präaumkrattoa» - Preise: ?Zür Laibach Ganzjährig . . . 6 ft. — lr. Halbjährig . . . L » — , Vierteljährig. . . i , SV , Monatlich . . . — » SO » Mit der Post: Ganzjährig . . . » fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ SV » Vierteljährig. . . 2 , 25 . Für Zustellung in» Hau» viertel-jährig 2S kr., monatlich 8 kr. Einzelne Nnmmern S lr. Laibacher Nr. 66. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Mittwoch, 23. März. — Morgen: Gabriel. Sedaklio«: Bahnhojgafle Nr. 18». Lkxedilio» im» Zairralr» Lmrau: «ongreßxlah «r 81 sBuchhandiun von I. v. Hieinmavr L 8.«amber>j) Zoscrtiouiprkisr: Für die einipaltige Petitzeile S >r. bei zweimaliger Einlchal:uug » Skr. dreimal L 7 tr. JnIeitionSftcmvkl jcdeSmal »vir. «ei größere» Inseraten nnd «jterer Einschaltung entjprechender Rabatt. 1870. Eils Monate in der Rathsstube. n. Die sonmlle TlMigkeit dcö GcmeinderatheS wollen wir damit charakterisiren, daß derselbe in kils Monaten 23 Sitzungen abhielt, abgesehen von den zahlreichen SektionSsitzuugcn und anderweitigen Interventionen. Der Gesuch der Sitzungen war ein sehr zahlreicher, da zwei Drittel der Zahl der Räthe stets überschritte» war, im Gegensätze zu einstens, wo man die Rathsdiener in alle vier Winde nach Rathen entsenden mußte, nur um die Versammlung beschlußfähig zu machen. ^ Wenngleich wir im letzteren Uq,stände eine Gewahr erblicken, daß die Männer unserer Wahl von dem Ernste ihrer Aufgabe durchdrungen waren, so ist es doch die Betrachtung der meritorischen Thätigkeit, welche wir zu unserem Urtheil bedürfen. Zuerst nahm der Gemcinderath die Ordnung der innern Angelegenheiten vor und er reorganisirtc den Magistrat, erhöhte die Gehalte der Beamten, von der Ansicht ausgehenv, daß man von diesen nur dann viel verlangen kann, wenn Man ihre Existenz sichert. Bei dieser Gehaltserhöhung gelang es durch zweckmäßige Bertheilung der Arbeitskräfte, die Erhöhung ohne Belastung des Gemeindcsäckels durchzusühren. Die von uns bereits erwähnte Revision des Gemein de sta-tuts gehört auch zu den ninern Angelegenheiten und ist in doppelter Hinsicht erwühnensiverth, erstens, weil dieselbe nun schon seit viele» Jahren in Schwebe stand und, einer ganzen Reihe von Kommissionen unterzogen, durch den jetzigen Gemeinderath ihre endliche Erledigung fand, und zweitens, weil dieselbe durchgeführt wurde im Geiste der Autonomie und des freiheitliche» Fortschrittes. Was die B er mö g en S g e b ah r u » g anbe- langt, so waren große Zahlungen von srüherher übernommen worden, mehrere Tivoliraten, eine Rate für die H ra d e tz ky b r ü ck e, die vreijährigen Rückstände an Spitals verpflegst osten u. s. w., und allen diesen Anforderungen ist die Gemeinde gerecht geworden, abgesehen von anderen gesteigerten Ansprüchen an die Kasse, beispielsweise der Heuer bedeutenden Schneeschau s l un g Skoslen. Die Rechte der Gemeinde wurden mit Aengst-lichkeit gewahrt; die Animosität des Landtages gegen die Gemeinde zwang selbe, zur Erlangung ihres schwer gekränkten Rechtes in der Spttalskostcnfrage, trotzdem sie in versöhnlichstem Geiste zu den größten Konzessionen sich herbeiließ, zum äußersten Mittel, zur Klage beim Reichsgerichte zu schreiten. Zur Abzahlung der großen Schuld an die Sparkasse entschloß sich der Gemeinderath zur Veräußerung der entfernt liegenden Grundstücke, welche geringes Erträgniß abwerfen, doch siehe da, wieder ist cs der Landtag, der aus leicht begreiflichen, wenn auch nicht zu rechtfertigenden Gründen den Wünschen der Gemeinde ent-gegentrat. Der Gemcinderath sand zwar Mittel, die O Pp os i ti oi> desLandtages zu para -lisiren, doch wurde der Gemeinde durch die Haltung des Landtages so viel Schädigung zugefügt, daß der ursprünglich erreichbare Zweck nicht in seinem vollen Umsange erreicht werden kann. Dessenungeachtet wird es dem Gemeindrathe gelinge», sich jener schweren Zinsenlast an die Sparkasse allmälig zu entledigen. Daß cs dem Gemeinderathc wirklich Ernst war mit dem Sparen, möge der Umstand bezeugen, daß er gleich in der ersten Sitzung die Funktion S g e b ü h r e n des Bürgermeisters, welche der frühere nationale Gemcinderath seinem damaligen Bürgermeister zulieb auf 2000 fl. er- höhte, wieder auf dm ursprünglichen Stand herab d rückt c. In Sachen der offentichen Sicherheit darf wohl mit Recht die Vermehrung der Stadtwache ganz besonders hervorgehoben werden, auch wurde für die Stadtwachmänner eine Dieiistcennstruktion verfaßt. In Sachen der öffentlichen Sanität wurde die Frage der öffentlichen Bäder ven-tilirt und einer eingehenden Berathung unterzogen, deren Resultat jedoch noch der Erledigung harrt. Die Unternehmung des Herrn Doberlet zur Bestattung der Leichen und Einführung der Leichenwagen scheiterte unter dem früheren Gemeinde, ath, saiid unter dem jetzigen vollste Unterstützung und ist zur Thal geworden. Es ist eine Brunne »oronnng beantragt und dürfte dieselbe demnächst schon in Wirksamkeit treten, die W a s s e r v e r s o r g u n g s s r ag e ist angeregt und damit ein wunder Punkt unserer ös-fentllichen Gesundheitspflege in Angriff genommen worden. Bezüglich des Armenwefen « wurde eine Armenbeschreibung eingeleitet. In Äauan gelegen hei ten wurde die Pflaster un gsfrage einem gründlichen Studium zu unterziehen beschlossen und inzwischen die Wicnerstraße und St. Petersstraße makadamisirt, die Kloslerfranenstraße neu gepflastert, die Wicnerstraße und Krakauer Haupt- und Gartenstraße ka-nalisirt, eine Kanalisirung im Kuhthale ist bereits beschlossen, ebenso ist die Einführung von Pissoirs beschlossen, sowie die Umstaltung des Feuerlöschde-positoriums nächst der Metzgerbrücke zu Verkaufs« budcn wegen des daraus zu gewärtigenden Erträgnisses, sowie die Rekonstruktion der Stefansdorfer-brückc, abgesehen von vielen anderen kleineren Baulichkeiten, welche durchgeführt wurden. In Sachen der Stadtverschönerung wurde auf die Anlagen von Tivoli das Auge ge- Jeuilleton. Erinnerungen aus Rom. i. Ei» nächtlicher Besuch im Museum des Vatikans. Man erzählt, daß Canooa seine Werke höchst selten anders als bei Nacht und bei Fackelschein sehen ließ, und mit Recht, denn dies ist das einzige Licht, welches für Bildsäulen geeignet ist. Der bleiche Sonnenstrahl, auf der glatten Oberfläche des Marmors sich brechend, übergießt sie mit aschgrauen Reflexen, kleidet sic in eine kalte, monotone, leichenhaste Farbe, welche die Gestalt verwischt, den Ausdruck tödtet und den Blick des Beschauers ermüdet. Ganz verschieden ist davon die Wirkung, die von der in einer Fackel konzentrirten Flamme ausgeht. Unter derselben gewinnt die Statue die Farben des Lebens mit einer solchen Wahrheit, daß es scheint, als sei sie im Begriffe sich zu bewegen und zu sprechen. Die Augen funkeln, die "ippen beben, das Blut scheint unter der durchsichtigen und weichen Haut zu kreisen. Die Wangen der Venus färben sich mit dem sanftesten Purpur; das Haar des blonden Apollo ist eitel Gold. Man möchte glauben, ein unsichtbarer Genius habe diese marmornen Gottheiten plötzlich mit den glänzend- ^ stcn Farben eines venezianischen Pinsels geschmückt, und von der glänzendsten Purpurfarbe bis zum zartesten rosenroth gibt es keinen Farbenton der Palette oder der Natur, mit welchem sich der Stein nicht bekleidet. Um die Schätze des vatikanischen Museums verdientermaßen zu würdigen und aus ihnen die ganze Poesie zu schöpfen, muß man sie daher Abends bei Fackelschein besichtigen. Wer nicht auf diese Art die herrlichen Werke bewundert hat, welche das Museum enthält, hat davon nur einen unvollkommenen Begriff und gleicht demjenigen, der ein Oel-gemälde nach einem Kupferstich beurtheilen wollte. Da die Kosten eines solchen Ganges sich auf mehrere Skudi belaufen, so vereinigen sich gewöhnlich mehrere Reisende, um ihn gemeinschaftlich zu machen. Die Gesellschaft, der ich mich anschloß, bestand aus zwölf Personen von allen Nationalitäten. Wir hatten verabredet, uns um 7'/z Uhr unter dem Säulengang von St. Peter zu treffen. Wir waren alle pünktlich und um Schlag acht Uhr ^ machten wir uns auf den Weg nach dem Olymp, d. i. gegen den vatikanischen Pg^,^ glorreichen Aufenthalt aller griechischen und römischen Gottheiten. Die Pforte dieses Olymps wurde uns von zwei Schweizer-Hellebardieren geöffnet. Die von unserer Ankunst benachrichtigten Kustoden erwarteten uns am Gitter des Museo Ehiaramonti. Wir durchkreuzten in aller Eile die lange Galerie der christlichen Inschriften, aus welcher wir uns in den „Nuovo Braccio" begaben. Als wir eintrateu, herrschte dort die dichteste Finsterniß. Einer von uns rief: „Es werde Licht!" Und in demselben Augenblick zerstreuten sich vor dem blendenden Fak-kelschein die dunkeln Schatten und bevölkerten sich mit tausend Erscheinungen, mit tausend anmuthigen oder erhabenen Fantasmen. In dem Maße, als wir ihnen cntgegenkamen, schien es, als ob die Statuen nach und nach von ihren Piedestaleu sich erhöben, um uns zu begrüßen. Unser Führer, den ich gern unsern Luzifer nannte, schritt auf die Ninervs. N«äic!g*zu und man * Die Minerva der Aerzte, die Beschützerin der Wissenschaft der Heilkunde. richtet, wo namentlich die Errichtung eines Kindergartens beschlossen wurde und 500 fl. für die Errichtung der Marie nsäule am Jakobsplatze beigesteuert. Es ist das Verdienst der Intervention des Gemeinderaths, daß der Frachtenbahn-hos der Laibach-Tarvisbahn innerhalb des Pomeriums der Stadt kommen wird, wodurch eine ernstliche Schädigung der Interessen vieler Geinein-deglieder hintangehalten wurde. Eine besondere Aufmerksamkeit widmete der Gemeinderath der Organisation des Feuerlöschwesens, er rief eine freiwillige Feuerwehr ins Leben, hat neue Metz's che Spriz-zen und F e u e rl ö scha ppar at e angeschasst, befaßt sich soeben mit einer entsprechenderen Feuer-sig n alisirung und mit der Frage wegen Errichtung einer städtischen Fcuerassekuranz. Ebenso war die Hebung des Schulwesens eine der wichtigsten Aufgaben, welche sich der Gemeinderath gestellt; er ermöglichte die Beschickung des LehrertageS in Graz durch städtische Lehrer, er zeichnete zwei verdiente Schulmänner durch taxfreie Verleihung des Bürgerrechtes aus, er erhöhte die Gehalte der Lehrer an der St. Jakob ssch u l e um 500 fl., e r führ te den Turnunterricht in den Volksschulen ein, er gab Subventionen für Anschaffung von Lehr-mitteln, zur Unterstützung dürftiger Schüler, er fubventionirt außerdem die evangelische Schule und bewilligte deren Erweiterung. Wenn der Gemeinderath hinsichtlich des Schulwesens für nothwendige Erfordernisse mit Beistellung der Mittel nicht sparte, so war er doch bemüht, Anforderungen, die seiner Anschauung nach ungegründet waren, auch hier mit Entschiedenheit ent-gegenzutreten. Dahin gehört die Ueberwälzung der Subvention mit jährlichen ca. 1800 fl. für die Ur-sulinerinnen - Mädchenschule, dann die Kosten für die Parallelklassen an der Lehrerbildungsanstalt auf die Gemeindekasse, welche bisher vom Normalschul-fonde getragen wurden. In diesen beiden Punkten mußte der Gemeinderath trachten, die drohende Last von der Stadtkasse abzuwenden, er hat die nöthigen Verhandlungen hierüber eingeleitet, die noch nicht zu Ende gesührt sind, aber ein theilweises Resultat doch schon insoferne ergeben, als die Regierung das gesammte Schulgeld der Ursulinerin-nen-Mädchenschule der Stadtkasse zu'überlassen erklärte, während ihr vorher nur der dritte Theil zugewendet werden wollte. Von politischen Demonstrationen, wie wir sie von dem früheren nationalen Gemeinderath gewohnt waren, hat sich der Gemeinderath zurückgezogen, da er in einer ordentlichen GeschästSgebarung ein für die Bürger Laibachs ersprießlicheres Feld seiner Thä-ligkeit sah, als in der Fabrikation von Ehrenbür- konnte glauben, nicht wir seien es, die auf sie zuschritten, sondern sie komme auf uns zu. Nie schien uns jene Ansicht gerechtfertigter, welche diese Statuen zu den werthvollsten der antiken Plastik zählt. Es ist eine stolze Herrin, in deren Antlitz übrigens kriegerische Strenge die weibliche Anmuth nicht ausschließt. Unsern Blick hinter den Fackeln auf die Statue gerichtet, verlieren wir nicht eine Falte der wundervollen Tunika, und wir folgen mit Vergnügen allen mäandrischen Windungen des wallenden Peplums**, aus welchem die schönsten Effekte des Helldunkels entstehen. Die Venus Auadiomene, ich möchte sagen, unter die Minerva gestellt, bietet einen herrlichen Gegensatz zu jener ersten Gottheit. Wollüstig und verführerisch erhebt sie sich eben aus dem Bade, sie preßt mit den zarten Fingern das lange triefende Haar; ein weiches Gewand, auf dem Schooß verschlungen, hüllt die Hälfte des schönen Körpers und die Schenkel ein, welche eine leichte Anstrengung machen, zu verhindern, daß die Hülle zur Erde falle. Der Faun ist eine gute Kopie des berühmten ** Das festliche Oberkleid der griechischen Frauen. gern. Doch hat auch er in drei Fragen politischer Art seine Stimme erhoben: Einmal, als die laxe Handhabung der Gesetze von Seite der Regierung die öffentliche Sicherheit der Stadt und die Ehre von Stadt und Land bedrohte, durch sein Promemoria nach der Jantschbergcr Assaire. Das zweitemal, als eine große Gesahr an den Bestand der Verfassung herantrat, und das drittemal, eben jetzt, da eine die Arbeiter schwer drückende Steuer, die Lohnsteuer, die Interessen unseres Gewerbestandes ernstlich bedroht. Das Ereigniß des Tages ist das Schicksal deö Wahlreform-Projektes. Der thatfächliche Hergang der Sache wird der „TageS-p res sc" von glaubwürdiger Seile in folgender Weise erzählt: Bekanntlich berührten die „fünf Minister" die Wahlreformfrage bereits in ihrem vielverschrienen Majorität«! - Memorandum. Diesem Programme entsprechend wurden im Ministerrathe zunächst die Prinzipien der Wahlreform festgestellt — nicht ohne Schwierigkeiten. Herbst hielt lange an dem Gesetze sest, daß der Rcichsrath allein inkompetent sei, in der Sache zu beschließen und der Zustimmung der Landtage bedürfe. Interessant war eS, daß Dr. Giskra schon bei dieser Gelegenheit, also frühzeitig genug erfuhr, welche Verstärkung er in dem neugebildeten Ministerrathe gewonnen. Alle Welt war der Ansicht, das Banhans und Stremayer als Gesinnungsgenossen, ja als Freunde GiSkra's ins Kabinet gekommen. Aber der gutmüthige Staatsmann hat entschiedenes Malheur mit seinen „Freunden." Banhans und Stremayer traten bei der ersten Gelegenheit Giskra gegenüber in die Fuß-stapsen von Berger und Herbst. Obwohl indessen die Anschauungen GiSkra'S ursprünglich wenig Unterstützung fanden, gelang es seinen triftigen Argumenten schließlich doch, die Kollegen sür seine Auffassung zu gewinnen, und so wurden die Gesetzentwürfe über die Wahlreform ausgearbeitet und nach mehreren Ministersitzungen schließlich einmüthig gutgeheißen. Darauf folgten die bekannten Abgeordnetenkonferenzen bei dem Minister des Innern. In diesen Besprechungen traten gleichfalls sämmtliche Mitglieder des Kabinets solidarisch und einverständlich für die Gesetzentwürfe ein. Bei diesen Konferenzen überzeugten sich auch die Minister, daß cs keine Schwierigkeit haben werde, die nöthige Zweidrittel-Majorität für diese Verfassungsänderung im Reichs-rathe zu erlangen, und nun erhielt Dr. Giskra als Ressortminister vom Kabinete den Auftrag, Sr. Majestät das Geschehene vorzutragen und die erforderliche allerhöchste Genehmigung für die Einbringung des Gesetzes im Neichsraihe einzuholen. drs Praxiteles. Er erscheint als ein artiger junger Bauer aus den Thäleru Arkadiens, mit einer von den kochenden Sonnenstrahlen gebräunten Haut. Auf einen Baumstrunk gestützt, betrachtet er mit einem verliebten Lächeln die Nimfen, welche sich scherzend in einem flüssigen Kristall untertauchen oder bei dem Klange der ländlichen Schalmei auf den Blumen der Wiese Hüpfen. Der Demosthenes scheint sein Ohr aufmerksam der Rede seines Gegners zuzuwenden und er stählt schon die Blitze seiner Erwiderung. Welcher Adel in diesem Profil, welches sich hell von der dunklen Mauer abhebt. Was für erhabene Gedanken keimen unter deu Furchen dieser kahlen und hohen Stirn! Welche Blitze zittern zwischen jenen buschigen Augenbrauen! Die Fackel bewegt sich langsam um diese Gestalt, um uns ihren ganzen Werth genießen zu lassen und es scheint uns, als sei sie es selbst, die auf ihrem Piedestal sich wendet, um uns zu betrachten. Der gekrönte Tiberius hat die Fisio-gnomie oder, besser gesagt, die Maske eines anständigen Menschen. Eine andere Büste dieses Zäsars zeigt ihn uns, wie er wirklich war, mit einem Ge- Dr. Giskra hatte in dieser Angelegenheit wiederholt Audienzen bei Sr. Majestät. Das Resultat derselben war, daß der Monarch sich seine Entschließung bis zur Vernehmung des Ministerrathe» vorbehielt. Seitdem waren etwa vierzehn Tage verflossen, als der Ministerrath für jüngsten Samstag einberufen wurde. Auf der Tagesordnung stand die Wahlreform. In Gegenwart des Monarchen traten nun wieder sämmtliche Minister für das vereinbarte Projekt ein. Da erklärte Se. Majestät, daß er zwar das Prinzip der direkten Wahlen billige, auch die Notwendigkeit, den Reichsrath zu verstärken und von den Landtagen unabhängig zu stellen, vollkommen würdige, daß es jedoch in der eben stattgehabten Erörterung nicht gelungen sei, ihn davon zu überzeugen, daß in dem vorliegenden Projekte die richtigen Absichten auch die richtige Form der Durchführung gefunden haben. Damit schloß Se. Majestät die Sitzung. Die Vorlage war abgelehnt. Aus der Hofburg begaben sich die Minister in das Ministerpräsidium, um sich über das weitere zu besprechen. Hier erklärte Dr. Giskra bereits seinen festen Entschluß, zurückzutreten. Seine Kollegen suchten und fanden jedoch Auswege (siehe Übersicht). In einer Sonntag stattgehabten Konferenz wurden die neuesten Beschlüsse sormulirt. Giskra wiederholte, daß er diesen Beschlüssen nicht beitreten könne. Montag Morgens hielt Dr. Hasner Sr. Majestät über die jüngste Wendung Vortrag. Nach ihm hatte Dr. Giskra Audienz, in welcher er dem Monarchen sein Demissionsgesuch überreichte. Se. Majestät behielt sich die Entscheidung vor und beauftragte Dr. Giskra, die Geschäfte seines Ressorts jedenfalls bis zum Schlüsse des ReichsratheS sort-znsühren. So weit die uns zugehende Darstellung. Das Ministerium trat vor Sr. Majestät f o -lidarisch mit dem Gesetzentwürfe auf. In einer solchen Situation muß ein Kabinet mit seinem Anträge stehen und fallen. Das Ministerium Hasner aber läßt in einer Kapitalfrage, wie die Wahlreform es ist, seine Vorlage ganz gemüthlich im Stiche und bleibt im Amte! Nach diesem seltsamen Vorgänge wird wohl niemand mehr im Zweifel darüber sein, wer den Sinn des Monarchen gegen das Wahlresorm-Pro-jekt gewendet hat. Im Interesse der parlamentarischen Entwickelung Oesterreichs wollen wir hoffen, daß das Herbst'sche Organ allznsrüh jubelt, wenn es, von der Demission Giskra's sprechend, kategorisch hinzusügt: „und wird dieselbe erhalten." Vom Konzil. Der Papst tritt jetzt öffentlich in eigener Person für das Dogma der Unfehlbarkeit auf, indem er eine sicht, in welchem die wildesten Instinkte ein unaustilgbares Gepräge zurückgelassen haben. Das ist der wahre Tiberius; der andere ist ein Betrüger. Sein Anblick hat uns mit Schrecken erfüllt, jedem von uns scheint es, als müßte er im nächsten Augenblick seinen Henkern einen Wink geben, uns von der Höhe eines Thnrmes hinabzustürzen. Dieser Tigerkopf ist C aracalla. Seine sich erweiternden Nasenlöcher schnauben nach Blut; sein fürchterlicher Zornblick weist die Bitte des Unschuldigen zurück, sein zusammengepreßter Mund stößt ein Gebrüll aus. Erholen wir uns von dem Anblick dieser Ungeheuer, indem wir unsern Blick auf der keuschen Diana verweilen lassen, deren Stirn ein strahlender Nimbus umgibt. Ihre Augen glänzen vor Glück in dem Anschauen eines augebeteten Gegenstandes, des anmnthigen Endimion, der in Schlaf versunken unter duftigem Mirthenlaub liegt. Die schöne Göttin nähert sich, ganz übergossen von einer schamhaften Röthe; aber ihr schneeiger Fuß streift kaum die Erde, aus Furcht, den geliebten Schäfer zu wecken. (Schluß folgt.) neuntägige Andacht zum besten derselben angeordnet hat. Dir Opposition der Bischöfe geht nun damit um, in einem Proteste gegen die Geschäftsordnung, welcher bereits am 4. März von den französischen Bischöfen eingereicht worden ist, auch die Berechtigung der UnsehlbarkeitSerklärung zu bestreiten, da die Minderheit eine viel größere Anzahl von Katholiken repräsentirt, als ihre Gegner, unter welchen eine Menge, die tatsächlich keine Kirchen repräsen-tiren, die also nur für sich selber Zeugniß ablegen können. Seit 1866 sind einundfünfzig Bischöfe in Mrtibus ernannt worden. Durch jede solche Kreation hat der Papst aus eigener Machtvollkommenheit die Stimme eines beliebigen römischen Monsignore einer ehrwürdigen Kirche mit einer Million und mehr Seelen gleichgestellt. Die Anwesenheit solcher Elemente in der Versammlung begründet den Zweifel, ob dieselbe als wahrhafte Repräsentation der ganzen Kirche angesehen werden dürfe' Der Papst hat indessen diesen Protest mit Hohn zurückgewiesen, indem er alsbald nach der Ueberreichuug am 6. mit dem Dekret hervortrat. Den Bischöfen wird nunmehr nichts übrig bleiben, wenn einmal das Dogma verkündet worden ist, als in ihren Diözesen dessen Ungiltigkeit und Unver-bindlichkeit feierlich zu erklären. Es kömmt nur auf das Beispiel eines hervorragenden Bischofs an, dem die ändern liberalen Bischöfe folgen dürften. Dieses Beispiel nun. schreibt das „N. Frdbl.," erwartet man von einem österreichischen Prälaten, der kein anderer ist. als der Bischof Stroß-meyer. Seine Persönlichkeit wie seine Stellung Machen cs ihm vorzugsweise möglich, mit Aussicht aus Erfolg den Kampf fortzusetzen. Er ist gegenwärtig entschieden der einflußreichste Mann im Lande der Südslaven. Der Klerus ist ihm beinahe durchwegs unbedingt ergeben; die gebildeten Laien achten ihn hoch; die große Masse des Volkes vergöttert ihn geradezu. Stroßmayer braucht nur den kühnen Entschluß zu fassen, sich von der Suprematie des Papstes loszusagen und eine von Rom unabhängige südslavische Nationalkirche zu begründen, dann wird ihm das ganze Volk folgen. Es ist allerdings ein Unterschied zwischen Opposition auf legalem Boden und einem Bruch mit der Tradition, wodurch er gewissermaßen als Reformator auftreten würde. Aber wie man aus Rom meldet, geht etwas Außerordentliches in der Seele dieses Mannes vor; er hüllt sich in unverbrüchliches Schweigen und selbst in seiner nächsten Umgebung ahnt man nicht, was er thun wird. Politische Rundschau. Laibach, 23. März. Die „Abendpost" erklärt die Gerüchte über die angebliche Verwendung von 50.000 fl., zu Zwecken der Pazisizirung der Bocche und FML. Rodich habe den Eattareser Insurgenten den Frieden mit „40 fl. pr. Mann" abgekauft als bloße Erfindung. Es liegen diesfalls die aktenmäßig doku-Mentirten Aeußerungen Sr. Exzellenz des Herrn Ministers des Innern Dr. GiSkra im Adreßaus-schusse vor. Das Abgeordnetenhaus nahm in der vorgestrigen Sitzung die Zivilprozeßordnung in dritter Lesung an und schritt dann zur Verhandlung über das Finanzgesetz. Ezerkawski erklärte, daß die Polen, obschon sie geringe Hoffnungen hegen, ihre Wunsche in der politischen Frage erfüllt zu sehen, für das Budget stimmen werden, indem das Reich, falls es nicht angenommen werde, einer Gefahr ausgesetzt wäre. Toman gab im Namen der Slovenen dieselbe Erklärung. Der Dispositionsfond von IbOOOOfl. war in der gestrigen Budgetdebatte des Abgeordnetenhauses der Gegenstand lebhafter Einsprachen der Abgeordneten Groß, Grocholsky, Andriewicz und anderer. Der Ministerpräsident erklärte, die Regierung beabsichtigte nicht die Beschränkung der freien Meinungsäußerung, sie wolle nur Vertheidigungsmittel haben. Das Programm der Regierung sei die Reichseinheit, die sie niemals mit Starrheit verfolgte. Die Aussöhnung der partikulären Bestrebungen mit diesem Programm werde von der Regierung eifrig verfolgt. Hierauf erfolgte die Annahme des Dispositionssondes, dagegen stimmten die Nationalen. Ueber die Abänderungen, welche die Regierung in Betreff deS Noth Wahlgesetzes im Reichs-rathe beantragen will, verlauten bereits einige nähere Details. Nach diesen würde die direkte ReichS-rathswahl dann einlreten, wenn durch Nichtbeschik-kung des Landtages von einer Reichsrathswahlgruppe ein Reichsrathsmandat erledigt würde. Ein zweiter Fall wäre die Erledigung eines Reichsraths-sitzeS während der Dauer des Reichsrathes, mithin in einem Momente, in welchem die Vornahme der Wahl durch den Landtag unmöglich wäre. Der Turiner „Gazzetta Piemontese" schreibt man aus Florenz: Ich erfahre aus guter Quelle das folgende: Herr Lanza hat mehreren politischen Persönlichkeiten Italiens erklärt, daß trotz des Beispiels von Frankreich oder irgend einer Macht, Italien sich vollständig jeder politischen Aktion in Bezug auf das Konzil zu enthalten gedenke. Der Papst hat, wie aus Rom geschrieben wird, die Fastenprediger mit einer Ansprache empfangen, in welcher es heißt: „Die Welt wird jetzt fortgerissen von der falschen Idee der Gleichheit, welche aus Haß für die soziale Ordnung die Moralität und Enthaltsamkeit des Lebens bekämpft. Die ganze Welt hat den Ehrgeiz, mehr zu scheinen als zu sein, und dieses Uebermaß des menschlichen Hochmuths, verbunden mit der regellosen Liebe zu materiellen Genüssen, ist die Ursache so vieler Ver-derbniß in dem öffentlichen (!) und privaten Leben." Gegen diese Verderbniß sollen die Fasteuprediger ankämpfen. Wir meinen, der eine Theil des päpstlichen Herzenöergusses fände seine beste Anwendung gerade auf das ganze Treiben der Unfehlbarkeits-Fanatiker. Das französische amtliche Blatt veröffentlicht ein Schreiben des Kaisers an Ollivier, welches denselben ausfordert, nach Verständigung mit seinen Kollegen ihm einen SenatSkonfultsent- wurs zu unterbreiten, welcher unwandelbare, aus dem Plebiszit von 18d4 erstießende Fundamentalbestimmungen festsetzt, die gesetzgebende Gewalt zwischen den zwei Kammern theilt und der Nation das ihm übertragene Recht zurückerstattet. Das französische Kabinet hat sowohl mit dem Wiener als mit dem Berliner Kabinet in der Konzilsfrage Depeschen gewechselt. Das letztere soll sich bereits in einer Depesche vollständig den Anschauungen Daru'S angeschlossen haben. In Folge der negativen Antwort Roms soll Banne-ville von seinem Gesandtschastsposten in Rom abberufen und dieser Posten vorläufig nicht besetzt werden. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser hat Montag 8 Uhr Abends mit dem Pester Personenzug Wien verlassen und sich nach Ofen begeben. Die Zeit der Rückkehr ist vorläufig nicht sestgesetzt, doch dürfte sie, nach den getroffenen Dispositionen zu schließen, noch im Laufe dieser Woche erfolgen. — „Narodni Listy" dementiren die der „Bohemia," daß Rieger und Sladkowsky wegen Ablehnung der Einladung der Regierung eine mißbilligende Aeußerung Sr. Majestät des Kaisers zugekommen sei. — Wer bei der Einführung des Strikes leidet, geht aus folgendem hervor: 34 Bränergehilfen des Brauhauses von Oherdöbling haben die Arbeit eingestellt: sie verlangten anfangs eine Lohnausbesserung von 4 fl. per Monat, welche ihnen aber nicht bewilligt wurde. Später besann sich aber der Braumeister und sagte ihnen diese 4 fl. zu, erhöhte jedoch den Eimer Bier um 50 kr. im Preise, um diese 136 fl., welche er den 34 Gehilfen monatlich mehr bezahlte, auszugleichen. Nun werden aber im Monate durchschnittlich 3000 Eimer gebraut, macht also die Summe von 1500 fl. Es bleibt somit ein Reingewinn von 1364 fl. — Im Prozeß des Prinzen Peter Bonaparte wird von der Verteidigung daraus hingearbeitet, zu beweisen, daß der Prinz provozirt worden sei, worauf höchstens 5 Jahre Strafausmaß wegen „unabsichtlicher tödtlicher Blessuren" erfolgen könnte. Der Präsident des Gerichtshofes hielt an die Jury eine Ansprache, in welcher er unter anderem sagte: Trennen Sie die Politik von der Justiz, sehen Sie in dem Angeklagten nur einen gewöhnlichen Angeklagten. Ihr Verdikt wird ein heilsames Pazifikations-werk sein, weil es die Wahrheit und Gerechtigkeit re-präfentiren wird. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Dr. Costa's Filippika gegen den jetzigen Gemeinderath,) die er in der letzten Sitzung des Vereins „Slovenia" zum besten gab und wovon uns der gestrige „Triglav" Kunde brachte, wird zwar von ihm, als dem abgewirthschasteten Bürgermeister, niemanden überrascht haben, aber ein mitleidiges Lächeln erregt der gläubige Sinn seiner Zuhörer, die seine Fräsen als bare Münze hinnahmen. Das De-bellak'sche Stistungskapital per 6000 fl. hat der Gemeinderath angenommen, ruft Dr. Costa, und mit den Interessen davon hat er die Stadtkasse belastet! Die 100.000 fl. Schulden, mit denen die Stadtkasse unter seiner Leitung belastet wurde, sind natürlich ein Ba-gatell; aber diese 6000 fl., die wenigstens nie zurück-gezahlt zu werden brauchen, diese bringen die Stadt in Gefahr, gänzlich zu verarmen. Natürlich verschweigt da Dr. Costa, daß eben unter seiner Amtsleitung der frühere Gemeinderath den Beschluß gefaßt hatte, dieses Stiftungskapital zu üvernehmen und daß jetzt eben nichts anderes, als die Ausführung seines früheren Beschlusses stattgefunden hatte, wozu der Gemeinderath durch jenes Votum bereits verpflichtet war. Daß dieser Betrag nicht schon während der AmtSlei-tnng des Dr. Costa in die Stadtkasse einsloß, mag dieser vielleicht bedauern: allein anch dem jetzigen Ge-meinderathe hätte dies so ziemlich gleichgiltig sein können, denn möglicherweise wären dann doch davon die Interessen des Sparkasse-Darlehens für das Jahr 1868 und andere sehr beträchtliche Passivrückstände getilgt worden, deren Begleichung nun die jetzige Gemeindevertretung zu übernehmen hatte. Die Morastgründe wollte der Gemeinderath veräußern, deklamirte Dr. Costa weiters, aber der Landtag hat in seiner Weisheit ihm da einen Riegel vorgeschoben, den jetzt der Gemeinderath leider nicht einmal respektiren will! Dem gegenüber brauchen wir wohl blos auf den Administrationsbericht des Dr. Costa ddo. 13. Mai 1867 hinzuweisen, wo auf Seite 19 wörtlich zu lesen ist: „Es besteht übrigens die Absicht, die entfernten Morastentitäten, deren Evidenzhaltung und Be-wirthschastung schwieriger ist, zu veräußern." Also auch der frühere Gemeinderath und mit ihm Dr. Costa hegte diesen Plan und der Unterschied besteht wohl nur darin, daß nach dem Beschlüsse des jetzigen Gemeinderathes der Erlös ausschließlich nur zur Tilgung des Spar-kasseanlehens zu verwenden war, während er sich srüher wahrscheinlich einen anderen Weg gesucht hätte. ES solle eine Betheiligung an der jetzigen Wahl nicht stattfinden, meint Dr. Costa, denn die Wahlordnung fei eine ungerechte. Merkwürdig! als in den früheren Jahren das Komitee zur Berathung der nöthigen Aen-dernngen des Stadtstatutes niedergesetzt wurde, da faßte es unter dem Vorsitze des Dr. Costa den Beschluß, es sei von jeder Aenderung desselben abzusehen, da es vollkommen den Verhältnissen entspreche. Natürlich, damals hatte die Gegenpartei auf Grund dieses Stadtstatutes die Majorität im Gemeinderathe und damals war das Statut ein entsprechendes, während jetzt die Sachlage freilich eine andere ist. Welchen Namen verdient wohl ein Subjekt, das mit voller Kenntniß des wirklichen Sachverhaltes in derart verächtlicher Weise einen Angriff unternimmt? Die Antwort hierauf werden unsere Leser selbst zu finden wissen. Dieser Dr. Costa, der sich eben in den vorerwähnten Aeußerungen als die personifizirte Inkonsequenz hingestellt hatte, empfiehlt nun dem Vereine, der Konsequenz wegen, die Enthaltung von den Wahlen auch für das laufende Jahr, da sich die Verhältnisse, wie er meint, seither nicht geändert haben. Allerdings nicht; auch Heuer sind dem Fuchse die Trauben ebenso sauer, wie sie im verflossenen Jahre waren, und man kann auch billigerweise kaum verlangen, daß sich die Gegner von den dreimaligen eklatanten Wahlniederlagen, die sie ungeachtet aller Anstrengungen in den Jahren 1867 und 1868 erlitten, jetzt schon erholt haben sollten. Wie lange etwa diese Konsequenz anhalten wird bei Leuten, deren stärkste Seite eben nicht die Konsequenz ist? — (Das 19. Jägerbataillon) ist gestern Nachmittags um ü Uhr von Görz hier eingctrofsen und am Bahnhofe durch die Reg.-Musik von Hnyn-Jnfanterie empfangen worden. Heute Morgens 7 Uhr rückte dasselbe in die frühere Garnison nach Rudolfswerth ab; die dienstfreien Offiziere der hiesigen Garnison und die Neg.-Kapelle begleiteten dasselbe vor die Stadt. — (Die neuen Fen erlö sch req uisi ten) aus der Metz'scheu Fabrik in Heidelberg sind bereits angekommen, und wurden dieselben heute am Bahnhofe übernommen, zu welchem Behnse der Klagenfurter Feuerwehrhauptmann Herr Jergitfch hier angekommen ist. Heute Abends um 8 Uhr versammelt sich die Feuerwehr im Hotel Elefant, zu welcher Versammlung alle Freunde des Feuerwehrwesens ebenfalls Zutritt haben. Morgen sollen bereits die Uebungen beginnen und Montag Nachmittags die öffentliche Hauptprobe der Apparate stattfinden. — (Rofenflor.) Dieser Tage halten wir Gelegenheit, ein reiches Sortiment blühender Rosen in dem Gewächshaus- des Chiadeö'schen Privatgartens in Unterschischka zu bewundern. Schon seit einigen Jahren wird daselbst die Königin der Blumen, die überhaupt nuter den hiesigen Blumenzüchtern viele Freunde zählt, von Herrn und Frau Chiades mit besonderer Vorliebe gepflegt, und ist in den neuesten Erscheinungen der Blumenwelt zahlreich vertreten. — (Der ärztliche Verein) IM Samstag den 26. März eine Monatsversammlung ab. Gegenstand der Tagesordnung sind nebst iunern Vereinsan-gelegenheiten Vorträge des Herrn Direktors Dr. Gregors über das Krankenhaus in Pakratz in Slavonien, des Herrn Prof. Valenta „Uber das sogenannte Versehen" der Schwangeren" mit Demonstrationen, des klin. Assistenten Herrn Dr. Paulic über einen Puer-peralprozeß, und „chirurg. Mittheilungen" des Herru Primarius Dr. Fux. — (Mit Bezug auf deuProzeß in der Jantschberg-Affaire) wird dem „Wand." von hier geschrieben: Charakteristisch bei diesem Prozesse ist, daß die Angeklagten keinen einzigen der hiesigen nationalen Advokaten als ihre Vertheidiger gewinnen konnten. Dr. Costa hatte sür diese armen Verführten keine Zeit; im katholischen Verein jedoch, dem zu Ehren er sich jetzt ganz glatt rasirt, hält er 1'^ Stunden lange Reden über die Unfehlbarkeit des Papstes. — (Postalisches.) Ans Uutcrkrain wird uns geschrieben : „In so auerkennungswerther Weise von Seite der k. k. Post-Direktion in Triest alles gethan wird, um den Verkehr hierorts zu heben, ist dieses Bestreben für das korrefp. Publikum wenig ersprießlich, da von manchen untergeordneten Postämtern diesem keine Rechnung getragen wird. So z. B. ist bei der Postbotenfahrt zwischen L. uud Z. eiu Pferd in Verwendung, welches zur Hinterlegung der kurzen Strecke von 1"/,t, Meilen nicht weniger als 2''» Stunde be-nölhiget, da es seiner fisischeu Beschaffenheit nach anf den hier gänzlich verwahrlosten und auf einzelnen Strecken unbefahrbaren Straßen sich nur mit Aufbieten der letzten Kräfte an seine Station zu schleppen vermag, wobei zu erwähnen, dciß der Postillon an solchen Tagen, an denen dieses Pferd gänzlich versagt, diese Strecke in 1?/, Stunden, also'zu Fuß um Stunde schneller zurücklegt. Abgesehen von der un- noch weiter zu verwenden, ist das korrespondireude Publikum in Z. in dem Nachtheile, daß die Sendungen von dort, da die Rückfahrt, größtcutheils bergan, noch mehr Zeit in Anspruch nimmt, nach Schluß der Packcte in L. eintresfen und dann nicht mehr weiter kartirt werden, so daß zuweilen sogar srankirte Briefe in der nahe gelegenen Landeshauptstadt erst am 3ten Tage nach der Aufgabe an ihre Adresse gelangen. Es wäre daher wüuschenswerth, daß der betreffende Herr Postmeister und R.................gntsbesitzer sich Her- beilasien würde, ein brauchbareres Pferd anzuschaffen, indem man sonst schon aus Humanität sich veranlaßt sehen würde, denselben in einer zweiten Korrespondenz näher zu beleuchten." Verstorbene. Den 22. Mäaz. Maria Logar, Inwohnerin, alt 69 Jahre, im Zivilspital am Marasmus — Peter MoSnig, Parapluiemacher, alt 21 Jahre, im Zivilspitat an der Diffen-terie. — Dem Johann Breyer, Taglöhner, seine Gattin Maria, alt 60 Jahre, in der Stadt Nr. 41 an der Lungenlähmung. ____ ________________ _____________ Angekommenc Fremde. Am 22. März. Ferber, Neuinarktl. — Lencek, Pfarrer, Rob, — Umek, Pfarrer, St. Lamprecht. — Jergic, Klagen-furt. — Kellner, k. k. Berwalter, Jdria — Heilborn, Kansm., Prag. — Sporer, Knrat. St. Michael. — Pelikan, Forstmeister, Ainöd. — Wolfs, Haida. — Rietti, Handelsm., Triest. — Eadore Angelo, Handelsm., Triest. TVi«,,. Rothel, Kfm., Gottschee, — Pongratz, Ksm, Graz. — Bloch, Kfm., Triest, — Br, Absaltrer, Grünhof. — Erlich, Kfm, Wien. — Supan, Beamte, Klagenfurt. — Wiener, Kfm., Prag. — Dr. Steiner, Graz. — Pancera, Kfm., Scheifling. — Herzmann, Kfm., Prag, — Lakner, Private, Gottschee. IS«vl. Stincho, F-leischcr, Triest. — Gulic, Ochsenhändler Sesana. Theater. Heute: Die Grille, Schauspiel in 5 Acten. Morgen: Flotte Bursche, Operette in 1 Act, und: ErziehiiiigS-Resultat, Lustspiel in 2 Acten. Die Witterung. Laibach, 23. März. Reif. Dicht bewölkt. Winddrehung aus Nord nach Sitd-west. Wärme Morgens 6 Uhr — 0.6", Nachmittags 2 Uhr -j- 4.5° (1869 -j- 8.0", 1868 -s- 9.3"). Barometer im fallen 322,53'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 1.0", nm 2.4" unter dem Normale, Marktbericht. Laibach, 23. März. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 10 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und Stroli (Heu 110 Ztr., Stroh 78 Ztr.), 18 Wagen und 1 Schiff (3 Klafter) mit Holz. vurchschnills-prcisc. M kt- Weizeu Pr. Mtz. Korn „ Gerste „ Hafer „ Halbfrucht „ Heiden „ Hirse Klikiirntz „ Erdäpfel „ Linsen „ Erbsen „ Fisolen Rindschmalz,Pfd. Schweineschm. „ Speck, frisch „ — geräuch. „ Mlt.-fl-, kn Mgz.. sl. kv. 5 20 3 20 2 70 2 — 290 2180 2 80 1^90 5^20 5^50 5 -— 5b ^42 —!30 j42 5 56 3 38 3 14 2 10 3 84 3 15 3> 6 3 15 Butter, Psund Eier pr. Stück Milch pr. Maß Rindfleisch, Pfd. Kalbfleisch „ Schweinefleisch „ Schöpsenfleisch „ Hähudel pr. St. Tauben „ Heu pr. Zentner Stroh „ Holz, har., Klftr. — weich „ Weiu, rotber, pr. Eimer — weißer, „ fl- ^ kr. fl. Ikr. ^20 9!- 10!- Krainburg, 21. März. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 154 Wagen mit Getreide und 8 Wagen mit Holz. vurchsch,litis -Preise. lischMlMliflitmk in Klattau der ko8snbaum L ?6neii8 empfiehlt deren frisch assortirtes Lager bei M. Lei ubaelwi' in von II«^I in weiß und gedrucktem 1^1- k«ll und echt Kiinikm-K«»» I von st. 1.20 bis fl. 8.75, ki» »>>»« »»«>«» in weiß und färbig von fl. 1 bis fl. 1.60, deutscher und ungarischer Faßou vou fl. 1.40 bis fl. 1.95 aus bestem Material und mittelst Handarbeit angefertigt. Bei auswärtigen Bestellungen wird ersticht, bei Hemden den Halsumfang, die Rückenweite, Aermel- nnd Stocklänge, bei Gatlien die Länge, den Umfang der Hüften nnd die Schrittlänge anzugeben, und werden selbe gegen Nachnahme genau und prompt effektuirt. (12—5) llnginsl-k'l'sislisten werden a»f Verlangen eingesandt. Gleichzeitig empfiehlt Gefertigte ihr - L,«««»' und bittet um gütigen Zuspruch. ^ Al. Lvmlmellsr. 3 beMjicheildkii DlmsMn!L - ^ Feinsten englischen ß LemössiriH, ^ ^ spiegelhell und gut deckend, ^ ^ offerirt billigst (jedoch nicht unter 50 Pfd.) ^ /H 7ok. M. ll3.rtms.im D ^ (114 -1) in Laibach, dj/ /H Wienerstraße im Grumni g' schen Hanse. Uß Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-61) heilt brieflich der Lpezialarzt für Epilepsie Doktor «. in Berlin, Mittel- „ straße 6. — Bereits über Hundert geheilt. ^2 Wiener Börse vom 22. März. ! Geld 61.50 71.40 91.2ü 98.— 82.50 86.— 78.75 83.50 75.25 Weizen pr. Metzen fl- 5 kr. 45 Butter pr. Pfund . fl. kr. 42 Lorn „ 3 70 Eier pr. Stück . . — Gerste 3 90 Milch pr. Maß — 10 Hafer „ 2 50 Rindfleisch pr. Pfd. — 20 Halbfrucht „ — —. Kalbfleisch „ — 22 Heideu „ 3 10 Schweinefleisch „ — 2, Hirse „ 3 30 Schöpsenfleisch „ — — iiukurutz „ 3 40 Hähndel-pr, Stück . — — Erdapfel „ Tauben „ j— Linsen „ Heu pr. Ceutuer . — Erbsen „ — Stroh „ — Fisolen „ 3 62 Holz, hartes, pr. Klft. 7 Rindsschmalz pr. Pfd. — 55, — weiches, „ 4 60 Schweineschmalz „ Speck, frisch. — 40 36 Wein, rother pr. Eimer Speck, geräuchert, , - — — weißer - — StaLtskonäa. 5Perc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. dto. dto. öft.in Silb. Lose von 1854 . . . Lose von 1860, ganze — Lose von 1860, Fünft.'106. Prämiensch. v. 1864 .>119.90 Srunäontl.-Odl. Steiermark zu5pCt. Kärnten, Krain u. Küstenland 5 ^ Ungarn. . zu5 ^ Kroat. u. Slav. 5 „ Siebenbürg. „ 6 „ ^L.o1LsQ. Nationalbank . . . Creditanttalt . . . N. ö. EScouipte-Ges. Nnalo-österr. Bank . Oest. Bodencreb.-A. . Oest. Hvpoth.-Bank. Steier. EScompt.-Bk. Kais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabetb-Bahn. Carl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Kais. Franz-IosefSb.. Fünft.-Barcser E.-B. Alföld-Fium. Bahn . Nation. ö.W. verloSb. llng. Bod.-Creditanst. Allg.öst.Bod.-Credit. dto. in 33I.rückz. . 724.— -88.20 87ö.— düO^O 380.— ! 95.-245.-! 2185 244.20 192.25 240.75 168.50 187.25 180.— 175.75 Ware 61.60 71.50 91.75 98.20 106.50 120.20 93.50 94.— 79.— 84.— 75.75 726.- L88.40 880.— 361.— 382.— 96.— 250.— 2190 244.40 192.75 241.25 169. 187.50 181. 176.25 93.10! 93-40 90.50 91.— 107.75 108. L5 89.80,! 90.20 ,163.-163.25 ! Geld Ware Oest. Hypoth.-Bank .! 98.— 99.— ^r1or1tLls-0dI1s.! Südb.-Ges. zu 500 Fr. 122.50 123.50 dto. BonS 6 pCt. 248.50 249.— Nordb. (100 fl. CM.)! 94.10 94.25 Sieb.-B.(200fl.ö.W.)! 92.75 93.— NndolsSb.(300fl.ö.W.)i 94.— 94.25 Franz-Jos. (200 fl.S.), 96.— 96.20 I.OSS. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . „ 40 „ St. GenoiS„ 40 „ MndisHgrätz 20 ^ Waldstern . 20 „ Keglevich . 10 „ Rudolssstift. 10 ö.W. (3 Mon.) AugSb.lOOfl. südd.W. Franks. 100 fl. ,, „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . Wttrurov. Kais. Münz-Pucaten. 20-yrancSstück. . . VereinSthaler . . . Silber . . 99.50 126.— 61.— 33.50 40.— 3". 50 36.— 29.50 20.50 22.— 17.50 15.75 100.— 128.— 63.— 34.50 ! 41.- 31.— 37.— 30.50 21.— 22.50 18.50 16.50 102.75 102.95 123.95 49.15 5.85 9.88 1.82 121.25 103.— 103.— 124.20 49.20 5.86» 9.89 1.82* 121.50 Telegrafischer Wechselkurs vom 23. März. 5perz. Rente österr. Papier 61.45. — 5perz, Rente österr. Silber 71.40. — 1860er Staatsanlehen 97.90. — Bankaktien 724. — Kreditaktien 288.20. — London 124.—. — Silber 121.—. K. k. Dukaten 5.N5 Berlezer unk M l>ie Redaktion veramwortlich: Otiomar Bamberg. Druck von Jgn. o. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach.