Zum Mutzen uM Vergnügen. Frcytag, den i3. April 1621. H i st 0 r i s ch e s Tagebuch für K r a i n. ^. April. II. MM. Kaiser Franz i. und die Kaiserinn Caroline langten auf Allerhöchst Ihrer Neise nach Dal-marien, unter großem Inbel der Einwohner, in Laibach an und stieben in der bischöflichen 3vesidenz ab (i3i8).— ^5. Ist die ?lugustin^r< sietzt Franziskaner,) Kirche nächst der Spitalvrncke zu Laibach durch Vischof Sigmund Christ, eingeweiht worden. Die Stifter, Freyherrn von Nüssen stein, waren zugegen (1700).—. 16. Erzhcr« V Johann eröffnet den Feldzug in Italien a^gen den Niee-König Engen durch die zweytägige Schlacht bey ^aeile und Fontana fredda (1809). — 17. K. Joseph ^. stirbt an den Pocken zu Wien (2711). — ,8. Deut-lche Währung, publieirt in Laibach (i6l)3). -- iy. Starb I. Ä. von T h al n i t sch er, Generalvicar der Laibacher Diozcs, unter dem und auf dessen'Betrieb die beutige Üaibachcr Domkirche und das Collegium Carolinun, erbant wnrden <»7^). — 20. ^)ie aufrührerischen Vancrn der Grafschaft Gö'rz wurden bestraft/ theils e»thaup- ^^^t, theils in vier Theile zersägt und .m Pfahle gespießt (1716). Charfreytags - Gedanken. D ^-er beste Boden für echte christliche Lie.be ist ein ed- ^ großes Menschellherz, denn in diesem reifen die Früchte am schönsten. Lii» edles Menschenherz ist ^asj.?,,^^ das für alle Welt nur Gutes in sich trägt; welches edel bleibt, ^kli» man ihm auch unedel begegnet oder mitspielt. "^nanh rühme sich eines grosien Herzens, der bey klein« llchen Bosheiten und Winkelzügen der Wett seinen leich muth verliert. Dieser Gleichmuth/ mögen ^" die Kii-dcr der Welt auch Indolenz, Stolz, "ockenheit oder Kälte des Gemüthes, dann »ach der ^ege!igesel;ten Seite, Schwarmeren, Philanthro- ^""^s, Optimismus N'icde'tüllfen / ist de"ün,och der '^ Sommerabeild des inneren Menschen, der da l°'üt a^lf ein Leben, welches die Sonne der Wahrheit . euchtet u,id evwärntt hat, und das in der Ermattung '"'"erneue Stärke, wie die Natur den Thau, von "" empfangt; von oben, wo der Silber-Streif °" gestirnten Himmel seit Jahrtausenden die Hoff-"U"g der Edelsten und Besten auf das Jenseits ge. Dieser Gleichmuth ist die wahre Stoa, die Geheimnißlehre aller grosien und guten Menschen, die auf Erden gelebt, gekannt von Sokrates, der im Kerker den Schilling wie einen Labetrunk hinnahm, und von den Anton inen, welche in verderbten Zei» ten uild auf dem glänzendsten Throne der Erde in stiller Größe das Heil der Völker in ihrem Herzen trugen und darum auch bey allen Bedrangniffen des A«»« genblicks den Troll aus sich selber nahmen. Die 6) ristliche Stoa,^ oder der christliche Gleichmuth ist die, alles Gme wollende/ redende und wirkende, die, alles Böse unterlassende, verhin, dernde, vergessende, — die sich selbst für Andere, so. gar für die Feinde, hlnMen^e^i?,be^ keine Geheim-nißlehre, ftent» es predigt '1^ j?^es'.C'r,ucisir, das dn anüehst, es vrcdigr sie die S^cr^eglö^e des Heilands alle Freytage, und ihr Feyertag ist' der große Frep,« tag in der heil. Woche) wohl aber eine stille Angele-genheit des Herzens, die darum meistens nur Gotr, dem Herzenskenner^ in Wurzel und Früchten genalt bekannt ist.^ ^ Prof. Richten Veldes und die Wochein, ^k von Prof. N l ch t e r. (Beschluß). Viel wär damit wohl nicht geholfen. Die Velde-ftrakatholischen Unterchanen gingen jetzt desto fieißi-ger in das BechhauZ nach Mg-un, und die Erbitterung wurde nur desto großer.-Kls "daher i563 der neue Fürstbischof/ Iohan.», Thomas von Brixen das Gegenreformationswerk wieder vornahm, kam es zu unangenehmen Aufcnrren. Cs war die Instr«^ctioü, die Veldeser Protestanten durch Güie und Belehrung zum katholischen Glauben zurück zu führe«, un.d :veim dieses nichts fruchtete, die Verstocktesten zum Verkaufe ihrer Huben zu zwingen und von der Herrschaft zu weisen. Die Güte fruchtete nichts, die Veldeser beharr-ten bey der neuen Lehre. Nun wurde ihnen »566 eine zwey monathliche Frist gesetzt, nach deren Verlauf die Erecurion eintreten sollte. Wirklich wurden die Halsstarrigen am 26. Novembcr i586 vor die Cymmissäre, Johann Walser, Domherr zu Briren, und Wolfgang Hüls gerufen, erklärten aber trotzig, weder ihren Glauben noch ihre Huben verlassen zu wollen. Sie wurden demnach eingesperrt. Hieraufklagren dieEvan« gelischen beym Landesoerweser Christoph Freyherrn von Auersperg, und dieser bestchl den Commissarien, die Eingesperrten frey zu lassen. Man berief sich auf den landeSfürsiltchen Consens, womit man gehandelt. Dennoch mußten das Jahr darauf die Eingesperrten auf freyen Fuß gestellt werden. Die Commissäre zogen jedoch ihre HubVn ein und trieben sie von der Herr-schaft. Allein der Landesverweser nahm die Vertriebenen in feinen Schutz und befah!, sie wieder in ihr Ei« ge«thum einzusetzen, welches denn auch geschah und zwar mit Waffengewalt, unter Trompetenschall und mit den Worten; „Wir setze«, dich in die Huben und geben dir das HsM also, daß du der Herrschaft Veldes mit Zil^/Steu'e'r, Roda -nb allem politischen Wesen geyorsam seyest, was a^er das Gewissen und die Seele anbelangt, bist du ihnen nicht schuldig zu gehorsamen." Noch mehr, der neue Landesverweser lud die Commissare sogar vor sein Gericht. Diese weigerten sich, dem Befehle zu gehorchen und klagten den Landesverweser bey dem Landesfürsten. Der Erzherzog entschied: „der Landesverwefer habe keine Macht in Religionssachen, doch sollten die Veldeser Csmmissäre den Renitenten erst ihre Huben und sonstiges Besitz-dhum vergüten und sodann beurlauben." Aber nun widersetzten sich die Commissar^ selbst dieser land«sfi:rsili» cheN Entscheidung, und dieß hatr'e die'Fojge, daß der Landesverweser zwey Trompeter lind Einspänner nach Veldes aborkneie, die Vennebenen auf so lange in die Huben., einzusetzen, bis die.Vergürung gcleisiel:ftyn würde. Dieß sHreckie die Commijftre inche, sie befah» l?n den Unterthanen, sich zu bewasfncn, und die^aüd^ schüfe mußce !>i Reiter absenden, um die Ordnung zU handhaben- Die bew^ssnecen Kacholiken warfen sich ms Schloß. Nun schickte die Landschaft 100 Ä^ius Landschützcn , um die 5c, Retter-zu'unterstützen. Die Sache wurde bald so ernstlich, Lal) die Commissäre einen Eilbytheu nach Gratz um schleunige Hilfe abseid deten. Döl Erzherzog schickte seinen eigenen Obcrsthof-' meister, den Grafen Johann Ambros v. Thurn (der zugleich Landeshauptmann von Kram war) und ließ den Commissaren bey 2aoa Goldducacen Straft bcfch" len, die Kacholiten zur Niederlegllng der W.iff».'n zu verhalten. Die Vergütung der Huben mußte geleistet norden, und so r>erlleßen die protestantischen Unterthan nen i58Z dic Hevrschafl Veldes. Am Schlüsse des 1,6. Jahrhunderts sey es erlaubt, aus dem ältesten Urbar der Herrschaft Veldes, so wie «s nähmlich i558 den 28. April Herbarten Freyherr« von Aurcsperg eingehändigt wurde, alle Ortschaften herauszuschreiben , wo das Gotteshaus Briren Unrerthai nen hatte; man wird darauö den Umfang der Herrschaft in damahliger Zeit ersehen und eine Art geogra» phifcher Ansicht von jeuen Gegenden erhalten, »uie man sie vor beylausig 2c»o Jahren haben konnte. Alte Stiftungen: die Sup (Iupanie) zl«, Hardt () l llodr^v^) ,Kärnerisch Vcllach, das Gereut oberhalb demselben zu Pach (n^ i)oclc>s!ii^ Fkc>) Neudorf (^'ov Wocheiner Vellach, Unter,Wocheiner Vellach zu W> ro (vielleicht Ie^ero) und Secpach Khüplcinigkl). D Hl "zugekauft wurden im Verlaufe der Zeit^ Holden zu Forst oberhalb Krainbing, zu Et. Iobsi (^clo^i^, Möschnach, ,Seepach, Zellach, im Duel, zu NadmanZdorf, Noschnach, Eapulschach, Widoschla, Witz zu Khaur. Wischellniz, Puechhaimb, Oberlae ^-iederlas. - Alte Stiftungen tnder Wochein zuZ«-lstrl^^ Picon!,, Deutschgereuih, SabuH(3c»vi?!.!) am F,ew, Fueruen (iic, ^^ix!o n.,, ^n«tdigulig geschehen, abcrmahl^ auf drey Jahre,, al) eine Pfandschillingsherrschafc von ^ dem Brirner Bischof Anton, und zwar unter folgen-> den Bedi^gmigeii: 1) daß-er daselbst die katholische ZieligiHN aufrechterhalte: 2^ daß er einen verläßlichen ', Stellvertreter anstelle, d^r in allem zum Nutzen der Herrschaft.schalte; alles in gutem Stande erhalte, wie ^ e» übergeben worden, und bey. größeren Baulichkeiten sich erst in Brixen anmelde, auch keine Fehde anfau' ge, sondern atlcll Fleißes den Burgfrieden handhab; 5) das hsrrschafiliche Eigeüchum solle nicht^geschlnalcrt, im Forsten nicht gewüstet, die G-zaiden (Jagd-Fischfang) sollen nicht alisgeöoer, die ltncerthanen nicht gedrückt werden; 4) der Pfandmhaber solle den Weiü-ausschank nicht übertreiben; 5) jährlich 2700 -st. Zin5 zu Georgizahlen, un,d die becmsagten ordin'ari,wie die er-tra ordilu.riSteuer undsonstige Anlagen entrichten. Käme durch General.Mandaten noch eine neue Austage, so solle er siezwar auch zahlen, aber sie solle ihm dann von dem Bestandgelde vergütet werden, sobald deren Richtigkeit ausgewiesen seyn würde; k>) der Bestandhabersolle ferner einen Pförtner, ei'lenFischer, einen Jäger oder Forstknecht, einen Amtmann, Bau-knecht und daö nöthige Gesinde anstellen und erhallen ; 7) die anhangenden oder etwa fich ereignenden Btrei-tigteice", besonders mit der Herrfchaft Radmansdorf, auf eigene Kosten (Ca'l,leyl T^.ren u»d Advocaten < Bestallung ausgenommen) ausfechten, zum Nutzen der Grundhcrrschaft; 6) er solle sich mit dein abgehenden, Hauptmann von Veldes, Christuph C..vl Waid« mann, vergleichen und ihm die Aj'sliände vergüten, alle drey Jahre das Urbar mit den geschehenen Verbesserungen und Veränderungen vorlegen, die eingesperrten Sträflinge verkoste,, und im Kriege für den Unterhalt der Besatzung sorgen; g) das gefulidene Invemarium eben so dereinst »nieder übergeben, für die äH^tH tßllt^ unser lieben Frauenkirche auf der Iu-sel Torge tragen und die Gerechtsa ue, als die Exem-tion derselben schützen, überhaupt über die dorrige Gebahrung Einsicht nehmen; 10) endlich, falls Bi< schof und Capitel 02» Brixen einsten die Herrschaft wieder selbst übernehmen wollten, so sollte sie der Bestandhaber nach verflossener Frist alsogleich williZ ausfolgen, k - Man ergeht noch üderdiesi ans diesem ?lctenftn-cke/ das; weisend Anton Fürst von Eggenberg, als er Landeshauptmann inKrainwar, Veldes gleich falls pfandweis inne gehabt, > and baß such' obengenannter Pipan dereinst BriZnevischer Pfleger dttftlbsi gewesen M. 1679 erscheint ^'' Johann 7lndreaö von Gallen^ fels, 1723 aber Anton Ignaz von Löweneck, als Brinienscher Schloschauptmann auf Velbes. Von dem Letzteren erhielt Johann von Locatelli die Nutznießung des Wassers Fcistritz in der Wochein,gcgen einen jährlichen Zins von 1 Gulden. Dieser L o ca t e !l i be.-trieb/der Erste, zn ^eistritz die EisengewertschM. Nach ihm kam Baron Pirtoni.'Von diesem los« sie wahr.-scheinlich ab Michael Angelo Zois, der Varer des Sigmund Zois Freyherrn von Edelstein, denn der Bischof Leopold von Brixen verlieh ihm 176Z einen Holzsirich in dem ztt Veldes gehörigen Walddistricte I^llevi^ gegen den rcctisicirten Zins von 9 ss. 5c, kr. Der letzte Administrator und Pestandinhaber der. Herrschaft Veldes, bis diese cameralisch wurde, war IgnazNo vak, ein wegen seiner Gastfreundschaft noch im guten Andenken bey der Nachbarschaft lebender Mann. Er zahtte einen jährlichen Zins von »ouoDu-caten. In Ansehung unser lieben Frauen-Kirche auf der Insel im Veldeser Seechatte es von je zwischen B'ri-Zen und dem Laibacher Ordinariate Streitigkeiten und Reibungen gegeben. Im Jahre 16Ü6 den io. Iuny wurde aber von den Fürstbischöfen Johann Franz von Briren und Sj^mund Christoph von Laibach das freund« schaftliche Übereinkommen gepflogen, daß 1) die bischöflichen Gerechtsamen in obgenannter Kirche die Weihung und Benedictionen betreffend, zwar eigentlich dem Laibacher Bischöfe zukommen, doch solle» die Brirner Bischöfe wahrend ihrer Anwesenheit auf Veldes gleichfalls daselbst pontisiciren dürfen. 2) Die Be-sieüimg der Seelsorge und das Recht sie auszuüben, geht vom laibacher Ordinariate aus. Wenn jedoch ein Brixner Probst oder dessen Capian Seelsorgsfunctio-«en ausüben wollen, so sollen sie, wenn sie sich über ihre Fühigteit mii beglaubigten von dem Prixner Ordinariat« ausgestellten Zeugnissen ausweisen, ohne in —»» weiiere ^'itfuüg von dem Lnbachsr Ordinarius Vefugl werde«,, selbst in Ge.vizsens Fällen, die,in der öaiba-cher Diöces vorbehalten sind, die öoöfprvchu^ig zu ertheilen. Dagegen solles Priester?' der Laibaäier Dioces, falls ne mit ihren, Kirchkindern nach Mariens Insel wallfahrten, ohne Vorzeigung ihrer Jurisdiktion er« täubt seyn, dort Beicht zu hören und Messe zu lesen. Nur minder bekannte unstere Geistliche sollen gehalten seyn, sich vordem Probst oder Caplan iencr Kirche auszuweisen. 3) Präsentation , Einsetzung, Bestä, cigung des Pröpsten oder Caplans, so wie Absetzung, Entlassung, Correcu'on derselben, sollen ganz dem Brixner- Bischofs gehören, doch bleibe dem Laibachn' das Recht gittiger Ermahnung, wenn die Brix-ner Geistlichen ei>i Hrgeriusi geben sollten, und falls diese wiederhohlte Ermahnung nichts fruchtete, sogar das Recht sie vom Bcichthorei! zu sufpendiren, ja in dringenden Fällen das BriMer Ordinariat zu vertreten. 4) Kircheni'echnung und Kivchelloisirariou sollte» Rechte des Brirner Bischofs seyn. 5) Dagegen sollte der Laibacher Bischof sein Necht über die Veldcser Schloßcavelle behalten. 6) Übrigens sollten Probst und Caplan zu Maria Inselwerth dem Laibacher Pischo, so oft dieser auf der Herrschaft Veldes ftyn würde, die schuldigen Ehrenbezeugungen, wie herkömmlich, und die gebührende Ehrfurcht bezeugen. Wandernde Schulte hrcr. ' In denKirchspielen vonBergen in Norwegen herrscht eine ungewöhnliche Aufklärung, selbst unter den »uedrig-stenVolksclassen. Indessen gibtes bloß wandernde Schulmeister, die von einem Hofe zum andern ziehe», und während der Zeit ihresA«fenthalts verpflegt werden. Diese Einrichtung ist so übel nicht. Diese Schulmeister stcheN sich offenbar besser, als die stillsitzenden, und ihr Unterricht wirkb auch mehr, da er mit mehrSorgfalt gegeben werden kann, nicht so lange dauertund nicht so alltäglich wird. — Überhaupt würde es zur Bildung guter Schullehrer sehr beytragen, wenn man bey ihnenWanderjahre gesetzlich einführte, damit sie durch verschiedene Lehrarteu und verschiedene Lernende ihre Kenntnisse erweiterten. O5dr«Ät bey Igftsti Aloys E0len v. Alelnmayr.