C g e r i s « e ^ ^ LaibllOer Zeitung. ,^__.___^_^^ ^^__ -------— c Freytag den 5. August, 1803. Laib ach, den 5. August. Vorgestern am ?. d. hatte die hi-sig: Phil-b"''>nonisch? Gesellschaft ibre gewöhnliche jährl. Wasserfahrt auf der Laidack veranstaltet. Die schone Illuminazion dcs Mufikschisses , welches von einer Menge anderer Schiffe begleitet wurde , machte einen schönen Prospekt. Ein hiezu eig?:?ds veranstaltetes Feuerwerk verschönerte dieft Luftfahrt noch mehr. Die Preßburger Zeitung enthalt folgenden Artikel auS Oedenburg vom 20. Iul. Odschon die zum Ende desHeumonatS elu-befallenen starten Regen die Austrettung al« l« Bache und Flüsse, und diese die Ver< schlämmung aller in Thälern gelegenen Niesen verursachten, und das Heu zum Futter unbrauchbar machten; so ist dennoch des biS jeyt durch dle anhaltende schöne Witterung glücklich eingebrachten Heues, nm zwey Dritttheile mehr, als man sonst in guten Jahren zu erhalten pfleget. Eme eben so aeftgnete r?iche Erndte versprechen uns die Feldfrüch-tc: denn, wie die von mehreren Orten eingegangenen Nachrichten bestätigen, so fallen d-e gemachten Dreschproben von einem Scho b r, wor»n zwanzig Garben enthalten sind, so gut aus, daß man von einem Schober zwey und ein Viertel Metzen reines Korn im Durchschnitt annehmen kann. In der Naaban, die Fruchtkammer der hiesigen Ge-L-!id, haben die ausgetrettenen Wässer kei-N«n namhaften Ochahen angerichtet/ welches man dem auf fürstlich Esterhazysche Kosten von dem Raabflusse westnördltch gegen den Neusiedler-See auf 5 Stunden lang verfertigten Kanäle zu verdanken hat. Dieser Ka» nal wird nun weiter durch den Erlenwald, wohin bisher Niemand der vielen Sümpfe wegen kommen konnte, fortgesetzt, und bis zu dem erwähnten See gezogen. Die Arbntsleu» te bey dem Kanäle sollen unlängst in dem so« ge«annten Königs-See, durch den der Ca-nal schon gezogen ist, den im Jahre 1776. schon gefangen gewesenen Wassermann neuer» dings gesehen habcn. Die Geschichte von diesem Wassermanne ist richtig, und verdient dem natursorschenden Publikum mitgetheilt zu wer«« den: Im Frühlinge des obbemeldten Jahres hatten die Pächter der Fischeren in dem Königs-See mehrmal eine Art nackenden vier-füßigen Thieres bemerket, ohne, weil es schnell von dem Ufer in das Wasser lief, und verschwand, unterscheiden zu können, was eS sey. Die Fischer lauerten endlich so lange, bis sie mit ihren auSßeseylcn Neyen so glück, lich waren, das vermeinte Ungeheuer zu fangen. Allein, da sie dessen habhaft waren, sahen sie mit Erstaunen, daß es ein Mensch sey, und den die Fischer auch sogleich nach Kapuvar zu dem fürstl. Verwalter brachten. Dieser machte die Anzeige an die sürftl. Ti-rection, von welcher der Befehl ergicng, den Wassermann gut zu verwahren, und ihn einem Trabanten zur Aussicht zu übergeben. Dieser Mensch, damals ein Knabe von bey. lanffg 17 Jahren, hatte alle menschliche or, dentlich g bildete Gliedmassen, nur die Hände und Füsse waren krum, weil er kroch; zwi-schen den Fingern und Zehen befand sich zwar ein zartes entenartiges Hautchen, weil er schwam, wie jedeS Wasserthier, und der größte Theil deS Körpers war mit Schuppen bedeckt. Man lernte ihn gehen, und gab ihm Anfangs nur rohe Fische und Krebse zu ssiner Nahrung, dls er mit dem größten Appetite v?r> zehrte; auch ward ein grosser Voding mit Was ser gefüllt, worin er mit ungemeiner Freudenbezeugung sich badete; die Kleider waren ihm öfters zur Last, und er warf sie weg, bis er sie nach und nach gewöhnte. An gekochte grüne, Mehl«oder Fleischspeisen hat man ihn nie recht gewöhnen können, denn sein Magen vertrug sie nicht; er lernte auch reden, und sprach schon viele Worte verständlich aus, arbeitete fleißig, ward gehorsam und zahm. Nach einer Zeit von dreyviertel Jahren, wo man ihn nicht mehr so streng beobachtete, gisng er aus dem Schloße über die Brücke, sah den mit Wasser gefüllten Schloßgraben, sprang mit sammt seinen Kleidern hinein und verschwand Es wurden sogleich alle Anstalten getroffen, um ihn wieder zu fangen, allein es war vergebens; gesehen hat man ihn wohl nach einer Zeit, jedoch seiner habhaft werden konnte man nicht mehr: vielleicht glückt es jetzt bey Grabung des Kanals, daß man dlesen Wassermann wieder fängt. Schreiben aus Valassa Gyarmath (im Neo-grader Komitat) den 2z. Iuly. In unserer Nachbarschaft hat sich ein sonderbarer Zufall ereignet. Am 21. d< Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr, hat ein grosser Theil der Einwohner aus dem Orte Patwarcz ihre Pferde zu dem nahen Eipel-Fluße, um solche trenken zu lassen, ausgetrieben. Auf einmal trübte sich der Horizont, und ein schreckliches Wetter verbreitete sich in unserer Gegend. Es bliife, nnd donnerte so heftig, daß es in den Fluß Eiyel einschlug , und von den Pferden durch den Blitzstrahl 24 Stück getödtet wurden Italien. Die Franzosen beschäftigen sich in den Hafen von Unkona und Otranty/ eine Flottille auszu, rüsten, um, wie man wissen will: mit solcher das ganze Adriatische Meer gegen die Engländer zu verschliesftn. Die Sch,sse solcher Flottille sollen meistens mit dortigen KüstendewohB nern , welche gute Seeleute und Schüyen sind, und welchen von den Franzosen schöne Prämien fl^.r den Kriegsdienst versprochen sind, bemannt werdeu. In Otranto ist der Sammelplay für diese Mannschaft, welche bereits auf 200a Köpfe angewachsen ist, und worunter die Dal-matier die größte Anzahl ausmachen. Zu Florenz hat die verwittibte Königin den Anfang ihrer Regentschaft durch ansehnliche Geschenke an die vornehmsten Staats Beamten bezeichnet, auch den Spitalern und Schulen beträchtliche Summen verliehen, und für 50, wo Scudi Pfänder der ärmern Klasse einlösen las<« sen. Der junge König ist feyerltch als Gro^-.lei-ster des Stephan-Ordens, mit dem grossen Kreuye desselben bekleidet worden. Messina, den 29. Iuly. Gestern versammelten sich im hiesigen Malteser - Prioratshause alle anwesenden Ritter des Ordens. Zuerst wurde die Bmie feyerlick verlesen, durch welche der heil. Vater den Caval. Tommass zum Großmeister des Ordens ernannt hat. Sofort erhoben sich Se. Eminenz der Großmeister vom Thronhimmel, knieten vor d?m ältesten Ritter Trotti nieder , und legten den gewöhnlichen Eid ab. Nach demskiden sezte sich der Großmeister wieder aufden Thron, umarmte die beyden ältesten Ritter Trolti und Caracciolo, und lleß alle übrigen Ritter zum Handkuß Hierauf wnrde folgende Beförderung verlesen: Zu Repräsentanten dey dem Großmeister sind ernannt: Der Comnen-thur Guevara für Italien, der Com. Giovanni für Arragonien, der Com. Guron für die Englisch - Vairische Zunge, der Com. Laparelli für Deu/chland, der Com. Paes für Kastilien, die Com. ?hiaranda, Varisio, und Landolina für die 3 französischen Zungen lc. Der Com. Vuzzi ist als Geschäftsträger des Ordens in Rom angestellt, und gestern auf einem ragu-salschen Schiffe dahm abgesegelt. Hamburg, den 25. Iuly. Sowokl der Hof von Stockholm, als fener von Koppenhagen haben bey dem Rußischen Kabinet Anfragen iu Vezng auf die in dem gegenwärtigen Kriege zu beobachtende Neutralitat gemacht, und Se. Rrßisch-Kais. Maj. sollen entschieden haben , daß Sie aufs genaueste dieselbe beobachten werden; daß Sie aber auch alles aufbieten würden, um die anderen Staaten dahin zu bringen , daß sie selbe gleichfalls strengstens beobachten. Bremen soll auch vsn den Franzosen besezt werden. Hannover, den 17. Iuly. Nun ist die ganze hannovrische Armee auseinander gegangen Rührend war der Abschied , den Offiziers und Gemeine von einander nahmen. Sämmtliche Regimenter sind auf ein Jahr beurlaubt, doch so, daß sie auf Ordre sich wieder stellen müssen. Die Offiziers erhalten halbe Gage, die Unteroffiziers und Gemeinen aber sind auf den hannövri-, schen Pensionsfuß gesetzt. Ein Sergeant er, hält monatlich 3 Thaler, ein Korporal 2, und ein Gemeiner 1 Thaler. Lüneburg, den 13. Iuly. Hier ist folgender Parolbesehl bekannt gemacht worden: Im Hauptquartier zu Lüne« bürg, den 7. Iuly 1803- Der Obergeneral zeigt der Armee an, daß die Hannovrischen Truppen kavittilirr haben, nachdem sie von England feiger weise verlassen worden sind. Ihre Kanonen, Pferde, Munitisn, Lager-esfeksen , alles wird der sranzösis. Armee übergeben, und ihre Soldaten kehlen als Kriegsgefangene nach Hause zurück, und können die Uniform nicht tragcn. 3 te Hannovrische Armee hat zu allen Zeiten Vrweisc ihrer Tapferkeit gegeben, und sich im letzten Kriege die Achtung deS Feindes erworben. D«e bedenkliche Lage, worinn sie sich befand, hat sie genöthigt , die Wass-n niederzulegen Der französis. Soldat muß das Unglück rrspekliren. Der Obergenec-al verbietet jedoc Militärperson von allen Graden , sich die geringsten unangenehmen Reden gegen die Hannovrischen Soldaten, die nach ihrer Heymath zurückkehren, zu erlauben. Er befiehlt, daß den Offizteren derselben, wenn sie in Uniform seyn werden, dieselben Ehren, wie den französis. Offizieren, erze.gt werden sollen. ' Frankreich. Es bestättigt sich, daß sich Vonaparte zum Obergencral der Armee von England erklärt hat. Der Kriegsminister Verthier, und der Staatsrath Dessolles ilnd zu Ober. und Unter. chefS seines Generalstabs ernannt; dem StaatSB rathe Petiet ist die Stelle eineS obersten Com-missaire Ordonnateur übertragen. DaS grosse Hauptquartier kommt nicht, wie eS biSher hieß, nach St. Omer, sondern nach Com« piegne. Macdonald, Veliard, Mortier unh Sult dürften die 4 Hauptabtheilungen der Armee anführen. Moreau, Vernadotte, M^ssena und Angerau erhalten vor dcr Hand kein Kommando. General Lecourbe befindet sich auf seinem Landgute unweit PariS. Das offizielle Blatt liefert seit einigen T«s aen keine Englischen Nachrichten, und doch ist die Kommunikation mit England nicht ganz geschlossen: denn seit dem 15 bls 13. sind 4 Paquetboote nach England als Parlamentärs gegangen, und auch wieder zurückgekommen. Ost ende, den iz» Iuly. Der erste Konsul hat während seinem Ausent« halte allhier 200,000 Livres zur Ausbesserung des Havens angewiesen; dem Maire hat er eine prächtige Tabatiere, und den Armen 6000 Livres geschlntt — Die Englander kreuyen gegenwartig m großer Anzahl an unsern Küsten, und wagen sich auch ziemlich weit in die Maas hinein; gleichwohl gelingt eS den französischen Kapers, vorzüglich deS NachtS, lhnen manchmalen Schiffe wegzunehmen. Brüssel, den 15. Iuly. Am 18. dieß wird der erste Konsul i» Antwerpen erwartet. — Vorgestern früh hat sich ein hiesiger wohlhabender Kaufmann aut unbekannten Ursachen durch einen Pistolenschuß das Leben genommen. — Gestern kam es zwischen einem Mameluken von der Konsular« garde, und einer Abtheilung von dn Bürger» wache, die ihn aussuchen wollten, zu Händeln, der Mamelucke wurde zulezt wüthend, zog seinen Dolch, und stach ihn einem Bürger in den Kopf. Als Vonaparte am 9. dieß zu Nieuport ankam; und ihn der dortige Unterpräfckt der Ehrerbietung und Liebe aller Einwohner Versicherte, so erhielt er die Antwort: Ich , g aube, daß Ihr mir die Wahrheit sagt; denn die Belgier sind keine Lügner. — Luclan Vonaparte ist mit einem sehr zahlreichen Gefolge h,er angekommen. Noch beobachtet er das Inkognito; allein er schlagt künftig seine Residenz vler auf, und wird Chef einer gro, ßen Sen^orie, wodurch viel Gsld in Cirkulation kommc — Während dem Aufenthalt des ersten KonsalS in hiesiger Stadt werden 12,000 Mann, die konsularische Garde mit eingerechnet, einige 5age lang vor ihm grosse nulttaclsche Evolutionen ausführen. Schreiben aus Am ste rd a m, dcn is.Inl. Zw?y hiesige nlckt unbedeutende Häuser ha ben zu zanlen aufgehöret; mehrere andere sin5, deS unseligen Krieges wegen, auf drm Punkt', bey aller anerkannten Rechtschaffenhelt das nämliche zu thnn. Nach dem Fr»eden von AmienS strengten sie alle ihre Kräfte und ihren Kredit an , um Schlffe auszurüsten, und neue j Geschäfte einzuletten. Plötzlich bricht ein neaer Krieg ans; die holländischen Schiffe werden ^nach den Englischen Haveu geschleppet, die Verbindung mit unsern Kolonien und aller Handelsverkehr abgeschnitten. Großbritannien. Eine Menge Städte und Grafschaften schicken Addressen an den König ein, worinn sie erklären, daß sie für die Ehre der Krone und der Nation zu allen Opfern bereit jenen. Häglich werden in allen Gegenden der z Vereinigten Reiche neue Freykorps errichtet, d»e sich mit grossem Fleiße in den Waffen üben. — Die Vergshotten bewaffnen sich al le, nm denFeind, wenn er an ihren Küsten eine Landung wagen sollte, nachdrücklich zu rm-pfangen. Der Gemeingeist könnte gegenwärtig nicht besser seyn. Ein Partikulier, Nam?ns Rüssel, hat der Regierung 30 Wägen ynd 620 Pferde zu ihrer Disposition angeboten. Viele andere reiche Güterbesitzer sind seinem Beyspiel? gefolgt. Einzelne Städte werben auf ihre Kosten, eine, zwey, quch drey Kompagnien Soldaten, die sie der Krone überlassen. Admiral Nelson ist auf seiner Fahrt von Porrsmuth nach Malta sehr glüklich gewesen; mit seinem Kriegschiffe Vittory von 110 K«nonen, nnd 1 Fre- gatte bat er unter Wegs nicht weniger, als 12 feindliche Schiffe genommen. Dem Könige von Neapel hat er erklärt, daß er Befehl habe, die Neapolitanischen Häven so lange mit aller Achs tung zu behandeln , als keine Franzosen in sein Rejch einrücken würden Unsere