Dienstag den 13. Juni I887. Auuv ,n a ch u n g. >^ie Direction der privil. österreich. National-bank hat die Dividende für das erste Semester 1837 mit Vier und dreißig Gulden Bank-Valuta für jede Artie bemessen, welche vom 1. Julius l. I. an, in dcr hierortigcn Actiencasse, entweder gegen die hinausgegebenen Coupons, over gegen classcnmäßig gcstäm» pelte Quittungen erhoben werden kann. Um die dießfalls erforderlichen Vorschreibungen gehörig vornehmen zu können, werden vom 19. Iunius biS incl. 9- Julius l. I. keine Actienmnschrcibungen oder Vormerkungen, und keine Couponsbcilcgung vorgenommen. Übrigens behält sich die Banldirection vor, in dcr ersten Hälfte des heurigen Julius eine, mit letztem Iunius l< I. abgeschlossene Übersicht der sämmtlichen Erträgnisse der Bank, für das erste Semester 1837, öffentlich bekannt zu machen. Wien, am 1. Iunius 1837. Carl Freiherr von Ledcrer, Bankgouvcrncus. Bernhard Freiherr von EskeleS, Bankgouverncur- Stellvertreter. Johann Ignaz Pummerer, Vankdirector. K a r v i n i e n. Turin, den 27. Mai. Heute fand hier die Vermählungsfeier zwischen dcr königlichen Prinzessinn Maria Victoria Aloisia Filiberta von Savoym - 3a-rignan, Cousine Seiner Majestät des Königs, und dem Grafen Leopold Benjamin von SiracuS, dem Bruder Seiner Majestät dcS Königs beider Sicilien, Statt. (P. v. ^^ päpstliche Staaten. Nom, 1. Juni. Man hat hier in dcr Umgegend des Latialischcn Hügels, der nichts anderes, als ein erloschener Vulkan zu seyn scheint, mehrere Erdstöße wahrgenommen. Am 28. MaiAbends fühlte man einen solchen Erdstoß in Valletin, und am Morgen des 29. eine zweite Erschütterung in derselben Stadt, in Gen-zano, Albano, Marine, Frascati und den benachbarten Gegenoen. Doch wurde dadurch, Gott Lob, kein Schaden angerichtet. (I'. lii V«r.) Der königliche französische Botschafter beim heiligen Stuhle, Marquis de Latour-Maubourg, Pair von Frankreich, ist am 23. Mai Abends nach einem mchrmonatlichcn Brustlciden, allgemein betrauert, zu Nom mit Tode abgegangen. (Ost. B.) Königreich beiver Sicilien. Der Wicderausbruch dcr Cholera inNeapc, l Hai, sich leider bestätigt. Nach einer amtlichen Bekannt, lnachung waren seit dem Wiedcretscheincn der Seuche (13. April) bis zum 19. Mai 123 Personen daran gestorben. Privatttachrichten aus Neapel vom 25. Mai geben die Zahl dcr täglichen Erkrankungen und Todesfälle stärker an. (Allg. Z.) Frankreich. Paris, 26. Mai. Man legt dcr Prinzessinn Helene die nachstehende, für Frankreich schr schmeichelhafte Aeusieruttg in den Mund. Eine arme Frau, aus Frankreich gebürtig, sprach die Prinzessinn vor einiger Zeit um ein Almosen an, und sie aab derselbe» ihre Börse mit allem darin befindlichen Gelde. AlS sich ihre Umgebung über das bedeutende Geschenk wunderte, sagte sie lächelnd: »Muß ich nicht Unterricht im Fran' zosischcn nehmen?« (Prg- Z.) Paris, den 28. Mai. Eine Ordonnanz vom 27-Mai, eingeschaltet im heutigen Monitcur, ernennt 186 ^n Präsidenten der Pairskammer, Herrn Baron Pas-quier, zum Kanzler Frankreichs. Eine andere Ordonnanz vom nämlichen Tage enthält die Ernennung des Herrn Grafen Simeon, Pairs von Frankreich, zum ersten Präsidenten dcs Rechnungshofes, an die Stelle des Herrn Barthe, Pairs von Frankreich, jetzigen Siegelbewahrers und Iustizministers. (B. v. T.) Französische Blätter vom 29. Mai schreiben: Das Trousseau der Prinzessinn Helene ist durch Geschenke von der Königinn und Madame Adelaide bcrei-chert worden. Unter den Geschenken Ihrer Majestät befindet sich ein unvergleichlich schöncrKaschmir-Bchawl; Mad. Adelaide hat Diamamen, im Werthe von 100,000 Franken dazu geliefert. Unter den Toiletten-Gegenständen sind u. a. nicht weniger als 180 verschiedene Arten vvn Handschuhen, zum Theil reich mit Spitzen garnirt. Meunieur und Boireau, Fieschi's Mitschuldiger, deren Gefängnißstrafen in Verbannung umgewandelt worden sind, werden nach den Vereinigten Staaten von Nord - Amerika gebracht. Meunicur hat von dem Könige ein Reisegeld von 50 Louisd'or erhalten. (W. Z.) Fontainebleau, 30. Mai. Der Empfang dcrPrinzessinn Helene ist hier wo möglich noch brillan-ter gewesen als in den Provinzen. Der lebhafteste Beifallsruf tönte ihr entgegen, was gewiß den vorausgegangenen vortheilhaften Nachrichten über das Benehmen Helcncns zuzuschreiben ist. — Seit den Iulitagcn 1830 ist die königliche Familie nicht so freudig empfangen worden wie jetzt. Nationalgarden, Linientruppen und Zuschauer scheinen durch ihren Zuruf dem Könige für die Amnestie haben danken zu wollen. Paris, 31. Mai. Heute wurde um 2 Uhr in den Tuilerien ein Ministerconseil gehalten. — Aus Fontainebleau schreibt man vom 30. Mai 11V2 ^hr Abends: „Die Ceremonie der Civiiheirath ging heute in der Gallerie Heinrichs II. vor sich. Von da begab man sich in die Dreieinigkeitscapelle zur Feier der katholischen Einsegnung. Sodann erfolgte die lutherische Einsegnung in der Gallerie Ludwig Philipp unter der Gallcrie Heinrichs II. Der König, die Königinn, die Prinzen und die ganzc königliche Familie waren aufs innigste gerührt, cin Gefühl, das alle. Umstehenden theilten. — Es scheint gewiß, dasi die Herzoginn von Orleans nach den Permählungsf'.ie^ lichkeiten Elysee Bourbon, den vormaligen Wohnsitz der Herzoginn von Berry, bewohnen wird. (Allg. Z.) Dem M 0 niteur vom 1. Juni zufolge hatte die Vermählung Seiner königlichen Hoheit deS Herzogs von Orleans mit der Prinzessinn Helene von Mecklen- burg-Schwerin am 30. Mai Abends im Schlosse zu Fontainebleau Statt gefunden. Zuvörderst wurde der Civilact der Ehe in der Gallerie Heinrich II. vorgenommen, dann die Ehe nach katholischem Nitus in der Dreieinigleitscapelle von dem Bischof von Meaur, unter Assistenz dcs Bischofs von Marocco in pai-tiduL (Abbe Guillon^ , und hierauf nach dem protestantischen Ritus der Augsburgischen Confession in dem neuen Saale Louis Philippe von dem Pastor Herrn Cuvier eingesegnet. Die ganze Ceremonie dauerte von 9 bis 11 Uhr Abends. (Ost. B.) Spanien. In einer Correspondcnz der Gazette de France aus Irun vom 21. Mai heißt es: »Irun ist nur noch cin Schutthaufen; alle Häuser sind abgedeckt und geplündert; Trümmer aller Art sind auf den Straßen zerstreut. Die englischen Truppen haben gestern Irun verlassen, und die Gefangenen mit sich fortgeführt. Der Oberst Soroa hat die Erlaubniß erhalten, auf einem schlecpten Wagen zu fahren, weil er von eiyer Kugel an der Seite gestreift wurde. Die Truppen begaben sich nach Ernani. Iturizza ist Gouverneur zu Inm; cin Oberst vom Gencralstab dcs Generals Evans commandirt Fucntcrabia. So ist England zu gleicher Zeit Meister von diesem Platze und von S.Sebastian." Evans und Iauregui sind mit der englischen Legion und 5 spanischen Bataillonen wieber in San Sebastian eingerückt, wohin sie zugleich 780 Carlistischc Gefangene brachten. — Es bestätigt sich, daß Espar-tcro den Basken ihre Fueros zugesichert hat. Der Moniteur vom 28. Mai bringt keine neueren telegraphischen Berichte vom Kriegsschauplätze im nördlichen Spanien. Einem Schreiben aus Tolosa vom 20. (in derQuotidicnne) zufolge, warenAndoain und Villabona noch von den Carlisten besetzt, deren Vorposten in der Nähe von Urnicta standen. General Guibclalbe war entschlossen, dem Feind, falls er vorrücken sollte, das Terrain Schritt für Schritt streitig zu machen. — Um das Eindringen der Christmos ins Bastanthal von Irun aus zu verhindern, sind das 6tc Bataillon von Navarra und 4 Compagnien vom Uten nach Vera und daS 7tc Bataillon von Navarra und das 2te und 4tc Bataillon von Guipuzcoa nach Lcsaca detaschirt worden. — Am 21. Mai ist der Carlistischc Cavallevie-Oberst Monlagud, der in der Affaire vom 16. Mai (bei Ernani) in feindliche Gefangenschaft gerathen war, zu S. Sebastian erschossen worden. — Der Bischof von Leon ist mit Hrn. Mon, der in Ab^ Wesenheit des wirklichen Staatosecrctärs der auswär tigen Angelegenheiten die Functioncn dieses Departements bekleidet, in Cstclla gcblicben. (Ost. B.) 187 . Paris, 29. Mai. Heute ist folgender Bericht aus Bordeaux vom gestrigen Tage eingelaufen: »Am 24. d. ist der Infant in Hucsca eingerückt. Irri-barren griff ihn an demselben Tage an. Nachdem cr ihm einen Verlust von 400 Mann beigebracht, zog er sich auf Almudavar zurück (crwa zwei Stunden von Huesca, gegen Saragossa zu). Dort befand cr sich noch am 25., so wie der Infant in Huesca. Der Brigadegeneral Leon, der die Cavalleric befehligte, ward gctödtet, Irribarren verwundet. Der letztere sollce durch Buercns ersetzt werden, der am 24. mit 3000 Mann Infanterie und 300 Pferden in Saragossa angekommen war. Man weis; nichtS übcr die tünftige Richtung der Carllstischcn Expedition." Die durch die letzte telegraphische Depesche aus Perpignan gemeldete Nachricht von der Unterwerfung Tarragona's wird von dem Bon Sens noch in Zweifel gczogen. Dem Monde zufolge waren die Nebellen von Tarragona mit Ayerbe (dem aus dieser Stadt vcrtricbcncn Christinischen Commandanten) bloß dühin übereingekommen, das; alles in st^w l^uu bleibcn solle, bis Antwort aus Madrid auf die von der Provin-zialdeputation dahin geschickte Adresse, worin die Wiederherstellung der Constitution von 1812 verlangt wird, eingetroffen ftyn würde. Dagegen versichert ein Schreiben aus Pcrpignan vom 22. Mai (im Monde), dasi Reus fortfahrend im Aufruhr beharre, und ein Corps von mehr als 12,000 Mann, worunter 12 bis 1400 ausgewanderte Arbeiter aus Barcelona, auf den Beinen habe. Die revolutionäre Junta von Rcus hatte am 14. ein scharfes Dccret gegen diejenigen, welche die Sache der Insurrection verrathen würden, erlassen, und der dortigen Geistlichkeit eine Contribution von 100,000 Piastern auferlegt, die binnen 43 Stunden bci Confiöcationsstrafe erlegt werden sollte. Nachrichten aus Fraga in Arragonien, ander Gränze von Catalonicn, (in der Quotidicnne) zufolge befand sich Cabrera am 17. Mai mit seiner ganzen ralcncianischen Division zu Monroyo, sechs Lleues iüdllch von Alcaniz, und rückte gegen den Ebro vor. (Die Nachricht von Cabrera's Einrücken in Tara-zona, am andern Ende von Arragonicn an der Gränze der Provinz'Soria, war also offenbar falsch.) — Briefen ausBayonne (in der Quotidicnne) zufolge befanden-sich dcr Pfarrer Merino und die Brigadiers Batanero und Basilio Garcia bei Don Carlos; alle drci hatten bekanntlich früher den Guerillaskrieg in Castilicn geführt. Der Bischof von Mondoncdo folgt ler Armee als Gencralvicar des Heeres. — Don Ioa-cmin Mirichalar ist an Don Juan Echevarria's Stcllc »um Präsidenten dcr Zunw von Navarra ernannt worden. — Die Correspondance d'Espagne enthält ein älteres Bulletin von Cabrera über die Einnahme des Forts von San Mateo (im Königreich Valencia) und übcr ein siegreiches Gefecht dcr Carlisten gegen Oraa, der in die Gebirge eindringen wollte, aber nach bedeutendem Verluste nach Ccnia zurückgeworfen worden ist. Oraa hat in diesem Gefechte den Chef seines Generalstabs, 37 Offiziere und 400 Gemeine an Todten und Verwundeten verloren. Paris, 31. Mai. Heute sind folgende zwci Berichte eingelaufen: »1) Bayonne, 30. Mai. Die Carlistischc Armee hat Hucsca am 27. d. ver--lassen und sich gegen Barbastro gewendet. Die Chri-stinos sind an demselben Tage in Huesca eingerückt." — »2) Pcrpignan, 30. Mai. Ein Ossizier dcr (Carlistischcn) Cavallerie von Rochcmore hat sich am 29. unsern (den französischen) Vorposten von Palan genähert, und von Spanien herübergcrufen, das; 26 Bataillone von Navarra und 2000 Pferde beim Conque de Tremp 1000 Mann Cavallerie, Infanterie und eine Batterie Artillerie der Königinn gefangen genommen, und daß die Carlisten Bennavarre und Montaguena besetzt hätten. —Diese Nachricht verdient Bestätigung.« — Diese letztere Depesche hat, nne man sieht, noch viel Unklares. Besonders weiß man nicht, wie die Carlisten plötzlich zu 2000 Mann Cavallerie gekommen seyn sotten. Auch die Zahl ihrer Infanterie müßte sich überraschend schnell durch die zugegangenen Carlistcn-Corps vermehrt haben. Hielten sie Bennavarre und Tremp besetzt, so hätten sie Barbastro bereits überschritten, und sich immer weiter in Obcrcatalonien. hinaufgezogen. (Allg. Z.) Dcr Moniteur vom 31. Mai enthält folgende telegraphische Depesche: »Perpignan, 29. Mai. Narbonne, den 30. — Am 23. hat Man zwanzig Anarchisten in Lerida verhaftet. Man sammelt Truppc-n, um sich den Navarreftn zu widersetzen, wenn der Feind sich zeigt. Der Brigadier Aperbe (der bekanntlich von den Rebellen aus Neus verjagt wmdc) vcrfolgt mit 3000 Mann die Carlistischen Bandcn des District') von Tarragona. Am 28. hatte Noyo (der Carlistischc Oberbefehlshaber) sein Hauptquartier in Alp, und bedrohte Puyeerda, ohne es anzugreifen. Der General Oraa ist nach Valencia zurückgekehrt, um dcn Platz zu vertheidigen, wo Serrador am 17. eine dcr Vor-städte geplündert hatte. Dieser Chef war am 22. mit 4000 Mann und 500 Pferden in Chcloa, und Cabrera mit 5000 Mann Infanterie und 600 Reitern in dcr Gegend von Castellon." Dcr Monitcur enthält ferner nachstehend? telegraphische Depesche aus Bayonnc rcm 30. Mai, 188 balb 1 Uhr Nachmittags: »Der commandircndc General der 20. Militärdivision an den Kriegsminister. Die Carlistische Expedition, die am 24. in Huesca angelangt war, ist am nämlichen Tage unter den Mauern dieser Stadt von Irribarren angegriffen worden. Das Gefecht war hitzig. Irribarrcn ist schwer verwundet, der Conunandant der Cavallerie getödtet worden; 400 Christinos sind kampfunfähig gemacht worden. Die Carlistcn sind mit einem sehr beträchtlichen Verluste nach Huesca zurückgekehrt. Die Chri-stinos haben in Almudavar Posto gefaßt. —> Am 25. hatBuerens, der mir sechs Bataillons und 500 Pferden von Saragossa aufgebrochen war, statt Irribarrcn das Commando übernommen. Bordeaux, 31. Mai halb 6 Uhr Abends. Die Carlistische Expedition war am 27. Nachmittags zu Angues angelangt, und schien die Strasie von Bar-bastro rechts lassen zu wollen, um bei Naval über die Cinca zu gehen. Die Truppen der Königinn gingen längs der rechten Flanke des Feindes hin. Espartcro ist am 29. Abends nach cmcm kräftigen Widerstände in Andoain eingerückt.« Der Aufbruch der Carlisten von Huesca ist sicher. Die Affaire vom 24. ist ernsthaft gewesen. Der General Irribarren ist (an seinen Wunden) gestorben, und der Oberst Conpad ist verwundet worden. Die Fremdenlegion hat den ruhmvollsten Antheil an d«m Gefechte genommen. Portugal Lissabon, 13. Mai. (Englische Blätter.) Die Hauptstadt ist, ungeachtet der Auflösung des Ministeriums, m voller Ruhe und nichts deutet auf nahe Unordnungen. Die beiden lärmenden Bataillone dcr National-Garde haben eine Adresse an die Königinn wegen Herstellung odcr vielmehr Beibehaltung der Verfassung von 1820 aufsetzen lasset, die aber nur von 17 Cortes-Mitgliedern unterzeichnet worden ist. Die andern Bataillone verweigerten auch di? Unterzeichnung. (Prg. Z.) Großbritannien. Der Prinzessinn Victoria wurde zu ihrem Geburtstage (derzuglcich ihre Großjährigkeit herbeiführt) am 24. Mai Früh von den besten Künstlern eine Musik gebracht. Die Stadt war so belebt, wie an einem Feiertage; man wollte selbst die Läden schließen, was aber dem heitern Anblick dcr Straften geschadet hätte. An 38 verschiedenen Orten Londons fanden Diners Statt, und auf den Abend wurde eine glänzende Beleuchtung der Stadt vorbereitet. (W. Z.) Der Geburtstag dcr Prinzessinn Victoria ward in allen Gegenden des Landes nicht minder glänzend gefeiert als in der Hauptstadt selbst. Zu Liverpool ward ein prächtiges Dampfboot von 448 Tonnen Gehalt vom Stapel gelassen, und der künftigen Königinn zu Ehren „Noyal Victoria« benannt. Mrs. Graham hat mit ihren Luftfahrten viel Unglück. Bei ihrer letzten, die sie von den Stingo-Gardens aus unternahm, und auf welcher ihr Gatte und ein Herr Warwick sie begleiteten, blieben sie schon im Aufsteigen fast an einem Schlot hängen; noch schlimmer aber erging es bei der Niederfahrt: ein heftiger Windstoß warf den Batton wider die Ketten einer Hängebrücke, so zwar dasi zwei der Seile, welche Ballon und Gondel verbanden, zerrissen und Herr und Frau Graham 40 bis 45 Fuß hoch herunterfielen; zum Glück auf einen abschüssigen begrasten Hügel, was die Gewalt des Falles brach und ihr Leben rettete. Man hob beide fast besinnungslos auf, und brachte sie in ein benachbartes Wirthshaus, wo Dr. Stcele ihre ärztliche Pflege übernahm und zugleich erklärte, daß keine gefährliche Verletzung vorhanden sey. Was Herrn Warwick betrifft, so hatte dieser Glück und Geistesgegenwart genug, sich an das dritte Seil anzuklammern, daß die Gondel noch mit dem Ballon zusammenhielt, auf welche Weise er dann ohne allen Un-fall auf die Erde sank. — Nach den letzten Nachrichten waren die Grahams, von ihrcm Sturz und Schrck-ken so ziemlich wieder hergestellt, nach London zurückgekommen. (Allg. Z-) N u ß l a n v. Der Secministcr und Chef des Marinestabes, Fürst Mentschikow, war seit seinem Eintritt in diese Chargen unablässig bemüht, die Hydrographie der Nußland umgebenden Meere im Allgemeinen, "" Besondern aber die des baltischen, das immer als eines der gefährlichsten anerkannt worden ist, möglichst zu vervollkommnen. Auf den Betrieb des Ministers werden jetzt, zufolge höchsten Befehls, die russischen Ufer dcr Ostsee bis zu den Küsten von Preußen und Schweden mathematisch aufgenommen, gegen die früheren Angaben aufs Genaueste berichtigt, und die Hauptörter an denselben bestimmt. Die Vollziehung dieses Auftrages ist dem Generallieutenant Schubert anvertraut. (Ost. V.) Neoacteur: Lr Vav< Kein rich. Verleger: Hgnaz Nl. Vvler v. Nleinmayl.