^3l lyrisches Blatt z zum k Nutzen und Vergnügen. l Nro. ^4. Freyca g den I. No v embe s >i62o. sEingesc^det von der Vcrw^sfunq dcr provisorischen Sparcasse in Laibach). In Wien bcy ?lnton Strauß is: kürzlich «schienen, und »m z-kr. W.W. zu haben eine kleine Schrift, betitelt: ^Errichtet Spar-Tassen! W s r t e le i n«e Menschen freu ndcs, an allc Ältern / See!sorZ Schullchrer, Fabrilö^ Gewerbs: und Dienst-Herren. ">^ie einstwciugcn Vctstfber der Sparcasse in Lai-bach halten cs fnr chrc Pflicht, das Publicum auf »bengenanntc Schrift, wclchc die Nützlichkeit und" Nothwendigkeit' der Sparcasfcn mit biclcr Klarheit darstellt, aufmerksam zu machen. Beschränkt ausdcn Naum dieser Nlätter w«den nur folgende Stellen hcr briksarbeiter, Handwerker, Ta.qlöhner, Dienslbochc, Sandmann, odcr welcher gewcrbfieißige und sparsame Mensch immer, rung, daß der Kreutzer ,m Sacke schneller v^raubgabt werde^ als der im Kasten ruht. — Wie viele Fadriksarbcit« geben schon jetzt das Geld nicht aus, was sie sich wöchentlich von chrem Bedarf zurückgelegt, in der Sogt-Casse hinterlegt, «nd was sie längst verzehrt ha 5c «würden, wenn sie es in ihrem Hause verwahrt hätten und injedemAu« Zendlicke darnach greifen könnten. Alle Jahre nu,r 5 ss. hinterlegt, geben in zekn Jahren nach den Berechnungen der Spar - Casse, die beyz jedem Büchlein *) beygedruckt sind, eine Summe von 6« ss.. 54 kr., alle Jahr aber 5o fi. erspart und eingelegt , geben nach zehn Jahren dic Summe von 6«5 fl. «5 kr., in fünf und zwanzig Jahren aber gar die Summe von 2178 fl. 7 kr. 2 pf. — M't diesem Gelde können die Erleger einst ein Kind versorgen, eine Tochter ausheirathcn, demSohn «in Gewerb schaffen , einen ergrauten. Vater unterstützen , emealte Mutter ernähren, sich selbst ein sorgen-freyes Alter schaffen. Würde die Casse nicht bestehen, so würden di^se braven Leute ihren Nothvfennig, so wie viele andere bedeutende Summen ohne Genuß und ohne bleiben» den Nutzen verzehrt haben, weil sie keinen Ort gehabt hätten, ihr Ersparniß mit Beruhigung aufzubewahren ; denn zu Hause konnte es ihnen gestohlen, Von Speculanten durch Aussicht auf höhere Zinsen abgeschwatzt, oder durch andere Zufälle entzogen werden» ») Fucelne Einlage von » fl. »4 kr. Wiener-Währung oder Conventions; Münze bekömmt man em solches Büchlein in der Leopoldstädter-. An-^ stalt im Pfarrhause zu St. Leopold, worin die l Einrichtung der Spar«Casse, ihre Vorschriften, ^ und diese Berechnungen enthalten sind. Wlc viele Dielistle^e haben ffch chon überzeugt daß ihnen die Sasse ihre, Ersparniss,' als unnnt^lha-reg Gegenmittel gegsn Völl.'rey, Pu^sucht, Ausschweifung erhalten, w lche sie ohne die Anstalt jweck» los vergeudet haben würden. Wie uiele Ainder sehen jetzt schon in der beste« hendei: Spar« Cassc ein Capital wachsen, welches ih' nen die erste Stütze für ihre Zukunft, der erste An-Haltspunct bey ihrem Eintritte in das bürgerliche Leben seyn wird. Wic viele Greise frcnen sich für ihre Taufpathcn^ Kinder, Enkel, Verwandte ben ein frohes Alter zu bereiten.— Jeder Hausvater, der für sich, für scine Familie, und für feine Diensileute auf eine Art sorgen will, womit scin Andenken ewig verehrt, e,vig gesegnet blei« be, lasse sein Haus nicht ohn? Sparblihlein ; taufe >ld Thränen wird diese Vorsicht ihm und den Senngen ersparen, viele frohe Stunden werden der Lohn sei-Hur zweckmäßigen vaterlichen Sorge scyn. In dem Haust, wo dcr.'Hausvatcr darauf HM, daß die Seinigcn, daß scine Dien!tle>ttc sichd^ran gc> wohnen, überflüssige oder leicht entbehrliche, wenn cmch kleine Pctrage in ihrem Spar ^Cassc« Büchlein zusammen zu lcgcn, wird Vatcr und Mutter geliebt seyn, wird der Fürst und das Vaterland geehrt wer-, den, wird Zucht, Ordnung und Zufriedenheit herrschen, >u diesem Hause wird der Segen Gottes nicht fehlen. — In dem Belirke» wo eine Spar; Cass< bestehen wird, wird es weit weniger Arme geben; Armen-Dircctoren und Armenvatcr werden ihre Unterstützungen reichlicher und z,veckm,Wger zu vertheilen ver-m^gcn; und billig dürfen dann demjenigen Vorwür-. fe gemacht we^i'cn, welcher die Sorge für seine Per» fon auf andere gewälzt', welcher zum Sparen Gele« genhett gehabt, und sie.versäumt hat. Kein Menschenfreund wird sich ausschließen die Hand auflegen, um zur Beförderung einer Anstalt beyzutragen, welche früher oder spater ihn selbst, seine Angehörigen, feine Hausgenossen oder irgcnd eine ihm theure Person beglücken wird. — Jeder solche Ehrenmann eile zu dem Seelsorger seines Bezirks, lasse sich aufklären , was hier noch unverständlich ist, und lasse sich einschreiben in das Vcn icichniß der Biedermänner, welche ihr elgemtz Glück im Glücke ihrer Mitmenschen finden. " Wien den, Z». August l6«g. Laibachs Verschön e'r u n g rn> ^-^' von P. N. Der Laibacher Stadtwald (Tirnaner undKra^ kauer Vorstadt), sonst wegen des feuchten Bodens für Spcchierfahrten nicht wohl geeignet und dennoch s» einladend in schöner Icit, erhielt i3i6 und i3i3 zwey schöne Fahrstraßen mit Abzugsgräben auf der Seite. In demselben Jahre 1816 wurde auch der sogenannte Jahrmarkt platz den man durch Ankauf zweyee Gärten erhalten hatte, vollends regulirt. Dadurch hat jener Theil der Stadt an Geräumigkeit und Hei-terkeit nicht nur viel gewonnen, sondern es konnte lU'erdieß nach einem dringenden Bedürfnisse ,abgeholfen werden, indem man 18^7 in dem einen Ecke die^ s^ Platzes am Fuße dcZ Schlos;herge5 die neue städtische Eisgrube mit cincmKosttaanfwanVe von 55g4fl. 53 kr. erbaute. Auch die Anfahrt zur Schießstätte wurde netter ul«d reinlicher durch eine 649 ss. 24 kr« to!'t>n,dc,kurz vor dem Enigange angebrachte, Scarp« maucr. Der Canalbau und l die U!N Pflasterung der Stadt wurden zugleich 1816 begonnen. D>e Spitatgasse, der Hauptplatz kamcu zuerst an die Ncihc. Hierauf wurde di Arbeit fortgcseyt in der Mchgergasse, in den Umgebungen der Schusterdrücke, in der deutschen» und Iudeu - Gasse und noch an cilngen andern Orten. Die Pflasterung geschah mit Ven sogenannten Kugclsteinen, jedoch so, daß an den Häusern hin Randwcgc (TroNoir) angelegt wurden, wozu jedoch die ausgearbeiteten Steine, ,2 st. die Quadratttaftcr, von den Hausbesitzern geliefert wer» den mußten. Diese Arbeiten kosteten im Jahre i9iä allein 6257 fl. 22 l'r. Dadurch, daß man statt dc« Vcrblankung desVerpflegs« Magazins ^ Hofes eine etwas zurückgesetzte Mauer aufführte, wurde, die Trie» stcrstraße erweitert, und die Aussicht nach Unterthur« nud dec Latttrmanmschen Allee geöffnet. Im Jahre ^? wurde di« Psisisterung und Re, gulirung des Rains' und Landungs »Platzes, wo die Hauptmauth ist, sammtder Salendergasse vorgcnom-tnen. Diese Arbeit und die Pflasterung noch einiger «ndern Strecken kosteten zufammm 22,7 fi. «7 kr. Ein anderes Haupttmternehmen dieses Jahres war die IDnnolirung des Cavuzinerklosters, bei welcher Gs^le' Henheit ein Verbindungsweg pvischcn der Capuziner» nnd Urfulmer