Laibacher Seituna. .».« «« Montag am «« März «»K» rÄ,^Ä:!!^r«.^^^ '".........."..... An'tlicke» Tbeil. H^e. k. f. apostol. Majestät geruhten mit allerhöchster Eutichliesiung von, 10. März d. I., dem Feld>ua>schaU-vientenant Franz l>)rafen Wimpfscn, provisorischen ^Dber - l/ommandanten Allnhöchstihrer Kriegsmarine, das Grosikrenz Allerhöchstihres Leopold-Ordens mit ^tachsicht der Taren allergnädigst zu verleihen. Se. k. k. apostol. Äiajestät haben mit allerhöchster Entschliesmug >^l<». Trieft am !>. V5ärz d. I., die Ueber-selmng dec» Provmzial - Kriegszahlmeistcro, Christian Nagel, von Prag in gleicher Eigenschaft nach Wien, dann die wechselseitige Transferiruug der beiden Kriege-casstere, Franz Kiemlein zu Verona, und Joseph Lun zn Temesvar, allergnädigst zu genehmigen und dem Kriegszahlamts-Eoutrollor, Johann Opin, znm Provinzial-Kri^gszahlinelster, so wie den Kriegscasse-Official Anton Zaudiel Edlen v. Schul he im, zum Zahlamts - (5ontrollor in Prag zu ernennen gerlU't- Das k. k. Finanzministerium hat die im Groß-snlstenthume Siebenbürgen erledigten Finanz-BezirkS-commlssarostelleil dritter blasse dem doriländlgen Fl-nanzconcipisten Wilhelm Sigerus, Friedrich Mehr-l'rot und (5arl CSipki's verliehen. Nichtamtlicher Theil. «aiback, ««. März. Nachdem am 25. v. M. für die GesellschaflS-filiale ^'aibach, Umgebung Laibach u„d Ober-laiba ch Hcrr Anton Galle, Nlitobcswer in Frcu-deulhal, zum Vorstand diescr Filiale, und Herr (5arl Obresa, k. k. Postmeister und Bürgermeister », Oberlaibach, und Herr Joseph Erzen, Realitäten-besil;er und Gemeindcrath in ^aibach, als Filial. Ausschüsse gewählt wurden, hat am 11. d. M. die Constitnirnng der neuen Gesellschaftsfiliale Fei-striN-Dornegg Statt gefunden, da die zu wette Entsernnng das Bedürfnis; herausgestellt hat, das; die bisherige Laudwirthsch. Gcsellschaftsfiliale Adels be r g-FeistrlN iu zwei Filialen getheilt werde; demzufolge wurde unter der ^eituug des Vorstandes der bisher vereinigt gewesenen Filialeu, Herrn Dechantes Kurc, am 51. d. M. die Filiale Feistriz-Dorucgg selbststandig constitnirt und wurden von den versammelten Hcrm, Mitgliedern zum Vorstande der neuen Filiale Herr Anton Gra«i<>, Dechant in Dornegg, zu A usschnsiräthcu aber Herr Jacob Samsa, Realitätenbesmer in Feistrin, Herr Anton Mlakar. Pfarrer in Sagurje. Herr Stanislav Petrie, Pfarrer in Prem, und Mr Andreas Hadnik, RcalitäteubesiNer m Feistri!'., gewählt. -Dic randwirthschoftgescUschaft kaun sowohl d,e Wahlen von ^'aibach «Oberlaibach, als anch die von FeistriN -Doruegg mit Freuden begrüßen. V e st e r r e l ch Trieft, 1«. März. Wir halten es für unsere Pft'cht so peinlich auch deren Erfüllung ist - d,c folgenden, leider beinahe mit Gewißheit zu verbürgende,. Umstände mitzutheilen, welche das traurige ^oo^ 5<..< hnegsdampfcrö „Marianna" kaum langer zu bezweifeln erlaubcn. In Porto Tolle, a» don Mündnngen des Poflnsses, wurde , sicherem Vernch. men nach, ein Kistendeckel mit der Aufschrift (>api-tauo ^Dolgemuth, ferner ein kleines hölzernes Be-haltnisi mit Briefen, unter der Adresse cines anf dcr „Marianna" eingeschifften Arztes, nebst andern Ge-rathschaften aufgefunden. In denselben bewässern sind Boote znm Vorschein gekommen, die znr „Marianna" grhört haben sollen, nud in den fünf bei l/hioggia von einer Fischerbarke ausgefaugenen deichen will man ebenfalls Matrosen der „Marianna" erkannt haben. Anfter dem Commandanten, Obrist-lieutenant Wohlgemnth, befanden sich an Bord des vcrnnglnckten Schiffes die Schiffolieutenants Ser-nül) nud Baron Knbcck, die Kadetten Wahrmuth und Willisich. Ueber die Zahl der Bcmaunnng schwanken die Angaben. Sie dürfte 70 bis 80 Kopfe betragen haben. Untcr den Passagieren nennt man einen bei der Marineverwaltung in Venedig angestellten Beamten, Namens Jüngling, der sich mit Fran nnd Schwägerin nach Trlest auf Besuch begeben wollte, so wie einen Feldwebel, der mit vier Decorationen geschmückt, znr Belohnung seiner treuen Dienste wahreud des leftten Aufenthalles Sr. Majestät drs Kaisers in Venedig zum Hoslakaien ernannt wurde. Sollte das entsel'llche UncMH iu seinen, gauzen Umfange sich bestat'gen, dann bleibt nnr noch der Wunsch uud die Hoffnung auSzusprcchen, dast der Staat für die Hinterlassenen möglichste Sorge tragen und die Theilnahme der Mitbürger deren Schick« sal nach Kräften erlelchteru werde. (Tr. Z.) Iu diesem Augenblicke geht uns folgende telegraphische Depesche zu, dic einen so höchst edlen Zng deo Herzens Sr- Majestät des Kaisers mlsdrückt, und uns m der oben ausgesprochenen Hoffnung nur noch bestärkt. Dieselbe lautet: Anf Allcchöchsten Befehl von Sr. E. dem Herrn 1. General - Adjntauten Sr. Maj. an S. E. den Herrn Marine-Obercommandanten F. M. r. trafen Wlmpffen «n Trieft. Wien am 18. März 18^2. Ich bin befehligt, Euer Ercellenz zu ersuchen, der Fran des Fregatten - (5apltains Wohlgemut!) persönlich die Znsichernng geben zu wollen, das; Semc k. k. apost. Majestät für ihre Zukunft sorgen wird, wenu sich daS befürchtete Uuglück bestätigen sollte. (Tr. Z.) Wien, N. März. Die vou Seite des Fi-nanzmlnisterimo an die FinanzlaudeSdirectionen in Wien, Prag, Brunn . ^emberg. Oral). Innsbrnck, Tuest, Mailand uud Venedig erlassene, strengere Mastregeln gegen den Schmuggel anordnende Verfügung, von welcher schon Erwähnung geschah, lautet wörtlich: h. 1. Wenn dcriemge, welcher sich in Be-zug auf Waren der im Absa,, ll. de5 allerhöchsten Patentes vom li. 'November iv.'ii bezeichneten (vat' lungen, einer als Schleichhandel oder schwere Gefällst Übertretung zu bestrafenden Handlung oder Unterlas» sung (sey cs als Urheber. Thäter, Mitschuldiger oder Theiluehmer) schuldig ,nachte, wofür d,e Strafe nach dem Elngangszolle, oder in Folge der kaiserlichen Verordnungen vom 18. Januar 18K2, auf Grundlage des Werthes der Ware zu bemessen ist, zur blasse der Gewerbetreibenden geHort, dic sich mit der Erzeugung oder Zurichtung, dem Umfalle oder Transporte solcher Waren beschäftigen, so »st dieses als cm erschwerender Umstand anzusehen, welcher im Sinne dcs H. ll4.'i, Z. 2 des Gesällsstrafgeseftes die Ablas sung vom gesel'maßigen Strafverfahren anSschlleßt h. 2. Von der mit dcm Hofkammerdecrete vom 21 Sept. 18:lii, Z. :ltt.:M)173!), dcn Finanzlandesbehörden eingeräumten Ermächtigung, bei Ablassuugen vom Versahren, Strafbeträge, welche fünfhundert Gnlden nicht überschreiten, auf einen geringeren Be trag als den vierten Theil herabzusehen, sind jene Straffälle ausgeschlossen, welche als Schlrichhandel oder schwere Gefällsül'ertretung mit einer aus Grund läge des Eingangszolles, oder in Folge der kaiserli cheu Verordnung vom 18. Jänner 18!l2 drS We» thes der Ware zu bemessendeu Vermögensstrafe zu aHilden sind, sofern der Gegenstand der Uebertrelung zu den im Absähe ll. deS allerhöchsten Patentes vom tt. Novclnber 18ll1 bezeichneten Warengattnugen ge hört. Ferner werden in Bezug auf StraffäUe der hier bezeichneten Art die Bestimmungen des h. 32 des AmtsuuterrichteS für die zur Anwendung deS Strafgesches über Gefällsübertret'.lugeu bestimmten Behördeu und Aemter provisorisch dahin abgeändert, das; bei Ablassnngen vom Verfahren der Strasbetrag. welcher nach dem im h. -i41, Z. 1 deS GefäUSstras geseyes vorgezeichnetem Maßstabe entfällt, mcht unte» die Hälfte dieses Betrages gemäßigt werden darf, und das;, wenn die Strafe in dem einfachen Werthe, daS ist „ach z. «2 deS GesällSstrafgescheS in dem Versalle der Ware besteht, eine Ermäßigung mchl Statt findet. — §. 3. Bezüglich der ,m H. 2 be zeichneten Straffälle wird die mit den Hofkammer-decrete,, vom 29. Angust 1«3« , Z. 34.185/2340, md vom 1«. October 1830, Z. 40.20N 2833 qewis sen Beamtencategorien ausnahmsweise ertheilte Er mächtiguug, die Ablassung vom Verfahren zu bewil ligen, durch gegenwärtigen Erlas; ausier Wirksamkeil geseNt. — ^. 4. Eine AnSnahme von den in den vorstehenden KH. 2 und 3 festgesehteu Beschränsunge» der Strafmildernng findet in jenen Fällen Statt, wo die Person, welcher d«e Ablassung vom Versah reu bewilligt wird, zur (5lassc der Reisenden durch Verwundung vor ^ gewordeucr Soldat der W,encr Frein ..,.,... - .,..... sowohl, als anch des Regimentes Hoch- und Dem.! mcistcr-Insauterie enstut. der »ucht im Genusse emc, Stiftlmg des meinen Ilamen führenden ^ der anderen Invalldeufondc stche, dem wol. ., Gemeindrrathe der schönste vohn für das mit wahrer Vaterlandsliebe unternommene, und ron dem Edel-silmc '"n'...'. ^.tl'ürqer so glänzend qesorderte Wtrt der it seyn, w>e es m,r zur größte" Neruhitzuuq ger,,chl, aw Abende me,neS r,beu, noch 282 diese braven Krieger so nachhaltig unterstüyt, und in der menschenfreundlichen Fürsorge für dieselben — die Nachwelt zur Aneiferung angeregt zn sehen." — Das k. k. Mlnisterinm des Innern hat eröffnet, daß die von den Magistraten der k. Städte in Ungarn ausgefertigten Heimathscheine als Reise-urknnden nicht zu gelten haben, nnd in Betreff der Reiseurkunden sich vielmehr an die dortlandes bestehenden Paßvorschriften zu halten sey, deren strenge Durchführung den Behörden zur Pfiicht zu machen ist. — Das hochw. bischöfliche Ordinariat in Linz hat an die Seelsorger des Sprengels eine Cnrrende erlassen, worin verordnet wird, das; alle Seelsorger, die ein Gemeindeamt bekleiden, dasselbe nach Thun-llchkeit niederlegen, nnd bei einer neuen Wahl ein derlei Amt ablehnen sollen. — Iu Innsbruck wurde das Monument des gefeierten Marschalls Grafen Radehky am l9. d., als an dessen Namenstage, feierlich aufgestellt. -^ Bei Gelegenheit des leltten Schnecfalles wurde ein Dorf unweit Mührlsch-Nenstadt in kurzer Zeit so eingeschneit, daß die Bewohner, welche über Feld gegangen waren, bei der Rückkehr am Abend sich nicht mehr zurecht finden konnten. Es brauchte lange Zeit, bis man sich zu den Thüren der mit Schnee verwehten Hauser einen Weg bahnen konnte, — Aus München 1->. März wird gemeldet: Nach hier eingetroffcnen Briefen aus Aegypteu wird der Aufenthalt Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Herzogs von Leuchtenberg daselbst noch bis zum 18. d. dauern, an welchem Tage sich derselbe nach Malta und Neapel einschifft; Se. kaiscrl. Hoheit bringt dann die Osterwoche zu Rom zu und wird bis Anfang Mai hier eintreffen. Se. kaiserl. Hoheit wird sich sodann gleich von hier ans nach Eichstätt bea/ben. — Der Gesundheitszustand des Herzogs ist ein äußerst befriedigender, und Se. kaiserl. Hoheit gedenkt anch im nächsten Jahre wieder einige Zeit in Aegypten zuzubringen. Die „Indepeudance Belge" berichtet Folqen-cc>.' li^'l,' den Maskeuzug in Gent, welcher zu einem Notenwechsel zwischen der französischen und belgischen Regierung Veranlassung gegeben haben soll. Die fragliche Maskerade zog wirklich dnrch mehrere Straßen von Gent, ohne daß die Localbehörde von deren Ten-, denz eine Ahnung hatte. Sobald sie aber unterrichtet war, ließ sie die tadelnswerthe Demonstration einstellen. Von der belgischen Regierung wurden hierauf mehr in officlöser als officieller Weise Aufklärungen verlangt. Man antwortete darauf dnrch eine genaue Darstellung des Vorgefallenen nnd den Ausdruck von Bedauern darüber, und seitdem war zwischeu den beiden Regierungen ron dieser Angelegenheit keine Rede mehr. " Wien, l«. März. Der Wiener allgemeine Hilfsverein, der seit seiner Gründung im I. 1647 sich vorzüglich mit der Erzeugung und Vertheilung von Rumfordsuppe beschäftigte und bls zum Schlüsse deS I. 186! pon diesem eben so gesunden als kräftigen Nahrungsmittel wirklich 1,598.100 «Portionen zur Vercheiluug brachte, witd nächsten Diustag im Locale des uiederösterrelchischen Gewerbvereiues eine Ausschußsiylmg halten. Die Direction, welche gegenwärtig Ee. Ercellenz den Hrn. Sectionschef im Mi-uistirium d mit einiger Sicherheit den wirklichen Thatbestand zu» ermitteln, weil die Erzählungen, die noch unter dem ersten Eindrucke des unerhörten Scandals gemacht wnrdeu, uns, wie wir aufrichtig gestehen, wegen ih? »er Uuglaublichkett daS Gepräge der Uebertreibung z" tragen schienen. Wir haben uns aber überzeugt, daß nichts von alle dem. was uns als noch so unglaub' llch erschien, übertrieben war; daß wirklich in eint"» Gotteshanse der Stadt Bremen, auf das Anstifte" l ^ >> ^''führer und nach vorausgegangen" 'udllchkeiten verübt worden si" -deren wir selbst den entartetesten, nur noch nicht ganz entmenschten, noch nicht unter das Vich herabM»'-teneu Pöbel kaum für fähig ssehalten hätten. Scho» gestern vor acht Tagen erhielt ein Kirchendiener von Sanct Martini eine Warnung: e,„ Haufe Demo-crateu hab« sich «erabredet, in den von dem Hen« Pastor W.mmer aehalteuen Abendgottesd.enst ,;" kommen, um darauf zu achten. ob der „plet.st's^ 283 Pfaffe" auf Dulon schimpfen werde, und um ihn, sobald dies; geschehe, zu unterbrechen. Am Abende erschien in der That, von zwei bekannten Democra-ten angeführt, ein Haufe von etwa l'0 wildaussehen« den Menschen, die früher niemals in der Kirche gesehen worden waren, und nahm im Innern derselben «PlaN. Hr. Pastor Wimmer hielt den Gottesdienst in seiner gewohnten Weise, ohne Dulon's zu erwähnen und ohne dasi eine Störung vorfiel. Nur als er die Predigt beendigt hatte und daS Gebet sprach, rief Einer der Vande: „Nnn ist die Wimmerei ans. wir wollen gehen!" woranf der ganze Haufe, ohne des Gebets zu achten, sich mit Geränsch ans der Kirche herausdrängte, aber nicht um sich nach Hause zu begeben, sondern lim auf dem Platze bei dem Wagen zu verweilen, der den Hrn. Pastor Wimmer er-wartete. Pastor Wimmer entschlosi sich jedoch, statt nach dem Gottesdienste nach Hanse zu fahren, seinem Amtsgenossen Treviranus einen Besuch zu macheu, und die Bande, die vergebens auf ihn gelauert hatte, verlief sich nach einiger Zeit, als er nicht erscheinen wollte. Gestern Abend war die Martinikirche, obwohl gewöhnlich der Abendgottcsdienst von keiner überzahl-reichen Gemeinde besucht wird, zn einer frühen Etnnde gedrängt voll von Menschen, Mannern und Weibern, zum Theil ans dem Handwerker-, zum größeren Theile ans dem Arbeiterstande, die sowohl durch ihre Geberden, als durch ihre Redeil deutlich zu erkennen gaben, dasi sie nicht gekommen waren, um sich an geheiligter Stätte zu erbauen, sondern um schandlichen, strafwürdigen Unfug nnd vielleicht um noch Schlimmeres zu verüben. Einzelne dieser ungewöhn-^ lichen Kirchgänger waren betrunken, Viele hatten die brennende Eigarre im Munde, andere zündeten sich Feuer in der Kirche an, um ihre Cigarren in Brand zu bringen. Da fortwährend neue Haufen zudran-gen, über deren Absicht kein Zweifel seyn konnte, so wnrde bei Zeiten polizeiliche Hilfe zur Aufrechterhaltung der äusierlichen Ordnung in Auspruch genommen. Nur dadurch, dasi die Polizeidieuer ihm Plan machten, war es Hrn. Pastor Wimmer bei seinem Erscheinen möglich, auf die Kanzel zu kommen. So wie er diese bestiegen hatte, wnrde er aber von dem nichtowürdigeu Gesindel, welches den grösiten Theil drr Kirche füllte, mit Zischen und Pfeifen begrüsit, waS sich wiederholte, als er im Begriff war, die Predigt zu beginnen. Pastor Wimmer unterbrach sich jetzt nnd wandte sich an die tobende flotte, in-, dem er erklärte, dasi er hier im Namen Gottes, als christlicher Prediger stehe, um sein Amt zu verwalk ten; daß er glanbe, (5hristen vor sich zu haben, und von diesen erwarte, daß sie sich in einem christlichen Gotteshause als Christen benehmen würden. Diese Anrede verfehlte wenigstens in so fern ihre Wirkung nicht, als die Ruhe hiureichend hergestellt wnrde, um den Pastor in deu Stand zn setzen, seine Predigt zu halten, obwohl auch während dieser durch pöbelhafte Aeußerungen des Mißfallens mehrfache Unterbrechungen vorfielen. Als das Amen den Vortrag beendigte, stießen einige der frechen Gotteslästerer thierische Laute aus, nm den Prediger zu höhnen, der unverzagt mitte» unter den Drohungen der Meute seine Pflicht erfüllt hatte. Toller und wüster als das Benehmen der ehrlosen, gottlästernden Frevler in der Kirche, war das Toben ihrer Genossen außerhalb derselben, die noch hineinzudringen verlangten, nachdem die Thüren be-rcitö geschlossen warcn. Von diesen Banden wurde unter viehischem Gebrüll wiederholt die Drohung aus-gestoßen, si, werde den Kerl nicht lebendig nach Hause kommen lasseu, während Andere zur Erklärung hinzufügten: „Wenn Dnlon nicht mehr predigen soll, soll auch der Wimmer nicht mehr auf die Kanzel'" Als jedoch nach beendigtem Gottesdienste Pastor W.mmer, seme Tochter am Arm, aus der Kirche kam und mitten durch den Haufen schritt, dachte das fe'ge Gesindel nicht an die Vollziehung seiner Dro-. httngen. Erst jetzt kam eine schwache Abtheilung der Vurgerwehr, die von der Hauptwache geholt war. ">'d uun den Platz ohne große Schwierigkeit von ^^bel reinigle, der auf demselben nichts mchr zu tlmn fand. Wir glauben, dasi wir diesem treuen Berichte des Vorgefallenen nicht nöthig haben ein Wort hinzuzufügen und enthalten uns deßhalb aller Bemerkungen." (W. Z.) Bremen, Ut. März. Heute war folgende polizeiliche Bekanntmachung an allen Straßenecken angeschlagen : Am Donnerstag den 11. d. M. Abends ist in der Martinikirche während des Gottesdienstes ein unerhörter Skandal verübt worden. Eine Anzahl von Freolern, welche nicht bloß ans eigeuem Antriebe handelte, sondern zum Theil gedungen war, hatte sich mit der Absicht eingefunden, den fungirenden Prediger zu verhöhnen, so wie überhaupt den Gottesdienst zu stören. Sie führten ihr verbrecherisches Vorhaben dadnrch ans, daß sie nach dem Beginne der Rede des Predigers husteten, pfiffen, lachten, unanständige Rnfe ( u. s. w.) erschallen ließen und sonstige Uiigebührlichkeiten triebeu. Das würdige Verhalten des Predigers, wie der äußerst zahlreich anweseudeu Andächtigen, uud der Umstand, dasi von Anfang an polizeiliche und bewaffnete Macht sich zeigte, mochte die Frevler abhalten, in der Kirche noch weitere Erzesse zu verüben; sie begleiteten jedoch den nach beendigtem Gottesdienste sich entfernenden Prediger mit Scheltworten, Pfeifen nnd Hurrahru-fen. In der gedrängt vollen Kirche war den Poli-zeiossicianten keine freie Bewegung gestattet, so dasi nur wenige Verhaftungen stattfinden konnten; es liegt aber nicht nur der Behörde, sondern gewisi jedem wohlgesinnten Bürger daran, dasi solche frevelhafte Rohheiten sich nicht wiederholen nnd die Schuldigen ermittelt nnd bestraft werden. Deßhalb nimmt die nnterzeichnete obrigkeitliche Behörde die Hilfe ihrer Mitbürger in Anspruch uud ersucht einen Jeden, der zu solcher Ermittelnng beitragen kann, ihr seine Kunde unverzüglich mitzutheilen; indem sie demselben, so viel irgend thunlich, Verschweigung seines Namens znsichert, und zugleich demjenigen, der es wünschen wird, für die dnrch ihn herbeigeführten Ermittelungen eine angemessene Belohnung, welche nach den Umständen 10 bis K0 Thlr. betragen soll, zusagt. Bremen den 12. März 1«.';2. Die Pol izei - D irect < o >,. Nach der „N. Br. Ztg." sind weg", der hier geschilderten Vorgänge bereit? mehrfache VerlVislillnv» vorgenommen worden. Il t a l i c n. Turin, 1!l. März. Der Gesetzentwurf bezüglich der nenen Personal- und Mobiliar-Stener beruht auf der Basis des jeweilig jährlich von einer Partei entrichteten Miethzinses, des Werthes ihrer Möbeln, der Anzahl der Familienglieder nnd Diener, der Pferde und Wagen, welche die bezügliche Parte, halt. Die je nach dem Miethzius zu entrichtende Stener variirt von 4— 12p(5t., wobei als Mini-mnm des Iahreszinses die Summe von N!1 , als Marimum die Summe von !>001 Fr. angenommen wird. Für Mobiliar wird l pstt. per Mille oom Werthe gezahlt, ^ Fr. für eine Magd, 15 Fr. für einen Bedienten, 1.'! Fr. für ein Pferd, 30-Ü0 Fr. für Ein- und Zweispänner lc. Frau k r c i ch. Paris, 13. März. Die Dinge nehmen mit jedem Tage eine entscheidendere Gestalt an, der Grundgedanke der Regierung tritt stetS mehr hervor, lmd wie man in den letzten Tagen des vorigen Novembers Staatsstreichsluft gewissermaßen einalhmete, so fühlen Manche pun schon daS Kaiserreich. Wirklich blicken nns Reminiscenzen desselben entgegen, nnd der innern Form nach, ist es bereitS vorhanden. Die vorzüglichsten Institutionen des Kaisers sind neu erstanden, der Ph^nir erhob sich schon ans dcr Asche, nnd kürzlich soll der Präsident seinen besten Freunden den sorgfältig von ihm aufbewahrten Krönungs-mantel des Onkels gezeigt haben. Aber darin liegt noch immer nicht dcr Grund deS allgemeinen Vorgefühls, welches sich an so Viele heranschleicht und ihnen zuflüstert: Es wird nächstens etwas Große» geschehen. Man erinnert sich wohl. dasi der 2, De- ! cember der Iahreotag der Schlacht bei Austerlin war, jept naht der Jahrestag der Rückkehr deS Kaiser« von Elba, und an diesem soll, vermuthet man, der Wurf geschehen. Die Verschiebung der Eröffnung des legislativen Körpers, die Regsamkeit der Bonapartisten, die glänzenden Feste in officiellen Kreisen, die RückHaltung, welche die gewiegten alten Diplomaten gegenüber dem neuen Gewalthaber beobachten, die bis 20. ausdrücklich anbefohlene Vollendung der Einrichtnng der Tuilericn (der Möbelinspector erhielt Befehl, alle Möbels des Kaisers zu restauriren und >n den Tuilerien auf die Plätze zu stellen, die sie einst innegehabt), das Geheimnißvolle, mit dem sich der Prinz und seine Minister umgeben, die Verbreitung von Gerüchten, um die öffentliche Meinung abzulenken ; das AUeS weist auf ein bevorstehendes Er-eignisi hin. Diese Betrachtungen sind in vieler i.'eute Mund, und es ist eine ziemlich allgemeine Aeußerung: Er möge sein Werk vollenden, nachdem er so weit gegangen. Die Vorbereitungen sind getroffen, das Kalserthum ist consequent restaurirt, wozu noch länger zaudern, dem Werke die Krone aufzusetzen/ Ist es doch bekannt, dasi der Prinz Lonis Napoleon unverrückt nur Ein Ziel im Ange hat, nnd sein ganzes ^eben gibt Zeugniß dafür, dasi jede seiner Thaten, und war sie noch so unscheinbar, nur Einen Zweck hatte, diesem Ziele näher zu kommen. Nnn hat er es erreicht, cs hängt nur von ihm ab, sich nut dem vollen Glänze seiner erstrebten Würde zn umgeben, ein Schritt, die Aenderung von einigen Buchstaben, ein Paar Tecrete im „Moniteur", nnd das Wort des Hrn. Thiers erfüllt sich. Pari«, 14. März. Der „Moniteur" veröffentlicht das Decret, womit d>e «",. Rente auf 14'/n convertirt wird. Diese Maßregel ist schon seit 20 Jahren im Antrag. Unter der Inlimonarchir nahm sie d«e Depntirtenkammer mehrmals an, jedesmal aber verwarf sie die Pairskammer. Da der Escompte der Bank gegenwärtig 3"^ der gewöhnliche Zinsfuß 4"„ beträgt, so erschien der Regierung die Rente von !l"o als zu hoch. Die Maßregel selbst mid die Bedingungen, nnter welche», die Conversion geschieht, werden flist allgemein gebilligt. Neues und Neuestes. Trieft, 20. März. Die Gerüchte, welche seit ein Paar Tagen über die Art des Unterganges der „Marianna" — denn dasi sie wirklich verloren, ist leider nnr allzn gewiß im Umlaufe sind, dürfen kaum als glaubwürdig angenommen werden, und es scheint sich, so weit wir nnterrichtet sind, bloß die That' sache zu bestätigen, daß Trümmer des Schiffes, darunter, wie man sagt. geschwärzte Planken, an der römischen Küste aufgefunden wurden. Der hente nach Pola abgegangene Kriegsdampfer „l'ucia", welcher sich von dort an die Punta Maestra begeben soll. wird wohl zuverlässigere Nachrichten bringen, namentlich darüber, ob, wie es heißt, das Wrack wirklich ;um Vo.sch.-i,, gekommen. Inzwischen berichtigen wir gern eine frühere höher lauteude Angabe dahin, daß der Stand der Mann» schaft gekommenen Befehle, seinem Nachfolger deu Plah zu räumen, dasi er das traurige Schicksal des Unglück«, schiffes nicht theilte. Mit wahrhafter, durch die Katastrophe, »elche wir beklagen, freilich getrübter Befriedigung benüpen wir diesen Anlaß, um schließlich die ehrenvolle An. erkennnng hervorzuheben, welche die rom Commandanten der „Sremove" , F, 'galtel'lieuttnant Kohen, »n der schwierigen l'age, «it der er z" kämpfen ham. beobachtete Ha!' > , seinen <^--- ' '-„ wie bei dem mit srl ''m- sl' en Plibli- k»m fand. Ve»l ' Ign. v. kleinmayr nnd Fedvr Vamber«. Verantwortlicher Herausgeber: Ja.,,, v. Hlrmmays AtHanq zur IailmHerSeitmm« Telegraphischer (3ours«Bericl»t der Staatöpapiere vom 20. März l852 8laa»ssch»ldv»,^,, j» 5 vC». (in (5M.) «5 l/t< b,tto . l l/l . . 8^ :z/« Darleh.n mit V,r^s,mq v. I, l«^. für 500 N. 1>05 dctto dettt' 18.W. für 2.»0 fi. 3N2 1/2 Nems Ailtche» l»5l l^i!»«r« ^......«.', l/8 detto I^iN.ri» L.......ltt? .'. M. Wechsel-Cours vom 20. März ,852 «ugsbur,,, sür lN« Golde» «>»r.. Änld, «24 l/2 Vf. llso. ftraxssint a.M.. ( ,»r l2<» ,1. s>>^. V.c- ,im,„24 ^i sl. F,«!,, M<,ld.) ,2^7/«Vf :l M<",m'. ^ivorno, skr 300 Toseanifche kir.. Guld. «22 l/t t M.ixi', «oubo«, ,ür l Pfund Sterli»^,. Gulden «2-2« l Mlin.tt, Mailand, für 30« Oesterreich. Lire, Gold. l2'' Df 2 M^i, ,t. Vlarftills. ,»r :l«'» stranfe«. . O„,t. 'liaris. ,»r 2m,ten Aa> .... ^ .°il .'/« dltto Rand' dto ...... »> 'V« Navoleonsd'or's „ . . . . - '.»..'»2 ^lmverainöd'or's „ .... — 17.20 ifli.drichsd'o>'< .. ^ . Goverail^s „ — «2.^0 Gilbelaqio . . „ .... 2l l/2 VXV5. Verzeichttiß d»'», in Folge dcö Aufluftä ii» dcr ^'aibacher Zci tung Nr. Iltll, vom voligcnIahr cllc^tcll mildcn Britläge für oic im Kroulaude Kraiu dlnch Ucbcrschwcmmung V^ll>,glücktcn. Eiug^al'gc» bci d^'m k k. Htalth^Ill'!.! Pl^sldimn:) si. kl-. v. slor,mschenV,i, ^aibach, die Hälfte «om Erlöse dei, ^l,!,, Vortheile für die duich ^me>,tar' Ereignisse in Krain VelUllglilcklen, abgehaltenen U«»»'«!:» p>. 62 30 Hierzu die Sm,,me des Al. Ver zeich.xsseS in Ni. 60 der Laib. Ztg. l 1002 33',, Totalsumme: st. I206H 3'^ ^XXHUUI« Ner;eichniß der in Folgc Aufruftü dcö Herti» Statthaltcrö vom I>l. Nov lv.'N — (^'aib. Ztg. Nl. 2nd Miftt'rntc jn Nothstand o»g»ga»gcli bei dem k. k. Statth^Ircrc, Pläsldium:) . . kl- kr. " slove»!scheu Vereilie in ^.ubach, die Halsle ooill Erlöse de , z»m Von heile füi die durch Eleinent.n - E'-.i^niffc in Krai» Verun^lücktl», abgehaltene!! »»»««>»!:, p>. . 54 der i?aib. Ztg. fi. 205 M«l.. ^. 5«,,,^ mit Falben rech qarnirt. 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M<"' subscribirt in Wien jährlich mit 7 si., halbjährig mit 2 fi. 48 kr., vierteljährig mit 2 st. (5. M. -^ In den Prouinzen mit freier Postzustellung unter (Houuert jährlich mit « fi, halbjährig m>t 4 st, 24 tV, vierteljährig mit 2 si. l6 kr. (Z. M — Jahres-Abonnenten erhalten ab und zu werthvolle Beilagen Briefe und Gelder franco Die Expedition d«r Oesterreichischen Illnstrirteu Zeitung in Wien, Seilerstasse ><><>H ,-i?^9. c«) Pränumerations - Ginladung. Mit «. April «5.52 beginnt d^> zweite Quartal des drillen Iahrganqek der Allgemeinen Qesterreichischen GeVichtszeitung. Diescld, c,scheint wöchentlich drei Mal, a» jeden« Dinstag. Donnerstag und Samstag zu einem halben Bogen. P r a n u m e r a t i o n s - P r e l S Vierteljährig mit Inbegriff der Zusendung dnrch die Post: 2 si. -. ^-Assecuraten anmit aufmerksam zu machen und sie einzuladen, diese Zahlungsfrist nicht zu versäumen, damit ja nicht die un angcnchme Nothwendigkeit eintrete, nach §. tN der Statute«! Vergütungslelstungen für jene Brandschäden versagen ;u müs sen, die sich nach dem letzten März d. I. an Gebäuden ergeben, für welche die zu entrichtenden Jahresbeiträge noch ilN Rnckstandc geblieben sind. Uebrigelis wird blmerkt, l>asz es jedem Assecuraten freige^ stellt werde, selnen Beilrag an oie Inspections oder an dle betreffende Districts Casse — oder an die zur EinHebung der Gelder mir einem ämtllchen Legitimations- Schreiben versehenen Personen einzuzahlen. Grah am 1. März l«5>3. Von der Direction der l. k. priv. inner öster.wecdselselll gen Brandschaden Vcrsicw» unqs Anst >lt