinnen, xamen gemacht und versteht auch noch mancher!«!. Aber sonst — na, d«r Alte war General, alleS sein, distinguiert. Aber die — . . ■ «■ ■_ Kinoern durchzukommen. Von Vermögen keine Spur." Er redete noch lange fort. Aber da der Freund so fehr schweigsam geworden, gieng er endlich. Und der andere athmete erleichtert auf, al« er sich allein wus«te. — Gottlob! Nun konnte er sich endlich sammeln, nachdenken! E« war alle« so rasch gekommen, so überwältigend. Er war noch ganz trunken gewesen von ihrer Nähe, und nun diese« kalte Sturzbad! Aber gut war e« doch, das« er es heute noch er-sahren! E« that ihm ja bitter leid um da» süße, liebe Mädel. Aber besser jetzt überwinden, al» dann eine große Misere für'« Leben. Freilich, er hatte eine nette Summe zu erwarten, wenn einmal der Papa starb. Aber jetzt gab'S blos einen reichlichen ZuschufS; und er war so verwöhnt, liebte all«» Feine. Elegante, Theuer«. Sein« Praxis trug noch fast nichts. Und man musste doch leben, — musst« sogar sehr anständig leben. — Nein, er war kein Mitgiftjäger, aber etwaS musSt« sein« Frau doch mitbringtn. Man konnt« doch nicht von ihm erwarten, dass er allen seinen Gewohnheiten entsagte, das« er jetzt plötzlich zum ArbeitSmenschen würde, er, der e« so vorzüglich verstand, daS Leben mit all seinen Feinheiten zu genießen. Aber leid war ihm riesig! So ein schönes, liebes Geschöpf! Fast that ihm da» Herz ernstlich weh. Und doch dachte er: Gut, dos« ich noch kein Wort gesagt habe! Die paar Schmeicheleien, der eine Kus« — ach! Da« war toller FastnachiSzauber. Weiter nicht«! Wahrscheinlich hat sie bi« morgen | alle« verschlafen. Der Abschiedsbesuch wird freilich m»rh#n 9T8#r fiitin#h»n mus« ich, sonst ist e« gar zu auffallend. Fcmü! Sehr fatal 1 So ein Zurückziehen ist immer f» blöde. Gut nur, das« ich e» thun kann al» ansti»-diger Kerl. Und trotz diese« Troste« schlief Dr. Oll» Binder in dieser Nacht sehr schlecht. E« gieng ilp» näher, al« er selbst geglaubt hatte. * # • Frau General Lindemann hatte nicht in ihn Tochter gedrungen, ihr nähere Mittheilunge» über den Verlaus de« Abend« zu mach«», obgleich fit Emilien« Erregtheit sehr wohl merkte. Ihr ging die ganze Geschichte eigentlich ganz gegen da Strich. Heiraten? Wozu brauchte da« Mädchm z» heiraten? Die Mutter hatte in ihrer Ebe fo wech erfreuliche« erlebt, war stet« so gedrückt durch »it engen Verhältnisse, das» sie mit vollen Segeln in» Reich der Emancipation übergegangen war. Fest« stehen sollten die Mädchen aus eigenen Füße»! Keine dummen Liebe»geschichtrnl Ordtntlich lerne», Gtld vtrdienr», unabhängig sein. In diesem Sin* erzog sie ihre Töchter, und da alle vorzüglich lernten, gelang ihr viele». Freilich, Emilie war f» anders, al» die übrigen. So sein empfindend, f» anspruchslos, gar nicht ehrgeizig. S>« war ei»« jener Frauen, die ins Hau» gehören, sich nur hier Wohlbefinden. Und da sich die Geschichte mit dem jungen Doctor nun zu machen schien — na, i» Sollt» Namen. Emilie Lindemann war sehr froh, das» b« Mutter nicht» sagte. Sie hätte jetzt nicht kühl uni ruhig alle Hin und Wider besprechen können. & hnrfitr mir hnf« fr fi« liebe und das» fit I Nummer 20 Seite 3 Roch ein Nothstandsantrag Dr. Pommers. Am 27. Mai 1900 endlud sich in der Gegend von MontpreiS in Steiermark ein heftiges Hagelwetter, durch welche» die Ortschaften Zrraii-gagorca und Eaqorje beschädigt, die Gemeinden MonipreiS und PlaninSdorf, sowie ein Theil der Gemeinde Laakoors aber geradezu verheert wurde. DaS Unwetter traf namentlich MontpreiS und PlaninSdorf umso schwerer. alS diese Gemeinden deren« wiederholt durch Hagelwetter oder Miss» ernten hart mitgenommen worden sind. E« sei nur hier erwähnt: da« Hagelwetter vom 3. Juli 1893. welche« die g'nze Ente vernichtete, der fürchter-liche Frost deS Jahre« 1894, und der schreckliche Wolkenbruch »>il Hagelschlag, der am 20. Juni 1896 über diese Gebend niedergiens. Die V.raru.u g hat insolgc dieser Wetter-schäden in den genannten Hemeinden einen so hohen Grad erreicht, das« viele Einwohner ihre Heimat verlassen musste-» und nach Deutschland auSwan» derien, um dort in den Bergwerken sich ihr Brot zu verdi.nen. Infolge dieser Auswanderung ist die Einwohnerzahl von Momprei? in den letzten zehn Jahren «ich, nur nicht gestiegen, soudecn sogar um 13 Personen, jene der Gemeinde PlaninSdorf sogar um KV Personen zurückgegangen. Es haben selbst Grund!), sitz.r ibr Hao und Gu« im Stiche gelassen «nd sind als Arbeiter in die Fremde gezogen. Wenn hier die Allgemeinheit, der Staat, nicht helfend eingreift, fv wird der Untergang dieser ehe« mal» blühlNde» Orte die unausweichliche Folge sein. Da« letzte Hag«.weilet vom 27. Mai 1900 hat die sämmtlich«»» Feldfiüchle vernichte!, den Bewohnern feblen die nöthigsten LebenSmittel, ja selbst da« Saatkorn zu neuem Anbaue. Der durch das Unwetter oom 27. Mai 1900 angerichtete Schaden wurde amtlich auf 11.950 K geschätzt, und die Steuer abgeschrieben, weil sie durchaus uneinbringlich wäre. Die Unterzeichnete» stellen daher den Antrag, das Hohe HauS wolle beschließen: »Die hohe k. k. Regierung wird dringend aufgefordert, den mit dem Untergänge bedrohten Gemeinden MonipreiS und PlaninSdorf eine aus» giedige Hilfe au« SiaalSmittein zu gewähren.* In formaler Hinsicht wird beantragt, diesen Anira, nach § 31 der Geschäftsordnung mit Um» gehung der ersten Lesung dem NothstandSautschusse AUMweisen. Wien, 1. März 1901. Dr. Pommer. Dr. Perathoner. Gmachl. Hu der. Albrecht. Wernisch. Nie ig. fflttrin. ,v'a»d.r. bek. un' ^öck.r. Zimmer, «oelkl. Orasch. Malik. Kaiser. Tscharre. Winter. Dr. Derschatta. Hiitterhuber. ihn. l/e *ru.it der ganzen Glut einer ersten tdjten Reißg?"' Und da sie eine Vollnatur war, durch und» durch, fo empfand sie auch diese« G.fühl kost-lichter, tiefer, al« andere e« vielleicht empfinden. .Aus morgen 1" dachte sie. Und dann lag sie uocich lan.'e und sah mit seligen Augen in« nacht-lichqe Dunkel. Und der Morgen kam, wie olle« kommt im Leböen. Gute« und Böse«. Er gieng im Hause der Gemieralin vorbei, wie jeder andere Morgen. Nur Emiiilie huschte dann und wann zum Fenster. Aber e« s schlug elf, — zwölf Uh. — —, Dr. Otto Binader kam noch immer nicht. — Sie war nicht mehr imstande die gewohiue TagigeSarbeit zu leisren. Sie stand an dem Fenster, welclcheS nach d r Stoße gieng, durch welche er kommmin musste, und spähte ängstlich hinaus. E« gienmgen so viele fremde Menschen vorüber. Er war «ichcht Darunter. Und die Uhren fchlnaen die Viertel-ßunmden, gleichmäßig, eintönig. Die Zeit gieng vor-bei i uno verr nn. Er kam nicht . . . Allmählig überwältigte sie eine ungeheuere Trotostlosigkeit. Ihr Kops war so müde, ihre Seele ganznz wund. Und immer nur der eine Gedanke: Cr t kommt nicht . . . Emilie Lindrmann fuhr jäh empor. Sie hatte die e Äü.tqel Überhört. Nun vernahm sie schon im Vorprzimmer die Summe der Mutter, dann die eine« Maitaine«. War da» er? Wirklich? Er kam noch? Sie wollollie ihm entgegen eilen, aber die Füße trugen sie k- kaum. So blieb sie, scheinbar ganz still, neben den n dunllen Fenstervorh^ngen, von denen sich ihr bleicteiches Gesicht scharf abhob. .Mein gnädige« Fräulein" — er stand wirk- Kleewein. Kitiinger. Böheim. Han« Hoser. Grotzhoier. Nowak. Franz Hosmann. HerzmanSky. Drexel. Dr. Hofmann. Dr. Erler. Dr. Ehiari. Hanisch. Pemsel. In der Citzung deS NoihstandauSschusseS vom 7. d. M. brachte Abg. Pommer die Noth-stan^Sangelegenheiten von W e i i e n st etn-Retfchach im Gonobitzir Bezirke und M o n t p r e i« zur Sprache. Redner verlangt, das? bit Regierung nicht blo« Unterstützungen gebe, sondern auch, wie früher, unoerz.uSliche Darlehen gewähre. Adg. Pommer führt Klage wegen der Verschleppung der Ange-leyenheit Weitenstein. Der Wolkenbrüch und da« Hnchwassec sand in Meilenstein fchon am 2. Juli 1900 statt; der Siattbalier kam erst einige Tage svafr zur Besichtigung, erkannte die Nothwendig» feit ra'ch'r Hilfe an rnd verwies die Beschädigten selbst an die Regierung — trotzdem ist in 7 Monaten nichts geschehen. Alle» wurde versprochen — nicht« ehalten. Der Verdienstenigang bei einem der Beschädigten allein beträgt monatlich 1200—1500 K also 7X1200=8400 K mindestens feit jenem Hoch» »vasser. RegierungSoerlreter Sectio Schef Roza er-klärt, die Regierung habe da« Pr..icip, nebst Unter-stützungen auch unverzinsliche Darlehen zu ge» währen, nicht verlassen, sondern werde auch ferner-hin unverzinsliche Darlehen gewähren. Der Berichterstatt.r referierte dann über beide Anträge uud beantragte die Befürwortung. Z)ie Bereinigung der Südslaven. Die wicderbolttn, vom liberalen „Kroatisch-stoveiiifchen Club" ausgegangenen Versuche, eine Vereinigung der beiden sUvslavifchen Elub« herbei» zuführen, sind an dem starren Widerstände der Krämer Elericale» g. scheitert. Auch die unter» steirischen Elericale» haben durch den „Gospodar" erklärt, da?« „der Kampf gegen diejenigen, welche hierzulande den .Naroö" und .Rodoljub' ver-breiten, unvermeidlich sei." Diese Aeußerung veranlasst den .Narod", nichtunintenfsanie Mit-»Heilungen aufzutischen. Er sagt u a^: »Die Theilung fei da« ausschließliche Verdienst de« Dr. Schusterfchitz, welcher die krainisch- F'hde nach S:eiermark getragen habe. Die Parteiung werde vom parlainenlarischen Bo'en un:er da« Volk verbreitet werden. Da« Volk werde ent-scheiden, welcher von den vier steirischcn slovenischen Abgeordneten nach dem Willen de» Volke« gehandelt habe. (Berk« und £ ckar gehören bekanntlich dem slavischen Centrum, P!oz und Robik dem Kroatisch - sloo-ni^en Club an) Dc?« Vo!k weroe sagen: „fcickar und BerkS sind eigenmächtig voraegangkn, weil sie n, auf da» Programm deS lich vor ihr — „ich beb une unendlich, das« eS fo spät wurde. Aber ei- ige Minuten sind mir doch noch vergönnt, um Ihnen Lebewohl zu sagen." Sie stand noch immer, fast regungslos, die Mutter machte ihr ein Zeichen hinter seinem Rücken aber er verstand e« nicht. „Lebewohl zu sagen," widerhalle sie fast mechanisch. Aber dann erinnerte sie ' och dunkel an alle« da» Eingedrillte, Angelernte, waS man so g mei-niglich den .guten Ton' nennt. Sie schritt lang-sam nach dem Sopha. „Wollen Sie sich nicht fetzen?" frug sie ihn tonlo«. Er sah milludig in ihr entfärbte« Gesicht. „N.in." sagte er dann, — ich habe nur wenige Minuten. Ich —,* er zögerte eine Secunde lang — .ich wollie Ihnen nur noch danken für all da« Liebe —" er sah sich um; richtig, die Ge-neraltn war nicht mehr da — »für die schönen Stunden, die ich in Ihrer Nähe verleben durste — wir — wir sehen un« vielleicht nie mehr wieder." Nun saß e« ihm doch in der Kehle. E« war schwerer al« er gedacht hatte. Er kam sich selber äußerst erbarmenswe-t vor. Und das« sie gar nicht« sagte, war doch peinlich. Das« sie so still ihm gegen- , überfaß mit den erstorbenen Augen. Er hatte sich : da« ander« gedacht, rührend, traurig — aber so nicht, nein, ja nicht. Nun schwieg auch er. ES wollte ihm nicht« | passendes mehr einfallen. Und zwischen ihnen ward e« ganz still. Endlich stand er auf. Sie that dasselbe. .So leben Sie wohl!' kante er mit dem Be> Dr. Schusterschitz kandidiert haben. E« würd* immer entschieden verlangt, das« die Abgo-bneten darauf hinarbeiten sollen, das« sich olle Südslanen in eicem Verbände vereinigen wofür sich Ploj und Robii gewissenhaft eingesetzt haken." Narod fährt dann fort: „Zickar und Berf« haben d'e Einigkeit der sttirifchen slovenischen Abgeoedneien dadurch zer-rissen, das« sie sich für einen Clu'' auSkprachen, in welchem kein Raum ist für alle südslavischen Abgeordneten. Aiikar ist ,war ein Jesuit, aber wir wundern un« doch üb?r fein Atifrrmn in Wien, weil eS im Widersprüche stehe mit seinem Austrrten unter den Landlas,Zab.7rordneten, mit denen er sich in allen Punkten in Uebereinstimmung befindet und vtfi.^k» wa,s. vlt,e Avg".er de« Dr. Schusterschitz stehen. Warum neb» denn 2-ckar nicht im Land-tage feinen eignen Wea? W>»rum vertritt er denn nicht auch hier wie im Reich«? «Ute dieAnschiu-ngetr de« Dr. Schu^erschitz? Wenn 1 ikar al« Poliiiker nur »in wenig eigene Ue^erzeng-ing ha te. würde er sich nicht auf tiefe W ise k-Ibit eine Maulschelle geben, umfow niger al« er sich sehst sagen sollte, das« er mit diej in seinem 8 .(treten un Re'ch«rat5e der Zwieipali n Steiermark hervorruft, frkfar ist in erster Lin!« chuld. iv un unter den st'ii-is!?en Slovenen der Kamps beginnt.- „Den Btrl« nehmni wir nicht ern^t. Dieser deutsche Ritter i?t all « und überall, wo e» blinkt und k l > m o e r». Er ist au« dem Schusterlchitz'schen El»o schon au«^etre»en, aber wieder zurückgekehrt. Wie bekannt, e« nur ei»* Verdienst de« Dr. Decko, das« Berks überhaupt gewählt wurde. Berk«, fegen den seirer* zeit gewisse besondere Hinenbriese a k«e>egeben wurden, bat sich allein gar niü.t vor die Wähler s-ewagt. Wir schätzen b?n Dr. Dec?o, glauben aber, das« er und die anderen Eillier He.ren die Pflicht baben, Berk« aus den rechten Weg zu brinsen. Da« können sie sehr leicht thun, weil Berk« von ihnen gänzlich abhängig ist." Welcher Art wohl die Abbängiskeit de« Her'-n v. Berk« sein mag, der .alle« und überall ist, wo e« blinkt »nd klimperl' ? Südm. votksbanil nnd Spargenossen-schaft für dieÄtpenländer, r. G. m b. H. Wir betonen neuerdings, dass unsere deutsche Volksbank sich mit allen Geschäften der Vorschuss-tiereine, der Sparcassen und der Banken besasst, j Die Börsenspeculationen sind davon ausgenommen. Sie betreibt den Wcchfelescompte, belehnt Wertpapiere und anerkannte Rechnungen, ertheilt Vorschüsse gegen Bürgschaft, gemischte Credite gegen Hypothek und Bürgschaft, besorgt die Einmahuung und die Ein» hebung von Buchforderungen, sie pflegt daS Conto» corrent-Geschäst' und nimmt Spareinlagen entgegen, die dermalen zu 4'/, v. H. vom Wa klage nach Erlag bis zur Behebung verzinst »verden. (Die Renten-steuer trägt die Bank.) mühen, nen herzlichen Ton zu finden. Er wollte nach ihren Hand fassen diese an die Lippen ziehen. Aber sie sah ei gar nicht. „Gedenken Sie auch manchmal Ihre« fernen Freunde«/ sügte er unsicher hinzu. Er Hatie sie am liebsten einmal, ein letztes« mal nn seine Brust gezogen, sie gefiel ihm wieder so sehr. Aber da er nun noch einen Schritt näher zu ihr hintrat, wich sie vor ihm zurück, wie vor etwa« recht Hässlichem. „Gedenken?" fagle sie schneidend — „nein, Herr Drctor. Der Fasching ist aue! Wer denkt »och an seine bunten Thorheiten. Sie halten dem Alltag nicht Stand mit feinem klaren Licht. Mir bleibt nur noch übrig, Ihnen eine angenehme Reife zu wünschen." „Emilie!' rief er, fast empört. Er, der Ge-feierte, d'r Vielumworbene, war solche Sprache »rcht gewöhnt. Aber sie neigte stolz den schönen Kopf und schritt dann, a:i ihm vorbeisehend nach der Tdüre. „Adieu " Eine Minute später stand er auf der Straße. Er war sehr roth im Gesicht nichts erinnerte an feine sonstige weltmännische Sicherheit. ES fasste ein G'sühl Besitz von itm, welches der gewandte Dr. Otto Binder noch nicht tarnte: er schämte sich, schämte sich wie ein Schuljunge, der etwas DummeS gethan htt. Und wie er je^t so die öde Straße hinabscyritt, welche im grauen Zwielicht trostlo« und langweilig vor ihm lag, da war ihm, al« i er sänke hinter ihm etwas kuße«, HoldeS, da« jedem ?iur einmal begegnet. Der Fast-nachtttraum war »uiS. Und vor ihm lag, wie ein ewiger A,cherm ;w der endlose Alltag de« Menlebenti.il. Seite 4 Die Spareinlage ist auch auswärts Wohnenden möglich, da ihnen auf Wunsch die Erlagscheine der Volksban! zur Einzahlung bei der betreffenden Post-sparcasfe-Zahlstclle zugesendet werden. Die Einlags-Küchlein auswärtiger Einleger können über deren Ansuchen bei der Volksbank kostenfrei in Verwahrung bleiben. Wer dies nicht wünscht, bezicht das Ein-lagSbüchlein mit der Bestätigung oer ersten Einlage und sendet eS erst dann an die Bank, wenn eine Behebung eingetragen werden soll. Zwischenzeitlich« Einlagen können im Wege des Postsparcassenamtes mit den Erlagscheinrn der Volksbank erfolgen. BiS zur Eintragung der Einlagen ins Büchlein dient dem Einleger die Postsparcafsenamtsquittung als Beleg. Auswärtige Contocorrent-Znhabcr bedürfen keines Verrechnungsbüchleins. Der Bargeldverkehr wird durch die Postsparkasse abgewickelt, der übrige Vermögens-geschäftliche Verkehr durch Postsendung und Brief-Wechsel. Der Inhaber einer laufenden Rechnung weist alle verfügbaren Barmittel und Werte der VolkSbank zur Gutschrift zu und beauftragt sie, für ihn Zahlungen zu leisten oder Werte zu besorgen nach Maßgabe seines Guthabens unter Lastschrist auf dem Eonto. Mit HalbjahrSschlusS empfängt der Contoinhaber eine Abschrift seiner Rechnung. Dieser Eontocorrent-Verkehr bietet der Geschäftswelt überall eine große Bequemlichkeit und obendrein die Ber-zinsung der vorübergehenden Guthabungen bei der Bank zu 4 v. H. ohne Kündigung. Die Umsatz-Provision von l%o (ei»S von Tausend — 1 Krone von 1000 Krone») kommt in dem Falle nicht in Rechnung, wenn der Kontoinhaber eine zu verein-barende Stammeinlage, unberührt von allen ge-schäftlichen Eingangs- und Ausgangsverfügungen, auf dem Conto stehen lässt. Bei der Vielseitigkeit der geschäftlichen Ein-richtungen unserer Deutschen Volksbank kann wohl jedermann davon Nutzen ziehen. Und jedermann kann sich über Ansuchen gegen Ersatz von 50 Heller» die Satzungen, Geschäftsordnung mit den Zinssätzen, Beitrittserklärung :c. verschaffen. Wer nicht blos als Spareinleger mit der Bank verkehren will, muss Mitglied sein. Der Beitritt steht jedem unbescholtenen und eigenberechtigten Deutschen offen. JedeS Mitglied mufS mindestens einen Geschäftsantheil zu 20 Kronen einzahlen. Die BeitrittSgebür beträgt I Krone für den einzelnen Antheil, 2 Kronen für Nehmer mehrerer Antheile. Die Südmärkische Volksbank ist eine auf Selbst-Hilfe gegründete Genossenschaft mit beschränkter Haf-tung. Die Spareinleger sind Gläubiger der Ge-nossenfchaft, deren Mitglieder mit dem doppelten Be-trage ihrer Antheilseinlaze hasten. In dem Maße, als daS Vertrauen der deutschen Bevölkerung der Marken südlich der Donau zu der jungen, deutschen Bankgenossenschast steigt, an deren Spitze ehrenhafte und geschäftskundige Männer emsig wirken, wird diese ihrer Hauptaufgabe immer näher kommen: billige Geldmittel zu erlangen, um den Mitgliedern billigen Credit gewähren zu können. Der Erwerb und die Wirtschaft der Kunden und Mitglieder unserer Deutsche» VolkSbank soll gefördert werden durch die für sie errichtete Bank, welche als Eammelstelle der Ueberschüsse und als Geldquelle für denjenigen Credit-suchenden gedacht ist, welcher als Deutscher bei einer deutschen Creditgenossenschast Hilfe sucht, um nicht in die Zwangslage zu kommen, unbillige Darleihens-bedingungen einzugehen. ?otitifche Rundschau. Z»as Abgeordnetenhaus arbeitet. Es hat die Aecruunoorlage in erster Lesung erledigt und die Branlweinsteueroorlage in Berathung gezogen, wo-bei Dr. Reicher eine ausgezeichnete Rede über die SchnapSpest hielt. Freitag wurde das gegen-wärtige Präsidium Vetter—Prade—Zacek definitiv gewählt. In der nächsten Woche wird die zweite Lesung der Recrutenvorlage vorgenommen, die erste Lesung der Branlweinsteueroorlage zu Ende geführt und die für die Alpenländer so hochwichtige In-vestitionsvorlage in erster Lesung berathen. Für diesen Gegenstand sind drei EitzungStage in Aus-ficht genommen, worauf die Osterferien beginnen sollen. Z>er gebändigte tschechische Löwe. Zu unseren Aussührungen an leitender Stelle der vorigen Nummer wollen wir noch eine sehr bezeichnende Aeußerung deS klerikalen „Slovenec" an Wien wiedergeben: „Die Aufgabe (der Feststellung ver Tagesordnung) war eine schwere, weil die Tschechen immer zwei Eisen im Feuer haben woll.n. Der Gegner ist heimtückisch, listig und stark, deshalb ist viel Borsicht nöthig, damit er nicht über Nacht neutrale» Gebiet oder gar sremden Bestand besetzt. Die Tschechen haben allerding» viele Wünsche und Forderungen, allein die Regierung kann sie in „Deutsche Macht- sprachlichen Fragen jetzt nicht be-friedigen, weil die Linke wie ein Wolf auf da« L a mm (!!) lauert. Heute stehen die politischen Verhältnisse überhaupt so, dass auch die aller» geringsten nationalenConceffionen ausgeschlossen sind. Die T s ch e ch e n haben wohl die H o f f n u n g gehegt, dass sie mit ihrer entschiedenen Opposition die gegen» wärtige Regierung zum Falle bringen würden. Aber was würden sie damit erreichen? Eine parlamentarische Regierung aus der Rechten ist jetzt weniger möglich, al« im vergangenen Jahre. Dieses Beamtenmimstirmm würde also nur wieder einem solchen Platz machen, dem die Hände geradeso gebunden wären. Vermuthlich würde aber die gegen» wäriige Regierung ihre Agenden auch fernerhin mit dem § 14 durchführen. E» wäre also der Absolutismus, wenn auch nur für einige Zeit, der Lohn für die Obstruktion. Da» haben die ge» mäßigten tschechischen Führer eingesehen und eine Brücke über da» reißende Wasser gesacht. Die Re» gierung, welch« selbst in großer Verlegenheit war, hat gerne die Gelegenheit ergriffen, das» doch zur Noth Friede geschlossen und die Erledigung der wichtigsten Vorlagen ermöglicht wird.' Mit diesen Darlegungen wird lediglich unsere Anschauung be» kräftigt, das» die slavischen Politiker nur dort den Mulh zum Kampfe besitzen, wo sie die Uebermacht brutal ausnützen können, das» sie aber sonst über eine angeborene Schleich- und Bettelpolitik nicht hinauskommen. Aus dem slavischen Zentrum. Der aus da« Programm der polnischen Volkspartei gewählte Ab-geordnete Kubik, welcher mit den anderen An-Hangern de« ?. SlvjalowSki dem slavischen Centrum deS Herrn Dr. Schusterschitz beigetrcten war, wurde au« dieser Partei «»«geschlossen, weil er in der bekannten geheimen Sitzung für die Veröffentlichung der LiguoruJnterpellation gestimmt hatte. E« ist bezeichnend, das« Kudik scine Haltung mit dem Hin» weise auf feine Erfahrungen in Galizien rechtfertigte. Dr. Schusteifchitz könnte, wenn er wollte, in Krain und Südsteiermark ganz die gleichen Erfahrungen sammeln, welche für den Abg Kubi? maßgebend waren. Wisslungenes Attentat anf Kaiser Wilhelm. Aus den deutschen Kaiser wurde Mittwoch um 11 Uhr nachts, als er den Rathskeller in Bremen verlassen hatte, auf der Fahrt zum Bahnhöfe ein Attentat ver-übt. Ein Mann sprang in der Buchstraße auf den Wagen des Kaisers zu und warf ein eisernes In-strument, eine sogenannte Lasche, nach dem Monarchen. Der Kaiser wehrte mit dem Arme ab, trug aber eine leicht blutende Schramme davon. Attentäter ist ein relativ junger Mensch. Sein Name ist Wayland. Er wurde von Gendarmen, die sein Beginnen gar nicht bemerkt haben, überritten, suchte dann aufzu-springe», wurde aber von einem Dienstmanu nieder-geschlagen. Man trug den vor Erregung und infolge der Huftritte Sprachlosen zur Polizeidirection, wo er wieder zu sich kam. Sein Verhör ergab zunächst noch keine Aufklärung über die Beweggründe des AttentateS. Der Kaiser, der gerade gegrüßt hatte, als ihn das Eiseiistück traf, zuckte zusammen und wischte sich das herabrinnend« Blut ab. Das Eisen-stück war etwas über ein Pfund schwer, doch keine ernste Waffe. Der Attentäter war vor der That mehreren Personen aus dem Publikum durch sein unruhiges Benehmen aufgefallen. Der Attentäter Dietrich Wayland, Schlosser aus Bremen, ist geboren am 20. April 1881. Er gibt an, Epileptiker und bereits in irrenärztlicher Behandlung gewesen zu sein. In der That führte er ein Schächtelchen, daS abgetheilte Pulver zum Einnehmen enthielt, bei sich. Zn Rücksicht hierauf, wie aus die, trotz ihres Gewichtes von reichlich 1'/, Pfund ungeeignete Waffe, wird man gut thun, sein Beginnen nicht allzu ernst zu nehmen. Das Eisen war. wie sich herausgestellt hat, ein Schienenriegel. Kaiser Wilhelm ist schon fast ganz wiederhergestellt. Es wird allgemein an-genommen, dass eS sich hier nicht um Verbrechen sondern um die That eineS Irrsinnigen handle. Abänderungen in der Keeresleitnng. Seit längerer Zeit sind allerlei Gerüchie über einen bevorstehenden Wechsel in der Leitung de« Kriegs-Ministeriums und deS GeneralstabeS in Wiener militärischen Kreiftn im Umlaufe. Diese Gerüchte sind, wie die .Deutsche Eorrespondrnz" von unter» richltler Seite erfährt, leider insoweit unbegründet, als sie die Person deS Generalstabschef, FZM. Freiderrn von Beck, betreffen. Was den Kriegs-minister Edlen von Kcirghammer anbelangt, so ist dessen Uedersetzung auf einen anderen Posten der lebhafte Wunsch aller Angehörigen der gemeinsamen Armee. Niemand ist beim gesummten Ofsicierscorps wie bei den Delegationen unbeliebter al« der Krieg«-minister. Sein Nachfolger ist wohl in der Person Nummer 20 seines AdlatuS, FML. von Schönaich, längst be» stimmt, aber es fehlt zur Zeit die entsprechende Vakanz, in welche Herr von Krieghammer einrücken könnte. Das» er in naher Frist auS seinem Amte scheid«» soll, bedarf kein-r Begütigung. Fraglich ist nur der Zeitpunkt seiner Entlassung und feine Ernennung zum Nachfolger de» derzeitigen, greise» Corpscommandanten in Sarajevo, Freiherrn von Appel. Zur „Las »o» Kam" Aewegnng. Die Uebertrittsbewtgung geht in Oesterreich ihren ruhigen G ing weiter — überall aber oorwärt«. In Teplitz wurden, wie die.Eo. Kirchenzeitunz* berichtet, am 20. Jänner wieder 42 Personen in die evangelisch« Kirche aufgenommen. In diesem Bezirkt wurde» im trsttn Vierteljahr de« verflossenen Jahre« 95, im zweiten 126, im dritten 164, im vierten 134 (zusammen 5IS) Uebertritte vollzogen. In Braunau haben seit der Einführung de« dortigen Vikar« 5 Uebertritte stattgefunden. In Reichenberg sind im neuen Jahre bereits 12 Uebertritte erfolgt und neun stehen bevor. In Trautenau erfolgten 1900 25 Uebertritte; am 6. Jänner wurden wieder 5 Per-sonen in die evangelische Kirche ausgenommen. Ja Gablonz betrug die Zahl der Ü bertritte zum Alt-kalholiciSmus während des verflossenen Jahres 123; bis gegenwärtige Seelenzahl beträgt etwa 1700. I» In Tetschen beginnt die altkatholische G meinde, die bereilS 700 (mit der DiaSpora 1000 Seele») zähl«, sich zu organisieren, nachdem sie nunmehr ihren eigenen Seelsorger erhalten. In ganz Böhmen sind im vierten Viertel des Jahre« 1900 464 Per» sonen zur evangelischen Kirche übergetreten, und zwar 188 Männer, 158 Frauen, 114 Kinder und 4 Juden. 35 Kinder Uedertreiender blieben katholisch, 33 Familien wurden durch die Uebertretungen coa« fessionell gemischt. 75 rein evangelisch. 41 Familien traten mit allen ihren Mitgliedern zur evangeliscben Kirche über. — In Wien wurden bei der erste» Uebertrittsseier dieses JahreS 28 Katholiken aufgenommen. St. Polten ist jetzt selbständige Pfarrgemeinde mit eigenem Pfarrer. In Leoben ist am 19. Februar die Gründung einer eigenen Pfarr-gemeinde beschlossen worden. Uebertritte fanden in Steiermark in Pragerhof und Pettau statt, darunter der einer sechzigjährigen Frau. In Klagenfurt sind im Vorjahre 51 Uebertritte ersolgt; in Jnns» brück wurden am 23. Jänner l. I. 14 Personen -ausgenommen. — Auch der Bau evangelischer Kirchen nimmt bei allseitiger Förderung eine» rüstigen Fortgang. In Turn ist die Dachgleich« nahezu erreicht, bei günstigem Wetter kann der Bau noch in diesem Jahre vollendet werden. In der alten Bergstadt Graupen haben dio Evangelische» um 3000 fl. ein kleines Haus geka».f', das bereits zu einem im Rohbau fertigen Kirchlein umgestaltet wird; in Braunau hat die Gemeinde einen Kirchen» bauplatz um 5800 fl. erworben und will noch i» diesem Jahre mit dem Bau beginnen, wobei sie freilich mit einer Schuldenlast von 4500 fl. z» rechnen hat. — Haida beschloss am 9. Wnner de» sofortigen Bau einer evangelischen Kirnnterum de» Gesammtbetrag von 30.000 fl, welcheeg. heuer vollendet werden soll. Auch in Langenchatwurdk beschlossen, eine Kirche zu bauen. Die^^node Duisburg hat die hartbedrängte Gemeinde Mähr^ Trübau al« Pflegekind angenommen, die nun hofft, bald ein eigene« Heim besitzen zu können. I» Mahrenberg (steiermark) schenkte der dortige Führer der Protestanten und der Deutschen de« Drauthale«, Josef Schober, der Gemeinde einen Bauplatz für ein« evangelische Kirche. pi< Stalldentsche». Der Vorrath an Eigenbau» schimpfwörtern, womit sie die Alldeutschen zu be» ehren pfleg», ist unserer Liguoripresse offenbar au«» gegangen; daher macht der PrefSschmock de? Stock« klerikalen eine Anleihe beim Börsenjuden Scharf, dem Herausgeber der „Sonn- und Montagszeitung*. der seinen koschern Pairioti«mu« au« de« k. k. PresSbureau schöpft, und grunzt ihm da« Schmäh» wort .Stalldeutsche« nach. Gut gemauschelt, Schmockl Wie Herkult« den Stall de« Augia«, haben diese .Stalldeutschen* den Stall des Liguori zu reinige»! Ein wenig appetitliche«, aber höchst nothwendiges Geschäft I Hin Slave als pslitischer Aeamter. Der „Ezas' meldet: „In Linz hatte der Statthalterei» Concipist Eugen Graf Wratislaw bei der Volk»-zählung als UmgangSfprache tschechisch eingetragen. Er wurde zum Statthalter berufen, welcher erklärte, dass in Oberösterreich nur deutsch amtiert werde und daher ein oberösterreichischer Beamter nur die deutsche Umgangssprache haben könne. Graf Wratislaw wurde strafweise »ach Schlesien versetzt. Solche Fälle sollen sich bei der letzten Volkszählung an mehrere» Stellen ereignet haben. Der Fall Wratislaw unter-scheidet sich aber von den übrigen dadurch, dass die Nwmmer 20 praftweise Versetzung wahrscheinlich das Ministerium des Innern selbst verfügt hat." Ariedensnachrichteu aus Südafrika. Lord 5ti»chener huiie am 27. Februar in Middelburg ant Botha und anderen Burenführern eine Be-rathung über die Möglichkeit eine» Friedensschlüsse«. Run hat Botha einen Waffenstillstand erhalten, damit er mit den anderen Burengeneralen über die FriedenSbedingurigen rathschlagen könne. Dewet deharrt bei dem Widerstände. Hin nicht unbedenklicher Zwischenfall wird von der indisch-afghanischen Grenze gemeldet. In dem Grenzgebiet« »wischen dem Kuramthale und dem Distrikt Quell a habe» Beamte de» Emir« von Afghanistan die Kritisch afghanischen Grenzpfähle niedergerissen, da« Dorf Rizha Narai, da« unbestritten zu Indien gehört, beseht und dort einen militärischen Posten von hundert Mann aufgestellt. Englischerseit« wird ein« unabstchlliche Grenz« Verletzung al« völlig ausgeschlossen erklärt, da nach dem Durand'schen Vertrag zwischen England und Afghanistan, die Grenze mit solcher Genauigkeit abgesteckt worden sei, das« auch auf afghanischer Seite kein Irrthum oder Zweifel über ihren Verlauf möglich sei. Die anglo-indische Regierung „hofft" nun, das« sich die Afghanen «hne weiter« zurückziehen werden, wenn sie bei dem Emir vorstellig wird, fürchtet aber gleichzeitig, das« man bei dem ganz unberechenbaren Temperament der Afghanen im Allgemeinen und de« Emir« im Besonderen jederzeit auf unangenehme Ueberraschungen gefasst sein müsse. Letztere« erscheint umso leichter möglich, als der Emir, wie er die« schon wiederholt in nicht mis«-zuverstebendcr Weise zu erkennen gegeben, seit dem süd« afrikanischen Kriege allen Respect vor England ver-loren hat. Ans Stadt und Land. Fom Jnstizdienste Wegen Erkrankung des Lande«ger>chl«ratyes und GerichiSvolsteher« Herrn Johann I«s«rn , gg in Luttenberg wu>de der GerichiSadjunct Herr Dr. Jos.s Edler von D ucar zum AmiSleiter de« dortigen Bezirk«gerichte« be-stell« und der Gericht«adjur.cl Herr Dr. Gustav Rostock in Et. Leonhard i. St. dem BezirkSge-richte Luttenberg zur Dienstleistung zunewiesen. Evangelische Gemeinde ßilli. Heute Sonntag vormittags 10 Uhr findet in der Andrraskirche (Gartengasse) evangelischer Gottesdienst statt. Evangelischer Kamilienaöend. Der nächste evangelische Familienabend wird Mittwoch den 13. März im Hotel zur „Goldenen Krone" abgehalten. Killier Männergesangverein. Für die heitere Liedertafel am 24. März (Vorabend de« Feier» tage« Maria Verkündigung) gibt sich schon allseii« da« größte Jnter.sse kund. Mit Recht! denn der Berein ist in der Lage, sür diesmal grradezu außer-ordentliche Genüsse in Aussicht zu stellen. Durch kraftvolle« Zusammenwirken der Ausübenden — die von überquellender Arbeitslust unv Begeisterung für diie Sache erfüllt sind — durch die ebenso liebenSiwürdige al« ausgezeichnete Mithilfe der rühmlichst bekannten Künstlerin Fräulein Hanna W r a d a und ihrer Schwester, Frau Professor Frey berge r, wie endlich zweier hervorragender EangeiSdrüder von auswärts, — vermag der Verein dii« Oper „Leonardo und Blandine" von Mogele, Text von G. A. Bürger, zur Aufführung zu bringen. Außerdem werden ein in Eilli nioch nie gehörter wunderschöner Walzer für großen. Gemischten Chor „FrühlingSzauber" von Max v. Weinzierl und die köstliche Herren-quadrillle .Poesie und Prosa" von Koch v. Langjentreu gemacht. Der Verein g«d«nkt mit dirstr Aufführung — wohl der bedeutendsten Dilettmntenleistung feit dem sein«rzeit vom Musik-verein gebrachten Kreuzer'schen „Nachtlager von Sranaeda" — eine Art Auferstehung« fest zu begehen. Der allle Ruhm, mit dem der Cillier Männerge-fangverrein vor Jahrzehnten die ganze Steiermark erfüllt hat, soll wieder auSgegraben werden. Zu diesem Feste lädt der Verein nicht nur seine unier. stützendoen Mitglieder, sondern all« deutschen Volk«-genoss,»n in Cilli und den Vororten! — Betreffs der EinntrittSpreise werden diesmal besonder« An-ordnunpgen getroffen, so zwar, das« der Besuch der Liederiaasel auch dem wenigst Bemittelten kein Opfer auferlecrae» wird. Spende für das Deutsche Studentenheim in Killlli. Am 16. Februar d. I. veranstattel« in Warttderg im Mürzthale «in Au«schus« mit d«» Reieich«ralh«abgeordneten Walz an der Spitze «inen ZSleirerball, deffen Reinerträgni« den Cillier »nd PPettauer Studentenheimen gewidmet war. Diesertciage übermittelte Herr Abg. Walz dem Cillier Etudenliuenheim den Betrag von 200 Kronen, wofür ihm unmd den Warldergern der beste Dank auSge-fprochenen fei. ,,-5nflige Atmfahrt." Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass in dem Berichte über daS alpine Fest die Namen einzelner jungen Damen, welche ihr« Kraft gleichfalls in den Dienst der guten Sache gestellt hatten, aus Versehen weggeblieben sind. Es sei daher auch diesen sür ihre gütige Mit-Wirkung der wärmste Davk ausgesprochen. Eillier Deutscher Hewerbebund. Derselbe hält seine Jahreshauptversammlung Sonntag den 10. März, nachmittag« 2 Uhr im Hotel .zur goldenen Krone" ab mit folgender Tagesordnung: 1. Einläuft, 2. Jahresbericht de« Schriftführer«, 3. Bericht de« Kassier«, 4. Neuwahl de« Ausschusses, 5. Anträge. Da hiebet sehr wichtige ge-weibliche Fragen zur Erledigung kommen, werden die deutschen Gewerbetreibenden EilliS tringentf ersucht, sich an der Versammlung vollzählig zu be« theiligen. Freunde de« Gewerbestande» sind als Gäste herzlich willkommen. Die Versammlung der Hasttvirtegenassen-schuft, welche seinerzeit verschoben werden musste, findet Dienstag den 12. März nachmittags 3 Uhr im Gasthofe Strauß statt. Da hiebet sehr wichtige Beschlüsse gefasst werden müssen, werden die Ge-nossenschaftsmitglieder dringend gebeten, zu erscheinen. Südmark AolKsöücherei. Am 1. März d. I. wurde die hiesige Südmark-VolkSbücherei, welche die Werke der besten und beliebtesten Autoren in 1500 Bänden umfasst, eröffnet. Die Bücherei ist im Eiadiamte (Easse) untergebracht. Die AuSleih-stunde ist vorläufig auf jeden Montag zwischen 1 und 2 Uhr nachmittag sestgesetzt. Jtder Entlehner Hai monatlich den Beirag von 10 Hellern und außerdem für jedes entlehnte Buch einen Betrag von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher muffen innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden. DaS ausführliche Bücherverzeichnis ist zum Preise von 4 Hellern erhältlich. Die Bücherei kann von jedem Deutschen benützt werden. Km Wetterhäuschen im Stadtparke wurde in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag ein Act brutaler Rohheit begangen. Freitag morgen« wurden sämmtliche daselbst angebrachte meteorolo« gischen Apparate (4 Stück) gänzlich zertrümmert. E« erscheint unzweifelhaft, das« die Zerstörung au« Bo«h«it erfolgt ist. Der That verdächtig ist der Gärtnerbursche Nikolaus Moser au« Dornbach bei Wien, welcher provisorisch den Dienst eine« Sladt-parkgärtner« versah. Moser wurde am 2. März wegen Nachlässigkeit au« dem Dienste entlassen. Er wurde Freitag vormittag« verhaftet. Der Ver. fchönerung«verein erleidet einen Schaden von über 200 Kronen. An der Hrnve verunglückt. Am letzten Mitt-woch wurden in der Cemenigrude de« Herrn Witt-Halm in Tüffer die Arbeiter Johann Krafcho wetz und Thomas Defchelak von einem schweren Un-glückt ereilt. In der Grube löSte sich ein F«lSblock loS, der mit furchibarkr Gewalt zur Tiefe stürzte, wo die beiden Genannten arbeiteten. Der Stein fiel auf «inen Hunt, von dem er abprallte, traf den K-aschowetz am Korfe und flog dann auf den Defchelak, den er am Kopfe und Fuß« verletzte. Beide wurden schwer verletzt in da« Gifelafpital gebracht. Defchelak erlitt einen Beinbruch. Pievstahl. Dem Grundbesitzer Josef Kristan in Si. Primtt« wurden am 9. Februar, während er in Eilli weilte, landwirtschaftliche Gebrauch«, gegenstände und Bretter im Werte von 20 Kronen gestohlen und au« dem Stallgebäade die Decken. br«tter Herabgeriffen und entwendet. Man ist den Thätern aus der Spur. Elektrische Straßenbahn in Laiöach. Der Bau der p ojectierien eletirischen Slrußendahn in Laibach soll spätesten« im kommenden Monate in Angriff genommen und die Bahn im Juli dem Verkehre übergeben werden. Im laufenden Jahre dürften bloß die Haupilinien vom Südbahnhose bis zum Unterkrainer Bahnhose und vom RathhauS. platze bi« zum GarnisonSspitale in Udmat. bezw. bis zur städtischen Schlachiyalle, zum Ausbau ge« langen. Z>ie Laiöacher Straßentafeln. Der Ver-waltungsgerichtSyos hat die Beichwerden der Stadt-pemeinde Laibach gegen die Verfügung zweisprachiger Siraßentafeln abgewiesen, weil infolge der bekannten rechtskräftig gewordenen Entscheidung de« Landes-auSschuffeS der neuerliche Beschluss der Gemeinde, reinflovenische Straßentaseln anzubringen, offenbar ungesetzmäßig war. Tamii erscheint die durch die seinerzeitige Entscheidung des krainischen Lande«-auSschuffe« vom 25. August 1894, beziehungsweise mit dem über die Beschwerde der Siadtgemeinde erfloffenen Erkenntnisse deS Verwaltungsgerichts, hofe« vom 5. Mai 1395 geschaffene Rechtslage, derzusolge entgegen den Beschlüssen der Stadt» Seite * gemeinde doppelsprachige StraßeniafelnZ angebracht werden muffen, wieder beraestellt."- £.<• fcj| Marvnrger Ilnterstühnngsvereia für ent-lassen« Sträflinge. Derselbe hielt am 5. d. M. im Eonserenz-Zimmer der k. k. Männer-Strafanstalt zu Marburg seine Jahreshauptversammlung ab, und war au« den Ausführungen de« Vereins-vbmanneS Herrn k. k. StrafanstaltS-Oberdirector» Josef Reifet zu entnehmen, welch große und be-demungSvolle Erfolge der Verein im verflossenen Jahre neuerdings zu verzeichnen hat, wie günstig die amtlichen Berichte über die Vereinsschützlinge lauten. Der Verein, welcher auf selbstloser Huma-nität basiert, zählt mit Ende d<« Verwaltungsjahre» 1900 600 Mitglieder und hat mit einem Vereint-vermögen von 5152 K 84 h abgeschlossen. Im abgelaufenen Jahre wurden 263 Schützlinge neu « Obsorge aenommen, so das« dcr Verein binnen seiner 10jährigen Thätigkeit 1753 Schützlingen die Wohlthaten de« Vereine« angedeiben ließ. Jin Jahre 1900 wurden sür Kleider, Werkzeuge und Reiseunterstützungen 2278 K 75 h verausgabt» 217 Schützlinge mit von der löbl. Generaldirection der k. k. priv. SüdbaHngesellschaft erbetenen und von derselben bereitwilligst zur Verfügung gestellten Eertificaten zur Lösung von Fahrkarten beiheil», dann wurde die verhängte Polizeiaufsicht in elf Fallen und die Nationierung für eine Zwangsarbeitsanstalt in zwei Fällen nachaeselzen. endlich in 24 Fällen ArbeiiS-, Reife- und sonstig« Documtnte besorgt «nd einem Schützling ermöglicht, seine während der Straf» haft erworbenen Kenntnisse in der Heizung und Wartung von Dampskesselanlagen durch die behörd» lieh vorgeschriebene Prüfung zu dokumentieren. In 73 Fällen wurden Schützlinge mit den Angehörigen versöhnt und 105 solchen Dienst- und Arbeitsplätze ermittelt. Ein große« Interesse erweckte die H«rvor» Hebung von Fürforgefällen. die verfuch«weife an wiederholt rückfällige« Individuen angewens« wurden und derartig liüdsche Resultate ergaben, das» man offenbar in Zweifel gesetzt wird, ob dieselben, wenn ihnen seinerzeit eine Fürsorge zuihcil gewvr-den. überhaupt rückfällig und eine Last der mensch-lichen Gesellschaft geworden wären. Auch ist laut amtlichen Recherchen da« Verhalten der Verein«-fchützline sowohl im bürgerlichen Leben al« auch während ihrer Militärdienstleistung ein ausgezeichnetes und laut der Nachrichten seilen« der politischen Behörden, der Militärbehörden und Pfarrämter beinah« durchgehend« vorzüglich; sind doch von dn mit Schluss de» Jahres 1899 in Obsorge ver. bliebenen VereinSichüglingen 21 also nur l9/,# #/0 rückfällig geworden, während die Gesammtziff»r der seit Bestand deS Vereines rückfällig gewordenen Vereinsschützlinge 257 beträgt,' von diesen wurden 111 wegen VerbrechenSrückfall und 146 wegen Uebertreiungen abgestraft. Somit stellen sich die Rücksallspercente ob Verbrechen aus 7*/l0/ %, od Ueberteeiung auf 9*/l0 %, während d,e Rück'all-Ziffer der entlassenen von keiner Sträflinn«f>irsor?e beglückten Siräflinge der österreichischen Siraf-ans,alten in der erschreckt chen Höhe von 60 % sich befindet. Diese Daten allein beweisen schon zur Genüge die Nothwendigkeit einer Fürsorge. we«hald auch der Marburger Unterstützung«verein sür ent» lasfene Sträflinge al« eine vorzügliche Jnstitution angesehen werden kann, denn er liefert für ein günstiges Urtheil über die Erfolge feiner Thätigkeit vielleicht den ersten sichtbaren und voraussichtlich auch für die künftige Ausgestaltung des Sträflings-sürforgewesen« den durchschlagendsten Beweis, welcher jeden Zweifel. MisSirauen und Vorurtheil« gegen die Erfolge feiner Bestrebungen zurückzuweisen, volle Begründung hat. Die ausgedehnte Thätigkeit de« Vereine« geht schon darau« hervor, das« er im ab. gelausenen Jahre allein 7126 Geschäs>«stücke zu er. ledigen hatte. Hervorragende Unterstützungen al» Spenden und Subventionen erhielt der Verein im Jahre 1900 von den hochlöblichen Lande«au«schüssen ür Steiermark, Kürnten. Krain und Voralberg, >em verehrlichen niederösterreichischen Sträflings-Betheiligung«sond, ferner« von der löblichen 'rainifchen und kärntnerischen Sparkasse, endlich vom Fürstbischof Dr. Michael Napotnik in Marburg, dem Herrn Dr. Paul Thurner in Wien, sowie dem Herrn Alired Ritter von Ros«-manit, dann vom löbl. k. k. Bankhau« S. M. von Rothschild in Wien und dem verehrlichen !. u. k. Oificier«-Corps des Dragoner-Regimenie» Nr. 5, Nikolaus I., Kaiser von Rus«land in Mar-bürg. Nachdem der VereinSvbmann allen Gönnern und Förderern für die hochherzige Aniheilnahme an ven Verein»bestrebungen gedankt und um ihre fernere Sympathie gebeten, hob er besonder« das auf-opfernde Wirken des Herrn k. k. StrafanstaltS-Oder-director« Anton Marcooich. deS nunmehrigen Leiters der t. k. Männer-Strafanstalt zu Karlau hervor. Seite ß .Deutsch- Wacht' der, nachdem durch ihn der Berein in» Leben ge rufen war, neun volle Jahre hindurch in unendlich menschenfreundlicher und selbstloser Weise für das Gedeihen und die Festigung dieser humanitäre« Corporation thätiq war und der so viele Gefallenen durch väterliche Liebe und Güte wieder zu braven Männern machte. Mög« ihm diese« Bewusstsein dankbarer Anerkennung der Mitglieder diese« Ver-«ine«, wie nicht minder der Dank von den vielen Hunderten, durch ihn Geretteten, irdischer Lob» sein für sein« mühevolle Thätigkeit und ihm Genug, thuung bitten: die Ernennung zum Ehrenmitglied« de« Vereine«. Möge der Verein weiterhin blühen und gedeih-n un ein Vorbild individualisierender Fürsorge fein, wir aber lenken die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf ihn und hoffen im kommenden Jahre von einem bedeutenden neuen Mitglieder-zuwachse berichten zu können. Stove» ro in Klage»fürt. Die Volkszählung in Ülagenfurt ergab 492 Personen, welche sich zur slovenischen Umgangssprache bekannt haben. Im Jahr« 1890 hatten sich 723 als slovenisch in die Lählungsliste eingezeichnet. Die Abnahme beträgt L31 Personen. Vaffennöuvgen der NeserveHfficiere. Ein Erlass des Reichs-KnegsministeriumS verfügt, dass in diesem Jahre alle zu Truppenkörpern im Occu pationsgebicte gehörigen Reserve-Officiere und Reserve-Cadetten die Waffenübungen bei diesen Truppentheilen mitzumachen haben; Reserve-Officiere und Cadetten der in Süddalmatien stationierten Bataillone der Infanterieregimente? Nr. 33, 74, 76 und 88 dagegen bei den übrigen Theilen ihrer Regimenter. Reserve-officiere und Cadetten der Feldartillerie, welche im Mobilisierungsfalle bei Feldartillerie-Zügen für feste Plätze eingetheilt sind, haben grundsätzlich eine, wo-möglich die erst«, Waffenübung bei den in festen Plätzen dislocierten Festungsartillerie Truppenkörpern zu leisten; nur die für solche Züge in Bosnien Be-stimmten leisten ihre sämmtlichen Wafftnübungen bei der Festungsarlillerie im OccupationSgebiete. Jene Reserveoffkier« und Cadetten der Feldartilleri«, welche die erste Waffenübung zu leisten oder zu wiederholen haben, sind in den Monaten April, Mai und Juni einzuberufen. Die bei den Specialformationen der Pionniertruppe eingetheilten Reserveofficiere und Cadetten sind aus den 1. August, die für das Commando eines vereinigten BagagetrainS im Kriege reservierten Reserveofficiere sind zu den nächsten Traindivisionen im Mai oder Juni einberufen. Gesuche von Reserve-officieren und Cadetten um Enthebung von der Waffcnübung sind nur in Fällen dringendster Noth wendigkeit zu bewilligen. Dagegm sind Ansuchen von Reserveofficieren und Cadetten, die ihnen erst 1902 obliegenden Waffenübungen schon Heuer ablegen zu dürfen, von den Stand«Skörpern zu bewilligen. A-reinfachung i« Sparverkehre. Au» Wien wird gemeldet.- Laut Kundmachung der Postspar-raffe traten ab I. März mehrfache Vereinfachungen im Sparverkehr in Kraft. In Hinkunft werden von den Postsparcaffenämtern besondere EmpsangSbe. ftätigungen nur über Spareinlagen im Betrage von mehr al« 100 Kronen an die Parteien hinauSge. gibcn. Die Abfertigung von EmpfangSb-stStii n rgen bei Einlagen bi« zu 100 Kronen entfällt, desgleichen wurden die im Rückzahlungsverfahren im kurzen Wege bestehenden Guihabebestätigungen aufgelassen. Die Sammelstellen sind ermächtigt, auf ein Einlage-büchel täglich eine Rückzahlung bis zu 40 Kronen zu leisten. Bekanntlich mus«te man bi« jetzt erst immer auf die letzte Bestätigung warten, bi« man wieder »ine Rückzahlung in kurze« Wege erhalten konnte. Durch diese Vereinfachung ist eine große Erleichterung im Sammelverkehr geschaffen. H»stn>etn»ericht «it Knde AeSruar. An. gebot: Apsklweia 5240 H«ctoliter, Birnenwein 041»/, Hecioliter. Nachfrage.- Apfelwein 698 Hecto. liter, Birnenwein >/, Hecioliter. Preise 7 bi« 2 K per Hectoliter. Apselchampagner per Flascht 1 K 60 h. Da» Obstjahr 1900 war der Obstwein-«rzeugung sthr günstig. Die Frücht« konnten an drn Bäumen gut ai»«r«ifea und waren außerordent. lich sastreich. Unter da« gewöhnlich« Prestobst kam viel edle« Tafelobst; die Güte de« Obstweine» hat dadurch gewonnen. Bei schwerer Arbeit auf dem Felde, in Gewerken u. f. w. ist der echte Obstwein «in ebenso angenehme« al« vorzüglich«« Labemittel, wie aus Märschen, dann im Haushalte selbst. Auf manchem Familientifche hat heuer der Obstwein bereit» jedes andere Getränk verdrängt. Hotel», Gast-Häuser. Consumver-ine, Cavtinen u. s. w. können mit Vortheil den Obstwein neben anderen G,tränken verabreichen, selbstverständlich nur bester Qualität und echt. Aus dem Epeisetisch Traubenwein statt »it Wasser mit echtem Obstwein gemischt, ist ein recht angenehme« Getränk. Den Odstweinprodu- I centen empfehlen wir demnach zu trachten, das« sie | Nummer 20 nur die beste Ware auf den Markt oder sonst zum Verkaufe bringen, um die große Menge ver Con-fumenitn für diese» Getränk möglichst rasch zu ge. winnen. Den Wirten dagegen sei der AuSschank nur echter Sorten empfohlen. Auf dies« Weise wird der Obstwein rasch zum VolkStrunke werden, wie da« Obst zum Volk«uahrung«- und Gesundheit«. Mittel. Ist diese« Ziel erreicht, so wird Et«i«rmark noch mehr al« eine Million Obstbäume pflanzen müssen, um nur den Bedarf an Obst und Odst-Produkten sür sich zu decken. Auchfuhrnng im Kleingemerve. Durch einen Erlas» de» Ministerium« sür Cultu« und Unterricht wird auf die von dem Lehrer an der t. k. Staat«-gewerbeschul« in Wien. 1», Franz Seraph Kollmann verfas«te Publication „Praktische Buch-sührung, anwendbar sür alle Klein, gewerbe und Handwerksbetriebe" mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, das« diese Publication nicht nur al» Behelf für Handwerker und Kleingewerbetreibende von Bedtuiung sein dürst«, sondern auch geeignet erscheint, eine Aend«. rung de» bisherigen Vorganges bei dem Unterrichte in der Buchführung an gewerblichen Fortbildung», schul n. Hanvwert»schul«n und Fachschulen herbei, zuführen. Diese Publication ist vom Autor, Wien, I., Schellinggasse Nr. 13. um den Betrag von 60 h zu bezieh-». WeinmariU in Hr«z. Nachdem da« Int«, resse an diesem Unternehmen ein allgemeine« ist, bringen wir die Einladung und da« Programm desselben unseren Lesern zur «enntni«. Die Stadt-gemeinde Graz wird auch im heurigen Jahre in der Zeit vom 11. bi« 14. April einen Weinmarkt in Graz in den städtischen Realitäten, Kepierstraße Str. 104. veranstalten nnd ergeht die Einladung diesen Markt zu besuchen, beziehentlich reichlich zu beschicken und und dieser gemeinnützigen Uni«rn«h-mung die thatkräftigste Unterstützung und destmög-lichste Förderung angedeihen lassen zu wollen. Wie seine Vorgänger, wird auch der IV. Weinmarkt den Käufer» vollauf Gelegenheit bieten, die Kennt-»i« und den Erwerb vorzüglicher und charakteri-stischer Weine durch eine große Auswahl edler und reingehaltener Steir-r Weine, die den verschiedenen Wünschen und Anforderungen enisprechen. zu er-leichtern. Da» vorzügliche Product de« Jahre« 1900 wird diese Veranstaltung besonder« interessant gestalten und die hervorragenden Eigenfchasleri der s'eirische» Wensonen so recht vor Augen führen. Bemerkt sei, das» bezüglich d.'r Verzehrun^Ssteuer A «nahmen getroffen worden sind, und dass Fracht begünsiigungen für Retourware in Aussicht stehe» Da» Programm enthält folgende Mittheilungen. Zu diesem Markte werd n jüngere oder ältere selbsterz«ugt« Weine und Obstweine in Fässern und Flaschen zugelassen. Außerdem können auch Geräthe und Maschinen, welche mit Weinbau, Weinbereitung und Weinbehandlung in enger Beziehung stehen, zur Aufstellu»» angemeldet werken. Die Aufstellung der Weine erfolgt nach folgenden Gruppen: I. Gruppe: Einjährige weiße Faf«weine, a) Tischweine. b) Tafelweine; II. Gruppe: Aeltere weiße Faf«weine, ki) Tischweine, b) Tafelweine; III. Gruppe: Rothweine, a) einjährig«. b) ältere; IV. Gruppe: Schilcherweine. V. Gruppe: Champagner, a) nach franz. Art. b) schaumweint, o) Obstfchaumwtint. Die Verabreichung von Kostproben ist zulässig, jedoch darf die verabreichte Menge nicht mehr al« 7» Liter betragen. Der dafür zu berechnend« Prei« wird unter Zugrundelegung de« vom Anmelt>er festgesetzten Werte« von einem für die Einrichtung de« Markte« gewählten Comit6 bestimmt. Verkorkte Flaschen können ohne Beschränkung verkaust werden. Der Warenverkauf kann nur vom Erzeug»! oder seinem Stellvertreter und nur in Mindest-mengen — Kostproben angenommen — von 56 Liter erfolge«. Die Verkaufsvermittlung besorgt auf Wunsch auch die Stadtgemeinde, bezw. die Markiverwaltung gegen Anrechnung einer 2Higen Proviston des erzielten Verkaufspreise«. Um einen Geschäst«abfchlusS leichter zu ermöglichen, ist e« in diesem Fallt angezeigt, wenn bei der Anmeldung zum Verkauf durch die Gemeinde der höchste und niedrigste Prei« angegeben wird. Wtint. welche nicht verkauft wurden, werden von der Marltoer. waltung nebst den leeren Gebinden und Flaschen gegen Spesenersatz zurückgestellt oder über Auftrag veräußert und der dafür erzielte Prei« nach Abzug von 1% Provision übermittelt. Um den Käufern die Möglichkeit zu geben, die Abwicklung der Ge-fchäfte ohne Störung zu besorgen, wird eine geson-derte Koststube, in welcher die angemeldeten Weine gruppenweise in Gläsern gegen ein bestimmte« Entgelt zur Kok,probe gelangen sollen, errichtet. Die Koststube bleibt von 9 Uhr morgen« bi« 6 Uhr abend« geöffnet. Die Anmeldung der Weine muss bis zum 2. April beim Stadirathe AmiSabtheilung I in Graz geschehen. Sie soll foU gende Angaben enthalten. ob Weiß, oder Roth, wein, Jahrgang, Sorte oder sonstige Markend«, zeichnung, Ort und B«zirt, wo der Wein gewachst» ist, verkäuflich« Meng« und Pr«i« ab dem Ort« der Lagerung de« Weine«. Die Abfendung der Wein- auf den Markt kann vom 2. April an, a» die Adresse «Stadtgemeinde Graz. Weinmaiki Kepler» straße 104*, mindesten« aber so stattfinden, das« die Weine spätesten« am 9. April an Ort und Stelle eintreffen. Die Weine werden von einer hie» für eingesetzten Commission vor Eröffnung de« Markte« einer Kostprobe unterzogen und dabei alle kranken und fehlerhaften vom Verkaufe au«ge» schloffen. Nöthi^enfall« können sie auch noch einer chemische» Untersuchung unterworfen werden. Vor der Ausschließung derselben vom Markte wird der Eigenthümer verständigt werden. Für «»«zustellende Geräthe und Maschinen ^ilt auch der obengenannte Anmelde- und Einlicferung«termin. Dir Annahm« derselben ist von dem Befunde der erwähmen Co«. Mission abhängig. Deshalb ist e« nöthig, das« der Fabrikant od«r Brrtreter diest» b.i der Anmeldung angibt, wa« er zur Ausstellung bringen möcht». Von der EinHebung einer G e b ü r für den Sianb. platz seitens der Gemeinde wird abgesehen. Jahr- und ?i eh Märkte in Steiermark. A» 15. Mär,: Graz, Stechviehmarkt nächst dem Schlacht-Hause. — Arnfel«, «leinviehmarkt. — Litzen, V. — Obtrwölz. I. u. B. — Pleterje. Bez. Rann. B. -Am 16. März: Graz, Jahres Pferdemarkt nächst be» Schlachthause, Getreide-, Heu- und Strohmarkt am' GrieS-. Hol,markt am Dietrichsteinplatze. — «ltenmarkt, Bez. Siezen, I. u. B. — Cilli. I. u. B. — Ran», Schweinemarkt. - - Strallegg, Bez. Birkfeld, B. — Windischaraz, V. — «m 18. März: St. Anna am Aigen, Bez. Fehsing, I. — Friedberg, I. u. V. — Fürstenfeld. I. u. V. — Hollenegg, Bez. Deutsch. LandSberg, B. — Windisch -LandSbcrg. Bez. Drache«, bürg, I. u. V. — Lemberg, Bez. Marein, B. — St. Magdalena am Leinberge, Bez. Hartberg, I. — St. Marein im Mürzthale, Bez. Brück, I. — Polstraii, »ez. Friedau, I. u. B. — Sinabelkirchen, Bez.Slei«-dorf, I. u. B. — Etain,, I. u. «. — Trifail, Bez. rüffer, I. u. B. — Videm, Bez. Rann. B. — WalterSdorf, Bez. Hartberg, I. u. B. — Mureck, I. «. V. — Anger, Be, Birkfeld. V. — Wolfsberg, Be,. Wildon. I. u. V. — «m 19. Mär,: Laufe». Bez. Oberburg, I. — Maria in der Wüste (Rotte»-bürg), Bez. Marburg, Z. — Schwanberg, Bezirk Deutfch-Landeberg. I. — Turrach. Be,. Murau, Z. — Witschein. Bez. Marburg. I. — »m 20. Mir,: Graz, Getreide-, Heu- »lud Sirohmaikt am Äriet-, Holzmarkt am Dietrichsteinplatze. — «rnfel», ». — Brück, V. — Brunndorf, Bez. Marburg, B. — Pettau, Pferde- und Schlachtviehmarkt. — Optotnitz, Be,. Gonobitz. I. u. B. — Fehring, Bez. Fetdba». I. u. B. — Am 21. März: Graz, Hornviehmark nächst dem Schlachthaus«. — Rohitsch, I. u. B. — Rann, Bez. P«ttau, Schweinemarkt. Vermischtes. K«rt Maria Keidt Am 4. März wurde am Htiligenstädter Fritdhofe zu Wien unter auß«r» ordtntlicher Beiheiligung di« irdische Hülle de« deutsch-österreichifchen Dichter« Karl Maria Htidt Zur Ruye bestattet. In ihm verlor da« Heimat-liche Schriftthum nicht nur einen seiner trefflichste» V«rtr«ttr, sondern auch «inen der eifrigste» Va» fechter seiner Weiterentwicklung. Nachdem a» offenen Grabe der Vicepräsident der „Dtittsch-öster. reichischen Schriftsteller-Genossenschaft- Ernst Loh. wag in tiefgefühlten Wonen der menschlichen u»d dichterischen Persönlichkeit des Dahingeschiedexn gerecht worden war, feierte ihn Schristst- ller Arool« Hagenauer al« einen der eifrigsten Förderer der Provinz. Literatur. dessen Liebling«gedanke: A»«. bildung der Heimaikunst, unvergänglich fonda««« und den Ueberlebenden ein theure« B rmächtai« fein möge. — Heidt fiel einem al« Folge v« Influenza aufgetretenen Typhu« zum Opfer, dt» er am 2. März erlag. Man war berechtigt, a»s den im blühenden Alter von 35 Jahren stehende» Dichter, den sein« Lyrik fchou jetzt in die erste Reihe der Miistrebenden stellte, noch große Hcff-»ungen zu sttzen. Ein grausame« Geschick hat sie vernichtet. Tiroler »nd Z5»ren. Au« einzelnen Sesäng» de« Ttroler Dichters Anion Renk ist diese« neuest» Burenbuch, welche« anlässlich der bald in Jan», brück statthabenden Bureufeier erscheint, entstände» und bildet heute eine» geschlossenen H-ldengesaag. Mit einem prophetischen Märchen wird da» Buch eingeleitet, mit der Erfüllung dt«selben flubt et Nummer 20 ,.3«£frr Bcrsandlhau« »on Rudolph Baur, Rudolphstraße Nr. 4 in Innsbruck, welche« nur reine, echte Tiroler Loden «rzeugt und sich durch streng solid« uuo reell« B«-dienung allseitiger Beliebheit erfreut. Der Ruf diese» Lodenverfandthause« erstreck, si.i weit über die Grenzen Oesterreich«. Auf Wunsch sendet die Firma Rudolph Baur überallhin Muster unent» geltlich. Voilette-Angetegeuheit. Mit dem chemisch, reine» .Kaiser-Borax" wird der Damenwelt ein Hilfsmittel von weittragendster Bedeutung an die i)and gegeben, da« sowohl in der Körper», Haut-u b ÄesundheiiKpflege, wie auch im Hau«halt durch seine schätzknswerten Borzüge sich bald unentbehrlich machen wird. Letztere liegen theil« in der außer, vrdenitlichen Wohlfeilheit, theil« in der Einfachheit der Anwendung und der überaus günstigen Wirkung. Schon die Wichtigkeit de« Kaiser-Borox al« zu» verlM.ze« Mitt«l zur Verschönerung de« Teint« macht ihn äußerst werivoll; tägliche Borax-waschiuugea verleihen der Haut Zartheit und Frischj« und beseitig«» die Unreinigkeiten der Haul. In hMi^nischer Beziehung kommt der Kai,«r»Borax für t»ir Wundbehandlung, für'« warme Bad, sür kalte '«örperabwaschungen. zur Pflege de« Munde«, der Ziäqne und Haare, al« sicherste« Mittel gegen Fußfcthweiß. wie auch zur De«inf.ktion in Betracht. Unbegrenzt ist jedoch seine Verwendbarkeit al« Reinigungsmittel im Hau«halt. Ganz vorzüglich dewähzil sich hier der Kaiser»Borox zum Reinigen von Siilberzeuq und Metallwaren, Spiegeln. Fenstern, poßerttin oder lackierten Möbeln. Thüren» und F««>steeroerkleidungen. Oesen. Fußböden, Änoleum- belag, Gla«, Porzellan, Teppichen und Garderobe» Gegenständen, kurz aller Hau«- und Küchengrräth«. Infolge seiner reinigenden, bleichenden und de«» inficierenden Eigenjchafien verdient er al« da« voll-komm,nste Waschmittel gepriesen zu werden; u«» glaublich mühelo« und vortheilhaft ist gegenüber i andern Waschmethoden die Behandlung der Wäsche ! mit Kaiser.Borux. Wahrlich, kein Mittel ist auch i nur annähernd im Stande, der Hausfrau so wesent-f liche Vortheil« zu bieten als der Kaiser-Borax, den man in den »leisten Droierien, Eolonial- und Maierialwaren-Geschäsien bekommen kann. Beim Einkauf verlange man ausdrücklich den echten Kaifer'Borax in rothen Cartons und begnüge sich nicht mit lojem Borax, welcher oft von unreelle» Geschäften al« „Ka>ser»Bo>ax" verabfolgt wird Leftler-r ist eine Specialität der Firma Heinrich Mack in U;ji, a. D. und wird in Oesterreich-Ungarn van der Firma Goitlieb Voilh, Wien III. ge» lieiert. Kaiser-Borax komml niemal» los«, sondern nur in roldtn Cartou« zu 15, 30 und 75 Heller in Foim eine« besonder« f.ine«, schneeweißen Pul« ver« in den Handel un? wird in st««S gleichmäßiger vorzüglicher Qualiiäi gelief-rt. Jedem Carton Ka>ser-Bo»ax ist ein kleiner Löffel, lowie eine au«, führliche Eedl^uchSanweisuug deigeged.n. wei^e höchst wertvolle Notizen ü!>er die vielseilige Bcr» wendbarkeit de« Kaiser-Borlx als Schönheit«-, Heil- und Reinigung«mittel en«hält. Wera von Landeck. Hefangeunahme ei»tt PäuSers. Nach monate-langer Verfolgung ist es gelungen, den berüchtigten Räuber KneiSl, den Schrecken von Baiern gefangen zu nehmen. 25 Gendarmen hatten durch eine volle Woche seine Spur verfolgt und schließlich das Hau«, in welchem er sich aufhielt, belagert. 60.000 Kronen beträgt der Haupttrefier der Invalidendank-Lotterie, welcher mit 20% 3&JU0 baar ausbezahlt wird. Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, dass die Ziehung unwiderruflich am 23. Mär, 1901 stattfindet. Hingesendet. (.» gelbe» Blechdos«» zum Preise von 45 Kreuzern in den Handel und ist bei T'aun & Stig«r erhältlich. 4815 Ceberall zu huben. unentbehrliche Zahn-Creme, erhält die Zähne rein, weiss und gesund. steiermark > ER ROHITSCt JBauptVertretung: J. Trojan, Oraz, Luüui. 5519 y.ur KUImou I ÜOiS ff allaiÖ, Cilli, Ratliaastasse «mptuwi 1 das »erkannt kräftige Mariurger-Dampfmetil C. Scberbauin Ä Sobne zu Orlgintl-Prelsen pasteurisierte Süssrahm -Theebntter reinsebtneckende. feiuste Sorten K.iffe>-'a direct Import Sonchong- "• Melanga-Thee's beste Marken Cognac garantiert echten Jamaica-Rum „ Thee-Slivoviii h ,, Krsiner W&ohholder beliebteste Marken ßbein-Weine Bc!'orsco.WarfjilH. Malaga.Shi-rrv, Madsrra etc. Niederlage des beliebten ' in orijj. Peisen Zur HuiHon ! lehwane Seidenstoff© Brocate, Daraante und glatte Waren in reicher Auswahl. Verkauf direct ab Fabrik an Privat« nieter- und robenweise un Orisin 'UFubrikspreisen. Muster franco. 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Nr. 7, nachstehende Anordnungen getroffen : Das Aushängen und Auslegen der Waten aller Art auf Strassen und Plätzen, sowie unter den Hausthoren ist aus Sicherheit«- und feuerpolizeilichen Hücksichten verboten. Das Auhsängen und Auslegen von Waren darf nur in geschlossenen Schaukästen, deren Anbringung den polizeilichen und Bauvorschristen entsprechen muss, stattfinden. Ebenso ist jeder Verkauf unter den Hausthüren und Einfahrtsthoren untersagt. Auf die festgesetzten Jahrmärkte hat dieses Verbot keine Anwendung. Dawiderhandelnde unterliegen einer Geldstrafe bis zu 100 K, event, einer Arreststrafe bis zu 10 Tagen. Mludtauit C illi, am 6. März 1901. Der Bürgermeister; mm Sllger °>, p. Ich Anna Csillag mit meinem 185 ßentimfter langen Riesen-Loreley Haar, habe solches in Folge >«monatlichen Gebrauches meiner selbsterfunbenen Pomade erhalten. Die-selbe ist von ben berühmtes«,'» Autoritäten al» baS einzige Mittel gegen Ausfallen ber Haare, »nr Förderung de« Wachsthum» derselben, zurEläriung deS HaarbodenS aneilanni worden, sie besSroert bei Herren einen vollen, trüf-tigen Bartwuchs unb verleiht schon nach kurzem (gebrauche sowohl dem Kopf- als auch Barihaare natürlichen Glanz und Fülle und bewahrt dieselben vor frühzeitigem Ergrauen bis in das höchste Alter. Prei« eine« Tiegel» 1 fl., * fl., 3 fl., S fl. Postderfandt taglich bei BoreinselldnAg deS Betrages «»er Mittel« Poftnach-nähme der ganzen Welt aus der?», bris, w«h>» alle Auftrage zu richten sind. 5671 Anna CHillag, WEN, I., Seilergasse 5. 1). W. 10./S. 01 mit 4 Zimmer sammt Zubehör nnd Gartenbegehnng ist vom 1. April zu vermieten. Adresse in der Verw. d. 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Roman auS dem Englischen von A. Geisel. Entsetzung) Jetzt legte sie das Buch gelangweilt auS den Händen; in der That konnten sich die in dem Roman erzählten Erlebnisse in keiner Weise mit Lady Dianas selbsterlebten Abenteuern messen und spöttisch lächelnd murmelte sie vor sich hin: „Fades Zeug, diese söge-nannten „verpönten" Bücher — die Leute haben wirklich recht veraltete Begriffes Plötzlich drang durch das geöffnete Fenster eine Stimme, die sie längere Zeit nicht gehört, an ihr Ohr und hinabspähend erkannte Sie Tom Mowbray, der mit Amalie Orme gerade unter ihrem Fenster vor einem Rosenstrauch stand. „Aha — sie hat einen Anbeter gesunden," lächelte Lady Diana mitleidig vor sich hin, „nun, ich gönne es ihr, so wenig sie es auch um mich verdient hat — sie und ihre Schwester behandeln mich so kühl und unver-Kindlich wie möglich. Na — wenn ich erst Lady Orme bin, zahle ich's ihnen heim, den Gelbschnäbeln." Jetzt stieß Amalie Orme einen leisen Schrei aus — im Begriff, eine Rose zu pflücken, hatte sie sich mit ihrem Haar in einem dornigen Zweig des hohen Strauchs verfangen und aus Sorge, ihre kunstvolle Frisur zu derangieren, wagte sie den Kops nicht zu bewegen. Mowbray leistete sofort hilfreiche Hand und als er jetzt den Zweig geschickt aus dem wolligen Gelock löste, rief Lady Diana lächelnd herab: „Bravo, Hauptmann Mowbray — eine Kammerjungfer hätte die Sache nicht geschickter machen können I* Der Lobspruch schien weder dem Ofsicier, noch seiner Begleiterin zu gefallen und erst nach einer Weile besann sich Tom Mowbray darauf, dass er die Dame noch gar nicht begrüßt hatte. So nahm er denn feinen Hut ab und rief lächelnd zum Fenster hinauf: „Er-gebenster Diener, Lady Diana, sollten sie später noch einen Tanz srei haben, so bitte ich um den dritte» Walzer." Lady Diana schüttelte lachend das schöne Haupt. ^Besten Dank, Hauptmann Mowbray,' sagte sie dann tanze nicht mehr und überlasse es nach dem Takte der Musik umher- »t-chdraS cctioun. gleichmüthig, „ich jüngeren Kräften, zuHüpfen." Wieder hatten Amalie und ihr Begleiter das Ge-fühl, den Kürzeren gezogen zu haben und verstimmt schlenderten beide weiter, Lady Diana aber sah nicht auS wie «ine Siegerin, als sie jetzt vom Fenster zurücktrat. „Den dritten Walzer — nicht übel, wahrhaftig, — was der dumme Junge sich wohl einbildet. Aber er hat was gelernt, seit ich ihn damals in Brighton über Bord warf und dabei ist er hübscher als je — viel zu gut für die kleine Gans, die ihn anschwärmt." Wahrend Lady Diana so moralisierte, ließ sich Wagengerassel hören und gleichzeitig erschien die Zofe, um Myladys Toilette zu vollenden. Sie hatte kein leichtes Amt — Lady Diana war heute noch schwerer zufrieden zu stellen als sonst, und als die Kammer» jungser endlich entlassen wurde, hatte sie rothgeweinte Augen. Dafür aber erschien auch Lady Diana wieder als Königin des Festes und Alt und Jung huldigt« ihr. Nur Tom Mowbray mied sichtlich die schöne Zauberin und Amalie und Rosa Orme triumphierten über diese Thatsache, welche ihnen als daS Resultat ihrer eigenen Anziehungskraft erschien. Lady Diana aber war anderer Meinung; „wer eine Frau, die er einstmals bewundert hat, entschieden vermeidet, fürchtet sich im Stillen vor ihr oder vor sich selbst und ist in jedem Fall verloren" — so ungefähr kommentierte sie und nicht mit Unrecht. Der Herzog von Grandacre hatte Amalien's Hoffnungen nur halb erfüllt, indem er zwar einmal mit ihr getanzt, ihr aber absolut keine Liebeserklärung gemacht hatte und so kamen Mowbray's Aufmerksam-leiten der jungen Dame sehr gelegen. Am Tage nach dem Ball widmete er sich beiden Schwestern aufs An» gelegentlichste und es hatte alle» Anschein, als ob er ernstlich inS Zeug gehen wollte, als das Schicksal in Gestalt eineS Telegrammes auS Italien störend dazwischen-trat — Tom Mowbrays Bater war schwer erkrankt und er musste sofort nach Pisa reisen. Nachdem er sich von de» jungen Damen und von Lord Orme ver-abschiedet hatte, trat er zu Lady Diana, die stickend am Fenster saß und sagte hastig: „Leben Sie wohl, Lady Diana — wenn mein Alter, wie ich hoffe, sich wieder erholt, verbringe ich den Beginn der Jagdsaison bei Airdile im Holme-Park — werde ich Sie dort sehen 1* «Ja " nickte Lady Diana, „ich habe die Einladung nicht ablehnen können." Ein Freudenstrahl brach aus Toi» Mowbray's dunkeln Augen, und Lady Diana wusste, dass ihre Berechnung sie nicht getäuscht hatte.--—-- Fünfzehntes Kapitel. Robert Douglas Seelenzustand spiegelt sich vielleicht am zuverlässigsten in den Blättern seines nicht regel-mäßig geführten Tagebuches wieder; im Spätherbst desselben JahreS, in welchem Mowbray ihn in seinem Tuskulum aufgesucht hatte, schrieb er folgendes: „Auriel, am 18. November 18 . . So lange eS in mir still und ruhig war, lebte ich unbekümmert in den Tag hinein, allein in den letzten Monaten hat diese Stille und Ruhe quälender Sorge und Unruhe Platz gemacht — ich suche den stetS wiederkehrenden Gedanken zu entfliehen, aber sie lassen sich nicht bahnen! O Kind — wüsstest du, welche Qnal es mir ist. dein heiteres, ruhiges Gesichtchen zu sehen! — Wenn ich heute wieder zum unstäten Wanderer würde, wer würde mich in Auriel vermissen. — George Moore vielleicht — sein Gesicht leuchtet auf, wenn ich komme — in seinem eintönigen, frcudearmen Dasein ist jede Unter« brechung des monotonen Alltagslebens eine Wohlthat! Auch Ottilie würde mich ungern scheiden sehen, das weiß ich, aber unentbehrlich, so wie sie mir ist, bin ich ihr nicht: Ich bin ein alter gebrochener Mann, obgleich ich die Fünfzig noch nicht erreicht habe — sie ist jung und schön und blühend, wie sollte ich zu ihr passen? In der letzten Zeit ist eine große Veränderung mit ihr vorgegangen — bisher noch ein Kind, trotz ihrer siebzehn oder achtzehn Jahre, ist sie plötzlich, so-zusagen über die Nacht, zur Jungsaau, zu einer sehnenden Jungsrau geworden l O dass ich hoffe» dürfte, ich sei es, der diese Wandlung hervorgebracht! Aber ach — daran ist kein bedanke — ich fürchte, hierin sehe ich klar! Ich will gehen und sie aussuchen — vielleicht (Spät am Abend desselben Tages.) Ich bin soeben von Auriel heimgekehrt; ich habe so viel gehört und gesehen — o, dass ich hier geblieben wäre! Als ich n die Lindenallee einbog, kam Ottilie mir strahlenden Blickes entgegen und sich an meinen Arm hängend, zwitscherte sie fröhlich, wie eine kleine Schwalbe. „Ich weiß eine große Neuigkeit, Robert," sagte sie erregt, „rathen Sie, was eS sein magl" Was sollte ich rathen! Ich frug, ob etwa der Enkel der alten Sally mit Schätzen beladen auS Indien heimgekehrt sei — (auf diese Heimkehr wartet die arme Alte schon seit Jahren) - „Nein — daS ist'S nicht." „So hat die weiße Katze vielleicht Junge bekommen, die eben so schneeweiß sind wie ihre Mutter?" „Auch nicht." „Dann gebe ich's auf," sagte ich kurz. „So will ich's Ihnen sagen, Robert," rief Ottilie lebhaft, „denken Sie, ich habe eine ganze Menge fremder Menschen gesehen!" Arme Kleine — wie entzückt sie davon sprach, dass sie fremde Menschen gesehen — in ihrer Welt« abgeschiedenheit ist daS freilich ein Ereignis. Welcher Art denn die Leute gewesen seien? fragte ich ahnungslos. „O, sie sahen so prächtig aus! Die Herren trugen scharlachrothe Röcke — sie ritten herrliche Pferde — auch zwei Damen in dunkeln Gewändern und mit wehende» Schleiern ritten wie der Wind vorbei und dann folgten viele Hunde und berittene Diener!" „Also eine Jagdgesellschaft, murmelte ich vor mich hin; in diesem Augenblick zuckte Ottiliens Arm in dem meinen und sie rief athemloS: „Da — dort find sie — sehen Sie nur Robert — drüben über der Wiese — sehe» Sie's nicht?" Ob ich s sah! Eine Schar von Reitern bewegt« sich auf der weiten Fläche hinter den Wiesen, welch« man von der Allee auS deutlich überblicken konnte; jetzt stürmte die Meute einen Abhang hinab, ohn« Laut, offenbar waren sie dem guchs scharf cuf der Spur. Die Reiter folgten in ziemlicher Entfernung den Hunden, nur zwei Herren waren den anderen um ein« weite Stucke voraus. Einer der Reiter hatte ein herrliches Pferd, offenbar ein Vollblut, denn das Thier gieng in schlankem Trab über die harten Ackerschollen, und Ross und Reiter schienen wie zusammengewachsen. Jetzt tauchte ganz in unserer Nähe ein triej'endes EtwaS von rolhbrauner Farbe aus dem Unterholz, welches die Landstraße begrenzte, auf und verschwand im nächsten Moment in einem Wassergraben. Deutlich hatten wir beide. Ottilie und ich, daS Keuch n und Schnau>n des halvtodt gehetzten FuchseS verneinen und jetzt rief Ottilie außer sich: „Sie werden in fangen und tövten — o das arme, arme Thier — Robert, nicht wahr, Sie werden'S nicht leiden?' Bevor ich antworten konnte, war Meiste« Reineck«, der offenbar nur in den Waffergraben geschlüpft war, um seine Spur zu verwischen, wieder hervorgeschoffen, und nun jagte er ptein carriere die Allee entlang und geradeweg? in ein kleines, halbverfallenes GartenhSuS-chen, in welchem Ottilie eine Kolonie Lachtauben unter-hält und dessen Thür offen stand, hinein. Dem Flücht-ling nacheilen und die Thür inS Schloss wer en, war für Ottilie das Werk einer Minute, und als ich langsam nachkam, rief sie mir triumphierend zu: .Er hat sich im Lattenwerk deS Strohdachs verkrochen — ich sah die Spitze seines Schwanzes gerade noch dort ver-schwinden — nun finden sie ihn gewiss nicht!" Ich musste lachen. „Man sieht, dass deine Erziehung in Bezug auk die sportliche Seite vernachlässigt worden ist. Ottilie/' sagte ich dann, »wärest du eine junge Modedame, dann würdest du nicht daran denken, den Fuchs zu schützen, sondern dich an der Hetze betheiligen und laut ausjubeln, wenn Meister Reinelke seinen letzten Athemzug thäte!" „Ich danke Gott, dass ich keine Modedame bin!' sagte sie kurz. .Ich auch," bestätigte ich, und dann lachten wir beide. Jetzt war die Meute herangekommen — im Hand-umdrehen tauchten sie allesammt in den Wassergraben; als sie aber an unserer Seite wieder herauskamen, hatte die Mehrzahl der Hunde die Fährte verloren. Zwei oder drei ältere Hunde blieben ungewiss stehen, mit den Nasen nach allen Seiten schnüffelnd, während die jüngere Meute davonstob. Inzwischen waren auch die beiden Reiter heran-gekommen, und zwei weitere folgten in geringer Ent sernung. „Wo ijt er?" schrieen sie uns schon von Weitem zu. „haben Sie ihn gesehen — welche Richtung schlug er ein ?" Ottilie kniff mich mahnend in den Arm — ich wusste mir nicht anders zu helfen, als dass ich so that, als habe ich die Frage der Reiter nicht verstanden. In diesem Augenblick waren auch die beiden anderen Reiter am Wassergraben angelangt und einer derselben, ein älterer Herr, wandle sich direct an Ottilie und r!>-f keuchend und alhemloS: .Sie müssen ihn ja gesehen haben, Fräulein — wo ist der Fuchs hingerathen P" „Gewiss, habe ich ihn gesehen," nickte Ottilie, die mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen dastand und ein entzückendes Bild, mädchenhafter Verwirrung abgab, „er rannte in großen Sätzen dort hinüber,'' und dabei wies sie auf ein ziemlich weit entferntes Brachfeld. Den Jägern blieb nichts anderes übrig, als die Hunde abzurufen und ihre müden Pferde nach dem bezeichneten Brachfeld zu lenken. „Wissen Sie, Robert, unter Umständen muss man lügen, sagte Ottilie jetzt ganz ernsthaft. „So muss man das?" „Ja — damals in Eghpten, zur Zeit da MoseS geboren wurde und Pharao geboten hatte, all« nru» geborenen Knaben zu lüdten, logen viele Mütter und sagten, ihre kleinen Knaben seien Mädchen." „Na — Füchse sind ab«r doch keine kleinen Kinder, Ottilie." „DaS weiß ich wohl, aber schutzlose Thiere hadcii auch Anspruch auf unser Mitleid." Jetzt erst bemerkte ich, dass nur drei Reiter ihre Roste dem Brachfeld zugelenkt hatten, der viert«, der das schöne Vollblut ritt, nahm den Wassergraben mit einem prächtigen Satz und hielt im nächsten Augenblick neben uns — es war Tom Mowbray! — — Bilde ich mir's nur ein, oder war Ottilie wirklich glühend erröihet, als der stattliche, junge Jäger sich uns näherte und den Hut abnehmend, verbeugte «r sich vor m«in«r Begleiterin und streckte mir dann di: Rechte entgegen. „Na, Douglas, das nenne ich eine Ueberraschung," sagte er mit seiner sonoren, wohlklingenden Stimme und um seinen Mund spielte ein Lächeln, welches sein Gesicht noch hübscher machte, als es ohnehin ist, „bitte, wolle» Sie mich vorstellen?" Was ich in ziemlich ungeschickter Weise that, im Stillen hatte ich die Empfindung, als stelle ich der Taube den Habicht vor. Wie strahlten und leuchtete» ihre Augen, als er sich so ehrfurchtsvoll vor ihr ver-beugte; eS wäre sreilich geradezu wunderbar und un-begreiflich, wenn «r ihr. die noch kaum einen fremden Menschen gesehen hat, nicht gefiel, er ist wirklich ver-teuselt hübsch und ach, waS bin ich! O, über die Eitelkeit deS menschlichen HerzenS, «rst als ich Ottilie mit Tom Mowbray zusammensah, begriff ich, dass es rasende Eifersucht war, die mich soltrrte, ja, da steht's, es war Eisersucht! Ich möchte mich selbst verachten ob meiner erbärmlichen Schwachheit, ja, ich liebe sie,. liebe st« mit der Liebe des gereiften Mannes und weiß doch, dass sie nie, ni« die Meine sei:» kann l —----------- Als Tom Mowbray jetzt duvonritt, stellte er seinen Besuch sür ein«n der nächsten Tage in Aussicht. .Ich muss mich doch in meinem Stammhaus orientieren," meinte er lachend; die Galen« soll ja gute Bilder und Statuen enthalten, die ich noch nicht kenne, und ich Hofs«, Sie leisten mir auf meinem Rund-gang durch Auriel Gesellschaft." Die Worte sollten mir gelten, aber während er sprach, wandte er den Blick nicht von Ottilie. l,>or«e»ung toi,,».' 4 AA Belehrendes. Unterhaltendes. Heiteres etc Schneeglöckchen. Aus den Fluren ausgebreitet Leuchten noch des Winters Decken, Und der Strahl der Sonne gleitet Trüberhin, fie aufzuwecken. Wo die Halme matten Grase» Einzeln unterm Schnee noch säumen, — Dieses Blümlein nicht vergaß es Eich ein Plätzchen auszuräumen. Erstlingsblümchen. sei willkommen I — Wirst den Frühling du bedeuten. Bist du wohl so früh gekommen Um die Feier einzuläuten? Hat man drum dich so geheißen, Dass ein leise» Lenzestlingen. Wenn de» Winter» Bande reißen, Sollte in die Seele dringen? Künde du auch mir den Frieden Nach de« Herzen» Winterstürmen. Das« ihm Ruhe sei beschieden, Ob sich auch die Wolke» thürmen. Wie der Sonne Strahl die Fluren Wieder weckt zu neuem Leben — Möchten so der Hoffnung Spuren Mir auch LebenSnahrung geben! Karl Sielter. Eronje.' Sie halten ihn in Helena gejangen, Tort wo der Würger einst, Napoleon, AlS abgeschüttelt seine blut'ge Frohn, Dem letzten Tag entgegen ist gegangen. Und die. die heute uns're Erde zwangen Und denen Recht und Menschlichkeit ein Hohn, Die könnten hier an diesem TodeSthron Viel besser an der Sclavenkette hangen. Dich, der das Schwert für Heimatfreiheit brauchte, Dich hält man hier, wo der Tyrann rer-hauchte, Bor dem die ganze Erde hat gebebt? Dich muss au» dieser Haft ein Engel führen Und neuerdings zum Freiheitskämpfer küren. Wenn überhaupt ein Gott im Himmel lebt. • Au» dem soeben erschienenen reizenden Büchlein de» Tiroler Dichters Anton Renk: »Tiroler und Buren." InS Album. Da du einst geboren wardst an'» Licht, Weintest du. e» freuten sich die Deinen! Lebe so, das», wenn d«in Auge bricht, Du dich freust, die Menschen aber weinen. Gerok. * Sei nicht der erste, neuem nachzujagen, Noch auch der letzte, altem zu entsagen. Pope. Der Monat März im Geflügel-Hof. Nunmehr beginnt die eigentlich« Legezeit der Hühner, Enten und Gänse, selbst die zarteren Raffen beginnen zu legen. Der Verlaus der Vruteier beginnt: die Zahl der Bruthennen vermehrt sich und setzt den Geflügelzüchter in den Stand, für Frühbruten Sorge zu tragen: ebenso läs»t man Enten und Gänse in diesem Monat bereit» brüten. Gegen End« deS MonatS gibt e» schon Küken, welche sorg-fällig vor Nässe und Kälte zu schützen sind. Junge Tauben werden flügge und eignen sich diese Frühbruten besonder» zur Zucht. Enten zeigen in diesem Monat meist noch keine rechte Lust zum Brüten, sondern fahren mit dem Legen fort. Wo e» zu haben ist, füttere man jetzt morgens außer Weichfutter Küchenabfall, sowie Maisschrot, Gerste, Weizen abends jedoch nur KSrnerfutter. Da» Eierlegen der Hühner im Winter zu befördern. Wenn man viele Eier im Winter erlangen will, so mui» man vor allem dafür sorgen, das» man junge Hühner von den ersten Brüten de» vorigen Frühjahr» zum Durchwintern hat. Je älter eine Henne ist, desto weniger legt sie. Brahma» sind dazu die besten, weil fie von Natur zeitig im Winter l«gen, wenn man ihnen warmen Stand, z. B. in einem Kuhstall mit südlicher Lage, geben kann. Da« Futter sollte im Winter nur gewärmt gereicht werden, be-sonder» da» erste de» Morgens. Da» beste Körnerfutter ist Weizen und Buchweizen, dann kommt Gerste, Hafer und Mai». Am kräftigsten aber wirkt Fleisch aus die Eierproduclion. Abwechslung in den Futter-flössen trägt ebenfalls zur Eierproduclion bei. Kitt zum Befestigen der Messer-und Gabelklingen in ihren Griffen. Man mischt 4&0 Gramm Terpentinharz mit 140 Gramm gepulvertem SchwefU und 410 Gramm seinem Sande oder Ziegel-mehl. Daraus süllt man die Höhlung de» Griffe» mit dem Pulver und drückt die start erhitzte Angel de« Instrumente» hinein. Nach dem Erkalten hält die Masse sehr fest, doch darf der Griff nicht in heißes Waffer gelegt werden. Fettflecke tilgt man au» Marmor durch — nölhigensall» wiederholte» — Auslegen eine» Breie» auS Magnesia und Benzin. — Zur Beseitigung von Rostflecken au» dunklem Marmor trägt man einen Brei auS Thon und Schweselammonium aus die betreffende Stelle aus. — Blutflecke entfernt man durch Aufweiche» mit warmem Wasser und Betupfen der Stelle mit Ehlorflüfsigkeit. — Effig-und Citronen-fäureflecke können, da die betreffenden Stoffe den Marmor angreifen, nur durch Abschleifen entfernt werden. — Bei hellen Marmorarten ist da» Aufpolieren in den meisten Fallen nicht zu umgehen. Diefe» Geschäft überläf»t man dem Fachmann. Leiuenzeug, da» alt und vergilbt ist, wird gewaschen, indem man e» in faure Buttermilch taucht und mit lau-warmem Waffer auswäscht. Je größer die Stücke find, desto länger müssen fie in der Buttermilch liegen bleiben. Edrlmnth. Richter: „Sie haben Ihrem Wohlthäter ein Velociped gestohlen?" — Angeklagter: »Ja, er hatte sich in kurzer Zeit zwei Rippen und da» Nasenbein ge> brocken, da» konnte ich nicht länger mit ansehenI" «leineS Missverständnis. Bummler (den »ArbeilsnachwkiS" des Magistrat» lesend): »Den mdchi' i' kenna. der mir nachweist, das» i' wa» arbeit'!" Boshaft. »Ja, lieber Doctor, unser Millionärclubb repräsentiert ein colossales Vermögen!" — Doctor: »Sol . . . Wie viel Nullen zählt er denn jetzt?" Einschränkung. »Warum so traurig, Herr Buchhalter« Wenn man Familienzuwachs bekommen hat, darf man nicht den Kopf hängen lassen!" — „So? Soll ich etwa lustig fein, weil ich wieder um «in Kind weniger Bi«r trinken kann?" Gedankensplitter. Man mus» nicht immer recht behalten wollen, wenn man recht hat. Mit Verstandes-Argumenlen Gegen Frauen streite nicht! Stet» bei ihnen ist'» das Herz nur, Das sein pro und cuotr» spricht. Nuimmer 20 „Deutsch- M«cht Seite I)«» bestrenommierte Tiroler Lota-Yersanilthis Rudolf Baur Innsbruck Hud«lph*lr»**r Ifr. A, empfiehlt seine durchgehend» echten s?ss Innsbrucker Schafwoll- ILODEN- Stoff-Fabricate für Herren und Damen. Fertifc IluvelockM und ItVttermüiitel. Meterweiser Versandt — Die Sendung kostenlos ins Hans zugestellt Kataloge und Muster frei. Era-cL3r'scHn.e Magentropfen ____ (früher IVIarlazeller Magsentropsen) €\lt%atüp bereitet in der Apotheke „,um König von Ungarn" des Carl Brady in Wien, Aleiscdmarkt 1, ein allbewährte« und bekanntes Heilmittel von anregender und kräftigen-der Wirkung anf den Magen bei Verdauungsstörungen und sonstigen 4279—? Magenbeschwerden. Preis Flnuolie . . -lO ltr. l)<>l>l>«-lfltiM<'li<- . . . 70 1er. Ich kann nicht umbin, nochmals daraus ausmertiam zu machen, daß meine Magentropsen vielfach gesälscht werden. Man achte sonach beim Einkauf aus obiae Schutzmarke Mit der Unterschrift C. Brady und weise alle Fabrikate als unlchi j-'tüd, die nicht mit obiger Schutzmarke und mit der Unterschrift O. Brady versehen sind. IDIe Magentropfen «*« c. »..a? (früher Mariazeller Hagentropfen) find in rothen Faltschachteln verpackt und mit dem Bildnisse der heil. Mutter KotteS von Mariazell (als Echutzmark«) versehen. Unter der Schutzmarke muß stch die nebenstehende Unterschrift befinden. Bestandtheile find angegeben. Tie Magentropfen sind echt zu haben in allen Apotheken. F-ür Magenleidende! Allen denen, die sich durch Erkältung oder Ueberlabung des Magens, durch Genuß mangelhaster, schwer verdaulicher, zu heißer ober }u kalter Speisen oder durch unregelmäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenschmerzen. schwere Vervauung od. Verschleimung zugezogen haben, sei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, dessen vorzügliche Würkungen schon seit vielen Jahren erprobt sind. Es ist dies da» bekannte Aerdautmg». und Afutretnigungsmittef. der fiulicrt Ullrich'sche Krsuter-Wein. I 'Diener Kriuter-Weln ist au« vorzügliche«, heilkräftig befundenen " Kräutern mit gutem Weia bereitet und stHrkt nnd belebt den Ver-idauungaorganinmua des Mensehen ohne ein Abführmittel zu sein. IKrKnterwein beseitigt Störungen in den Blutgefäßen. reinigt da.« !Bint von verdorbenen, krankmachenden Stoffen nnd wirkt fördernd auf die Neubildung gefunden Bluten. Durch rechtzeitigen Gebrauch de« Kräuter-WeinS werden Magenübel meist sch,on im Keime erstickt. Man sollte also nicht säumen, seine Anwendung an-denen scharfen. ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzuziehen. Symptome, rot«: «opsschmerzcu, Ausstößen, Sodbrennen, «lihousen, llebelkeit mit Erdrechen, di« bei chrvuischl« (veralteten) Magklllkidr» um so heftiger austreten, werden oft naech einigen Mal Trinken beseitigt. a*,,l,lt,et-nb« »nd I. ? — t» de« «potirf«« MR Citll, Catat Kntan«, «,»»»>», «odtll», wi-dilch„i»,, kilwi, «»«»rikld «on», ?»>»«<» u. I. lt., sowie tn etetmnoif un» g«>| Ccstrttridi-Uni.'.rn in brn «»»thctni. Hath crn'rnK# »it «»»ld«te» in öiui S »ad mehr Flasche« Ärämtiwti« ,» Qligiiiatvxik» «ack-ch Q«ea cc lsauntiaoutl. o»ni!. Btoltninii«!, »m!°ai»»»»el, *» ®irfe veftandteile mische rao». v. Kräftigungs- und Auffrischungsmittel namentlich für die Nerren Als diätetisches Nährpräparat bei Nervenschwäche, Nervosität und Lungenkrankheiten, bei Frauenleiden, Bleichsucht und Blutarmuth, Zuckerkrankheit, bei Magen- und Darmleiden, bei Ernährungsstörungen der Kinder (Erbrechen, Durchfall), in der Keconvalescenz nach erschöpfenden Krankheiten, als Kraftnahrung stillender Matter, ärztlicherseits wärmstens