poSInins pIsLans v gotovini Kinzekne Nummer 150 Din. Nr.6. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 11. (26.) Jahrgang. Organ drr Gotischen Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: L Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Kočevje, Mittwoch, den 20. Aeöruar 1929. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werken nicht zurückgsstellt. — Berichte sind an die Schriftleilung zu senden. — Anzeigen-Ausnahrr.e und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Der neue Staat. Dienstag den 11. Februar hat sich in Rom ein hochbedeutendes Ereignis vollzogen. Zwischen Papst Pius XI. und dem italienischen Könige Viktor Emanuel kam es nämlich nach langen Jahren zum erwünschten Einverständnisse und es erstand an diesem Tage wieder der Kirchenstaat, wenngleich in sehr verkleinertem Umfange. Nicht nur in der katholischen Welt hat man diese Neu¬ schaffung der staatlichen Selbständigkeit und vollen politischen Unabhängigkeit des Papstes begrüßt, auch von den Andersgläubigen wird dieses Er¬ eignis voll gewürdigt und als im Interesse der Völker gelegen bezeichnet. Seit dem Jahre 1870, in welchem sich die Italiener widerrechtlich den altehrwürdigen Kir¬ chenstaat Eigneten, der sich über einen beträcht¬ lichen Teil Italiens erstreckte und seinen Ursprung vor allem auf Schenkungen fränkisch-deutscher Kaiser zurückführt, herrschte zwischen Kirche und Staat in Italien große Spannung, da dem Papste die zur Erfüllung seiner hohen Sendung erforderliche volle Unabhängigkeit oder Souoere- nität genommen ward und anderseits die italie¬ nische Regierung feit jenem Jahre es unterließ, ihr Unrecht in annehmbarer Weise gutzumachen. Die gegenwärtige italienische Regierung hat in wohlverstandenem eigenen Interesse mit dem Hei¬ ligen Stuhle Frieden geschlossen und einen Teil der Stadt Rom als unabhängigen und den je¬ weiligen Päpsten gehörenden „Vatikanischen Staat" anerkannt. Der italienische Minister¬ präsident hat damit seinem Vaterlande einen sehr großen Dienst erwiesen und anderseits auch in der übrigen Welt Anerkennung gefunden. Groß wird der neue Staat nicht sein. Seine Fläche wird halb so groß sein wie diejenige des Fürstentums Monaco. Die Zahl der Einwohner wird kaum 15.000 betragen und doch wird dieser Staat einer der herrlichsten und schönsten der Welt sein. Denn sein Zentrum wird der Vatikan bilden, der ja eine Stadt für sich ist und dem an geschichtlicher und künstlerischer Bedeutung nichts Ähnliches auf der Erde an die Seite zu stellen ist. Der Vatikan zählt 20 Höfe, über 200 Treppen und einige tausend Räume. Die päpstlichen Pa¬ läste bilden nur einen kleinen Teil des riesigen Baukomplexes. Den größten Teil nehmen Museen, Bibliotheken und andere Kunstsammlungen ein. Die Kunstsammlungen des Vatikans bergen un¬ vergleichliche Schätze. Die antiken Sammlungen sind die bedeutendsten der Welt. Aber auch die spätere Kunst, vor allem die Kunst der Renaissance, ist im Vatikan für alle Zeiten verewigt. Man denke nur an die Sixtinische Kapelle des genialen Michelangelo sowie an die Stanzen und Loggien, die von Raphael bemalt wurden! Die vatikanischen Gärten, die die nördliche und westliche Seite des vatikanischen Hügels bedecken, sind weit berühmt. Allerdings ist nur ein Teil dem Publikum zu¬ gänglich, weil diese Gärten bekanntlich dem Papst persönlich dienen und die einzigen Spazierwege des höchsten Kirchenfürsten bilden. Zum Vatikan gehört auch der St. Peter-Dom, dessen Entwurf bekanntlich von Michelangelo stammt. Dieser Dom, der die Grabesstätte des Apostels Petrus enthält, ist der größte der Welt. Seine Fläche ist beinahe dreimal so groß wie die Fläche des Kölner Doms. Die Kuppel ist eine der berühmtesten Meisterwerke der Baukunst, die Pieta Michelangelos, das Jugendwerk des Meisters, das vielleicht ergreifendste seiner Werke, bildet den Stolz des Domes. Der wunderschöne Platz vor dem Dom wird wohl zum päpstlichen Staat gehören. Die Grenze wird aller Wahr- scheinlichkeit nach nur durch den kleinen Platz Rusticucci gehen, der gewissermaßen einen Vorplatz zu der riesigen Piazza di S. Pietro bildet. Von da aus zieht sich das Reich der Päpste südwärts nach dem Janiculum (Monte Jauiculo), von wo aus sich ein herrlicher Blick über den Vatikan und Rom eröffnet. Das übrige Gebiet enthält eine Reihe von herrlichen Villen mit dazugehörigen Parks, in erster Linie die Villa Doria-Pamphili mit dem größten Park Roms (etwa 4 Kilometer Umfang). Zu erwähnen ist noch der Pinienwald Sacchetti, auf den die Römer so stolz sind. Die Lock- und Seitensprünge der „Wahrheit". Der Herausgeber der Wahrheit leistete sich wieder einen Schwall von Lügen und Verdrehun¬ gen, so daß selbst der größte Gläubige mit Wider¬ willen dieses Konglomerat von Gemeinheiten zur Seite warf. Selbst die Stadtgemeinde nimmt Stellung dazu und stellt in einer Zuschrift an die Schrift¬ leitung fest, daß die Rede des Dr. Sajovic, in welcher er sich als einen wahren Heros hinstellt, nie in dieser Form gehalten worden sei und in schärfstem Widerspruche zur tatsächlich gehaltenen Rede des Dr. Sajovic steht; gaüz im Gegensätze zu seinen tatsächlichen Worten steht auch die Art der Ausdrucksweise. Vielmehr spielte Dr. Sajovic eine sehr niedergeschlagene Rolle, indem er sich wohl der kolossalen Verfehlung schuldig fühlt, die durch seine Unvorsichtigkeit für die Stadtgc- meinde entstanden ist. Es ist direkt eine überaus große Unverfroren¬ heit, wenn Dr. Sajovic es sich erlaubt, Stellung zu nehmen gegen jedwede Steuererhöhung und er gleichzeitig verlangt, daß die Stavt die Ga¬ rantie für acht Millionen Dinar zu übernehmen hätte. Der Mann glaubt offenbar, daß jeder einen solchen Charakter hat, wie einige Herren hier in der Stadt. Wenn man eine Garantie offen übernimmt, so heißt es dann auch bezahlen, vorher aber müssen alle in den Arrest, die den heutigen Zustand der Stadt verursacht haben; vorher müssen auch alle jene, die heute mit Un¬ summen und unglaublich hohen Beträgen Herum¬ werfen, nachweisen, aus wessen Händen sie dieses Geld empfangen haben. Das ganze Augenverdrehen wird hier nichts helfen; das Volk schreit immer heftiger und ver¬ langt immer stürmischer, daß die Schuldigen bis zum letzten Heller herangezogen werden. Es soll die Staatsanwaltschaft bei diesem Millionenkrach einschreiten; nie kann man es der Bevölkerung klar machen, daß solche Verfehlungen keine Sühne finden sollen. Wenn aber Dr. Sajovic in diesem Wirbel vermeint, daß er durch die allergrößte Inanspruch¬ nahme von Angriffsformen seine eigene Situation verbessern wird, da wird er sich wohl schwer irren; die Form, wie er Herrn Ganslmayer an¬ greift, ist verabscheuungswürdig und wird ohne gerichtliches Nachspiel nicht ausgehen. Jedenfalls kann man es dem freien Urteil unserer Leser überlassen, wer mehr auf die angespielten Posten paßt, ob ein Mann seiner Frau, oder ein Mann mehrerer Frauen. Wie glücklich ist eine Frau, wenn ihr Mann wirklich nur der Mann seiner Frau ist. Es sind Gerichtsakte vorhanden, die ein eigentümliches Licht aus einen Mann mehrerer Frauen werfen. Und nun noch dieses Muster von einem Zeitungsherausgeberi Ehemaliger Major im österreichischen Heere. Er erklärt selbst, daß er niemals diese Wahrheit liest, diese nicht zugeschickt bekommt und trotzdem zeichnet sich das Blatt Ferdo Jonke. Ganz im Widerspruche zu - Artikel 9 des Preßgesetzes vom 6. August 1925 j wird hier die offensichtliche Unfähigkeit eines ehe- maligen Majors als Redakteur ausgenützt, um 1 unter seinem Deckmantel anständige Bürger an¬ zugreifen. Ein Zeitnngsredakteur muß seine Artikel selbst schreiben oder zumindest vorher lesen, diese auch voll verantworten können Und muß schließlich selbst im Erscheinungsorte der Zeitung ständigen Auf¬ enthalt haben; alles dies trifft hier nicht zu. Herr Major i. R. Jonke ist also überhaupt in so einem Falle nichts anderes, als der Sitzredakteur, der seinen Rücken für allfällige unberechtigte An¬ griffe seines Herrn herhalten soll, und im Falle von ungünstig verlaufenen Preßprozessen in den Arrest wandern muß. Auf diesen Umstand muß hier endlich einmal verwiesen werden, denn auch für Dr. Sajovic gilt das Preßgejetz, und hoffentlich wird jetzt endlich einmal auch hier der entsprechende Paragraph Auwendung finden. Bezüglich der Auslegung des Wortes Schuster! Hier wird scheinbar in Unkenntnis oder mangel¬ hafter Kenntnis des deutschen Sprachschatzes an dem Worte Schuster genörgelt. Unter Schuster versteht der Deutsche in dieser Anwendungsform nur einen Mann, der etwas verhaut hat. Nicht das ehrenwerte Schuhmachsrhandwerk war damit gemeint, sondern ein Mann, der etwas schlecht gemacht hat und in diesem Falle war es ein verhallter, für die Stadtbevölkerung schlechter Kon¬ sortialvertrag. An diesem Faktum läßt sich hier nichts ändern. Dieser Artikelschreiber scheint die letzten 20 Jahre ganz verschlafen zu haben. Sonst müßte es ihm bekannt sein, daß Herr Ganslmayer das Untergymnasium in Kočevje absolviert hatte und als Steueroffizial von Seite seiner vorge¬ setzten Finanzdireklion als „ausgezeichneter" Be¬ amter klassifiziert wurde. Diesbezügliche Dekrete stehen dem Wahrheitsschreiber noch heute zur Ver¬ fügung ebenso auch Zeugnisse über ausgezeichnet bestandene Fachprüfungen, die Herr Ganslmayer schon immer das erste Mal ablegte; andere Herren mußten jedoch mehreremale zu ihrer Fachprüfung antreten, um sich vor dem Schusterstuhl und Knie¬ riemen zu retten. Übrigens ist für die Beurteilung eines Mannes nicht allein seine Schulbildung maßgebend, son¬ dern vielmehr seine Verwendbarkeit, und hier spricht vieles sür den Beleidigten, weil gerade er heute mithelfen muß, jene verhauten Geschichten zu ordnen, die sehr hochstudierte Herren verpatzt haben. Erwähnt wird noch, daß Herr Ganslmayer aus dem jugoslawischen Staatsdienste nur deshalb verabschiedet wurde, weil er ein Deutscher ist. Daß er dann hinterher noch an die Grazer Fi« nanzdirektion ein freiwilliges Berzichtschreiben sür die Anstellung im Bereiche der Grazer Direktion leitete, beweist nur wieder, daß er genügend Le¬ bens- und Schaffensfreude, gepaart mit entspre¬ chenden Kenntnissen besitzt, um nicht unbedingt zur Staatskrippe hindrängen zu müssen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Todesfall.) Am 14. d. M. ver¬ schied nach längerem Leiden die Mutter des Herrn Dr. Georg Röthel, Frau Maria Röthel, eine all¬ seits geachtete und hochgeschätzte Frau. Die Be¬ erdigung fand am 16. Februar unter zahlreicher Beteiligung der Stadt- und Landbevölkerung statt. Sie ruhe in Frieden I — (Die langandauernde, unerhört strenge Winteriälte) verursachte, daß in sehr vielen Kellern im Gotlscheer Lande das Sauerkraut in den Bottichen mit einer dicken Eis¬ schichte bedeckt ist, so daß es derzeit nicht genossen werden kann. Großen Schaden erleiden jene Land¬ wirte, denen die Kartoffeln gefroren sind. Gar mancher ist schon in Sorgen, woher er die Sctz- kartoffeln nehmen wird. Die Viehställe sehen wie versilbert aus, vor Frost funkeln die Wände. Einer armen Keuschlerin ist ihre einzige Kuh halb erfroren und mußte notgeschlachtet werden. Wegen Mangel an Heizmaterial sind in der Stadt die Volksschule und das Gymnasium zurzeit geschlossen. Nach Ljubljana verkehren von hier aus täglich nur zwei Züge, nämlich morgens und abends. Auf den Dächern lagert eine meterhohe Schnee¬ schichte; viele Bauern schaufeln sie ab. Die Post¬ schlitten vom Lande konnten wegen des hohen Schnees durch mehrere Tage nicht verkehren. — (Zur Enteign ungdes Großgrund¬ besitzes) will man staatlicherfeits nochmals Stel¬ lung nehmen und den Großgrundbesitzern größeres Entgegenkommen entgegenbringen. Die Art, wie bisher die Agrarreform durchgeführt wurde, hat nämlich den erhofften Erfolg auf volkswirtschaft¬ lichem Gebiete nicht gebracht. — (Unser Außenhandel.) Im Jahre 1928 wurde Ware im Gesamtwerte von Dinar 6.444,699.695 ausgeführt, während die eingeführte Ware 7.835,326.036 Din ausmachte, was ein Defizit von 1.390,626.341 Din ergibt. — (Das neuerliche Verbot der deut- schen Ortsnamen.) Der Obergespan in Ljub- ljana hat, wie wir schon in der letzten Nummer erwähnten, unterm 5. Feber 1929, Zl. 151, der hiesigen Bezirkshauptmannschaft nachstehenden vom 22. Jänner 1929 datierten Erlaß des Innen¬ ministeriums mitgeteilt: „Die Abteilung für öffent¬ liche Sicherheit des mir unterstehenden Ressorts hat festgestellt, daß einige Zeitungen, die bei uns in fremden Sprachen erscheinen, für die Benen¬ nungen unserer Städte, Märkte, Orte usw. die betreffende Sprache gebrauchen. So schreiben sie z. B. sür Novisad Ujvidek, sür Subotica Szabadka usw. Ich beehre mich, die Aufmerksamkeit des Obergespans auf die erwähnte Tatsache mit dem Hinweise daraus hinzulenken, die Schriftleitungen der im Bereiche der Obergespanschaft erscheinenden Blätter anzuweisen und zu beauftragen, in Hin- kunft die Namen unserer Städte, Märkte, Ge¬ meinden usw. in ihren Zeitungen so zu schreiben, wie deren amtliche Benennung in unserer Sprache lautet." Diesem Erlasse fügt die Obergespanschaft folgendes bei: Von jetzt ab richten Sie sich nach dem angeführten ministeriellen Rundschreiben und machen Sie darauf die Verwaltungen der Blätter aufmerksam, die in Ihrem Bezirke in deuischer Sprache erscheinen. Die Bestimmungen meines Erlasses vom 2. Februar 1928, Zl. 12.923/1, betreffend den Gebrauch deutscher Ortfchaftsbe- Nennungen im Gotlscheer Bezirke, kommen nicht mehr in Betracht, weil sich diese Bestimmungen teils auf die Verfassung vom 28. Juni 1921 stützen, welche mit dem Manifeste Seiner Maje- stät des Königs vom 6. Jänner 1929 außer Kraft gesetzt wurde, teils auf Artikel 2 des Preßgesetzes vom 6. August 1925, welcher mit dem „Gesetze über die Veränderungen und Zusätze im Pre߬ gesetze" vom 6. Jänner 1929 aufgehoben worden ist. Für den Obergespan: Dr. Andrejka. — (Nachlassen der Kälte.) Die seit Anfang Jänner anhaltende grimmige Kälte hat seit 16. Februar merklich nachgelassen. Doch ist sie immerhin zumal an Vormittagen noch so groß, daß der eingestellte Unterricht an den Volksschulen erst nächste Woche wieder ausgenommen werden wird. Die gewaltigen Schneemassen können sehr leicht bei Tauwetter im Rinsegebiete Überschwem¬ mung bringen und die Herbstsaaten gefährden, was Heuer doppelt verhängnisvoll wäre, wo in vielen Häusern Kartoffeln und anderes Gemüse erfroren sind. Es wird nicht gefehlt sein, schon heule darauf hinzuweisen, daß es im Frühjahre vielfach an Saatkartvffeln fehlen wird. Mit dem etwa vorhandenen Überschuß soll man gegen mäßige Vergütung den nächsten Nachbarn bereitwilligst aushelfen und so drohender Not steuern. Wir möchten zugleich an den Herrn Obergespan und den Gebietskommissär appellieren, die für den Bezirk beschlossenen Straßenbauten ehebaldigst in Angriff nehmen zu lassen, auf daß den Not¬ leidenden Arbeitsgelegenheit verschafft wird. — (Grippeerkrankungen.) Unter den Knappen am Kohlenbergwerke hat in der letzten Zeit die Grippe stark Einzug gehalten und tritt die Krankheit auch am Lande wieder häufiger auf. — (Einziehung von Banknoten.) Die Banknoten der Staalsausgabe zu 1000 Dinar (4000 X) und 100 Din (400 X) werden dem Verkehre entzogen. Die betreffenden Noten können während der Frist von fünf Jahren bei der Na¬ tionalbank und deren Filialen zum vollen Werte umgetauscht werden. Nach Ablauf dieser Frist werden die noch vorhandenen Noten nicht mehr eingewechselt. — (Die Minderheiten vor dem Völ¬ ker b u n d e.) Am 4. März beginnt der Völkerbund wieder mit seinen Sitzungen in Genf. Die Ta¬ gesordnung enthält als wichtigsten Punkt den Minderheitenantrag des deutschen Außenministers Dr. Stresemann. Man erwartet, daß die Debatte darüber eine recht lebhafte und für die Befrie¬ digung der Minderheiten förderliche sein wird. — (Vom Wasser- und Elektrizitäts¬ werke) der Stadt wird mitgcteilt, daß nunmehr die Inbetriebsetzung des neuen 80 HP Diesel¬ motors stattgefunden hat. Dieser Motor wurde von der Grazer Maschinenfabrik gekauft und war als Ausstellungsstück auf der Grazer Herbstmesse. Der Motor arbeitet vorzüglich und Ist nunmehr die Versorgung der Stadt sowohl mit Licht als auch mit Wasser sichergestellt. Die schon voll¬ ständig ausgenützte Akkumulatorenbatterie wird vorläufig nur von 11 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags und von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr früh Verwendung finden, und dies auch nur dann, wenn die Wasserturbine nicht arbeiten kann. In den übrigen Stunden gibt es von jetzt an ordent¬ liches Licht. Beim Anlaufen dieses neuen Motors hielt Herr Bürgermeister Lončar vor den anwe¬ senden Gemeindeausschüssen und Mitgliedern der Sektion des Werkes eine Ansprache, in welcher er auf die ganz besondere Dringlichkeit dieser An¬ schaffung hinwies und mit warmen Worten der Tätigkeit der Sektion, insbesondere aber die großen Verdienste des Herrn Schulleiters Betriani her¬ vorhob, welcher dieses Werk seit Übernahme durch ihn auf kaufmännische Basis gestellt und es er¬ möglichte, daß dieser Motor angeschafft werden konnte, ohne wieder der Stadt oder der Vermö¬ gensverwaltung zur Last zu fallen. Diese Neu¬ anlage ist bereits aus den vorhandenen Betriebs- Überschüssen bezahlt worden. An dem weiteren Ausbau des Werkes bezüglich Anschluß an die Kraftanlage der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft kann erst jetzt gedacht werden, da eine komplette Reservegarnitur vorhanden ist. Gleichzeitig wird bereits erwogen, wie für den immer größer wer¬ denden Wasserbedarf dar Stadt alles Nötige vor¬ gekehrt werden kann; hier wird die entsprechende Neucmlage eines großen Wasserreservoirs uner¬ läßlich sein. Zugleich ist auch eine Auswechslung der Hauptrohre der Wasserleitung schon bald er¬ forderlich. Infolgedessen bleibt cs bei den alten Preisen, um wieder aus den ordentlichen Ein¬ nahmen des Werkes Verbesserungen schaffen zu können. — (Bürgermeister-Ernennung in Ljubljana.) Der bisherige Bürgermeister Dr. Pnc wurde neuerdings als solcher ernannt; Vize- bürgermeister ist Universitätsprofessor Ingenieur Sernec. Gleichzeitig sind auch 40 Gemeinderäte ernannt worden. Zeller MM eiwas; 4 Wieviel Mühe, Zeit und Är- ger würden Sie ersparen, wenn Sie wüßten, um wie wenig Geld Sie sich vieles besorgen können, was Ihnen jeden Tag unzähligem«! Nut¬ zen und Freude dringt. Jeder Tag bringt neue wunderbare Erfindungen in praktischen Gebrauchsge¬ genständen aller Art. Sie müssen einmal den großen, illustrierten Prachtkatalog des Weltversandhauses K. Suttner Ljubljana Wr. 412 durchblättern, Sie werden staunen, wie viele Dinge es gibt, welche Sie brauchen und noch nicht kennen. Außerdem bietet Ihnen der Katalog eine großartige Auswahl in Bekleiduugsartikeln, Haus¬ haltungsgegenständen, Toiletteartikeln und Be¬ darfsartikeln für jede Gelegenheit. Sie erhalten den Katalog kosten tos, wenn Sie der Firma H. Suttner heute noch Ihre ge¬ naue Adresse einschicken. — (Baron Hünefeld gestorben.) Der Ozeanflieger Freiherr von Hünefeld ist am 5. d. M. an den Folgen einer Darm- und Magenoperation in einem Berliner Sanatorium gestorben. Baron Hünefeld war der erste Flieger, der den Ozean von Europa nach Amerika überflog. — (Die Newyorker Feuerwehr hat kürzlich eine neue Feuerwehrpumpe in Dienst ge¬ stellt, die dazu bestimmt ist, das Problem der Bekämpfung des Feuers in den neuen Wolken¬ kratzern der großen amerikanischen City zu lösen. Es ist dies die stärkste Pumpmaschine Amerikas, die die Kleinigkeit von 14.500 Dollar kostet. Sie hat fünf Puwpzylindcr, die imstande sind, über 4400 Liter Wasser in der Minule unter einem Druck von über 11 Kilogramm Quadratzenti¬ meter zu pumpen. — (EntdeckungeinesneuenKo meten.) Auf der Hamburger Sternwarte wurde von Pro¬ fessor Schwaßmann und Dr. Wachmann auf pho¬ tographischem Wege ein neuer Komet im Stern¬ bild des Stiers anderthalb Grad südlich von dem Stern Zeta Tauri entdeck'. Seine Helligkeit ent¬ spricht Vereines Sterns 11. Größe; also mit freiem Auge nicht sichtbar. Stara cerkev. (T o t a u f g e f u n d e n) wurde am 15. Februar in ihrer Wohnung die verwit¬ wete 59jährige Inwohnerin Anna Konte. Dolga vas. (Sterbefälle.) Am 1. Fe¬ bruar Auszügler Franz Stiblei, 83 Jahre alt; am 6. Februar Maria Stermole, Keuschlerin, 59 Jahre alt; am 12. Februar Auszügler Georg Schleimer, 80 Jahre alt; am 16. Februar The¬ resia M'ckoltljch, 18 Jahre alt. Sie ruhen in Frieden! Livold. (Gestorben) ist am 14. Februar die Äuszüglerin Josefa Hutter, 72 Jahre alt. Die Erde sei ihr leicht. Koäevska reka. (F -ching im Zeichen der Grippe.) Nach zehn Jahren ist die Grippe hier wieder so stark ausgetreten, daß es fast kein Haus gibt, wo nicht der eine oder andere krank im Bette liegen würde. In vielen Häusern liegt gleich die ganze Familie auf einmal krank dar¬ nieder. In solchen Fällen hat es dann Schwierig¬ keiten in der Besorgung des Stalles, doch helfen die Nachbarn einander aus. Bemerkt muß werden, daß diese ansteckende Krankheit weitaus nicht so gefährlich auftritt, wie im Jahre 1918, doch ist es auch jetzt unbedingt notwendig, daß man die einfachsten sanitären Vorschriften beobachtet: im Bett bleiben, heißen Tee (Lindentee mit Zitronen) trinken, sich vor Erkältung hüten u. a. Kandlerj«. (Sterbefall.) Am 15. Februar ist Peter Plesche im 80. Lebensjahre gestorben. Er ruhe in Frieden I 8alka vas. (Todesfälle.) Am 9. Februar verschied die Frau Maria Erker, gebürtig aus Koce Nr. 19 in ihrem 75. Lebensjahre und am 18. Februar die Besitzerin Frau Maria Erker in ihrem 46. Lebensjahre. R. i. p. Smuka. (Trauung.) In der hiesigen Kirche wurde Herr Forstingenieur Josef Samide, Sohn des Schulleiters Herrn Josef Samide, mit Frl. Augusta Maria Gröger aus Melk getraut. Viel Glück. Stari kog. (Doppelhochzeit.) Josef Kin- köpf aus Kuntschen Ne. 2 schloß mit Josefa Hoge aus Rottenstein Nr. 2 und deren Bruder Albert Hoge mit Karoline Kinkopf aus Kuntschen Nr. 2 den Bund fürs Leben. Beneidenswerte Bräuti¬ game, die als Hausübernehmer sich gegenseitig nur die Schwestern zu geben brauchten. Wir be¬ glückwünschen. Koprivnik. (Kleine Nachrichten.) Der Gesundheitszustand der hiesigen Bevölkerung ist trotz der grimmigen Kälte (am 3. Februar zeigte das Thermometer 29 Grad C) Heuer sehr zu¬ friedenstellend; seit Neujahr haben wir erst einen Sterbefnll zu verzeichnen. — Im Alter von 78 Jahren starb am 4. Februar die Büchler Witwe Ursula König Nr. 22 an Brustkrebs. Sie war eine tiefreligiöse Frau und herzensgute Familien¬ mutter. — Am 3. Februar ist in unserer Pfarr- kirche Johann Zagar aus Maverle 24 mit der Warmbergerin Rosa Roschitsch 9 getraut worden. — In Mancos Colo (Colorado) hat folgende Trauung stattgefundeu: Johann Wade und Maria Meditz verwitw. Eppich, eine Büchlerin von Nr. 34 (Krölersch.) — Vor einigen Tagen sind aus un¬ serer Gemeinde wieder vier Burschen im Alter von 18 Jahren nach Kanada abgereist. Mozelj. (Die Kälte) hier ist gewöhnlich um einige Grad geringer als in der Stadt, doch hatte auch unsere Gegend Anfang Februar sibi¬ rische Kälte und zwar am 3. Februar 25 Grad und am 4. Februar 26 Grad, sonst aber 18 bis 20 Grad Celsius. Die meisten Hausinstallationen der Wasserleitung sind, was bisher noch nie der Fall war, eingefroren. Infolge der Schneever¬ wehungen war fast kein Menschen- und Schlitten¬ verkehr und konnte die Fahrpost mehrere Tage nicht verkehren. — (Die Futterpreise) für schönes Heu und. Klee stehen auf 1'50 bis 1'875 Din das ist 6 X bis 7'50 X. Machrichten aus dem Woschnitzer Fake. Am Silvestertage gegen 4 Uhr nachmittags brach durch unvorsichtiges Hantieren mit Benzin beim Ma¬ gazin des Geschäftshauses „Winkisch" in Cermos- njice ein Feuer aus, das erst nach zweistündiger schwerer Arbeit seitens der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Es wurde wiederum der Beweis erbracht, wie unrecht jene haben, die da meinen, daß eine Feuerwehr überflüssig ist. Ohne Spritze hätte der Brand für die halbe Ortschaft ver¬ hängnisvoll werden können. — Getraut wurden die Aschelitzerin Julka Stritzel mit dem Ru߬ bacher Johann Fink; die Rußbacherin Loisi Bu- kowitz mit dem Altsager Johann Krische. Viel Glück den jungen Ehepaaren. — Der Winter führt Heuer ein strenges Regime. Wir verzeich¬ neten bis 35 Grad Kälte nach C Alle Sägen im Tale stehen still. Der Schnee ist sehr hoch. — Bei der am 23. Jänner stattgehabten außer¬ ordentlichen Generalversammlung der Feuerwehr wurde Gastwirt Hans Petschauer zum Obmann bezw. Hauptmann gewählt. — Bei dem am Faschingsonntag stattgefundenen Feuerwehrballe wurde ein Reingewinn von 3000 Din erzielt. Dieser Betrag wird teils zur Deckung der Schulden, teils zur Neuanschaffung von Schläuchen verwendet werden, da beim letzten Brande die Schläuche durch Gefrieren stark beschädigt wurden. Das Kommando dankt hiermit allen Spendern, den Ballbesuchern und Mitwirkenden zum so schönen Reingewinn bestens. HrLarice. (Spende für die Kirche.) Frl. Paula Tschinkei Nr. 15, derzeit in Amerika, hat dort für die Anschaffung der Kreuzwegbilder für die hiesige Pfarrkirche den namhaften Betrag von 62 Dollar gesammelt. Die Namen der edlen Spender lauten: Paula Tschinkei Nr. 15 30 Dollar, Familie Zekoll Nr. 31 4 Dollar, Antonia und Maria Michitsch Nr. 14 4 Dollar, Franz Tschinkei Nr. 6 2 Dollar, Maria Michitsch Nr. 14 2 Dollar, Maria Tscherne geb. Kramer Nr. 24 2 Dollar, Franz und Mathilde Krisch Nr. 27 2 Dollar, Maria Michitsch Nr. 1 2 Dollar, Maria und Agnes Dejak Nr. 4 2 Dollar, Alois und Jo¬ hanna Primosch Nr. 32 2 Dollar, Peter Lackner 2 Dollar, Franz Fritz Nr. 37 1 Dollar, Paul Primosch Nr. 10 1 Dollar, Anna Sbaschnik Grcarske ravne Nr. 1 1 Dollar, Berta Lackner 1 Dollar, Maria Primosch Nr. 32 1 Dollar, Ida Krisch Grcarske ravne Nr. 2 1 Dollar, Anna Hutter Nr. 60 1 Dollar, Alois Krisch Grcarske ravne Nr. 2 spendete für ein Rauchfaß 5 Dollar. Das hiesige Pfarramt spricht im Namen der Pfarrinsassen sowohl der eifrigen Sammlerin, als auch den verzeichneten Spendern den herzlichsten Dank aus. Ljubljana. (Das Konsulat der Tsche- choslowakischenRepublikinLjubljana) fordert alle tschechoslowakischen Staatsbürger, geb. in den Jahren 1907, 1908 und 1909, auf, daß sie sich entweder schriftlich oder mündlich bei ihm, zwecks Eintragung in die Assentevidenz, meiden. Das genaue Datum der Assentierung, die Anfang April bei dem tschech. Konsulare in Ljubljana statlfiuden wird, wird mittels der lokalen Presse rechtzeitig bekannt gegeben. Ebenfalls haben sich auch diejenigen älterer Jahrgänge zu melden, die der Ässentpflicht aus irgend welchem Grunde bis jetzt noch nicht nachgekommen sind. Gleichzeitig macht man darauf aufmerksam, daß sich sämtliche Assentpflichtige mit dem tschech. Reisepässe legiti¬ mieren müssen. Falls sie nicht im Besitze des¬ selben sind, haben sie sich noch vor der Assentierung mit dem Gesuche um Ausstellung des Passes an das hiesige Konsulat zu wenden. Diejenigen Assentpflichtigen, die die tschechoslowakische Staats¬ bürgerschaft nicht dokumentarisch, d. h. mit einem gütigen Reisepässe beweisen können, werden erst nach der Feststellung derselben der Assentierung unterzogen. Diese Aufforderung betrifft nur die¬ jenigen tschech. Staatsbürger, die auf dem Terri¬ torium der Ljubljanska, Mariborska oblast und Medjumurje ansässig sind. Mitteilungen des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes. Die Bundesleitung ist bemüht, wie sie dies in Wort und Schrift bei allen Anlässen kundtat, eine Stellenvermittlung für Lehrlinge, Gehilfen, Hilfsarbeiter und sonstige Berufe einzurichten und ersucht jeden um gütigste Förderung dieser sozi¬ alen Tat. Der Bundesleitung ist es möglich, folgende Stellen zu vermitteln: 1. Lehrstellen mit der Vergünstigung freier Kost und Unterkunft auf den Gebieten: Bäcker, Blechner, Gärtner, Glaser, Konditoren, Metzger, Küfer, Müller, Sattler, Tapezierer, Bauschlosser, Schmiede, Schreiner, Schuhmacher, Zimmerleute, Wagner, Flaschner, Korbmacher, Maler, Polsterer und Schneider. 2. W irt s ch a ft s st e ll e n in Deutschland, wo deutsche ungbauern bei Familienanschluß ihre landwirtschaftlichen Kenntnisse erweitern können. 3. Arbeitskräfte für Landwirte, Wein¬ garten- und Hausarbeiten usw. stehen nach Be¬ darf zur Verfügung. 4. Landwirtschaftliche Praktikanten können jedem Landwirte unentgeltlich überlassen werden. Gefordert ist freie Unterkunft und Ver¬ pflegung, bei Familienanschluß. Landwirtschaftliches. Uber landwirtjchaftliche Maschinen. Im Gottscheer Bezirke haben die landwirt¬ schaftlichen Maschinen schon ziemlich Verbreitung gefunden. Wir können auch ruhig sagen, daß in den meisten Gegenden das entsprechende Terrain vorhanden ist. Viel Arbeit und Geld ersparen wir uns z. B., wenn wir beim Kartoffelanbau diesbezügliche Maschinen benützen würden. Das Behauen der Kartoffeln geschieht mit der Behau¬ maschine (Planet 8); auch für das Häufeln der¬ selben benützt man diese. Die Behaumaschinen dienen uns bei jedem Anbau, die in der Reihe folgen. Z. B. Kartoffeln, Rüben, Möhren, Mais, Kraut usw. Die Behaumaschinen sind von sehr großer Bedeutung für jeden Besitzer. Es wäre zu wünschen, daß auch andere nützliche Maschinen die notwendige Verbreitung finden würden; da will ich in erster Linie die Milchseparatoren empfehlen. Die Milchseparatoren sollen in jedem Dorfe, besonders in den weit von der Stadt entlegenen Ortschaften, wo die Milchabgabe erschwert ist, zu finden sein. Die Butterpreise sind gut, besonders für Teebutter, denn sie ist teurer als die gewöhn¬ liche Hausbutter, die aus saurem Rahm erzeugt wird. Die Teebutter wird nur durch die Milch- separatoren erzeugt. Bei Verwendung der Milch¬ separatoren bekommen wir die sogenannte abge¬ rahmte Milch, die noch sehr viel Nährstoffe ent- hält, wie z. B. Eiweiß, Milchzucker, verschiedene Salze und 0'1 °/o Fett. Die abgerahmte Milch können wir sehr gut für den Hausgebrauch verwenden, vor allem aber für das Jungvieh, für Kälber, Schweine, Ge¬ flügel usw. Das Jungvieh braucht während seines Wachs¬ tums nicht fett zu werden, sondern es braucht Nährstoffe, die in der entrahmten Milch vor¬ handen sind. Der Milchseparator ist für jeden Besitzer notwendig, der zwei bis drei Kühe hält. Wer gute Kühe hat, dem ist die Ausgabe für einen Milchseparator bald zurück bezahlt. Der Preis der TeebuUer ist 50 bis 65 Din für ein Kilogramm, dabei bleibt aber die ganze magere (abgerahmte) Milch zurück. Im Gottscheer Bezirke gibt es viel Milch. Es könnte aber noch viel mehr sein, wenn die Landwirte den großen Wert der Milchseparatoren schätzen würden. Aus unserem Bezirke könnte man sehr viel Teebutter ausführeu und dafür würde ein schönes Stück Geld einfließen. Um Abnehmer braucht sich niemand zu fürchten, natürlich muß man aber gute Ware liefern. Hier müßte nach meiner Meinung die land¬ wirtschaftliche Filiale als Abgabestelle fungieren. Wir haben bei der hiesigen landwirtschaftlichen Filiale tüchtige Arbeitsleute, die in dieser Be¬ ziehung jedem Landwirte, der Butter erzeugen will, gerne an die Hand gehen werden. Die Milchseparatoren, Buttermaschinen und andere landwirtschaftliche Maschinen bezieht man am besten durch die hiesige landwirtschaftliche Filiale. Am Lager sind: „Diabolo"-Milchseparatoren (weltbekannte schwedische Marke) und Butterma¬ schinen, die täglich kostenlos zu besichtigen sind. Jeder Interessent erhält nach Wunsch kostenlos auch fachliche Auskünfte. Die Separatoren und Buttermaschinen sind auch auf Monatsraten zu haben. Alfons Zdolšek, Ökonomiebeamter. Die Hauptversammlung -er landwirt¬ schaftlichen Filiale. Diese fand am 20. Jänner im Gasthause Hö- nigmann-Gruber statt und wurde um die festge¬ setzte Stunde vom Obmanne Wilhelm Fürer nach Begrüßung der Erschienenen eröffnet. Vor Über¬ gang zur Tagesordnung gedenkt er des kürzlich verstorbenen Busschußmitgliedes Tierarzt Franz Arko, hebt dessen Verdienste um den Aufbau der Filiale hervor und drückt sein Bedauern aus, in ihm einen guten Berater und Mitarbeiter, ins¬ besondere auf dem Gebiete der Viehzucht, ver¬ loren zu haben. Aber auch im Namen sämtlicher Mitglieder drückt er das Bedauern aus, war doch Tierarzt Arko nicht nur ein tüchtiger Fachmann, sondern auch einer jener seltenen Männer, bei denen sich selbst der Ärmste stets Rat und Hilfe holen konnte. Ja, er ging in seinem Edelmute sogar so weit, daß er außer den guten Ratschlägen an Mitellose Medizinen umsonst verabreichte und hat er dadurch von manchem Haus, von mancher Hütte, in der die Armut wohnt, empfindliche Ver¬ luste abgewendet. Zum Zeichen der Trauer er¬ heben sich die Versammelten von ihren Sitzen. Zum Bericht über die Tätigkeit der Filiale im abgelaufenen Jahre übergehend, teilt der Vor¬ sitzende folgendes mit: Die Anzahl der Mitglieder hat 800 überschritten, welche Zahl wir nicht er¬ reicht hätten, wenn unsere eifrigen Vertrauens¬ männer am Lande nicht so stramm und fest mit¬ gearbeitet hätten. Es ist deshalb unsere Pflicht, ihnen für ihre Mühewaltung herzlich zu danken und sie zu bitten, auch in Zukunft nicht zu er¬ lahmen und aufklärend und werbend zu wirken. Was die Versammlungstätigkcit anbelangt, so hielt der Obmann 17 Vorträge in verschiedenen Orten des Bezirkes, darunter eine größere Versammlung in Koprivnik. Behufs Heranbildung unserer weib¬ lichen Jugend zu tüchtigen Hausfrauen wurde in der Stadt ein Haushaltungskurs abgehalten und- werden wir uns bemühen, im heurigen Spätherbst abermals einen solchen für Landmädchen einzu- Das Musigs Auftreten von Erkältungskrankheiten ist auch auf mangel¬ hafte Körperpflege zurückzuführen. Gesunde Ner¬ ven, kräftige Muskeln durch tägliche Körper¬ pflege sind die beste Abwehr. Auch bei Heiser¬ keit, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, Grippe, bei allerlei nervösen und rheumatischen Schmer¬ zen ist Fellers Elsafluid seit 32 Jahren inner¬ lich und äußerlich angewendet ein guter Freund in schlimmen Tagen. Erhältlich überall, Piobe- flasche 6 Din, Doppelflasche 9 Din. Wo nicht, bestellen Sie per Post direkt mindestens um 62 Din bei Apotheker Keller, Sluvica Ionja, Kksaptah 30t, Kroatien. Und als Abführmittel: Elsapillen, 6 Schachteln 12 Din. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 6 Jahrgang Xl richten. Die Kanzlei mußte aus dem Hause des Herrn Wilhelm Wolf in jenes der Frau Josefine Porupsky, das Magazin aus dem Gemeindehause in einen Meierhos des Herrn Josef Novak über¬ tragen werden. Weil aber die Unterbringung des Magazines eigentlich ein Provisorium ist, so gibt der Vorsitzende dem Wunsche Ausdruck, daß die Spar- und Darlehenskasse in der Stadt, welche das Josef Oswald'sche Haus kürzlich käuflich er- worben hat, bei der Vergebung der dortigen Räum- lichkeiten aus die landwirtschaftliche Filiale Rück¬ sicht nehmen möge. Was die Viehzucht anbelangt, war man hauptsächlich bemüht, gute Stiere ins Land zu bringen, was man durch das Aufsuchen schöner Stiere in den Nachbarbezirken, Widmung von Geldzuschüssen für deren Ankauf, Zahlung von Zinsen für seitens der Stierhälter ausgenom- mene Kapitalien und Importieren von Jungstieren edler Abstammung zu erreichen trachtete. Vom laufenden Jahre an soll jedoch der Einkauf von Stieren nur allein durch die Filiale besorgt werden und werden diese . Stiere um 8 Din pro Kilo¬ gramm Lebendgewicht an die Stierhälter abge¬ geben werden. Von hoher Wichtigkeit für die He¬ bung der Viehzucht war die Anlegung eines Zucht- und Herdbuches und sind bis Ende 1928 175 Eintragungen in ersteres erfolgt. Die ersten Eintragungen geschahen auf einer Rinderschau in Koprivnik, auf welcher auch an die Besitzer von elf Kühen Erinnerungsschleifen und Geldpreise vergeben wurden. Die bisherigen Eintragungen haben gezeigt, daß wir, was das graubraune Ge¬ birgsvieh anbelangt, recht gutes Material im Lande haben, auf welches wir vertrauensvoll unsere Weiterzucht ausbauen können. Auch ist die sestgestellte Milchleistung zufriedenstellend und hat sich die höchst erfreuliche Tatsache ergeben, daß die Milch der meisten eingetragenen Kühe einen hohen Fettgehalt aufweist. Die Eintragungen werden im heurigen Jahre im ganzen Bezirke fortgesetzt. Für das bisher eingetragene Vieh wurde bereits eine Zuchtvieh-Berwertrngsstelle bei der Filiale errichtet und es mögen sich alle, welche Kälber aufziehen wollen, die von eingetragenen Kühen stammen, an diese wenden. Was die Molkereifrage anbelangt, so wird wahrscheinlich in nächster Zeit die erste Milchver¬ wertungsstelle im Bezirk errichtet werden. Zur Schafzucht übergehend, teilt der Vorsitzende mit, daß der Ausschuß die Einführung von ostfriest- schen Schafen, einer sehr feinwolligen Milchschaf¬ rasse, beschlossen hatte, der Einkäufer jedoch nicht die erhoffte Anzahl bekommen konnte und sich dadurch die Kosten auf rund 500 Din pro Stück belaufen. Zu dieser Unannehmlichkeit kam aber noch eine zweite dadurch, daß sich bei den Schafen Symptome von Lungenwurm bemerkbar machten. Da diese Krankheit auch auf das Rehwild über¬ tragbar ist, so bestand die Gefahr der Infizierung desselben, was durch die Vernichtung der Reh¬ bestände und das hiedurch bedingte Herabsinken der Jagdpachtschillinge ein großer Schaden für unsere Gemeinden im Bezirk geworden wäre. Es mußten nun die Schafe in Kontumaz, bezw. Be¬ obachtung gestellt werden, und sind wir dem dipl. Tierarzt Dr. Hans Ganslmayer zu großem Dank verpflichtet, daß er die Schafe auf seinen Besitz nach Jniauf nahm, beobachtete, pflegte, fütterte,, weiden ließ und ausheilte; alles nur um die eventuell bei ihm zur Welt kommenden Lämmer und die Wolle. Diese ist tadellos und es ist zu hoffen, daß sich mit der Zeit aus den ins Land gebrachten Schafen edle, schöne Herden entwickeln werden. Der Bedarf an Schafen in anderen Teilen des Bezirkes soll dadurch gedeckt werden, daß Seeländer Schafe ins Land gebracht werden und ist eine diesbezügliche Aktion bereits eingeleitet. Die Ziegenzucht konnte nur dadurch gefördert werden, daß elf Stück weiße Ziegen, welche gleich¬ zeitig mit den Schafen importiert wurden, im Cabrankatal untergebracht wurden, wo sie sich prächtig entwickeln. Behufs Hebung der Obstbaumzucht wurde bei Kočevje eine Baumschule angelegt, in der gegen¬ wärtig 2000 veredelte Bäumchen stehen. Besonders aufmerksam wird auf Kurse gemacht, die demnächst statlfinden sollen, in denen das Umpsropfen von Obstbäumen gelehrt werden wird, sowie auf die Anwendung des Arborin, einem Mittel zum vertilgen der Schildlaus, von welcher unsere Zwetschken- und anderen Obstbäume befallen sind. Zu diesem Gegenstände meldet sich Herr Robert Ganslmnyer zum Wort und empfiehlt dieses von ihm mit den besten Erfolgen angcwendete Schutz¬ mittel auf das wärmste. Mit Bedauern stellt der Vorsitzende fest, daß im verflossenen Jahre der Bezug von Samen und Saatgut gegen andere Jahre stark zurück geblieben ist, nnd fordert er auf, die Filiale auf diesem Gebiete recht viel in Anspruch zu nehmen, damit verbesserte Getreide¬ sorten, Kartoffel- und Rübengattungcn bei uns auch verbreitet werden. An den verschiedenen Kunstdüngersorten wurden 53.416 KZ im ver- flossenen Jahre abgegeben. Unseren im Bezirk wohnenden Weinbauern konnte die Filiale nur insoferne behilflich sein, als verschiedene Bedarfs¬ artikel, darunter hauptsächlich Kupfervitriol, zur Abgabe gelangten. Da die Filiale bemüht ist, die verschiedenen in anderen Gegenden bereits vielfach erprobten neuartigen landwirtschaftlichen Geräte, Maschinen und Werkzeuge auch bei uns einzu- iührcn, so hat sie vorläufig die Pflüge „Planet 8 und 18", welche überall, wo sie bekannt wurden, Anklang fanden, eingeführt und werden diesen andere Gegenstände folgen, um die Bodenbear¬ beitung zu modernisieren. Auch an die Beschaffung von Fachliteratur für die Kanzlei und landwirt¬ schaftliche Bücher für die Mitglieder, welche nach solchen Verlangen haben, wurde geschritten und dürfte es möglich werden, eine kleine landwirt¬ schaftliche Bibliothek in einigen Jahren zusammen zu dringen. Im verflossenen Jahre war es auch möglich, häufig in der Gottscheer Zeitung Artikel, welche landwirtschaftliche, vieh- oder obstbaum¬ züchterische Fragen behandelten, erscheinen zu lassen oder sonst mit den Mitgliedern und auch Nucht- mitgliedern durch dieses Blatt in Verbindung zu treten, was sehr große Vorteile geboten hat und uns zum Teil die eigene Zeitung, nach der wir streben, ersetzte, weshalb der Berichterstatter dem anwesenden Herausgeber der Gottscheer Zeitung Herrn geistlichen Rat Pfarrer Josef Eppich für die Bereitwilligkeit, mit welcher er unentgeltlich sein Blatt der Filiale zur Verfügung gestellt hatte, den Dank ausspricht und die Bitte daran knüpft, ihr auch in Zukunft das gleiche Entgegenkommen erweisen zu wollen. Nachdem Herr Pfarrer Eppich die Bereitwilligkeit ausgesprochen hat, diesem Er¬ suchen gerne nachzukommen, schreitet der Obmann zur Erstattung des Kasseberichtes, den wir aber infolge Raummangels nur auszugsweise bringen können. (Fortsetzung folgt.) Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, KoLevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek in KoLevje. Spar- und Darlehenskasse in KoLevje. Konkurs-Ausschreiönng. Der Vorstand hat beschlossen: 1. Die Amtsräume im angekauften Bartelme- Oswaldschen Hause neu einrichten, 2. die am Hause notwendigen Renovierungen vornehmen zu lassen. In Betracht kommen vorwiegend Tischler-, Maurer-, Anstreicher-, Maler, ferner Schlosser-, Spengler-, Glaser- und Tapeziererarbeiteu. Die Interessenten werden ersucht, die diesbe¬ züglichen Offerte bis zum 6. Mä-z 1929 an obige Adresse einzubringen. Die Skizzen über die Einrichtung der Amts¬ räume sowie die näheren Details liegen während der. Amtsstunden zur Einsicht auf. Kočevje, am 20. Februar 1929 _ Warnung. Ich warne einen jeden vor Erwerbung der Hypo¬ thek auf meinem Hause Nr. 17 in Kočevje, EZ. 322 und 592 der K. G. Kooevje, aus dem Schuldscheine vom 30. Juli 1928 per 100.000 Dm samt Anh., da diese Hypothek inhaltlich nicht zu Recht besteht. Kočevje, den 1. Februar 1929. Josefine H'orupski. Kans samt Grundstücken llt preiswert zu verkaufen. Anzufragen bei Josef Fink, Zalkavas 27. 2-1 GeldverLchr im Jahre 1928 144,000.000 Jin Kulan»- ksntolrorrentbedingungen für Kaufleute. kostenlose Durchführung der Intavuiation und Stempel - freihell für Sie Schuldscheine. Spar- und Darlehenskasse, Kinlagenfiand am 31. Jezemöer 1928 14,383.89917 Ain übernimmt Einlagen aut Küchel und in laufender kechnung ru besten kedingungen. «ewähri Darlehen gegen Sicherstellung durch Wechsel oder hMwelr billig und schnell. KSuerliche Kredite r °/°, Wechseikredite >o°/°, Kontokorrent io°/°. kassartunden von s bis ir Uhr und von r vis 4 Uhr an allen Werktagen Dr. Keorg Ziöthek gibt Nachricht von dem Ableben seiner lieben, guten Mutter, Frau Maria Wdel welche am sH. Februar Md, versehen mit den heiligen Sterbesakra¬ menten, sanft im Herrn entschlafen ist. KoLevje, am (5. Februar 1929.