LMachnMMtllNg. Nr. 99. PränumelationOPleiH : Im Comptoir ganzj. fl. li, halbj. fl. 5.50. ssür dicAüsteNmig in« Haus halbj.50ll. Mit der Post ssilnzj.fi.,,'',, halbj.fl.7.5!». Dieustag, I.Mai Ins«rtion»g,bilhr bi« 10 Zeilen: Imalenfr., lm. «<>lr., ^!«i. I si.; sonst Pr. Zeile Im. «lr., 2m.«l»., 3m. 10 fr. u. s. n,'. Inscrlionestempel iedei zcmlicr 1805 (Rcichsgcsctzblnlt ?.r. 14'!) dnrch beson-bere Operationen zu bedeckenden StaatSauSgabcn gegen Verpfändung von unbeweglichem StaatScigcnlhum ein Darleilicn im Nominalbeträge von scch^zig Alillioncn ^ Gulden in Silbcrmünzc österrcichischcr Währung bei tinem HypothclarkrcditSinstitnlc nach Alaßgabc seiner! Statuten in Pfandbricfcu dcSsclbcu aufzunehmen und l>iesc Pfandbriefe bestmöglichst zu veräußern. Art. 2. Iusolauge die Veräußerung der Pfandbriefe für Rcchnnng der Finanzverwaltuug incht als zweckdienlich erkannt wird, ist Mein Finanzministcr außerdem ermächtigt, dieselben als Deckung nnd Sicherstelluug für l)inauS;ugebcndc Tresorscheinc bis zum Bcttagc dcr! Hälfte dcö Nominalwcrthcs der noch nicht vcräußerlcu Pfandbriefe zu verwenden. Die Treforscheinc wcrdeu iu Stückcu von nicht weniger als 10.000 Guldcu österreichischer Währnug oder ^cm cutsprcchendcu Betrage iu Franks oder Pfunden! Sterling hiuauSgcgcbcn, sind mit 0 pEt. iu Silber vcr-zinslich, binnen drei Monaten iu der verschriebenen Va< luta, eventuell an gcciguetcu Plätzen des AuslaudcS , rückzahlbar und frei von jedem Einkommensteuer- und sonstigen Abzüge. Sie lantcn auf Ordre, können mit« lelst Giro weiter begeben nnd von 3 zu 3 Monaten prolongirt werden. Alt. 3. Werden folchc Trcsorschcinc hinausgcgeocu, so bleiben bis zu ihrer Einlösung die zu ihrer Dcckuug beslimuücn Pfandbriefe entweder bei dem Institnlc, mit! Welchem das Hypothekardarlehen abgeschlossen wurde, , ^er doit, wo'es mit den Tresorschciuabnehmern vereinbart wnrde, iu Vciwahruug. , Alt. 4. Die mit Gesetz vom 27. Oktober 1865, (Ncichsgesctzblatt Nr. 107) bcrnfcnc Kommission zur Konll'ole der Staatsschuld wird dic Hypotckarschuld< bkrschreibuna.cn der Finanzvcrwaltung au das das Dar« ^eheu gebende KrcditSiustilut, so wie dic Trcso, scheine '"' Fallc dcr HinauSgabc derselben loutrasigniren Ait. 5. Mein Finanzministcr ist mit dcm Vollzüge ^leses Gesetzes beauftragt. Wien, am 24. April 1800. /ran.; Joseph ,n. i). Velcrcdi ni. ^>. Larisch m. i>. Ans Allerhöchste Anordunng: Bernhard Riltcr v. Äc cl) er m. z). ,, Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller« ^chstcr Entschließung vom 24. April d. I. den Professor "" del' Akademie dcr Künste zu Venedig Karl BlaaS ^ Professor dcr allgemeinen Malcrschulc an dcr l. k. "ladcmic dcr bildende» Künste zu Wien allcrgnädigst zn ""cnl.cn gcrlcht. ^ Dcr Staatsministcr hat deu provisorischen Lehrer " k. k. Obcrrcalschnlc >n Laibach Gcorg Kozina zum blichen Lehrer dieser Lehranstalt ernannt. n. Dic k. ungarische Hofkanzlci hat den supplircndcn ")rcr au der Uutcrrcalschule in Zombor Richard Puchta °^' wirklichcu Zeichnculchrcr an derselben Lehranstalt "Haunt. ^t.«. ?'" 29. April 1806 wurde in dcr l. l. Hos- imd «ntödruckerei in Wien daö XV. Stück des NcichSgch'lMattco ^^gsbcn u,id vcrscudct. 3lr .?^s^!l".' citthält imtcr ' i^>? ^iinomachnii^ drö Fmcuizmiuisin'mms vom 10. April ^«'^) üdcr dic Erwcilcrilng dcr Vcfugnissc dc? Mdcn.zott- 9lr '> ^nudmachttNli drc« Fiiianzittililstcvimui« vom 20. Apnl ^"»><> iil'cr dic Elüilichll^iiiiss der Nrdciizollämlor !>, Klasse '" Itoldcm, Orünwalo uiid ^innwcild in Buhmm zur ">it>Nittübrha,idlii!ui der mit Vordchalt der OcbilhrmrilÄ- 3lr. ^3 ^uninss nfolttmdm BirrauSfühl'! ^ °"f^6ch vom 2l.Apnl 1«'i;ai)N' 1 «c<;. nnrlsmii slir da^ gauzc Rrich. ""' t. l. Ncoaltiuns < Aurcau dcö NcichSgcschlilattcS. Richtmnllicher Theil. Laibach, 1. Mai. Durch das in unserem heutigen Blatte vcröffcut-lichte Gcsctz bctrcffcud dic Emissiou ciucs AnlchcnS im Vctrage von 00 Millionen Gulden wurde leine ncuc Belastung des Staatsschatzes geschaffen, sondern nur eiuc Maßregel cffcltuii't, auf dic schon im Fiuanzgcsctzc für das Jahr 1800 hingedeutet wurde. In diesem F>. nanzgcsctzc wurde nämlich dcr Betrag von 14.899.5)55 Gulden als Einnahmen aus dcr Veräußerung vom StaatScigcnthum angeführt, in dcm betreffenden nllcr. uutcrthämgslcu Vmttagc abcr bcrcits darauf hingewic« scu, daß cvcutucll statt des Verlaufes die Bcleihung dcs S ta ats c i ge u t h um S stallzufindcu hätlc, wcun dieser letztere Älodus dcm Staatsschätze größere Vortheile biclcn winde. Dic dcm Vcrlalifc größerer Grund-lomple^c überhaupt ungünstigen ZeiwerlMlnissc, sowic dcr Umstand, daß im besten Falle für die zu erlegenden Kausschillinge lungere Tcrmiuc bewilligt werden muß-tcn, lassen — wie dic „Wiener Zeitung," dcrcu E^pos«> wir hier folgen, klar auseinandersetzt — cincn derartigen Verlauf gegenwärtig um so weniger zweckmäßig cr-scheiucu, als dcr Erlös cben dauu nicht zur Hand wcue, wenn er bcuöthigt wird. In dcm D o m ä n c n b c lc i« hun g Sg c schäftc hat daher die Fiuanzvclwaltuug cin ausgiebiges und zweckmäßiges Mittel zur Dck' kung dcö nächsten Staalöcrfordcruisscö gcfuudcn. „Dic Basis dcr Operation bildct das mit einem Bodciilrcditinstutc abzlischlicßcnde Hypothelardar-lehensgeschäft, wobei dcr Staat mit scincm unbeweglichen Eigcnthumc an Staatsgütern und Forsten iu das privatrcchtlichc Verhältniß cincS tzypothekarschulduers zu ciucr Hypoth^lcnbank tritt. Daö" Aodcnlrcditinstitut belehnt dic Staatsdomänen odcr dcu Staats» f o r st uuter denselben Bedingungen, Vorsichten, Sicher-stclluugcu uud Rechtsfolgen, unlcr dcncn cö Privat-pcisoncn auf Ininiobilicu Darlcihcu vermittelt, das heißt, es gibt dcm Staatc gegen mtabulationömäßigc Schuldvcrschrcibllugcn und dic gcwöhulichcu Aunnitätcn sciuc Pfaudbricfe, wclchc, weil sie dicsclbcn Sicherheiten i bictcn, auch dicsclbcn Werthe wie überhaupt Pfandbriefe cincS Bodcnklcditinstitntcö rcpräscntireu." Dic „Wicucr Zciluug" sieht in dieser Finanzmaß-regcl hauptsächlich drei Vortheile, dcrcn eiuer, gewiß nicht dcr unwichtigste, der ist, daß cö dcr Staat hicbci nur mit ciucm einzigen Gläubiger zu thun hat. Es können dabei aber anch solche Thcilc dcS uubcwcglichcu SlaatScigcuthums, dcrcn sofortige odcr uubcdiugte Veräußerung nicht wünschens-wcrlh erscheint, iu dcn Krcis dcr DcckliugSmittcl gc-zogcn wcrdcu, während andererseits dcr Verkauf jener Staatsgüter, dic aus uatioual-ökonomischen Gründen iu dcu Hau den dcS Staates gar nicht bleiben sollcu, hindurch uicht nur nicht gehindert, sondern sogar gcfördcrt wird. „Hicbci kommt cS — so schließt das amtliche Blatt — zunächst darauf cn>, daß die Pfaudbricse vom Staate, dcr clst durch ihrc Nc^lisirnng dcn csfcktiveu Gcgcn-mcrth für f<.iu iu Pfand gcgebcncS Objclt erhält, auch wirklich veräußert werden. In gewöhnlichen Zeilen dcö Friedens und dcr Ordnung hat diefc Vcrwcrthuug durchaus keinen An-stand, weil Pfandbricfc ciner solidcu Hypothckaranstall, mclchc slatutculnüßig ausgefertigt sind, cin schr beliebtes Effekt bilden, daö hauptsächlich für fcste Kapilalsau-lagcn gesucht wird und iu seiner Eigenschaft als mobile Hypothek, besonders wenn cS auf klingende Münze lanlct, vor andclcn Kredilstpapicrcu bcvorzllgt zu wcrdcu pflegt, dahcr mau übcr daS günstige Endresultat dieser auf volllommcu zivilrcchtlichcr Basis sich bewegenden, dcn Stempel dcr Solidität iu sich tragenden Operation uicht iu Zweifel sciu kaun. Nur wären hicfür ruhige uolmalc Verhältnisse cinc Vorbedingung. Insolangc dieselben nicht eingctrcten sind, im Gegentheile die politische Lage schwierig und verwickelt blcibt und die hic« durch hcroorgcrufcnc Gedrücktheit und Unsicherheit sammt' licher europäischer Gcldmälttc anhält, muß das scstc Placc< mcut dcr zu krcircndcn Werthp^picre, falls dieselben nicht verschleudert wcrdcn sollen, verschoben lilcibcu, uud eS tritt vorläufig au dic Stelle dcr fcstcu Bcgc-bul, g die im Gcfctzc iu Aussicht gcuommcue Vornahme eincr Zwischcnopcration, wclchc iu dcr Emission von Trcfo lschciucu besteht, dic, auf Otdrc lantcnd, auf 3 Monate laufend und von 3 zu 3 Monatcu prolon- girbar zu 0 Pcrzent ^>'<> «mw verzinslich, iu Appoints zu wcuigslcus 10.000 fl. ausgestellt, uutcr dcr Kontrolc dcr Staatsschuld bis zur Hälfte dcs Bctragcs dcr aus-gefcrtigtcn Pfaudbricfe hcrauögcgcbcn und durch dic letzteren fundilt werdcn." ' Zur Tagcsfragc erfährt dic „Ostd. Post" mit Be« stimmlhcit, daß östcrrcichischcrscits am 20. d. M. zwei Itotcu odcr Dcpcschcu abgcscudet wurdcu. ! In der eincu wird clllärt, daß Oesterreich bereit sei, mit dcr Zurückziehung seiucr Truppen aus Böhmen dcr prcußischcu A b r ü stuug voranzugcheu, vorausgesetzt, daß dic prcußischc Regierung uicht die Maßregeln, welche Oesterreich gegenüber Italicu zu crgrcifcn sich genöthigt sche, als Rüstungen gcgcu Preußen auffasse. — In der zwcilcn ?tote wird auscinandclgcsctzt, wic dringend nothwendig es sci, endlich die Frage dcr Herzog thü-mer zu bccndigcn. Oesterrcich sei nach wic vor licrcit, dic Vorlhcilc, dic es Prcußcu vor und iu dcm Gaslei-ucr Vcrtlage zugcstaudcn habc, demselben zll sichcru. Allein cö muß darauf dringen, daß dicsc Angelegenheit zu cincui dcsiniliucil Abschlüsse gebracht wcldc. Letztere Iiotc soll dic kategorische Andcutuug euthal« tcu, daß wcuu Prcußcn kciue gcuügcudc Erklärung abgibt, Ocstcrrcich dic Sachc au den Buud briugcu wcrdc. Indcsscu tritt cs immcr klarer hcrvor, daß Frankreich mit P rcußcu und Italien gcmcinsomc Sachc zu luachcn entschlossen sei, und stcllcn sich daher die FricdcnSbclhmerungeu dcs „Eoustitutiouucl" als bloße Heuchelei dar, dic man auch schou iu Paris zu durch« bllckcn beginnt. Frankreich kaun die italienischen Fric-dcuSvclsicherungcu liumöglich als bare Münze uchmcn, und dennoch schließt cs sich Angesichts dcr zugcgcbcuen E^istcuz dcS preußisch-italieuischcu Vertrages dcr preußischen Fordcruug an, daß Ocstcrrcich mm auch in Vcncticn dcn ^li,l,l>< (^uo nul<.' herstellen solle — ein Adrüstuugsvorschlag, von dem es wciß, daß ihn Ocstcrrcich mit Entrüstung zurückwciscu wcrdc uud müsse. Fraullcich scheiut hicdurch ziemlich unverblümt und unter Wahiuug seiner offizicllcu ^icntralität audcutcn zu,wollcn, daß cS im Besitze dcS Gchcimuisscs Prcußcnö und Italiens sci. Die „N. Fr. Pr." bcurihcilt die Silua-liou richtig, wcnn sie schreibt: „Frankreich halt sich in dcr Reserve, um, falls cs schief geht, seine Entschlüsse zu fasscu. Das ist dcr Palt, dessen Existenz dcr „Eou-stitutionucl" verrathen hat, uud mau muß cbeu in Paris dic Situation für reif zur Entscheidung halten, sonst würdc mau wahrscheinlich in Wien nicht insinuircn, Oesterreich solle in Vcucticn abrüstcu, wic es in Böhmen und Schlesien abzurüsten zugesagt hat. Abcr, lvcil man weiß, daß man damit daS Unmögliche ansinut, gcradc deshalb wird cS verlangt. Das Tuilcricukabinet gibt sich mit dicscr Insinuation dcn Anschein der Friedfertigkeit , in Wirklichkeit aber stellt cö dcn ^t>5U8 KM." — Fast unuolhwcndia, wcil selbstverständlich, erscheint da dic Erklärung dcr „Ocstcrr. Ztg.," „daß nach ciucr auS verläßlichster Qucllc geschöpften Information dic telegraphisch: Pcuiscr Meldung dcr „N. Fr. Pr.," nach welcher dcr Kaiscr Napoleon in eiucm nach Wicn gcrich-telcu eigenhändigen Schreiben die Bürgschaft übernehme, daß Italn.l uicht augrcifcn wcrdc, allcr uud jeder Ac-grülldnug entbehrt." Wir hätten an eine solche Bürg« schaftlcistuug wohl niemals ernstlich glaubcn können. preußische Rüstungen. In Prcußcn hat mau uoch keinen Augenblick aufgehört zu r ü st c n. An dcr Zenlralartil-lcricwcrtstatl iu Spandan wild sehr eifrig gcatbeitct. Die Werkstatt, wclche allc bisherigen Eiuzclwcltstättcn in sich aufnimmt, soll nach ihrer Accudiguna. alles artilleristische Material, mit Ausschluß dcr Geschützrohre, herstellen und mit dcm Bahnhöfe durch einen Schicncn-strang verbunden werdcn. Einc gleiche Verbindung steht luil dcr Geschützgicßcrci bcvor. Zu dcrsclbcu uud ihren Dcpcndcnticn gehört dic Gcschoßwcrtstatt. Dic fertigen Gcgcnsiändc werden in Spaudau durch cinc Revisionskommission abgenommen uud in Gegenwart eines Offiziers dcr Gcschützgicßcrci erprobt. Für die Gußstahl« acschützc liefert bclauullich Krupp in Essen die in dicjcr Anstalt zu bearbeitenden Blöcke. Mlienische Rüstungen. Mau schreibt nnS auSMulez(Südtirol),24.April: „Von einer GcschältSrcise aus dcr Lombard! zurückgekehrt, bin ich in dcr Lagc, Ihucn EiuigcS uütthcilcli zu löuncn, daS sicherlich Aufmerksamkeit verbleut und daö 666 sich zum Theile auf meine eigene Wahrnehmung gründet, zum Thcilc aber von mir aus glaubwürdiger Quelle geschöpft wurde. Die ausführlichcu Berichte über die italienischen Riistuna.cn und Truppen-Konzcntrirungcn am Po uud an, Mincio sind insofern begründet, als diese Ncaßrcgeln für gewisse Euentualitütcu wirtlich beschlossen sind und im geeigneten Momente zur Ausführung kommen sollen. Trotz dieser auf den Augenfchcn basirteu Abschwä-chuug der lursirendeu Allarmgciüchtc stcht es doch außer Zweifel, daß schon jetzt alle wesentlichen Vorbcrcitungcu zu eincm Kriege gcgcu Oesterreich gclrofscn si»d. Ob dcinsclbcn cinc förmliche KriegScrllürung vorangehen werde odcr nicht, ist noch schr zwcifclhast; zum icricgc wird cs abcr gewiß, und zwar schr bald lommcn. Zwar wird behauptet, und es scheint außer Zweifel zu sein, daß Napoleon alles aufbietet, vorderhand noch die italienische Kampibcuicrdc zu zügeln, um derselben erst in geeigneterem Momcutc freien Lanf zu lassen, für welchen Fall Italien auf französische Hilsc zahlen tonnte. Der König, so wird versichert, wäre gcncigt, dem Wunsche Napoleons zu entsprechen; er wird aber von der Allionspartei zu eincm Bündniß mit Prcnßcn und znm Krieg gegen Oesterreich unwiderstehlich ge> drängt. Dicsc Partei sichert der Regierung die reelle Unterstützung und Mitwirkung ihrer Streilträflc und deren Stellung unter den königlichen Oberbefehl zu. Im Fallc des Widerstandes aber droht sie mit einer allgemeinen Revolution und mit der Proklamirung der italienischen Republik. Diese Alternative soll den AuS-schlag gcgcbcn habcn. Am Ostermontag wnrdc in Ntcn-drisio im Kanton Tcssin zwischen Abgeordneten der Al-lionSpartei und des Ministcrinins ein förmlicher schriftlicher Bertrag abgeschlossen, demzufolge die Attiouö-partci ans jedes eigenmächtige Handeln verzichtet und die Regierung mit aUcn ihr zu Gebote stehende» Mitteln zu unterstützen gelobt, wogegen abcr dic Rcgicrnug sich verpflichtet, die ihr von Prenßcn angebotene Allianz zu schließen uud zur „Befreiung" von Vcncticu und Rom Oesterreich mit ganzcr Hiacht anzugreifen. Da ich selbst Gelegenheit halle, cinc Kopie dieses Kontrakts zu lesen, so lanu ich auch für die Richlig-lnt dieser meiner Angabc einstehen." Von der italienischen Grenze, 26. April, wird uns geschrieben: „Wir waren bekanntlich dic Ersten, welche authentische Daten über den Umfang der italienischen Rüstungen brachten, nnd was wir hierüber meldeten, ist bereits mehrfach thatsächlich und offiziell bestätigt worden. Wir haben von jeher bchauplct, daß Italien im Falle, cines Kriege? zwischen Oesterreich und Preußen gewiß > die Gelegenheit zu einem Angriff auf Vcucticn nicht vorübergehen lassen wnde — heute gehen wir sogar noch weiter und behaupten, daß selbst im Falle cineS gütlichen AnSgleichcs z w i sch c n O c ste rrc i ch und Preußen Italien den Krieg gegen Oesterreich zu uutcrnchmcn gezwungen sein wird, und wie die Sachen henle stehen, kann es schr leicht geschehen, daß Italien den Kampf beginnen und Preußen vielleicht erst sväter seine BundcS'Gcnosscnschast vcrwcllhcn, das hcißl Oesterreich den Krieg erklären wird, wozn es dem gc» uialcn Staatsmann an der Sprcc an einem Vorwandc gewiß nicht fehlen wird. Die Rüstungen sind bereits zu weit vorgeschritten, dic Regierung hat sich bereits zu weit eingelassen uud dir allgemeine Stimmung in Italien ist eine viel zn kriegerische, als daß eö der Regierung möglich wäre, anf halbem Wege stehen zn bleiben oder gar ganz ruhlg wieder abzurüsten. ohne die Gefahr einer allgemeinen revolutionären Erhebung heraufzubeschwören. Die Frcischaarcnbandcn, welche heute bereits daß ganze Land überschwemmen, wcrdcn sich von eincm Putschversuche gegen Vcuclicn nicht abhalten lassen, uud wche der Regierung, wcnu sie dicsc Frcischaarcn von Oesterreich vernichten licßc, ohne ihncn zu Hilfe zn rilen. Wie die Sachen heute st c h c u, muß die Regierung einen Schlag gegen Vc-nczien führen, komme was da wolle, und nur die Art der Ausführung, die Sicherung der Kon, scqncnzen ist noch Gegenstand der Frage, an dcrcn Lösung jetzt gearbeitet wild. Wir können auf da« bestimmteste versichern, daß in einer der letzten, nntcr dem Vorsitze dcö Königs geführten Ministcrdcrathungcn dicsc Frage vcnti-lirt, der Krieg gegen Oesterreich für unausweichlich erklärt und die Fortführung der Rüstungen bis auf den letzten Mann beschlossen wurde. Schon in den nächsten Tagcu wird das königl. Dekret erscheinen, welches dic Eindc-rufung sämmtlicher Reserven, d.h. der zwcilcn Kategorien der Altersklassen von den Jahren 1841, 1842 nnd 1843, anordnet — dieser Maßregel wird die Mobi-lisiruna. der Nationalgardc, nnd zwar in der Art nach« folgen, daß zuerst dic Hälfte, uämlich 110 Bataillone, der Rest nach dem AuSbruchc des Krieges mobilisirt wcrdcn wird. Es sind sogar schon die Truppculörpcr dcsignirt, welche zu dcr sogcuanntcn Opcrationsanncc stoßen, d. h. dcn Angriff auf Vcncticn uutcrnchmcn sollen. Dicsc Opcralic-nöarmce, welche Lamarmora lommandircn wird, soll aus drei Armeekorps, von denen das erste unter Eialdiui, daS zwcitc uutcr Euchiali uud das dritte uutcr Brignone stehen wird, bestehen, mid dahcr die Frcischaarcn abgerechnet, der Angriff auf die Po-Stellung Oesterreichs mit circa 120.000 Manu unternommen wcrdcn, während im Innern drei andere Korps, und zwar daS cinc uutcr Giovanni Duraudo in dcr Lombardei, das zweite unter dc S o n u a z iu der Emilia und das dritte als Reserve unter Eonte Pctiti aufgestellt wcrdcn sollen." (Presse.) Vvn Mailand wird dcr „Allgcm. Zeitung" geschrieben: Bologna und Piazcnza wcrdcn eifrig verpro-uianlirt, und zahlreiche Wagen mit Kommißbrod passieren dic lombardischc Liuic. Die Altionspartci wird 'in dcn nächsten Tagen schon einen Anfruf ergehen lassen, worin sie dic Adhaltnng von VolsSvcrsamm-lnugcu für dic Sache dcö „heiligen Kricg>'s" an cmpfichlt. Sollte die Rcgicrnug dieselben verhindern, so will dic Partei an daS Volk appcllircn. Dic Liukc will erst dcn Krieg gegcn das Ministerium, und nnr in zweiter Linie dcn Kricg gcgcu Ocslcircich. Dcr Plan jcncr Paltci ist cs, das Frciwilligcnelcmcnt gänzlich mit dcr Armee z» verschmelzen und, wenn sich die Regierung diesem widersetzt, dcn Angriff auf cigcnc Faust zu wagen. In Livorno sind dic Dcpotshäuscr mit Sol« , dalcn angefüllt, dic anf dcn von Neapel kommenden Trausportdampscru uach Obcr ^nanzicrs, InlmS v. Guldschmidt, hat 1859, zur Zcit dcS itallcnischcn KricgcS, dcm damaligcu Finanziuinistcr v. Brück cincn Finanzplan vorgelegt, iu dcm auch von einer beschränkten Emission von Staats^otcn dic Rcdc ^ gewesen sein soll. Jetzt ist uichtS derart geschehen. > Herr Moritz v. Goldschmidt ist nicht nnr Prokuiaführcr I dcS hiesigen Hanfes Rothschild, sondern auch preußischer Konsul; sein Sohn Julius ist preußischer Vizclonsnl. Die Stellung schon lcgt so t^llvollcn uud feingcbildctcn Männern, wie es dic Gcnanntcu anerkanntermaßen sind, beim Herannahen cincS öslcrrcichisch-prcußischcn Htriegcö I dic größte Reserve auf uud wird sie auch davon abhal-tcn, bci Helbeischaffung dcr KricgSmillcl gcgeu Prcußcn selbstthätig mitznwiilm. Die Nachricht dcr „Mg. Ztg." war cinc reine Erfindung. — 20. April. D,e „Oest. Ztg." schreibt: Wir haben heute abermals cincn Beweis dcr gewissenhaften Sorgfalt zu verzeichnen, welche die Rcgicrung dcn In< tcrcsscu der Staatsangehörigen zuwendet. Man mcldct uns auS Vcncdig, daß die Kri eg ö c u lsch ad ig u n< gen und Militärleistuugeu im lombardisch.vcnc» tiauischcn ilönigreiche vom Jahre 1859 zur Zcil nicht nur bereits vollständig liquidirl sind, sondern daß schon !eiuc Summe von 2,90^.20ü si. zur Auszahlung angewiesen worden. Wer die außerordentliche!! Schwierigkeiten einer solchen Liquidation lcuut uud wer !sich erinnert, daß sonst Jahrzehnte vergingen, bevor dieselbe zu beschaffen, wird die vcrhältuißmäßig rasche Er-lcdiguug um so sichcrer zu würoigeu wisscu, als dic Negierung sich durch dic bcorünütcu Filianzucrhältuissc nicht hat abhalten lassen, ihren Verpflichtungen, sobald dieselben klar gestellt, sofort gerecht zn wcrdcn. Assram, 28. April. Wir tragc» hcutc die Att< spräche uaä), mit welcher Sc. Exz. der Obcrstmund-schcnl Graf Anton Majlath die erste formale Sitzung dcr R cg nikolard eputationeu eröffnete. Se. Exz. sprach Folgcudcs: Mit freudigen Empfindungen begrüßen wir in nnsercr Mitte die Dclcgirtcn KroaticnS, Slavoniens uud Dalinaticns, wclchc Länder beinahe acht Iahr^ Hunderte hindurch Thcilnchmcr dcr Wohlthaten der Verfassung in allen gntcn und schlimmen Zcilcn gewesen sind. Mögen dic gcchrtcn Abgcordnctcn Kroatiens nns die Hoffnung erlauben, daß sie, mit nns zusammen wir-kcnd, allc ihre Äiühc» und Bestrebungen dahin richten wcrdcn, daß die obschwcbcndcu Fragen zur Kräftigung dcs bcrcits lange bcslchcndcu Vcrbandcs uud somit zur Vermehrung dcr Wohlfahrt bcidcr Länder gelüst wcrdcn. Fiume, 27. April. (Tr. Ztg.) Die Möglichkeit cincö K'ricgcS zwischen Oesterreich und Prcußcu nnd dcr Gcdankc, daß Italien sich anch in den Streit nnschcn könne, bcschäftigcu lebhaft die Gemüther nnsercr Schiffs-rhcder. Die hiesige Handels- und Gewerbckammcr hat ,daher vor Kurzem an den Herrn HandclSministcr die Bittc gerichtet, cr möge sich bei nnscrcr Rcgicrung verwenden, nm noch zu rechter Zcit durch Vermittelung dcr großen ucutralcu Mächte zu erlangen, daß ein möglichst langer Termin festgesetzt wcrde, während dessen dic Kauffahrteischiffe unbehelligt an die hcimischc Küste zurückkehre!! könnten, wic cr z. B. von den kricgführcndcn 'Regierungen während dcs Krimkricgcs zugestanden worden war. Sollte daS jedoch unerreichbar sciu, so möge doch wcuigslcnS dic Ucbcrcintnnft getroffen werden, daß Schiffe, welche absegelten, ohne vom KricgSzustandc et» waS zu wissen, die Reise bis zu ihrem BcstimmnngS" orte fortsetzen dürftcu, ohne dcr Gcfahr anSgcsctzt zu scin, gekapert zu wcrdcu, — Mau wird vicllcicht dic obcu ansgcsprocheuen Bcfürchlnugcu als übcrtricbcu betrachten, jedoch die Jahre 1859 und 1Al>4 habcn unscrc 'Rhcdcr gelehrt, fortwährend bei ähnlichcn Ereignisse!' auf ihrcr Hut zu scin. Mau muß bedcnleu, daß daS Eigcnthuul zur Scc dcö Litoralcs von Fiume und Buc> cari mehr als cin viertel dcS Tonucugehaltcö dcr gan< zcn österreichischen Haudclsmaiinc r>ou langer Fahrt beträgt. Man muß üdcrdics erwägen, daß dic Acuölke-ruug dieser Gcgcnd daduich, daß sic leider noch immer vom Inncru der Monarchie wcgru Mangels ciucr Ei" scnbahnvcrbinduug abgeschnitten ist, beinahe blos vom Schiffbau und der Seefahrt lebt. Ausland. Vreslau, 27. April. Dic „Brcsl. Ztg." schreibt: „Wir lonstatircn heutc wiederum, daß uou baldiger Demo I) ilisiru ug beim 6. Armeekorps vorläufig nicht die Rcdc ist; wcdcr bei dcr Artillerie uoch bci dcr Infanterie sind bis jctzt Reserven in ncuncnswcrthcr Anzahl bcnrlaubt odcr entlassen. Danach wcrdcu dic außerordentlichen militärischen Vorkehrungen in dem bisherigen Umfange aufrechterhalten; fclbsl die Anfcrtignng dcr Munition ist nicht eingestellt. In dem hiesigen Laboratorium sollen täglich 40 MaiM vollauf mit dem Füllen dcr vcrschicdcuarligstcn Gcschossc beschäftigt seiu. Anch wurde in diesen Tagcu von neuem ciuc kleine Anzahl Pferde für Bespannung der Geschütze angekauft, wclchc noch dcr Komplclirung bc-düifcu. ^lian fragt wohl mit Recht, wozu dicsc angc-strcugte Thätigkeit, wcun dic Abrüstung so nahc bcvor-stcht? Gcstcrn hieß eo, daß anf telegraphischem Wcgc bcrcits die M o b i l m a ch u ng s > O r d r c für das sechste Arulcetvps hicr ciugetrusfcu sei. Gewiß ist dies nur ein unbegründetes Gerücht, das wir nicht erst notireu würdcu, wcun cs nicht auch in militärische" Krciseu zirkulirt hätlc." Turin, 26. April. Dic ..Opiuionc" berichtet: Das in Tarent stalionirtc Geschwader nntcr Admiral Vacca besteht ans dem gepanzerte» Admiralschiff „^ >d'Italia," aus dcm Panzerschiff „S. Martino," auS !dcr Schraubcnfregattc „Gacla," .cincm Aoisoschisf, cmc>N Brigunliuo mit 10 Kanonen uud dem Panzcrsch's^ „Principe Earignano," das gegenwärtig noch in Gr>^ chcnland dctachirt ist. Die vom Geschwader eingcnoM- mcnc Position bildet den Schlüssel zum adriatischc" ^iUiccrc. Icdcn Tag werden Schießübungen uol- ^gcuommcu. Paris, 27. April. Am nächsten Donnerstag wird im gesetzgebenden Körper di'e Debatte übcr den daS Militärlontingeut bctrcffcuden Gesetzentwurf stall" finden. Emil Ollivier kündigt an, daß cr sich "?^ genommen habe, bci dicscm Anlasse die allgemcM Situation Europa'S, welche die öffentliche Meinung beschäftigt nnd beunruhigt, cincr Prüfung zu unterziehen» Oltivicr wünfcht zu wisscu, ob dic Regierung cinc ^ stimmte Zahl von Fragen annehmen wcrdc. Staats minister Ronhcr antwortet, cr wcrde hierüber Ilistrn^ tioncu einholen und Dounerslag antworten. — ^^ „Mcmor. dipl." sagt, das Gerücht, daß 0cstcrrc^ bedeutende Strcitklästc iu Vcncticn lonzcnlrirc, i>t >e) übertrieben. Die einzige beschlossene Maßnahme bc>tt1 in dcr Einberufung der iu diefcm Jahre MilitärpP',^ tigcn, von wclcheu ein großer Theil beurlaubt "' Oesterreich fürchte leinen Angriff der italienischen ArnN' aber es ficht sich gegen bewaffnete Banocu vor, gea. 667 welche daS Kabiuet von Florenz nach einer in Paris. abgegebenen Erklärung sich selbst ohnmächtig nannte. — Dasselbe Blatt sagt, daß die Donaufmstcnthümcrlon-ferenz in ihrer Sitzung am 24. April in gemeinsamer Uebereinstimmung erkannt habe, daß die Wahl eines fremden Fürsten mit den Verträgen unvereinbar sei. Das „Mem." fügt hinzu, daß insbesondere die Kandi« dalnr dcS Prinzen von Hohenzollern als einer dem Hofe einer Garanticmacht angehörenden Persönlichkeit unzu< lässig sei. New-Aurk, ^4. N^il. Die Verhandlnng des Proze'sscSDauis wird binnen 2 Monaten in Richmond erwartet. Die „City of Washington" wurde von der „PropontiS" auf dcr See ohne Steuer und Passagiere angetroffen. Mgesnenistkeiten. Se. Majestät dcr Kaiser haben mehreren Bewohnern des im Juni 18L4 durch Brand verunglückten Marktes Ober-Neu lircken einen Unterstützungsbeitrag uon 500 Gulden allergnädigst zu bewilligen geruht. Die Vertheilung dieser allerhöchsten Gnadenspende wurde am 24. April vor» gcnmmncn. — Ec. Majestät dcr Kaiser Ferdinand baben dem „Clowo" zufolge zur Erbauung einer griechisch«katholischen Kirche in Ponilwa, Zloczower Kreis, 200 fl. ü. W. aller« gnädigst zu spenden geruht. — Als der Feldzeugmeister Nilter v. Venedel nach seinem letzten Vesucke von Wien abreiste, traf er auf dem Perron dc5 Bahnhofes ciuck einen General, der bekannt ist um seiner Strenge willen in Cachen dcr militärischen Etikette. Seiner ansichtig werdend, ging Venedel sofort auf ibn zu, ihm beide Hände zum Gruße reichend: „Tas freut '»ich, das; ich Sie doch sehe," sagte er, treuherzig lächelnd, /,ich hätte Sie gewih aufgesucht, aber — aufrichtig gesagt — ich habe meine Parade-Unisorm nicht mit und fürchtete, Eic schicken mich znm Profohen, wenn ich mich c» l ui»-l'"ßn<> mclde!" — Ueber die vom Polizcuniniftcrium erhaltene Ermächtigung haben die Statthaltercipräsidien in Trieft und Inns« brück die Paßrevision auch an der lüften lä ndis che n und der Tiroler italienischen Grenze bis auf weitere Ver« silgung wieder eingeführt. — Karl Hcrbel, der bekannte Chormeistcr des Wiener Männergesangvereines, soll zum wirklichen l. t. Hoflavellmeister ernannt sein. — Da zu der bestimmten Anzahl von 1000 Mann, welche für die diesjährige Anwerbung zur Ergänzung des österreichischen Freiwilligenlorvs in Mexico be< willigt wurden, nach den bisher eingelangten Berichten noch bei 200 Mann fehlen, so hat das Kriegsminislcrium gc« stattet, das; die Werbungen sowohl in Wien als, auch in den Provinzen noch durch weitere fünf Tage fortgescht werden und wird in Folge dessen an jedem Tage dieser Woche die Afscntirung von Freiwilligen stattfinden. Oberst u. Leisser u»d Gencrallonsul v. Herzfclv begeben sich nach Trieft, "M die Einschiffung dcr Truppen zu überwachen. Die Ab-leise erfolgt keineswegs schon am 10. Mai, sondern an diesem ^age wird mit der Einschiffung begonnen und die Abreise am 14. oder 15. stattfinden. -— Die „Wiener Ztg." wird ersucht, erneuert darauf Aufmerksam zu machen, dah die „B e amt e n » Co rr csp o n-^enz" nicht das Organ des allgemeinen Veamtenverein«, sondern ein selbständiges P riu atu ut e rn c hm c u ihres Herausgebers ist, das zum Veamtenvcrcine in keiner anbe« l?n Beziehung stehe, als daß es, weil vorwiegend in Be-^Utenkrcisen verbreitet, bisher gleich anderen Journalen zur "^össenllichung seiner periodischen „Mittheilungen" benutzt ^urde, und daß daher dtt Verein mit Inhalt und Tendenz bl'-'ses Blattes in leincr Weise in Verbindung gebracht, "°ch weniger dafür verantwortlich gemacht werdeu lünne. -» In militärischen Kreise» erzählt man, daß ^r Kurzem ein von einer Anzahl norwegischer Offi< ö^le unterzeichnetes Schreiben in Wien eingetroffen ist, Elches da- Anerbieten enthält, ein aus Norwegern be» lohendes Ireiwilligcntorps zu organisireu, welches im Kriegs« l"Ile in deu österreichische,! Reihen zu kämpfen wünscht. 2 — Ein schweres Verlangen stellt die gute Stadt "cherslcben an diejenigen, Welche dort sich um das ""'«Ute Syndikat bewerben: der Etadtverordneten.Vorsteher, H"r Drosch», fordert nämlich in einem Inserat der „Voss. :?2'" geeignete Bewerber auf, „sich unter Ueberrcichung ^er betreffenden Atteste entweder persönlich vorzustellen, l " bis nim 15. Mai d. I. dem Unterzeichneten cinzu« >enden." ^ ^- Aus B r ll n n wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: ^" früheren liteichsralhö-Abgeordneten und Präsidenten ^ Vtünncr Landcsgerichtes, Grafen Mazzuchelli, ist ^ Papste das Komlhurlrcuz des Gregor-Ordens uerlieben "den, weil er die kostbaren und für dic italienische Lite« I ur so wcrthvollcn Manuskripte (27 große Faszikel, welche sein^ ^"^ unbeachtet auf einem Gute in Mähren lagen) lebn ^"swaters, Johann Maria Mazzuchelli, eineS ge< Gcs^' ^"''cianers, dcr vatikanischen Bibliothcl in 3lom znm vo, !^' '""^le. Die Manuskripte enthalten Biographien den, ^" italienischen Schriftstellern und Gelehrten aus Dni/°^" ^"drhundert, und dieselben werden nun im ^ — Wie man dem „Gr. Telegr." von achtbarer Seite mittheilt, werden die bestehendln Fi n anzla n des d i re l-t i o n e n nicht aufgelöst. In dcr bestehenden Organisation wird leine eingreifende Veränderung erfolgen. — Vor Kurzem starb in Rngusa FML. Baron Josef v. Gerliczi im Alter von 92 Jahren, er wohnte daselbst seit dreißig Jahren. Er ist au3 einer ungarifchen Famili« in Siebenbürgen geboren und machte d,n Flldzug gegen Napoleon mit, seine Pensionirung datirt vom Jahr« 1845. — Wie bekannt ist, beabsichtigt der Schisfsbaumeister Tonello mit cinem anf seiner Wcrste zu Trieft gebauten Dampfer die Dräu zu befahren. Das Schiff ist bestimmt, dcr Ncgicrung zu beweisen, daß man auch ohne Neguli» rung des Drauflusscs, die jährlich 300.000 fl. tosten würde, denselben befahren kann, wird dieser Tage im zerlegten Zu» stände auf dcr Südbahn nach Marburg gebracht, hier wieder zusammengesetzt, und soll dcr erste ordentliche Versuch An« fangs Mai in Gegenwart von Sachkundigen stattfinden. — Aus Trieft, 26. April, wird der Tagespost" geschrieben: Bei der gefteru hier slattgefundencu General« Versammlung der Versicherungsgesellschaft tt i u-n i <> n <' ndrinlici, rvu5 !n!'l-iw!-l»!l.li>5 und Prof. Dr. Valenta: Studie über vorzeitigen Vlascnsprung. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 28. April. Der Ministerpräsident empfing gestern den früheren badischen Minister F^ciherrn u. Roggcnbach und den Vertreter Italiens. Heute trifft dcr Bundeötagögtsanole Freiherr v. Sauiguy hier ein. Man verficht« uns, daß eine preußische, gcslcrn Abends nach Dresden abgegangene, an den preußischen Gesandten Herrn v. Schulenburg gerichtete Depesche die Abrüstung Sachsens verlange. Gemäß der sächsischen Antwort werde Preußen seine Maßregeln treffen. Die üslcrrci. chischc Depefchc üticr die Entwaffnung ist gestern Abends hier eingetroffen. Preußen wird wahifchcinlich dem Frantfnrtcr Ausschuß einen Termin stellen, bis zu welchem die Pallamentöberufung mit eiucm bestimmten Tage zu beschließen sei. Karlsruhe, 29. April. Die „Karlsruher Zeitung" schreibt: Dem Vernehmen nach hat die baicrische Regierung speziell auf die in Münchcu übergebene Depesche, worin die- Erwartung ausgesprochen wird, daß auch Baicrn die außergewöhnlichen militärischen Maßregel», zurücknehme, sofort die Erklärung abgegeben, daß sie in demselben Augenblicke, aber freilich auch nicht früher, wo durch eine Vereinbarung zwischen den beiden Großmächten die Gefahr cincS bewaffneten AnSgangcs der schwebenden Frage lie» hoben sein wird, sich der unerfreulichen Nöchigung entledigt erachten werde, die Sicherstellung dcr Interessen BaicrnS anderswo als auf dem geordcten vundcsmäßigen Verhandlungswege zu suchen. Köln, 29. April. (N. Fr. Pr.) Die „Kölnische Zeitung" versichert, daß die Wcstmächte einem Kriege entschieden abgeneigt seien; Italien werde niemals angreifend vorgehen. Florenz, 29. April. Die amtliche Zeitung vcr-öffentlichtlicht eiue Z i rku lar-D ep c schc dcö M i-nistcrS Lamarmora an die Vertreter Italiens im Auslande, deren wcnscullichcr Inhalt ! folgender ist: In dcr letzten Zeit halte dic Beschäftigung dcr Regierung und des Parlamentes vorzugsweise die Ncorganisirnng der Finanzverwaltung znm Gegenstände. Die Armee war auf dem strengen Friede n S f u ß e und sclbst die gewöhnliche R clrntc n« Aushebung wurde prouisovisch verschoben, als die schweren Verwicklungen zwischen Preußen und Oesterreich eintraten. Ohne dic Wichtigkeit dcr möglichen (övcnlnalilätcn zn verkennen, hat dic Neglcrnng geglaubt, daö Laud von dem Werke der inneren Konsolidirnng nicht abwendig machcu zu sollen, ^ indem sic sich bloö darauf beschränkte, Maßnahmen !der Klugheit zu ergreifen. Sic ließ demnach dic jährliche R c lr n t cn-An sh eli nn g ihren gewöhnlichen Verlauf nehmen. Es ist allgemein offenkundig, daß leine Tr npp c n - Zn s a m m c nz i c litt ng stattgefunden und die Reserven und beurlaubten Soldaten nicht einberufen wurden. In dcr Bevölkerung hat die vollkommene Ruhe nie zu herrschen aufgehört. Es hat weder ein Beginn noch eine Vorbereitung zu cinem Partei-Unternehmen gegen das Grenzgebiet stattgefunden. In diesem Zustande der Ruhe und Zurückhaltung sah sich Italien, als es allenthalben dic Entwaffnung erwartete, welche zwischen Preußen und Oesterreich abgemacht schien, znr Zielscheibe direkter Bedrohungen von Seite Oesterreichs gcnlacht. Das Wiener Kabinet behauptete gegen alle Augenschein« lichkcit, daß Truppcnzusammenzichungcn und Einberufungen dcr Reserven in Italien stattgefunden IMen, und begründete dmch diefe eingebildeten (?) Thatsachen die Forlsetzung seiner Rüstungen. Oesterreich beschränkte sich nicht darauf, durch dicfc Anschuldigungen Italien in seine Differenzen mit Plcußeu hineinzuziehen, es vervielfachte scine militärischen Vorbereitungen und gab denselben in Venclien offen cineil feindseligen Eh a ratter gegen uns. Seil dem 22. d. wurden alle Klassen dcr Resclvcu mit dcr größten Beschleunigung im Kaiserreiche einberufen. Die Grenz« Regimenter werden nach Italien in Bewegung gesetzt. Die Kricgsmaßnahmeu werden besonders in Vcnctien ! mit außerordentlicher Hast getroffen, nnd eS werden >sogar heute Verfügungen eingeleitet, die fönst dem Beginne derEröffnung derFeind-fcligleitcn folgen. Zum Beispiel ist dcr Waaren-verlchr auf dcu ven cti a u i sch en Schienenwegen eingestellt, welche von der Militärverwaltung für den Transport uon Truppen :c. in Anfpruch genommen sind. ES ist demnach für die Sicherheit des Königreiches unerläßlich geworden, daß dessen Land- und Seestreitlräfte, welche sich bis heute auf dem FlicdcnSfußc befanden (?), ohne Verzug vermehrt werden, indcm man die znr Vertheidigung dcS Landes erforderlichen militärischen Maßnahmen ergreift. Die Regierung entspricht nur den Forderungen dcr ihr vou Oesterreich bereiteten Sachlage. — Die heutige „Opinionc" schreibt: Die Regierung ordnete eine thätige Grcnzübcrwachnug am Po an, um eine Ansammlung uon Freiwilligen und eine Grcuzübcrschrci-tung zn verhindern. — Garibaldiist auf Caprera; im Falle eines Krieges wird er am Kampfe ^ th eilnch mcn. Paris, 29. April. (N. Fr. Pr.) Das Gerücht, cS sei ein eigenhändiges Schreiben dcS Kai« serS nach Wien abgegangen, in welchem dieser die friedlichen Absichten Italiens gar an tire, ist, insoweit es sich um ein Handschlcibcn Louis Na» polconS handelt, unbegründet; indessen hat die kaiserliche Regiclnng gestern jedenfalls cinc derartige Garantie« Uebernahme (?) nach Wien gesendet. London, 28. April, Nachts. Bei dem heutigen KadlnetSl'atl) hat das Kadi net angeblich beschlossen, nicht abzndanlcn nnd an der Reformbill festzuhalten. New.Pork, 18. April. Dcr Kongreß verlangte die V orlcgung dc r Ko rrcsp o n d cnz mit Kaifer Napoleon bezüglich des Abzuges d-er Franzosen ans Mexico. — Die Fenicr fahren fort, sich längs der Grenze von Ncubraunschweig anzusammeln. Ein Geschwader von sieben Schiffen wird in dem Fifchcrcigcbictc stationitt. Strenge Neutralität wurde anbefohlen. Telegraphische Wechselkurse vom 30. April. 5>per;. MctalliqueS 54.25. - 5fter,. Naticmal-Nulehm 57.25. — Vanlalticn 635>. — Krcditaltim N9.75. — 1tM)rr Slaatöan'rheii 07.75. - Silber 106.75. — London 107.75. — K. t. Dntaten 5.15. Meteorologische NeMMmluen ill LaMich. u u. Mg. 324,« -s-1(1.ß SW.schwach trlibe I 30. 2 „ N. 323.75 l >15.o SW.schmach^ gcm, bcw. ! ' '^ 10„ Ab. 323,42 ,'l'i 1.4 iSW.schwachl Nübc^ j^c» Um 4 Uhr Morgens Regen, dann Vormittags strichweise. Nachmittags fchwcrc Regenwolken, die Alpeu in Wolleu Uerhüllt. Fmchtwarlnc Luft. Vcrautwurtlicher Nedalteur: Iguaz v. Kleiumayl.