Samstag ven 8. F'ebr'üär 1334. ?rIDt^ IOV«. r<^iVaril. Nie Kränze. Des Bürgers Haupt ziert mit der Myrtenkrone, Wenn er den Kreis, der ihn umgibt, beglückt; DöM Krieger, der das Schwert für Freiheit zückt, Neicht dankerfüllt den LorbeerzVcig zum Lohne. Doch bei,des weiht dc5 Landes erstem Sohne, In dessen Hand ihr Schwert und Wag' erblickt, ^uf daß sein Haupt, vom Dopuclkrauz geschmückt, Sein Doppclglück verkünde rings vom Throne?. Auch Dir, o Franz, gebühren dicsc Kränze, Bethauet von des Dankes frommer Zähre, Die Dir Dein Volk im Fcstcsjlibcl weint. So grüne denn mit jedem neuen Lenze Aer Lorbeer zu 5eü Völkerhortes Ehre, Die Myrte Dem, der's wie ein Vater meint! — Fr. S. v- N. Bie Mondscheibe. Dle Mondberge sind im Allgemeinen Höchst ein-formig, dabei aber fthr scltsam gebildet. Ihre Zahl ist »mgcmein gro^, dt,^„ ^ nehmen dci wiitcn den größten Thfil der Mondssläche cii^ fc,st alle sind genau kreisrund odcr becherförmig, jedoch aw Rande elliplisch ge-tlhnc. 3ie höchsten Theben sich, wie sich aus dcm Maße ihrer Schatten abnehmen läßt, senkrecht etwa eine dreiviertel Meilen hoch, und die bedeutendsten zeigen meistens in ihrem Innern ebene Gründe, aus welchen gegen den Mittelpunkt zu eine kleine steile, kegelförmige Erhöhung aussteigt. Sie geben mit einem Worte ein Bild vom wahren vulkanischen Character in seinem vollsten Umfang, wie man ihn aus einer Karte der Phle-greischen Gefilde bei Neapel oder des Puy du Dome in der Auvcrgne vor Augen hat. Bei einigen der gewal« tigsten lassen sich mit sehr kraftigen Fernrohren entschieden Spuren von vulkanischer Schichtung, von successiven Niederschlagen ausgeworfener Stosse unterscheiden. Ein vorzüglich merkwürdiger Umstand in der Geologie des Monds ist der, daß man zwar rein nichts entdeckt, was eigentlich einem Meere gleich sähe (denn die dunkeln Flecke, welche man gemeiniglich so nennt, zeigen bei genauer Betrachtung Merkmahle, welche der Voraussetzung eines tiefen Gewässers durchaus widerstreiten), gleich, wohl aber große, völlig gleichförmige Strecken bemerkt, welche angeschwemmtem Land täuschend ähnlich sehen. Dcr Mond zeigt keine Wolken, uoch sonst eine Spur einer Atmosphäre. Hätte er eine, so müßte sie bei Sternbcdeckungen und Sonnenfinsternissen sich kenierk-lich machen. Mit dem Wechsel des Climas muß es cine ganz eigene Btwandtniß habeni vierzehn Tage lang muß die Sonne heißer brennen, als bei uns um Mitlag uncer dem Achunior, und zwar ohnc Unterlaß; ebcn so lang dagegen herrscht der strengste Frost, strcn' ger, als im Winter unserer Pole. Unler diesen Um^ 22 standen muß fortwahrend sämmtliche Feuchtigkeit, die sich etwa auf dc'r Oberfläche findet, von dem uncer der Sonne gelegenen Punct zum entgegengesetzten hinüber" wandern. Daraus folgt absolute Dürre gerade unter der Sonne, und beständige Anhäufung von Eis in der entgegengesetzten Region. Vielleicht daß sich eine schmale Zone mit flüggem Wasser an den Rändern der erleuchteten Hemisphäre hätt, und die Verdunstung des Wassers auf der einen, und seine Verdichtung auf der andern Seite mag bis aufeinen gewissen Grad ein Gleich: gewicht in der Temperatur bedingen, und die'Strenge der beiden Extreme des Climas mildern. Ein Kreis von einer Secunde Durchmesser, wie man ihn von der Erde aus auf der Mondstäche siehc, hält eine Qiladrat neile. Die Telescope muffen also noch bedeutend vervoilkommt werden, bis wir auf dem Monde Spuren der Bevölkerung, wie Gebäude oder Aenderungen in der Oberfläche des Bodens gewahren können. Es ist indessen dabei zu bemerken, daß, in Folge der geringen Dichtigkeic der Masse des Monds und der verhättmßmäßig geringern Schwere der Körper «n feiner Oderfläche, die Muskelkraft in Ueberwindung des Gewichts der Materien sechsmal mehr vermag, als bei uns. Ader der Mangel an Luft scheint die Eristcnz von lebenden, denen d»«itenmaleder Er« de, von der er am l. März 1856 nur noch 25 Millionen Meilen absteht, und uns in den Morgenstunden in den Sternbildern des Naben und des Bechers sichtbar sepn wird. Von da entfernt er sich immer mehr von der Erde und Sonne, um erst nach weitern 76 Jahren, nämlich im Jahre l9i2, unsere Gegenden wieder z» besuchen. ^est eines MaMkeitsbercims. Der Mäßigkcitsvcrein zu Vreston in England gab am letzten Christcage eine große Thee-Gesellschaft, die aus ungefähr 1200 Personen bestand. Der Thee wurde in einem großen Siedkessel gekocht, der 200 Gal< lonen enthielt, und um welchen herum ^0 gebessert» Trunkenbolde als Wärter standen. Eine Nusikband» spielte auf, und zwei Mäßigkcitslieder wurden abgesungen. Doch sollen, als man auseinander ging, eö-nige Mitglieder etwas gewankt haben, so daß man vcrmuthec, aus Versehen sei einiger Arrack unter de>ll Thee geruhen. 23 Niterarische Anzeige. Das österreichische Ga«sirljanvelvecht. Systematisch dargestellt von Heinrich Costa, ? l. ersin« Camcrac-Eomnnssär >>"d wirklichem VNtgliede der l. k. Lai,dwirthschaftegcscllsch',ntcn in Steyermark und Kr.ü». Gräh. Im Verlage bei Damian und Sorge, I82l». Die Ueberzeugung, daß die Hausirer mit den Hsusirgesetzcn wenig bekannt sind, hat den Verfasser des genannten Werkchens veranlaßt, die ursprünglich nur zum eigenen Amtsgebrauche bestimmte, spstema, tisch geordnete Sammlung der Hausirhändelgesetze zuc Gemeinnützigkeit zu dringen. Die Einleitung gibt eine gedrängte Geschichte bes Hausi'rhandcls in den gegenwärtig zuc österreichischen Monarchie gehörigen Ländern, und zwar v»n den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, und mit besonderer Rücksicht, auf die, in den verschiedenen Zeitab' schnitten bestandenen Hausirhandelsgesetzen, mit viele« Mühe aus den Quellen zusammengestellt, und wenn «uch für den schlichten Hausirer minder interessant, so doch für den denkenden Staatsmann wichtig und vielleicht für künftige Bestimmungen nützlich, weil, wie der Verfasser sehr richtig bemerkt, die Vergangenheit die Mutter dcr Gegenwart ist, und weil man die Tochter »iel richtiger beurtheilt, wenn man die Mutter erst kennt. Das Wetkchen selbst zerfällt in sechs Abschnitten, u>?d handelt in 49 H. h. Erstens von den Erfordernissen zur Erlangung eines Hausirhandelsbe-fugnisses; zweitens von den Pflichten und Rechten der Hausirerj drittens von den Hausirwaren; vier-ttns von der Compcttnz der Behörden; fünftens von den Strafgesetzen, und sechstens von den Ne-curso« und Belohnung«« der Anzeiger und Ergleiser. Der Anhang gibt die Hausirordnung für Ungarn und das Formular eines obrigkeitlichen Certisicats zur Erlangung eines Hausirpasses. Ein alphabetisches Inhaltsverzeichniß oder Register erleichtert das Aufsuchen der einzelnen Bestimmungen. Der Verfasser behielt, wie er schon im Vorworte versichert, den Urtext der Patente, Verordnungen, und sonstigen Bestimmungen, auf welche sich mit Datum und Numerum berufen wird, allenthalben bei; ein wesentlich^ Erforderniß, um der Möglichkeit einseitiger, irriger Auffassung oder Auslegung der Normal-^ Vorschriften zu begegnen. Di? äußere Ausstattung, Papier und Druck fmdl einige unbedeutende Druckfehler abgerechnet, nett, und so dürfte die practische Nützlichkeit dieses Handbuches sowohl bei Hausirhändlern, als auch bei politischen Bs« Horden die verdiente Anerkennung finden, dasselbe wird aber zuversichtlich, vorzüglich den k. k. Cameral - Beamten willkommen seyn, weil es in jenem Theile der österreichischen Gesetzgebung einschlägt, dessen Kenntniß als zum eigentlichen Behufe gchörig, unter andern, ihnen nöthig ist. Das Keueste unv Interessanteste i!,< Gcl'ictc ver Runft unv Invustrie. Ver Nanver- und ^ölkerkmlve. Die Geschenke, welche der Gesandte der hohen Pforte, Ahmed Pascha, nach Petersburg brachte, bestehen unter andern aus einem Zügel, Sattel und Geschirr für das Pferd des Kaisers, von einem 200,009 Thaler übersteigenden Werthe; in t2 Paar Armbändern für die Kaiserinn, jedes mit 20 kostbarern Dia« manten geschmückt; in 20 arabischen Pferden für den Kaiser; in 120 Kaschemirs für dessen Gemahlinn; in dem alten Schwerte Konstantin Palaologus, dessen Griff und Scheide mit Edelsteinen übersäet sind. Der unlängst auf dem Schisse öuxor zu Paris lM« gekommene ägyptische Obelisk wird auf dem Concorde« Platze aufgestellt wcrden, und auf einem Picd?stal auf« gerichtet, welches 27 Fuß hoch ist; der Piedestal soll, wo möglich, aus einem einzigen Blocke französischen Granites bestehen. Er wird dem «Zoncorde - Plahe ungemein zur Zierde dienen, und man kann von einein Puncte zugleich die Tuilcrien, die Straße Rivoli, die Kammer, den Triumphbogen mit den elyseischen Feldern, der Madeleinenkirche, den Obelisk, so wie die Springbrunnen, die denselben Platz noch schmücken sollen, übersehen. Die Mongolen verbrauchen eine ungeheure Quantität chinesischen Thee's, den sse in Ziegclform aus China selbst beziehen. Um den üblen Geschmack des Sumpfwassers in etwas zu mildern, werfen die Mongolen in den kochenden Thee eine Handvoll unreines Bittersalz dazu, und mildern die kochende Theema'se durch etwas Milch und Butter. Von diesem sonderbaren Gemische, welches bei jedem Europäer ein Erbrechen erregen würde, trinkt ein Lama oder mongolischer Priester tä>,l!ch vierzig oder fünfzig Tassen, und zwar so heiß als möglich. Der Ziegclthee ist die geringste Sorte chinesischen Thee's, und wird zn ^0 Stück in Kisten verpackt, die dann 90 Rubel Assignaten kostet.. DMi Uebrigens dient er in der mongolischen Wilduiß als Geld, denn er ist der beliebteste Tauscharcikel. Ein nordamerikanisches Blatt gibt eine Beschreibung der Goldregion in Alabama, die völlig so glänzend ist, als jene von den Bergwerken Virginiens, in einem Berichte des Hrn. Featherstonhaugh an Hrn. Madison. Die Goldregion von Alabama ist im Durch schnitt /l0 englische Meilen breit, und das Gold soll die Feinheit von 23 1^2 Karat haben. Der 'Coosafluß strömt 100 Meilen weit durch den Bezirk, und enthält reichlichen Niederschlag von Goldsand. Vci sehr sorg: loser Bearbeitung und geringer Maschinenanwcndung liefert dieser Niederschlag täglich anderthalb bis dritc-halb Pfenningsgewichte. Die Vein - Hil! . Schachte sind noch unberührt, und nur erst weniger Niederschlag ist vollständig untersucht worden. Wie in Vir-ginien, so läßt sich in Alabama nicht zweifeln, daß hinreichendes Capital, unter der Handhabung hüuäng-lich unternehmender und kundiger Personen, eine unermeßliche Fundgrube des Reichthums eröffnen, und binnen wenigen Jahren den Wohlstand des Staates ungemein befördern würde. Auf der Manchester Eisenbahn si«d 40 englische Meisen in der Scunde mit einer leichten Ladung zurückgelegt worden, und der Ingenieur Stephenson ist der Meinung, daß eine Maschine erbaut werden könn-te, um 100 Meilen in der Stunde zurückzulegen, obgleich es nicht zu bestreiten sei, daß bei einer solchen Schnelligkeit der Widerstand der Atmosphäre sehr groß seyn würde. Es werden nunmehr Maschinen gemacht, die acht Mal mehr Kraft haben als der „Rocket," doch lastet wenig mehr Gewicht auf jeder Bahn, die Last Ist gleich vertheilt auf sechs Räder und die Maschinerie besser angeordnet. Die Röhren d^iteffels sind kleiner, aber weit zahlreicher, und nicht wie früher von Kupfer, sondern von Messing. Die jetzt auf die Ei-senbcchn gebrachte Maschine hat bereits 22.000 Meilen (4 bis 5 Reisen in einem Tage, jede Reise von 20 Meilen) gemacht, und nur höchst unbedeutender Reparatur bedurft. In der Ncujahrsnacht, am 4. Jänner d. I. Früh um 5 Uhr, wurde der Zeugmacher Möbius in Zeih durch einen Knall in seinem Hofe erweckt, der so heftig war, daß man glaubte, der Rauchfang sei eingefallen. So bald der Morgen graute, sah die Frau nach, und kehrte mit der freudigen Nachricht in die Stube zurück, daß der Hof mit Silber^ bedeckt sei. Ein Meteorstein, 10 5^8 Pfund schwer, war gefallen, und hatte ringsum Splitter verbreitet, welche silberartig glänzten. Die Masse gleicht dem Marienglase, besitzt jedoch einen höhern Silberglan;, sie besteht durchgängig c:us dünnen, zähen Vlättchen. Die geologischen Nachforschungen, welche die russische Regierung anstellen läßt, geben die Hoffnung, bald auf das Muttergestcin des Goldes und des Platina zu stoßen, welche man im Ural im Boden zerstreut findet. Man hat Blöcke im Serpentin getroffen, in welche der Chromeisenstein und das gediegene Platina eingesprengt sind. Je weiter man die Nachforschungen verfolgt, desto größere Stücke kostbarer Metalle findet, man. Die Platinastücke finden sich häufiger aus dem Ostabhange des Ural in dem obern Theile des ange« schwemmten Bodens, namentlich im Sumpflande, in einer Tiefe von 7 bis 3 Fuß. 3>as Gold liegt in größerer Menge auf dem europäischen oder WestabhaNH, und auch in grö'ßertr Tiefe. Die größten Stücke wie" gen indeß nicht mehr als etliche Pfund, ein ungeheures Stück, das man zu Boqolskofsk in Permien fand machte jedoch «ine Ausnahme, es wog 2? Pfund. In einem nlten Hause in der Grafschaft York, hat man vor Kurzem ein Porträt der Königinn Elisabeth gefunden, welches dieselbe im Alter von 17 Jahren barstellt. Dasselbe übertrifft au Kunstwerth alle bisher vorhandenen Abbildungen dieser berühmten Königinn. Man vermuthet, es fei von Holbein gemahlt. In Karlsruhe sieht man jetzt recht hübsche weibliche Studenten. Es werden nämlich in einem Saale Vorlesungen über das Spinnen mit zwei Spulen gehalten, welche eine Menge schöner Töchter besuchen. Auch sollen sich bereits mehrere junge Herren zur Inskription gemeldet habeu, welche diese Mädchen-schaft der Burschenschaft «eit vorziehen. Kürzlich starb zu Lenham in der Grafschaft Kent eine Frau, Namens Maria Honep, die bei ihrem Tode eine Familie von 36? gesetzlichen Nachkommen zurückließ. Theater. v __^ Mor^n wird der fünfte uild letzte lnaslirt«: Vall im hiesi? gc» Rcdolltcü'Saale abgehalten wcrdcn. Ein tr > tt 6 «Prcis : Äu kr. Mvacteur: M. t'av. Keinrich. Verleger: Mnai M. CMer v. KleiltMKi»r.