Folge 81. (Seite 1457 bis 1480.) Blätter für den Abteilungsunterridit. tTIonatschrift zur Förderung des österr. Schulwesens. o o o (Herausgeber: Rud. E. Peerz.) Inhalt: Seite 1. Unser Ideal . 1457 2. Schulhumor................................... 1458, 1460 3. Kultur, Schule und Lehrstoff..........................1459 4. Rüstung für das neue Schuljahr........................1461 5. D’ Arbat . ..........................................1461 6. Der erdkundliche Unterricht an Landschulen. . 1462 7. Stoffe für die Stillbeschäftigung.....................1466 8. Aus dem Lehreralbum...................................1466 9. Unsere Wechselrede....................................1467 10. Zur Verwendung der Ansichtskarte im erdkundlichen Unterrichte.......................................1469 11. Pädagogische Splitter................................1470 12. Etwas von der Kunst des Sehens.......................1471 13. Praktische Rechenaufgaben............................1472 14. Lose Gedanken........................................1472 15. Randbemerkungen......................................1473 16. Die Wechselrede......................................1473 17. Garten- und Blumenpflege im September . . . 1474 18. Stoffe für den deutschen Aufsatz.....................1475 19. Briefkasten..........................................1477 20. Kleine Mitteilungen..................................1478 21. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule ..................................................1479 o o o Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. — Druck von J, Pavlicek in Gottschee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (5 Mk, 7 Frk.). 1 I * CrstKlassge Orgel-fiarmoniums * beider Systeme fabriziert und liefert billigst Audotf Aajkr & Go., Königgräh Ar. 89. Hkedalhannoniums beider Systeme und jeder Größe, mit genauer Orgelmensur für Kirchen, Seminare und als Übungsorgeln. Jteferung frachtfrei Bis letzte Zahnstation! Der hochw. 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Es werden daher vor der Insertion entsprechende Erkundigungen eingeholt. Allsällige Beschwerden mögen sofort bckanntgegeben werden.) HLeurleilungen. 257.) K. Adams Itechenmaschine für den Zahlenraum bis 1000, für die das Patent angemeldet wurde, ist für die 3. Klasse der Volksschulen, bezw. für das 3. Schuljahr bestimmt und soll dem Mangel an einem geeigneten und bequem zu handhabenden Mittel zur Ver-anschaulichung dieses Zahlenraumes und der in demselben austretendcn mündlichen Rechenoperationen abhelfen. Der Apparat erinnert durch Größe und Gestalt an die russische Rechenmaschine; nur sind hier die 10 parallelen Eisenstäbe mit je 10 Kugeln durch 2 solche Stäbe mit je 5 quadratischen Hundertcrtafcln aus Holz ersetzt, deren hintere (negative) Seite liefschwarz lackiert ist, während die vordere (positive) in der natürlichen Farbe des Holzes gelassen wurde, so daß die Teilung der quadratischen Fläche in 100 Quadrate von je 25 mm Seitenlange weithin sichtbar ist. Während sämtliche 5 Hundertertafeln der oberen und die ersten 3 der unteren Reihe einheitlich, d. h. unzerlegbar sind, ist die 9- Tafel in senkrechter Richtung in 10 Zehnerstäbe zerschnitten, deren jeder einzelne ebenso wie die voranstehendcn 8 Hundertertafeln um die wagerechte Achse, auf der sie ruhen, in der Weise drehbar sind, daß ein leichter Impuls mit der Hand oder dem Finger genügt, um jenen Hunderter oder Zehner, Um meine Waschmaschinen ä 24 Kronen mit einem Schlage überall einzuführen, habe ich mich entschlossen, dieselben zu obigem billigen en gros-Preis ohne Nachnahme zur Probe zu senden! Kein Kaufzwang! Ziel 3 Monat 1 Durch Seifenersparnis verdient sich die Maschine in kurzer Zeit! Leichte Handhabung! Leistet mehr wie eine Maschine zu 70 Kronen! Die Maschine ist aus Holz nicht aus Blech und ist unverwüstlich! Größte Arbeitserleichterung! Schont die Wäsche wie bei der Handarbeit! 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Dieselbe besteht aus einer tiefschwarzen, nach hinten zu öffnenden Hölzwand, in der sich eine untere und eine obere Stiftrcihe mit je zehn Stiften befindet, an welche die für die Darstellung irgend einer Zahl erforderlichen Einheiten (Einser, Zweier, Dreier...) bequem an- und abgcsteckt werden können. Diese Einheiten, welche die Form von Tillich'schen Rechenstäben haben, werden in der Regel in einer dem Apparate beigegebenen hölzernen Schachtel aufbewahrt, in welcher sich außer diesen auch noch zehn Zehner- « flnkündlgungstafcl. « 1.) SchukwandKarten bei Freytag und Berndt, Wien, VIl/i Schottenfeldgasse 62. (Besprechung 11.) — 2.) Klaviere und pianinos bei Rösler und Trautwein. — 3.) padier-gummi, Karben bei Günther Wagner in Wien. (Besprechung 19.) — 4.) Tinte von Schuster in Wien, Schüller in Amstetten und Lampel in Böhm.-Leipa. — 5.) pleistifte von Hardt-muth in Budweis. (Besprechung 29.) — 6.) Huschen und Kurven von Anreiter in Wien VI/i. — 7.) 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Muster ans verlangen gratis und franko. stäbe befinden, um den vollen Tausender bequem darstcllen zu können." — Soweit die Handhabung, wie sie sich der Autor denkt. Was nun das Prinzip betrifft, so erinnert dasselbe teilweise an Fitzga, teilweise an Tillich. Eine glückliche Verknüpfung des Besten, was wir hinsichtlich der Anschaulichkeit im Rechenunterrichte besitzen! Direktor Adam hat es während seiner langjährigen Praxis jedenfalls mit dem und jenem versucht; eine gesunde Kombination, zu der ein gutes Stück eigener Erfindung trat, erschien ihm schließlich als sicherster Behelf. Auch uns will es dünken, als kämen wir so „klarsehend" und „klardenkend" ans Ziel. Im Zahlenraume 1 — 1000 arbeitet das Kind dermalen mehr mit Ziffern als mit Zahlen; es fehlt eben an Anschauungen, daher auch an Begriffen. Ich habe seinerzeit den Meterstab gewählt, Adam greift zur Fläche. Im Prinzip sind wir uns also nahe. Darum kann ich mich für den Apparat mit voller Überzeugung aussprechen. Er wird an 60 K kosten. Das soll nicht abschrecken, sich ihm zuzuwenden, ist doch für die Schule und in ihr hauptsächlich für das Rechnen nichts zu kostspielig. Eines wird Herr Direktor Adam allerdings noch bieten müssen: eine bis ins einzelnste ausgearbeitete Anleitung in der Form von skizzierten Stundenbildern. Ja, wer sich in den Strom begibt, wird mitgerissen; wer A gesagt hat, muß auch B sagen. Das ist nun einmal das Los der Literaten und Erfinder. Peerz. 258.) ILcricht über die Gründung und bisherige Tätigkeit des Acrvaudes der Arvcitskehrerinnen in Steiermark. (Verfasser: Josef Petz; Verlag des Vereines; Preis 1 K.) — Unser guter alter Petz, dem Grau ist alle Theorie! Kollege Fischer in Haid sagt: „Wie viel schöne Belehrungen geben die modernen Zeichen werke; will aber der Lehrer für das moderne Zeichnen einen bewährten „Saatzer“, so nehme er getrost die „Stundenbilder von Sterlike und Pischel“ zur Hand. Da ist nicht viel Hinleitung, Begründung von Gesichtspunkten usw. Lehrgang, Lehrstoff, Lehrweise werden angegeben und der Lehrer weiß genau, wie er es anzustellen hat, daß die Kinder modernen Zeichenunterricht erhalten.“ II. Auflage. 2. Tausend. Nur gegen Voreinsendung oder Nachnahme. I. Teil 3 K 20 h. — II. Teil 6 K. Voreins, franko. (Nachn. Zuschlag.) Zu beziehen: Fachlehrer Sterlike, Schluckenau i. B., Villa Kumpf. Im selben Verlage: Preistabellen für Rechnen. 3 Tafeln 1 K 50 h. (Voreins.) K. u. k. Hof- Kartogr.-Anstalt G. Frey tag & Berndt, Wien, VII/1 Inhaber: G. Freytag. Rothaugs Schulatlanten und Schulwandkarten ergänzen sich in vollkommenster Weise. Die Karten der Atlanten sind getreue Abbildungen der Wandkarten und umgekehrt. Rothaugs Schulatlanten Sämtlich approbiert, zeichnen sich vor allen ändern durch schön gearbeitete große Kartenbilder aus. Jede Karte aus jedem Atlas ist auch einzeln zu haben Geogr. Bürgerschul-Atlas. 2., erweit. Aufl., 41 Kartens., eleg. geb. 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So lange der Vorrat reicht erhalten neu eintretende Jahresabonnenten p/tjährig zahlbar) die ca. 600 Bilder enthaltende Kaiser- Festnnmmer gratis gegen Portovergütung von 75 Heller nachgeliefert. (Ladenpreis K 6.50.) Jeder Abonnent hat Anspruch auf den Bezug von jährlich 500 Künstler-Postkarten gratis gegen eine kleine Manipulationsspesenvergütung von 2 Heller per Karte (Ladenpreis 12 Heller). Auswahlverzeichnis gratis. Probehefte gratis. Administration: Wien, VI Barnabitengas e 7 u. 7\ wir so schöne Liederspiele verdanken, hat mit dem schmucken Hefte ein Bild seiner Tätigkeit auf dem Ge-biete der Menschenliebe und Kollegentreue entrollt. Gute Menschen sind eben nicht nur Helfer bei der Arbeit, sondern auch Helfer in der Not. In erster Linie gehört Petz zu diesen Edlen. Wieviel Krastver-brauch liegt in diesem seinem Werke, für die Arbeitslehrerinnen einen Hort geschaffen zu haben! Nun ist die Tat vollendet, die Armen leben auf und der Schöpfer kann mit Genugtuung in frohe Mienen sehen. Wo für die Aschenbrödel unseres Standes noch nicht ausreichend gesorgt ist, möge der Bericht des Direktors Petz die Bahn eröffnen! — 259.) Kleines Honkünstkerak-Outtt. (Verfasser: Paul Frank; Ver-lag: K. Merseburger; Preis 3 K.) — Die ganze Musikerivelt in einem Bande von 491 Seiten. Über die einzelnen Vertreter ist zwar nicht viel gesagt, aber genug zur Information. Die Großen kennen wir ja ohnedies; über die Neueren und Kleineren gibt das Buch hinreichend Ausschluß/ Es musiziert sich ganz anders, wenn man die Persönlichkeit des Autors vor Augen hat. Darum soll der Musiker nach dein Bande greifen! — 260.) Ale deutsche Sprache im Auslände. (Verfasser: W. Koethke; Verlag: M. Diesterweg in Frank-furt a. M.; Preis K 150.) — In der Anleitung wird der Gang zur Beibringung der deutschen Sprache an fremdsprachige Kinder aufgrund der direkten Methode entwickelt. Die Schrift ist modern; überall tritt die Veranschaulichung der Begriffe, bzw. Sprachformen hervor. Lehrer im Sprachgrenzgebicte werden in ihr eine treffliche Führerin finden. 261.) Zeitpunkt-Havelken. (Verfasser: Dr. Th. Fritzsch; Verlag: F. Brandstetter in Leipzig; Preis jedes Heftes 24 h.) — Die Leser der „Bl." werden sich erinnern, daß ich im Abschnitte „Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung" wiederholt auf die Anlegung synchronistischer Zeittafeln drang. Flügel In denselben sollten Weltgeschichte, öfterr. Geschichte, Staatengeschichte, Kulturgeschichte, Literaturgeschichte und die Geschichte der Pädagogik parallel laufen und in typischen Zeitaltern abgeschlossen sein, damit man die jedesmalige „Weltlage" genau erkenne. Einen ähnlichen Aufbau zeigen die Zeitpunkt-Tabellen von Fritzsch. Der Studierende wird sie kommen lassen und nach Bedürfnis ergänzen; Raum hiezu ist vorhanden. 262.) Deutsche Sprechlchre in der Volksschule. Dritte Stufe. (Verfasser: Konrad Lindenthaler; Verlag: Pichlers Witwe und Sohn in Wien, V. Margarethenpl. 2; Preis K 3-10.) — Über das eigenartige Buch läßt sich mit wenig Worten schwer ein Urteil fällen. Die Grundidee ist allerdings nicht neu; wir fanden sie schon vor achtzehn Jahren bei Kern. Allein die Durchführung überrascht. So hat es endlich einmal jemand gewagt und verstanden, die vielfach erörterte Theorie in eine handgreifliche Form zu bringen! L. greift mit Sicherheit in das Chaos und schafft ein festes System. Wer das Buch mit Aufmerksamkeit liest, wird dasselbe erkennen und ohneweiters zur Geltung bringen. Die Logik des Sprechens, das Typische im Ausdruck, das Eigentümliche unserer Satzbildung: das sind Pfosten, auf denen der ganze Aufbau ruht. Der Schulbeginn macht es jedem rechten Lehrer zur Pflicht, nicht eher an die Gestaltung des Sprachunterrichtes zu schreiten, als bis er Lindenthalers Sprechlehre zurate gezogen hat. 263.) praktische Itechenausgaven, wie sie das Leben bietet und wie sie das Leben braucht. Aus dem Volk gesammelt, nach Schwierigkeitsstufen und Sachgruppen geordnet. Schülerausgabe. 30 S. 20 h. 230 praktische Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und wie sie das Leben braucht. Lehrerausgabe. 100 S. Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. Preis 1 K 20 h. „Die Lehrerausgabe enthält in drei Abteilungen Aufgaben für die Unter-, Mittel'- und Oberstufe; die Aufgaben sebst sind mit kleinen Anmerkungen für den Lehrer versehen. Das Schülerheft umfaßt die Aufgaben der Oberstufe und hat keine Anmerkungen pädagogischer Natur. Schon seit Jahren wird gefordert, daß die angewandten Aufgaben mehr dem wirklichen Leben entnommen werden müßten, als das bisher geschehen sei. Diese Forderung ist gewiß auch sehr berechtigt. Wer die Textaufgaben der meisten Rechenbücher liest, der wird sofort merken, wie in den meisten Ausgaben die sachliche Einkleidung ganz Nebensache ist. Sie ist weiter nichts als ein wirklich dürftiges Mäntelchen, an das sich die Schüler kaum kehren, sondern sofort die reinen Zahlen herausnchnen und das Technische, das meist sehr wenig ist, erledigen. Außerdem ist die Art der Aufgabenstellung meist so, wie sie im praktischen Pianinos. RÖSLER k. und k. Hof-Lieferant. Kammer-Lieferant Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josepha. Fabrik: B. Ceipa, Copkrslrasst 355 bis 358. Verkauf, Umtausch, Miete. Teilzahlungen ohne Preiserhöhung. Verlangen Sie bei Bedarf unbedingt eine Offerte von mir! Leben niemals vorkommt. Durch solche unzweckmäßige, gekünstelte Aufgaben kommt der ganze Rechen-unterricht im Volke in Mißkredit. Vorliegende Heftchen sollen ein Beitrag zur Reform in dieser Hinsicht sein. Sie geben nur typische Beispiele und sollen nicht als Aufgabensammlungen im üblichen Sinne gelten, sondern zunächst Anregungen geben, nach den gebotenen Mustern aus den eigenen Verhältnissen heraus „bodenständiges" Material zusammen zu tragen. Zu diesem Zwecke ist in der Lehrerausgabe die zweite Blattseite jedesmal leer gelassen worden, damit der Lehrer selbst die Sammlung nach eigenen Erfahrungen erweitern könne. Die vorliegende ist nicht die einzige Sammlung dieser Art; mit anderen zusammen wird sie dem Rechenlehrer sicher manch gute Anregung geben, und sie sei darum empfohlen." Aus dem 61. Bande des „Pädagogischen Jahresberichtes" von F. Brandstetter in Leipzig. jrg.tfttuitwEP Wo 'gute Musik'' r gepflegt wird,darf eine ^ Haus-Orgel nicht Fehlen. HerrlicherOrgelton, I prächliqe Ausstattung, V.lSftLan. | Aloisiviaier.ruula MoFlieFerant. fGeg- 184G) Hoflieferant. Illustrierte Prospekte auch über den neuer. 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Wie oft und wie schön ist das schon gesagt worden, und doch muß es wieder in die Erinnerung zurückkehren, denn unsere Zeit ist hart; sie raubt uns das Ideal, unser Glück. Daß man niemals den Kampf von der Arbeit zu scheiden weiß! Nichts ist verderblicher, aber nichts auch unkluger als das. Auf der einen Seite will ich den höheren Sold, auf der ändern biete ich geringere Arbeit, weil sie der Mißmut hemmt. Wie stellt sich dieses Verhältnis? „passive Resistenz" und alles, was aus den Lohnbewegungen der Arbeiter geboren wurde, wirken bei unserem Amte nicht. Die Nildung ist kein Geschäft, das durch eine augenblickliche Unterbrechung oder durch langsames Aufhalten sofort große Schäden zeigte; daher bleibt auch die Wirkung des stillen Widerstandes hier aus. Der Mangel an geistiger Kost wird von der großen Masse nicht im entferntesten so schwer empfunden wie jener für den Körper. Wenn die Bäcker und die Fleischer streiken, so gibt es bald einen Wandel; wenn aber der Lehrer sein Rädchen stille stehen läßt, so lächelt man höchstens darüber. Und er, der vordem mit Begeisterung tätig war, fühlt er sich wohl in der Stockung? Beileibe nicht! Den echten Schulmeister reißt es mit, so er die Kleinen vor sich sitzen sieht; er kann nicht träge sein, er kann nicht streiken. Darum ist es auch ein leerer Wahn, wenn man dem Kranken die Weisung gibt: „Bleiben Sie im Dienste, aber schonen Sie sich beim Unterrichte!" In unserem Amte liegt etwas Wunderbares, etwas heiliges, so daß wir ihm nicht widerstehen können. Zwingen wir uns, es zu bannen, so fühlen wir einen Druck auf der Seele. Diese geheimnisvolle Kraft ist unser Ideal. Ach, wie glücklich ist der, der sich ihm mit seiner ganzen Persönlichkeit, mit seinem ganzen Können in die Arme werfen kann! Ein Schultag, da man ganz Lehrer, ganz Erzieher war, läßt vielleicht physische Ermattung zurück, träufelt aber dafür das reinste Glück in unsere Brust. Wenn es am Ende der letzten Stunde in den Augen der Schüler leuchtet wie Morgensonnenschein, wenn die perzen aufgehen, wenn die Körnlein Wurzel schlagen: ja, da wird es auch wonnig im Busen des Lehrers. Kennt Ihr etwas Schöneres? Und dieses Ideal will man uns rauben! Gelingt es den schlechten Beratern, so haben wir unser Bestes verloren. Kein Gold kann es uns bezahlen. Die Theorie ist falsch, die da meint: „Gebt uns, was wir zur leiblichen Notdurft brauchen, und wir werden wieder tüchtig bei der Arbeit fein." Mer einmal das Ideal über Bord geworfen hat, wird es nimmermehr erlangen. Und ist es nicht eine Versündigung, unser Bestes, das heilige unseres Berufes, der toten Münze gleichzustellen! Hier muß eine scharfe Grenze gezogen werden. Mir führen den Lohnkampf weiter, ohne unser Kleinod preiszugeben. So muß die Losung lauten. Die „Blätter" haben jederzeit reale Lehrerpolitik hinausgetragen; sie haben auf die Wichtigkeit des Zusammenschlusses aller Lehrerorganisationen des Reiches hingewiesen, denn nur die Macht bringt Mittel; sie haben Fährten gezeigt, wie man das Volk, die sicherste Säule, gewinnt; sie haben zu diesem Zwecke ein neues Feld, die Mirtfchaftspädagogik, eröffnet. Man kann also nicht sagen, ihr Zug nach den flöhen unseres Berufes bedeute ein Entführen nach Regionen, wo nichts Greifbares zu finden ist. Aber, da ein neues Schuljahr zur neuen Arbeit ruft, da neue Scharen von Kindern zur Stätte der Bildung wallen, muß der Blick auch wieder einmal zum Tempel und nicht zur Merkstätte allein gelenkt werden. Unser Amt ist nicht ein Handwerk, unser Amt ist eine Kunst. Legen wir die Hand müßig in den Schoß, so drücken wir es zu ersterem herab; widmen wir uns ihm jedoch trotz allem mit ganzer Kraft, so geben wir ihm die Meihe der letzteren. Von dem Kinde läßt sich das Volk nicht trennen. Mir sind nicht bloß Lehrer der Kleinen, wir sind auch Lehrer der Großen, die berufenen Führer des Volkes. Sowie wir auf dem Boden unserer schulamtlichen Tätigkeit nicht die unschuldigen Geschöpfe, die uns derzeit übergeben werden, es vergelten lassen können, wenn unsere Stimme von den Machthabern nicht gehört wird, so dürfen wir auch unfern Einfluß auf die große Masse nicht aufgeben. Mie rasch wären andere zur Stelle, uns den Rang abzulaufen, d. H. sich in jene Ehrenämter zu setzen, die wir in Vereinen und anderen Körperschaften innehaben! Es hängt ein bedeutendes Stück Macht an solchen Positionen. Das große Volk ist ja unschuldig so wie das kleine in der Klaffe. Es wird betört, irregeführt. Darum müssen wir mit der Fackel vor die Menge. Mir werden die rechte Fährte nicht finden, wenn wir von rückwärts leuchten oder mitten drin; an der Spitze müssen wir marschieren, vor der großen Front. Also hinein in die Gemeinde, in die Körperschaften, in die Vereine I Jedes neue Amt bringt neuen Einfluß. Auch hier müssen wir uns gleichwie in der Schule durch tüchtige Arbeit unentbehrlich machen. So webt also unser Ideal aus der engen Klause hinaus ins Leben. Es bedeutet unsere Seelenstärkung und unsere Standeskraft. Da die Tore auffliegen, ein neues Geschlecht zu empfahen, laßt es wirken durchs ganze Jahr, durchs ganze Dorf, durchs ganze Tal! Wom Kerzen des Lehrers aus fass der F'uls durch die ganze Gemeinde schlagen. — Schulhumor. 62. Auch eine Anerkennung. Vater: „Erzähl mir was aus der Schule!“ Rudi schweigt. Vater: „Na, bist du beim Herrn Oberlehrer auch so einfältig?“ Rudi: „Ne, der fragt auch nicht so dumm wie du.“ Eingesendet von F. Sperlich. Kultur, Schule und Lehrstoff. Von Theodor Tauber in Königsberg a. d. Eger. (Fortsetzung.) Dieser Formalismus ist tatsächlich ein schweres Anhängsel unserer Schule, viel kostbare Zeit wird damit totgeschlagen und das Kind oft unnütz damit gequält; viele Stunden werden zwecklos verbraucht und der Erfolg — nichts Positives und Greifbares. „Dem Kinde darf nichts Unkindliches, nichts, was seiner natürlichen Sprach- und Denkentwicklung widerspricht, aufgezwungen werden.“ (Praehauser L.) Der gerechte Zorn muß den Lehrer erfassen, wenn er z. B. in der Sprachlehre gemäß dem Lehrpläne ganze Stunden hindurch so manchen schönen Satz, sinnlos und ohne jedweden praktischen Wert, in seine Teile zerhacken und zerschneiden muß — gemeint ist da die „lebendige, gemütbildende“ Analyse —, wenn er ganze Wochen Vorträge über die so ungeheuer praktische Verwandlung eines rein- oder gemischtperiodischen Dezimalbruches in einen Bruch zu halten verpflichtet ist. Ist das wertvoll, ist das praktisch? Dieser Herr Formalismus hat ein großes Recht, fast jedem Unterrichts-gegenstande in der Volksschule sitzt er auf dem Genicke, er ist ein Schmarotzer durch und durch, indem er die Zeit, die zur geistbildenden Aneignung eines lebendigen, praktischen Stoffes festgesetzt ist, für sich in Anspruch nimmt oder sie doch ungerechterweise schmälert. Wie sehr aber der Lehrer gerade heutzutage mit der Zeit geizen muß, findet Begründung in den großen Anforderungen, welche das Volkskulturleben im besonderen und das Kulturleben überhaupt an den Menschen stellen. Daß aller Formalismus schwinde, daß vielmehr die praktische Seite des Unterrichtes betont werde, ist zu einer großen Notwendigkeit geworden. Was nützt es dem Bauer, dem Geschäftsmanne, dem Gewerbetreibenden, wenn er z. B. aus einer vier Zeilen langen Satzperiode Satzgegenstand, Satzaussage, Beifügungen, Ergänzungen und wer weiß, was noch alles, bestimmen kann, aber nicht einen Brief, der nur halbwegs „Hände und Füße“ hat, zustande bringt? Hat doch der Bauer aufgehört, eben nur Bauer zu sein; er ist jetzt auch Geschäftsmann geworden. Oder ist damit etwas gedient, wenn das kleine Gretelein z. B. die Bestimmung des kleinsten gemeinschaftlichen Vielfachen und des größten gemeinschaftlichen Maßes „im kleinen Finger“ hat, hingegen mit dem Einmaleins und dem für das praktische Leben sosehr wichtigen Kopfrechnen mehr oder weniger auf Kriegsfuß steht? Weitere Beispiele, deren es noch viele gäbe, anzuführen, ist wohl nicht notwendig. Solche leere Kapitel, denen jeder praktische Wert abzusprechen ist, sollten eben aus dem Lehrpläne der Volksschule gestrichen werden. Wir brauchen keine neuen Unterrichtsstoffe, aber eine kräftige Sichtung des Stoffes. Deswegen braucht natürlich keinesfalls alles kurz und klein geschlagen zu werden. Wenn also der berechtigte Ruf „Fürs Leben! Fort mit dem leeren Ballast!“ ertönt, dann ist auch in diesen Ruf der Ruf nach neuen, entsprechenden Lehrplänen miteingeschlossen. Bei der Auswahl des Lehrstoffes möge man sich stets die Fragen im Auge behalten: Hat der Stoff auch Wert fürs Leben, kann ihn das Kind auch fruchtbringend anwenden? Also nocheinmal: Alles das, was nur rein formalbildenden Wert hat, sich nicht mit dem wirklichen Leben in Beziehungen bringen läßt, muß ausgeschieden werden. „Schöpfet aus den Quellen statt aus abgestandenen und getrübten Sammelbecken!“ Die Entwicklung des Kulturlebens stellt diese Forderung. Daß diese unsere Forderung auch erfüllt werde, davon sollen die Lehrpläne Zeugnis ablegen. Unser Lehrplan leidet aber nicht nur an Stofftiberfüllung, sondern auch an Stoffverfrtihung. Davon später! Wenn der Lernstoff des Schülers so verkürzt werden würde, so müßte deshalb die „Höhe der Bildung“ nicht heruntergeschraubt werden. Im Gegenteil! In diesem leeren Tand, der der Volksschule noch anhängt, ist auch der Grund zu dem weitverbreiteten Übel der Faulheit und der Oberflächlichkeit des Schülers zu suchen. Ein nicht geringer Teil unseres Schülermaterials ist recht leichtsinnig, läßt sich — wie man so sagt — gehen, bringt der Schule oft nicht den notwendigen Ernst entgegen, zeigt, z. B. bei der Ausführung einer Schreibaufgabe nicht die rechte Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit. Gerade das letztere fordert das Leben in der Jetztzeit bedingungslos. Das Leben braucht einen ganzen Menschen, der schon von vornherein an eine rechte, ernste Auffassung seiner Berufspflichten und an Gewissenhaftigkeit gewöhnt ist. Unsere wichtige Forderung „Aus dem Leben zum Leben“ praktisch zu sein, hat für alle Unterrichtsgegenstände der Volksschule Geltung. Sie hat bereits beim Zeichen-und beim naturkundlichen Unterrichte Eingang gefunden und zeigt in der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Bestandes schöne und praktische Erfolge. Jetzt hämmert diese Forderung kräftig an dem Baugerüste des Sprachunterrichtes, Und mit Recht! Dieser für das Kulturleben so ungeheuer wichtige Unterrichtsgegenstand hat am allermeisten mit dem leeren Formalismus zu kämpfen. Auch weht -— gottlob — bereits hier ein frischer Wind. Während früher noch die Sprachlehre von Regelkram und unnützen Sachen wimmelte, hat jetzt mehr oder weniger die nützliche Sprachübung Einzug gehalten, da man zu der Einsicht gekommen ist, daß die Sprachlehre doch nur eine Dienerin des Rechtschreibens und vor allem des Gedankenausdruckes ist. „Heureka“ können wir aber noch nicht rufen. „Die Verkennung des Umstandes, daß der grammatische Unterricht in der Volksschule eine ganz andere Stellung und Bedeutung hat als der in höheren Lehranstalten, ist einer der hauptsächlichsten Gründe der heillosen Verwirrung gewesen, in der sich viele noch heute befinden“ (Ignaz Felbiger). Und auch heute noch! — könnte man hinzufügen. So alt und doch so modern! — Welchen Wert hätte auch dieser Regelkram der Sprachlehre? Viel wurde schon dafür und dagegen geschrieben; die Zumutung, die man an die Sprachlehre in der Volksschule gestellt, hat sich, wie die praktischen Erfolge zur Genüge zeigen, doch nur in einem recht beschränkten Maße erfüllt. Soll die Sprachlehre ihren Zweck als Dienerin des Rechtschreibens und des Gedankenausdruckes erreichen, dann muß sie von dem ihr anhaftenden Plunder befreit werden. Ohne jedes Bedenken könnten wohl folgende „Kapitel“ entfernt werden: Arten des Hauptwortes, Einteilung der Zeitwörter in bezügliche, unbezügliche usw., das geistlose Herunterleiern der Vor-, Umstands-, Zahl- und Bindewörter, ohne bewußte praktische Anwendung (der Aufsatz der Schüler z. B. zeugt sehr oft von dessen „Erfolgen“!), Einteilung der Zahlwörter, Biegungsregeln, Wortfolge, Bestimmung der Satzglieder (es würde vollauf genügen, wenn der Schüler die gedankentragende Satzaussage bestimmte), Unterscheidung der Nebensätze, Einteilung derselben, Einleitewörter u. dergl. __________ (Fortsetzung folgt.) Schulhumor. 63. Lehrer: „Wozu brauchen wir die Nase?“ Schüler: „Zum Abwischen.“ Eingesendet von M. Mischitz. Rüstung für das neue Schuljahr. a) Aus dem Auszüge der Jahrgänge 1904, 1905 und 1906: 1. Stundenplan nach Drittel- oder Halbstunden? (Vergleiche die erste Frage der Wechselrede!) — 2. Die Verteilung der Schuljahre auf die einzelnen Klassen. (Vergl. die zweite und fünfte Frage!) — 3. Über die Einführung des ungeteilten Vormittagsunterrichtes. (Vierte Frage!) — 4. Zur Lehrstoffverteilung und Anfertigung von Stundenplänen. — 5. Über die Einführung des Helferwesens. (Siebente Frage!) — 6. Der Pulsschlag des Weltgeistes in der Landschule. — 7. Der äußere Schein. — 8. Lesen-Schreibcn-Rechnen. — 9. Lchrerehen — Lehrerelend. — 10. Die Dorfzensoren. — 11. Unser Gold. — 12. Wieder eine Entlastung für die Landschule. — 13. Zwei Schulen. — 14. Die Nichtstuer. — 15. Vergaloppiert. — 16. Die Lehrkanzel für Volkswissen und Volkserziehung. — 17. Pädagogische Fabriksware. — 18. Ein Beitrag zur Fortbildung der Lehrer an einklassigen Volksschulen. — 19. Die formalen Stufen im Abteilungsunterrichte. — 20. Suppenanstalten. — 21. Die Konzentration des Unterrichtes. — 22. Ein Tag in der Einklassigen. — 23. Die Kunstpflege im Schulhause. — 24. Das Gesetzbuch des Lehrers. — 26. Die zehn Gebote des Landlehrers. — 26. Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft, (a) Die Kleidung, b) Die Vorstellung.) — 27. Sprachunrich-tigkeiten der Schulsprache. — b) Aus dem Auszüge des Jahrganges 1907: 28. Plagegeister der Landschule. — 29. Das Lehrerparlament. — 30. Die Streber. — 31. Unterricht in der Natur. — 32. Die Pflege des Volkstums durch die Schule. — 33. Der Aussatzunterricht in der Landschule. — 34. Die ersten Schulwochen im Abteilungsunterrichte. — 35. Musterstundenpläne. — c) Aus dem Jahrgänge 1908: 36. Hinein ins Volk! — 37. Pädagogische Gaukler. — 38. Wirt- schaftspüdagogik. — 39. Volkspsy.hologie. — 40. Der König des Dorfes. — 41. Ein neues Jahr. — 42. Der Unterricht nach der Fragenmethode. — 43. Der Abteilungsunterricht in den Realien. — 44. Bodenständiger Unterricht. — 45. Die Disziplin. — 46. Die Sage in der Volksschule. — 47. Über die Taktarbeit in der Schule. — 48. Zeichnen nach der Natur. — 49. Der Zahlenraum 1000 — 1,000.000. — 50. Über den Grammatikuntcrricht. — 51. Die Geometrie eines Polterers. — 52. Begründende Heimatkunde. — 52. Aus dem Tagebuche eines Übungsschullehrers. — 54. Über das Singen nach Noten. — 55. Vorbe-reitungsskizzen. — 56. Winke über die Amtsführung. — 57. Rechenbeispiele, wie sie das Leben bietet. — d) Aus dem Iahrgauge 1909: 58. Die Verdauungsorgane — geheimnisvolle Werkstätten. — 59. Bauernregeln als Diktatstoffe. — 60. Erzichungssünden des Hauses. — 61. Das Schulprogramm der Inspektoren. — 62. Über die hauswirtschaftliche Ausbildung der Bauerntöchter. — 63. Verwertung der Ziffernreihe von 1—10. — 64. Schulhygiene. — 65. Gebrauch der Schiefertafel. — 66. An der Reichsgrenze von Schule zu Schule. — 67. Der Leitartikel in Folge 70. — 68. Nr. 13 der „Losen Gedanken". — 69. Elster Beitrag zum Abschnitte „Der kranke Lehrer und das kranke Kind". — 70. Der Leitartikel in F. 71. — 71. Der Aussatz „Schlagwort. Methodik" in F. 71. — 72. Der Trunk'sche Artikel auf S. 1196. — 73. Lehrstoffverteilung in F. 72. D’Arbat. (Originalbeitrag für die „Bl.“.) Geht dih öfta in Lebn A Unglück hart an, Hast d’Händ voller Arbat, Denkst nit so viel dran. Weng Freud und viel Sorgn, So is ’s halt in Lebn, Drum hat uns a Tagwerk Der guate Gott gehn. Pack an — und wann überall ’s Herzload auf dih lost!1 Du zwingst as, die Arbat Is a himmlischer Trost. 1 lauert. Hans Fraungruber. Der erdkundliche Unterricht an Landschulen. Von Julius Rosa, Oberlehrer in Steine, Mähren. Wenn ich mich frage, wer von uns die in den modernen methodischen Werken über den geographischen Unterricht enthaltenen Grundsätze ohne weitgehende Auslese, beziehungsweise ohne mühevoll erdachte Modifikationen zu verwerten vermag, so muß ich mir die Antwort geben: die wenigen an den fünfklassigen Volksschulen wirkenden Kollegen vielleicht, sonst aber entschieden niemand, am allerwenigsten die an den niederorganisierten Schulen tätigen Amtsgenossen. Ich will mich darum im nachstehenden hauptsächlich dieser Schulkategorie zuwenden. Zunächst die Frage: Welchen Stoff willst du im laufenden Schuljahre durchnehmen und in welcher Weise gedenkst du denselben auf Grund deiner bisherigen Erfahrungen zu verarbeiten? Wir wollen uns hiefür die zu Beginn des Schuljahres an der zweiklassigen Volksschule herrschende Situation vergegenwärtigen.1 Die Schüler, welche die zweite Klasse schon in früheren Jahren besuchten, stehen hinsichtlich ihrer geographischen Kenntnisse auf vier verschiedenen Bildungsstufen; die 10 jährigen wurden in diesem Gegenstände ein Jahr, die 11 jährigen zwei, die 12 jährigen drei und die 13 jährigen vier Jahre unterrichtet. Zu diesen vier Schülergruppen kommen zu Beginn des Schuljahres noch die aus der ersten Klasse aufsteigenden, ziemlich rat- und hilflosen Kinder. Diese haben aus der Erdkunde noch nichts gehört, Landkarten sind ihnen ein verwirrendes Durcheinander von Punkten, Strichen und farbigen Klecksen. Alle diese fünf Schülergruppen sollen nach den Bestimmungen des Normallehrplanes wöchentlich eine Stunde teils direkt, teils indirekt, aber immer gemeinschaftlich unterrichtet werden, ohne einen Handatlas, nur mit Benützung von meist überladenen, aus den letzten Schulbänken gar nicht mehr deutlich sichtbaren Wandkarten, ohne Behelfe für die häusliche Wiederholung. Bei einer solchen Sachlage muß selbstverständlich der für niederorganisierte Schulen so eminent wichtige Detaillehrplan auf das sorgfältigste überlegt und bis auf den i-punkt fertiggestellt sein, bevor der Lehrer seine Arbeit mit Aussicht auf einigen Erfolg beginnen kann. (Sehr zutreffend I Ohne Lehrplan kein Lehren. D. Sch.) Grundsätze: I. Da die Schüler der ersten Abteilung, namentlich die 9jährigen, aus der ersten in die zweite Klasse aufsteigenden wegen Mangels an geistiger Reife durch stille Beschäftigungen im erdkundlichen Unterrichte auf die Dauer nicht gefördert werden können, so verwerfe ich den erdkundlichen Abteilungsunterricht und gehe beim Entwürfe meines Planes von der Annahme aus, daß lediglich direkter erdkundlicher Unterricht erteilt werde. (Auch des Interesses wegen, das die Stillarbeit zerrisse. D. Sch.) II. Jeder Schüler sollte die zweite Klasse fünf Jahre besuchen; wir hätten dadurch Gelegenheit, den Stoff in einem mehrjährigen Turnus zu verarbeiten.2 Da jedoch die meisten Schüler die zweite Klasse nicht volle fünf Jahre besuchen (Eintritt nach dem sechsten Lebensjahre, verspätetes Aufsteigen in diese Klasse, vorzeitige Entlassung usw.), so wurde der Stoff auf einen vierjährigen Turnus aufgeteilt. III. Ich behandle den Stoff in der Form von Reisen, deren Richtungslinien vom gemeinschaftlichen Zentral- oder Ausgangspunkt, dem Lehrzimmer, nach den vier Hauptweltgegenden auseinanderstrahlen. Dadurch kommen wir in eine sehr glückliche Lage; denn wir können jeden aus der ersten in die zweite Klasse aufsteigenden Neuling den Forderungen der Methodik gemäß vom Nächstliegenden, vom Lehrzimmer, Schritt für Schritt in die Ferne führen und doch zugleich Jahr für Jahr an der Erweiterung des geographischen Wissens der mit den Neulingen gemeinschaftlich zu unterrichtenden älteren Schüler arbeiten. Entsprechend dem vierjährigen Turnus, erschöpfe ich den Stoff in vier Reisen. Anfänglich wandern meine Schüler tatsächlich ungefähr 2 Vs km, d. i. eine Strecke, welche dem Radius meiner Reliefkarte entspricht; alsdann lassen wir uns auf den Flügeln der Phantasie in die Ferne tragen. Im laufenden Schuljahre machen wir die Reise nach Westen. Nach meinem Plane habe ich heuer folgende Stoffe zu behandeln: 1 Es sind natürlich durchwegs die Verhältnisse in Mähren zur Grundlage genommen worden. 2 In der Schuljahrverteilung auf S. 1467 der „Blätter" ist dem Rechnung getragen. D. Sch. Das Lehrzimmer, das Schulhaus und dessen Umgebung, dann werden geographische nach dem im Westen von Steine gelegenen Orte Rohle unternommen. Hieran schließen sich der Reihe nach die Überblicke über den Bezirk, über Mähren und über Österreich. Hierauf behandeln wir das den Westen der Monarchie erfüllende Alpengebiet als geographische Landschaft. Daran schließt sich der Überblick über Europa und eine kurze Behandlung der westeuropäischen Staaten. Von den britischen Inseln fahren wir über den Atlantischen Ozean, um Amerika kennen zu lernen. Zum Schlüsse des Schuljahres biete ich den Schülern einen Beweis für die Kugelgestalt der Erde und einen Überblick über die Oberfläche des Erdballes. Das im erdkundlichen Unterrichte so wichtige Orientieren muß, wie sich noch heraussteilen wird, bei der Behandlung aller drei Einheiten auftreten. Es wird darum zweckmäßig sein, diesem Gegenstände vor der speziellen Behandlung der drei ange- führten Einheiten einige Worte zu widmen. Wann kann sich eine Person mit Benützung einer Karte nach Weltgegenden orientieren? Die Kenntnis der Weltgegenden ist dazu offenbar erforderlich, genügt aber noch lange nicht. Wenn ich mich mittels einer Karte nach den Weltrichtungen zu orientieren vermag, muß ich imstande sein, nach entsprechender Verwertung der Karte die Lage eines fraglichen geographischen Objektes anzugeben, gleichviel, ob ich dasselbe von meinem Standpunkte aus sehe oder nicht. Die Aufgabe habe ich z. B. gelöst, wenn ich als Fremdling, der das Dorf Lepinke bloß der Karte oder dem Namen nach kennt, zu dem Urteile komme: Lepinke liegt von meinem gegenwärtigen Standpunkte südöstlich. Wie komme ich zu diesem Urteile? Ich fasse Objekte meiner Umgebung ins Auge, von denen ich annehmen darf, daß sie auf meiner Karte dargestellt sind, z. B. die nächstliegenden Dörfer. Vergleiche ich das landschaftliche Bild mit meiner richtigeingestellten Karte, so komme ich, falls mir die kartographischen Zeichen verständlich sind, sehr bald zu dem Schlüsse: das Dorf im Westen von mir ist Rohle, nordöstlich vor mir liegt Steine. Ich stehe also momentan im Schnittpunkte zweier Linien, von denen ich mir eine vom Rohler Kirchturme nach Osten, die andere von der Mitte des Dorfes Steine nach Südwesten gezogen denke. Der entsprechende Kartenstandpunkt (Punkt der Karte, welcher dem wirklichen Standpunkte einer Person entspricht) fällt, wie ich aus meiner Spezialkarte ersehe, auf einen Höhenrücken und ich befinde mich in der Tat auf einem solchen. Das kartographische Bild des Ortes Lepinke liegt von diesem Kartenstandpunkte südöstlich, folglich muß das Dorf selbst von meinem wirklichen Standpunkte auch südöstlich liegen. Aus diesem Beispiele ist zu ersehen, daß jedermann, der sich mittels einer Karte nach Weltrichtungen orientieren will, drei Operationen auszuführen hat: 1. Er muß seine Karte richtig einstellen. 2. Er muß seinen Kartenstandpunkt aufsuchen. 3. Er muß bestimmen, in welcher Richtung das kartographische Bild des fraglichen Objektes von seinem Kartenstandpunkte liegt; in derselben Richtung befindet sich alsdann das geographische Objekt selbst vom Standpunkte der bestimmenden Person.1 Hieraus geht nun weiter hervor, daß wir den Schülern das Orientieren in drei Etappen zu vermitteln haben: Bei der Behandlung des Lehrzimmers lehre ich die Schüler das Einstellen des Planes nach Weltrichtungen. Das ist die erste Etappe. Bei Behandlung des Schulgebietes, das schon mehr Gelegenheit gibt, den Standpunkt zu ändern, lege ich das Hauptgewicht auf die Aufsuchung des Kartenstandpunktes. Das ist die zweite Etappe. Und bei unseren geographischen Ausgängen, bei denen je nach unserem Standpunkte bald dieses, bald jenes geographische Objekt durch die Bodenwellen der 1 Selbstverständliche Dinge, die aber in den meisten Fällen leider zu wenig inbetracht gezogen werden. D. Sch. Landschaft gedeckt erscheint, folgt als dritte Etappe die Bestimmung der Lage gedeckter Objekte. Diese drei Etappen sind als Zielpunkte zu betrachten, zu denen eine Reihe von der Karte unabhängige Belehrungen und Übungen im Orientieren führen. So setzt z. B. das Einstellen des Planes nach Weltrichtungen die Kenntnis der Weltgegenden voraus; allein die methodische Vermittlung der Weltgegenden selbst ist eine von der Karte völlig unabhängige Operation; ja schon dann, wenn ich als Methodiker an die Karte noch gar nicht denken darf, weil ich zunächst das geographische Objekt selbst, z. B. das Schulgebiet, ins Auge fassen muß, ist zur Umgrenzung des zu betrachtenden Gebietes die Kenntnis der Weltgegenden erforderlich. Das Orientieren umfaßt also Belehrungen und Übungen, die von der Karte völlig unabhängig sind, und andere, welche nur mit und an der Karte vorgenommen werden können. Die ersteren müssen nach dem Gesagten an der Spitze der methodischen Behandlung einer geographischen Einheit stehen, die letzteren dürfen erst auftreten, nachdem die Karte behandelt worden ist; denn man muß die kartographischen Zeichen schon ziemlich gut verstehen, um sich mittels einer Karte nach Weltrichtungen zu orientieren. Soviel über das Orientieren. Wenden wir uns jetzt der Besprechung des Lehrzimmers zu. Sämtliche Belehrungen, welche sich an das Lehrzimmer knüpfen, zerfallen naturgemäß in zwei Hauptabschnitte: in die Behandlung des Zimmers selbst (von geographischen Gesichtspunkten aus) und in die Besprechung des Planes. Den ersten Hauptabschnitt gliedere ich weiter in die Feststellung des Tatsächlichen und in die denkende oder vertiefende Betrachtung. Die Feststellung des Tatsächlichen erfolgt nach einer den Schülern übergebenen Disposition. Dieselbe ist so eingerichtet, daß sie auch später bei Behandlung des Schulgebietes, sowie bei der Besprechung der Überblicke über den Bezirk, über Mähren, über Österreich und Europa verwertet werden kann. Daher findet man in derselben Schlagwörter, wie: Abdachung, höchster Punkt, Gebirge usw. Derartige Dispositionspunkte bleiben selbstverständlich bei der Besprechung des Lehrzimmers unberücksichtigt. Die Disposition lautet: Grenzen (gr.) Längenausdehnung (gr.) Breitenausdehnung Flächeninhalt Allgemeine Verteilung von Bergland und Ebene. Abdachung Höchster Punkt Tiefster Punkt Hauptgebirge Gewässer Klima Siedlungen Verkehrswege Bewohner: Zahl Dichte Beschäftigung Nationalität Religion. Mit Benützung dieser Disposition stellen die Kinder das Tatsächliche möglichst selbständig und selbsttätig fest und sprechen sich darüber im Zusammenhänge in ungefähr folgender Weise aus: „Unser Lehrzimmer grenzt im Norden, Westen und Süden an den Garten, im Osten an den Gang. Die Längenausdehnung beträgt 7 9 m, die Breitenausdehnung 89 m. Der Flächeninhalt mißt 70 m2 31 dm2. Zu Beginn des Schuljahres besuchten das Lehrzimmer 40 Personen; auf je 18A m2 kommt eine Person. Die Besucher beschäftigen sich mit Lehren und Lernen. Der Nationalität nach sind sie deutsch, der Religion nach katholisch.“ (Also die Geographie des Schulzimmersl Ein origineller Gedanke. D. Sch.) r. Die denkende Betrachtung beschäftigt sich mit der Erledigung sogenannter W-Fragen: Warum befindet sich in der Nordmauer des Lehrzimmers kein Fenster? Warum befinden sich in der Ostmauer unseres Lehrzimmers auch keine Fensteröffnungen? Warum sind die Schulbänke so gestellt, daß den Schülern das Licht von links und rückwärts, nicht aber von rechts und vorn einfällt u. d. m. Den zweiten Hauptabschnitt bildet die Behandlung des Planes. Ich teile, dieselbe in eine einführende Vorarbeit und in die Übungen auf dem Plane. Die qinführeo.de Vorbesprechung umfaßt drei Punkte: y 1. Die Wände des Lehrzimmers werden nach Weltrichtungen benannt; an denselben werden Zettel befestigt, auf denen die Buchstaben 0, W, N, S geschrieben sind. r -; 2. Es werden im Lehrzimmer befindliche Objekte genannt und zwar solche, die man in natürlicher Größe zeichnen könnte, und andere, die im verjüngten Maßstabe gezeichnet werden müßten. 3. Es werden einige einfache im Lehrzimmer befindliche Objekte sö gezeichnet, wie sie sich dem Auge, von oben gesehen, repräsentieren. Wir zeichnen einige dieser Objekte in natürlicher Größe und andere im verjüngten Maßstabe, Hiemit ist die Vorarbeit erledigt; wir wenden uns nunmehr dem Plane zu. Der Plan soll nach den Forderungen der Methodik vor den Augen der Schüler entstehen. Davon müssen wir an der niederorganisierten Schule wegen Zeitmangels absehen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den fertigen Plan in die Klasse mitzubringen. Daß derselbewährend der Behandlung horizontal liegen muß, bedarf kaum einer Erwähnung, ist aber für den Erfolg der Besprechung von großer Wichtigkeit. Am Plane nehme ich viererlei Übungen vor: 1. Die im Lehrzimmer befindlichen Objekte werden in Wirklichkeit und auf dem Plane gezeigt. (Assoziation! D. Sch.) 2. Punkte, Strecken und Winkel werden in Wirklichkeit und auf dem Plane gezeigt. Hieher gehören z.B. die Aufforderungen: Der A soll sich auf irgend einen Standpunkt des Lehrzimmers stellen und unser Holzmännchen auf die entsprechende Stellendes Planes' postieren. Der B soll vom großen zum kleinen Kasten gehen und das Holzmännchen den entsprechenden Weg auf dem Plane machen lassen. Der C soll in Wirklichkeit und auf dem Plane den Winkel zeigen, in dem die Nord- und die Westwand zusammenstoßen. 3. Die Schüler werden aufgefordert, im Lehrzimmer befindliche Objekte zu nennen, welche auf dem Plane entweder gar nicht oder nur mit Hinweglassung von Einzelheiten verzeichnet wurden. Dies führt dann später zu dem Begriffe des Generalisierens. 4. Den Schülern muß klargemacht werden, daß der Plan in einem ganz bestimmten Maßstabe gezeichnet ist. Das Zweckmäßigste für den Plan des Lehrzimmers ist der Maßstab 1 : 10. In diesem Maßstabe habe ich auch den Plan meines Lehrzimmers ausgeführt. Allerlei Längen und Breiten der Objekte des Lehrzimmers werden gemessen; die Größe der entsprechenden Ausdehnungen am Plane wird bestimmt und umgekehrt. Hier ist auch der Ort, die Schüler aufmerksam zu machen, daß man dem Plane wohl die wirklichen Längen- und Breitenverhältnisse, nicht aber die Höhenverhältnisse, entnehmen kann. (Die Höhenverhältnisse können durch beigesetzte Zahlen vermerkt werden.1) Nach der Behandlung des Planes folgen noch die Übungen im Einstellen desselben nach den Weltgegenden. (Fortsetzung folgt.) 1 Anmerkung des k. k. Landcsschnlinspcktors Pleyl. D. Sch. ' Stoffe für die Stillbeschäftigung. 2. Die diesbezügliche Anregung in Folge 77 dürfte von vielen jungen Amtsgenossen mit Freude begrüßt worden sein und so wollen wir denn das praktisch Erprobte darbieten. Einer weiß viel, viele wissen mehr. Vor allem dürfen wir eines nicht außeracht lassen: In Schulen mit Abteilungsunterricht nehmen die Stillbeschäftigungen einen großen Raum ein; deswegen sollen wir sie so abwechslungsreich als möglich gestalten. a) Das Kapitel Hauptwort. Aufgaben: 1. Schreibt die Namen unserer Haustiere! 2. die Namen unserer wildlebenden Tiere! 3. „ welche Dinge in eurer Wohnstube sindl 4. „ welche Dinge im Schulzimmer sind! 5. „ welche Kleidungsstücke ihr tragt 1 6. „ welche Dinge in eurer Schultasche sind! 7. „ welche andere Dinge euer sind! (Körbchen, Sparbüchse usw.) 8. * welche Dinge in der Werkstätte des Tischlers (Schneiders, Schusters usw.) zu sehen sind! (Aus dem Anschauungsunterrichte.) 9. „ was die Mutter im Garten pflanzt! a) Gemüse, b) Blumen. 10. „ welche Knabennamen ihr schon kennt 1 11. „ „ Mädchennamen „ „ „ 12. „ die Namen der Berge, die in unserer Umgebung sind! 13. . „ welche Dinge bei unserem Straßenbau gebraucht werden! 14. „ (Ein im Anschauungsunterrichte besprochenes Bild, z. B.: Der Frühling; hängt an der Tafel.) Die Knaben schreiben, welche Dinge rechts auf dem Bilde zu sehen sind, die Mädchen schreiben, welche Dinge links auf dem Bilde zu sehen sind. Freilich muß diesen Übungen eine ähnliche mündliche Übung, wenn auch nicht unmittelbar, vorausgegangen sein; oder sie können mündlich behandelt, die gewonnenen Hauptwörter an die Schultafel geschrieben und daraus folgende Stillbeschäftigungen gezogen werden: a) Die Hauptwörter mit dem bestimmten Artikel (oder unbestimmten) verbinden. b) „ „ nach dem Geschlechte ordnen. c) „ „ aus der Einzahl in die Mehrzahl übertragen. d) „ an den Hauptwörtern in der Mehrzahl entstandene Änderung unterstreichen. Beim Herausschreiben der Hauptwörter aus den Lesestücken ist es empfehlenswert, stets einen Passus beizufügen, wodurch die Schüler nicht bloß die Wortform, sondern auch den Wortinhalt beachten müssen, z. B.: a) Gebraucht die Hauptwörter mit dem bestimmten (unbestimmten) Geschlechtsworte in der Einzahl I b) Sucht 1. die männlichen, 2. die weiblichen, 3. die sächlichen Hauptwörter heraus! c) Aufgabe a) in die Mehrzahl übertragen. d) Aufgabe b) in die Mehrzahl übertragen. e) Die bei der Übertragung in die Mehrzahl erfolgte Änderung der Hauptwörter ist zu unterstreichen. Bei besonders geeigneten Lesestücken wäre auch die Gruppierung in Personen-, Tier- und Sachnamen, jedoch stets unter Anschluß einer der Bedingungen a) bis e) vorzunehmen. Nachwort der Kchristleitung: Eine rege Beteiligung bei diesem neuen, überaus wichtigen Abschnitte der „Blätter" ist sehr erwünscht. Ans hundert Quellen soll es fließen! Jlus dem Eehreralbum. 39. Er kann nicht lachen. Wenn alles sich im heitern Taumel windet, er sitzt mürrisch abseits und läßt höchstens ein Grinsen um seine Lippen zieh'n. — Ist er krank? Nein! Hat er Ungemach zu ertragen? Nein! — Es halten bloß zwei böse Dämonen ihn in Banden: die Scheelsucht und der Verrat. Machtlos steht die Freude abseits. Wie mich der Kollege dauert! Die armen Schüler! Unsere Wechselrede. Aöersicht. Mit Rücksicht auf den Schuljahrsbeginn erscheint es geboten, die im Verlaufe von sieben Jahren zur Beurteilung gestellten pädagogischen Fragen einer Durchsicht zu unterziehen. Abgie-schlossene Debatten sollen in Erinnerung gebracht, durchbesprochene Fragen erledigt und die noch in der Diskussion stehenden einer lebhaften Erörterung zugeführt werden. a) Abgeschlossene Aragen: Die 1. Frage: Ist in der ungeteilten einklassigen Volksschule mit drei Abteilungen der Unterricht nach Drittel- oder nach Halbstunden einzurichteu? 31 Urteile. Wechselrede und „AbschließenderBericht" in dein Bande 1904, 1905, 1906 der „Blätter". 3. Austage. — Ergebnis: Die Lehrerschaft will den „freien" Stundenplan und als Vorstufe zu demselben den Halb stundenwechsel. — 2. Frage: Wie sind die Schuljahre bei der 5-, 4-, 3-, 2- und einklassigen Volksschule mit Ganztagsunterricht zu verteilen? 16 Urteile. Wechselrede und Bericht in dem Bande 1904, 1905, 1906 der „Bl." 3. Austage. — Ergebnis: Das erste Schuljahr bei allen Kategorien gesondert; das dritte Schuljahr bei der 1-, 2-, und dreiklassigen Volksschule zur Unterstufe; das oberste Schuljahr womöglich isoliert. S ch e m a: ‘o' E 5 klaff. V. 4 klaff. V. 3 klaff. V. 2 klaff. V. (Ganztags, uitterr.) 2 klaff. V. (In der l.Kl. Halbtagsun.8) 1 klaff. V. (Ganztags-unterr.) 1 klaff. V. (Halbtags, unterr.) I. 1. Schul-jahr 1. Schuljahr 1. Schuljahr 1. Abt. (1. Sch.) 2. (2.4-3. Sch.) Nachm. 1. Sch. Vorm. 1. A. (2.4-3. Sch.) 2. A. (4. Sch.) I.A. (l.Sch.) 2. Abt. (2.,3.4-4.©*.) 3. A. (5., 6. 4-7., 8. Sch. Nachm. 1. Abt. (1. Sch.) 2. (2.-j-3. Sch.) Vorm. 1.A. (4.4-5. Sch.) 2. (6.. 7.-I-8. Sch.) il. 2. Schuljahr 1. A. (2. Sch.) 2. (3. Sch.) 1. Abt. (2.-s-3. Sck2) 2. (4. Sch.) 1. Abt. (4.4-5. Sch.) 2. Abt. (6.,7-4-8.©*.) 1. Abt. (5.-|-6. Sch.) 2. (7.-j-8. Sch.) — — III. 1. Abt. (3.1 Sch.) 2. (4. Sch.) 1. A. (4. Sch.) 2. (5. Sch.) 1. Abk. (5.4-6. Sch.) 2. (7.4-8.©*.) — — — — IV. 1. Abt. (5. Sch.) 2. (6. Sch.) 1. Abt. (6.-j-7. Sch.) 2. <8. Sch.) — — — — — V. 1. Abt. (7. Sch.) 2. (8. Sch.) — — — — — — Die 3. Frage: Ungeteilte einklassige Volksschule oder Halbtagsschule? — 19 Urteile. Wechselrede, Gegenüberstellung und „Abschließender Bericht" im Bande 1904, 1905, 1906. — Ergebnis: Bei weniger als 50 Schülern (ein erfahrener Lehrer vorausgesetzt) Ganztagsunterricht; sonst Halbtagsunterricht mit vermehrter Stundenzahl. (Vergl. hiezu den Abschnitt „Zu einer zweiklassigen Einklassigen" in Folge 80 der „Bl." 1) — Die 4. Frage: Ununterbrochener Vormittagsunterricht oder Ganztagsunterricht mit Mittagpause? — 13 Urteile. Wechselrede und „Abschließender Bericht" im Bande 1904, 1905, 1906. — Ergebnis: Mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Interessen und bei großer Entfernung vom Schulorte wenigstens teilweise Einführung des ununterbrochenen Vormittagsunterrichtes im Sinne des § 60 der Sch. u. U.-O. Von der lehrplanmäßigen Stundenzahl darf nichts verloren gehen. — Die 5. Frage: Soll das dritte Schuljahr zur Unter- oder 1 Die fettgedruckten Ziffern deuten an, daß das betreffende Schuljahr im Abtcilungsunterrichle besonders hervortritt. (Begründung in den Ausklärungsberichten aus Heile 29 bis 33 des Bandes 1904, 1905,1906.) 2 Das 3. Schuljahr zur Unterstufe geschlagen: es wird Ubungsschuljahr. Bei der vierklassigen Volks-schule war es Regelschuljahr (Regelrechnen, Grammatik, Realien in Gegenstände geschieden). In der dreiklassigen Volksschule neigt es bereits zur Unterstufe. 8 Der Halbtagsunterricht ist nur bei vermehrter Stundenzahl gedacht. zur Mittelstufe gehören? — 25Urteile. Wechselrede, Gegenüberstellung und „Abschließender Bericht" im Bande 1904, 1905, 1906. — Ergebnis: Das dritte Schuljahr werde bei ein-, zwei- und dreiklassigen Volksschulen zur Unterstufe geschlagen. — Die 6. Frage: Welche Stoffmassen (Kapitel) sollen aus dem jetzt bestehenden Lehrpläne ausge-schieben oder in demselben zugeschnitten werden? — 34 Urteile. Wechselrede, Gegenüberstellung und Zusammenfassung in den Bänden a) 1904, 1905, 1906, b) 1907, c) 1908, d) 1909, e) 1910. — Ergebnis: Übersicht im Jahrgange 1910. — Die 7. Frage: Inwieweit kann das Helfer wesen im Abteilungsunterrichte Geltung Hab en? — 21. Urteile. Wechselrede, Gegenüberstellung und „Abschließender Bericht" in den Bänden: a) 1904, 1905, 1906 und b) 1907. — Ergebnis: Das Helferwesen kann bei richtiger Handhabung im Abteilungsunterrichte mit Nutzen verwendet werben. — Die 8. Frage: Soll die Einklassige eine Achtklassige im kleinen sein oder eine Schulgattung besonderer Art? — 18 Urteile. Bände a) 1904, 1905, 1906 und b) 1907. — Ergebnis: Ans der, Wechselrede , tritt die Forderung, im allgemeinen sei die Einklassige eine Achtklassige im kleinen. — Die 9. Frage: Hausaufgaben in der Landschule oder nicht? —42 Urteile. Bände a) 1907, b) 1908 und c) 1909. — Ergebnis: Ein gänzliches Auflassen ivird nicht gewünscht; wohl geht jedoch die Abstimmung dahin, man möge statt regelrechter Haus-Aufgaben, die eine Korrektur durch den Lehrer erfordern, Haus-Übungen pflegen. Diese müssen nicht durchwegs schriftlich ausgearbeitet werden. Memorieren, Beobachtungen, Stoffsammlung für die Realien und dergl. ■— Die 10. Frage: Schulbeginn im Herbst oder im Frühlinge? — 22 Urteile. Bände a) 1907, b) 1908 und c) 1909. — Ergebnis: Mit Rücksicht auf die dermalen Geltung habenden Ferien — im Herbst, naturgemäß jedoch im Frühlinge. Die Beantwortung der Frage hängt mit den besonderen Verhältnissen des Schul-ortes zusammen. — Die 11.Frage: Soll die Schiefertafel aus der Schule verbannt werden oder nicht? — 36 Urteile. Bände a) 1908 und b) 1909. Abschließender Bericht auf Seite 1075. — Ergebnis: Beim Rechnen und für die Vorübungen zum Schreiben und Zeichnen ist die Schiefertafel in der Schule zu belassen. — Die 12. Frage: Notensingen in der Landschule oder nicht? — 18 Urteile. Bände a) 1908, b) 1909 und c) 1910. — Ergebnis: In der ein-, zwei- und dreiklassigen Volksschule soll die Notenkenntnis nicht angebahnt werden. — Die 13.Frage: Soll den Eltern der Zutritt zum Unterrichte zeitweise gestattet werden oder nicht? — 32 Urteile. Bände a) 1908, b) 1909 und c) 1910. — Ergebnis: Nein! — Der Ortsschulrat hat gesetzlich das Recht, zu hospitieren; es hat demnach das Volk Gelegenheit, sich durch seine Vertrauensmänner über den Fortschritt in der Schule zu informieren. — b) Offene Aragen: Die 14. Frage: Förderklassen an Stadtschulen oder nicht? Band 1909. Bisher 5 Urteile. Weitere Beteiligung erwünscht. — Die 15. Frage: Was ist an der bestehenden Lehrerbildung zu ändern? Bände a) 1909 und b) 1910. Bisher 22 Urteile. Das Thema ist wichtig. Es wird gebeten, die Debatte fortzuführen. — Die 16. Frage: Schulsparkassen oder nicht? — Bände a) 1909 und b) 1910. Bisher 7 Urteile. Weitere Beiträge werden noch ausgenommen. — Die 17. Frage: Soll das Ausfüllen von Blanketten verschiedenster Art im Unterrichte betrieben werden oder nicht? Band 1910. Bisher 12 Urteile. — Die 18. Frage: Soll der Lehrer mit seiner Klasse aufsteigen, ober mehrere Jahre in derselben Klasse bleiben? Band 19104 Bisher zwei Urteile. Rege Beteiligung in Sicht. — Die Fragen 14, 15, 16 und 17 gelangen demnächst zum Abschlüsse. Wer noch zu Worte kommen will, muß sich eilends melden. Weitere Fragen sind in Vorbereitung. Es steht den g. Lesern frei, Themen, die der allseitigen Betrachtung unterzogen werden sollen, in die Wechselrede zu stellen, ja es ist sogar sehr erwünscht, daß alles, was in Konferenzen zur Debatte gelangt, in den „Blättern" seine endgültige Erledigung finde; denn dort berät nur ein Lehrkörper oder ein Bezirk, hier wirft die Lehrerschaft des ganzen Reiches ihre Meinung in die Schale. Im ganzen wurden bei der Wechselrede in den „Blättern für den Abteilungsunterricht" bisher 373 Urteile abgegeben. 1 Alle hier genannten Bände der „‘öl." (1. Band, enthaltend die Jahrgänge 1904 bis 1906. — 2. Band, enthaltend den Jahrgang 1907, —- 3. Band, enthaltend den Jahrgang 1908, — 4. Band, enthaltend den Jahrgang 1909) sind bei der Verwaltung erhältlich. Näheres im Ankündignngsteile. Zur Verwendung der Ansichtskarte im erdkundlichen Unterrichte. Vom k. k. Professor Anton Herget in Komotau. Im Anschlüsse an Wanderers Aufsatz über die Ansichtskarte in der Schule, der im Aprilheft dieses Blattes erschien, möchte ich im folgenden meine Erfahrungen über die Verwendung dieses Lehrbehelfes im Geographieunterrichte mitteilen und auch einige Bezugsquellen für gute Karten namhaft machen An Schulen, wo wenig geographische Wandbilder vorhanden sind, ist man direkt gezwungen, zur Ansichtskarte zu greifen, wenn man die gebotenen Schilderungen beleben will. Aber auch dort, wo an großen Charakterbildern kein Mangel ist, leistet die Karte vorzügliche Dienste, wenn es gilt, Einzelheiten zu veranschaulichen, so daß also Bilder und Karten einander immer ergänzen sollen. Verwende ich z. B. das bekannte Anschauungsbild von dem Karlseisfelde, so wird es für die Kinder gewiß von Interesse sein, Aufnahmen zu betrachten, die den Berg von verschiedenen Seiten zeigen, also etwa die Gosauseen mit dem Dachstein, Alt-Aussee usw. Wird das Hölzelsche Bild von der Adelsberger Grotte, das den Kalvarienberg vorführt, gezeigt, so erhalten die Schüler trotz eingehender Schilderung doch nur eine schwache Vorstellung von der Großartigkeit der unterirdischen Welt. Wenn ich ihnen da noch Karten mit Ansichten des Einganges, der Poikbrücke, des Tanzsaales, des Vorhangs, des Tartarus usw. zeige, wird der Erfolg sicher ein größerer sein. Wird von der Wanderung über den Sankt Gotthard erzählt, so kommt gewiß unseren Worten noch größeres Interesse entgegen, wenn wir Bilder der Reuß, des Urner Loches, des Dörfchens Andermatt, des Hospizes zeigen. Und wenn noch Schillers Berglied den Abschluß der Stunde bildet, so wird diese wohl nie aus dem Gedächtnisse der Kinder schwinden. Keine Sammlung von Wandbildern wird übrigens das alles enthalten, was man gerade behandelt und gerne in einer Abbildung vorführen möchte. Aber Ansichtskarten hat man heute auch von den fernsten Gegenden, so daß der Geographielehrer, der sich gewöhnt hat, sie im Unterrichte zu benützen, über Anschauungsobjekte nie in Verlegenheit kommt. Freilich sind gar viele Erzeugnisse der einschlägigen Industrie für die Schule — und eigentlich auch in anderer Hinsicht — völlig wertlos und der ungeheure Wust des Schlechten erstickt fast das viele Gute. Das Schlechte war auch schuld daran, daß die Ansichtskarte in Mißkredit gekommen ist und man jetzt oft darüber witzeln hört. Und gar mancher Kollege, der im abgelegenen Dorfe wirkt, mag wohl auch nicht viel der kleinen Kunstwerke vor Augen bekommen, die heutzutage auf diesem Gebiete hergestellt werden. Nur so ist es zu erklären, daß trotz vieler Aufsätze in Fachblättern die Ansichtskarte in manchen Schulen nur selten oder nicht Verwendung findet. Ich will also zunächst einige Unternehmen namhaft machen, die Brauchbares für Schulzwecke liefern. Da sei zunächst die Firma R. Döring in Leipzig-L., Uhlandstraße 29, genannt, die unter-richtlich wertvolle bunte Ansichtskarten für alle Gebiete des Unterrichtes auf Lager hält, eine besonders reichhaltige Auswahl für die Geographie aller Erdteile. Da die Redaktion in der Hand von zwei Leipziger Lehrern liegt, so ist für die Verwendbarkeit der Blätter in der Schule Gewähr geleistet. Das übersichtlich geordnete Verzeichnis weist etwa 1500 Nummern auf. Bei Bezug von 100 Stück stellt sich der Preis für eine Karte auf 6 Vs Pf. Die Firma stellt die Karten nicht selbst her, sondern sammelt nur die für Schulzwecke brauchbaren und bemüht sich, aus allen Gebieten der Erde das Beste zu bringen. Über die praktischen Behelfe zum Benützen der Blätter, welche R. Döring herausgibt, werde ich im folgenden noch sprechen. Die größtmögliche Schärfe der Ausführung, die auch bei dem Kartenformate noch alle Einzelheiten deutlich darstellt, eine seltene Frische und Naturwahrheit der Farben zeichnet besonders die Karten der Photoglob - Compagnie in Zürich aus, die aus der Schweiz und Savoyen 4000 Ansichten, aus Österreich 400, Frankreich 250, Spanien 450 usw. bringt. Besonders aufmerksam gemacht seien die österreichischen Schulen auf die zwei Serien von der Dolomitenstraße (je 12 Karten), von der Stilfserjochstraße, vom Gardasee (5 Serien ä 12 Karten), vom Grödnertal und Bozen. Sehr instruktiv für den Unterricht sind besonders die wie Reliefs wirkenden, nach Zeichnungen hergestellten Karten einiger Alpengebiete, so der Dolomiten (Verlagsnummer 5446), Bozen und Umgebung (Nr. 5530), Meran (5627). Die genannte Firma gibt auch Lichtdruckkarten heraus.1 Auf diesem Gebiete leistet auch Großes die Salzburger Kunstanstalt Würth'le u. Sohn, Nachf., von der für ungemein niedrige Preise Ansichtskarten in Lichtdruckmanier mit Motiven aus den österreichischen Alpenländern zu beziehen sind. 1 Über die ausgezeichneten Photochroms (farbige Photographien) der Photogl.-Co. und deren Verwendung im Unterrichte werde ich demnächst in einem Artikel berichten. Karten, die bei aller Naturtreuheit doch auch künstlerisches Gepräge zeigen — sie sind meist nach Ölbildern hergestellt —, sind die der Firma R.Tuck u. Sons in Berlin, Paris, London usw Von den Karten Tucks, von denen viele kleine Kunstwerke sind, empfehle ich für die österreichische Heimatkunde besonders: Die Serien 622 und 623 (Riesengebirge, je 6 Karten), die Serien 176 und 668 (Meran), Serie 667B (Gardasee), 666B (Bozen), 664B (Innsbruck), 669 B (Order), 608 B (Hohe Tatra), 251B und 252 B (Ungarische Landschaften). Die Tückschen Karten sind für den Geographieunterricht auch deswegen gut zu brauchen, weil sie meist kurze Notizen über die dargestellte Landschaften bringen. Für die Völkerkunde der österreichisch - ungarischen Monarchie bringt die Firma R. Prom-berger in Olmütz treffliche Karten in Aquarellmanier. Die meisten stellen das Volk bei der Arbeit oder bei Volksfesten usw. dar, sind also bei der Verwendung im Unterrichte doppelt lehrreich. Erschienen sind folgende Serien (je 10 Stück, Preis 1 Serie 1 20 K; einzelne‘Karten 15 h): Hanaken bei Kojetein (2 Serien, Nr. III und IV der Sammlung). Mährische Volkstypen aus Lösch bei Brünn (Nr. V). Slowaken von Unter-Temenau bei Lundenburg (Nr. XII). Mährische Walachen (VII und XI). Mährische Slowaken (I und VI). Ungarische Slowaken (II und IX). Salzburger (Gastein-Pongauer) (XVI). Tiroler (nach Originalen von Jos. A. Kapeller und Jos. Helft im Ferdinandeum zu Innsbruck) (XIII). Dalmatiner, Herzegowiner, Albanesen bei Ragusa (X). Tschechen aus der Pilsener Gegend (VIII). Typen aus Istrien und dem Quarnero (XIV). Dalmatiner (XV). Nun noch einiges über die Praxis der Kartenverwendung. Das Herumzeigen stößt in starken Klassen auf große Schwierigkeiten und hat gewiß schon manchem anfangs für die Sache begeisterten Lehrer das Benützen verleidet. Ich empfehle deshalb, die Karten nach der Stunde, in der die dargestellten Landschaften besprochen wurden, in den Glasschränken, wie solche zur Ausstellung naturgeschichtlicher Objekte in vielen Klassen zu finden sind — und eigentlich in jeder Klasse sein sollten — zur Schau zu bieten. Sehr praktisch sind für diesen Zweck auch die mit grünem Holzrahmen versehenen schwarzen Papptafeln, welche die oben erwähnte Firma R. Döring in Leipzig liefert. Sie bieten Platz für etwa 15 Karten, die mit Gummischnüren befestigt werden und sich auf dem schwarzen Grunde sehr hübsch ausnehmen. (Die Tafel kostet gerahmt 2 M. 50 Pf.)1 Man wird erstaunt sein, wie eifrig die Kinder die Karten besehen, wie rasch sie die Bilder merken und wie sicher sie die Landschaften auch nach längerer Zeit zu benennen wissen. Ich verfuhr beim Wiederholen manchmal auf folgende Weise: Wenn ich einen Schüler zur Wandkarte gerufen hatte, zeigte ich auf eine der im Kasten ausgestellten Karten. Der Schüler mußte den Ort nennen, auf der Karte zeigen und alles sagen, was er davon wußte. Bei Hallstatt bekam ich da z. B. etwa zu hören: Hallstatt liegt am Hallstätter See, der von der Traun durchflossen wird. Der See ist zwischen den Bergen eingebettet und stellenweise so schmal wie ein Fluß. Die Häuser des Ortes sind an den Felsen geschmiegt, sie stehen förmlich übereinander. Man hat sie mit Schwalbennestern verglichen. Hier sehen wir die katholische Kirche, die protestantische liegt auf der schmalen Landzunge, die in den See ragt. Die Fronleichnamsprozession findet auf dem See statt, im Orte ist gar kein Piatz dazu. U. s. w. Häufig ließ ich mir dann von den ausgestellten Karten — die Namen sind auf der Rückseite — noch jene zeigen, welche Gegenden darstellen, die in der Nähe der besprochenen liegen, also im erwähnten Falle: Gosausee, Dachstein, Ischl usw. Mancher der Schüler kommt dabei ins Feuer und hält einen recht schönen freien Vortrag. Es ist einleuchtend, wie das erwähnte Verfahren das freie Sprechen fördert. Sollte ich mit meinen heutigen Ausführungen für die unterrichtliclie Verwendung der Ansichtskarte neue Freunde gewonnen haben, so würde es mich freuen. Pädagogische Splitter. 20. Mit der Oberflächlichkeit wär’s nicht so schlimm, wenn sie nur immer auch an der Oberfläche wäre. 21. Die Schule sei der Traualtar der Strenge und des Frohsinns. 22. Lernstoffüberfütterung ist Lernlusttod. 23. Nur zu oft muß man sehen, daß die Menschen nicht nur für rechte, sondern auch für falsche Ideen durchs Feuer gehen können. 24. Der Geist ist Oberförster im Zahngehege. 25. Der Hochdenkende denkt tief, der Hochhinausdenkende seicht. Theodor Tauber. 1 Die Firma liefert auch praktische Pappkästen zum Aufbewahren der Karten. Für 400 Stück zum Preise von 3 Mark, für 1800 Karten 9 Mark. Etwas von der Kunst des Sehens. Von Schulrat Fr. Polak. (Fortsetzung.) 6. Wie behandelt die rechte Nachsicht kindliche Mängel und Schwächen? „An begabten Kindern gewinnt der Lehrer Ehre, an dem Mittelschlage sein Brot, an den Schwachen den Himmel.“ Die Begabung bedarf nur der Anregung, das Mittelmaß der pflichtmäßigen Arbeit, die Schwäche aber der unermüdlichen Liebe und Geduld. Die Liebe ist die Seele der erzieherischen Tätigkeit, wie sie die reinste Blüte des Christentums ist. „Die Liebe ist langmütig und freundlich; die Liebe eifert nicht, treibt nicht Mutwillen, stellet sich nicht ungebärdig, läßt sich nicht erbittern, verträgt alles, glaubet alles, hoffet alles, duldet alles.“ Der Eifer lehrt und wehrt, die Liebe hört und bekehrt. Gegen Schwache wird sie zur Nachsicht und Geduld. Nie wird die Liebe des Erziehers die schwachen Anlagen, die häuslichen Verhältnisse, die Einflüsse der Gasse und die kindliche Unvollkommenheit vergessen. Ein Kind muß als Kind, d. h. als ein Werdendes, als ein Bündlein voll Mängel und Schwächen und nicht als Mann, d. h. als etwas Fertiges und Ausgereiftes behandelt werden. Der Lehrer muß sich in des Kindes Wesen denken und versenken, nicht aber Manneseinsicht in ihm suchen. Beweglichkeit, Veränderungslust und Sinnlichkeit sind des Kindes Wesen. Festigkeit, Stetigkeit, geistige und sittliche Stärke zur Überwindung der Sinnlichkeit soll es lernen. Das ist aber unmöglich, wenn ich am Anfänge der Erziehung gleichsam das Endergebnis zur Voraussetzung der Arbeit mache. Nicht ein Bau auf festen Grundlagen, sondern ein langsames Wachsen aus zarten Keimen ist die Erziehung. Und keine oder tiefversteckte Keime künftiger Entfaltung finden sich in den Schwachbegabten Kindern. Nur Liebe, die keiner Mühe weicht, nur Nachsicht, die kein Mißerfolg beugt, nur Geduld, die immer die Helferhand reicht, vermag auch auf so dürrer Heide endlich Gras und Blumen hervorzulocken. — Es ist grausam, die Schwachen sitzen zu lassen, sie zu bespötteln, garstige Streiflichter auf sie oder das Elternhaus zu werfen oder sie wohl gar durch Schläge aufmuntern zu wollen. Mit Schmerz und Unwillen hat mich’s immer erfüllt, wenn ein Lehrer verächtliche Urteile über die „Schwachsinnigen“, seine Dümmlingsgarde fällte, mit spöttischen oder bittern Wort- und Blickpfeilen sie seine „Landplage“ nannte, mit Schelten oder Schlägen die fehlenden Anlagen herbeizaubern wollte. Mit einem Herzen voll Erbarmen, mit einem Geiste voll Verständnis, mit Auge und Ohr voll Achtsamkeit, mit einem Munde voll gütiger und gelinder Worte, mit freundlicher Anerkennung der kleinsten Leistung, mit Hand und Fuß zur Hilfe bereit: so arbeitet die Nachsicht an den Schwachen und Zurückgebliebenen. Kann dies in besonderen Klassen geschehen, wie es jetzt vielfach der Fall ist, dann wird das Werk umso besser gedeihen. Besonders wird die Nachsicht mit den Schwachen nicht zu einem Hemmnis des Vorwärtsganges der Mehrheit werden. Nur die sittliche Verkommenheit, die Lüge, der Trotz, die Bosheit, die Roheit, der Eigensinn, die Faulheit und wie das weitere Gesindel sittlicher Schäden heißt, fordert ein festes, strenges Zugreifen, denn diese unsaubern Geister treibt nur eine stetige, straffe Zucht aus. Sogar eine hölzerne Schrift auf die Kehrseite des Buben ist oft von guter Wirkung. Die Schwäche aber und der Mangel verlangen ein Helfen und Heben, ein Führen und Tragen. Finden sie dies, dann keimt die Dankbarkeit und Liebe auf und wird zum Arbeitshelfer. Wieviel Nachsicht brauchen wir von ändern Menschen, und nun gar von unserem Gott! Wie sollten wir die Nachsicht denen versagen, die arm am Geiste und schwach in ihrer Begabung sind! Wir würden ja tief unter dem Schalksknechte stehen, der sich die große Schuld schenken ließ, um der kleinen willen aber den Mitknecht würgte. Den verlorenen Jüngling rettete ein Johannisglaube, Zutrauen, Festigkeit, Liebe und Wahrheit. Diese Erziehungsmittel bewähren noch heute ihre Kraft an Verlorenen und Schwachen. Laßt sie uns in Liebe und Nachsicht anwenden! Wer gegen sich selbst am strengsten ist, pflegt meistens gegen andere nachsichtig zu sein, denn er weiß, wie schwer die ungöttlichen Mächte zu bändigen sind. Unnachsichtig gegen andere sind oft solche, die sich selbst viel nachsehen und die von ändern die größte Nachsicht fordern. Es soll nicht also sein! Praktische Rechenaufgaben. 92.) Im vergangenen Sommer hat der Vater des Reuscher die Sommerwohnung malen lassen. Wie der Maler Reischer die Rechnung bringt, meinte der Vater, daß sie zu hoch angesetzt sei. Dieselbe lautet: Ein Zimmer mit drei Patronen (Muster) gemalt 1 ma 35 h .... 33 K 24 h. Der Herr Reuscher stellt seinem Sohne Josef nun folgende Aufgabe: a) Wie hoch kommt die Malerei der Wände und der Decke unseres Zimmers, wenn 1 m2 35 Heller kostet und die Fläche für Tür und Fenster unberücksichtigt bleibt? b) Beim Ausmessen des Zimmers findet der Knabe folgende Maße: 52 m Länge, 48 m Breite und 3 5 m Höhe. Nach kurzer Zeit meldet er dem Vater, daß die Rechnung richtig ausgestellt ist. Jetzt schickt ihn der Herr Reuscher zum Malermeister mit 33 K 24 h. (Rechnung bestätigen lassen!) c) Wieviel Geld muß er zurückbringen, wenn er für Barzahlung 2°/o Nachlaß erhält? 93.) Unser Glasermeister, Herr Feldmann, macht den Voranschlag für das Einglasen sämtlicher Fenster im neugebauten Hause des Herrn Graf. Es werden Glastafeln in folgenden Größen benötigt: 24 Fenstergläser II. Güte ä 45/95 cm, 24 Fenstergläser II. Güte ä 45/45 cm und für eine Glastür 70/105 cm Glas. Wie hoch stellt sich die Glaserrechnung, wenn 1 m2 einschließlich einschneiden 3 K 40 h kostet? 94.) Herr Graf läßt den offenen Vorbau und das Vorhaus mit Zementplatten pflastern. Der Vorbau hat folgende Maße: 5 m 40 cm lang und 1 m 60 cm breit. — Das Vorhaus ist viereckig mit 3 m 60 cm Seitenlänge. a) Welchen Flächeninhalt haben beide Räume? b) Wieviel Pflasterplatten benötigt er zur Pflasterung, wenn er die Sorte nimmt, von der 16 Platten für 1 m2 erforderlich sind? (Preisliste unserer Zementwarenfabrik.) c) Wie teuer sind die notwendigen Pflastersteine, wenn 100 Stück 24 K kosten? d) Wie hoch stellt sich die Zufuhr, wenn der Herr Stockreiter für 1 q 12 h Fuhrlohn verlangt? (Im2 Steine 58 kg.) e) Wieviel erhält der Pflasterer, wenn man für das Legen von 1 m2 Pflaster 1 K 40 h zahlt? f) Wie hoch stellt sich die Pflasterung beider Räumlichkeiten? 95.) Das neue Haus ist mit Dachziegeln gedeckt (Vor- und Nachteile derselben). Herr Graf will jetzt ausrechnen, wie teuer die Eindeckung seines Hausdaches mit Schiefer gewesen wäre. Die vordere Dachseite ist 12 m 50 cm lang und 5 m 30 cm hoch, die Dachseite gegen den Hof zu ist 12 m 50 cm lang und 6 m 50 cm hoch. Herr Prendinger berechnet 1 m2 Schiefer mit 3 K 20 h. Welchen Wert hätte diese Eindeckung? Adolf Melhuba, provisorischer1 Lehrer in Weißenbach a. d. Triesting, N.-ö. Lose Gedanken. 21.) Über Teerpapier. Ein nützlicher Behelf im Unterrichte — sei es Sprache, Rechnen, Realien, Zeichnen — ist das Teerpapier in der Größe einer Wandtafel, wie man es beim Lehrerhausverein in Wien käuflich bekommt. Ich verwende es schon jahrelang und empfehle es für alle Unterrichtsdisziplinen, weil man sich dabei auch außerhalb des Schulhauses für den Unterricht vorbereiten kann. Skizzen, Zeichnungen, Fragen, Mustersätze, Wörtergruppen, Rechnungsaufgaben, Formeln, Lieder, welche man öfter, ja Jahre hindurch brauchen kann, arbeitet oder schreibt man sich auf diesen Teerpapierbogen vor und bewahrt sie auf. Allerdings färbt die Kreide beim Zusammenfalten oder -rollen oder vielem Hantieren ab oder verwischt sich, wenn man bezüglich des Verschiebens nicht achtgibt. Auch verstauben die Bogen leicht, so man nicht Bedeckungspapier darauf legt. Da dieSchul-tafel oft nicht Platz aufweist, wichtige Lernstoffe ganz aufzuschreiben, anderseits Aufschreibungen an der Schultafel anderen Platz machen müssen, kann durch die Benützung von Teerpapierbogen vieles unnütze Auslöschen, Stauberzeugen, Wiedervorschreiben bei späteren Wiederholungen entfallen und dadurch Zeit, Mühe und Geduld erspart werden. Für manchen Lehrer, der keine gute Hand zum Vorzeichnen von krummen Linien hat, wäre es zweckmäßig, wenn er sich die gebräuchlichsten Zeichnungen auf Teerpapier vorzeichnete und fertig in die Schule mitbrächte, so daß er seine Aufmerksamkeit ganz und gar der Kontrolle der Schülerzeichnungen zuwenden könnte. 1 Der rechte Sinn und Fleiß des jungen Geschlechts läßt eine schöne Zukunst erhoffen. D. Sch. Randbemerkungen. g) Antwort auf die Erwiderung des J. Frühlinger in Folge 78.1 Eine Antwort auf Ihre Frage ist eigentlich unnötig, da Sie ja selbst das Richtige fanden. Da es selbstverständlich ist, daß man im Dividenden bis zu der Stelle schreitet, in welcher der Divisor tatsächlich enthalten ist, so glaubte ich dies nicht eigens hervorheben zu müssen. Der richtige Stellenwert wird aber mit diesem Verfahren immer und sicher gefunden. Einige Kollegen ersuchten mich brieflich, nochmals Beispiele folgen zu lassen. Ich bitte, meine Ausführungen in Folge 71 genau zu verfolgen und sich selbst mehrere Beispiele zu stellen; die Einsicht wird bald da sein. Hätte man z. B. . . 7 84: 802 3 —, so sucht man im Dividenden die Stelle der Hunderter und rückt dann nach rechts bis zu der Zahl, in welcher 8 enthalten ist, das ist hier 78; man erhält — Tausendtel. Hans Keiblinger, Schulleiter. Die lüecbselrede. Zur 17. Krage. (Soll das Ausfällen von Blanketten verschiedenster Art im Unterrichte betrieben werden oder nicht?) 11. Urteil. Emil Keazian in St. Filippen, Kärnten. Die Bemerkung, das Blankettausfüllen sei eine unnütze Zeitvergeudung, ja, eine Tagdieberei hat mich aus mehreren Himmeln gestürzt. Es ist aber auch keine Kleinigkeit. Da ist man auf etwas stolz, was die Kinder für das praktische Leben gelernt und geübt haben, und eines schönen Tages steht darüber in den „Blättern“ ein so vernichtendes Urteil. Bitte, nur nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten. In meiner Brust wohnen zwei Seelen: die Schulmeisterseele und die Seele eines k. k. Posthalters! Vorerst will ich aus der Schulmeisterseele sprechen. Die Arbeit ist mühevoll, das ist wahr. Aber wir sehen, wie schwerfällig, unbeholfen, zaghaft und ungeschickt selbst unsere besseren Schüler sich zeigen, wenn sie mit der Praxis in Berührung kommen — ganz so wie die leibhaftigen Gelehrten! Wir sollen also die Mühe nicht scheuen, sondern sie suchen, wenn wir wünschen, daß unsere Schüler nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen! Die Ausfüllung eines Blankcttes allein tut es nicht, — das Wichtigste, Interessanteste und Nachhaltigste ist die kindlich einfache Erklärung der Manipulation, die Besprechung des vorgedruckten Textes. Soweit der Lehrer! Lassen wir den Posthalter zu Worte kommen 1 Dieser muß mit seinem Freunde, dem Lehrer, unter einer Decke spielen, bei der — Tagdieberei. Seinerzeit schickten mir die Leute die Geldbeträge durch Schulkinder mit der Bitte, die Absendung (und natürlich auch die Ausfüllung der Blankette) zu besorgen. Als ich in der Schule dann praktische Übungen an Erlagscheinen und Anweisungen u. a. angestellt hatte, stellte ich mich eines Tages vor die Kinder und sprach ungefähr so: „Liebe Kinder! Ich habe mir die größte Mühe gegeben, euch mit der Behandlung der Postwertzeichen bekannt zu machen. Eine weitere Mühe aber will ich mir nicht aufbürden. Von heute an schreibe ich für die Postparteien nichts mehr; sie mögen dies durch ihre eigenen oder durch Nachbarskinder besorgen lassen.“ Gut war’s. Heute weise ich meine besten Freunde ab, wenn sie mit einer solchen Arbeit kommen. Wollen die Leute nicht selbständig werden, d. h. das Gelernte im Leben anwenden, so mögen sie zur Selbständigkeit erzogen und — gezwungen werden. Und wenn die Eltern ihre schulbesuchenden Kinder zu den erwähnten Arbeiten heranziehen, so hat die Arbeit schon einen gegenwärtigen Wert und braucht der Erfolg im späteren Leben nicht erst abgewartet zu werden. Da die Eltern unsere Schule meist nach den praktischen Kenntnissen beurteilen und den Lehrer nach dem Grade der praktischen Selbständigkeit seiner Schüler einschätzen, so hätten wir da, — meine ich — was wir oft vergeblich suchen und worüber so viel Bücher geschrieben und schöne Redewendungen gedrechselt werden: einen Saumweg zwischen Elternhaus und Schule. Und wie dankbar werden uns jene Leute sein, denen die Schwerfälligkeit und Unbeholfen-heit des großen Publikums so. viel Ärger und Arbeit macht! Man braucht da nicht allein an Postangelegenheiten zu denken. Doch von anderen Dingen das nächste mal! 12. Urteil. Lehrer R. Hauptmann in Scheiblingkirchen, N.-Ö. Für das Leben sollen wir die Kinder mit nützlichen Kenntnissen ausstatten, jeden unnötigen Ballast beiseite lassen; das Leben erheischt eben praktische, nützliche Dinge und nicht „graue Theorie“. Das ist schon tausendmal gesagt worden. Und doch findet es sich nicht allerorts in der Tat. — Zu den eminent praktischen Sachen zähle ich u. a. das Ausfüllen der gebräuchlichsten Postdrucksorten in der Schule, welche 1 Hiemit Schluß! Der Angegriffene mußte noch zu Worte kommen! D. Sch. Arbeit für das spätere Leben Erfolg hat, wenn es sich der Lehrer nicht verdrießen läßt, gründlich zu erklären und fleißig zu üben. Nach meiner Ansicht ist es wichtig, daß sich der Schüler, der dann „hinaus muß ins feindliche Leben“ in der Behandlung der gangbarsten Postdrucksorten zurecht findet und nicht ratlos dasteht. — Ein entgegengesetzter Fall: Der Landmann soll einen Betrag per Postanweisung einsenden und überträgt diese Arbeit seinem im 14. Lebensjahre stehenden Sohne, der die 5. Klasse einer fünfklassigen Volksschule besucht und, nebenbei bemerkt, ein ziemlich talentierter Schüler ist. Dieser lehnt ab u. zw. mit den kläglichen Worten: „Dös kann i net, Vota, sowas hob’n mir nia glernt.“ Der Bauer: „Sou, — sowos habt’s nia glernt? Wos lernt’s denn dös eigentli? Secherne (solche) Sachn kennt’s do treffenI“ — Und nun ergeht sich der Biedere im Zwilchrocke in nicht besonders schmeichelhaften Worten über die Neuschule. — Ich stimme den Herren Suppin, Petschauer, Siegel, Kurz, Brugger, Wanderer und Böhmer, die ebenfalls das Ausfüllen von Post-blanketten in der Schule betrieben wissen wollen, vollkommen bei. Garten- und Blumenpflege im September. Im September beginnt der Garten bereits ein herbstliches Aussehen anzunehmen, doch bringt er noch einen Flor stolzer, wenn auch duftloser Blumen. Georginen (Dahlien), Herbstanemonen, Astern herrschen vor, ihre leuchtenden Farben heben sich wirkungsvoll vom sattgrün gefärbten Laub der Bäume ab. Der September ist aber auch der Obst- und Erntemonat. Das Sommerobst reift; wir schütteln dasselbe nicht ab, nur bei Mostobst ist dies angängig. Wir pflücken vielmehr sorgfältig Frucht für Frucht, um sie vor allen Beschädigungen zu bewahren; beschädigte, gedrückte Früchte werden fleckig und schlecht und können deshalb nicht frisch und gesund erhalten, auch nicht auf den Markt gebracht werden. Das frühzeitige Obst wird ja allerdings bald verzehrt oder zu Obstwein, zum Dörren usw. benützt; das sorgfältige Ptlücken ist aber bei der Ernte des Lagerobstes unbedingt notwendig. Dicht neben den Fruchtstielen sitzen unter den schützenden Knospenschuppen bereits die Blüten der nächstjährigen Frucht; deshalb Vorsicht, besonders bei hochstämmigen Obstbäumen. Fallobst muß täglich (mehrmals) gesammelt werden; es findet Verwendung zu Gelee, Mus, Essig, Dörrobst oder als Schweinefutter; es darf nicht umherliegen, auch nicht auf den Komposthaufen kommen. — Die Obstbäume sind gegen Ende des Monates gründlich zu reinigen. Leimringe anlegen, die Wasserschosse entfernen, die Baumscheiben aufgraben, auch unter den Beerensträuchern und Kronenbäumchen die Erde gut auflockern. Das Okulieren kann, so lange sich die Rinde der Wildlinge noch gut löst, bis Mitte des Monates vorgenommen werden. Im Gemüsegarten sind verschiedene Gemüsearten erntefähig, wir können den Tisch reichlich mit vegetabilischer Kost versorgen. Man erntet jetzt für den täglichen Gebrauch; was der Mittagstisch bringen soll, wird am Morgen geschnitten oder ausgezogen, was für den Winterbedarf bestimmt ist bleibt noch auf den Beeten. Unter der Einwirkung der reichlichen Niederschläge und tauspendenden Nächte wachsen manche Gemüsearten jetzt ganz besonders. — Alle Speisezwiebeln sind, wenn noch nicht geschehen, zu ernten und zu trocknen. Möhren nimmt man gegen Ende des Monats aus der Erde und schlägt sie ein, Pastinaken ebenfalls; man kann selbe in nicht zu kalten Gegenden aber auch über Winter im Lande lassen. Bleichsellerie wird gebunden und gehäufelt, Winterendivien, im August gepflanzt, können in der letzten Hälfte des Monats gebleicht werden. Dazu bindet man die Blätter zusammen oder stülpt große Blumentöpfe über die Pflanzen. Sellerie noch düngen, möglichst jede Woche, Porree anhäufeln, damit die Schäfte bleichen und zarter werden. Kräftige Pflanzen der krausen Petersilie in Töpfe oder in Kasten pflanzen für den Winterbedarf. Man kann noch säen: Spinat, Rabinschen, Wintersalat, Karotten, Kerbelrüben, Petersilie; Perlzwiebeln stecken. Alles Absterbende forträumen, die Strünke von Kohlpflanzen usw. herausnehmen, nicht eingraben, sondern verbrennen. Leergewordene Beete düngen und tief umgraben, nicht abrechen (nicht abharken). In Buxbaumeinfassungen kahle Stellen ausbessern. Perennierende Gewürz- und Arzneikräuter, Stauden teilen und verpflanzen, soweit noch nicht geschehen. Abgeblühte Stengel zurückschneiden. Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht und Silenen auspflanzen, Goldlack, Winterlevkojen und gutbewurzelte Nelkenstecklinge nun in Töpfe. Der Flor der Chrysanthemum beginnt; reichlich gießen und kräftig düngen. — Von harten Sommerblumen können jetzt einige für den nächstjährigen Flor an Ort und Stelle ausgesät werden, so: Rittersporn, Mohn, Nemophilen, Xeranthemum, Iberis. Kahl gewordene Rasenflächen nochmals besäen, der junge Rasen überwintert meist gut. Topfpflanzen, welche im Freien ausgepflanzt, wieder in Töpfe bringen, den Ballen verkleinern, etwas schattig halten, bis sie wieder angewachsen sind. Zimmerpflanzen in Töpfen nicht mehr düngen, die Winterruhe beginnt, bei Regenwetter umlegen, zarte Pflanzen nun dauernd ins Zimmer, später überhaupt alle Topfgewächse einräumen 1 Der Gartenfreund erntet jetzt den Lohn für seine Bemühungen und die überall herrschende Ertragsfähigkeit steigert die Freude am Garten. Das rege dazu an, die neu erschienenen Herbstverzeichnisse einer genauen Durchsicht zu unterziehen und die Bestellung an Herbstsämereien, Blumenzwiebeln, Rosen, Obstbäumen aufzugeben, damit bald mit den notwendigen Herbstpflanzungen begonnen werden kann. Die eintreffenden Blumenzwiebeln pflanzen wir in Töpfe mit dungkräftiger, aber leichter Erde, Hyazinthen in Töpfe von 10 cm oberen Durchmesser oder in „lange“ Hyazinthentöpfe; Tulpen kommen zu zwei und drei in einen 10 cm-Topf; Krokus zu vier und fünf desgleichen; Scilla sibirica zu sieben und acht in einen 12 cm-Topf; die einzelnen Zwiebeln dürfen sich nicht drücken. Tazetten wollen wie Hyazinthen, Narzissen wie Tulpen gepflanzt sein, aber in 15 cm weite Töpfe. Wir pflanzen so ein, daß der Trieb eben bedeckt ist, und setzen die Töpfe in den Keller oder in einen tiefen Mistbeetkasten und decken im letzteren Falle eine 10 cm hohe Schicht leichte Erde darüber oder graben die bepflanzten Töpfe nach gutem Angießen auf einem Gartenbeet so ein, daß sie zirka 15 — 20 cm hoch mit Erde bedeckt sind. Durch rechtzeitige und sorgfältige Vornahme dieser Arbeiten treffen wir Vorsorge für den Blumenschmuck unseres Heims im Winter, dessen Nahen bereits so manches im Garten anzeigt. J. C. Schmidt. Stoffe für den deutschen Aufsatz. Eine Sammlung von Aufsatzthemen mit Winken, Erläuterungen, Plänen. Musterbeispielen und Anregungen. Von Emil Förster.1 Motto: Nein, es sind nicht leere Träume: jetzt nur Stangen, diese Bäume, geben einst noch Frucht und Schatten. (Goethe.) Es geht ein frischer, belebender Zug durch den ganzen Schulbetrieb; kein Wunder, daß er auch den Stilunterricht ergriffen hat. Überall erschallt der Ruf nach freien, selbständigen Schüleraufsätzen und keinem vernünftigen Lehrer wird es in den Sinn kommen, sich diesem Verlangen entgegenzustellen. Mit Recht erheben sich jedoch auch Stimmen, die vor allzugroßer Freiheit warnen. Der Aufsatzunterricht stellt an den Lehrer große Anforderungen. Es genügt keineswegs, vor die Schüler hinzutreten und zu sagen: „Nehmt die Federn zur Hand und schreibt mir etwas über euern letzten Spaziergang nieder!“ Gewiß gibt es in jeder höheren Klasse einzelne Schüler, die darüber etwas zu sagen vermögen. Die meisten jedoch werden, verlegen an dem Federstiele kauend, ratlos dasitzen; es fällt ihnen nichts Passendes ein und im Stillen verwünschen sie die ganze Schule. Darum muß vorsichtig, planvoll ans Werk gegangen werden. Jedem Aufsatze muß zunächst unbedingt ein Gespräch vorausgehen, das auch schwächere Schüler in den Stand setzt, alles, was vor dem geistigen Auge schwimmt und schwankt, festzuhalten und sprachlich auszudrücken. Bei diesem Sammeln und Ordnen der Gedanken wird der Lehrer oft Andeutungen geben, manche Gedanken selbst aussprechen müssen, sei es, indem er sich aus dem Stegreif über das Thema verbreitet, sei es, indem er einen Musteraufsatz oder Teile eines solchen vorliest. Das Lehrgeschick spielt hier eine große Rolle. Ein Thema aber deshalb, weil es nicht bei seiner Bekanntgabe ein ganzes Heer von eigenen Gedanken in den Schülerköpfen hervorruft, als unbrauchbar zu bezeichnen, wäre töricht. Wie selten sind ursprüngliche Gedanken selbst bei namhaften Schriftstellern! Kehren nicht z.B. in den Gedichten über den Frühling fast dieselben Gedanken immer und immer wieder ? Zumeist ist nur die Form verschieden. Wichtig ist vor allem, daß das gewählte Thema den Schülern zusage, daß sie mit Lust und Liebe an die Arbeit gehen. Dies wird gewöhnlich nicht der Fall sein, wenn ihnen z. B. die Aufgabe gestellt wird, ein Lesestück einfach nachzuerzählen oder ein Gedicht in die Prosa zu übertragen. Eine solche Aufgabe kann unmöglich ihr Interesse wachrufen. Ein gewecktes Kind muß sich sagen: „Wenn die Bege- 1 Die Schriftleitung Hat die Sammlung derart angeordnet, daß in jeder Folge der „Blätter" das geboten wird, was zur Zeit paßt. Somit tft der Lehrer im laufenden Schuljahre mit Stoff versorgt. Es werden 30 Aufsätze abgedruckt werden. D. Sch. benheit im Lesebuche so schön dargestellt ist, wozu bedarf es da noch meiner Arbeit?“ Und gesetzt den Fall, die Erzählung käme dem Schüler so herrlich und anziehend vor, daß er seine Eltern damit bekannt machen möchte — ob er da nicht das Lesebuch zur Hand nähme und daraus das Stück vorläse, anstatt die eigene plumpe Nachahmung zu benützen? Solche Aufgaben sind aber auch gar nicht so leicht, wie da von manchem behauptet wird, besonders dann, wenn es der Lehrer grundsätzlich nicht duldet, daß hiebei Ausdrücke des Buches verwendet werden. Häufig läßt sich ein Gedanke gar nicht anders ausdrücken als im Buche und meist sind hier doch die besten, treffendsten Ausdrücke benützt, so daß die Schüler nur schlechtere gebrauchen können. Mit solchen Aufgaben halst man schwachen Kindern Bürden auf, die für sie zu schwer sind. Man gebe ihnen ein leichtes Gepäck, das ihnen erlaubt, auch ein paar Sprünge zu machen. Es ist immer ein schlimmes Zeichen, wenn man die Schüler zu einer Stilarbeit spornen, jagen und treiben muß. Diese Unlust ist am fertigen Aufsatze zu erkennen; mag er noch so nett aussehen: er ist ohne Seele, ohne Leben. Damit sei nun aber keineswegs gesagt, daß man das Lesebuch im Stilunterrichte nicht mehr verwenden sollte. Die Lesestücke haben als Stilmuster zu dienen und die Ausdrucksfähigkeit der Schüler zu heben. Auch die Grundlage für Aufsätze können manche Lesestücke bilden, doch muß gefordert werden, daß durch Veränderung des Standpunktes, durch Verschieben des Personenverhältnisses, durch Umformung, Erweiterung und ähnliche Maßnahmen die Aufgabe anregend gestaltet werde. Ein guter Lehrer wird es nie unterlassen, die Schüler aufzumuntern, daß sie auch eigene Gedanken ausdrücken und sich manchmal von der breiten, bequemen Straße absondern und Seitenwege einschlagen, die zu dem nämlichen Ziele führen. Es wäre aber sehr gefehlt, Schüler, denen in dieser Beziehung einmal ein Lapsus geschehen sollte, die auf freigewählten Bahnen einmal in die Irre gelangen sollten, lächerlich zu machen. Dadurch würde ihnen sicherlich die Lust benommen, künftighin etwas anderes auszusprechen als das, was ihnen vorgekaut worden ist; sie würden sich hüten, jemals wieder die breite, bequeme Straße zu verlassen; das hieße ihnen die Flügel stutzen. Ähnliches Unheil richtet der Lehrer an, wenn er zuviel in die fertige Arbeit hineinkorrigiert. Er beschränke sich darauf, wirkliche, grobe Fehler anzustreichen, und störe nicht die Ursprünglichkeit des Ausdruckes, fälsche nicht den eigenen Klang kindlicher Darstellung durch Einfügung von besseren Ausdrücken, reineren Partikeln, durch nicht unumgänglich notwendige Änderung der Wort- und Satzfolge. Nie und nimmer verdient die Wiederkehr eines Wortes einen dicken roten Strich, denn dann müßte man ja auch in einem Gliedersatze das sich wiederholende Einleitewort ausmerzen. Der Verfasser teilt die Meinung derer, die da sagen, es klinge keineswegs unschön, wenn ein Kind jeden Satz mit einem Da oder Und beginnt; es soll sich darin nur besondere Lebhaftigkeit und Lebendigkeit kundgeben. Man gestatte den Schülern, besonders auf den niedrigeren Stufen, das Hauptwort auch manchmal dann zu wiederholen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Zweideutigkeiten wird da leichter aus dem Wege gegangen und die Deutlichkeit des Ausdruckes verliert gewiß nichts. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, wie Wustmann in seinen „Sprach-dummheiten“ gegen den Gebrauch der „ Papier Wörter“: welcher, dieser und jener, ersterer und letzterer, derselbe und derjenige wettert. Er bezeichnet sie mit Recht als entsetzliche Erscheinungen unserer Schriftsprache, als Bleiklumpen, die ihr anhängen, und mißt ihnen die Schuld bei an der Unnatur und Steifbeinigkeit des ganzen schriftlichen Ausdruckes. Als übertrieben muß man jedoch das Verlangen einzelner Reformer bezeichnen, gar nichts in die Niederschrift hineinzukorrigieren, die Fehler wohl zu besprechen, im übrigen aber die einmal fertige Arbeit hübsch zu respektieren, trotz aller Unvollkommenheiten, und „dem, was das Kind zu sagen weiß oder zu sagen bemüht ist, gläubig wie einer Offenbarung zu lauschen“. (Fortsetzung folgt.) Briefkasten. Die Ferien galten diesmal der Durchsicht alter Mannskripte. Welche Fälle war im Verlauf der Jahre aufgestapelt worden! Viel Spreu, aber auch viel edler Weizen. Als ich die Beiträge nach den Jahren ordnete, nahm ich zu meiner Freude einen bedeutenden Fortschritt im Aufbau und in der Darstellung wahr. Es scheint, als ob wir uns gegenseitig schulten. Das war mein Streben vom Anbeginne. Die „Bl." sollten nicht zunftmäßig eine Schriftstellergenossenschaft vereinen, um immer aus den gleichen Tintenfässern Nährstoff an sich zu ziehen, sondern durch ihren Wirbel die große Masse derer, die dem Amte der Erziehung obliegen, zur Mitarbeit aufstacheln, sie mit ihren Gedanken in den Kreis begeisterter Förderer unseres Amtes locken, sie die eigene Kraft erkennen lassen: das war die Absicht bei der Gründung. Sie hat sich trefflich erfüllt. Mehr denn ein halbes Tausend Lehrer aus allen Teilen des Reiches, in allen Kategorien von Schulen, aus Dörflern, Dörfern und Städten, vom Einklassigen angefangen bis zum Hofrate hinaus haben an dem gemeinsamen Werke der Hebung unseres Schulwesens durch die „Blätter für den Abteilungsunterricht" teilgenommen. Ein herzerquickendes Gefühl, da ich in den Schriften kramte! Wenn mich sonst nichts die Bitternisse, die ein böser Dämon unablässig in meine Arbeitsstube blies, hätte ertragen lassen, — der Blick aus die treue Mitarbeit, aus die reifende Saat vermochte es. Darum will ich ausharren und mit frischer Kraft ans Werk. Der Schatz von Gedanken, den die Auslese bietet, ist Nährkraft für mich und die „Bl.". Verschließt jedoch darob nicht Euere Lade! Es kommt alles, wie es Zeit und Bedürfnis fordern. Also sende jeder der Gemeinde die glückliche Idee, so sie erprobt ist, unverweilt an unsere Sammcl-stelle. Ist die Idee gesund, so trägt sie unser Bote sofort ins Land; ist sie noch nicht nusgereist, so „liegt sie ab"; ist sie für das Allgemeine nicht geschaffen, so sickert sic, durchgerüttclt und durchgeschüttelt, — in den Papierkorb. Wird sich darob der Schreiber grämen? Keinesfalls! Wir wollen doch das Beste lesen; also müssen wir auch das Beste schreiben! — Lehrer A. M. in H*h.: Herr Sehnen ist nicht mehr in Baierdorf, sondern wirkt als Oberlehrer in Hrastnigg, Steiermark. — Lehrer It. M. in <£>.: Ihre Meyeriade ist ganz köstlich; allein hier kann sie nicht Platz finden. Wenn die „Bl." auch ein Stück Humor ins Lehrerstübchen bringen, so muß es doch Humor sein, der niemanden verletzt und zum Ernste unserer Verhandlungen paßt. Kandidatenstücklein erzählt man sich, aber man schreibt sie nicht nieder. Nichts für ungut! — 1. W.: Der Grundton Ihrer Erzählung ist gut, aber der Eingang erinnert zusehr an die Manier der Romane ä la Rinaldo Rinaldini u. dgl. Unsere Zeit wendet sich von der Phrase. Tun Sie es auch! — Ir. L. W.: Der Gruß vom Manöverseldc hat mich mitten im Kampfe getroffen. Sie fingierten, ich focht. — Lehrer A. A. in I».: Melden Sie sich im nächsten Jahre rechtzeitig! Wir werden sicherlich jemanden finden, bei dem Sie während der Ferien Deutschunterricht nehmen können. — Stoffzufuhr wird derzeit vor allem für folgende Abschnitte erbeten: Wechselrede, Schulhumor, Kleine Mitteilungen, Erzählungen, Lebensbilder. — Art. A. S.: Bei meiner vielseitigen Tätigkeit kann ich mich nicht in eine Privatkorrespondenz einlassen, zumal nicht in eine solche, die keinen ernsten Inhalt birgt. Wenden Sie sich an einen Zwanzigjährigen! — Auf mehrere Anfragen: Das Vorbereitungsbuch von Pichler ist nunmehr, neu aufgelegt, im Verlage Sollors Nachf. in Reichenberg erschienen. — Merk. A. U. in St. W.: 1.) Die Pausen sind für die Schüler da. Oder glauben Sie ernstlich, daß man bei der Festsetzung an den Lehrer gedacht hat? — 2.) Zu Arbeiten während der Pausen kann indes der Lehrer trotzdem nicht verhalten werden, denn sonst träfe dies auch bei den Ferien zu. Sie sind ja die größte Panse im Schuljahre. — 3.) Die Schüler müssen während der Pause überwacht werden. Einigen sich die Lehrkräfte nicht auf einen Turnus, so muß jeder Klassenlehrer sein eigen Volk behüten. Man soll die Schüler in ihrer Freiheit nicht gängeln, man darf sic aber auch nicht aus dem Auge lassen. Ein paar Unholde können gar bald einen bösen Streich vollführcn. — Zum Schluffe Ihnen und vielen anderen den wiederholt angebrachten Vermerk: Ich bitte, das Geschäftliche unmittelbar an die Verwaltung zu senden, denn sie ist von der Schriftleitung vollständig getrennt. — Iir. Ii. Sch.; Die Person muß von der Sache geschieden werde». Das hat erst letzthin die „Päd. Z." betont. Wäre die Pädagogik ein Politikum, so stünde es freilich anders. So aber ist sic eine Wissenschaft, eine Kunst und darf daher nicht ins Parteigezänke gezogen werden. Ob die Heißsporne mir beipflichten oder nicht, ich gehe meinen geraden Weg. Übrigens sieht sich in der Nähe manches anders an als aus der Vogelschau. — Lehrer K. IT. und vielen anderen; Der Abschnitt „Des Lehrers Takt und Schliff" wird also fortgesetzt werden. Der diesbezügliche Artikel in F. 80 hat zahlreiche Zustimmungen gebracht. — Hßk. W. It.: Über den eingesandten „Schulhumor" mußte ich herzlich lachen. Allein weitergeben kann ich die Schnurren nicht; man würde mancherorts das Naschen rümpfe». Halten Sie indes darob mit weiteren Beiträgen nicht zurück! — Hök. It. in St. A.: Wortspiele sind zu alltäglich. Ich bitte um Stoff, der allgemein wirkt und ungezwungen. — Lehrerverein „Knsner"in Hmünd, M.» H., n. a.: Wir, Herr I. und ich, danken Ihnen herzlich für die Kundgebung, können aber den Wunsch auf Veröffentlichung derselben nicht erfüllen. Es genügt, daß die Lehrerschaft die Angriffe mit Entrüstung zurückweist. Uns zu beräuchern und den Feind zu vernichten, kann weder Ihr, noch unser Zweck sein. Übrigens vernichten sich die Leutchen bei einer solchen Kampfesweise ja selber. — Krl. K. Zt.: Ihre Grußkarte aus Ragusa sagte mir, daß mein Ruf nach Reisen doch nicht wirkungslos verhalle. Würden wir doch mehrere von der Scholle bringen! Es ist ein Jammer, wie unbeweglich manche unserer Amtsgenossen sind. Während wir im Sommer förmliche Pilgerzüge von reichsdeutschen Lehrern und Lehrerinnen durch unsere Alpentäler wallen sehen, grüßt uns nur selten ein Brüderlein, ein Schwesterlein aus dem Vaterlande. Andere erquicken sich an unseren Schätzen, wir selber wollen sie jedoch nicht genießen. — Lehrer P. aus K. stieß unlängst zufällig auf mich. Er wies ein Fahrscheinheft zu einer Reise ins Tauerngebiet vor. Fünfzehn Tage konnte er nach Belieben kreuz und quer fahren von Leoben bis Pontafel, von Salzburg bis Aßling. Und das alles kostete nur 26 K. Sollten da nicht alle, für die jetzt erst die Freizeit beginnt, in die Wunderwclt der Alpen? — Kür die zahlreichen Kundgebungen von Vereinen, Gemeinden, Lehrkörpern, Lesern der „Bl." und all den Freunden anläßlich des letzten Ansturmes, der auf allen Linien gründlich abgeschlagen wurde, herzlichen Dank! Der Ekel über den verwerflichen Streich ist überwunden und Frohsinn zieht wieder in die Arbeit ein. Der Kampf hat mir ein Heer von Freunden gebracht; möge das friedliche Walten sie mir in Treue erhalten! — Kleine Mitteilungen. 225.) Kür junge Lehrer. Ein gewisses Maß von Selbstvertrauen steht dem jungen Lehrer gut an; er bedarf desselben zum Eintritte in sein Amt und zur Bewältigung seiner Aufgabe. Aber das soll ihn nicht hindern, älteren Kollegen mit Achtung zu begegnen, in dem älteren Lehrer den Mann der Erfahrung und des praktischen Könnens zu erblicken. Wenn es in der Klasse nicht klappt, suche der Anfänger die Schuld in sich selbst, in seinen zu hoch gespannten Erwartungen, er hüte sich vor allem, den Vorgänger zu verurteilen. Der Wiederholung und der Neuerklärung vergessener Stoffe kann der Lehrer nie ent» raten. Geduld mit den Kindern, Nachsicht gegen Elternfehler, Ruhe bei Auseinandersetzungen mit den Eltern der Schüler sind Hauptbedingungen. Schweizer. Lehrerzeitung. Vergleiche hiezu Folge 69 der „Bl.", desgleichen die zehn Gebote des Landlehrers im Bande 1907, Seite 89—93! 226.) Zur Beachtung öei Schulbauten. Der Schulplatz muß in einem ruhigen Teile, sonnig, frei und trocken liegen. Zum Schutze gegen rauhe Winde, Staub und Sonnenglut sind Bäume und Sträucher zu pflanzen. Das Schulgebäude möge im Mittelpunkte des Schulsprengels sein. Große, helle und luftige Räume, die Türen nach außen zu öffnen, freundliche Farben, eine Kleiderablage für jede Klasse, heizbare Korridore, Trinkgelegenheit, Brausebäder. Päd. Warte. Vergleiche hiezu Folge 65, 66, 67 der „Bl." und die diesmalige Fortsetzung über die Schulreife! 227.) Ktcmgymnastiü, ihre Pflege im Leben und in der Schule. Atemübungen sind notwendig, sie stählen den Körper und kräftigen vor allem die Lungen. Manche Schüler führen die Atemübungen mit Wohlbehagen aus; das sind Kinder, die ein kräftiges Atemorgan besitzen und naturgemäß durch die Nase atmen. Die zweite Gruppe von Schülern zeigt bei den Atemübungen eine gewisse Unlust; diese Kinder pflegen nur mit einem Teile der Lungen zu atmen. Die dritte Gruppe ist beflissen, den Mund zu schließen und durch die Nase zu atmen, doch fallen diese Kinder — sie atmen gewohnheitsmäßig durch den Mund — unwillkürlich aus ihrer Rolle. Wieder andere Schüler sind nicht im Stande, durch die Nase zu atmen, da deren natürliche Luftwege verschlossen sind. Aus den letzten drei Gruppen holt sich die Lungentuberkulose ihre Opfer, wenn nicht rechtzeitig vorgebeugt wird. „Geschlossener Mund erhält gesund", sollen demnach Schule und Haus lehren. Österr. Zeitschrift für Lehrerbildung. Vergleiche hiezu den ständigen Abschnitt „Der kranke Lehrer und das kranke Kind" in den „Bl."! 228.) Pürgerkundlicher Unterricht. Unser mächtig pulsierendes nationales Leben verlangt nach Kenntnis unserer staatlichen Einrichtungen. Daß die Schule dazu beitrage, ist keine unbillige Forderung. Das Leben gibt die Übung, die Schule die Lehre und die daraus fließende Einsicht. So wird die Bürger-knnde zur staatsbürgerlichen Erziehung. Freilich muß das Wissen, das die Schule mitteilt, eng begrenzt bleiben. — Pharus. 229.) Die Persönlichkeit als Lcvensideal. Die Herausbildung der Persönlichkeit ist ein Werk des ganzen Menschen. Alles Tun und Streben muß der Mensch in reine Innerlichkeit umsetzen, und alles Handeln darf nur aus seiner lauteren Gesinnung erfolgen, ohne Nebenzwecke. Kampf in der Welt und Kampf mit der Well ist die Aufgabe der Persönlichkeit. Deutsche Blätter für erziehenden Unten. 230.) Areie und ermäßigte Plätze an Untcrrichtsanflaltcn für Kinder von Mitgliedern des Krsten allgem. Ueamtenvereines. Dem genannten über 100.000 Mitglieder zählenden Vereine wurden in Anbetracht seiner allgemein anerkannten humanitären Wirksamkeit von einer großen Anzahl von Unterrichtsanstalten in Wien und in der Provinz (Handels-, Haushaltungs-, Industrie-, Sprach-, Musik-, Zeichen- und Mal- schulen, Lizeen, Kindergärtnerinnenkursen, Militärvorbereitungsanstalten usw.) freie und ermäßigte Plätze zur Verfügung gestellt. Ein ausführliches Verzeichnis hierüber mit den Bewerbungsbedingungen kann von der Zentralleitung des Beamtenvereines in Wien I-, Wipplingerstraße Nr. 25, gegen Portovergütung bezogen werden. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule. 8. In einem küßten Grunde. Immer näher ging's gegen den rauschenden Forst. In einer Mulde, umstellt von gewaltigen Fichten, lag der freundliche Ort S. Seine Wohlhabenheit zeigte sich an den vornehmen Häusern und lag auch im mächtigen Schulbau. Eine leichte und doch eherne Geistesburg I Fenster an Fenster, wenig Mauerwerk, breite Tore, breite Gänge, helle Zimmer, — alles so sauber, so solid, so weit; es schien, als hätte man den Bau aus Eisenstäben zu» stimmengefügt. Wie plump sind dagegen andere Schulen I Dicke Mauern, als wollte man das Licht des Fortschritts sorgsam verschließen oder dem Zeitgeiste einen Wall entgegenstelleu; kleine Fenster mit kleinen Scheiben, damit nicht der Sonnenschein des Jahrhunderts in die Räume flute; enge Gänge, enge Zimmer, auf daß nicht das Herz sich weite. Überall der Druck, überall die Fessel: mit diesem Gefühl zieht man von der Schule, die gleich einer mittelalterlichen Festung aus dem Dörflein emporragt. Im Hause, das der Wissenschaft und der Kunst geweiht ist, soll immer eine bestimmte Idee liegen, der Grundcharakter des Ortes und jener der Landschaft. In S. gab es Eisenindustrie; also ließ der Schulbau den Verdienst erkennen. In S. stieg ein breiter Wald ins Tal hernieder; also drückte das Schulhaus sich an seine Brust. In S. kam spät am Morgen die Sonne, es fiel allzubald der Abend herein; also spreizte die Schule ihre breiten Flügel auseinander, um das Licht in vollen Zügen einzusaugen. — Aber nicht nur im Bau trat das Bodenständige hervor, auch der Unterricht zeigte des Ortes Arbeit und Erwerb. Gleich rechts vom Eingänge führte uns der Leiter der Schule in eine Knabenmerkstätte. Da gab es Maschinen verschiedenster Art. Von den Wänden grüßten prächtige Schülerarbeiten, die Laden bargen Schätze, überall war Arbeit, Arbeit, bodenständige Arbeit. Der Kollege, dem dieser Teil des Schulbetriebcs zugefallen war, wies einen strenggegliederten Lehrplan vor, zeigte seine Vorbereitung in wirklichen Stücken, in ihrem Werden, in ihren Teilen. Die Präparativn auf dem Papiere ist eben papieren; erst wenn man alles, was von den Schülern verlangt wird, zunächst einmal selber ausführt, kann man mit einem sicheren Gefühle vor die Klasse treten. Der rechte Lehrer schreibt jedes Aufsatz-Diktat nieder, ehe er es in der Schule entwickelt, der rechte Lehrer führt daheim alle Rechnungen durch, der rechte Lehrer erprobt auch erst seine Technik im Zeichnen, im Singen, im Turnen, ehe er sie als Muster bietet. Gar oft gerät der, dem das Vormachen zukommt, in die mißliche Lage, sagen zu müssen: „So sollte es sein, aber es geht heute nicht." Das Kind hat ein scharfes Auge für die Schwächen des Lehrers; darum dürfte auch die geringste nicht zutage treten. Welch ein Mitleid erfüllt uns noch heute, wenn wir des Professors gedenken, der „stecken blieb". Und glaubt Ihr, daß nicht auch ein bißchen von Geringschätzung für die Person und den Stand in dem Bauer zurückbleibt, der als Schüler die Unkenntnis des Lehrers merkte? Denken wir gar an jene, die hinter dem Kinde stehen: an die Eltern, Erzieher und Hauslehrer, so tritt die ernste Forderung an uns heran: Die gründliche Vorbereitung, wie sie der Kollege zu S. zeigte, ist eine Pflicht, der sich niemand entschlagen kann. Auch der Meister wird ihrer täglich gedenken müssen, auch der Meister wird vor jeder Lektion zunächst Schüler sein, will er sich im Unterrichte frei bewegen und den Stoff bis ins Innerste verarbeiten. — Im ersten Stockwerke der Schule zu S. lagen die Lehrzimmer. Man hatte uns in die oberste, in die fünfte Klasse geführt. Es war für die Stunde Gesang angesetzt. Wir baten um einige Lieder, um den Ton des Vvlksgesanges kennen zu lernen. Ehe der Chor einsetzte, hielt der Herr Inspektor eine Ansprache, in der er uns den Schülern vorstellte und den Zweck unserer Reise klarlegte. Ein lebhaftes, herzinniges „Grüß Gott!" ward hierauf der Gruß seitens der frohen Schar an die beiden Wanderer aus der Alpenwelt. Hei, welch heller Ton aus frischen Kinderkehlen! Er verwob sich in dem Liede „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben?" zum zwei-, ja sogar zum dreistimmigen Gesänge voll Anmut und seelischer Durchdringung. Das kam davon, daß der Lehrer nicht schnurstracks sagte: „Schlagt nun auf Seite soundsoviel auf!", sondern weil er das Lied auswendig singen ließ und in jene Stimmung tauchte, die der Augenblick geschaffen hatte. Der Triglav, der Großglockner waren von der Geographiestunde her bekannt; das Landschaftsbild der Heimat hat sie vor die Seele zaubern helfen, Bilder haben der Phantasie Krücken geliehen, Schilderungen das Werk vollendet. Nun sind zwei Wanderer da, die am Fuße dieser Niesen wohnen, die des Älplers Frohsinn und Herzeustiefe mitbringen. Wie anders wird jetzt die Vorstellung aufleben, so sie ein Lied weckt, das aus ihrem Stimmungskreise genommen ist! Vergeht doch nie, daß mit jedem Bilde auch immer eine Stimmungsatmosphäre in die Seele einziehtI Vorstellungen sind nicht unaufgezogene Photographien; jede hat ihr Passe - partout und ihren Rahmen. Dieser heißt Stimmung. Als vor Wochen das ewigschöne Mendelsvhnsche Waldlied zum erstenmale durch die Gemüter zog, da hatte es der Lehrer sicherlich aus einem Ausfluge, aus einem schönen Sonnentage, da die Menschen im Schatten der Fichten weilten, oder aus einem Blick ins Land der Berge genommen. Die Glückseligkeit, die damals den Busen förmlich sprengte, fand ihren Ausdruck im Liede; dieses ward sozusagen zum Bcfreiungs-engel. Wie ein langverhaltener Quell stürzte die Weise aus den jungen Kehlen, voll und klar. Allmählich wurde sie glatter, seichter; sie floß dahin wie das Bächlein im Wiesenpfad. Da jedoch der Gast aus den Bergen kam, auf die Frau Sonne ihr güldenes Geschmeide legt, da öffnete sich wieder ein Born, der sein frisches Naß in die kleinen Herzen goß. Hell wie damals klang das Lied, diesmal als Willkommengruß an die fahrenden Gesellen aus dem Alpland. — Das Thema „Wald" führte ungezwungen zum Liede „Am Brunnen vor dem Tore". Zwei Komponenten reichten sich die Hände: der schattige Baum, der Abschied von der Heimat. „Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort" .... Die Worte fanden in unserem Inneren eine lebhafte Resonanz. Es geht doch nichts über unsere schroffen Zinnen iin frischen Waldesgrün. So schön uns auch das Paradies von Sachsen erschien, es war doch nur ein Teil von jenem Schatze, den wir Österreicher unser Eigen nennen. In dem dunkeln Forst fehlte uns etwas: der trotzige Geselle mit dem blinkenden Schnee auf seinem Haupte. Ein Wehmutshauch zog über die Höhen hinüber, ein stilles Gedenken an das teure Heimatland, indes die letzten Akkorde in die Tiefe sanken. — Der Kollege mußte es uns von der Stirne gelesen haben, denn er griff mit seinem Stimmungsfluidum hinüber zu dem Chor „Treue Liebe bis zum Grabe". Unwillkürlich sangen wir mit, auch der Herr Inspektor summte was in den Bart; es war, als rauschte ein Weihegesang durch den Raum. Das ist die rechte Wirkung, die von selber kommt. In diesem unwillkürlichen Einfallen in den Chor der Schüler zeigte es sich, daß selbst unsere alten Herzen, um die sich im Laufe der Jahre doch so manche Kruste gelegt hatte, aufgingen und überquollen. Würde man doch allerorts der. Gesang als Gefühlsableiter nehmen und nicht der Notenköpfe wegen allein pflegen! Wieviel Gemütsinhalt taute da im Vtzlke auf! An der Schule zu S. stellte man dem düstern Tage, den die Enge des Tales brachte, das echte Volkslied in eifriger und verständnisvoller Pflege entgegen. Auch das war wieder bodenständiger Unterricht. Dort, wo der Himmel ewig lacht, wo der Lenz ewig knospt, wo der feurige Rebensaft in den Pokalen perlt, braucht man nicht erst die frohen Geister zu wecken und zu hätscheln; dort kommen sie ungerufen hereingehüpft. Aber hier in der Versenkung, über die ein kurzer Tagbvgen zieht, in die der Winter seine Säcke ausleert und die Traube nicht zur Reise kommt: hier muß des Volkes schönste Gabe, sein ureigen Lied, als Tröster kommen und als Bringer edelster Freuden. — ^ Der Herr Inspektor drängte zum Abschiede, denn der Nachmittag sollte einer Schule im Wiesengrunde gewidmet werden. Ehe wir den Tempel des Frohsinns verließen, wandte ich mich zu den Schülern, um meinem Danke Ausdruck zu verleihen. Ich kennzeichnete die drei Lieder nach Gehalt und Wiedergabe. „Ihr habt den Wald gepriesen, da ihr unserer fernen Heimat gedachtet; ihr habt ein Lied gesungen, das ein gottbegnadeter Lehrerssohn der Welt geschenkt, und habt nun der Heimat ein Loblied gebracht, der teuren Heimat, ob sie im Waldland liegt oder auf der öden Heide. Seid bedankt für eure herrlichen Lieder! Wenn wir in unsere Schulen zurückkehren, bringen wir eure Grüße zu jenen tapfern Kindern, die jenseits der Alpwand dasselbe Lied mit demselben Herzenstone singen. Als Gruß soll es dann zu euch herüberklingen, als Dank für den schönen Genuß, den ihr uns geboten I Lebt wohl, vergeht der Wanderer aus Österreich nicht!" — Indes wir die Treppe hinabgingen, klang uns ein Abschiedsgruß nach. Wir stiegen rasch in den Wagen, sausten davon und summten es noch lange nach: „So leb denn wohl, du schönes Land,--------------" Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Rudolf S. Peerz. — Druck von Jofef Pavlicek in Gottschee methodische Schriften von Rud. €. Peerz. (Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach.) !i 1. 230 praktische Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und das Leben braucht. Von Dengg-Peerz. — a) Ausgabe für Lehrer, geb., 1 K 20 h. — b) Ausgabe für Lehrer, geheftet, 1 K. — c) Ausgabe für Schüler (Oberstufe) 20 h. 2. Das Zeichnen nach der Natur in der Landschule. 3. Auflage. 7. Tausend! — a) Violett geb. mit weißer Aufschrift 2 K. — b) Geheftet I K 50 h. 3. Lehre sparen! Ein sozialpädagogisches Unterrichtsbeispiel. 2. Auflage. Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht angekauft. Preis 40 h. 4. Anleitung zur Ausarbeitung von Prüfungsthemen. Mit Beispielen versehen. Preis 40 h. 5. Kreuz und quer von Schule zu Schule. (Eine Wanderfahrt durch das österr. Alpengebiet.) 2. Auflage. — Elegant gebunden 2 K, geheftet 1 K 50 h. 6. Talaufwärts von Schule zu Schule. (Eine lustige und lehrreiche Schulwanderung.) — 3. Auflage. Reich illustriert, mit der Ergänzung „Talabwärts von Schule zu Schule“ (Die Wanderung nach 7 Jahren) versehen. — Elegant gebunden 3 K, 7. Die österr. Schulaufsicht. (Organ des Reichsbundes der österr. Bezirksschulinspektoren.) Preis 4 K jährlich. — Monatschrift. 8. ,Blätter für den Abteilungsunterricht1. (Monatschrift zur Förderung des österreichischen Schulwesens.) — a) 1., 2., 3. Jahrgang (1904, 1905, 1906) als Buch in 3. Auflage erschienen (geheftet) 4 K elegant gebunden 5 „ b) 4. Jahrgang (1907) als Buch in 4. Aufl. erschienen (geheftet) 3 „ elegant gebunden 4 „ c) 5. „ (1908), in Heften zu haben............4 d) 6. „ (1909) 6 „ NMA WM m msm SÄ W 264.) Dr. Schoenfeld’s Aquarellfarben. Die Zeiten, da man in Deutschland glaubte, nur mit englischen Aquarellfarben auskommen zu können, sind vorüber. Viele Künstler sind dem englischen Fabrikate zugunsten der Dr. Sch oenf eld’schen Wasser- und Aquarellfarben untreu geworden. Diese Farben werden außer in den Künstler-Ateliers an den höheren Lehranstalten und Schulen verwandt. 265.) Der Zeichenunterricht 1910. Auf allen Gebieten des Wissens und Könnens zeigen sich fortgesetzt die Bestrebungen nach Fortschritt und Vervollkommnung. Wir erkennen dies am besten an den Wandlungen des Zeichenunterrichtes und der Zeichenmaterialien, denen wir Jahr für Jahr begegnen. Ein Prospekt der Firma Günther Wagner gibt uns jährlich einen Überblick über alle neuzeitlichen Hilfsmittel für den Zeichenunterricht. Wie die Ausstattung des diesjährigen Prospektes1 die Hand des Künstlers verrät, so offenbart sich auch bei Durchsicht der beiliegenden Broschüre der praktische Blick für Ausgestaltung der verschiedenen Materialien. Es seien hievon nur erwähnt die Pinselhalter, welche mehrere Pinsel verschiedener Stärke zugleich festhalten können, die hohen Wände bei Kasten mit Knopffarben, die abgedichteten Fächer in den Farbkasten, die Näpfchenhalter, die haltbare Blechverpackung für Pastelle und Ölkreiden usw. Wem der Prospekt nochmals erwünscht ist, erhält ihn portofrei von der Firma Günther Wagner, Wien X/i, direkt zugesandt. 266) ln dem reich illustrierten Augusthefte von „Österreichs Deutscher Jugend“, das mit einem schönen Bilde des Kaisers Franz Josef I. geschmückt ist, bringt R. Klement ein warm empfundenes Gedicht zum 80. Geburtsfeste des geliebten Herrschers und S. Heller feiert den Kaiser als Kinderfreund und Wohltäter. Das Heft enthält ferner die ergreifende Erzählung „Kinderfreude und Elternleid“ von F. Pollack, meisterhaft illustriert von W. Roegge, „Das rote Tuch“ von Trinius, mit einem Bilde von W. Oertel, und den Schluß der Erzählung „Der Taugenichts“ von Konrad Fischer. F. Schütz bringt einen lesenswerten Aufsatz über Joh. Peter Hebbel, an welchen die humorvolle Erzählung des Dichters „Die sonderbare Wirtszigarette“ angeschlossen ist. Von den Gedichten seien erwähnt: „Kaiser 1 Er lag der Folge 80 bei. Die Verw. L. & C. Hardtmuth’s L. & C. Hardtmuth’s Koh-i-noor Pastellslifte L. & C. Hardtmuth’s uncj Zeichenstifte L. & C. Hardtmuth’s Schulstifte farbige Kreiden 12—8 L. & C. HARDTMUTH = HANS MÜLLER = Schönbach, Böhmen 12-7 ' * * feinst* * * Solo- und Vrcderiervlollnen. Gute Violine samt Holzetui, Bogen, Schule, Stimmpfeife, Reservebezug etc. franko 15, 20 K. Feine Solo-Violine samt feinstem Zubehör 30, 40, 50 K franko. Den Herren Lehrern liefere ohne Nachnahme auch zur Ansicht und Probe, ohne Kaufzwang. Teilzahlungen gestattet. Garantie: Zurücknahme 1 Kataloge frei! Reparaturen kunstgerecht und billigst. Empfehlenswerte Werke von Hans Fraungruber. Gedichte in steirischer Mundart. Verlag von Hartleben in Wien. Meue Gedichte in steirischer Mundart. Verlag von Hartleben in Wien. Wei uns dahoam! (Gedichte.) Verlag von Bonz in Stuttgart. Austeer Gschichteu I.. II. Verlag von Reclam in Leipzig. Koch Kavsvurg! Verlag von Loeive in Stuttgart. Österreichs Malijassa. Verlag von Loewe in Stuttgart. Josef als Schnitter“ von Oskar Ständige), „Auf der Gänsewiese“ von Franz Floth, „Geständnis“ von Georg Friedemann und „Tod in den Ähren“ von Liliencron. Den Schluß des Heftes bildet eine willkommene Belehrung der jugendlichen Leser über die Herstellung eines Papierdrachen und die Rätselecke. — Bestellungen (K 4 80 für den Jahrgang) sind zu richten an die Verwaltung von „Österreichs Deutscher Jugend“ in Reichenberg (Böhmen). Probenummern werden auf Wunsch kostenlos zugeschickt. 267.) Aneroid-Barometer. Die Firma Franz Klinger in Komotau hat mir ein solches zugeschickt. Es hat immer „wahr“ gesagt, allerdings selten zum Wohlbehagen. Das handliche Instrument, das eine Zierde der Arbeitsstube bildet, ist für Inspektoren und andere Wanderer überaus wertvoll. 268.) Gin weiteres Arteik üver „Areuz und quer von Schule zu Schule". Von Rnd. (S. Peerz. 2. Auflage. Elegant gebunden 2 K, geh. K 1 50. — Die „Öftere. Schnlzeitung“ berichtet in Nr. 2.: „Ein prächtiges Büchlein, das Ernst und Humor glücklich in sich vereinigt. Zahlreiche Schul- und Standesfragen finden darin ein kurze, aber grelle Beleuchtung. Ein ausführlicher Sachweiser erleichtert das rasche Auffinden der behandelten Fragen.“ Hohla. a) Zlmsragc: Wnlgeöek. 15.) Eine ältere Lehrerin mit Bürgerschullehrerprüfung sucht als Privatlehrerin ein Unterkommen. 16.) Wie kriege ich den Schwamm aus meinem Schulzimmer? Die 13. Frage harrt noch der Beantwortung. b) Antwort: Zur 11. Frage: Oberl. R. Hurt in Zwitlau, Mähren, gibt mehrere Werke für die 1. Fachgruppe um 10 K ab, Oberl. F. Dittrich in Wampersdors bei Mödling, N.-Ö., entleiht Bücher für die 1. Fachgruppe ohne Entgelt. Zur 12. Frage: Die Schutzimpfung hat den Zweck, einen Menschen „blatternfest“, d. H., gegen das Eindringen von Erregern der Menschenpocken unempfänglich zu machen. Die der Impfung folgende Erkrankung besteht in mehr oder minder hohem Fieber und Schwellung der Lymphdriisen in der Achselhöhle und ist nichts anderes als das Uberstehen einer Blatternerkrankung von gutartigem Charakter mit dem unermeßlichen Vorteil, daß eine über fünf Jahre währende Immunität gegen die echten, lebensbedrohlichen Blattern zurückbleibt. Als die Impfung noch von Mensch zu Mensch erfolgte und die Asepsis wenig bekannt war, kam es bedauerlicherweise vor, daß z. B. Syphilis mit der Lymphe übertragen wurde. Diese 14 Tage zur Probe sende ich an jeden Herrn Lehrer meine in Künstlerkreisen rühmlichst bekannten Spezialitäten: Streichinstrumente, Zithern, Guitarren, unübertroffen in Qualität und Preiswürdigkeit. Empfehle gute Violinen in Vs, 8A und 4A Größe zu K5-—, 6’—, 8 —, 10'—, 12 — und höher. Gute empfehlenswerte Schul-Violinen mit starkem Ton, komplett samt gefüttertem Holzetui, Bogen, Reservesaiten, Kolophonium, Stimmpfeife, Dämpfer, auf Wunsch auch mit Schule, K 15 — bis 20 —, Feine Orchester-Violinen samt besserem Zubehör K 25 — bis 30'—. Künstler-Violinen mit starker edler Tonfülle, nach alten Modellen, mit feinem Ledertuch-Form-Etui, feinem Bogen, Kinnhalter, gestickter Violinschutz-decke und übrigem feinen Zugehör K 40 — und 50—. Solo-Violinen, Violas und Celli mit oder ohne Zugehör K 60'— bis 200—. — Auf Wunsch Auswahlsendung von 2—4 Stück ohne Nachnahme. Zithern, Guitarren, Mandolinen, Mandolas etc. in jeder Ausführung vom billigsten Schüler-Instrumente bis zum feinsten Konzert-Solo-Instrumente. Weiters empfehle ich zu billigsten Preisen beste, tonreine Blech- und Holz-Blasinstrumente, Trommeln, Cinellen, Saiten, Bestandteile, Harmoniums, Harmonikas, Volkszithern etc. unter voller Garantie. — Akkordangeber, chromatische Tonangeber. Lieferung auch gegen bequeme Monats-Teilzahlungen so daß jedermann in der Lage ist, sich ein wirklich gutes Instrument anschaffen zu können. Alte, wenn auch ganz defekte Violinen, Violas und Celli tausche ein oder kaufe gegen bar. Reparatur-Werkstätte. Preislisten kostenfrei. Johann Klier, Musikinstrumenten - Erzeugung Steingrub bei Eger (Böhmen). >?-« traurige Tatsache hatte das Auftreten von Jmpfgeguern zur Folge. Bei der heute allgemein in Verwendung stehenden Kälberlymphe und infolge der strengen Prinzipien moderner Asepsis ist derlei nicht mehr möglich. Wird aber heutigentags noch von „Jmpfschäden" berichtet, die den Jmpfgeguern fortgesetzt willkommene Waffen sind, so liegt die Ursache dieser Schaden nicht in der Jmpflymphe, sondern im Impfling oder seiner Umgebung selbst, indem durch Australien der Impfpusteln au deren Stelle Geschwüre oder brandige Entzündungen entstehen oder aber durch Uberimpfung mittels des kratzenden Fingers Impfpusteln an anderen, mitunter sehr empfindlichen Körperstellen (z. B. an der Hornhaut des Auges) zur Entwicklung gelangen. Dafür aber kann doch die Impfung als solche nicht verantwortlich gemacht werden! Einen schädigenden Einfluß anderer Art kenne ich beim Jmpfprozeß nicht. In den vielen Jahren, da der direkte oder indirekte Impfzwang in allen zivilisierten Staaten eingeführt ist, konnte keine üble Wahrnehmung anderer als der erwähnten Art gemacht werden. Im übrigen verweise ich auf meine illustrierte Arbeit „Vaccineautoinoculation" im „Archiv für Kinderheilkunde", Band Ul., Heft 1/3, Berlin. Dr. Wolfer, emerit. klin. Assistent in Görz. Mitteilungen der Verwaltung. Wir bitten, die Rückstände zu begleichen. Wenn man den genauen Betrag nicht mehr weiß, so genügt die Einsendung eines beliebigen Betrages; wir buchen denselben und geben den Rest in Folge 82 an. Blickensderfer Schreibmaschine Vielfach patentiert und preisgekrönt! Ober 130.000 im Gebrauch 1 Eritklassiüe« System mit sichtbarer Schrift, direkter Färbung ohne Farbband, auswechselbaren Typen, Tabulator und allen letzten Neuerungen. Preis komplett mit Tabulator und zwei Schriftarten nach Wahl inklusive elegantem Verschlusskasten 200, 250 und 275 Mark. Katalog franko. Groyen L Richtmann, Köln Filiale: Berlin, Leipziger Straße 112. Im Selbstverläge des Lehrerhaus-Vereines in Wien sind erschienen und durch dessen Kanzlei (Vlll/1, Josefsgasse 12, Lehrerhaus) gegen Einsendung des Geldbetrages zu beziehen: Handkatalog für Volksschulen, für Bürgerschulen und für Religionslehrer. Diese drei Kataloge zeichnen sich durch schöne Ausstattung, reichen Inhalt und niedrigen Preis aus, sind in Leinwand gebunden und mit feinstem Stift versehen. Taschenkalender liegt bei. Jeder der drei für eine große Schülerzahl ausreichenden Kataloge kostet nur 80 h, mit Zusendung um je 10 h mehr. Festprogramm für patriotische Schulfeierlichkeiten (4. Oktober usw.) Dieses anläßlich der Feier der 60jähr. Regierung S. Majestät unseres Kaisers herausgegebene Festprogramm eignet sich sehr gut für alle patriotischen Schulfeierlichkeiten. Es kostet 2 K samt Zusendung. Singstimmen und Festgedichte kosten je 10 h. Auf Wunsch wird jedermann von der oben bezeichnten Kanzlei ein ausführliches Verzeichnis der Verlagswerke des Vereines (mit Inhalts- u. Preisangaben) unentgeltlich u. kostenfrei zugesendet. Folgende Schriften sind in unserem Verlage neu erschienen: a) Talaufwärts, Talabwärts von Schule zu Schule. („Talabwärts“ ist ganz neu, „Talaufwärts“ wurde zum dritten Male aufgelegt. Beide Teile in einem Bande. Elegant ausgestattet, Seidenbändchen, in Leinwand gebunden, reich illustriert. „Talabwärts“ schildert, wie sich das Schul-gebiet im „Talaufwärts“ nach sieben Jahren zeigte. Abschnitte des „Talabwärts“: 1.) Dem Lenz entgegen. — 2.) Ein pädagogischer Recke. — 3.) Lorbeer und Myrte. — 4.) Tosender Wellenschlag. — 5) Bei einem modernen Praktiker. — 6.) Wenig Worte, viel Gewinn. — 7.) Frühlingswehen in der Schulstube. — 8.) Zwei glückliche Schwestern. — 9.) Die Lehrer-Bürgermeister. — 10.) ln der Kochschule. — 11.) Edelsteine. Das schmucke Buch kostet 3 K. Es ist nur gebunden zu haben. Dem Titelblatte gegenüber das Bildnis des Verfassers Rud. E. Peerz. b) Trostbüchlein für die junge Lehrerin. Verfasserin: H. Rieger. — Abschnitte: 1.) 1. Brief: Der neuen Amtsschwester zum Willkomm. — 2. Brief: Die ersten Enttäuschungen. — 3. Brief: Die Vorgängerin. — 4. Brief: Die Stellung zu den Berufsgenossen und jene zu Laien. — 5. Brief: Die Liebe und das Vertrauen der Kinder. — 6. Brief: Mittel und Wege zur Vervollkommnung der Methode. 7. Brief: Über das Schulgebet. 8. Brief: Die Bereicherung der Lehrmittelsammlung. — 9. Brief: Die Wohnungs- und Verköstigungsfrage. — 10. Brief: Gegen Schulluft und Leierton. — 11. Brief: Mittel zu einer strammen Schulzucht. — 12. Brief: Außerhalb der Schulmauern. — 13. Brief: Der erziehliche Einfluß auf Mädchen. — 14 Brief: Die Antialkoholbewegung. — 15. Brief: Über geistige und körperliche Erholung. — 16. Brief: Das Streben nach Fortbildung. — 17. Brief: Der Handarbeitsunterricht. — 18. Brief: Erfolg im Aufsatzunterrichte. — 19. Brief: Praktischer Unterricht in verschiedenen Gegenständen. — 20. Brief: Neue Enttäuschung. — 21. Brief: Der Schulraum. — 22. Brief: Die Lesestunden. — 23. Brief: Die junge Lehrerin als Konferenzteilnehmerin. — 24. Brief: Das Standesansehen. — 25. Brief: Die neue Amtsgenossin und ihr Schulleiter. — 26. Brief: Zur Belobung des Schönschreibunterrichtes. — 27. Brief: Am Inspektionstage. — 28. Brief: Heimatliebe. — 29. Brief: Rüstung. — 30. Brief: Was uns glücklich macht. — Sachweiser. Elegantes Liebhaberbändchen in weißer Leinwand, mit Golddruck. Von bedeutenden Schulmännern empfohlen. Preis 2 K. Dustkss Hermit Stauböl zur Imprägnierung der Fußböden gegen Staub. Fegemfttel zur staublosen Reinigung von lackierten oder eingelassenen Holzfußböden, Stein, Zement etc. totimol ijVfliea Urinöl zur Geruchloshaltung von Pissoirs. Staubtücher, imprägniert zur staublosen Reinigung von Möbeln und Fußböden. Offerte auf Wunsch. — Beste Referenzen. A. Lennar Inhaber der Dustless Oil u. Paint Co., G. Hartmann u. Co. Wien VI12, Anilingasse 2 (Mollardgasse 43). Lieferant der meisten Mittelschulen in Österreich, Lehrerbildungsanstalten; Fachschulen, Volks- und Privatschulen. Staatliche Humanitätsanstalten, Gerichte, Ämter. 1 Liter Tintenextrakt Nr. 2 (4 K) gibt 20 Liter' schwarze Schultinte ä 20 h. 1 Liter Eisengallusextrakt Nr. 3 (6 K) gibt 10 Liter echte Anthrazentinte ä 60 h. Diese Extrakte sind flüssig, vollkommen satzfrei und geben mit kaltem Wasser verdünnt sofort fertige Tinte. ----------------------- Von vielen Landes- und Bezirkslehrervereinen geprüft und empfohlen. Von 3 Liter an portofrei. Keine Nachnahme. Keine Voreinsendung des Betrages. Muster gratis und franko. FR. SCHÜLLER, Amstetten, N.-Ö. Muster gratis und franko. c) Kreuz und quer von Schule zu Schule. (Eine Schulwanderung durch das österreichische Alpengebiet.) Verfasser: Rud. E. Peerz. — Kapitel: 1.) Die beiden Wanderer. — 2.) Eine private Ein-klassige zwischen Stahl und Stein. — 3.) Eine Öffentliche zwischen Stahl und Stein. — 4.) Unter den Zinnen des Mangarts. — 5.) Zur Einklassigen über dem Torbogen der Eisenstraße. — 6.) Die Dreiklassige hart am Schienenstrang. — 7.) Die zweisprachige Zweiklassige in der Lehne des Berges. — 8.) Bei einem Meister zu Gaste. — 9.) In der dritten Klasse. — 10.) Im Land der Jugendträume. — 11.) Auf der Fährte alter Erinnerungen. — 12.) Weit hinter den Bergen. — 13.) Diesseits und jenseits der roten Linie. — 14.) Heimwärts! — Sachweiser. Geheftet 1 K 50 h, gebunden 2 K. Alle vorstehenden Schriften sind erhältlich im „Verlage der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach“. Eine Violine zum Preise von 40 K kann durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht" bezogen werden. (Musterstück) Südhelm-Festnummer. (Zweite Auflage. Preis 50 h. Reinerträgnis für den Südheim-Unterstützungsfonds. Zu beziehen von dem Frl. Jakobine Naglas, Lehrerin in Laibach. Voreinsendung des Betrages von 50 h + 5 h Porto.) — Inhalt: 1.) Des Lehrers Traum. Originalgedicht von O. Kernstock. — 2.) Stimmen aus der deutschen Schulwelt über das Lehrerheim in Lovrana. 30 Beiträge von Ambros, Frauengruber, Dr. Haufe, Jordan, Knaule, Dr. Kauer, Manda, F. Mohaupt, Dr. Ne-jedly, Rusch, Pohl, Trunk u. a. — 3.) Beitrag zur Geschichte des Lehrerheimes. — 4.) Aus der Chronik des Lehrerheimes. — 5.) Statistik. — 6.) Bericht über die feierliche Eröffnung des Lehrerheimes am 22. Juli 1910. — 7.) Der „Geschäftsführende Ausschuß“ im Bilde. — 8.) Förderer des Lehrerheims im Bilde. — Die Zukunft der Tamilie wird für den Fall des frühzeitigen Ablebens des Oberhauptes am wirksamsten sichergestellt durch die Lebensversicherung; diese betreibt der Erste allgem. Beamtenverein der österr.-ung. Monarchie in allen möglichen Kombinationen nach den Grundsätzen der Gegenseitigkeit. Die Versicherungsbedingungen des Beamtenvereines sind anerkannt vorteilhaft, die Prämien mäßig. Auszahlungen fälliger Kapitalien erfolgen sofort und ohne Abzug. Versicherungsstand Ende 1909 . 201 Millionen Kronen Garantiefonds Ende 1909 ... 66 Millionen Kronen Ausbezahlte Versicherung seit Beginn der Vereinstätigkeit . . 101 Millionen Kronen Für humanitäre Zwecke verausgabt 28A Millionen Kronen. Nähere Auskünfte erteilt bereitwilligst und kostenfrei die Zentralleitung des Ersten allgemeinen Beamtenvereines der österr.-ung. Monarchie Wien I., Wipplingerstraße Nr. 25. Aei Einkäufen die in den „Mättern" angckündigten Kinnen berücksichtigen und sich ttttf die „Mütter" beziehen! Verwaltung der „Blätter für den Mteilungsunlerricht" in faibadj. Arleile über Hildegard Riegcrs „Trostbiichlein für die junge Lehrerin". Dem Drängen des Leiters der „Blätter für den Abteilungsunterricht", Herrn £. k. Professor und Bezirksfchulinspektor 9tub. E. Peerz, nachgebend, entschloß sich Fräulein Hildegard Ri eg er zur Verfassung eines „Tro st Küchleins für die junge Lehrerin", das zu den vergangenen Weihnachten erschien und schon seit den wenigen Monaten seines Erscheinens allenthalben die beifälligste Aufnahme fand. Wir lassen einige Urteile folgen: Jordans „Schule und Hau s", Folge 6 des Jahrganges 1910: „Hildegard Riegcr ist unseren Lesern längst eine gute Bekannte und ihre fesselnde Schreibweise hat ihr viele Freunde gewonnen. Nun bietet diese Schriftstellerin ihren jungen Kolleginnen ein treffliches Büchlein, dein Inspektor Peerz in Laibach ein Geleitwort mitgegeben und das die „Blätter für den Ab-teilungsunterricht" verlegt haben. Fräulein R i e g e r hätte ihr Buch getrost auch den jungen Kollegen widmen können, denn diese werden sehr reichliche Anregungen in dem Merkchen finden. Hildegard Rieger zählt zu jenen beneidenswerten Schriftstelleriünen, die des Lesers Herz sofort warm machen; man fühlt sich daheim, so geborgen bei ihr und hört die Wärme, Aufrichtigkeit und Wohlmeinung aus jedem Worte heraus, so daß man den Eindruck gewinnt, man sei nun in gutem Schutze und es könne einem „nix g'schehn"! Und die Verfasserin hak und weiß allerlei Kluges und Wissenswertes zu sagen; sie kennt die Schule, die Schüler, die Menschen und die — Fußangeln des Berufes; alle Leiden und Freuden, alle Tücken und Mücken, alle Sorgen und Plagen — kurz, sic ist eine Berufene und darf sich zur Lehrmeisterin ihrer jungen Kollegen aufwerfen." Der steirische, nun am Rosenberg bei Graz in Ruhe lebende k. k. Landesschulinspektor Herr Wilhelm L i n h a r t schreibt: „Sie haben die Güte gehabt, mir Ihr .Trostbüchlein für die junge Lehrerin' zu übermitteln und mir damit eine rechte Freude gemacht. Ich habe das Büchlein mit größtem Interesse gelesen und wünsche, daß es keine angehende Lehrerin ungelesen lasse und nicht nur aufmerksam lese, sondern auch von Ihren ausgezeichnete» Erfahrungen und herzinnigen Ratschlägen eifrigst Gebrauch mache. Sie haben etwas Schönes und Gutes geschaffen, Sie haben die pädagogische Literatur bereichert; ich beglückwünsche Sie hiezu." Die Lehr- und Lernmittel-Rundschau schreibt im Aprilheft 1910: „Hildegard Rieger. ,Trv stbüch lein für die junge Lehrerin'. Mit einem Vorworte von Rud. E. Peerz. Verlag der .Blätter für den Abteilungsunterricht'. Preis geheftet 1 K, gebunden 1 K 50 h, geschmackvoll gebunden mit Goldschnitt 2 K. — In 30 Briefen bietet die erfahrene auch den Lesern unseres Blattes bereits aus verschiedenen ihrer trefflichen Arbeiten bestens bekannte Kollegin ihren jungen Amtsschwestern eine reiche Fülle vorzüglicher Winte und Anhaltspunkte für ihr Verhalten in der Schule sowie köstliche Trostesworte in allen Mißhelligkeiten des Berufslebens, dessen Licht- und Schattenseiten die Verfasserin in einer geradezu überraschenden Weise vollkommen ersaßt und die hiebei gemachten Erfahrungen in dem vorliegenden Büchlein zu Nutz und Frommen nicht nur der Amtsschwestern, sondern auch der Amtsbrüder vorzüglich gelungen verarbeitet hat. Fräulein Hildegard Rieger sei zu dieser trefflichen Arbeit herzlichst beglückwünscht, die Anschaffung des Büchleins aber allen Amtsschwestern und Amtsbrüdcrn wärmstens empfohlen." Eingehend befaßte sich der rühmlichst bekannte thüringische Schul- und Volksmann, Schulrat Friedrich Po lack mit dem Trostbüchlein. Er schrieb der Verfasserin: „Ihr .Trostbüchlein' ist mir ei» Erquickungsbrünnlein gewesen. Jeden Tropfen habe ich gekostet, und alles habe ich erquicklich gesunden. Herzlich danke ich Ihnen für die gute Gabe und für das freundliche Geleitwort. Von Herzen wünsche ich, daß recht viele Lehrerinnen, junge und alte, zu dem .Trostbüchlein' greifen, um daraus Trost, Rat, Belehrung und Erhebung zu schöpfen. Sie selbst haben alle Höhen und Tiefen des Berufslebens durchwandert und können darum anderen eine Führerin fein. Mil Hellen Augen haben Sie gesehen die Schatten und die Sonneninseln des Berufs und mit warmem Herzen haben Sie empfunden die Berufsschwere und die Berufsfreude. Darum können Sie aus eigener, reifer Erfahrung die Berufsgenossinnen wirksam beraten. Und das tun Sie in so fesselnder, treffender, ja schöner Form, daß man Ihre Ratschläge wie ein Unterhaltungsbuch liest. Solche Berufserfassung muß die Arbeit fruchtbar und den Arbeiter glücklich machen. Und wer uns dazu hilft, muß Freund und Wohltäter genannt werden. Diesen Ehrennamen müssen Ihnen Ihre Berufsschwestern geben, wenn Sie in Ihren Berufsnöten Ihr .Trostbüchlein' zu Hilfe gerufen haben. Sie haben ja in Ihren Briefen alle Punkte des Berufslebens beleuchtet, wo die Ratlosigkeit seufzt und wo Rat und Hilfe not tun. Möchten recht viele Berufsgenoffen sich Ihrer Führung anvertrauen! Das ist mein wiederholter Wunsch, dessen Erfüllung ich gerne herbeiführen helfen möchte. In der .Pädagogischen Warte' von Beetz in Gotha und Rüde in Rakel will ich Ihrem .Trostbüchlein' ein Loblied singen. Mein wackerer junger Freund Professor Peerz wird gewiß auch wiederholt die Trommel für das .Trostbüchlein' rühren. Ihr Büchlein wird seine eigenen Bestrebungen als Schulinspektor und Schriftleiter kräftig unterstützen. Sie haben für die Lehrerinnen und für die Schulaufsicht ein gutes Werk getan, und das sei Ihnen herzlich gedankt." Im Juliheft der „Freien B i I d u n g s b l ä t t e r" sagt F. I. G r u m b a ch : „Vor mir liegt das nettgebundene Büchlein, das schon äußerlich einen zarten Inhalt verrät. Die Verfasserin, selbst im praktischen Dienst tätig, hat hier reiche Lebenserfahrungen zu Nutz und Frommen ihrer Schwestern im Amte niedergeschrieben, Lebenserfahrungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, Freude und Leid im Schullebeu, innerhalb und außerhalb der Schulzimmerwände! Möge es recht viele Freunde und Leserinnen finden!" Der durch seine Lehr- und hervorragende literarische Tätigkeit wohlbekannte k. k. Hosrat M. Kraft in Wien schrieb der Verfasserin: „Dank, recht schönen Dank für das liebe, so inhaltsreiche Büchlein, das mir mit seiner Herzenswärme, von der es durchströmt ist, ganz warm gemacht hat. Ich habe es nahezu auf einem Sitz von der ersten bis zur letzten Seite durchgelesen und habe gestaunt über den Reichtum an Gedanken und Problemen, den Sie diesem kleingerahmten und doch bedeutungsvollen Leben einer Lehrerin abzugewinnen vermochten. Kleingerahmt und doch sich im Hintergründe auf der großen Fläche des Volkslebens projizierend, denn die Lehrerinnen und Lehrer sind für mich die eigentlichen Kulturträger der Menschheit. Der jeweilige Stand der Kultur kann nicht nach der Bildung der oberen Zehntausend, sondern nach derjenigen der breiten Volks-maffen gemessen werden. Am meisten haben mich die mehr allgemeinen, die Beziehungen der Lehrerin zur Kindesseele betref-senden Briefe und Bemerkungen gefesselt, in die Sie eine wunderbare Einheitlichkeit dadurch gebracht haben, daß Sie das richtige Denken, Empfinden und Handeln des Kindes entwickeln und immer dieses kostbare Objekt in den Vordergrund aller Erwägungen rücken. Es ist dies ganz ohne Zweifel der einzig richtige Weg, denn das Kind ist das zukünftige Volk und die höchste Aufgabe einer Lehrerin kann nur die sein, ihrem Volke mit all ihren Kräften zu diene». Sie sagen aus Seite 55: .Wir sollen auch Erzieherinnen des Volkes sein.' Nicht nur .auch', Ihr seid ja die Erzieherinnen des Volkes und daher auch hochwichtige, wertvolle Glieder, ja die wertvollsten im sozialen Mechanismus. Dieses .auch' ist so bescheiden, daß ich es bei einer Neuauflage des lieben Büchleins streichen und den vielen lieben Amtsgenossinnen in einem neuen Briefe klarlegen möchte, auf welch wichtigem Flecke sie im Volksleben stehen und daß sie sich jederzeit dieser Beziehung zum großen ewigen Volke bewußt bleiben sollen. Hab die Kinder lieb, so recht innig lieb . . . weil sie das Volk der Zukunft sind und jeder sein Volk lieb haben soll." Im Lehrerheft des „A l k o h o l g e g n e r s", das aus Anlaß der kürzlich in Graz stattgesundenen Hauptversammlung des deutsch-österreichischen Lehrerbundes erschien, ist dem „Trostbüchlein" folgende Empfehlung gewidmet: „In Form von Briefen gibt die Verfasserin ihren jungen Amtsgenossinnen wertvolle Ratschläge für den Unterricht und die Erziehung sowie zur Überwindung der Schwierigkeiten, Hindernisse und Enttäuschungen in- und außerhalb der Schule. Auch dem Kampfe gegen den Alkohol ist ein Kapitel gewidmet. Das Büchlein, das eine bewundernswerte Liebe zur Jugend atmet, eignet sich vorzüglich als Geschenk für Kolleginnen an Landschulen und sollte in keiner Lehrerbibliothek fehlen, denn .was vom Herzen kommt, das geht zum Herzen'. Der um das deutsche Schulwesen und die Deutschen des Südens viclverdiente Laibacher k. k. Schulrat, Professor und Leiter der deutschen Laibacher Lehrerinnenbildungsanstalt Dr. I. I. B i n d e r zollte dem „Trostbüchlein" vollste Anerkennung, indem er schrieb: „Recht schönen Dank für das gelange Werk aus Ihrer eifrigen und fruchtbaren schriftstellerischen Jeder. Hoffentlich findet dasselbe den verdienten Anklang und dankbaren Erfolg bei Ihren Berufsgenossinnen. — Erlebt und erschrieben könnte man ja als Leitspruch dem Büchlein voransetzen, das weitgehendste Verbreitung verdient." K. k. Bczirksschulinspektor G. Voduschek in Tüffer, in dessen Amtsbereich die Verfasserin tätig ist, sagt: „Das Büchlein, welches Sie mir zu senden die Freundlichkeit hatten, habe ich gerne und mit Freude gelesen. Ihr schriftstellerisches Werk kommt vom Herzen und wird nicht nur die Herzen Ihrer Kolleginnen, sondern aller Ihrer Berufsgenossen erwärmen und zur Zeit schwerer Prüfungen ein Wegweiser fürs Berufsleben sein." Oberlehrer F. K u st e r n i g g in Ferlach schreibt: „Mit Ihrem .Trostbüchlein' haben Sie mir eine große Freude bereitet. — Wohlwollen zu der uns anvertrauten Jugend, gewissenhafte Pflichterfüllung und Liebe zum Berufe sprechen aus ihrem Buche. Dies dringt zum Herzen, gibt neue Arbeitslust! — Gebe es mehr solcher Berussgenossen, dann stünde es mit Schule und Erziehung besser. — Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! — Ihre liebe Erinnerung ist mir ein erfreulicher Beweis, daß es auch wahre Lehrerinnen gibt, die man nicht genug hochschätzen kann. Ich möchte dieses ,Trostbüchlein' in der Hand jeder Lehrperson wissen." Mit der Äußerung des südstcirischen deutschen Lehrervcreines in Cilli wollen wir diesmal die Veröffentlichung der Urteile über das „Trostbüchlein" schließen. Derselbe sagt: „Ihre Widmung hat der Verein dankend und mit Freude entgegengenomme». Das Büchlein wurde in der letzten Ausschußsitzung äußerst günstig besprochen und beurteilt. Vom Vereine wird den Kolleginnen und Kollegen die Anschaffung desselben bestens empfohlen werden. — Möge Ihre schriftstellerische Tätigkeit nicht erlahmen und dem „Trostbüchlein" bald andere ebenso anregende Schriften folgen. — Wir freuen uns, Sie als Mitglied unseres Vereines zu zählen; Sie machen demselben alle Ehre." — Inhatt. 1. Brief: Der neuen Amlsschwester zum Willkomm. 2. Brief: Die ersten Enttäuschungen. 3. Brief: Die Vorgängerin. 4. Brief: Die Stellung zu den Berussgenossen und jene zu Laien. 5. Brief: Die Liebe und das Vertrauen der Kinder. 6. Brief: Mittel und Wege zur Vervollkommnung der Methode. 7. Brief: Über das Schulgebet. 8. Brief: Die Bereicherung der Lehrmittelsammlung. 9. Brief: Die Wohnungs- und Verköstigungsfrage. 10. Brief: Gegen Schulluft und Leierton. 11. Brief: Mittel zu einer strammen Schul« zucht. 12. Brief: Außerhalb der Schulmauern. 13. Brief: Der erziehliche Einfluß aus Mädchen. 14. Brief: Die Antialkoholbewegung. 15. Brief: Uber geistige und körperliche Erholung. 16. Brief: Das Streben nach Fortbildung. 17. Brief: Der Handarbeitsunterricht. 18. Brief: Erfolg im Aufsatzunterrichte. 19. Brief: Praktischer Unterricht in verschiedenen Gegenständen. 20. Brief: Neue Enttäuschung. 21. Brief: Der Schul-raum. 22. Briek: Die Lesestunden. 23. Brief: Die junge Lehrerin als Konferenzteilnehmcrin. 24. Brief: Das Standesansehe». 25. Brief: Die neue Amtsgenossin und ihr Schulleiter. 26. Brief: Zur Belebung des Schönschreibunterrichtes. 27. Brief: Am Jnspektionstage. 28. Brief: Heimatliebe. 29. Brief: Rüstung. 30. Brief: Was uns glücklich macht. — Sachweiser. „Zum Geleite" von Hub. E. Peer). Wohl niemand bedarf sosehr des Trostes wie das „arme Fräulein", dem das mühsam erworbene Reifezeugnis oder die zweite Punze ein einsam Dörflein beschert, eine Stelle im Städtle eingetragen, in dem die Klatschsucht und das Schmälen sich an der Lehrerin gütlich tun. Dazu die Schwierigkeiten im Unterrichte, die Versuchungen, all die Rücksichtslosigkeiten von verschiedenen Seiten, die Einsamkeit, die mangelhaften Wohnungs. und Verpflegsverhältnisse — ein Heer von Leiden: Ist es da nicht ein Gebot der Nächstenliebe, der „Amtsschwesterlichkeit", vom endlich erreichten sichern Port der jungen Berufsgenossin die Hand zu biete», sie aufzurichten und für ihr schweres Amt zu stärken? — Unsere wackere Mitarbeiterin Hildegard Rieger hat sich auf mein Drängen zu dem Liebeswcrke entschlossen. Und die kollegiale Tat ist ihr geglückt. Es war nicht schwer, in dem Fräulein Rieger den guten Kern aufzuspüren, denn ihre Beiträge zu den „Blättern für den Abteilungsunterricht", der gerade Sinn, der aus denselben sprach, die Erfahrung, der Fleiß, das warme Empfinden waren verläßliche Vorboten für das Gelingen. So konnte denn die Arbeit, von der ich mir eine große Wirkung verspreche, weil sie wie ein erfrischender Quell über manches bleiche Pflänzchen kommen wird, in der rechten Art gedeihen. — Die Briefform wurde gewühlt, weil sie eine vertrauliche Aussprache gestattet und dem Herzen näher ist als das trockene Dozieren. Fräuleinchen draußen im Weltwinkel schreiben ja so gern und bekommen auch gern Briefe. Wäre das Gehalt höher, es könnte die Post von ihnen allein leben. Soll uns das wundern? Das arme Kind spinnt eben aus seinem Exil Fäden zur Außenwelt, um nicht ganz zu vergilben. Nun kommt mit einemmale ein ganzer Pack von Briefen u.zw. als schmuckes Bändchen! Ist das nicht erquickend? Und „Trostbüchlein" nennt sich die Gabe. Möge sie ihren Namen allerorts und jederzeit rechtfertigen I Eine probe: 24. Brief. Er lautet: Liebe kleine Amtsgenossin! So unangenehm es auch klingen mag, es ist dennoch Tatsache, daß wir Lehrerinnen auch einen Teil der Schuld daran haben, wenn unser Stand noch immer nicht das rechte Ansehen genießt. Freilich sind Unerfahrenheit, zu große Vertrauensseligkeit, Wankelmut unsere Entschuldigung. Gelt, du hast es schon erfahren, daß man alles, was eine Lehrerin tut, mit der Lupe betrachtet? Jedes andere Mädchen könnte ungestraft tun, was man einer Lehrerin übel nimmt, ja, sogar gewinnen würde das Mädchen. Ist nicht alles entzückt und begeistert, wenn ein Dämchen flott tanzt, lustig lacht, ungezwungen seine Stimmung äußert, harmlos mit Herren verkehrt? Wenn eine Lehrerin dasselbe tut — ist es lange nicht dasselbe. Wir Lehrerinnen kommen blutjung hinaus ins Leben, vertrauen aller Welt, die Welt aber deutet und dreht an unseren Worten, unterschiebt uns böse Absichten, wo wir nur harmlos und vertrauensselig waren; die Welt sieht schlechte Taten, wo so ein junges Geschöpf nicht einmal einen schlechten Gedanken hegte. Anfangs treten uns die Leute allerdings freundlich entgegen, holen uns aus und der junge Mund sprudelt davor über, was er nachmals bitter bereut. Das junge Kind freut sich, wenn man es liebenswürdig umgaukelt; es ahnt ja nicht, daß von hundert Menschen es kaum fünf ehrlich meinen. Gelt, liebe junge Amtsgenossiu, das ist ein recht trübes Bild? Aber nun, laß es dich nicht verdrießen, es gibt Mittel und Wege, um das Leben erträglich, ja angenehm zu gestalten. Versuch es, dich möglichst auf deine eigene Kraft zu stellen; da wird es besser werden. Ganz können wir Menschen unsere Mitmenschen nicht entbehren; aber Freundschaft schließen sollen wir nur mit den Besten. Begegne also allen Leuten freundlich, aber halte dich immer mehr oder weniger zurück. Hält dich dann der oder jener deiner Verschlossenheit wegen für hochmütig, so ist das immerhin besser, als wenn er meinte, du drängtest dich auf, würfest dich weg. Weißt du, womit die meisten Menschen ihr eigenes Ansehen gefährden? Damit, daß sie die eigene Arbeit leicht nehmen und obendrein anderen noch mitteilcn, wie sie ihre Pflichten erfüllen. Im Familienkreise, im Gasthause, im Eisenbahnwagen brüsten sie sich damit, wie sie die Vorschriften umgehen, dem Vorgesetzten ein Schnippchen schlagen u. bergt. Das wäre einer Lehrerin wohl ganz und gar unwürdig. Kann die Bedauernswerte den Beruf nur als die Melkkuh ansehen, die sie mit Butter versorgt, dann soll sie wenigstens schweigen und nicht anderen das Leben schwer machen, indem sie den ganzen Stand schändet. Liebe junge Genossin, sei eine mutige Kümpferin Zeit deines Lebens, harre aus, freue dich jeden Sieges, auch des kleinsten, dann wird es dir stets Wohlergehen. Deine aufrichtige Amtsgenossin. vuchdruckeret I. Pavlicek, Äottschoc. Was sollen unsere Knaöen und Mädchen lesen? ÖSterreiffK deutsche lliaeud §'c 'st die anerkannt beste und am meisten gelesene Jugendzeitschrift — ------------ (Österreichs, herausgegeben vom Deutschen Landeslehrervereine in Böhmen, geleitet vom Fachlehrer K. Neumann. Monatlich erscheint ein fjcft, 26 bis 30 Leiten stark, mit einem Farbenbilde und zahlreichen Schwarzbildern. preis des Jahrg. i\ K 80 h. probenummern umsonst-In prachteinbanddecken gebundene Jahrgänge kosten 6 K 80 h. Tü|» Schii1trbiich?r*ittl empfehlen wir besonders im preise tiefherabgesetzte Kalbjahrgänge „(Dfter- ------------------------------ reichs deutsche Jugend- gebunden zu je 1 K 60 h. vorrätig sind 2. Kalöj- 1898, 1900, 1902, 1905, 1906 und 1907. Bestellungen sind zu richten an die Verwaltung „Österreichs deutscher Jugend" Rcichenberg, Löhmen. Die Wirtschaftsaöteitung des Deutschen Landeslehrervereines in Aöstmen, Weichenöerg, diese besorgt: 1. Den Einkauf von Herrenstosfen. 2. Den Einkauf von Damenkleiderstoffen. 3. Den Einkauf von Leinen-, Baumwoll- und Schaffwollstoffen sowie Herren und Damenwäsche. 4. Den Einkauf von neuen und überspielten Flügeln und Pianinos. 5. Den Einkauf von Nähmaschinen für Hausbedarf und für Schulen. 6. Den Einkauf von Gold- und Silberwarcn. 7. Vermittlung beim Beiuge von Zeitungen. 8. Den Einkauf von Streichinstrumenten und Saiten. 9. Den Einkauf von Porzellan- und Gebrauchsgeschirr. 10. Vermittelt die Unterkunft im Erholungsheim und Sommerfrischen. Bei Bestellung von Mustern für AamenKkeider ist anzuführen, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel sein soll, ob ein praktisches ober elegantes Modekleid gewünscht wird. Bei Waschstoffen teile man mit, ob sie für Kleider oder Blusen gebraucht werden, ob Wollmousselin, Battist, Altlas-Satin, Sephir, Waschköper oder nur Waschkotton gewünscht wird. Bei allen Bestellungen empfiehlt es sich auch, den aus den Mustersendungen zu entnehmenden Preis anzugeben. Die freie Zusendung der Postpakete ist bei diesen Preisen nicht möglich, dagegen trägt die W.-A. die Auslagen für Mustersendungen und Rechnungsstempel. Man wende sich mit Karte an die Wirt-schastsabteilung des D. L. L. V. in Reichenberg! Dr Scbocnfcld’s Aquarellfarbe» * zeichnen sich anerkanntermaßen aus durch Leuchtkraft, Aeiichcit, Wifchfähigkeit. * Dr Tr.Scbocnfcld § & * Malerfarbe«- und Maltucbfabrlk in Düsseldorf. 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