Nr- 90.________ Freitag, 22. April 1887. 106. Jahrgang. Aibacher Zeitung. »H„,?M«a«oni!preis: Vilt Postuerslnbunn: gaüzjährig fl, 15, halblährlg fl. 7,80. Im Comptoir: »A " tt li, halbjährig fl, b,oo, Fiil dir Zustellung m« Hau« ganzjährig fl, i. — Insertionöatbür: Fllr ^ """t ^üsttatc bl« zu 4 Zcilcn 2b lr., arößere pcr Zelle « lr.? bei östcrc» Wiederholungen pr. Feile 8 lr. Die ,,i!albachel Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn> und Feiertage. Die Vld«inlfiratlon befindet sich Vahnhofgasse 15, die Redaction Wienerstraie 15. — UilftanNerte Vrlele werben nicht angenommen und Manuscript«: nicht zurückgestellt. Mntlicher Weil. N-^' ^' und l. Apostolische Majestät haben mit 3k2 Her Entschließung vom 14. April d. I. dem echn ^ Thomas Kul'p in Ober-Moschtenitz in An-l^^ "ung seiner vieljährigen ersprießlichen Bernfsthättg-leis>. goldene Verdienstkreuz allergnädigst zu ver-^" geruht. ^»ulfterlums des Innern im Einvernehmen mit ^ "em Handelsministerium vom 9. März 1887, Nun^cher die Bestimmungen 1 und 3 der Milusterial-Aerord- ^etllilu "/ ^' t^bruar 1682, R. G. Vl. Nr. 28. betreffend den ^lluln^ ^ ^ Celluloidgegenstände, die Aufbewahrung von "°ld und Lelluloid-Artileln und den Transport dieser Ge- gegenstände, abgeändert werden. »°Nl y^k Vestinimungen 1 und 3 der Ministerial-Verordnung Und KZ Februar 1882, R. G. Vl. Nr. 28, werdeu abgeändert ^"en zu lauten wie folgt: ^ilik.,. ) , '^ Kinderspielwaren und andere zur Benützung durch "^ntp. ^'"""^ Artilel aus Celluloid oder aus verschieden k>e< t,ln, „.gleichen Stoffen sind uon den. Verlaufe an das Publi- ^geschlosfcn. ^illim ' Handelsleute, welche selbständige, aus den ob< 8l!gH^ Stössen erzeugte Artisel, als^ Wäschestücke, Schmuck« gelben >' ^^Nlinc, liwstliche Bluineu u. dgl., verkaufe», habcu !chH. Ul den Auslagen »lnd Verlanfsgewölben mit der Auf' '«..'^klluloidgegenstäude, leicht brennbar», zu bezeichnen. >» Ni^tt ^ ^crordnuug tritt mit dein Tage ihrer Kundmachung 'llimnleit. »^^^^ sfe m. p. B a cquchem m. p. Uichtamtlicher Weil. . Die Quotenfrage NefM^ Wendung genommen, auf die man umsoweniger sich?, war. als sie die einfachste ist. Aber man hat ^ti^s' "'^ dermaßen entwöhnt, dasjenige, was das >"tl, Mk ist. auch als das Wahrscheinliche anzuneh-tisch' As diese Gestaltung der österreichisch-unga-^ldus ""Handlungen eine nicht geringe Uebcrraschung dez Q^/"^n hat. Der Bericht über die Conferenzen ^lseiti "m.iM her Quoten-Dcputatioueu hat den bei« he u Standpunkt mit großer Schärfe klargestellt, fllt ^"^n. wollten die Anflassuug des Präcipuums ^Nli ss ^^ärgrenze. ohne jedoch dafür eine größere ans ihren Theil zu übernehmen. Die Oesterreicher dagegen hatten nichts gegen dieses Begehren, aber sie wollten Garantien wider die Nachtheile, welche daraus für die Zukunft erwachsen könnten. Diese Bürgschaften ausfindig zu machen, wurde indessen täglich schwieriger. Jede neue Berathung machte die Aufgabe unlösbarer. Das Beharren der österreichischen Deputation anf einer Sicherstellung gegen eine etwaige aus der Preisgebung des Präcipuums resultierende Mehrbelastung war nicht leicht in Ueber, einstimmung mit dem Qnotengesctze zu bringen, welches eine wiederkehrende freie Vereinbarung über die Beiträge zu den gemeinsamen Ausgaben voraussetzt. Der Verlauf der Ereignisse hat bei dem Präcipuum eine fixe Belastnnq Ungarns bis zn einem bestimmten Grade geschaffen. Diesen Vortheil konnte die österreichische Deputation nicht aufgeben, ohne ein Gegenäquivalent zu erhalten. Während infolge dessen die beiden Sub-comite's über die Formel sannen, welche den österrei» chischen Wünschen und den ungarischen Bedenken zu< gleich entsprechen sollte, entdeckten sie schließlich, es sei wohl das Beste, alles beim alten zu belassen. Für Ungarn hat die Fortdauer des Präciftuums keinerlei Nachtheile. Sie ist lediglich in Disharmonie mit dem ungarischen Staatsrechte. Die ungarischen Staatsmänner bekämpfen die Quote für die Militärgrenze mehr vom ästhetischen Standpunkte. Sie stört die Uni-formität des ungarischen Einheitsstaates. Aber für solche ästhetische Bedürfnisse bringen die Ungarn keine Opfer. Eine niedrigere Quote ist ihnen jedenfalls selbst mit dem veralteten Präcipuum weit convenabler, als eine sogar nach allen modernen staatsrechtlichen Einrichtungen eingerichtete höhere Beitragssumme. Wir aber können mit der Beibehaltnng des 8!.itu8 qua vollauf zufrieden sein. Eine größere Her-beiziehung Ungarns zu den gemeinsamen Ausgaben war ohnehin nicht zu erwarten; und soll denn wenigstens jener Theil des Quoteugcsehes unangetastet bleiben, der uns gewisse Vortheile einzuräumen oder uns gegen Nachtheile zu schützen in der Lage ist. So haben denn die Deputationen die unveränderte Erneuerung des bisherigen Quotengesetzes als den besten Ausweg aus all den Schwierigkeiten anerkannt und die gemeinsame Versammlung der beiden Quoten Corporation«!, dieses stumme Ziffernparlament. wird ohne jeden Zweifel diesen Beschluss vollkommen billigen. Es kann wohl nicht bezweifelt werden, dass die Wahrnehmungen, welche die Ungarn über die Stim-mung aller Parteien und ihrer Anschauungen über die geltende dualistische Verfassung iu Wicn zu machen in der Lage waren, viel zu dem versöhnlichen Ausgange der Berathung der Deputationen beigetragen haben. Da die ungarischen Politiler die Ueberzeugung gewonnen haben, es denke keine österreichische Fraction daran, dem Präcipuum für die Militärgrenze irgend eine staatsrechtliche Bedeutung beizulegen, ihm irgend einen politischen Wert zuzuschreiben, so verlor auch dieses selbst für die Ungarn jede Relevanz. Sie hatten keinen politischen Beweggrund, um dessen Aufhebung zn urgieren oder gar Opfer für die Beseitigung einer gesetzlichen Redeweise zu bringen, welche für uns nur die Bedeutung eines Rechenschlüffels, einer mathematischen Formel behaupten kann. Die Ungarn kamen in Wien zur vollen Erkenntnis, dass die dualistische staatliche Gestaltuug von allen Parteien und allen Stämmen des Staates als unverrückbares Grundgesetz respectiert wird, keine Fraction auachrouistischen Chimäre» mehr nachhängt, keine den nach schweren inneren Kämpfen errungenen Reichsfrieden erschüttern möchte. War die Vefürchtnng vor staatsrechtlichen Schrullen, welche sich in unsere politischen Anschauuu» gen eindrängen konnten, gänzlich gebannt, so konnte die Zustimmung zu einer Erneuerung des 3 l hn„?l' bass er im Laufe des vorigen Sommers M hökl höhere und kleinere Schachte, Abgründe z "> bi3 ^"^ näheren Erforschung unterzog. Viele A sein^ lH unbekannte unterirdische Gänge, zählen ^sseiyh, . Mdcckungen. Einige der behufs Lösung der 'she« A Mlage wichtigsten Höhlen des Gebietes w Ti. A'"'« und Oberlaibach sind folgende: ^derO7'°f'Falkenhayn-Höhle in der «. Hz Mast Läse am Nurdostrande des Planina V. 9e vo„ !?be besteht ans zwei Etagen mit einer ^ lieat " 2(D0 m. Der Schacht zu der höheren si^le 8»^"^ ""I Wege. welcher vom Forsthause V Ein ^"e beeide zur Haltestelle Plauina N»'" besch^ Volzstiege von 25 m Höhe macht den M'Nrr "?lchen Einstieg über eine Strickleiter an-^ Ttuyn""' - " Voden liegen mächtige Felsblöcke ?"henrii^ ""zelner Deckenabstürze, uud durch die ^^Nf,,^"'"e en,^ ^ch^ Barricade ist es gleich ^t, ' um? 2' ""e recht uubeqncme Passage zu Ae^ ber H mit einzelnen Tropfsteinen drapierten ^3^ ober 2! ^"Wl, noch über dem Thalniveau e llna^ H^lenpartie durchschreiten zu können, »klangt, bemerkt man kaum jene einzige Seitenöffnung, welche den Zugang über eine 30 m tiefe Felswand — nur mit Hilfe eiues Seiles möglich — zu der eigentlichen Höhle bildet. Dieselbe erstreckt sich von dem Punkte des Abstieges sowohl gegen Norden als auch gegen Süden in einer Gesammt-länge von 2 Kilometer und liegt bereits viele Meter tiefer, als das Niveau des angrenzenden Planinathales. An mehreren Stellen sind hier Unterbrechungen der Sohle zu finden, welche kreisrunde, tiefe Trichter vorstellen, deren Wasserstand mitunter 10 bis 15 m unter ihrem Rande mit einem in der Nähe vorüberführenden Wafserlauf der Unz communicicrt. Der Urbas-Gang bildet die Verbiuduug zwischen der VrmM Mna (Rabcnhöhle) und der Ui'/W ^ama (Frosthöhle), durch welche man aus dem Verginncrn zum Thalrande herauskommt. Diese Entdeckung ist ein getreuer Beweis dafür, wie gründlich genau Herr Putick an die Lösung seiner Aufgabe schreitet, da diese Verbindung von Herrn Urbas, gewesenen Dompfarrer in Laibach, seinerzeit als Coope-rator in Planiua, im Jahre 1848 entdeckt wurdc und nurmehr der Erzählung uach bekannt war, ohne dass jemand nur ungefähr anzugeben wusste, wo sich dieser wichtige Punkt des Durchsj'ieges befiudet. Die Ivlrxla Mna — Frosthöhle, infolge der scharf zum Thale ziehenden kalten Luft aus der Tiefe ihres fast vollständig verstürzten Raumes vom Volke mit dcm richtigsten Namen bezeichnet. Die Entdeckung eines westlich in der Vnu^ii ^una durch noch unerforschte Räume sich abstürzenden Wasserfalles gehört wohl zu den wichtigeren Errungenschaften der vorjährigen Arbeite» nnseres unerschrockenen Höhlenforschers, als er für die Fortsetzung seiner Forschungen diese Stelle besonders hervorhebt. Einige hundert Meter von hier tritt das Wasser eines zweiten Unz-Armes in die neuentdeckte Lippert-Höhle, welche eine Länge von 400 m ausweist und nur durch einen Schacht von 38 iu Tiefe an einer Strickleiter bestiegen werden kann. Unten angelangt, führt der Weg über eine Schutthalde steil herab, bis man endlich durch eine sehr enge Kluft zu dem erwähuteu Wasserschlauch, fast 120 m unter der Oberfläche, in dieser letzten Partie abgeseilt werden muss. Die Fortunat-Höhle, eine ungefähr 16 m lange Höhlung in der Situation pcxl ^nami, wo die nördlichsten Sauglöcher des Uuzflusscs liegen, obwohl viel tiefer als die circa 60 m weiter westlich in der Felswand gähnende Voliku ^aina (die große Höhle), dennoch nicht mehr als Sauger für die Hochwässer wirksam, weil dieselbe mit meterhoch liegendem Schlamme vollständig undurchlässig gemacht wurde. Weiter gegen Norden, von hier ungefähr 250 m am Felsrücken zwischen mehreren Dolium fortschreiteud, ist die weitaus trockenere Höhle: Kkßäi^kna jama — Dreschboden, wegeu der fast ebenen Sohle so beuauut. Dieselbe ist in jenen Theilen, welche zu dem unterirdischen Laufe der Uuz führteu, vollständig verschüttet. Abermals nordwärts liegen umwcit voneinander zwei kolossale Felstrichter, die große nnd die kleine Smrec-uica, welche trotz ihrer Tiefe von 76 in und 68 m mit dem Trümmergestein ihrer Sohle die Unz noch auf 50 m Höhe überlageru. Schaudererregeud ist > ie Zerklüftung der Höhle am Durchbau bei Iakobowitz. Ein tonnenähnliches Gewölbe von 38 m Höhe über einem 15 m breiten Schachte hängt gefährlich durchbrochen an den Seiteuwändm der sich weiter anreihenden steileu Höhle. Die kaum 5 m starke Decke des Gewölbes hat m der Mitte ein Laibacher Zeitung Nr. W___________________________________754_________________________________________22. April M?^ und zu Gesetzen werden. Das ist jenes Moment, dessen erfreulicher Eindruck weder verkannt noch unterschätzt werden kann, und das von guter Vorbedeutung auch für die weiteren noch schwebenden Ausgleichsfragen zu sein scheint. Jene volle Einsicht in die gegenseitigen Interessen, jenes Streben, keinem Theile Lasten zuzu-muthen, welche unbillig wären; das Bemühen, auch das Interesse der anderen Reichshälfte zu schonen, kann mir von wohlthuendem Einflüsse auf das weitere Ausgleichswerk begleitet sein. Man darf hoffen, dass, wie in der Quoteufrage diesmal die Stabilität den Sieg davon getragen hat, die bisherigen Vereinbarungen als die Wahrung der beiderseitigen Interessen anerkannt worden sind, all' mählich auch in den übrigen einer Revision unterworfenen Ausgleichsgesetzen eine Stabilität zur Herrschaft gelangen wird, welche das Verhältnis der beiden Reichs« Hälften zueinander auch ohne gesetzliche Bestimmungen zu fixieren geeignet sein und die Ausgleichsactionen der nächsten Decennien wesentlich vereinfachen wird. Es wird aber auch schon diese freiwillige Einigung über den Fortbestand der bisherigen Quoten das Gefühl der gerechten und entsprechenden Vcrtheilung der gcmeiu-ftmen Lasten zwischen den beiden Neichshälften wesentlich kräftigen. Sie wird den Recriminationen über die Verkürzung des einen Theiles durch den auderu den Boden entziehen, jenen Recriminationen, welche allen extremen Gegnern der dualistischen Reichsverfassung stets die erwünschte Waste geliefert haben. Politische «leberftcht. (Oymnasial-Reformen.) Im Unterrichts» Ministerium soll man sich, wie man aus Wien schreibt, mit weiteren Reformen im Vymnasialweseu beschäf« tigen. Zunächst ist es die Methode des Unterrichtes in den classischen Sprachen, welche den Gegenstand ernster Erwägungen bildet. Die Grundlage dieser Erwägungen bieten theils die periodischen Berichte der Landesschul-inspectoren, theils die Wahrnehmungen, welche der Minister bei seinen persönlich vorgenommenen Iuspec-tionen selbst gemacht hat. Die Tendenz der Berathungen geht nun dahin, eine Vereinfachung der bezeichneten Unterrichtsmethode herbeizuführen und so dem an vielen Gymnasien zutage tretenden Bestreben, den Unterricht im Griechischen und Latein in hochwissenschaftlich-philosophischer Weise zu betreiben, wirksam entgegenzutreten. Neben einer zweckmäßigen Reformierung des Sprachen» Unterrichtes ist es ferner die Frage der Entfernung des Unterrichtes in den Naturwissenschaften aus den Unter-Gymnasien und Beschränkung desselben auf das Ober-Oymnasium, über welche die Berathungen gepflogen werden. (Verhandlungen der Qnoten-Devu« tationen.) Vorgestern mittags traten die beiden Quoten-Deputationen zu einer gemeinschaftlichen Sitzung zusammen, in welcher nach erfolgter beiderseitiger Annahme die Beschlüsse, betreffend die Fortdauer des 8t,ntu» quo in Angelegenheit der Beitragsquote zu den gemeinsamen Auslagen, der Wortlaut der den beiderseitigen Vertretungskörpern zu unterbreitenden Vorlagen festgestellt wurde. (Italienische Universität in Trieft.) In der vorgestrigen Gemeinderathssitzung kam es anlässlich eines Antrages einiger Gemeinderäthe, es möge die Stadt Trieft sich an einer in Trieft zu gründenden italienischen Universität mit einem jährlichen Beitrage betheiligeu, zu einer lebhaften Discussion. Nachdem Gemeinderath Burgstaller namentlich aus finanziellen Gründen dagegen gesprochen, wurde ein Autrag angenommen, die Frage an die Finanzsection des Gemeinderathes zu leiten. (Kärnten.) Der Beschluss des Kärntner Landtages, betreffend die Einführung von Jagdkarten in Kärnten, hat die kaiserliche Genehmigung erhalten. (Kroatien.) Geheimrath Nikauor Grujic, der griechisch.orientalische Bischof von Pakrac, ist vorgestern früh im Alter von 76 Jahren gestorben. Grujic war seinerzeit Professor der Theologie in Karlovitz, Archi-mandrit mehrerer Klöster und Administrator der Pa-triarchie nach Rajacic' Tod. Er war auch als Schriftsteller thätig. (Panslavismus und Panrussismus.) Der bekannte Publicist Spiridion Gopcevic veröffentlicht in der Berliner Zeitfchrift «Gegenwcnt« eine Studie über «Panslavismus lind Paurussismus», in welcher er auf den Irrthum aufmerksam macht, als könnte Katkou als Hanftt des Panslaoismus angesehen werden. Er und seine Anhänger kennzeichnen sich selbst als «Slavophile», die thatsächlich nichts anderes sind als Panrnssen, welchen die Pauslavisten sogar feindlich gegenüberstehen. Katkov sei nur Ultra-Reactiouär, der alle Slaven gern in das russische Joch geschmiedet sehen möchte, worauf sein Einfluss auf den Zaren be-ruhe. Katkov, fagt Herr Gopcevic, möge sich den Gedanken des Anschlusses der Balkauslavcn au Rnssland aus dem Kopfe schlagen. In Bulgarien sei Russland verhasst. In Serbien habe Nusslaud seine Sympathien eingebüßt, es existiere dort kein Anhänger Katkovs, und in Montenegro, wo sich Russland allerdings großer Sympathien erfreut, wolle keiu einziger Monteucgriuer die russische Herrschaft an die Stelle der eigenen Selbst-ständigkeit gesetzt sehen. Der Montenegriner sehe in dem Russen seinen Freund und Stammverwandten, werde ihn aber niemals als Herrn anerkennen. Gopcevic negiert auch, dass der Panslavismus unter den Slaven der Balkanländer Anhänger habe, die wohl selbständige Gebiete, wie die Bulgaren ein Großbulgarien, die Serben ein Großserbien, nicht aber eine Verschmelzung wollen. (Russland.) Die kaiserliche Auszeichnung, welche dem russischeu Minister des Aeußeru, Herrn von Giers, anlässlich des griechisch-orthodoxen Osterfestes zutheil werden sollte, ist bisher ausgebliebe». Herr von Giers ist weder Staatskanzler geworden noch hat er das Großkreuz des Vladimir-Ordens oder das angekündigte kaiserliche Schreiben erhalten, welches ihm das Ver» tränen des Zaren in seine Politik ausdrücken sollte. Dieser letztere Umstand ist insbesondere zu bedaueru, weil er zu Commentaren Anlass geben wird, die neuerdings manche Verbitterung zwischen gewissen Nachbar-mächten hervorrufen dürften. Alls dem Unterbleiben der Decorieruug des russische» Ministers kaun aber erst ermessen werden, wie müßig die Controverse war, welche über die Bedeutung der Auszeichnung au> ^ bloßes Gerücht hin zwischen deutschen und franziM" Journalen entstanden war. ^ (Zur Situation in Bulgarien.) ^ Officiere der Garnison in Philippopel veranstaltete' am Montag zu Ehren des Regenten Stamblllov e>n Baukett, bei welchem Anlasse dieser den Officierel' '" einem Toaste dafür dankte, dass sie seiner AuffoM' rung, Bulgarien zu retten, Folge geleistet. Staniblno sagte ferner: Die Regentschaft wäre entschlossen, v Unabhängigkeit Bulgariens so lange selber aufreH^ zuhalteu, bis sie imstande sein werde, ihre Aufgabe ' die Hände eines neueu Fürsten zu übertragen. ", Situation hätte sich wesentlich gebessert; doch wcire e nothwendig, die Krisis sobald als möglich zu ^ endigen. (England und Fra nkreich.) Der «E^ ment» meldet, die englische Regierung habe Flo"^ von dem Scheitern der englischen Verhandlungen d' züglich Egyptens und von der Abberufung Sir Dr«!" mond-Wolffs aus Constantiuopel informiert. Saw' bury gedeukt, dem französischen Cabinet neue Vorschl"6 zu macheu. .^ (Von der afghanischen Grenze) tm"> in Petersburg, wie von dort berichtet wird, «beunM gende Nachrichten» ein. Der Oberbefehlshaber, ^ nerallieuteuant Kumarov, soll telegraphisch bedeuten Verstärkungen an Truppen und Kriegsmaterial v^ langt haben. Infolge dessen wurden, wie es heiA-^ der Festung Ivangorod große Vorräthe an KriegsM ' Pferdedecken und Sätteln via Odessa abgeschickt. "^ aus anderen Festungen sollen Kriegsvorräthe an afghanische Grenze abgesendet sein. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie teleg"' i phisch gemeldet wirb, für die Abbrändler in ^." ! nowica-Lesna, Bezirk Nadworna, 20(1 st. zu spe"^ ! geruht. ^ ! Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «v^ ! für Tirol und Vorarlberg, meldet, der Genie'" Moerna zur Schulerweiterung 150 st. zu sp^ i geruht. ! — (Das Jubiläum des Erzherz"?, Albrecht.) Das Programm für das 60jährige n",^ tärische Dienstjubiläum des Erzherzogs Albrechts heute im Einvernehmen mit dem Obersthofmeister Erzherzogs, G. d. C. Freiherrn von Piret, festgesetzt A den. In Aussicht genommen wurde am 25. d. M " ^ im Palais des Erzherzogs die Veranstaltung einer gl ^ Soiree, zu welcher Se. Majestät der Kaiser und s^> liche in Wien weilenden Mitglieder der kaiserliche" ^ milie, zahlreiche Hof- und Staatswürdenträger, d«e neralitä't und die fremdländischen Militär-Deputat'" geladen werden. Vor dem Palais soll ein großer ö^^ streich unter Mitwirkung sämmtlicher Musikkapelle"^ Wiener Garnison stattfinden. Am nächsten Tage auf dem Schmelzer Exercierplatze die Frühjahrs-Tr»!^ revue vor dem Kaiser abgehalten. Am Nachmittag ^ selben Tages findet im Ceremoniensaale in berH^^ rundes Loch von 2 m Durchmesser. Der Abstieg auf einer ganz freihängcnden Strickleiter durch 38 m Tiefe dürfte wohl kaum zu den Annehmlichkeiten dieser Forschungsarbeiten gehören, wenn man vom Boden erst die gefahrdrohende Situation am richtigsten beurtheilen konnte. Ein Erdbeben oder eine irgendwie verursachte locale Erschütterung der labilen Schichtuug und Aufthürmung der uuteren Partien muss hier vor unseren Augen eine Doline zum Einstürze bringen, deren Steilwand gegen Norden exponiert sein wird. Zahlreiche kleinere Höhlen und Schachte, die am Boden nur eine völlig verschüttete Kapsel zeigen, liegen in nördlicher Anordnung von hier und dienen als Ven-tilckions-Oeffnungen für die unterhalb gelegenen Waffer-Höhlen der Unz. Zwei Objecte von größeren Dimensionen sind nordöstlich von Läse bereits tief im fürstlichen Walde zu finden. Es find dies die Mha Mnn, oder Fischhöhle, wegen ihrer obersten Oeffnung, welche die Form eines Fisches zeigt, so benannt, und die ^ol^a äolina, welche wegen ihrer bedeutenden Längenerstreckuug entschieden den Namen die «lange Doline» verdient. Natürliche Schachte mit senkrechten Wänden und einer domähnlichen Höhle am unteren Ende, der Boden mit bedeutendem Schuttkegel überlagert, sind in großer Anzahl vorhanden. Ihre Tiefe ist zwischen 30 bis 100 m, ohne jedoch zum Wasser zu führen, nachdem dasselbe in noch größerer Tiefe durchzieht, und nur aus den allertiefsten Höhlen gelangt man zu deu einzelnen Armen des den ganzen Hügelrücken unterspülenden Unz-Wassers. So bildet gewiss die KraMmen, auch Teufelshöhle genannt, den großartigsten Abgrund am ganzen Karste.* Sie hat eine totale Tiefe von 225m unter- * Eine nähere Darstellung der Forschungsergebnisse in der «Orabitmca» werben wir nächsterzeit folgen lassen. Die Redaction, tags, welche sich aus drei verschieden geneigten Par« tieu zusammensetzt, und zwar: zuerst ein natürlicher Schacht von 85 m Tiefe, anschließend ein steil abfallender Höhlengang von 100 m Tiefe und zuletzt an überhängenden Felfen 40 m herab in den tiefsten Raum, woriuneu sich periodisch die Hochwässer bis auf 35 m Höhe über der schlammigen Sohle stauen. Obwohl der Abstieg in diese schauerliche Tiefe nicht jedermanns Sache sein dürfte, so verlohnt es sich doch der Mühe, die wilde Scenerie dieses kolossalen Abgrundes von oben in Augenschein zu nehmen, wenn man die Gelegenheit findet, von Unterloitsch kaum "/. Stunden Weges eine prächtige Waldpartie nach dem Gradische-werch anzutreten. Am Rückwege von hier zur Eisenbahnstation Loitsch können bequem die vier nebeneinander liegenden enormen Felstrichter, die sogenannten KoleZivke, besichtigt werden, welche ebenfalls die Mühe des zurückgelegten Weges schon durch den Anblick der Großartigkeit ihrer gigantischen Dimensionen zureichend verlohnen. Die Sohle des tiefsten dieser Einstürze liegt nahe an 17 in unter dem Niveau des 4'/, Kilometer südwärts gelegenen Planina ^Kessels. Doch das Wasser des Uuzflusses führt uoch weit darunter vorbei, wird durch die Trümmer dieser Felseiustürze bis in die Gradivuica zurückgestaut, ohne über die uoch höhere Sohle der Kolesivke hervorzutreten. Im Walde einzelner prächtiger Tannenbestände reihen sich von hier gegen Oberlaibach und Verd ebenso großartige als zahlreiche Felseinstürze und Steiutrich-ter aneinander an, welche in ihrer prägnanten ober« irdischen Anordnung den unterirdischen Lauf der nun schon näher zusammengerückten Arme des Unz-, beziehungsweise des Laibachflufses deutlich markieren. Die wichtigsten derselben sind: die Dervisuica, Iame, Ko-vrivmca uud die Leuar?ica, uud bilden durch ihre sub- terranen Trümmerhalden das wirksamste 23^'^ unterirdischen Wasserlauf vortheilhaft zu hemmen c'.^s tiefer liegt ihre Suhle, je näher der betreffende ^ ^ dem Thalrande der Laibacher Ebene fituicrt '!'' ,,h< jenigen Trichter, welche hart am Laibacher ^^ oberhalb der Quellen des Laibachflusses liegen,^ ^. bereits den Charakter von fruchtbare» Dolinen ^l, gleich ein Kriterium für ihr höheres Alter MH^ l deu nackten Felstrichtern, deren Sohle u"d "V^ Z noch keine entsprechende Erdkrume angesammelt v^ — und drei derselben, die Gregorjeva, Pavteriev" ^i die Meletova Dolina. zeigen die tiefste Sohle» ^ z Hochfluteu des unterirdisch nahe vorbeiführenden u ^ laufes erhalten diese genannten drei Dolinen "^hft liche Stauwasser bis zu 2 m Höhe über ihrer ^/ Mit diesen Stauwässern kommt auch der G"' ^ (l'i-0t6U8 anguine««;) zum Vorscheine, welche ^jl allein die Nähe des Unzflusses hinreichend ^ ^ uachdem dieses seltsame Thier einer ewigen -^^ anderen unterirdischen Wasserlä'nfen nicht den ist. ,. ,, ^ Die erwähnten Dolinen und Felseinst"rz.^ halb der Quellen des Laibachflusses bilden ^. F eiu mächtiges natürliches Wehr, dessen Felsdaw ^ Trümmerhalden das Wasser unterirdisch sta""'-^ ? seiucm Laufe hemmen. Deshalb dringen ^ ^ Wässer in die Tiefe ihrer wohl nur 5"" ^^, ' schütteten Höhlungen, um an den Quellsp^ M°, großen und der kleinen Laibach aus 6 b^ i>M Syphous nach dem Gesetze der communiciereno ^M^ zutage zu treten. Jeder Qnellspiegel ^ ,^c><^ flusses, deren es 9 von Bedeutung gibt. w ^ " vou Natur aus günstigen GefällsverhältMl e o ^ triebe von Mühl- und Sägewerken seit Z"^Fe ,, ausgenützt. Die daselbst eingebauten ^.sselss>'" stimmen mit ihrer Krone die Höhe des »""" l ^backer Zeitung Nr. 90 755 82. April 1««?. tvirl. Ä "" zu 260 Gedecke» statt. Die Gratulationen v °,^zherzog Albrecht wahrscheinlich am 25. d. M. Alltags entgegennehmen. baue , ^ ^'" as ^ her S a l i c y l.) Seit bald 7 Jahren liml ^ ^^'"nkreich der Kampf für und wider das Sa-w c^ch°" im Jahre l«80 berieth ein Comite^ über ^, Schädlichkeit oder Unschädlichteit von Salicyl als dem ss-^ ^^nltung von 3iahrungsmitteln, das unter hint ^'ss s^^^ salicyl-feiiidlichen Secretärs Vall in ^ """ander folgende Gutachten abgegeben hatte. 1U80: ^Salicylsäure ist ein Gift; 1882: sie kann ein Gift das' s/^' ^ '^ verdächtig, ein Gift zu sein. Durch iNlll' c ^!"' drei Gutachten erschreckt, hatte der da-l8erb ^ '^"äoMe Handelsminister iin Jahre 1881 ein »on q! ^ Verwendung von Salicylsäure zur Erhaltung die A ^""gsmitteln erlassen, musste aber erleben, dass schen ^^ dasselbe nicht anerkannten und die medicini-^>, "Guttäten von Paris und Bordeaux sich dagegen gefnf^^' ^" niurde denn abermals ein Gutachten ein-^s.^' diesmal von der ^.eaävNio 6« nieäsoiu«; diese ^, einen Sunderallsschuss, und wer saß in diesem? eine /l^ Mitglieder des obangeführten Comite's, die als borl, Abordnung der medicinischen Akademie schon CeM ^m Handelsntinister beigegeben gewesen waren. Gut ^^Mich war also an eine Umstoßung der früheren ^ aHten durch diese dem Namen nach veränderte, den Lleick ^ ^^ älkiche Commission nicht zu denken, ob-entl3 .'"^^erweile auf deutscher Seite eine Reichsgerichts-M°? "6 von» 25. November 1885 das Salicylieren H"", der Assistent am gesundheitlichen Institut in slim "' ^' 2 eh mann, die Ungefährlichkeit einer be-!ene n^ ^agesdosis von Salicyl für den gesunden erwach-hiltt . "5chen durch Versnche erwiesen hatte. Außerdem die Ä,"" Leiben vom Geh.Rath Prof. Dr. v. Pettenlofer ^lademie der Medicin in Paris darüber aufgeklärt, dass, ihrem 3^ ^ baierischen Brauer für gusatz vonSalicyl zu l>rs ?> . ^ Erfolgt werden, dies nicht wegen der Gefährlichkeit baie'^^ ^" ^ geschieht, sondern lediglich infolge des die Men Malzausschlagsgesehes, welches zu dem Zwecke, H; Anterziehung von Malzsteuer zu vermeiden, in der hobs l""2 keine anderen Stoffe gestattet, als Malz, 6oni>!' ^ ""d Wasser. Es hat sich nun in Paris ein lvelH ^" Brauern und Weinerzeugern zusammengethan, Hal? .^k" den neuesten ungünstigen Bericht des Herrn tlln«/-'" einer Eingabe an den Handelsministcr Verwah-^i°? Anlegt. Diese ganze Angelegenheit ist für unsere Ausfuhr nicht unwichtig. ^.7" (Professor Alexander Stratosch) ist las V< abends aus Wien in Graz angekommen. Gestern Vetta ^l Strakosch in Marburg, heute liest er in Hr " und am Sonntag in Cilli. Die Vorlesung in lirtr« ^ Samstag im Rittersaale statt. Das halbe !ond ^ derselben ist dem Pensions- und Unterstützungs- "er «Concordia» gewidmet. pfi^^. (Für Touristen.) Dr. Karl Arnold em-teiH.^^ den «Mittheilungen des deutschen und öster-^and /^! ^lpenvereins» gegen den sogenannten Gletscher-^^L ^^/^^lilä, oxkolmtum) sowie gegen den Hautwolf ^ic!>l ^^^ltli^ino3um) folgende Salbe: ^,cidum 3u1-^^'"lln 1,0, Iiniwliu 50,0, Zur Geruchsverbesse- ^nn noch etwas Perubalsam zugesetzt werden. Ih ^" (Regionalausstellung in Trifail.) ^Üun l.^ ^ ^' ^"det '" Trifail eine Rcgionalaus-^^Nlr den Rayon der Bezirkshauptmannschaft Cilli statt. Zur Ausstellung gelangen Nutzthiere und deren Products Aodeuerzeugnisse aller Art, landwirtschaftliche Geräthe und Objecte der Hausindustrie, gegohreue oder gebrannte Getränke; Producte des Berg- und Hüttenwesens, Schülerarbeiten und auf Schulgärten Bezügliches. — (Pekinger Staatsbibliothek) Aus einem Vortrage des Professors R. K. Douglas über «Die Bibliotheken des äußersten Ostens» entnimmt der «London and China Telegraph» Folgendes: «Die Pekinger Staatsbibliothek ist elf Iahrhnnderte alt. Die Bibliothek von Kwo-toz-kien wurde unter der Chow-Dynastie (1122 bis 255 v. Chr.) errichtet und stand, was Alter und Reichthum des Inhaltes betrifft, einzig unter allen Bibliotheken der Welt da, In jeder großen Stadt des chinesischen Reiches gab es eine stattliche Bibliothek; in anderen wetteiferten Privatbibliotheken mit den unter der Leitung vou Mandarinen stehenden Büchersammlungen. In den Bücherverzeichnissen fehlen Novellen, Theaterstücke und religiöse Abhandlungen regelmäßig. Die vornehmen Chinesen hegen die tiefste Verachtung für alles, was Novelle ist, sie schätzen nur dasjenige, was sie für wahr oder auf Wahrheit beruhend halten, wogegen sie alle Werke der Phantasie missachten. Leihbibliotheken gibt es in allen großen Städten China's und Japans. Der Inhalt derselben wird durch Herumträger belanntgemacht. Durch Vermittlung der letzteren werden dem Leserkreise, der meist aus ärmeren Leuten sowie aus Mädchen und Frauen besteht, für ein sehr Geringes hauptsächlich Novellen-, Theater- und Geistergeschichtcn und dergleichen zugeführt. — (Rossini.) Wie aus Rom gemeldet wird, hat fich der Deputierte Marquis Philipp Torregiani nach Paris begeben, um daselbst die Ueberreste des Tondichters Rossini behufs Ueberführung derselben nach Florenz zu übernehmen. Die Ueberreste Rossini's werden in Florenz am 3. Mai in feierlicher Weise im Pantheon der Kirche Santa Croce beigesetzt werden. — (Todten von Geflügel.) Die Franzosen todten das Geflügel bekanntlich in anderer Weise als wir. Sie öffnen den Schnabel desselben und machen mittelst eines scharfen, schmalen Messers einen Einschnitt in den hinteren Theil des Halses, wodurch das Rückenmark durchschnitten und der Tod augenblicklich herbeigeführt wird. Das Geflügel wird sodann an den Beinen aufgehängt. Es wird so vollständig ausbluten und durchaus nicht entstellt werden. Das Rupfen geschieht, so lange der Körper noch warm ist. Auf diese Weise behandelt, gewinnt die Haut ein besseres Aussehen, als wenn die Vögel abgebrüht werden. — (Cherif Pascha f.) Aus Graz wird telegraphisch gemeldet: Der ehemalige egyptische Ministerpräsident und Minister des Aeußern, Chcrif Pascha, ist auf der Durchreise in einen« hiesigen Hotel gestorben. Er beabsichtigte, sich zur Cur nach Karlsbad zu begeben. Die Leiche wird von hier nach Brindisi gebracht. — (Schiffs unfall.) Das englische Paketboot «Chusan», auf der Fahrt nach Ajaccio begriffen, um die Schiffbrüchigen der «Tasmania» aufzunehmen, stieß in der vorletzten Nacht mit der französischen Jacht «Magali» zusammen. Diese wurde durch den Anprall in zwei Theile geschnitten und versank sofort. Ihr Capitän und zwei Matrosen giengen zugruude; die Ueberlebenden wurden von der «Chusan» an Bord genommen. — (Aus der Instructionsstunde.) Unter-officier: Woran erkennen Sie einen Stabsofficier? — Rekrut: Am goldenen oder silbernen Kragen. — Unter-officier: Können Sie mir sagen, wie ein goldener Kragen aussieht? — Rekrut: O, der sieht ganz nett aus. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Prof. Dr. Franz Schiffer.f) Das Leichenbegängnis des Dr. Schiffe r lieferte so recht den Beweis, wie die gesammte Bevölkerung dcr Landeshauptstadt das Andenken eines ihrer wackersten und edelsten Bürger zu ehren versteht. Was unsere Landeshauptstadt an Intelligenz, Besitz und sonst hervorragenden Persönlichkeiten aufzuweisen hat, alles strömte herbei, um dem lieben Todten die letzte Ehre zu erweisen. Aber auch die ärmere Bevölkerung der Landeshauptstadt versäumte es nicht, in großen Massen ihren väterlichen Freund, Gönner und Berather, ihren stets bereiten Arzt zur letzten Ruhestätte zu geleiten. An der Spitze des imposanten Leichenzuges schritt der hochwürdige Convent der I>. ?. Franciscaner, deren Hausarzt der Verstorbene Decennien lang war; sodann die Hörer des fürstbischöstichen Seminars insgesammt und zwölf Theologen in Rochet, welche das Miserere sangen. Dem Leichenwagen wurden prachtvolle Kränze und auf einem Sammtpolster das Ritterkreuz des Franz' Iosefs'Ordens vorangetragen. Unter den mehr als sechzig prachtvollen Kränzen erwähnen wir Raummangels halber nnr einige mit ihren Widmungen, darunter den Kranz der Theologen mit der Inschrift: «IjoF08lovoi svoMuu äodrotmlcu»; den Kranz der Stadtgemeinde Laibach mit prachtvoller weiß-grüner Schleife und der Widmung: «vobromu, pliMohu udoFib, öHlituLmu mssöauu ljud-Han8k«m»; die Kränze des k. k. Landes«Sanitätsrathes: «Dem verehrten Collcgen», des krainischen ärztlichen Vereines, des Sparcassevereins, der Familie Recher, des Herrn Alexander Dreo, Laßnik u. s. w. Der Leichenwagen loar mit Kränzen vollständig überdeckt, so dass der Sarg gar nicht sichtbar war. Dem Leichenwagen folgten zuerst die zahlreichen Anverwandten und unter den Taufenden von Leidtragenden der Herr Landesfträsi-dent Baron Winkler mit sämmtlichen Herren Regierungsräthen und zahlreiche» Beamten der Landesregie» rung, Landeshauptmann Graf Thurn mit den Herr?n Landesausschüssen D eschmann, Murnik, Dr. Voj -njak, Detela, zahlreiche Reichsraths« und Landtags-Abgeordnete und Landesausschussbeamte, Bürgermeister Grasselli mit zahlreichen Gemeinderäthen, sämmtlichen Magistratsbeamten, Armenvätern und Vezirksvorstehern, Sparcassepräsident A. Dreo mit zahlreichen Mitgliedern des Sparcassevereins und den Sparcassebeamten, Regierungsrath Dr. Keesbacher uud sämmtliche Mitglieder des ärztlichen Vereins sowie zahlreiche Aerzte vom Lande, viele einstige Schüler des Verewigten, Lanoesgerichts-Präsident Kocevar mit mehreren Landesgerichtsräthen, Oberlandesgerichtsrath Perfche mit den Fuuctionären der Staatsanwaltschaft, zahlreiche Mitglieder des Dom-caftitels und des Clerus aus der Stadt und vom Lande, darunter Propst Dr. I arc, und unter den zahlreichen Damen auch viele Mitglieder der Aristokratie. Die Einsegnung der Leiche wurde vom hochwürdigen Herrn Cano-nicus Urbas unter großer geistlicher Assistenz vorgenommen. Mit großen Ehren hat die Bevölkerung der Landeshauptstadt ihren allen Bewohnern unvergesslichen ^r ?. Dnellsiphons zur Zeit höherer Wasserstünde. vbtlirMlrch bewirkte Rückstau erfolgt nicht allein bleckt s> ^ "" die Felswände der Quellen, sondern ilczsz / nch auch weit unterirdisch stromaufwärts, so ^chnet ^eml des Stauwassers in den früher be-^ i)e„^ Dolinen in der nämlichen Höhe gelegen ist. ^ " 'nächtigsten Quellen selbst sieht man fast keine 3lll^""g des Wassers, und doch stürzen bedeutende hilhh "ver ^^ Hz^ ^ eigentlichen Flnssbette l^che^s^ künstlichen Stauwehre sind wohl der aus-M n^k Schutz a/gen die Vermuhrung des vier bis ^bach l liefer liegenden Flussbettes der schiffbaren ^Mb 'k ^"b vortreffliche Thalsperren, welche !^tt„ '"^r Situation den Schotter aus dem Berg-dern. ^"lilckhalten und seine Weiterbewegung verhin--Vehr "?!!" dass die Wässer, über die Kronen dieser "" die U^"b und zum größeren Theile ihre Kraft ^ ihr^"Aserrä.der übertragend, das eigentliche Bett ^Nkll fnh' lkinigung gewinnen, zeigen sie nunmehr l lttzllss^" ^"f- 2angsam wälzen sich die bedeuten« '" der Näf^^" des Laibachstusses an Oberlaibach, ^ still ^ altrömischen Nauportus, vorbei, durch ""sere l<. "es a??len Kalkes — für die Crnstaceen und ' Tch?'" der See - durch die Save und Donau Warzen Meere. (Nachdruck verd»t«n.) Z)ie Mlnine öes Olücks. Roman lion Mllf von Weißenthurn. (62. Fortsetzung.) «Ich habe Ihnen eine Botschaft von Lady Lucy Belmont auszurichten,» wandte sich George Leeson nun auch zu Cora. «Sie möchte wissen, ob Sie geneigt sino, heute mit ihr auszufahren; sie wird jedenfalls um zwölf Uhr hier vorsprechen.. «Wir sind nicht mehr weit von zwölf Uhr entfernt, Cora, du musst dich also anzukleiden beginnen, wenn du mitfahren willst. Lass uns einstweilen eine Cigarre zusammen rauchen, Leeson.» Eine halbe Stunde später fuhr der Freiherr mit dem jungen Künstler nach der Wohnung des letzteren. Das Atelier Leesons verrieth untrüglich das Jung-gesellenthum, denn es herrschte ein' unbeschreibliches Chaos in demselben, und es war von Tabaksdampf förmlich durchdrungen. Sich in den altmodischen bequemen Armstühlen zurechtrückend, harrten Sir Alan und George Leeson auf die Ankunft Marcus'. Punkt ein Uhr öffnete George's Diener die Thür uud meldete den erwarteten Besuch. Der Hausherr trat dem Fremden lächelnd entgegen und begrüßte ihn mit zuvorkommenden Worten. Marcus aber war einer hohen Gestalt ansichtig geworden, welche soeben aus einer Fensternische trat, und fühlte sich nichts weniger als gemüthlich. «Gestatten Sie mir, Ihnen meinen Freund Sir Alan, Freiherrn von Vincent, vorzustellen,» sprach George Leeson mit weltmännischer Gewandtheit, «er freut sich nicht wenig, ihre Bekanntschaft machen zu können.' «Sie scheinen nicht ebenso erfreut, die meine zu machen; wie kommt das, Herr Marcus?» fragte der Baron, hinzutretend. Einen Moment schien es, als verliere Marcus die Fassung, doch dann hatte er sich in die Situation hineingefunden und fragte mit der größten Unverfrorenheit nach Lady Cora's Befinden. «Es geht ihr sehr gut, ich danke,» erwiderte der Freiherr kalt, «aber Sie sind sich doch wohl bewusst. dass ich nicht hiehergekommen bin, um conventionelle Phrasen mit einem Schurken auszutauschen? Ich wähle mit Absicht gerade dieses Wort. Ich bin hier, weil mir daran gelegen ist, einige Aufklärungen zu erlangen, die nur Sie mir geben können.» «Ich verstehe Sie nicht,» stammelte der Mann, welcher fühlte, dass seine Entlarvung bevorstehe. «Sind Sie dessen ganz gewiss? Die Fragen, welche ich zu stellen habe, stehen mit Dingen in Verbindung, die noch nicht vor gar so langer Zeit sich zugetragen haben, doch bin ich bereit, Ihrem Gedacht-ms nachzuhelfen. Darf ich mir erlauben, zu fragen, weshalb Sie Handschriftenfälschungen vollführten und gerade meine Schriftzüge uud jene meiner Frau nachgeahmt wurden? Nicht Geldgier allein foll Sie zu diesem Schritt verleitet Habens ersparen Sie sich jede Lüge, denn der Mann, welcher Sie bezahlte, um meinem Thun und Lassen nachzuspüren, ist selbst au Ihnen zum Angeber geworden.» Marcus zögerte einen Moment, aber er sah, dass er verrathen, dass sein Spiel ausgespielt sei, und er war scharfsinnig genug, zu begreifen, dass, wie schwer sein Unrecht auch sein mochte, man dasselbe doch nicht an das Tageslicht der Oeffentlichkeit ziehen würde. So tountr er alles wagen. ^ailmcher Zeitung Nr. 90 756 82. April 1887. Ehrenbürger Dr. Schiffer zu Grabe geleitet. — Die Liebe, die der Heimgegangene im Leben gegeben, hat er im Tode wiederempfangen. Ehre seinen» Andenken! — (Der «Pädagogische Verein») für Lehrer und Schulfreunde hielt, wie bereits gemeldet wurde, jüngst seine Versammlung im reich dccoriertcn Schulhause in Nassen fuß ab. Nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Lehrer und Schulfreunde durch den Vorsitzenden Herrn Franz Gabrsek und nach Erledigung der Vereinsangelegenheiten hielt Herr B. Raunikar einen interessanten Vortrag über die Mängel der häuslichen Erziehung. Der Redner wies mit Vezug auf die kräftigste Fürsorge, welche die Schule der sittlichen Erziehung der Kinder zutheil werden lässt, nach, dass die Ursache so vieler Iugendfehler in der schlechten häuslichen Erziehung und in der Umgebung der Kleinen zu suchen ist. Hierauf besprach Herr W. Gebauer den Schulgarten und insbesondere die Baumschule, welche ja von größter Wichtigkeit im Schulgarten sein sollte. Es wurde besonders die Nothwendigkeit einer eigenen Baumschule des Vereiues hervorgehoben, woraus entweder uneutgelt-lich oder doch um einen kleinen Betrag Bäumchen an die Mitglieder verabfolgt werden könnten. Ein näherer Beschluss hierüber wurde jedoch der Generalversammlung vorbehalten. Ueber die Hausaufgaben auf dem Lande referierte eingehend Herr I. Gantar, welcher betonte, dass solche Aufgabeu mit Tiute auf dem Papiere bei Bauernlindern aus verfchicdenen Gründen fchwer aus' führbar seien. Nach längerer Debatte hierüber einigte man sich dahin, dass Hausaufgaben auf dem Lande dcn Orts- und Zeitverhältnissen gemäß zu ertheilen wären. Nachdem noch bezüglich der nächsten Versammlung das Nöthige beschlossen worden war, dankte der Vorsitzende den Referenten für ihre gründlich durchdachten Vorträge, allen Anwesenden aber für ihr Erscheinen und schloss die Versammlung mit einem dreimaligen Slava-Nufe auf Se. Majestät. Bemerkt sei noch, dass fast die ganze Intelligenz von Nassenfuß die Versammlung mit ihrer Gegenwart beehrte. — (Der kleine Geiger vor dem großen Geiger.) Unsere Leser werden sich an eine Notiz dieser Ueberschrift noch erinnern, worin wir die große Anerkennung des Prof. August Wilhelmj gegenüber dem kleinen sechsjährigen Violinspieler Gigi Petschko aus Fiume mittheilten. Wie wir nnn mit Vergnügen vernehmen, ist diese Anerkennung eine wirklich allgemeine. Der Grazer Violinvirtuose Professor Stein gruber war von dem Spiele des Kleinen entzückt und stellte ihn« ein vorzügliches Prognostikon schriftlich aus. Desgleichen thaten I. v. Zajc und Eisenhut in Agram, ferner Director Zöhrcr in Laibach. Das feinerzeit in Abbazia weilende Künstlerquartett Udel war für den Kleinen voll des Lobes. Die Agramer und Grazer Presse unterließ es nicht, fein Talent und seine Kunstgabe zu preisen. Möge nun das herrliche Kind baldigst unter verständige Meisterhände kommen, und die gehegten Hoffnungen werden sich binnen kurzer Zeit erfüllen. >— (Per sonalnach richt.) Dem pensionierten Rechnungsrevidenten des Nechnungs Departements der Finanzdirection in Laibach, Herrn Josef Kraschna, wurde in Anerkennung seiner vieljährigen und ersprießlichen Dienstleistung der Titel und Charakter eines Rechnungsrathes verliehen. «Ja, ich hatte noch einen anderen Beweggrund.» sprach er unverfroren. «Ich trat nur in Ihre Dienste, um meiner persönlichen Aversion gegen Sie, Herr Baron, genügen zu können.» «Ich fühle mich hochgeehrt! Und womit habe ich mir die Gefühle Ihres Hasses zugezogen?» «Ich schuldete Ihnen Rache, nnd ich habe dieselbe in mich befriedigender Weise gestillt. Entsinnen Sie sich noch eines kalten, unfreundlichen Winterabends, etwa vor drei Jahren, an welchem Fräulein Sinclair mit ihrer Zofe allein über die öde Heide nach Bungalow gieng? Es redete sie damals ein Vorübergehender an, erbot sich sogar, sie heimzubegleiten, und forderte als Lohn dafür einen Kuss. Er würde denselben auch erhalten haben, wenn Sie nicht dazugekommen waren.» Die Züge des Mannes hatten sich, während er sprach, dämonisch verzerrt; nach momentaner Pause fuhr er fort: «Sie erfassten jenen Mann beim Kragen nnd schleuderten ihn in den Straßengraben. Entsinnen Sie sich jener Scene noch, so werden Sie sich auch erinnern, was jener Mann Ihnrn nachlief. Damals wenigstens hörten Sie ihn und lachten! Sie haben nachher nicht immer gelacht; es gab Stunden, in denen Sie sich, dank meinen Intriguen, tief unglücklich fühlten; ich sah es, nnd jetzt lachte ich! Meine Rache war gekühlt. Ich verbrachte damals im Straßengraben keine angenehme halbe Sttmde, aber ich habe Ihnen dafür manche schlaflose Nacht verschafft, Sir Alan Vincent!» Er schloss seine Worte mit einem so hohnvollen Ausdruck, dass Sir Alan nur mit äußerster Mühe, seines freiwilligen Versprechens an Cora eingedenk, sich zu beherrschen vermochte. (Fortsetzung folgt.) — (Laibach im Staube.) Unsere Stadt hatte in dcn letzten Tagen durch die vom Winde unablässig aufgewirbelten Staubwolken viel zu leiden. Von gestern an werden die Straßen bespritzt, allerdings nur die Hauptstraßen, die auderen nicht. Geschieht den Bewohnern ganz recht; warum sind sie auch so unklug, nicht in einer Hauptstraße ihr Quartier aufzuschlagen. (Vom Fenster gestürzt.) Die Beamtens-tochtcr Fräulein von Mcdic ist gestern in einem epileptischen Anfalle vom zweiten Stockwerke des Iesento'schen Hauses am Alten Markte gestürzt. Der Gepäcksträger der Südbahngcscllschaft Herr Pcrc und die Gattin des Lederhändlers M. Pudlesnit hatten die Geistesgegenwart, sich, als sie das vom Feilster herabstürzende Fräulein erblickten, rasch die Hände zu reichen und die Abstürzende aufzufangen, fo dafs selbe keine gefährlichen Verletzungen erlitt. Die Wucht des fallenden Körpers war infolge der bedeutenden Höhe groß, uud erlitt Frau Podlesmk durch dcn anprallenden Schuh des Fräuleins von Medic cine merkliche Verletzung an der Stirne. Die wackere That der Frau Podlesnik und des Herrn Perc verdient alle Ancrkennnng. — (Der Verein der Aerzte in Krain) halt nächsten Mittwoch, dcn 27. April, um 6 Uhr abends eine außerordentliche Generalversammlung ab mit folgender Tagesordnung: H.. Innere Angelegenheiten, darnnter: 1.) Wahl des Obmannes und des Obmann-Stellvertreters; 2.) Berichterstattung des Comites bezüglich Errichtung eines Leselocales, daher die Gegenwart von mindestens 12 Mitgliedern statutenmäßig erforderlich ist. 8. Vorträge: 1.) Primararzt Dr. D or -nig: Dermatologische Demonstrationen; 2.) Dr. Prossi -nagg: Ueber Specialistenthum in Wissenschaft und Leben; 3.) Regierungsrath Dr. Valenta: Gynäkologische Mittheilungen. — Nach der Sitzung findet eine gesellige Zusammenkunft im «Hotel Elefant» statt. — (Brand.) Am vergangenen Samstag gegen halb 7 Uhr abends brach in einer Ecke des Strohdaches des im Weingebirge Zavode gelegenen Weinkellers des Mühlbesitzers Josef Kosic ans Landstraß auf eine bisher unbekannte Weise Feuer ans, wodurch der Keller sammt einem Zimmer und Vorhause, dann die Weinpresse, zwei Bottiche, cinigc kleine Fässer und etliche im Zimmer befindliche Einrichtungsgcgcnständc eingeäschert wurden. Der Schaden beträgt circa 400 st. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 21. April. Ihre Majestät die Kaiserin ist nm 12 7^ Uhr in Wien eingetroffen und setzte alsbald mit Sr. Majestät dem Kaiser die Reise nach Ischl fort. Der Kaiser kehrt am 24. April nach Wien zurück, die Kaiserin tritt am 25. d. M. die Rückreise nach Her. kulesbad an. Wien, 21. April. In der Angelegenheit des Pra-z'ak'schen Sprachenerlasses schloss sich das Reichsgericht den beschwerdeführenden Parteien in Troppau, Friedland, Karlsbad und Wernberg an, verwarf jedoch die Befchwerde Reichenbergs mit der Motivierung, dass dem StlldtverordneteN'Collegium das Recht nicht zustehe, an einem Regierungsacte Kritik zu üben. — Die Quoten-Deputationen einigten sich dahin, dass es beiden Regierungen überlassen werde, eine entsprechende Formulierung des Quotengesetzes auszuarbeiten. Berlin, 21. April. Im Verlauf der Kirchengesetz-Debatte verliest Windthorst eine Erklärung des Centrums, dahin gehend, dass dasselbe, der Aufforderung des Papstes folgend, für die Herrenhausfassung stimme, aber' wenn Aenderungen vorgenommen würden, gegen das ganze Gesetz stimmen würde. Uebrigens wünsche er, dass das Gesetz den endlichen Frieden anbahne. Berlin, 21. April. Der Bundesrath stimmte dem militärischen Nachtragsetat von 172 Millionen zu. Im weiteren Verlaufe der Berathung über die Kirchenvorlage trat Fürst Bismarck in längerer Rede für eine möglichst einstimmige Annahme behufs Beseitigung des kirchenpolitischen Streites ein zur Stählung der Kräfte für die schweren auswärtigen und inneren Kämpfe, welche eintreten könnten. Morgen Fortsetzung der Debatte. Paris, 21. April. Der Bahnhof - Commissär der französifchen Grenzstation in Pagny wurde, nachdem er sich auf eine Einladung des Commissars der deutschen Grenzstation in Dicllstesangclea.enheiten an die Grenze begebm hatte, von deutschen Polizisten, wie verlantet noch auf französischem Boden, verhaftet, in Ketten gelegt und nach Mctz abgeführt. Petersburg, 21. April. In Gatschina fand gestern ein Galadiner zu Ehren des japanischen Prinzen Ko-matfu und seiner Gemahlin statt. — Das Ministerium für Volksaufkläiling gibt bekannt, dass die Aufnahme von Zöglingen dcr höheren Lehrcurfe für Frauen im Lehrjahre 1887/88 sistiert worden ist. London, 21. April. «Daily Telegraph» erfährt ans Petersburg, dass, obwohl Giers noch nicht deco-riert sei, sein Sieg über Katkov vollkommen wäre. Letzterer werde bald gezwungen sein, ein anderes Verfahre» !'lnz,ischllig!'!i. London, 21. April. Laut Depesche aus Allahabad fand bei Maruf ein heißes Treffen zwifchen dem Hota'' stamme und den verschanzten afghanischen Truppen von Kandahar statt. Die Hotaks hatten 500, die Afghane" 50 Todte. Belgrad, 21. April. Der Akademiker Professor Pancic wurde mittelst königlichen Ukases zum Pl"-sidentm der Akademie der Wissenschaften und Kiinst'' ernannt. Madrid, 21. April. Marschall Vazaine befii'd" sich außer Lebensgefahr. Er erhielt heute -Beileids' bezciguna.cn seitens des Personals der hiesigen franzo-fischen Votschaft. Es bestätigt sich, dass der Attentäter Hillairand geistesgestört ist. volkswirtschaftliches. Lailiach, 20. April. Auf dem heutigen Markte sw "< schienen: 4 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit heu und StroY, 1l> Wagen und 4 Schiffe mit Holz (15 Cubilllafter), Durchschnitts-Preise. Weizen pr. Heltolit. ? 31 "8^ Butter pr. Kilo . . - i>5 — ^ Korn . 4 87 6 — Eier pr. Stück . . — 2 ^ Gerste . 4 »9 4 95 Milch pr. Liter . . — S ^ ^ Hafer . 2^92 3,10 Rindfleisch pr. Kilo - 64 - -^ Halbfrucht .-------6 9« Kalbfleisch . — 54-^ Heiden , 4 39 5 10 Schweinefleisch » — 60 — ^ Hirse , 4 71 5 5 Schöpsenfleisch » —36-"" Kukuruz » 5 21 5 33 Händel pr. Stück . — 65 - ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 67-------Tauben » — 1? -^ Linsen pr. Heltolit. 9-----------Heu pr. M.-Ctr. . 2 85 -^ "" Erbsen . 9-----------Stroh . . . 312-"^ Fisolen » 10-----------Holz, hartes, pr. Rindsschmalz Wo 110------- Klafter 6s0-^ Schweineschmalz» — 66-------— weiches, » 4 2l> ^ ^ Speck, frisch, , — 58-------Wein, roth.,100Lit.-------24 ^ — geräuchert » — 64-------— weißer, > —^20-^ Angekommene Fremde. Am 20. April. Hotel Stadt Wien. Singer, Zimmer, Braun, Schmelz. WeschovstY. Blaschkn, Essinger und Socansly. Kaufleute, Wien. — M«" Reisender, Weißlirchen. — Murgel Marie, Private, O"ß' laschitz. — Golob, Hotelier, und Globocnil Marie. Private, sammt Bruder, Krainburg. — Melier, Privatier, T iest. , Hotel Elefant. Tanks, Privatier, Bremen. — Adler, Gcne" Inspector: Scidenberger, Semen, Fenz, Müller und W^!' Kaufleute, Wien. — Hevera. Grundbesitzer, sammt Tocht"' Kolin. — Krauß und Wagner, Kaufleute, St. Polten, '^ Karduö, Kaufmann, Siofok. — Leder, Secretär, GM- ^ Edelmann, Reisender, Marburg. — Martinak, OberpoM Walter, Villach. - Meglic, Besitzer, Franz. — GentiloM Kaufmann, Trieft, — Eckhart, Oberlieutenant, und Martins Scecadet, Pola. — Moser Marie, Private, Zoll. — Moz'""' Kaplan, Altenmarkt. Gasthof SMalmhof. Supan Marie, Private, Cilli. — Mpanc"' Musiler, sammt Frau, Trieft. — Krel Johanna, P"?"' Adelsberg. - Christof, Besitzer, Planina. - Sterle, Ves'ß"' Pölland. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Goldberg, Antiquar, Iila"" dorf. — Dattner, Hefenerzeuger, Oswiecim. — Troger, ei^ Händler. Villach. ^l, Gasthof Sternwarte. Ianear, Priester. Wien. — Rekel, A' sionar. und Stare Lucia, Private. Graz. — Marolt. .VcM' sammt Familie, Reifnitz. — Dereani, Kaufmann, Seisen^ Verstorbene. Den 20. April. Maria Gregorin, Ttadtarme, 6? 3' Karlstädtcrstraße 7, Lnngenemphysem. . ^ Den 2 1. April. Franz Krasovic, Dienstmanns!«" ' I'/-. I., Rosrngasse 5, Lungen- und Darmtuberculose. Im Spitale: Den 19. April. Juliana Russ, Arbeiterin, 24 3' Tuberculose. <» Den 2 0. April. Prosper Poglajani, Arbeiter, 2b <' Enc. uhalomalacie. — Leopold Wacal, Bäcker. 40 I., Tubercu^, Lottozichuug vom 2U. April. Brunn: 20 31 42 46 27^^. Meteorologische Beobachtungen in kalbach^. 7Ü.M. 735,06s' »L^Ö. schwach heiter ! „lst 21.2 . N. 732,45 17.2 SW. mäßig heiter ! " 9 , Ab. 732.57 10.6 SW. schwach Itheilw. he'ter^^ Heiter, windig, Abcndroth. Das Tagesmittel der " 12,1°, um 2,5° über dem Normale. ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglik. ^^ Danksagung. Den innigsten und herzlichsten Dank für all d'e zahllosrn, lMichrciiden Beweise der Theilnahme »"> Wertschätzung, welche anlässlich der Kranlheit "' des Todesfalles unseres theurcu Dahingeschiedene" Herrn Dr. Franz Schiffer, uns und dem Verstorbenen in so Überschwang!"^ Weise entgegengebracht worden sind. Die trauernden Hinterbliebene". 757 Course an der Wiener Börse vom 21. April 1887. N°«dem oMenen E°ursbatte N. Veli>, Wares i^t A 5'aaleio'se ' '25° fi'. IL8 85 129 - ^ l°/ ltF°M 500 „ ,35 25 135 7l> Mi °"'losc , . ^0 « iUf.'5l, >«b?b ^""^H"b«n8.2» - H^«.^/« .... 102 051^25 - 'iilcnb "'« 5°/° .... i,«9!. 89'il. - cft^°«Nl,1,0sl.«.W.E. >51- 151-^0 ' tz!<,Ä"Anoritätcn . . '.'«?» »!'-30 "'^bl,(Ung.Qftbahn) i^7 20i2V70 t. ,>i»3>lrn K .^u> 2' 187« . Nt>-IIl:b<) ^.^5°«nI.^i0üfl,V.W. —- -'- «. ^ost 4°/, loo sl. . . ,zi4° s'li,,!^^ - -.....,09.-------.— z^°"^<^....... ,04-50105'- !'^NU«°' ^ ^ ^ !°°5-.'°' ^'N'^°at sch, ' .',,..... 105-50 10« 5« ^Nb«) llllv°n«,ch« . ,04 50 105 50 ^. "'""'..... 1040510b «b 5°/» Temestl «anal . . . . I04-b0 —,— b«/» unnalische......105 —ivbuo Nndere »ffentl. »nleheu. D°nau.«tg.«eose 5°/« 100 sl. . 110-25 1I« 7b bto. «nleihe l8?8, Neuersrei . i«5»»io»?5 Nnleben d. Stabtgememb« W/,°/„ Gold. l20-?51«e-75 dt°. in 5« , , 4V» "/» 101--loi-40 bto. in 50 . „ 4«/2 . »6 kl> »7 — bto. Pliimien-Echulbvetschr^o/« luo ?s> lni'l», Qeft. Hypolhclenbanl Ioj. 5>/,<>/<, 1«! dl> — — Olft,.u,!g. Ban! veil. 5°/^ . . loo-vo ioi-zu dto. « 4>/,°/« . 10«'X5102,75 blo. „ 4°/n . . s» 2b 987b Ung. alia, AobencreditoLctienges. >» Pts> in I. I8.1N verl. 5'/,°/» — ^- ^ — Prioritiitö.Obligationen lfllr 100 fi,) l/,"/„ . 100-70101-zo Oefterr, Norbweftbahn . . < iog>—ioe-30 Eiclicnblltgcr.......»..^ —.—. Gelb Waic Etaatsbahn 1. Emission . . llni eo 202 25 Sübbahn k »°/°.....154 —154-75 ' « ^ ü°/».....188-50 1i!U-25 Un„.«aal«z. Vayn.....9U851UU30 Diverse Lose (per Stils), Lrebittos« 100 fi......i?9>— i?9 50 Llary-Lose 40 fi......44^5 _.. 4«/« DonaU'Dampssch. luo fl, , 118-75,14 2!> Laibacher Prämien»Nnleh.!iufi, za— zu oo Osencr Vose 4U Oenoi«»Lose 40 fl. . . . 55 5., 5« — Walbfiein.Lose l« fl. . . »4 75 »,>; 70 Winblschgläh-Lose «0 fl. . . <>8 75 4» 25 Vanl.Actien (v« Etüs). «nglo.Ocften. Vanl l!00 sl. . iou25iou ?5 Vanll!«:»!, W^iier, 1«« fl. . «4,,« ^7>; Vdncr,.«»st,,Oeft.!i00fl.S.4U°/,247.!_ «48 -i2, «anl . . . .^...^y... Unioubanl iluu sl.....zi»-5— ssclblnauds'Noldb. 1000 fl, CM. !i43i 243» ssranz-Iosef'Bahn 300 sl. Silber---------------- Mnfl!rcheil.Äarcsei«isb,2UUst,S.------------'— Güliz,Karl.Ll!bwia.V,»Wfl. «M, «c>,°,-?5«0« — «taz'«öslachel E,.«,na fl, ö.W,-------------— Kadlündcist'Liftnbahn 100 fl. .-------— — «aschau, Silber .182 80 16»-— Prag'Duler liijeub, 15!^ sl. Ollb zz 5»^ ,4.^. Nubol>«^ayn »00 >l. Silber . 18?-—187L« SiedeubÜMr ^isenb. lt00 fl. . —'— —'— Stllalüelicli^ül/ii !^W st. «, W. . zLü-^ÄHs-H« «eld war« Vübbahn «><) fl. Gilber . . . 8» 72 «5 — «üd.Norbd'Verb..Ä,,aN fl. 2M. 10« 7» 1»7>«z Ihllß'Vahu «on sl. «. W. ..—'-—- — lramway.Ves., «0r. 17« fl. ». w. ,32-75 »»»'« , wr,, neu 100 fl, go t>0 »1-— Ilansvort-Vesellschaft 100 fl. . —-— — — Ung.'naw. «tiscnb. «00 sl. Gilb« 17z— 17» l« Ung. Nordostbahn 200 fl. Vilder ,«7 kl) IS»' — Ung.Meflb.iR22b.«l2z)z!ao fl.S. is8 zo ie>— Indnftrie.Uctien (per Vtü— Elftubah>iw,«öeihg. 1. 80 sl. 40°/» 34— »5 — „,'s. li00 — Deutsche Neichlbanlnoten . ««» «, ,z