LmbllcherWMtung g^H, ^H^V ^^ PrlNüimcrationsprci»: Im Complolr ganzj. V» D* ?^, » ^» si. > l, hclll'j. N. 5.50. Filr dic ^,lftcNun,q inü Haus ^»-4 5 ^^.v^ halbj.5»Il. Mit derPost gauzj.ft. lü, hall.j.st.7.50. Dienstag, 25. September Inserti oiisgcdühr biö u» Zeilen: Imalßlilr., I^D^H/^ iün. »<»lr., 3m. 1 sl.! sonst pr..^cile im.«tr>, Lm. 8lr., I ^>H«I 3m. I01r. u. s. w. InsertiollSstcmpel icdcsm.20l». M.v^» w« Hmlsicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller» höchst Emschlicßnng vom 1V. September d. I. dem Wiener Polizcidircctor Hofrathc Joseph Strobach la^frci das Ritterkreuz des Lcoftold'Ordcns allcrgnädigst in verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 25. September. In einem Augenblicke, wo die orientalische Frage dcn lanm gelöschten KricgSbrand wieder zu entstammen broht. muß die Haltnng Frankreichs besonderes Interesse crrcgcn. Die Nachrichten hierüber lauten von verschiedenen Seiten übereinstimmend. Wie man vernimmt, so halte Marqnis dc Monstier noch vor seiner Nb-leisc von Constantinoftcl Gelegenheit, der Pfortcnrcgic-Ulng zu eröffnen, daß Frankreich in dem caudioti« schcn Conflicte mit aller Entschiedenheit auf Seite bcr Türkei stehe nnd jeder künstlichen Enlfcsselnng bcr orientalischen Frage sich entgegen zu setzen wissen lvcrde. Die entsprechenden Erllärnngcn sind in Athen nnd Petersburg abgegeben worden. Der „Morgcnpost'' wird erzählt, ans Con-slantinopel sei in Wien die überraschende Nachricht eingetroffen, das französische Cabinet habe unter der Vedingnng, daß die Pforte ans dcn Bertauf der Insel Clllchia an Griechenland oder an Egyptcn nicht ein-geht, derselben effective Hilfe zugesagt. Anch der „Angsb. Allg. Ztg." wird aus Paris, 19. d., geschrieben, daß das Pariser Cabinet in sehr wconsequcntcr Verleugnung des Nationalitälenvrincivs die Anstrengungen der Kreter, sich dem türk>schcn Joche iu entreißen, mißbilligt. Ein Herr Noanes, chemaliacr "csitzcr nnd Redacteur de« „Journal dc Constantinople," bat eine eingehende Widerlegung der Beschwerden der Krclcnser in cincr eigenen Broschüre: „lix!,»»'» I<'" unternommen, welche angeblich manche '"ichtigc Angaben nnd Anfschlüssc enthält, aber die ^rtischcn Sympathien dcS Verfassers etwas zu grell ^lvorlrctcn läßt. , Was die Haltnng Rußlands betrifft, so finden 3'^ m der „Kölnischen Ztg." interessante Cnthüllungcn. ^an schreibt derselben, freilich aus Paris, wo man k'n Interesse haben mag, die Absichten Rnßlands als >nr den Weltfrieden bedrohlich zu signnlisircn, Fol-uendes ' < "Nnßland ist gerüstet nnd war es längst, bevor eö vurclz das lärmende Vcrbrüdcrnngsfcst mit Amerika in St. Petersburg seine Pläne vor aller Welt enthüllte. Ohne alle Rücksicht auf die Vestimmnngcn des Pariser Friedens hat es im schwarzen Meere eine gewaltige Kriegsflotte gerüstet und znm AnSlanfcn ins Mittel« nicer bereit gemacht. Ungeheuere Kohlcnvorräthc sind an dcn Küstenplätzen aufgehäuft. Man wartet, wie bestimmt versichert wird, nnr auf das Erscheinen dcS amerikanischen Geschwaders in dcn griechischen Gewässern, um unter der Form einer freundschaftlichen Begrüßung auch die moslowitischc Flagge diesseits des Bosporus nnd der Dardanellen zn zeigen. Wohlnntcrrichlete Griechen aus Albanien und Cpirus wollen sogar schon dcn Tag kennen, wo die russische Flotte im Golf von Arta erscheinen werde. Diese kühne Bewegung der Flotte aber wird allem Anscheine nach dnrch eine ebenso entschiedene Demonstration des Heeres unterstützt wcr^ dcn. Man erfährt, daß bedeutende Trnppcnmasscn in Polen concentrirt werden nnd daß nächstens schon 40.000 Mann unter dem Großfürsten Nikolans von PowonSk aus ostwärts gegen die Bukowina nnd Bessaravim vorrücken sollen." ___________ Die österreichischen Verwaltungs- u. /inanzbeamten während dcr Kriegsdaucr. Die Ncgicrnng hat bekanntlich die Verfügung ge-troffen, daß die mit Administrativ nnd Finanzgeschäften bctlanlcn Behörden sich cincr Amtirnng nntcr dem Drucke nnd unmittelbaren Einflüsse des Feindes in dcn von demselben occnpirtcn Orten zu entziehen haben. Diese Verfügung erfnhr vielfache Anfechtungen. ES gcht nun der „Debatte" von cincr Seite, die als wohlunterrichtet betrachtet werden darf, eine Darstellung des wahren SachuerhaltcS sowie dcr Motive jener Maßregel zn, die wir hier rcproducircn. DaS Blatt schreibt: „Während nicht allein bei dcn letzten Kricgsercia-nissci,, sonder», überhaupt nuS Ai:Iaß dcr Kriege, welche Oesterreich in nencrer Zeit zu slihrei, ge,wll>igt war, die gleiche Anordnung zur Anöführmia kam, wllrdc zn Ansang dicscs Iahrhnndcrts in dcn französischen Kriegen cin abweichender Vorgang beobachtet nnd dic kaiserlichen Behöidcn verpflichtet, nnter allen Umständen im Amtsorte zu verbleiben. Die Erfahrungen, welche damals gemacht wurden und worüber die Acten dcr Amtsarchivc hinreichende Aufschlüsse gewähren, ließen diesen Vorgang, nnd zwar zunächst vom militärischen Gesichtspunkte, nichts weniger als cmpfchlcuswctth erscheinen. Sobald der Feind eine ssrciöhauptstadt besetzt hatte, war er im Interesse dcr Verpflegung seiner Armcc auch Herr des ganzen Kreises, obgleich sich in dem größlcn Theile dcs letzteren nicht cin Mann feindlicher Besatzung befand. Dcr Htrcishauplmann mit allen seinen Beamten mnßtc sich unter strengster Ueberwachung unbedingt zur Vcrsügnng des feindlichen Commandanten stellen, alle Behelfe zur vollständigen Ausnutzung der materiellen Leistungsfähigkeit dcr Krcisbcwohner ausliefern, den Untcrbchördcn die vom Feinde diclirten Weisungen ertheilen, die Beamten dcs Kreises zu Berathungen im Dienste dcr feindlichen Armee, zu Strafocrhängnngen u. dgl. m. einberufen; kurz, es wurden dem Feinde zu cincm wohlorganisirtcn NnösangungSsystcme alle Mittel in dic Hände gespielt. DaS ganze Land war dcr AnS< saugung preisgegeben, wenn anch nnr wenige Punkte in demselben von den feindlichen Truppen besetzt waren. Welche Vortheile hicdurch dcr opcrircnden Armee deS Feindes zngewcndet wurden, ja wie ihren Opera« tionen dnrch die leichte Vcrpflcgnng bci steter Conccn-trirung dcr Truppen geradezu Vorschub geleistet wurde, dies ist wohl eben so wenig zn verkennen, als andererseits die schweren Nachtheile zn bcstrciten sein werden, die hieraus für die eigene Armee hervorgehen mußten. Im Kriege können aber nnr dic militärischen Rück« sichten und Interessen entscheiden; alle anderen treten in den Hintergrund. Allerdings wird dcn vom Feinde bc-setzten Gcbictsthcilcn die Last insofcrnc erleichtert, als eine Vertheilnng des VerftftcgSbedarfcS anch auf andere, von cincr feindlichen Besatzung verschont gebliebene Gc< mcindcn statifindct. Die Vcrpflcgnng dcr Truppen ist jedoch kaum die schwerste Last; dcn Quarticrlrägcr treffen noch andcrc Lasten, die vielleicht noch drückender sind lind sich nnr dnrch die Abkürznng dcr Besatznngsdancr nnd Verminderung dcr bcqnartierten Truppcnzahl mildern lassen. Nun liegt aber gerade in der leichteren Beschaffung dcs VcrpflcgSbcdarfcs die Möglichkeit, die AcsatznngSdaucr zn verlängern nnd größere Truppen» masscn an einzelnen Pnnktcn concentrirt zn erhalten. Wollte man aber auch hievou absehen, so bliebe doch immer zu beachten, daß uicht der Vortheil einer bestimmten Anzahl von Gemeinden nnd Bezirken, sondern der Vor- oder Nachtheil für dic Operationen der eigenen Armee im Kriege entscheidend lind deshalb die Re« niernng gezwungen sci, bci ihren Maßregeln diesen Standpunkt fcstznhaltcn. Der Erfolg eines Krieges, welcher natürlich noch von vielen anderen Umständen ' 7 abhängt, hum doch wohl die Richtigkeit dieses Stand«' G Punktes nicht altcrircn. .- ' ». Worin bestand nun aber die Anordnung, welche ^ jetzt so vielfachen Tadel erfährt? Die kaiserlichen Be« 5 amtcn, welche mit administrativen oder Finanzgeschäften bctrant sind^ Wurden angewiesen, sich einer Amtiruna/ unter de^.Nrllck^liffd..D.ictatc des Feindes dadnrch zu cntzichci'"^ ,'' "',.'. so'dald'diFsc Gefahr nnmittclbar drohen würde, itsorl ^rlasscn, im Verwaltungsbezirke aber so U,iM zurückbleiben, als eiu Theil desselben vom Feinde noch uubesctzt und cine dcr bcschworncn FeMelon. Wie Herberge. H'storisch-vaterländische Novelle cms dem 15. Jahrhunderte. Von I. A. Vabuigg. . (Schluß.) der a> °'^ ^"' Eingänge in das letzte Zimmer wies der Führer, ga«N 'm ^ ^""^ durchforsche, auf einen verborgenen Ein-^u- Man öffnete mit Gewalt die fast uubcmcrlbare Thüre. ^ sch'^ ^ ^" s"chc"drn Blicken Silber und Gold m Menge, Ieht » "^" "'^ kostbarsten Gewänder hingen an dcn Wänden, auch t>"" ^''" Rcttuug filr die UcbcltlMcr, besonders als man sllr ^^ ^°"^ Vrautgcwaud ulld die Schmucksachen fand, welche yan, ^' ^e Tochter des LandeöhanpUnannce, uun ihrem Vriinli» ^lln Gescheule bestimmt gewesen waren, bcclii, "'^ !"'^ ^"^" wurden allsoglcich unter sicherer Vc- >ll nach Laibach abgeführt uud dem Gerichte übergebe», dcr s^'"'^" forschte der alle Edgar uon Scharfenberg bei hältuis ""' ^"^ ""^ '^"' H"k'lllft nnd ihren sonstigen Ver-^isscii "^ ^"^' rrfuhr jedoch nicht mehr, alö wir brreitö schon den, O ^"^ "" ""eö Weib cin nnd erkundigte sich nach ^aushcrrn, besonders aber nach der jugendlichen Bertha, fallend? "^ ^"'' ^"' ^°^ Veuehmm deö Mütterchen auf-Vcäd^,..""' ^""^ ^ nicht erwehren, zn fragen, ob sie das "^ll genauer kenne? Jahres' ^', 3"^ leuue ich sie, ich habe sie vor 12 oder 13 zerstört ,n. " "'"' Die Vurg von Einöd war von deuTürken Kittle» H V"" ^^""^ausm vcrwaubelt und zwei MMims >°1 evm au, da« dreijährige Kind zu todten, als ich hinzukam, sie um das Kind bat und cS hingeworfen bekam, nachdem ihre Wärterin fchon im Vlntc lag. Ich wollte noch einmal sie vor meinem Tode sehen, dcn» Vcrtha ist jeneö Kind, nnd ihre Abkunft offenbaren. Sie hatte damalö ein goldenes Kreuz bei sich uud cin Hemdchen, worin nebst ihrem Namen anch eine Grafrnlrone gestickt war. Vcidcö muß noch in ihrem Besitze sein, ich hatte eö sorgfältig bewahrt." „Da habt Ihr," sprach Edgar, uud gab ihr eiucu Beutel mit Gold. „2)aö Fräulein ist jetzt in meinem Schntze nnd habt Ihr mehrere solche gute Wcrle gethan, so wird Euer Tod leicht fciu. „Vcrgelts Gott!" sagte das Weib, deu Beutel in dcr Haud wiegend. „Ich brauche uichts mchr bis zn meinem Tode. Ich habc immer gehört, Gott läßt leine gnte That unbclohnt." Unter vielen Dankeöbczcngnngcn entfernte sie sich. Die Mannschaft zerstörte dann das Hans bis auf dcu Gruud, lud dm Naub auf Wagen und führte ihn nach Laibach. Edgar v. Scharfcnbcrg bedeutete Bertha, mit ihm zu gehen Gcru gehorchte sie, da sie ohnehin uicht wußte, was mit ihr geschehen solle, nud sonst keine» Schutz halte, Leichten Herzens verließ sie dcn Ort, wo sie sich niemals heimisch und glücklich gefühlt, und dcr, wie sie jetzt erfahren, die Stätte so abscheulicher Verbrechen gewesen, Sie dankte Gott, daß er sie errettet, nnd gelobte dem Nitter cinc gute und treue Magd zn seiu. Daß sie hüherc Ausprüche machen tiwute, war ihr in ihrer Herzens» ciufalt nicht in den Sinn gekommen. „Nicht alö Magd, nein alö mciuc Tochter sollst Du gehalten wcrdcu," sprach Edgar lächelnd uud setzte sie vor sich auf seiu Noß. Fort giug es in vollem Gallopp nach dem hohcn Schar-fenbcrg Bertha glaubte zu träumen; sie louute die Weuduug ihres Geschickes uicht begreifen, l „Hier bringe ich Dir ciue Gesellschaftern,," sprach Edgar von Scharfcnbcrg mit vor Freude leuchtenden Augen zu seiner Ge-malin ciutrclcud, nnd stellte ihr Vcrtha uor. Mit großen Augen staunte ihn die Gemalin qn Edgar verstand ihre slnmme Frage uud erzählte ihr schnell daö Geschehene. Freudig stand da die Gattin auf nnd schloß Vertha in ihre Arme. „Dn sollst eine gute Mutter au mir haben, armes verwaistes Kiud, Dein ^beu lang." Die cutzücktc"Acrlha, mwenuijgcud zu sprechen, küßte ihr dankerfüllt die Fand, Edgar u. Schcu'fcnbcrg machte seine Gemalin mit dem Plaue belaunt, dic^lingc^Ocr'tha nach Laibach znr Hochzeit der Tochter des LandröhäiiptHflcs'mitzunehmeu, und trug ihr auf, für einen standesgemäße» Anzug zu sorge», Vald darauf ward die Vennälnng dcr Landeshaufttnianue-Tochter nut Erasmus Nanbcr gefeiert. Dic Vermälungsfeier geschah durch, dcu Schloßgcistlichcn in dcr Capclle, dcs heiligen Georg am Sjhloßbergc zu Laibach. Eiue große Anzahl lrainischer Ritter und Eble» wohute derselben bci. Mau feierte mit ungc-hcm'rcm Pomp ein Doppelfcst: da? Fest dcs SicgcS über deu Erbfeind dcr Christenheit uud jcucö dcr Vcrmäluug dcS glückliche» Paares. Im großen ""Saale hatten an unzählig vielen Tischcu die Gäste ihre Plätze eingenommen. Der Wein floß in StrUmeu, nnd ciue Fröhlichkeit, wie man sie lauge nicht sah, herrschte nuter den Anwesenden, Eiu Diener trat ei» uud meldete eiucn Minucsäng«-, welcher ans dem heilige» Laudc komme uud nach langer Gefangenschaft als Sklave endlich wie durch ei» Wuudcr cutlommeu sei. Cr ! bitte vorgelassen zn wcrdcn. ! Die jubelnden Gäste willigten einstimmig cin. i Dcr Sänger kam, und wie er in die Saiten schlug uud von ! der Liebe m,d Treue zu singe» begann, da« ehliche Glück pricS 1452 Pflicht dcs Beamten entsprechende Thätigkeit noch möglich ist. Nicht bloß die Erfahrungen dcr älteren Zeit, son. dern auch jene der letzten traurigen Kricgscpochc sprechen deutlich für die Nichtigkeit der Auffassung der Regierung. Wir haben allerdings von einem Bedauern gehört, welches der Feind über das Zurückziehen kaiserlicher Behörden ans den Amtsortcu ausgesprochen haben soll. Wir wissen aber, daß derselbe cS gleichfalls beklagt hat, sich mit der Wirtsamkcit scincr Zwangsmittel in der Regel ans den Bcsatzungörayou beschränkt zn sehen. Es liegen Thatsachen vor, welche den Sinn dcö crsterwähN' ten Bedauerns genügend ciläutcrn. In Böhmen, welches Land leider zum Kriegsschau« platze gedient hat, habcu sich die erregten Leidenschaften zum glühenden Hassc gegen die staatlichen Functional gesteigert. Die Fälle sind nicht vereinzelt, in welchen die feindlichen Truppen, sobald ein Amtsort besetzt war, in die Lokalitäten, ja auch in die Wohnung deS AmtS» Vorstehers gedrungen sind und dort schonungslos alles zerstört haben, was ihnen in die Hände fiel. Wnrdc der leitende Beamte noch angetroffen, so trat dessen Verhaftung ein oder das Amtslocalc wuidc von den feindlichen Trnppcn besetzt, um die Ausübung einer amtlichen Function unmöglich zu machen. Ucberall aber wnrdc nach crfolgtcr Besetzung dcS AmtSortcs der Vcr-lchr nach anßen gänzlich abgesperrt, nnd dies allein schon hatte jede Wirksamkeit des Amtes lahmgelegt. In Mähren, welches Land vom Feinde nnr ans dem Dnrchmarsche betreten wurde und wo mau erwarten konnte, daß billige Rücksichten fiir die Interessen der Bcvöllcrnng nicht ganz unbeachtet bleiben würdcu, ist durch ein Organ der Regierung der Versuch gemacht worden, sich mit dem preußischen Almecobercommando Wer die Znlässigkcit einer, wenn auch beschränkten Thätigkeit der kaiserlichen Behörden zu verständigen. Die Bedingungen, welche daS königlich preußische Armccobercommando gestellt hat, waren folgende: 1. Die Beamten derjenigen kaiserlichen Behörden, welche administrative Geschäfte besorgen, habcu, wenn sie ihre amtliche Thätigkeit fortsetzen wollen, Sr. Majestät dem König von Prcnßcn das Gelöbniß zu leisten, daß sie die prcnßischcu KricgSintcrcsscn nicht schädigen werden. 2. Die kaiserlichen Finanzbchördcn werden der Aufsicht preußischer Commisfarien unterstellt nnd haben den Gcldcinlanf an die preußische KricgScassc abznführcu. 3. Der Statthalter, der Polizcidirector und die kaiserlichen Postbeamten haben unbedingt jede Amts» thütigkeit einzustellen. Diese Forderungen machen, wohl einen weiteren Commcntar überflüssig." Oesterreich. Wien, 21. September. Ueber die östcrrei ch i s chit a l i c n i s ch c n Fricd cnöverhand lun gen sagt der „Abendmonitcur" vom 19.: Die Convention vom 24. August, welche dic Abtretung Veneticns an Frankreich regelt, hat festgesetzt, daß die an den abgetretenen Landcstheilen haftenden Schulden nach Maßgabe des Züricher Friedens bestimmt und von dem neuen Sonvc» rän übernommen werden follcn. Eine Mcimmgsvcrschie-dcnheii erhob sich über den Sinn der betreffenden Klau« sel, allein die Schwierigkeit wird wohl bald sich ebnen. Einstweilen, bis sic das Ncsnltaz der gcgcnwßrlig von ihren Regierungen hierüber gepflogenen Unterhandlungen erfahren, beschäftigen sich dic Bevollmächtigten der bei« den Mächte mit anderen Fragen, die noch im Friedens- uud die Gcfaugcumhmuug rlucS Nittcrü und sciuc Leidcu in der Gefangenschaft schilderte, da flössen reichliche Thränen. Er halte geendet nnd wollte sich entfernen. Da hou Ulrich von Schenk den silbmien Becher und reichte ihn dem Sänger dar, daß er hinnuttrtrintc den Schmerz nnd urrgessc die Leiden seiner laugen Gefangenschaft. Dankend nahm dieser die Gabe, riß dann Plötzlich die falschen Haare und Bart herunter, nud alle Anwesenden crtanuteu dcu lange und schmerzlich vermißten Hanuo Grafen von Cinüd. Ein Tumult enlstaud und eiu Drängen um dcu Niickgekrhr-tm. Jeder hieß ihu willkommen uud reichte ihm die Hand. Des Inliclus und Lärmcns war lein Ende. .. Da führte Edgar von Scharfeubcrg ihm stumm Vcrtha zu. Dicsc sauk zu sciucu Füßcu, neigte ihr Haupt uud stammelte lamn hörbar: „Mciu Vater, sieh auf Deine Tochter, sie hat lauge Deiner eulbvhrt!" Edgar aber erzählte mit kurzen Worten ihre zweifache Net» tuug. Hauno von Eulud zog die gelicbk Tochter au sich, preßte sie an sciu Herz, lllßlc sie iuuig uud sprach: „Du warst meiu alles, sei mciu alles!" Hierauf setzten sich alle zu dru Tischcu, uud die srllhtre Hei, tcrlcit ward durch das freudige Ercigmß verdoppelt. Am andercu Morgen aber wirbelte» dic Trommeln, daö Arincusüuderglijctchcu seudetc sciuc klägliche» Töne bald laut, bald leiser durch die Morgeuuebcl, und im laugen Zuge führten die Söldner einen Mauu und ciu Weib zur Äichtställe. Ea warcu der alte Wolf uud sein Weib, welche dcu lchtm Gang giugen, da das Gesetz fllr ihre zahllosen Unthaten ihr Leben forderte. Ein Jahr uach dicscu Crciguissm ward Bertha vou Eillüd hie glückliche Gcmalin deS Ritters voll Lamberg. vertrag zu regeln sind. Seinerseits bereitet der nach Vcnczicn geschickte französische Commissär im Vcrciu mit dcu zuständigen Beholden die Maßregeln vor, die durch die Besitzergreifung nnd Ucbcrgabc der Festungen nnd Vandstrcckcn geboten sind. Das einzuschlagende Versah« rcn ist durch die Convention vom 24. August und den Brief dcö Kaisers an König Victor Cmanncl vorgczcich-net. Frankreich empfängt Veuczien von Oesterreich nnd gibt dic Venezianer sich selbst zurück, indem es ihnen freistellt, sich durch eine Vottsabstimmnng Italien anzuschließen. Die Rcgiernng dcS Kaisers hat sich mit dem Cabinet vou Florenz über das, was Italien bei dem Abkommen mit dem österreichischen Commissar oder mit dcm venezianischen Behörden betrifft, in Einvernehmen gesetzt. Venedig, 19. September. Italienischen Blättern zufolge seien znr Ucderwachnng dcs Plebiscits folgende Herren bestimmt: Contc Rcnidin für Venedig, Conte Cittadclla Vigodarzcrc für Padua, Lodovico Pasini für Viccnza, Contc Anlonini für Udinc, Contc Miniscalchi für Verona, Angcli für Novigo. Die Commissäre für Mantua und Bclluno sind nicht ernannt. Ausland. Frankfurt a. Vt., 18. September. Solllcn auch in Berlin über die politische Einthcilnng der einverleibten Länder Hessen, Nassan und Frank« fürt noch keine definitiven Entscheidungen getroffen scin, so verlautet doch so viel, daß dicsclbcu wahrscheinlich eine Provinz mit mehreren Regierungsbezirken bilden werden. Die Verlegung dcS Obcrpräsioinmö nach Kassel dürfte sicher scin. In Kassel wurde am 20. d. in der „Hessischen Modenzeitung" durch den Administrator dcS Knrfür-stenthumö Hessen, k. prcuß. Regierungspräsidenten Hrn. v. Möller, nachstehendes Actcnstück zur öffentlichen Kenntniß gcluacht: Urkunde, betreffend die Eidcseutbinduna. der kurfürst» lichen Truppen, Civil« und Hosdicneischaft uud Unterthanen: „Das Schicksal, Welches Mich und Meiu Land betroffen hat, Iaht Mich wünschen, Meinen braven Truppe», Meiner Civil-uud Hofdicucrschast, sowie allen Meineu geliebten Unter.-thanen, uuch einen lchtcil Beweis Meiner laudesvätcllichcn Huld uud Fürsorge zu geben. — Da es Mir durch die Hinderung der Ausübung Meiner Regenteurechte unmöglich gemacht worden ist, die diesen Rechten entsprechenden Pflichten Meiner Unterthanen jedes Standes uud Berufes entgegenzunehmen , so entbinde Ich unter dieser Vorauöschuug, zur Vcscitiguug einer jcdcu Gewissensbedraugnis; Mciuer ge-trcucu Unterthanen, dieselben uou dem Mir persönlich gc° leisteteu Untcrlhanencid, die Truppen insbesondere von dem Mir geleisteten Fahneneid, und die Civil« und Hosdlenerschaft von dcm Mir geleisteten Diensteid. So geschehen zu Stettin, den 18. September 1U00. (I.. 5.) gez. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Hessen." Berlin. Die preußischen Blätter sind mit Fcst-beiichten ungefüllt. Der Einzug der Truppen in Berlin ei folgte am 20. d. um halb 12 Uhr in der vorgeschric^ bcneu Ordnung. Dcm Könige vorau rillen die Minister Graf Bismarck nnd v. Roon, die Generale v. Moltkc, v. Voigts.Nctz und v. Blnmcnlhal (die Gcucralstabschefs der Armee). Von Iungfrancn empfing der König drei ^orbcerkränze, von denen er je cincu dcm Kronprinzen und dcm Prinzen Friedrich Carl übergab, während er den dritten an den eigenen Dcgcngnrt befestigte. Zahlreiche Oldcnövcrlhcilnngcn und Avancements sind erfolgt. Graf Bismarck ist zum Chef dcS 7. schweren Landwehr'Rcitcrrcgimcnts und znm General ernannt worden. Der Kronprinz und Prinz Friedrich Carl erhielten den Orden l'uur l" mm-ile mit dcm Bilo-niß Friedrichs des Großen. — Die Straßen waren überfüllt von Zufchaucru. Mau hattc sogar Dächer abgedeckt, um dort Tribünen zu errichten. Aus Berlin wird geschrieben, daß Rußland den Widerstand der Polcn des Großhcrzogthums Posen gcgcu den Eintritt in den norddeutschen Bnnd begünstigt. Der „Dz. Wars.", Organ der Petersburger Rcgicruug, ladct dic Polen ein, sich an Nußland zu wenden und auf seine Hilfe gcgcn die Germanifirung Poscns zu rechnen. Hannover, 20. September. Die Königin von Hannover empfing vorgestern Mittag eine Dcputatiou der Bürgerschaft, welche die mit 15.000 Uutcrschriftcu versehene Glückwunscl>Adressc für den Kronprinzen überreichte. Dic Königin nahm diesen Allsdruck treuester Ergebenheit und Theilnahme ticf gerührt cntgcgcu nnd machte dic lebensgroße Marmorbüste dcö Königs der Stadt zum Geschenke. Sie sprach schließlich den Wunsch aus, einige der Herren möchten die Adresse persönlich in Wien überreichen, in Folge dessen die Mehrzahl der Dcputationsmitglicdcr sich bereit erklärte, die Rcisc zu unternehmen. In Folge dessen werden mit dem Nachtfchncllzugc ctwa 20 Herren abgereist scin. Eine Deputation der städtischen Collcgicn wird sich heute nach Herrenhäuser! begeben, um der Königin für das der Stadt gemachte Geschenk zu danken und angesichts der auf Samstag festgesetzten Abreise der Königin sich von derselben zu verabschieden. Paris. Ueber das französche Rundschreiben geht der „Allg. Ztg." der folgende interessante Brief ihrcS Pariser Corrcspondcutcu zn: Wie ich ans sicherer Quelle vernehme, trug daS miuistcriclle Rundschreiben bis zum Sonntag noch die Form eines kaiserlichen Briefes an den Interim Smini-st er des Acußern, in welcher es ursprünglich ab« gefaßt worden, nnd wurde erst in einer lctzlcn Berathung in Sl. Cloud in die jetzt vorliegende gebracht, weil von einem Minister geltend gemacht wnrdc: der Gang der Ereignisse könne manchen Stellen desselben ein Dementi geben, und es sei nicht ftaßlich, daß dies den Worten dcö Kaiscs widerfahre. Die Veröffentlichung war dann auf Douncrstag festgesetzt worden, auf Herrn Rouhcr'ö Drängen jedoch, wclchcr auf die allgemeine Erreghcit der Gcmüthcr, die jeder uutzlos verstreichende Tag noch vergrößern werde, hinwies, wurde beschlossen, dieselbe unverzüglich zn bewerkstelligen. In seinem ersten Entwurf war das Document etwas län< gcr und England sowohl als Belgien darin namentlich erwähnt; hierüber machte jedoch cin Minister die Bemerkung, daü dies zu weit führe, iudcm man dann nicht umhin könne, auch die nordischen Mächte, Spanien nnd Portugal iu dcu Kreis dcr Besprechung zu ziehen, wodnrch das Schriftstück seinen beabsichtigten Charakter, einer Erörterung nur der brennenden Fragen, verlieren nud den ciner allgcmciucn politischen Rundschau annehmen werde. Es wurdcu also einige Kürzungen vorgenommen, und bei dieser Gele» gmhcit auch die zu Mißverständnissen Anlaß gebende , stelle übcr die Vereinigten Staaten nnd R n ß- z land zur Welt gebracht. Dcr „Tcmps" läßt sich die' selbe nicht entgehen, um an die Regierung die verfängliche Frage zu richten: ob uutcr den nntcrdrücktcu Raccn, zu deren Befreiung Rußland großherzige An-strcngnngcn mache, etwa die türkischen Griechen gemeint seien, da darunter die Polcu oder Tschcr-tes sen doch numöglich verstanden scin könnten. Bevor seine Minister auseinander gingen, hielt ihnen dcr Kaiser eine kleine Ansprache, welche trotz ihrer Kürze cin höchst merkwürdiges Stück gewesen scin muß nnd hinsichtlich deren lebhaft zn bcdanern ist, daß wir ihren Wortlaut wohl niemals erfahren werden, denn sie dürfte vielleicht nicht mit Unrecht als der eigentliche Wende- uud Ucbcrgaugspuukt dcS alten po« litifchcn Systems znm neuen angesehen werden. Etwas dem Achnlichcö sagte auch dcr Kaiser in seiner Rede-Nach seiner Darlegung seien wir in eine neue welthistorische Phase getreten, deren Hauptkennzeichen die iin Principe bereits vollzogene Einigung Deutsch-lands sei, cö müssc also mit den seitherigen politischen Traditionen gebrochen werden, wie mit dcn Verträgen, die den Zcitbedürfnisfcn nicht mehr entsprechen, nnd neue Grundsätze müßten in neuen Verträgen verkörpert werden. Dauernd seien nur wahrhaft große Schöpfungen. Er (dcr Kaifer) wisse, daß er viele Gcg' ncr habe, aber er glaube, daß die Mitwelt ihn vielfach ungerecht beurtheile, die Nachwelt, so hoffe er, werde mehr Gerechtigkeit gegen ihn nnd seine Bestrebungen üben. DicS sind die mir gemachten Angaben über den Sinn der kaiserlichen Ansprache; leider sind sie sehr dürftig, bessere warcu jedoch nicht anfzntrcibcn. Dic Rede dancrtc übrigens kaum einige Minuten. — Dcr neue französische Armeco rgani«' sationS «Entwurf, welcher in diesem Augenblicke der Sanction dcs Kaisers Napoleons harrt, soll dew Vernehmen nach daö Princip dcr allgemeinen Wchr^ Pflicht für Frankreich proklamircn. Doch scheint es in dcr Anwcndnng nicht sowohl ans eine Nachahmung des preußischen Landwchrsystcinö, als vielmehr auf eine Ent-wickluug dcs Instituts der Natioualgardc abgesehen z" sein. Alle Details dürften übrigens einer für dicscü Zweck einzusetzenden Commission vorbehalten werden. Hagesnmigkeiten. — Von heute angefangen beginnen auf der Kaiser!" Elisabelhbahn die großen Trupventrausporte der k. sächsische" Armee, welche iu ihrer ganzcu Stärke (28.000 Man", 8000 Pferde und 1000 Fuhrwcrle verschiedener Art) '"'l' telst Westbahn bis Passau und von dort mittelst der M schlußbahnen weiter nach Sachsen befördert wird. Hiezu w<^ deu 77 Milltär-Separatzüge erforderlich sein, deren täaM sieben von Wien werden abgefertigt werden. — In Wien sind lilrzlich die ersten Proben "'^ den neu erzeugten Linduer'schen Zündnadel' gew ehren und den eigens hiefür neu consttuirten P^ troucn vorgenommen worden. Binnen 5 Minuten würde" regelmäßig 41—42 Schüsse abgefeuert und die Kugel ^ immer auf 200 Schritte das 1^ Zoll starte Brett dur«' geschlagen. — Ein seltener Ehrenbeleidigungsprocep wird demnächst zur Verhandlung kommen. Von dcr Sa"' schreibt man einem Grazer Vlattc: Ueber die Anzeige ci»c Arzteü wegen eines Cholerasalles wurde einem GeMsi"^ amte von Seite dcr politischen Behörde der Auftrag erthe» ^ unverzüglich die gesetzlichen Vorkehrungen einzuleiten. ^^ Resultat dcr Erhebung war, daß der vermeintliche 6lM^ lranle iu Folge übermäßigen Weingenusses von ^rbrc«' gen befallen wurde und blos an dcM sogenannten "K" .^ jammer" gelitten habe, was das Gemeindeamt """.^ Kenntniß der politischen Behörde brachte. Hiedurch ' 1453 stch nun der Arzt in semer Ehre gekränkt und verlangt Satisfaction. — Am 17. b. starb in Cormons Mrijj Freiherr v. Nneber, t. k. Oberst im Generalstab. Der verdiente Dfficier, der nebst mehreren anderen ein Opfer der herrschenden Cholerasenche geworden ist, war ein Sohn des rühmlichst bekannten Maria Thercsien-Ordensritters General Rnebcr, dessen Name in der Geschichte der Kriege gegen daö napoleonische Frankreich mit Aufzeichnung genannt wird. — 3Iu3 Znaim wird uns ein hübsches Stückchen erzählt, welches zeigt, wie eS die Preußen verstehen, ihren Verordnungen pünktliche und schleunige Vesolgnng zu sichern. Als unter den dort gelegenen Truppen die Cholera auöbrach, erlies; der preußische Commandant an die Commune den Veschl, sofort 1000 Stück Matrazen und Decken an die Commcmdantnr beizustellen. Als seitens der Bürgerschaft da« gegen Vorstellungen gemacht wurden, wurde der frühere Befehl wiederholt und die Drohung beigefügt, im Wcige« rungsfallc würden die cholcralranlen Soldaten bei Privaten zerstreut untergebracht werden. (!) Dies natürlich wirkte und binnen einer Stunde war da« verlangte Bettzeug abgeliefert. Locales. CsMra-Mllelin au5 der 8ludt Lailiach. Am 33. September verblieben in der Behandlung 15, l>is Aä. Abends find zugewachsen 0, zusammen 21 Kranke. Davon sind genesen 3 , gestorben 3, es verblieben somit in ReHandlung 15 Personen. Seit dem Beginne der Epidemie sind in der Stadt erkrankt 45, genesen 13, gestorben 17 Personen. Laibach, am 25. September 1800. Aon der l. k. Sani tä ts ° Landescommission. — Morgen am 26. d. um 10 Uhr Vormittag wird l" der hiesigen Domkirche für die in der Schlacht bei "stozza am 2 l. Juni gefallenen und nachträglich ihren Wunden erlegencn Stabs- und Oberosficiere und für die gebliebene Mannschaft des gegenwärtig hier garnisonircnden ^ l. 50. Linien ' Infanterie »Regiment es ei» feierliches Scelenamt abgehalten. — Nach einer amtlichen Zusammenstellung waren in Laibach seit 1. Jänner bis Ende August d. I. 259 Gene-Wle und Stabsofsiciere, 5007 Oberofficiere und 410.940 Mann (mit 34.276 Pferden) bequartiert. -- Gestern kamen die Landwa'scher und Wäscherinnen von CtephanBdorf und den «inliegenden Dörfern wie ge« wohnlich in die Stadt, um die Wäsche an ihre Kunden ab' zuliefcrn und rücksichtlich abzuholen. In Folge der von ^elte des Magistrates getroffenen Verfügung sollte die Ab-adung der Wäsche in den dafür am Marktplätze aufgestcll-e" Vlarlthüttcn, statt wie sonst in den Häusern am Dom-^e, geschehen. Diese Anordnung erlegte die Unzufriedenst dieser Leute. 6s folgte lebhaftes Parlamcnlircn, Ab-^"dung hy„ Deputationen und endlich trotzig niumphircnder ^z»g der Wagen. Wir lönncn nicht glauben, daß mit "?'M Maßregel die Abforderung eines Standgeldes und ^!'kr neuen Steuer verbunden wurde, wie allgemein erzählt ^td: denn was ersteres betrifft, so glauben wir, dah durch 'ne im öffentlichen Interesse getroffene Maßregel den Wäschern ^e Kosten auferlegt wcrdeu folltcn, und durch Auflegung einer ^Uen Steuer könnte der bisher so billige Vczug der Wäsche .. ^ veitheuert oder zuletzt unmöglich gemacht werden, und k" lann sicherlich einer Classe von Stadtbewohnern nicht äeuehm sein, welche bei allen Steuern durch deren Um» ^ iung allein getroffen wird, wir meinen die Consu» "ten. Wünschenswert!) wäre eine beruhigende Aufllä-det^ssn^t! competenter Seite, jedenfalls aber eine Belehrung Mscher über daZ Traufit o risch e der Maßregel, y,,. "^ (Theater.) Wir hatten gestern einen sehr vcr-von !? ^eatcrabend. Die beiden Lustspiele „Hohe Politil" Herr "'" „Der Enkel" nach dem Französischen der l"Nim" ^^"lb und Warner erhielten das Publicum in der h. ^chencr Heiterkeit. Dies ist sowohl der guten Wahl ^seit'^" stücke "ls auch der wirklich sehr befriedigenden, br,i ^ö^cmunentlappcndcn, ^^.^„^^^, Darstellung zuzuschrci- Hen ss " "ften Stücke wußten Jr. Leo (Anna Alter) und sam zu "^ (3ranz Lachmann) die beiden Hauptrollen so wirk-PllblicuinZ^"', ^"^ ^ ^^ ""6 ^""^ Interesse des Cha^. "bsorbirten, welches nur durch die gelungenen u»d A^. /^ Herren Preising (Bäckermeister Stollen) Hie ^^. Kaufmann Pfund) einigermaßen abgezogen wurde. Zusind 6"! ^"^" sind unbedeutend, wurden aber zu voller und ^,^ ^'^ gegeben. Die beiden Rollen der alten Jungfer ^gefakt " Junggesellen wurden in vollendeter Weise Wlcru "-^ durchgeführt und ließen un« in ihren Dar« l'vel Hauptstützen des feinen Lustspiels erkennen. Und li"s/^"^" spielt in das Gebiet der Posse hinüber ^°llcn w ^" als „Schwank" bezeichnen. Die besten Herrn W^?^" ^"" Irl. H ellmc 3 b crgc r (Gustav) und e>Uivi^ "^.^ r. (Theodor) zugefallen. Frl. Hcllmesberger »vHte ;,, s.^ liebenswürdigste Laune, und Herr Müller in leqe,, ^ ^^^ eine unwiderstehliche drastische Komik ^ublicuu/ , ^ ^" verdienten Beifall verschaffte. Das beiden Ct"^" ^^ animirt und zeichnete die Darsteller in "'t Beif.sl . ^ "^" Herrn Kr use und Frau Leo, _ü m"" Hervorruf aus. !>'de Epsode" kl^^t bei Custozza wird noch r/' Italien r die K?r^ ^ ^^ poster Energie vertheidigten lindes Gebo c>' °" ^Uosi und ein vor derselben "'" "»cm Kn^»,' , . ^"sfordcrung ^r Uebcrgabc wurde ' Kugelhagel erw.dert. Plötzlich brachen die K raiuer vom Regiment Hohenlohe, welche bereits ungeduldig geworden waren, mit Hnrrahgeschrei hervor und warfen sich anf die Thore, die zur Rechten und Linken der Hauftlsronte sich befinden. Unter ihren Kolbenschlägen brachen sie zusammen, aber jetzt, wo sie sich im Hofe befanden, fahen sie sich einem neuen heftigeren und von allen Seiten kommenden Kugelregen ausgesetzt und nirgends ein Gingang, nir. gends ein Fenster, welches zu ersteigen gewesen wäre. Aus jeder Thüre, gegen welche angestürmt wurde, ragten aus kleinen Schießscharten Gewehre und Bajonnete hervor, die unter den Anstürmenden furchtbar ausräumten. Unte/den ersten siel hier der tapsere Hauptmann Müller an der Spitze einer Sturmtolonne, von einer Kugel in die Stirne getroffen. Sein letztes Wort, seine letzte Bewegung war eine Aufmunterung an seine Leute, nicht nachzulassen im Kampfe. Der Negimentsadjutant Neubauer, welcher zu Pferde in den Hos gesprengt war, sank von sechs Kugeln in die Arnst getroffen und das selbst zu Tode getroffene Pferd trug den Leichnam zum gegenüberliegenden Thore hinaus. Während des Getümmels hielt der Oberst auf einem Felde, zwanzig Schritte vor der Hauptfront des Hauses, mit kaltem Blute die Dispositionen treffend. Die Mannschaft wurde aus dem Hofe zurückbeordert, bis die Zimmerlcute zur Hand waren, und diese legten, von Schützen unterstützt, unter den Mauern hin sich schleichend, die Aezte an die Thüren. Aber auch dieses Waguiß scheiterte an den gewaltig verbarricadirten Eingängen. Da schwang sich «n Fahnen führ er, die Fahne in der Hand haltend, auf ein Vordach und von diesem auf den Hcnbodc,,. In Iveni» gen Minuten stieg Ranch auf und die Flammen schlugen empor über den Köpfen der tapferen Vertheidiger. Da endlich erschienen an den Bajonnchpitzen auö den Thüren und Fenstern weiße Tücher. Die Italiener, 90 Mann und 8 Ossicierc, gaben sich gefangen. Mit den aufsteigenden Flammen verminderte sich auch das Gcwehrfcuer von der Kirche ans, welches bis jetzt dem diesseitigen ununterbrochen sccundirt hatte, und die Besatzung derselben gab sich theils gefangen, theils ,uä)te sie zwischen den Häusern und über die Hügel und Felder zu entkommen. Ciner der gefangenen Officiere erklärte in gutem Deutfch, daß nicht der Brand sie zur Uebcrgabe gebracht habe, sondern einzig der Umstand, daß ihnen die Munition ausgegangen sei. Die Mannschaft bestand zumeist auö Neapolitanern: es ist aber auch möglich, daß sie sich nur — mit italienischer Schlauheit — dafür ausgaben. Denn beim Gewehrftrcclcn riefen alle in einem Athem: ),5»u>ml> N0»i»0lit3lij!" l'. Altenmarkt bei Laas, 21. September. In der Pfarre Altcnmarkt bei Laas hat sich die Cholera bald nach dem Einmärsche des aus Italien dahin verlegten 10. k. k. Feldjäger «Bataillons (Niedcrösterrcichcr) unter der Mannschaft desselben gezeigt und am 25. August l. I. das erste Opfer gefordert. Den I. September ist sie unter dem Militär und Civile mit aller Heftigkeit angebrochen, so daß von den damals Erkrankten die wenigsten gerettet wurden, und hat am 15. d.M., an welchem'Tage 15 Sterbesälle vorkamen, den Culminalionspunlt erreicht. Von dieser Zeit an hat sich die Zahl der Stcrbesällc, jedoch nicht die der Erlranlungsfälle, vermindert, indem an manchem Tage gegen 20 Cholera-Kranke mit den heil. Sterbesakramenten ver« sehen werden mußten. Die Krankheit war anfangs nur in drei Ortschaften auögcbrochen, hat sich jedoch bald iu einigen anderen Dörfern gezeigt, einige bisher ganz verschont, andere hingegen, wie z. V. das 37 Hausnummern zät> lcnde Dorf Nadlest, wo sie am 9. d. M. ausgcbrochen ist und wo bisher 27 Personen gestorben sind und noch viele trank darniedcrliegen, schwer helmgesucht. Man hat beobachtet, daß die Krankheit nach einem heftigen, von Blitz und Donner begleiteten Ungcwitter bedeutend nachgelassen, jedoch bald darauf mit erneuerter Heftigkeit ausgcbrochen ist. Gleich nach dem Ausbruche der Cholera beobachtete man, daß die Farbe und das ganze Gesicht der Crtrantten start verändert und schon vor dem Tode schwärzlich wurde, jetzt hin« gegen behalten selbst die Leichname die weiße (ihre vorige) Farbe. — Seit dem 1. September bis heute (21. September 12 Uhr Mittags) sind in hiesiger Pfarre 134 Personen, wovon 40 auf das Militär und 94 auf die heimische Bevölkerung entfallen, und zwar mit Ausnahme von 2 bis 4 alle an der Cholera und ihren Folgen gestorben, und leider lann man nicht sagen, daß uns dieser unliebsame Gast verlassen hätte, da noch heule Vormittags mehrere Erkrankungen angemeldet, 7 Personen mit den Sterbcsakra« menten versehen worden und 4 gestorben sind. Neueste Nachrichten und Telegramme. (Triginal'Tclegramm der „Laibachcr Zeitung.") Wien, «5 September. Die „Abend-post" dementirt alle Angaben »iber Gebiets, abtrctnngen uder Kompensationen anläßlich der Grenzregulirnna zwischen Oesterreich «nd Italien. Die Florenzer „Opinione" meldet, daß der Friedensschluß noch diesen Monat erfolgen werde. Der bekannte Abt der großen Melker Abtei, Neichsrathsabgeordneter (f-der, ist an der Cholera gestorben. Messina, 21. September. Italienische Schiffe mit Truppen sind in Palermo eingelangt. Sonntag wurde drr Kampf mit den Insurgenten aufgenommen; der Kanlpf dauerte noch gestern fort. Die Insurgenten haben ein leitendes Comit6 gebildet. Die Trnppen hielten den königlichen Palast und die Bank besetzt, wo sich 10 Millionen Franken befinden. Man glanbt, die Bewegung werde baldigst unterdrückt scin. Florenz, 22. September (Officicll.) Die italic-nischcn Trnftpcn sind gestern, ohne großen Wicdcrstand zn finden nnd mit geringen Verlnst.cn, in Palermo eingenickt. Der Aufstand ist besiegt. 3lom, 22. September. Die römische Legion ist heute unter ungeheurem Volksandrange in Rom ein« gezogen. Vriissel, 22. September. Es wird bestätigt, daß die Kaiserin Charlotte von Mexico nach ihrer Rückkehr aus Rom den belgischen Hof besuchen werde. 3tew»A"rk, 11. September, Abends. Der Präsident Johnson clklättc zn Saint Louis, cr beabsichtige, den Nadicalcn gegenüber eine energische Opposition zu machen. Beim Empfange Johnsons in Inoianopolis herrschte eine solche Vcrrwirung, daß er nicht zn Worte kommen konnte. Unter der Menge wurden gegenseitig Pistolenschüsse abgefeuert. Veracruz, 25. August. Die Liberalen zerstörten das Dorf Mcdcllin nnd nahmen 200 Franzosen gcfan» gen. Das französische Kanonenboot „Engine" wurde in der Nähe von TuMn in den Golf von Tnxftan zu« rückgetricbcn. Telegraphische Wecliselcourse vom 24. September. üpcrc. Metalliqnes «l.,.o erzielt Es' ist ein solches Ncsnltat mn so tranrigl'r, als cmrrfrtto die Gewinne rinr fortschreitende >md gedeihliche Entwiklnng der Geschäfte der Anstalt darthnn, anderseits aber Verluste absonderlicher Natnr die besten Ergebnisse verschlingen nnd diese Anstalt als daö Opfcr abentelicrlichel,-Unternehmer und Unternehmungen erscheinen lassen. Aller Welt mnßtc die CrcditcAnstalt iu der Affaire Horuy (unseligen Ange-dentcs) als dupirt erscheinen. — Jedermann hat iu der Dcfrmi-dalion Martl ein Sclbstuerschnlden dcr Verwaltung der Credlt-Aüslalt erblickt, und wieder ergab sich ein Stein des AustosieS in den Unternehmungen der „Nlexandriuer Repräsentanz." Bleibe im Lande und nähre dich redlich! haben wir der Credit-Anstalt bei Gelegenheit ber Besprechung dcr vorjährigen Bilanz zngern-seu. Würde die, ^redit-Austalt sich entschließen, mir halb so viel Lehrgeld fitr Untcruchmnngen im i?audc zu riölircn, so wllrdc sie für die Entwirllung des heimischen Handels sehr viel gcwirtt haben. Aber eilierseilö von minutiöser Diffieilität, scheint cm-derscilö diese Anstalt eine Beute von Abenteurern zn werden. Wir haben zwar die Ueberzeugung, daß Erfahrungen nicht viel niltzcn, daß mau geneigt ist, nichts zn lernen nud nichts zu vrr: gessen, wir verzweifeln aber deimoch nicht, daß es besser werde. Mindestens ehrlich scheint die Darstellung zu sein. Das Krebö-übel der Credit-Austalt, drr Effecteu-Ärsit.,, hat ihr wieder cineu mächtigen Schaden zugefügt. Aber dieser ist zu repariren und dürfte sich cNich schon theilweist reparirt haben, da die heutigen bourse jene vom W. Juni, die der Aufstellung drr Bilanz als Grundlage dienten, erheblich übersteigen. Vorfälle 5> ^ Marll, Horny und wie selbe sonst vorzulommen pflegen, werden hoffentlich nicht immer bei der Hand feiu, um die Interessen der Actionäre zn schädigen, n»d so hoffen wir, daß diese Anstalt fortan sich für heimische Interessen ersprießlich eutwictlc und die Anfgabc rrlcnnr, ein erstes Landes-Institutfür Handel nnd Gewerbe zn scin. (W.HdlSli.) Theater. Heute Dienstag den 25. September: Posse als Medicin. Posse mit Gesang in A Acten. Morgen Mittwoch d cn 26. September: Der Troubadour. _________ Oper in 4 Acten von Verdi. " ^. >V i AS-3 ZV " "« 3Z!^ 6U.Mg., 327.74 4- «.8 windstill jdichter Nebel 2