LmbacherWMtung. Nr. 1<»4 Prän» mcra lion« preis: Im Comptoir ganzj. ft. N, h.ill'j. fi. f>.5>0. Für dic Zuftcllunss ins Ha»« yaibj. 50 lr. Mit bcr Pos! ganzj. fl. 15, hall'j. f>. 7.5,0. Montag «.Mi Inscrlionsgcbiihr bi« U> Zeilen : lmal«Ul>., 2m. «Olr., »m. l si.; sonst pr. Zeilc lm. s.lr., ltm. »lr., 3m. ll» lr. ». s. w. InserlionKftcmPcl jedesm. 2l»lr. «87«. Amtlicher Theil. 3e. l. und k. Apostolische Majestät haben folgende Allerhöchste Handschreiben allergnädigst zu erlasse» geruht: Lieber Glas Potocli! In Genehmigung Ihrer Nntiäge crhilten Sie dic Handschreiben, woinit Ich Meinen Äiinislcr dcS Innern Grafen Eduard Taaffc voi, der ihm zeitweilig übclttagcncn Leitung dcs Mini-stcriliins für LandeSvcilhcidigung cnthcbc »»d Nteixen geheimen R>!h Ludwig Frcihcrrn v. Holzgclhan z» Mcil,cm Minister nnd weiter dcS Finanzministeriums, de» Alexander Frciherrn v. Pctrin«) zu Meinem M> luster lind Leiter dcS Ackerbauministcriums, dann den Kämmcicr Victor Frcihcrrn v. Wid mann zu Meinem Minister uüd Leiter dcs MiiustcriumS für Landcsvcr-lhcidlgung ernenne. Zugleich enthebe Ich Sic von der Ihnen zcitwcilic, übertragenen Leitung dcS AckcrbanministcriumS nnd den SectionSchcf Kail D i st l e r von der zeitweiligen Leitung des Finanzministeriums. WiiN, am «. Mai 1870. /ranz Joseph in. p. Potocki m. p. Lieber Graf Taaffc! Indem Ich den Kämmerer Victor Freiherr» von Widm ann zu Meinem Ml-nistcr und Leiter des Ministeriums für Laudcsvcrlhci-dignng ernenne, enthebe Ich Sie von der Ihnen zeitweilig übertragenen Leitung dieses Ntinistcriums. Wien, am li. Mai 1»70. Franz Joseph in. p. Potocki m. p. Lieber Freiherr v. H o l z a c! h u n ! Ich cruennc Sie z», Meinem Minister nud übertrage Ihnen die Lei lung dcS Finanzministeriums. ' Wien, am li. Ma! I870. Franz Joseph in. p. Potocki m. i). Lieber Freiherr v. Petrln6! Ich ernenne Sie zn Mcincm Minister und übertrage Ihnen dic Leitung des Ackcrbauministcriums. Wien, am 0. Mai 1870. /ran, Joseph in. p. Potocki m. p. .ssllisskloll. Franz Plaßmann. Krainijche ^iuvclle von N. Tch. 111. Nacht war's inzwischen geworden, tiefe dunkle Nacht, und noch immer währte der Schmaus im hcllcrlcuchtctcn Saale dcs Schlosses. Entsetzt blieb Franz, der eben eingetreten, um seine Mutter heute noch rimnal zn sehen, an der Schwelle der Saalthür stehen, denn Bilder gräulicher Verwüstnng boten sich seinen Augen. NingSum lagen umgestürzte Stichle nnd zerbrochene Gesa ße; unter der Tafel wälzten sich einige der Junker, von Trunkenheit bctänbt, während andere lärmend nnd tobend umhcrwanktcn l,nd die au der Wändcr hängenden Ahncnbildcr mit höhnenden Spottrcden beschimpften. Donnerndes Gelächter erscholl, so oft lcincr der wilden Zecher, sinnverwirrt vom Rebensaft, zu Boden sank. Dabei erbebte dröhnend der ^aal und cS schien, als erhöben die Ahnen drohend ihre ehrwürdigen Häupter, als zürnten sie den rohen Gesellen, die sie so nbci' Müthig jeht verhöhnten. Allen voran wülhcte der neue Herr von Ocdcngratz; wirr hing sein langer Bart vom dunkel gcrüthctcn Antlitz, wilde Lust blitzte in seinen von vnschigcn Brauen umschatteten Augen nnd hoch in der Rechten hielt er erhoben den schäumenden Becher. ,.Ha," schrie er mit heiserer Stimme, „seht, wie der nltc Plaßmann dort mit seiner Galgcnfratzc grinst, als Wär's ihm nickt genehm, daß wir anS seiner Rnh' ihn aufgeschreckt; Dein höhnisch Lächeln sollst dn mir büßen, alter Graubart. so wahr mein Name Bertram heißt!" Nach dieser übermüthigen Rede zog er sein langes Lirdlr Freiherr v. Widmann! Ich ernenne Sie zu Mei»,m Minister und libel trage Ihnen dic Leitung des Mlnisterinms für L.m^ucllhcidia.lmg. Wien, am (>. Mai 1870. Franz Joseph in. ^). Potocki iu. i». Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster El'lschlicßimg r>om 0. Mai d. I. dem Zcclion^chef des FlnanzimmswmmS Ka,l Distler i» Anc,kc»!'nn^ seiner stclö ^nSqc;cichncle» dici,sn Oidrn d.r ciscrinn ssro»c zw.ilcr (51^'sc mit Nachsicht der Taxen allclv.ilädi^st zu verleihen geruht, Se. k. und k Apostolische Majestät haben mit Alle,höchster Eütschlicßung vom 0. Mai d. I. daS Mit-alicd des nicdcrostcrrcichischcn Landesaul'schusscs Alois Czcdil v. B rü n d e l s u e r g zum Scctionschef im Miiusterium für Cultus u«d Unterricht allr,gnädigst zu einennci, und dem Ncinistrrialrnthc dicsls Ministeriums Oducud Ficihcrrn v. To m u s ch et den Titel und Cha-ratlcr cineS ScclioüSchcfs taxfrei allcrn"ädi^sl zn vcr> leihen geruht. Tscbabuschnigq w. p. Nichtamtlichcr"Theil" ' Wien, 0. Mai. Mit Allerhöchster (5nlschlicßung vom 18. April d. I. haben Se. t. und k. Apostolische Majestät zu genehmigen geruht, daß der im RcichSrathc eingebrachte Gesetzentwurf über die Erwerb stcuer zurückgezogen werde. Einc polnische Programmcdc. Paris, 3. Mai. Heule in der öffentlichen Siz-zung der polnischen histolisch-littrarischcn Gesellschaft. z»r Fcicr dcS IahrcSlaqcS der Vcrfussilug von, tt. Mai 1751, hielt der Fürst C z a r l o r y s k i eine Rede. deren Re< suni^ hier folgen niös>c.- Unser Schicksal ist mit dem Bestehen nnd der Zukunft der östcrrcichi ch-uligaiischcn Monarchie unzertrennlich verbunden. Wir haben noch heute lhcilwcisc dieselbe Anfgabe. die ci»st unscr glorrcichcr ltönig Johann So-bicSki erfüllte: cs ist unsere Pflicht, Oesterreich zn uulcr stützen und zu vertheidigen. Bei nnscrcr mittleren Richtung zwischen dem deutschen Centralismus und dem czcchischcn Separatismus sind wir Träger der wahren österreichischen Idee, die in der Vereinigung verschiedener Völker in gemeinsamer Freiheit und zur gemeinsamen Vertheidigung besteht. Schwert nnd wankte zu dem Gemälde dcS jüngst vcr-storb'ncn Schloßhcrrn, gefolgt von dcr jnbclndcn Rotte der Zecher- Ath.'mloS hallc Franz z»^chört uud tiefe ZorncSrölhc stammte auf seinem edlen Anllitz, Schon stand Bertram vor dem Bilde und hob das Schwert zum verderblichen Streiche, da faßte Franz mit kräftiger Faust dcn erhobenen Arm des Rasenden und klirrend fiel die schwere Waffe ans dcr Hand dcs Ucbcr-raschtcn. Mit giftigem Blick stierte dieser auf dc» kühnen Jüngling, dcr sein Vorhaben so Plötzlich vereitelt. „Ich beschwör' Euch. rl>f Franz mit bebender Stimme, schont daS Andenken des todten Greises, bedenkt, Ritter Bertram, er war mein Vater —" „Du wagst cS, mir zu widcrstehcn?" unterbrach ihn Bertram mit lallender Zunge;" fort aus dem Schlosse, daß ich Dich nimmer seh' in diesen H„llcn!" Doch Franz wich nicht „nd stellte sich schützend vor das Gemälde. Da ergriff wilder Ingrimm den Junker und wulhcntbrannt stürzte er sich a»f den ihm iridcistrcbcndcn Sticfsohn; - ein furchtbares Ringen entstand, begleitet vom Geschrei dcr trunkenen Horde; cS schien, als erdrückte Bei trams riesige Gestalt dc» schmächtigen Jüngling und schon schwanden dein Mn thigcn die Kräfte, da fühlte er plötzlich dcn Dolch, dcn cr im Gürtel trug. und stieß denselben tief in die Seite dcs Gegners. Mil einem gräßlichen Flnchc sank Bertram zu Bodcn. Franz aber floh entsetzt aus dem Saalc. Er snh nicht mehr. wie Maria, die in demselben Augenblicke eingetreten, sich laut weinend hin-beugte über dic Leiche dcs undankbaren Gotten, — er slih nicht mehr, wie die Junker erschreckt auseinander-stoben und eiligst davonritlcn, denn längst schon flog cr durch Wald und Feld auf seinem treuen Nüßlein ins'S nächtliche Dunkel. — Ictzl ist dcr Momern gekommen, wo wir zur Vcr« wirklichnng dieser Idee thälig beitragen können. Wir sind es, die dic letzte Krise heraufbeschworen habtn, und zufälligerweise trifft eS sich. daß dcr Staatsmann, dtr jetzt am Ruder steht, ein Pole ist. Indem wir durch den Austritt aus dem Rcichsrathe dcn Sturz des bisherigen Systems verursachten, haben wir damit eine große Verant,i'o>llichleit und die Pflicht übernommen, bei dem ncucu Ausbau in erster Reihe milzuwivlcn. Wir können nicht mchr uns einfach zurückziehen, uülhälig zusehen und abwarten. waS geschehen wird. Es ist Zeit für uns, endlich einmal aus dem Ncgiren, aus dem Opponircn herauszutreten und thätig einzugreifen. Es wäre unzeitgemäß, uns in Oesterreich immer noch als eine noterjochtc Nation zu betrachten und der Wiener Regierung gegenüber, als einer fremden, in beobachtender Stellung zu verharren. Wir müssen uns einmal entschließen, sie wie die unsrigc anzusehen und wir werden sie znr unsrigen machen, wenn wir daran nach dem Maße unserer Kräfte thcilnehmen. Zu dirfcm Zwecke muffen nnfere Reichsrathsdepu-tirtcn in geschlossener Phalanx einc Regitrurlll.spartti, cinc Partei drr Initiative bilden und dcn Grafen Po-locli nicht l'los pafsiv unterstützen, sondern ihm handelnd zur Seite stehen und bei der Erfüllung der ihm obschwe-bcnden Aufgabe thätig mitwirken. In welcher Weise dies geschehen soll, lann für uns lein Zweifel obwülten. Wir könncn tcinc einseitig slavische Politik treiben. In dcr Politik soll es überhaupt für uns lein Sla-»cnthum, keine slavische Sache geben, wir kennen nur die historischen Nationen der Czechen, der Eroaten. der Serben, denen wir bereitwilligst unsere Hand reichen werden, wenn sic mit uns zusammen an dcr Erhaltung llnc, Kräftigung Oesterreichs und Ungarns arbeiten wollen. Ebensowenig können wir Föderalisten sein, wenig' stcns nicht in dem Sinne, den man gewöhnlich in Ocsler-rcich dem Födcraliomlls gibt. Wir sehen, daß duses Sy< slcm rund herum von allen Feiriden Orsterieichs und Ungarns, dic auch die unseren sind. warm empfohlen wird. Dic Organe BismarckS, die rusfischci, Rca.ieruna.s> trcisc, alle panjlavistischen Agenten, die AiihängcrDaco-Rumänicns. dic Adepten Jung - Serbiens, überhaupt alle, die auf das Verderben Oesterreichs sinnen, zeigen cincn unsicmcincn Eifer, um den Föderalismus zu predigen. Das genügt uns, um dieses System zu verwerfen. Dcr Mond ging auf und übergoß die Landschaft mit magischem Scheine. Am Fenster des einsamen Häuschens lehnte Anna'S lichlc GeNalt und blickte mit feuchtem Angc nach dem nahen Wäldchen, wo sie vor wenigen Stunden am Busen ihres theuren Franz zum letztenmal' geruht. Aus dem dunkeln Laub der Büsche glitzerten die silbernen Wasser der hüpfenden Bächlcin und hiüler dem Eichwald glänzten im bleichen MondcSlicht die weißen Zinnen deS Schlosses Oeden-gratz. Dort wcillcn ihre Gedanken und bange Seufzer entstiegen dem schweren Herzen der liebenden Jungfrau' In ihrem losen Haar spielte der laue Nachlwind und lispelte ihr in'S Ohr tausend Grüße von den Fenstern des Schlosses, die dort blinkten im gold'nen sserzcnschein. Da rauschte cS leise durch die stille Nacht. eS war, als zöge ein tiefes Weh' durch die träumende Natur — die mächtigen 5ironcu der Eichen bewegten erschreckt ihre Naupler und angstvoll klagend tönte das Mmmclu der Flüßchcn. — - Plötzlich erscholl vom Schlosse her dcr Huftrilt eines eilenden NosseS — alhemloS folgte daS Mädchen am Fenster mit ihren Blicken dem nächtlichen Ncilcr, bis er verschwand. u»d eS war ihr. als hätte cr ihr' zugewinkt. Da durchzog bange Ahnung ihren bebenden Busm, lange noch blickte sie, das glühende Öaupl gestützt auf ihren Arm, nach dem nahen Schlosse und sie sah. wie nach und nach die Lichter erloschen, cimS nach dem andern. Nur eins blieb und flimmerte traurig in die dunkle Nacht. Dort weinte Mana l,m ihren verlorenen Gatten. — IV. Die wallenden Nebel, die auf der Stadt aeleaen lanchten den Strahlen dcr aufgehenden Sonne weichend' >n d,e Lufle, und das alte Laivnch mit seinen Mauern und Thürmen. Kirchen und Brücken, erwachte au« dem 752 Da wir im Interesse unserer eigenen Zukunft ein kräftiges Oesterreich wünschen müssen, so können wir nicht zugeben, daß man die Ccntral-Regicrung auf Null reducire und im Lande 17 souveräne Parlamente errichte, oder, wie die anderen wollen, daß man Oesterreich in eine Anzahl selbständiger Gruppen, jede unter der Aegide einer märchenhasten Krone zerbröckle. Wir denken nicht daran, Galizien auf die Stufe eines selbständigen Königreiches emporzuschwingen, wir beanspruchen für selbes leine eigene Krone, lcin verantwortliches Ministerium, keinen souveräne» Landtag. Unsere Wünsche sind weit bescheidenerer Art. Galizien ist für uns eine einfache Provinz, ein Theil unseres Vaterlandes, und Provinz soll es bleiben. Darum begnügen wir uns, für Galizien nur das rechte Maß der provinziellen Autonomie zu verlangen. Nach alledem ergibt sich unser Programm von selbst. Es ist schlicht, einfach und läßt an Bestimmtheit nichts zu wünschen übrig. Es ist nicht nach einem philosophischen System construirt und nicht au« den alten Chroniken und Pergamenten geschöpft: es ist streng angepaßt an die reellen Verhältnisse und auf die wirklichen, unleugbaren Thatsachen gegründet. Es ist nach unserer Ueberzeugung daö einzige, das noch in Oesterreich möglich ist. Wir stellen an die Spitze unseres Programmes die Einheit und die Integrität des ungarischen Königreichs als ein unwiderrufliches, außer aller Discussion stehendes Factum. Ungarn ist unser Stützpunkt, unser natürlicher Verbündete im Glück und Unglück. An dem 1867er-Außgleich wollen wir weder selbst rühren, noch Andere rühren lassen. Dann erkennen wir vollständig die Nothwendigkeit, diesseits der Leitha die politische Einheit Oesterreichs zu erhalten, repräsentirt durch den Reichsralh in Wien, den unsere Deputirten in der Regel beschicken solleu. Wir glauben, daß der jetzt in Angriff genommene allgemeine Ausgleich sich schwerlich erzielen läßt durch Veränderungen in der Verfassung selbst, weil zuerst es nicht leicht ist. solche Veränderungen zu erdenken, die für alle 17 Provinzen — die kleinen und die großen — ebenmüßig passen und nicht den einen zu viel und den anderen zu wenig bieten, und dann, weil solche Veränderungen sich ohne die Dcuischen nicht erreichen lassen, und die Deutschen notorisch von den Veränderungen in der Verfassung, die die Competenz deS ReichsratheS zu begrenzen beabsichtigen, nichts wissen wollen. Wir glauben darum, daß. wenn die Deutschen so sehr an der December-Verfassung halten und mit Recht oder Unrecht sie als ihr Palladium, als die einzige Garantie der Freiheit und sogar ihrer Sicherheit betrachten, nichts Anderes zu thun bleibt, als ihnen diese Verfassung beinahe unverändert zu belassen. Wenn man einmal aus der verwirrenden Allgemeinheit der Stichworte heraustreten will. so wird man erkennen müssen, daß der allgemeine Ausgleich im Grunde nichts Anderes und nichts mehr bedeuten kann, als einen Ausgleich mit den Poleu und mit dcn Czechen, weil nur in Bezug auf Böhmen und Gallien von einer autonomen Stellung ernstlich die Rede sein kann. Der Ausgleich mit den Polen ist schr leicht zu bewerkstelligen. Wir anerkennen die Dccemberverfassung und wünschen zu Gunsten Galiziens uns einige Ausnahmen von dieser Verfassung, namentlich für das Unterrichts' nächtlichen Schlummer. Vom großen Thurme des Schloß-bergeS erscholl des Wächters Horn in langgezogenen Tönen, die ehrsamen Bürger traten vor die Thüre, behäbig lächelnd ob des schönen TageS; auf den ruhigen Wellen des grünen Flusses wiegten sich bereits zahlreiche Fischer-barken und am Hauptplatze wogte buntfarbig die schrei ende Menge der Käufer und Verkäufer. Alles athmete Leben und Lust, nur oben im alten Schlosse blickte einsam und verlassen ein Jüngling durch das Gitter seiner dunklen Zelle uach dem blauen Himmel und der lachenden Natur, die da vor seinen Augen ausgebreitet lag im Glänze der Morgensonne. Dort glühten die Alpen, nmwoben vom bläulichen Dufte der Nebel, da grüßten die grünen Wälder im blitzenden Morgenthau, und weithin wogte der tauscndfarbige Teppich der Felder und Auen. In süßen Melodien trugen die leichten Wellen deS hauchenden Morgenwindes das Glockengeläute ferner Dörflein ans Ohr des Gefangenen; dazwischen trillerte hoch in den Lüften die Lerche ihr trautes Liebeslied und von unten scholl der verworrene Lärm der geräuschvollen Stadt. — Franz war rastlos geflohen, bis er erschöpft und todesmatt vom Pferde fank. Die nachsehenden Freunde Bertrams fanden ihn bewußtlos auf der Landstraße und ritten mit ihm in die Hauptstadt. Als der unglückliche Mörder seines Stiefvaters erwachte, fand er sich im Gefängniß. — Von namenlosem Schmerze gefoltert, lehnte Franz am Fenster seiner Zelle. Das reizende Naturbild, welches seine Augen schauten, erinnerten ihn an die seligen Stunden im heimatlichen Eichwald und seine Gedanken wellten m aUchender Sehnsucht bei dem Bilde seiner Geliebten. Verzweisiunnsvoll durchforschte sein Auge, ob irgend eine Rettung mügUch. dns kleine Gemach; da wesen, für die Justiz, für die locale Verwaltung. Der Ausgleich mit Galizien kann eben in der Weise einer besonderen Vereinbarung, wie der ähnliche Ausgleich mit Croatien und Ungarn, etwa auf Grund der Nechbaucr-schen Motion, zu Stande kommen und in einer besonderen, vom Reichsrathe anzunehmenden Urkunde verzeichnet werden, die gleichsam ein Annex zu der Verfassung wäre. Die galizischen Deputirten werden dann zum Reichsrath, wie die Eroaten zu dem Pester Landtag kommen, und nur wenn die Gegenstände verhandelt werden, die der Comuetcnz des Lemberger Landtages überlassen werden, sich von der Abstimmung fernhalten. Eine ganz ähnliche Stellung und in eben derselben Weise würde Böhmen zu gewähren sein und die Czechcn können auch nichts mehr prätendiren. Für alle übrigen Länder diesseits der Leitha wird die Decembcrverfassung in ihrem ganzen Inhalt und Umfang fortbestehen und die kleinen Nationalitäten, die in diesen Ländern vermischt unter sich oder mit dcn Deutschen lebcu, werden genug Garantie finden in den allgemeinen Bestimmungen der Verfassung, in den Gesetzen, die ihnen dcn Gebrauch und Entwicklung ihrer Sprachen und die Freiheit ihrer Schulen besser sichern werden, endlich in einem Verwaltungssystem, das fortwährend im Sinne des Selfgouver-nements und einer weisen Decentralisation zu entwickeln wäre. Es wnrde so ein cnstcrer Rcichsrath (olinc Gali-zicn und Böhmen) und cin ReichSralh in piono (mit Galizien und Böhmen) bestehen, Begriffe, die wohl den Deutschen in Oesterreich aus dcr noch frischen Erinnerung geläufig sein dürften. U«d wenn die Czechen sich noch der Verständigung auf dieser Basis widersetzen sollten, dann werden sie vorläufig außerhalb dieser Lösung bleiben und die öfter» rcich'sch'NNgarische Monarchie wird durch das Einvcr» nehmen und das enge Gnndniß dcr Ungarn, der Deut» schen und der Polen erhalten werden. In dieser Stellung wird man warten lönncn, bis endlich auch die Czechen anderen SinneS geworden sein werden. Laibach, 8 Mai. In den letzten Tagen traf in Wien die Ant-wortSnote Antonelli's auf die erste österreichische Note vom 10. Februar in der Concilsangelegenheit ein. Die Note hält unverändert an dem römischen Standpunkte fest. Die Gereiztheit des Tones in dieser Nntwortsnote hat wahrscheinlich darin ihren Grund, daß die erste österreichische Note alle späteren diplomatischen Schritte der anderen Mächte verursacht hat. Ein bedeutendes Actenstück ist die Rede Fürst Czartoryski's, welche wir weiter unten wegen ihrer Wichtigkeit in Bezug auf das Verhältniß der Polen zu Oesterreich und Deutschland ausführlich wiedergeben. Die meisten Wiener Blätter acceptiren das vom Fürsten Czartoryski entwickelte Ansgleichsprogramm. Die Presse sagt, die von dem Fürsten ausgesprochenen Ansichten hätten bisher nur die deutschen Liberalen den Polen nahe gelegt. Die Czechen müssen erkennen, daß sie auf die Unterstützung der Polen nicht rechnen können. Die Zurückziehung des Erwerbstcuerge-setzes wird gewiß allgemeine Befriedigung hervorrufen. Die Mehrzahl der Handelskammern, eine große Zahl gewahrte er h«e und da verschiedene Namen und Sprüche, welche die früheren Bewohner dieser Zelle in die kahlen Mauern dieses Gefängnisses geschrieben. Begierig las er die Namen Aller, welche hier, beraubt der göttlichen Freiheit, geschmachtet und in tödtlichcr Einsamkeit ihre Gedanken uud Seufzer auf die starre Wand geworfen hatten. Lange stand Franz, in tiefen Ernst versunken, vor jenen Andenken seiner Vorgänger; — Plötzlich fiel sein Blick auf einen Namen, dessen Bedeutung sein Blut zu Eis erstarren machte. Glühend brannten jene Lettern auf seiner Seele, denn sie erinnerten ihn an den ermordeten Gatten seiner Mutter, — ja noch mehr, sie schufen einen entsetzlichen Verdacht im bebenden Innern des Jünglings. In glühender Fieberhaft rannte er gegen die Thür ' des Kerkers, denn das furchtbare Geheimniß trieb ihn fort ans der dumpfen Zelle, hinaus in die freie Welt. Umsonst war sein Beginnen, die Thüre wankte nicht und endlich sank er besinnungslos auf sein elendes Lager. — Dcr Tag verging und wiedcr tönte das Horn des wachsamen Thürmers. Wie ein milder Schatten senkte die Nacht sich auf die Erde und fpendelc Ruh' und Schlaf der müden Menschheit. Wirre Träume ängstigten die Seele des schlafenden Gefangenen. Es war ihm, als sähe er durch's Gitter Bertrams blutigen Leichnam, dann wieder Anna's blasses Antlitz, und als er erschreckt auffuhr, sah er, daß es nur der Mond war, dessen Strahlen die Zelle mit geisterhaftem Lichte erfüllten. — Plötzlich vernahm leise Schritte sein Ohr; angstvoll horchte er auf, denn sie lammen immer näher, — die Thüre des Kerkers that sich auf und auf der Schwelle erschien eine weiße Ge-stalt, welche langsam seinem Lager zuschritt. „Anna!" rief der erstaunte Jüngling, — doch schnell legte sich, Stillschweigen gebietend, ihre Hand auf feinen Vereine; und auch ein bedeutender Theil der Presse erklärten sich gegen das Gesetz oder doch gegen einzelne Bestimmungen desselben, und diese Manifestationen fanden in den vielen an den Reichsrath gelangten Petitionen Ansdruck. Im Reichsrathc scbst gelang es nnr dcn unermüdlichen Bemühungen einiger Abgeordneten, einige die arbeitenden Classen um härtesten treffenden Bestimmungen zu beseitige» oder doch zu mildern. Aber auch nachdem das Gesetz durch das Parlament erledigt war, dauerte die Agitation gegen dasselbe fort und uon allen Seiten ertönten Verwahrungen gegen das Gesetz. Dieser Forderung dcr öffentliche» Meinung wurde nun Rechnung getragen indem das Gesetz zurückgezogen wurde. Das Abendblatt dcr „Präger Zeitung" erklärt, „daß dcr Ton, welchen mehrere Präger Blätter angeschlagen, nicht aecignct sei, eine versöhnliche Stimmung zn för-dern. Namentlich habe dcr Artikel dcS deutschen Czcchcn-blattcs, betitelt: „Auf verfassungsmäßigem Wege," in Wien sehr verstimmt. Man gebe sich dcr Hoffnung hin. daß die Parteiführer dem Artikel fernstehen. Die Bestätigung dieser Annahme wäre im Interesse dcr Czcchen erwünscht, umsomchr, als die Minister in den Wiener Conferenzen betont haben, ein Ausgleich sei nur auf verfassungsmäßigem Wege möglich. Die Ankunft des Grafen Potocli in Prag ist nun definitiv für den 14. d. bestimmt. In czechi-schen Kreisen wird versichert, daß die Verhandlungen des Ministeriums mit den Polen Montag beginnen werden. „Narodni Listy" fordern das Ministerium zur Lllndtagsauflösung auf. Eger, Karlsbad und Schlaggcnwald haben sich zur Bildung eines Verfassu n gs vere i n es vereinigt. „Polrot'' plaioirl für die Abhaltung einer Con-ferenz behufs Discussion der Fordernngen des niederen Clerus, welche als Petition eine Landtags« Vorlage bilden sollen. DaS in Paris für die A n n ahme deS Plebiscits thätige Centralcomit6 schließt seine Wirksamkeit mit folgendem Aufruf: „Wähler! Welche Aufgabe habt ihr zu erfüllen? Sonntag, dcn 8. Mai 1870, euch alle wie ein Mann zu euren Sectionen zu begeben, um daselbst zu stimmen wie am 10. December 1848, wo es weniger eine Wahl als ein Fest war, zu welchem die Bevölkerungen deS flachen Landes und der Städte von allen Seiten, ihre Banner an der Spitze, unter den Rufen: „Es lebe Napoleon!" zogen. Im December 1848 galt es, sich Mi« schen zwei Candidate« zu entscheiden. Im Mai 1870 gilt es, sich zwischen zwei Verfassungen zu entscheiden, zwischen derjenigen, die euch zeitweilig eurer Freiheiten beraubt hat, und dcr anderen, die sie euch definitiv wiedergibt. Vernünftiger Weise ist lein Schwanken möglich: geht also zur Abstimmung und stimmt alle mit „Ja." Anf dicfe Weise zählt euch und da ihr ohne jeden Zwei< fel weitaus die Zahlreichsten sein werdet, so sichert ihr dic richtige Vertretung eurer Interessen und eurer Ansichten in allen Kundgebungen des allgemeinen Stimm» rechtes. Ihr thut noch mehr; ihr füllt den Graben der Revolutionen aus, in welchen alle Regierungen gestürzt sind. Welche ist die Revolution, die Frankreich nicht Milliarden gekostet hätte? Wähler! Wollt ihr die Freiheit? Stimmt mit ..Ja!" Wollt ihr die Ordnung? Stimmt mit „Ja!" Wollt ihr den Bestand? Stimmt mit „Ja!" Wollt ihr Mund, und er sank vor ihr auf die Knie, die weiße Hand mit Thränen und Küssen bedeckend. „Gestern erfuhr ich," erzählte sie. leise lispelnd, dem Geliebten, „von meinem Vater, dem Schließer dieses Gefängnisses, die schreckliche Kunde von Bertrams Ende und Deiner Oefangcnnehmung, und tödtlichcs Bangen erfüllte mein trauerndes Herz. Als sich dcr Schlaf hcrabscnktc auf die müden Lieder des Greises, ergriff ich sachte dcn Schlüsselbund, — der Mond leuchtete mir auf meinem Wege durch die öden Hallen und dieser treue Beschützer unserer Liebe half mir Deine Zelle finden. — Sprich, theurer Franz, ist'S Wahrheit, was die Junker, die Dich so grausam hcrgeschlcppt, meinem Vater erzählten ?------------Du schweigst?" — „Verdamm' mich nicht, meine Einzige, denn ich schwör' es Dir bei unserer reinen Liebe, daß ich schuldlos an dem Blute meines Stiefvaters," rief Franz erregt und erzählte dcr Jungfrau die grauenvollen Ereignisse jener Nacht. Acngstlich horchte sie auf, als er fortfuhr : „Erst vor wenigen Stunden entdeckte mein Äuge in diesen Mauern dcn Namen jenes Mannes, der das Herz meiner armen Mutter so schändlich betrogen. Anna. sahst Du nie dc» letzte» Bewohner dieser Zelle?" „Vor mehreren Monden war'S, als ich meinen Vater auf einem seiner traurigen Gänge durch diese einsamen Räume begleitete; er öffnete eben diese Thüre, da sah ich. neugierig ins düstere Gemach blickend, eine hohe Gestalt mit wirrem Bart und wildem Blicke; wenig Tage darauf entfloh dieser unheimliche Geselle auf räth-felhafte Weise und ward nicht mehr gesehen." „Und sahst Du kein sonder Merkmal an dem Gefangenen ?" frug hastig der Jüngling. ..Wohl, - ich entsinne mich, — eS schien M»r, als brenne blutroth eine breite Narbe auf se'«" Stirne....." 753 das Gedeihen? Stimmt mit „Ja!" Wollt ihr Misere Bemühungen, unsere Hingebung anerkennen? Stimmt mit „Ja!" (Gcz Albuf^a u. s. w.)" In einem der „Times" zur Veröffentlichung eingesandten Briefe vom Concil ans der Feder eines Bischofs, der indessen ungenannt bleibt, wird bitter über die dcn Bischöfen dcr Opposition zu Theil werdende Behandlung geklagt und auseinanoergefctzt, wie das Concil von Anfang an eine fertige und abgemachte Sache nur zn sanctioniren veranlaßt worden sei, wie man es anf allm Seiten eingeengt und belästigt habe und wie die angebliche Freiheit der reine Hohn auf wirtliche Freiheit fei. Der Vruf athmet Erbitternng und Niedergefchlagcnhcit. In Span icn steht, nach der „Liberty" eine Entscheidung bevor. In Madrid ist das Gerücht verbreitet, Serrano werde die Regentschaft an Prim abgeben, der mit allen Attributen eines Königs ausgestattet werden soll. Serrano wird bei Nicdcrlegung dcr Regentschaft eine Proclamation an die Cortes richten. Gegen dcn 15. d. soll dies alles vor sich gehen. Nie man der ..Ostsee-Ztg." aus Warschau schreibt, publicirt der russische officiclle „K iewla n in" in deutscher Sprache eine angeblich von czcchischen Colonistcu verfaßte Adresse ohne Unterschriften und ohne Angabe der Person, an welche sie gerichtet ist. In der Adresse wird das Glück gerühmt, das die czcchischcn Ansiedler angeblich in Rußland gefunden haben, und zwar in der übertriebensten Weise, die das ganze Machwerk als höchst verdächtig erscheinen läßt. So heißt es zum Beispiel darin: „Kein Wunder, das; wir Czechcn im großen Slavenrcichc frei anfathmcn, daß wir uns zu Tausenden hieher drängen, das; wir uns hier wohl und glücklich fühlen; denn wir haben hier unsere Brüder Cyrill und Methodius gefunden, deren Chrc wir in der alten Heimat mit bewaffneter Hand erzwingen müssen; wir sind hier im Besitz und Genuß der ausgehnteste u Volksfreiheiten (!), nach denen wir vergeblich strebten und die wir gegen die constitutions Freiheit Oesterreichs nicht vertauscheu wollen." Die Adresse ist offenbar das Machwert eines schlauen Agenten und hat den Zweck, recht zahlreiche czcchische und deutsche Auswanderer nach Rußland zu locken. Die Affaire von Marathon ist, wie der „Presse" einer ihrer Correspondenten mittheilt, bereits zu einer Angelegenheit von europäischem Charakter her« angewachsen. Die von London aus kundgegebene Ab» ficht, die griechische Regierung in energischer Weise zur Verantwortung zn ziehen, hat die hicdurch bedingte di» ftlomalischeCorrespondeuz zwischen dcn Cabin e t t e n der dre i gr oßen S ch u tzmächlc G rie» chenlandS zu einer äußerst ledhaften gemacht. Wir hören hierüber, daß man in Petersburg und Paris, ungeachtet aller Erkenntniß der Dringlichkeit einer dem griechischen Gouvernement zu ertheilenden scharfen Lcc» tion, dennoch mit dem Vorhaben Lord Clarendon's we» der sympathise«, noch auch stillschweigend einverstanden sein wolle, der Griechenland zu ertheilenden Rüge eine über den Charakter eines diplomatischen Schrittes hin« ausreichende concrctcre Grundlage zu geben. England hingegen scheint sich an die dcn Cabinet' ten von Petersburg und Paris diesfallö beliebende Auffassung wenig lehren zu wollen und setzt im Emvcrneh-Mtn mit Italien, und unter unmittelbarer Bclheiligung desselben, zunächst eine sehr ernst gemeinte Demonstra- „Er ist'S l Dank Dir, gerechter Himmel, dank Dir. theuerstes aller Wesen! — Blick' hin, auf jene Wand." Ihre Blicke folgten seiner Hand; dort leuchtete lm bleichen MondeSschcin der furchtbare Name Bertrams und Anna fank entfctzt in die Arme ihres Geliebten.-------- 6s schlug Mitternacht. ..Flieh'. ..hauchte Anna." flieh', auf daß Du es heule noch der Menschheit verkünden kannst, wie seltsam das rächende Schicksal die Wege der Sterblichen durchkreuzt. Im Corridor liegt das weite Gewand meines Vaters, welches ich zu Deiucr Rettung mitgebracht. Hülle Dich barein und folge mir." Franz that, wie die Geliebte ihm geheißen, und lautlos schritten die Liebenden durch die öden, todesstillcn Hallen des Gefängnisses. Stürmisch pochte ihr Herz, als sie sich dem Thore uähcrtcn. Dort stand lauernd die Wache, gelehnt auf den Lauf der Muskete. «Wohin, Jungfer Aenncheu. wohin so eilig in später Nacht?" frug der bärtige Soldat, als er die Nahenden gewahrte. Den breiten Hut sich tief ins Antlitz drückend, bückte sich Franz. als beuge ihu schon die Last dcr Jahre, und beherzt erwiederte Anna: „Gar wichtige Geschäfte zwingen meinen Vater, in dieser Stunde zur Stadt hinab zu einem gnlen Freunde, dcr seiner schou mit Sehnsucht h.arrt. sich ^ begeben." In diesen, Augenblicke verhüllte tm Wültlein die leuchtende Scheibe des Mondes und sic verschwanden im Dunkel der Nacht. Als die beiden am Nandc des Hügels angekommen. blieb Anna stehen. .."Un laß uns scheiden. Franz," sprach sie mit zitternder Stimme; daS Herz wollte ihm schier brechen und innige Dankesworte stammelnd, hauchte er dcn letzten "llß auf die Lippen der weinenden Jungfrau: „In we-"lg Tagen siehst Du mich wieder," und Franz entschwand den Blicken seiner theuren Geliebten. tion gegen Griechenland ins Werk. Welche Ausdehnung diese letztere nehmen weide, hängt von dcr weiteren Gestaltung des diplomatischen Notenwechsels zwischen Loubon, Paris und Petersburg ab. Hagesnemsskeiten. — (Personalnachricht.) Se. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Karl haben sich bewogen gefunden, dem unter dem höchsten Protectorate Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs^Kronprin^en Rudolf stehenden Vereine zur Erbauung des ersten Veamten-familienhauses „Rudolfs-Hof" als Stifter beizutreten und den Vereinszwecken einen Stifterbeitrag von 1000 fl. zuzuwenden. — (Profes so rengehalte an Staatsmitte lschul en.) Der Erlaß des Leiters des Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 19. April zur Durchfüh-rnng des Gesetzes vom 9. April, betreffend die Gehalte der Professoren an dcn vom Staate erhaltenen Mittelschulen macht in feinem Schlüsse ausdrücklich aufmerksam auf den H 3 und 4 deS die Pensionsbchandlung des Lehrpersonals regelnden Gesetzes vom 9. April, dem gemäß bei jencn Professoren (Directoren). welche das 70. Lebensjahr zurückgelegt haben, jedenfalls und bei jenen Professoren ( Oi-rcclorcn), welche das 65. Lebensjahr zurückgelegt haben, dann, wenn sie dcn Anforderungen ihres AmtcS nicht mehr nach allen Beziehungen vollkommen zu genligen verinögen, von Fall zu Fall der Antrag auf Versetzung in den Ruhestand zu stellen ist. — fGehalte der Professoren an Mittelschulen.) Lin Erlaß des Leiters des Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 19. v. M. an sämmtliche k. l. Landesschulräthe, beziehungsweise Länderchefs — mit Ausnahme des Landeöschulralhes in Lemberg — behält behufs einer übereinstimmenden Vollziehung des Gesetzes vom 9. April d. I., betreffend die Grhalle der Professoren an den vom Staate erhaltenen Mittelschulen die zu treffenden ersten Maßnahmen in der Negclung der Cintommensoer-hältnisse der Lehrer und Professoren an den einzelne» Staalsmittelschulen der ministeriellen Approbation vor, weshalb die bezüglichen Anträge bis längstens (5ndc Mai zu erstatten sind. Nach dem Erlaß bezieht sich die Be. zeichmmg „Mittelschule erster Classe" im § 1 des Gesetzes zunächst auf diejenigen Gymnasien, an welchen bisher die Gehaltsstufen von 945 und 1050 fl. fystcmisirt waren, und erstreckt sich nunmehr in Gemäßheit des ß 2 auch auf diejenigen Realschulen, welche sich in den Orten der gedachten Gymnasien befinden. § 11 deS Gefehes vom 9tcn April d. I. bestimmt: „Directoren und Professoren der mit dem Oeffenllichleitörechl versehenen Mittelschulen der Gemeinden und Länder werden bei ihren» Uederlritt an eine Mittelschule des Staates so behandelt, als hätten sie stets an einer solchen gedient, wenn an der Anstalt, von welcher sie übertraten, die Reciprocität beobachtet wird und dies von den Erhaltern derselben schon vorher ausdrücklich erklärt war." Zur Durchführung dieser Bestimmung ist überall, wo dieselbe schon jetzt anwendbar ist, in eine Verhandlung mit der betreffenden Gemeinde oder dem Landesausschusse zu treten. In jedem Falle, wo ein reciprokes Verhältniß vereinbart wird, ist die darauf bezügliche Erklärung zu Anfang des nächsten Schuljahres an das Ministerium einzusenden. — (Verzweiflung eines Liebestollen.) In Pest hat sich der Diener des dortigen Fechtmeisters Fried- V. Tief in den Mantel gehüllt, eilte Franz durch die Straßen Laibachs. Am Hauplplatz bog cr in ein enges Gäßchcn und nach wenig Augenblicken stand cr am Ufer dcS rauschenden Flusses. Forschend irrte fein Auge übcr die bewegten Wellen dcr Laibach; alsbald durchflog cm freudiges Lächclu scinc Züge und vorsichtig auf ciner steinernen Trcftpc zum Wasser sich hinabschlcichcnd, sprang er bchmd in einen ans Ufcr geketteten Nachen; — ein Fischer, dcr von den Mühen des Tages hier ausgeruht, fuhr erschreckt aus dem Schlafe. „Ergreife das Ruder, wackerer Schiffsman:«, und führe mich mir ein Vicilelstündcheii bis zum Karlsladlcr. ll,0l; rS soll Dich nicht ncrcucn," sprach Franz, und cin goldenes Nlnglcin blitzte vor den Augen des clslüll». lcu Fischers. Pfeilschnell durchschnitt daS leichte Schifflcin die strömende Flnth und bald zeigten sich z»r Lmlcn dic dunllcn Mauern dcS KarlstädlerlhorcS. Einen Slein-wulf weiter hielt der rettende Kahn, dcr Jüngling eilte auf die Straße und erreichte in kurzer Zcil cinc ihm wohlbctaimtc Herberge. Hier schwang cr sich auf cin Roß, welches er vom gastlichen Wirthe acmiclhct, — und fort ging'S im sausclidcn Galop nach Ocdcngratz, bcm heimatlichen Stammschloß sclmr Väter. Acht Tage nach Franz PlaßmannS Flncht aus den Schloßaefängnisscn Laibachs saß eifrig plaudernd ein alückl'chcs Brautpaar unter dcn schattigen Eichen deS Wäldchens von Ocdengiatz. Alhcmlos horchend folgte dic Jungfrau den Worlen ihrcs künftigen Lebensgefahr, ten und gar ängstlich pochte manchmal ihr licbcnd Herz bei dem Berichte des Jünglings. rich im Fechtsaale seines Herrn durch Erhängen selbst ent. leibt. Der Selbstmörder, eine Art Don Juan, wurde von seinen Geliebten, deren er mehrere halte, so sehr bedrängt, daß cr in seiner Verzweiflung den freiwilligen Tod suchte! — (Erdbeben.) Man schreibt der „Tr. Ztg." aus Volosca unterm 4. d. M.: Seit dem 27. l. M. dauern die Erdstöße in schneller Aufeinanderfolge und stets diefelbe Richtung einhaltend fort, ohne an Heftigkeit den ersten vom 27. zu erreichen. Sehr häufig ist blos der dröhnende Schall ohne Stoß zu hören, während sehr oft auch leichte wellenförmige Bewegungen ohne allen Schall bemerkt werden. In der gestrigen und auch in der heutigen Nacht wurden fünf stärkere und mehrere ganz leichte Erschütterungen wahrgenommen. Nach eingezogenen Erkundigungen haben sich die Erschütterungen vom 27. bis Buc-cari einerseits und andererseits bis über Castelnuovo hin» auS sehr fühlbar gemacht. Nußer in Sapiane, wo an einem Hause eine Hauptmauer eingestürzt ist, und in Eastna, wo mehrere Häuser besonders starte Sprünge erlitten haben, sind scinc Schäden vorgekommen. Wie von Holzhauern, die sich in den Waldungen gegen den Schneeberg befunden haben, in Erfahrung gebracht wurde, sollen dort die Erschütterungen noch viel heftiger verspUrt worden sein als von Clana herwärts, so daß die Ansicht, es sei dcr Schnee-bcrg da« Centrum der Bewegung, sich zu bestätigen scheint, umsomehr, als die Verbreitung derselben nach Kram außer dem Rclctthale eine nur sehr geringe sei» soll. Es scheint auch diesmal die größte Kraft des Stoßes sich längs der vom Schneeberg nach verschiedenen Richtungen ausgehenden Thäler zu erstrecken. Die größere Frequenz der Erschütterungen, sowie die ganze Formation des denselben so lange Zeit ausgesetzten Terrains, in welchem unbestritten Stem« lohlcnlager vorkommen, dürfte den Wunsch rechtfertigen, daß die Gegend von einem Gelehrten eingehend untersucht und studirt werde. — Gegen die Landplage der Zigeuner) in den cisleithanischen Provinzen sollen nun energische Maßregeln ergriffen werden. Von Seite des k. l. Ministeriums fiir öffentliche Sicherheit ist nämlich allen politischen Behörden der strenge Auftrag zugegangen, Über jene Zigeuner, welche bereits abgeschoben wurden, aber wieder zurückkehren und ohne NuSweis aufgegriffen werden, unnach-sichtlich Freiheitsstrafen zu verhängen und sie dann wieder abzuschieben. Man verspricht sich davon ei»e gute Wirkung, da Freiheitsstrafen für Zigeuner noch daS Abschreckendste sind. — (Oesterreichische Bäder.) Die ersten die«> jährigen Eurlisten weisen in Marienbad am 4. d. 39 Parteien mit 51 Personen, in Karlsbad am 30. April bereits 452 Parteien mit 639 Personen, in Teplitz am 27. April 102 Parteien mit 148 Personen nach. ^ oca l e s. - Herr Landespräsident Conrad v. Eybesfeld hat filr die freiwillige Feuerwehr 50 fl. gespendet; ferner die Firma Gebrüder Luckmann 50 fl. und Josef Gre-goritfch ebenfalls 50 fl. — (Unfere Theaterfrage) dürfte als „vor. läufig" glücklich gelöst zu betrachten fein. In der gestrigen Versammlung der Logenbesiher u»d Theaterfreunde erstattete der Vorsitzende des mit der Durchführung der Subscription für die verflossene Saifvn beauftragten Theatercomil6's, Herr Ferdinand Mahr, feinen Rechenschaftsbericht, wor-nach die Einnahmen 2939 fl. 1« kr., die Ausgaben 2547 „Tiefgcbcuat von Gram und Schmerz reiste meine Muller zur Hauptstadt; dort trat sie vor du« hohe Stadtgericht, lind zwei Tage lung blieb unlnlschicden das Schicksal ihrcS einzige» Sohnes —" „Endlich brachte sie mir u»d meinem Vater," uriler-drach ihn Ämia, „dic freudige Klüide Deine, Freisprechung — dcnn Bertram war, uls er entflohen, für vo^clfiei erklär! woidcn — und da»tcifiillt sanken wir an den Oufcn dcr haitgcprüflcn Frau. Am Abend des» selben Tages verließen wir Laibach." „Inzwischen." erzählte Franz, „horste ich mit stürmischer Ungeduld ihrer Rückkehr. Täglich schaute ich sehnsuchtsvoll vom Schlohlhmm hinaus auf die slaubiqe Hceislraße; da — am virilen Tage war'S — erblickte >ch daS heiß «ischme Glfähile nnd Dein heileres Win» ten vcilündete mir, daß frohe Kund' ich zu erwaitcn Hütte." „Ja," sprach Anna, „cS war ein feliaer Augen, blick — nnscr Wiedersehen, n»d „ichlS soll uns mchr lrenncn l" „Mein themes Mädchen!" rief Franz und liebe» voll umfing cr die eilothci'de Vraut. Da lrgt,n sich scgncnd die Hände Maria's, welche nnbcmcrlt mit Alma's greisem Vatcr herana/trele,,!, uuf die Häupter der Liebenden, nnd die untergehende Sonne warf grüßend ihre Strahlen auf dies schöne ll)>lt>. Uno wieder rauschte cs leise in dcn Kronen der Eichen, wiedcr plätscherten alhcimmhtwll die silbernen Flüßcheu — doch dicSmal ;og wonnige Freude l>mch die hcrlllchc Natur, dcnu im Wäldchen saßen vier glück» lichc Eldentmdcr und schauten mit heilerem Blick in die Zukunft. 754 Gulden 78 kr. betrugen, daher ein barer Cassarcst von 391 fl. 40 kr. verblieb. Ns kam sodann die Frage der nächsten Theatersaison zur Eprache. Herr Mahr verlas eine Zuschrift des Landesausschusscs, in welcher die Bewerber um die Theaternnternehmung aufgeführt sind und worin das Comit« um seine Aeußerung in Betreff der Subscription ersucht wird, wobei sich der Landcsausschuß anheischig macht, für die nächste Saison, wie bisher, die 13 Logen des Theaterfondes, deren Ertrag auf 1500 fl. veranschlagt wird, zur Disposition zu stellen und fur die dreimal monatlich stattfindenden floveuifchen Vorstellungen eine Entschädigung von 220 fl. monatlich zu leisten. Unter den Bewerbern bietet nur das Theaterconsortunn die erforder--liche Garantie, und dasselbe stellt mit Rücksicht auf die im verflossenen Winter erlittene Einbuße die Anforderung einer Subvention von 3500 fl,, also um 1000 fl, mehr als in der letzten Saison. Nach längerer Debatte und uachdem verschiedene Vorschläge gentacht worden waren, wurde l'e-schlossen, das bisherige Theatercounk', welches sich durch Beiziehung weiterer Mitglieder beliebig zu verstärken habe, mit der Durchführung der Subscriptiou im verlangten Betrage zu beauftrageu, über deren Resultat dasselbe binnen 8 Tagen den Eubscribeuten Bericht zu erstatten haben werde. Der zweite Punkt der Tagesordnung — Besprechung der Theaterfrage im Allgemeinen und definitive Regelung derselben — konnte nicht erledigt werden, da sich wegen vorgerückter Stunde mehrere ^ogenbcsitzer entfernt halten. Herr Baron Eodelli erklärte jedoch, eine Privat-befprechung der Logenbesitzer diesfalls veranlassen zu wollen. — (Eingetretener Hindernisse wegen) findet das für heule angekündigte Concert des Frl. Eberhart nicht statt und wird dasselbe erst übermorgen, Mittwoch, abgehallen werden. — Heute Abends 8 Uhr findet Männerchorprobe statt. — (Zur Hebung der Rindviehzucht) wird nun in den füuf Concursstationen Radmannsdorf, Stein, Groß-lafchitz, Rudolföwerth und Präwald eine Prämienvertheilung, und zwar in Nadmaunsdorf am 7, Iuui für den Bezirk Radmannsdorf; in Stein am 17. Mai für den Bezirk Stein; in Großlaschitz am 16. Mai für die Steuerbczirke Großlafchitz, Reifniz und Weirelburg zu Sittich; zu Rudolfswerth am 16. Mai für die Eteuerbezirle Rudolfswerth uud Nassenfuß; zu Präwald am 30. Mai für deu Eteuerbezirk Adelsderg, Eenofelsch und Wippach. Aus anderen Gegenden zugelricbeues Vieh kann nicht präunirt werden, da künftiges Jahr wieder in anderen Orten die Prämienvertheilung stattfinden wird. In jedem Concurs' orte wird die Prämienverlheilung vorgenommen. Für die Stiere im Alter von nicht unter 1^ und nicht über 3 Jahren eine Prämie mit 80 fl. und zwei zu 60 fl.; für drei Kalbinnen, die nicht über 2 Jahre alt feiu dürfen, eine Prämie mit 40 fl. und zwei zu 30 fl,; für zwei Kühe (trächtig oder mit Kalb), die nicht über 6 Jahre alt sein dürfen, eine Prämie mit 50 fl. und eine mit 40 fl. Alles zu prämiirende Vieh muß von Mürzthaler, Möü-thaler, Mariahofer oder Pinzgauer Race sem; nur dann, wenn keine preiswürdigen Thiere dieser Race vorhanden wären, können Kreuzungen der obbezeichneten Naceu unter sich oder mit dein heimischen Schlage, und nur bei Abgang auch solcher besonders schöne und gute Thiere des heimi« schen Landschlageö prämiirt werden. — (Maikäfer-Suppe.) Aus Anlaß der jetzigen Maikäfer-Saison wollen wir, unsern Gourmands zum Nuz-z«n, die Vereitung einer Maikäfer-Suppe mittheile«, welche im Geschmacke mit der Krebssuppe wetteifern foll. Das Recept hiezu ist nach der illustrirten „Garten-Ztg." folgen» des: Man fängt die Käfer, von denen man circa 30 Stück auf eine Portion rechncn kann, frisch ein, löst ihnen die hornartigen Flügeldecken ab und zerstößt die Käfer, uachdem man sie früher sorgfältig gewascheu, in einem Mörser. Hierauf röstet man die Masse in heißer Butter und läßt sie in Fleischbrühe aufkochen, läßt die Brühe durch ein feines Haarsieb streichen und richtet die Suppe über geröstete Senlmelscheiben au. Selbst wenn man nur düune Bouillon zu dieser Suppe nimmt, so geben ihr die Maikäfer doch eine solche Kraft und einen solchen Wohlgeschmack, daß sie mit Recht dcr vielgerühmten Krebssuppe vorzuziehen ist. Warum malt vor dem im Grunde gar nicht so unschönen Maikäfern Abscheu empfand, ist nicht recht erklärlich, wenn man bedenkt, daß man keinen Anstand nimmt, die Krebse zu verspeisen, die doch gewiß kein appetitliches Aussehen haben. Indeß hat man ja nicht nöthig, die Gäste mit dem bekannt zu machen, was sie essen und kein Mensch wird einen Zweifel darin setzen, daß er Krebsen-Suppe verspeise, wenn die Köchin noch ein paar Krebsen unter die Suppe mischt. Nameutlich Neconvalesccnten und schwächlichen Personen ist die Suppe als Kräftigungsmittel zu empfehlen. — (Gegen Nicotin.) In einem französischen medicinischen Blatte finde» wir nachstehende Angaben über ein neues, sehr wirksames Gegengift für das auf die Gc« fundheit des tabakrauchenden Menschen so schädlich wirkende Nicotin. Der französische Gelehrte und Chemiker Armand hat der Akademie der Wissenschaften die Mittheilung gemacht, daß er ein ganz sicheres Gegengift gegen Nicotin cntdcckl habe. Nach zahlreichen Versuche», die er während einigen Jahren mit unermüdlichem Eifer fortsetzte, hat er gesunden, daß eine Auflösung von Brn nn entresse im Wasscr, in das man vor der Verarbeitung des Tabaks die Blatter tauchl, dieselben vom Nicoliu befreit, ohne im Geringste» ihrem Aroma und dcr Stärke ihres Geruches Eintrag zu thun. Ebenso versichert er, daß bei Fällen von Nicolinvcr-giftung ein Schluck von solcher Anmncntresse-Lösuug schnell und sicher hilft. Rrnck Post. (Triginal-TeleMmme drr „Laibacher Zeitung.") Petersburg, 8. Mai. Das ärztliche Parere über den ermordeten Prinzen Ären-berg (vergleiche „Neueste Post") lautet auf den <3rsticku«gstod. (5in Naubmord ist constatirt (sin ehemaliger Stallknecht deä Prinzen, apl)!!chc Nachricht cm, daß heule Mor^niS der Mililä» Äc^llmächtigle der üslerrcichischen Gesandtschaft nm >'«ssi!Ä>c!i Hofe, Prinz V»dwi>, Arculicr^, flmordtl in sciucm ^ctte aufgefunden worden sci. Prinz Arei" dcra war Major vou WmdischMtz Diagolicrn, er isl cm Sohü d>,S Prinzen Petcr Arculnry und dcr Fmstin T^lleyr^nd, 1837 glboren. Er isl Cmlsm dcö Fmslcll I. A. Schwaizcnbcry, lmd in Fol^e seines Todes wurde die für heute an^csa^ic Soir^ lieim Fülsteil Schwär-zcuberg abgesagt. Im Ministerium des Acußcrn traf die Depesche von dcm gewultsamcn Tode des Prinzen Arenberg hcntt Mittags ein, und Graf Beust verständigte sufort dic Familie dcö Prinzen von dem traurigen Vorfalle. Prit>z Arcubcr,i halte die Schlucht bei König-grätz a!i> Niltmcislcr mitqcm.icht nud war i» der Armee sowohl wie m arislukialischcu Kreisen sehr bclicbt. Hele^l,,?<):ich? LKsch^lcvutse l'5,li 7. Mai. 5pcrc. Mctalliqnec< 00,70. — 5perc. Mclalliqncö mil Mai. mid Novcm^'r-Zu'sen 0».?0 - 5perc. National-Äuleheu 09.75. - I5M)or Staali!llnk'i,m !^>,00, - Naüla>.'llfU 722. — «ircdi!-Äciini 251.30, — ^,:>du!, 123.80. - Silber 121.—. — Navo-leoodor'ö !)«7'/, Handel und Vai'ach, 7. Mai, Aus dem hcntigcn Markte sind erschienen: 0 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit >Hcu uud Stroh (Heu »7 Etr., Stroh 55 Ctr.), 2« Wagen und 2 Schifte (12 Klftr,) !!!>t Holz. Durchschuillö-Preise. Mlt.. M„z., MIL' '^gz.< fi. lr. fl. tr. fl. ll. fl.^lr. Weizen pr, Metzen 5 40^0 20 Vutlcr pr. Pfund -!5)0—! — Kurn „ 3 00! 3 97 Eier pr, stltcl — iz -,- Gers,!- ., 3 - 322 Milch pr. Maf, ..... 10 - Hafer „ 2 30 2 3» Rindfleisch pr Pfd, 23 — — Haldslnchl „ -- 4 31 Kalbfleisch „ ...22—^ — Heiden „ 3— 331 Hchwcinesleisch „ 23 - — Hirse „ 3 - 332 Schöpftuflrisch „ -.. 17-..... 'iüliirüh „ 3 7<»3 85 Hühndll pv. ^ü!,» .,_ 5>0 -^ Eedäps^l „ 2 20------- Tuii!,e!l „ i5».._^ ^'iilsrtt „ 5 5)0 — - Heli pr. Z.-litiin I 20 — Elliicü „ « - Strut) „ _ c,o ! ssis'lin „ 5 - - - Holz,hall.,pr,Klft, - «—l- wcichct«, 22" 5)20 öchweiücschümlz „ — 4-1 — Weill, rolher, ^r ! Speck, snsch, „ - 32 - , Eimer 9 - li'nlllchsil „ .^42>- —, — lu>'!izer ,. ___ III) Allstckommelle Fremde. Am l; M.ü, Ttadt ^Uil'l». Die Hcvren: Äieiliiailii, l. k. Venm!,', von Cilli, Frischlowih, t. l. Vramle, oou Cilli. Schleimer, Hcmd'löm., uuu ^!.'ir». — Sy;. ssabnlölicsilM. uun Gralwem. -- Dr. Nsüsllidl, uou Grnz, — Wolfs, von Wie». Wolf, Hllüdel^m,. 0uu Gra,. — Iamsch, ^riualier, vuu Gra,. — Pawurowölr,, Iülieiiiinr, vuil Krai»l,u>ss. — Wohlbm, Ilisse» uieur. vuii itlaiülmrg ssmu Schleimer, Kalifmaiins-Oaltin, vun Mm. Elefant. Die Herreu: Nobido. l, k. Haiiptmann, von Fiume. Gllinwald, .«fm.. von Pest, — Aill' lzl ? ^ !-, '^ " ^ ' ^ ^75 ! Z ^ ZZ k « - l - - ^Z -;! " ^ ! .^ ^ >i ". ^ n i "« "Z.. ^! U M^. 327,,., f. 4,„ OSO.schw"grMh7'l)ew.''„"''^^ 7. 2 ,. N. 32,! ?7 >12,.! OSO. heft. trilbe «?" ,10., Ab. 32? i« 7.). SO, schwach Regen , ^c« «N Mg, 327».. -l. 7.4 windstill trilbe 8 2 , N. Ü27.^ ^-l l« windstill f. ganz bew. 0.» 10 , Ab. .'!2?^ 87 windstill aanz liew Den 7 Pormittas,s lrilüe. ge^n Milla'l, hefli^er OSO.. Nachmittag diiüin-r Negm, vis in die Nacht cmhallend. Den «. dewiMt, riihil;«! ^nfl, milde Wilternng. Mondhof, Das v°r< ssestüqc Ta.,elünil!el der Wanne > «I", nm 1^", das aestrige I '.^3", nm 0,5" nnler dein Normale. Veraülworllicher Nedacte», : Igna^ v. Klei n m a y r. W Filr die edlen Beweise der herzlichsten Theilnahme W M und das zahlreiche Geleite unseres geliebten, nun in W M Gott ruhenden Vaters M > ZMnz Ooüob » W sprechen wir hiemit Allen den tiefciefiihllen Daut aus. W W Oberlaibach, am 7. Mai I«70. W W (10:^) Familie Oollob. > ttnl-li'nk.^i.4»» 2Ule», «^ Mai. Die Voroorse v^rü>hrle dcilanfig auf dem Niueau d.'r c,.-,lcm Aoeudö liclnntencn Cur,e. Anglo-A.iicn nalirteic 2!>7, M), 2^«.7:'>, Crrditacticn vanirlen Plll^llUlllM. z,u,schen 2^)1.70 und 250.W, Lomliaroen zwischen I8i).« > und 190.70. I» Franco wn,de 1W, in Äanoaul 71 und 71.25^, in Tramway 210-210.25, in 18lit)er Losen 90.20, in 1«»;4eri: 118, in «arl^ndw,a,s-AaIin 233.25 gemacht. Die MittaBdürsc gestalt.te stch clwa^ gilnstiger. Anglo h°bcn sich wledcr ans 302, Credit auf 252.80, Lomliardm auf 191 1804er Lose waren oi« N8.75 Dcgchrt. KarI-i!ndmic,s-Vahn fanden zu 235,.l>0. Ätlitionaldanl zu 725, Unwn zu 210.50. Niederländer ;n 102 102.50, Wiener Bank zu 70 Absatz Orstcrr.ori.ulalische Bani war anfangs zu 82, jpäler zn 81 im Verkehr. Ziemliche Nachfrage zeiglc sich fi!c Sllberccnie, in welcher zu 70.90 Mehrere« umgesetzt wurde. Orgcn Schlnsj zeiatc sich starte Kauflust fllr Eentralbant zu 7i).50"80, Baubaut zu 72, Escomptea.licn zu 8U4, wie d«nu überhaupt der Bcrlchr emjchicdeu an Lebhasligleit gewann. Prioritäten hielten ihre Curse mit uur wenigen Ausnahmen, Devisen notiren eine Nuance uilligrr. ____ ^^________—_________^___________________ ^T. Allgemeine Staatsschuld. Für 100 sl. Geld Waan Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: i» Noten verzins« Mai-Noucmber 00.75 00.85 „ „ „ Fedrnar.Angnst 00. ?5 00.85 „ Silber ,. Jänner-Juli . 09.W 70,10 „ „ „ April-October. 0!».85 09 95 Stcueraulrheu rUszahlvar (N . 98 75 99.— (') . 97.50 98.- Lose N I, 1839..... 229.50 230,30 „ „ 1854 (4"/,) zu 250 sl. 90.- 91.-„ „ 1800 zu 500 fl. . . 90.20 90.50 „ „ 1800 zu 100 fl. . . 105.50 100. „ „ 1804 zu 100 fl. . , 118 75 119.-Staats-Domäueu-Pfandoriefe zu 120 ft. 0 W. in Silber . . 128.50 128 75 ». Wrundentlastuusss- Obligationen. Fiir 100 fl. Geld Waare ^W"l .... z„5pCt 95..- 96.-Galgen .... .^ f, ^ 74.20 74.6t, Nieder-Oesterreich. . ,-, 97 - 98__ Obcr-Ocslrrrcich . . " 5, "^ 95'^, '^'^ Siebeuburgen ... „ 5, „ 75 00 70.— Steierularl ... „ 5 „ 83.— 94... Ungaru .... « b « 79.50 v0.— O. Actien von Bankinstituten. Geld Waaie Anglo-ösierr. Banl abgesl. . . 202,— 302.50 Anglo-nngar. Baut .... 97.— 99.— Valltvercin.......234.— 235.- Äooen-tirediianstalt . . . .380— 385.-Kreditanstalt f, Handel u. Gew, . 252,50 25^1,70 Credilllustall, allgcm. ungar. . , 85 — 85 50 Eöculnpte-Gcsclls'chaft, n, ö. . . 804. 808. -Franco-üstcrr. Baul . . , .115.25 115.75 Oclicralbant.......85,— 85 — Naliolialoant.......724—725 — Niederländische Baut .... 101 50 102.50 Vercinsbaul.......100 - 100.50 Verlchrtzlianc.......109.50 110.50 Wiener Baut......77,— 7? 50 «». Actien von Tvausportunterueh- munste,,. Geld Waare Älfüld-Fiumaner Bahn . , . 172.51 172.75 B,'hm, Wcstbahu.....239.- 239.50 Carl-l.'udwig-«ahn.....235.— 235.50 DonawDllmvfschift'f. Gcscllsch. . 583.— 585- Elisabcth-Wrstbahn.....190.-190 50 > FerdinaudS-Nordliahn . . . .2240—2245,— l Flwftn-chen-Varcser-Vahn , . l72.50 173.— I Franz-I«sephö'Bahn .... 186.75 137.- > Gel^! Waare l ,Lembera-«ahn .... 95,90 9020 Ä.Ha'l-Vudw.V.i.S.verz.l.LtU. 103.50 — — Oesterr. Nordwestbahn . . . . 9640 W.K0 I Weld Waalt Siebenb. Bahn ill Silber uerz. . 90 89 91.-— StaalSb. G. 3''/, ll 500Fr. „I. «im. 142 25 142,75 Sildl). G. 3'/„ -. 500 Frc. „ . .115 50 110.--Slldb.-Bons 0"/„ (1870-74) « 500 Frc«..... 245 ^ 845.25 ling, Ostuahn......88.70 88.80 «. «privatlose (per Stilck.) (Kreditanstalt f.Handel ».Gew. Geld Waare zn 100 st. ü W......il.5f.o I59.- Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 1450 15.50 Wechsel (3 Mou) Geld W°a" Augödurg sür 100 fl südd. W. 102 90 103.W Frautfurt a,M. 100 fl. delto 103 10 103,25 Hamburg. sUr 100 Marl «alico 9, 40 91.5« ^oudon, filr 10 Pfnnd Sterliua 123 80 123.90 Paris, ,i!r 100 Francs . . . 49.15 49.15 Cour« der lHeldsorten Geld Wanre K. Miwz-Ducaw, . 5 st. 85; lr. 5fl. 80i lr. Napolconsd'or . . 9 „ 8« „ 9 ,. 89 „ Vercinsthaler , . , 1 „ 82^ « 1 ,. 82ü „ Silber , . 121 „ 20 „ 121 ,< 40 „ «raiuischc Orundeullattunga-Obligatloueu, Pl » vlltnolnmig: 8U.— Geld, 94 Waare